DE653074C - Fernmeldekabel mit einer oder mehreren konzentrischen Leitungen oder abgeschirmten verdrillten Adergruppen, insbesondere Hochfrequenzkabel - Google Patents

Description

Es ist bereits bekanntgeworden., den Außenleiter einer konzentrischen Leitung aus einem einzigen in Längsrichtung verlaufenden, rohrförmig gebogenen Band herzustellen, dessen Seitenränder durch Falzimg, Lötung usw. gutleitend verbunden sind, wobei die so ausgebildete Metallhülle zur Erhöhung der Biegsamkeit mit quer verlaufenden Rillen bzw. Einkerbungen versehen wird-. Ferner hat man daran gedacht, in gleicher bzw. ähnlicher Weise den Schirm einer verdrillten Adergruppe auszubilden. Die Anordnung derartiger Querrillen bei rohrförmigen Außenleitern bzw. Schirmen von Fernmeldekabeln führt aber zu verschiedenen Schwierigkeiten. Bringt man die Querrillen vor dem Biegen des Metallbandes in Rohrform an, so würden die Querrillen eine Versteifung des Bandes in Querrichtung herbeiführen und das Biegen des Bandes in Rohrform erschweren, wenn nicht sogar unmöglich machen. Es besteht zwar die Möglichkeit, die rohrförmige Metallhülle in bekannter Weise nachträglich zu rillen, doch kann hierbei die unter der Metallhülle liegende Isolation -beschädigt werden, was insbesondere bei hochwertigen Fernmeldekabeln und Hochfrequenzkabeln von Nachteil ist. Auch bereitet die nachträgliche Ouerrillung dann Schwierigkeiten, wenn die Kabelisolation aus unnachgiebigen Isolierstoffen, z. B. aus Polystyrol, besteht.

Zur Behebung dieser Schwierigkeiten wird bei Fernmeldekabeln mit einer oder mehreren konzentrischen Leitungen oder abgeschirmten verdrillten Adergruppen, bei denen der aus einem einzigen rohrförmig gebogenen Metallband bestehende starre Außenleiter bzw. Schirm durch quer verlaufende Rillen biegsam ausgebildet ist, erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Querrillen bzw. -erhöhungen zur Erleichterung des Biegens des Metallbandes in Rohrform durch mehrere auf einer senkrecht zu den Querrillen verlaufenden Geraden liegende Einkerbungen zu unterbrechen.

Durch diese einfache und praktisch keine Kosten verursachende Maßnahme, durch die die Oberfläche des Metallbandes zu einer Art Waffelmuster ausgeprägt wird, erhält man Metallbänder, die in allen Richtungen eine hohe Biegsamkeit aufweisen, was die Herstellung der rohrförmigen Metallhülle in hohem Maße erleichtert. Es zeigt sich sogar, daß eine nach der Erfindung ausgebildete Metallhülle auch dann noch eine genügende Biegsamkeit aufweist, wenn die Überlappungsnaht der Seitenränder in Längsrichtung verläuft. Dies ist von besonderem Vorteil für den Fall der Verwendung der Metallhülle als Außenleiter bei einer konzentrischen Leitung, da man bekanntlich bei in Längsrichtung verlaufender Überlappungsnaht eine hohe Leitfähigkeit in Längsrichtung erhält und ferner die Entstehung magnetischer Längsfelder vermeidet. Für den Fall aber der Abschirmung einer verdrillten Doppel- oder Sternviererleitung wird das Metallband mit gegenseitiger Überlappung der Seitenränder verdrillt, wobei die Drallrichtung und Drallänge des

'■') Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Paul Klucker in Berlin-Haselhorst.

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Bandes in bekannter Weise mit der Drallrichtung und Drallänge der Doppel- bzw. Sternviererleitung in Übereinstimmung gebracht wird, so daß der Schirm seine größte Leitfähigkeit in Richtung der verseilten Adern hat, wodurch eine maximale Schirmwirkung erreicht wird,. Vorteilhaft wird das mit den Rillen und Einkerbungen versehene Metallband in einem Arbeitsgang mit der Herstellung der unter der ίο Metallhülle liegenden Ader bzw. Adergruppe in Rohrform gebogen. Zu diesem Zweck laufen die Adern bzw. Adergruppen und das mit den Rillen oder Einkerbungen versehene Metallband hinter dem Verseilkopf in einen Vorformungsnippel und anschließend in einen Kalibrierungsnippel, wobei der Kalibrierungsnippel die Seitenränder des Metallbandes in gegenseitige Überlappung bringt. Die Seitenränder werden so miteinander in. Überlappung gebracht, daß die Rillen genau ineinandergreifen, so daß ein gegenseitiges Verschieben der Seitenränder des Metallbandes in axialer Richtung nicht möglich ist. Um die so hergestellte, ohne Falzung und Lötung ,versehene Metallhülle zusammenzuhalten, wird über der Metallhülle eine fest anliegende geschlossene oder offene Bandwicklung aus einem geeigneten Isolierstoff oder Metall angeordnet. Die Erfindung wird an Hand der Figuren näher erläutert.

Die Fig. ι zeigt ein gemäß der Erfindung hergestelltes konzentrisches Hochfrequenzkabel. Auf dem Leiter 6o sind zur Erzielung einer Luftraumisolation in kurzen Abständen Distanzscheiben 6i aufgereiht oder seitlich aufgesteckt. Unmittelbar über den Distanzscheiben ist der erfindungsgemäß ausgebildete Rückleiter 62 angeordnet. Der Rückleiter 62 besteht aus einem in Rohrforna gebogenen Kupferband, das die in Querrichtung verlaufenden Vertiefungen 63 und Erhöhungen 64 aufweist, wobei die Erhöhungen 64 wiederum mit in Längsrichtung verlaufenden Einkerbungen 65 versehen sind. Wie aus der Figur ersichtlich, verläuft die Überlappungsnaht in Längsrichtung, so daß der Schirm eine große Leitfähigkeit in Längsrichtung aufweist und die Entstehung magnetischer Längsfelder vermieden wird. Über dem so ausgebildeten Rückleiter ist eine Bandwicklung 66 angeordnet, um das rohrförmig gebogene Band zusammenzuhalten. 67 ist der Kabelmantel.

In der Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines konzentrischen Hochfrequenzkabels dargestellt, das sich von der Fig. 1 nur dadurch unterscheidet, daß die Vertiefungen 63 und Erhöhungen 64 des Rückleiters, nicht in Querrichtung, sondern in Längsrichtung verlaufen/ Dies hat den Vorteil einer weiteren Erhöhung der Leitfähigkeit in Längsrichtung. In der Fig. 2 sind die Einzelteile des Hochfrequenzkabels mit den gleichen Bezugszeichen :'Versehen wie in der Fig. 1, so daß sich eine weitere Beschreibung der Fig. 2 erübrigt.

Die Fig. 3 zeigt ein gemäß der Erfindung hergestelltes Hochfrequenzkabel mit einer einzigen verdrillten Doppelleitung. Die Leiter 70 und 71 sind einzeln mit einer Kordel 72 in offenen Schraubenwindungen umwickelt und mit einer Isolationshülle 73 in Form einer Bandwicklung umgeben. Über der verdrillten Doppelleitung sind der Reihe nach eine Isolationshülle 74, der erfindungsgemäß ausgebildete Schirm 75, eine Bandwicklung 76 und der Kabelmantel 77 angeordnet. Um eine maximale Schirmwirkung zu erreichen, hat das den Schirm 75 bildende Band die gleiche Drallänge und gleiche Drallrichtung wie die verdrillte Doppelleitung.

Die Herstellung der aus einem einzigen gutleitenden Band bestehenden Metallhülle wird an Hand der Fig. 4 näher erläutert. Die isolierte Ader bzw. Adergruppe 80 und das vorher mit den quer und längs verlaufenden Rillen versehene Band 81 wird in der angedeuteten Richtung durch die Herstellungsmaschine gezogen. Zur Erleichterung der Formung der rohrförmigen Metallhülle wird das Band zunächst durch den Vorformungsnippel 82 und anschließend durch den Kalibrierungsnippel 83 hindurchgezogen. Durch den Kalibrierungsnippel 83 erhält die Metallhülle ihre endgültige Form.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Fernmeldekabel mit einer oder mehreren konzentrischen Leitungen oder abgeschirmten verdrillten'Adergruppen, bei denen der aus einem einzigen rohrförmig gebogenen Metallband bestehende starre Außenleiter bzw. Schirm durch quer verlaufende Rillen biegsam ausgebildet ist, insbesondere Hochfrequenzkabel, dadurch gekennzeichnet, daß die Querrillen bzw. -erhöhungen durch mehrere auf einer senkrecht zu den Querrillen verlaufenden Geraden liegende Einkerbungen unterbrochen sind.

2. Fernmeldekabel mit konzentrischer Leiteranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Uberlappungsnaht des den Außenleiter bildenden Bandes in Längsrichtung verläuft.

3. Fernmeldekabel mit einer abgeschirmten verdrillten Doppel- oder Sternviererleitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drallänge und Drallrichtung des den Schirm bildenden Bandes mit der Drallänge und Drallrichtung der Doppel-bzw. Sternviererleitung übereinstimmt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen