DE102010018351A1 - Verfahren zur Herstellung eines Wellenseiles - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Wellenseiles und ein derartiges Wellenseil, bei welchem zunächst eine Litze gefertigt, diese anschließend zu einem Seil verseilt und dieses Seil zu einem weiteren Kabelschlagseil jeweils im Kreuzschlagverfahren verseilt wird, um es anschließend unter Wasserstoffatmosphäre bei Temperaturen von 670° bis 710° Cels. thermisch zu entspannen und anschließend auf die gewünschte Länge abzulängen. Danach werden die einzelnen Seile aus dem Kabelschlagseilverbund herausgelöst, das Herzseil wird entsorgt, da für das Wellenseil nur die äußeren sechs Seile zu verwenden sind. Anschließend werden die einzelnen gewellten Seile in variabler Anzahl zusammengelegt. Dabei werden sie an einem Ende bündig zusammengelegt und fixiert, die einzelnen gewellten Seile werden mit der Schlagrichtung zu dem Wellenseil verdreht, bevor das zweite Ende ebenfalls fixiert und der überstehende Seilbereich abgeschnitten wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Wellenseiles und ein derartiges Wellenseil.
- Bei der Herstellung von Seilen, insbesondere Feinseilen, wird zunächst das Vormaterial, der eigentliche Seildraht zu einer Litze verarbeitet (verlitzt), die Litzen werden in einem weiteren Arbeitsvorgang zu einem Seil zugeschlagen (verseilt). Dabei gibt es verschiedene Schlagrichtungen. Das ist die Richtung, in der der Draht in der Litze spiralförmig um den Herzschlag geschlagen wird, bzw. in der die Litze im Seil spiralförmig um die Herzlitze geschlagen wird. Dabei unterscheidet man Links- oder Rechtsschlag bzw. links- oder rechtsgängig.
- Bei Seilen wird darüber hinaus je nach Schlagrichtung in Litzen und Seil zwischen Kreuzschlag und Gleichschlag unterschieden. Ist die Schlagrichtung der Drähte in der Litze entgegengesetzt zur Schlagrichtung der Litzen im Seil, spricht man vom Kreuzschlag, bei gleicher Schlagrichtung von Gleichschlag.
- Für die Handhabung einer Litze bzw. eines Seiles ist entscheidend, dass es spannungsarm bzw. drallarm ist. Als solches wird ein Seil bezeichnet, wenn seine Litzen oder Drähte nach dem Abschneiden bzw. Entfernen der Abbindung nicht oder nur wenig aus dem Seilverband treten. Ein spannungsarmes Seil ist somit schnittfest und neigt nicht zur Bildung von Klanken oder Wellen.
- Unter Berücksichtigung dieser allgemeinen Seilkunde ist es Aufgabe der Erfindung, unter Nutzung der bekannten Prinzipien unter kontrollierten Bedingungen ein Wellenseil herzustellen, das beispielsweise zu Schmuckstücken verwendet bzw. verarbeitet werden kann.
- Erfindungsgemäß wird ein Verfahren angegeben, bei dem zunächst. eine Litze gefertigt, diese anschließend zu einem Seil verseilt und dieses Seil zu einem weiteren Kabelschlagseil jeweils im Kreuzschlagverfahren verseilt wird, um es anschließend unter Wasserstoffatmosphäre bei Temperaturen von 670° bis 710°C thermisch zu entspannen und anschließend auf die gewünschte Länge abzulängen. Danach werden die einzelnen Seile aus dem Kabelschlagseilverbund herausgelöst, das Herzseil wird entsorgt, da für das Wellenseil nur die äußeren sechs Seile zu verwenden sind. Anschließend werden die einzelnen gewellten Seile in variabler Anzahl zusammengelegt. Dabei werden sie an einem Ende bündig zusammengelegt und fixiert, die einzelnen gewellten Seile werden mit der Schlagrichtung zu dem Wellenseil verdreht, bevor das zweite Ende ebenfalls fixiert und der überstehende Seilbereich abgeschnitten wird.
- Abschließend kann ggf. noch einmal eine thermische Entspannung durchgeführt werden.
- Die beiden Verseilarbeitsschritte werden jeweils im Kreuzschlagverfahren durchgeführt. Der thermische Entspannungsprozess bewirkt, dass die einzelnen Seile im Verbund des Kabelschlagseiles dauerhaft plastisch in eine Wellenform gebracht werden.
- Bei dem Verdrehen der einzelnen gewellten Seile mit der Schlagrichtung von Hand zum Wellenseil ist genau darauf zu achten, dass das Seil sauber geführt wird und der Druck auf das Seil stimmt.
- Weiter ist es wichtig, dass das Verdrehen der gewellten Seile im richtigen Verhältnis zum Vortrieb steht. Nur bei einem genauen Zusammenspiel dieser Parameter entsteht ein Wellenseil mit einer homogenen Oberfläche mit ausreichender Stabilität und Flexibilität, ohne dass das Seil überdreht ist und dadurch zuviel Spannung aufbaut.
- In Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Seil nach der ersten thermischen Entspannung beschichtet, z. B. vergoldet, versilbert, platiniert, rhodiniert oder dgl. wird.
- Wird das Seil nach dem Beschichten aufgetrennt, ergeben sich hierdurch abwechselnde, sehr gleichwertige, sauber voneinander getrennte Beschichtungen. Diese Beschichtungen ergeben sich nach dem weiteren Zusammenlegen der einzelnen Seile auch im Wellenseil.
- Des Weiteren kann auch vor dem Beschichten insbesondere durch Spektralverfahren gefärbt werden. Hierbei sind alle Spektralfarben sowie die Farbe Schwarz möglich. Durch diesen zusätzlichen Arbeitsschritt ergeben sich sehr vielfältige Farbgebungen. Auch sind noch andere Färbeverfahren möglich. Es ist auch möglich, durch verschiedene Materialien, wie z. B. Messing, Kupfer, Edelmetalle usw. verschiedene Farbeffekte zu erzielen.
- Auch die einzelnen gewellten Seile können beschichtet oder im Spektralverfahren gefärbt werden. Dadurch ergeben sich sehr vielfältige Variationen, je nach Zusammenstellung der Seile zur Fertigung des Wellenseiles.
- Schließlich kann auch das fertige Wellenseil noch komplett beschichtet und/oder im Spektralverfahren gefärbt werden.
- Das erfindungsgemäße Wellenseil kann in beliebigen Abmessungen gefertigt werden. Durch Variieren des Drahtdurchmessers lassen sich beliebig viele Durchmesser fertigen. Durch Variieren der Anzahl der gewellten Seile im Wellenseil lassen sich sowohl die Durchmesser, als auch die Oberflächenstruktur je nach Wunsch variieren.
- Technische Parameter, wie die Schlaglänge und dgl., richten sich je nach Drahtstärke und Durchmesser der zu fertigenden Seile. Durch Variieren der Temperatur beim thermischen Entspannen kann die Stärke der Wellung beeinflusst werden.
- Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt in:
-
1 einen Seilverbund 7 × 49 mit einem teilweise herausgelösten Seil 7 × 7, -
2 einen geschlungenen Seilverbund 7 × 49, -
3 drei teilweise zusammengelegte, einzelne gewellte Seile 7 × 7, -
4 zwei vollständig zusammengelegte Wellenseile über Kreuz gelegt, -
5 einen fertigen Wellenseilabschnitt. - Ein allgemein mit
1 bezeichnetes Wellenseil besteht beispielsweise aus einer Mehrzahl zusammengelegter einzelner gewellter Seile 7 × 7, Bezugszeichen2 –2n in variabler Anzahl. Die einzelnen gewellten Seile 7 × 7 werden dabei, wie insbesondere in der1 dargestellt, dadurch gewonnen, dass einzelne Seile 7 × 7,2 –2n aus einem zuvor gebildeten Kabelschlagseilverbund 7 × 49, Bezugszeichen3 herausgelöst werden, nachdem zunächst eine Litze 1 × 7 gefertigt, diese zu einem Seil 7 × 7 verseilt und das Seil 7 × 7 zu einem Kabelschlagseil 7 × 49 jeweils im Kreuzschlagverfahren verseilt wurde. Zudem erfolgt vor dem Herauslösen der einzelnen Seile 7 × 7 aus dem Kabelschlagseilverbund 7 × 49 noch ein thermisches Entspannen des Seiles3 unter Wasserstoffatmosphäre bei Temperaturen von 670°–710°C. Anschließend wird das Seil3 auf die gewünschte Länge abgelängt. Nach dem Herauslösen der einzelnen Seile 7 × 7, Bezugszeichen2 –2n aus dem Seilverbund 7 × 49, Bezugszeichen3 wird das für die Weiterverarbeitung nicht verwendbare Herzseil4 entsorgt. Anschließend werden die einzelnen gewellten Seile 7 × 7 an einem ersten Ende5 bündig gelegt und fixiert und die einzelnen gewellten Seile,2 –2n mit der Schlagrichtung zu dem Wellenseil6 verdreht. Dabei muss darauf geachtet werden, dass das Seil2 –2n ,6 sauber geführt wird und der Druck auf das Seil6 stimmt. Weiter ist es wichtig, dass das Verdrehen der gewellten Seile2 –2n im richtigen Verhältnis zum Vortrieb steht. Nur im Zusammenspiel dieser Parameter ergibt sich ein Wellenseil6 mit einer homogenen Oberfläche, mit ausreichender Stabilität und Flexibilität, ohne dass das Seil6 überdreht ist und dadurch zu viel Spannung aufbaut. - Nach dem so erfolgten Zusammenlegen wird das zweite Ende
7 ebenfalls fixiert. Die überstehenden Seile werden abgeschnitten. Anschließend kann noch einmal eine thermische Entspannung des gesamten Wellenseiles6 erfolgen. - Auch kann das Seil
3 nach der ersten thermischen Entspannung in verschiedener Weise bearbeitet, beispielsweise beschichtet, vergoldet, versilbert, platiniert oder rhodiniert werden. - Auch kann das Seil
3 durch Spektralverfahren gefärbt werden. Ebenso ist es möglich, die einzelnen gewellten Seile, Bezugszeichen2 –2n zu beschichten oder im Spektralverfahren zu färben. Hierdurch lassen sich interessante unterschiedliche Farbeffekte zwischen den einzelnen Seilen2 –2n und ein mehrfarbiges Wellenseil6 mit zahlreichenden Glitzereffekten und dgl. erzeugen. Umgekehrt kann auch das komplette Wellenseil6 beschichtet und/oder im Spektralverfahren gefärbt werden, um eine einheitliche ästethische Anmutung zu erzielen. - Die Stärke der Wellung kann durch Veränderung der Temperatur beim thermischen Entspannen beeinflusst werden/sein.
- Natürlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen.
- Das erfindungsgemäße Wellenseil ist in beliebigen Abmessungen zu fertigen. Durch Variieren des Drahtdurchmessers lassen sich beliebig viele Durchmesser fertigen. Durch Variieren der Anzahl der gewellten Seile, Bezugszeichen
2 –2n im Wellenseil6 lassen sich sowohl der Durchmesser, als auch die Oberflächenstruktur variieren. Technische Parameter, wie Schlaglänge und dgl. richten sich je nach Drahtstärke und Durchmesser der zu fertigenden Seile6 . Wird das Seil3 nach dem Beschichten aufgetrennt, ergeben sich hierdurch abwechselnde, sehr gleichmäßige, sauber voneinander getrennte Beschichtungen. Diese Beschichtungen ergeben dann nach dem Zusammenlegen der einzelnen Seile, Bezugszeichen2 –2n diesen Effekt auch im Wellenseil6 . - Auch lassen sich statt der Litzen 1 × 7 der Seile 7 × 7 und des Seilverbundes 7 × 49 zahlreiche andere Litzen, Seile und Kabelschlagverbunde einsetzen.
Claims (13)
- Verfahren zur Herstellung eines Wellenseiles, gekennzeichnet durch nachfolgende Schritte: – Fertigung einer Litze – Verseilung der Litze zu einem Seil (
2 –2n ) – Verseilung des Seiles (2 –2n ) zu einem Kabelschlagseil (3 ) jeweils im Kreuzschlagverfahren – thermisches Entspannen des Seiles (3 ) unter Wasserstoffatmosphäre bei Temperaturen von 670°–710°C. – Ablängen des Seiles (3 ) auf die gewünschte Länge – Herauslösen der einzelnen Seile (2 –2n ) aus dem Seilverbund (3 ) – Entsorgung des Herzseils (4 ) – Zusammenlegen der einzelnen gewellten Seite (2 –2n ) in variabler Anzahl, wobei die Seile (2 –2n ) an einem ersten Ende (5 ) bündig gelegt und fixiert und die einzelnen gewellten Seile (2 –2n ) mit der Schlagrichtung zu dem Wellenseil (6 ) verdreht werden – Fixieren des zweiten Endes (7 ) und bündiges Abschneiden der überstehenden Seile (2 –2n ) und – ggf. nochmalige thermische Entspannung - Verfahren zur Herstellung eines Wellenseils nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil (
3 ) nach der ersten thermischen Entspannung beschichtet, beispielsweise vergoldet, versilbert, platiniert, rhodiniert usw. wird. - Verfahren nach Anspruch 1, 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil (
3 ) vor dem Beschichten beispielsweise durch Spektralverfahren gefärbt wird. - Verfahren nach Anspruch 1 und/oder wenigstens einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen gewellten Seile (
2 –2n ) beschichtet und/oder beispielsweise im Spektralverfahren gefärbt werden. - Verfahren nach Anspruch 1 und/oder wenigstens einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass das komplette Wellenseil (
6 ) beschichtet und/oder beispielsweise im Spektralverfahren gefärbt wird. - Verfahren nach Anspruch 1 und/oder wenigstens einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass durch Veränderung der Temperatur beim thermischen Entspannen die Stärke der Wellung beeinflusst wird.
- Wellenseil, dadurch gekennzeichnet, dass dieses nach einem Verfahren gemäß Anspruch 1 und/oder wenigstens einem der folgenden gefertigt ist.
- Wellenseil, dadurch gekennzeichnet, dass dieses durch Herauslösen einzelner Seile (
2 –2n ) aus einem Kabelschlagseilverbund (3 ) und der Entsorgung des Herzseils (4 ) nach vorheriger Fertigung einer Litze, Verseilung der Litze zu einem Seil (2 –2n ) und Verseilung des Seils (2 –2n ) zu einem Kabelschlagseil (3 ) jeweils im Kreuzschlagverfahren und einem thermischen Entspannen des Seiles (3 ) unter Wasserstoffatmosphäre bei Temperaturen von 670° bis 710°C. durch Zusammenlegen der einzelnen gewellten Seile (2 –2n ) in variabler Anzahl gebildet ist, wobei die Seile (2 –2n ) an einem ersten Ende (5 ) bündig gelegt und fixiert und die einzelnen gewellten Seile (2 –2n ) mit der Schlagrichtung zu dem Wellenseil (6 ) verdreht und nach Fixieren des zweiten Endes (7 ) ein bündiges Abschneiden der überstehenden Seile (2 –2n ) gebildet ist, ggf. nach nochmaliger thermischer Entspannung. - Wellenseil nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil (
3 ) nach der ersten thermischen Entspannung beschichtet, beispielsweise vergoldet, versilbert, platiniert, rhodiniert usw. ist. - Wellenseil nach Anspruch 7 und/oder wenigstens einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil (
3 ) vor dem Beschichten durch Spektralverfahren gefärbt ist. - Wellenseil nach Anspruch 7 und/oder wenigstens einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen gewellten Seile (
2 –2n ) beschichtet und/oder im Spektralverfahren gefärbt sind. - Wellenseil nach Anspruch 7 und/oder wenigstens einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass das komplette Wellenseil (
6 ) beschichtet und/oder im Spektralverfahren gefärbt ist. - Wellenseil nach Anspruch 7 und/oder wenigstens einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass die Stärke der Wellung durch Veränderung der Temperatur beim thermischen Entspannen beeinflusst wird.
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AT253392B (de) * | 1961-08-15 | 1967-04-10 | United States Steel Corp | Verfahren zum Spannungsfreiglühen von Drahtseilen |
DE69811271T2 (de) * | 1997-11-27 | 2003-11-20 | Bekaert Sa Nv | Stahlseil mit gewellten elementen |
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2010
- 2010-04-27 DE DE201010018351 patent/DE102010018351B4/de active Active
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AT253392B (de) * | 1961-08-15 | 1967-04-10 | United States Steel Corp | Verfahren zum Spannungsfreiglühen von Drahtseilen |
DE69811271T2 (de) * | 1997-11-27 | 2003-11-20 | Bekaert Sa Nv | Stahlseil mit gewellten elementen |
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Legal Events
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R016 | Response to examination communication | ||
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Effective date: 20130307 |