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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einbringen von Luft und/oder Abdichtmittel in einen Reifen, insbesondere Kraftfahrzeugreifen, mit einem Behälter für das Abdichtmittel, welcher einen Einlass und einen Auslass aufweist, wobei der Auslass mit dem Einlassende eines Schlauchs verbindbar ist, dessen Auslassende mit dem zu befüllenden Reifen verbindbar ist, und einem Druckerzeugungsmittel, insbesondere einer elektrischen Pumpe oder einem Kompressor, das wahlweise mit dem Einlass des Behälters oder mit dem Einlassende eines Schlauch verbindbar ist, dessen Auslassende mit dem zu befüllenden Reifen verbindbar ist.
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Eine derartige Vorrichtung kann als so genanntes Pannenset als Ersatz für ein Reserverad auf einem Kraftfahrzeug mitgeführt werden. Pannensets können entweder nur zum Aufpumpen eines Reifens oder zum Abdichten und anschließenden Aufpumpen eines Reifens verwendet werden. Das wahlweise Verbinden des Druckerzeugungsmittels mit dem Einlass des Behälters oder mit dem Einlassende des Schlauchs kann dabei z. B. mittels eines Umschaltventils erfolgen. Je nachdem, ob ein Reifen nur aufgepumpt oder sowohl abgedichtet als auch aufgepumpt werden soll, wird von einem Benutzer entweder der mit dem Behälter verbundene Schlauch oder der mit dem Druckerzeugungsmittel verbundene Schlauch an das Ventil des Reifens angeschlossen. Dabei besteht das Problem, dass der Benutzer einerseits das Umschaltventil in die richtige Position stellen muss und gleichzeitig den richtigen Schlauch, also entweder den Luftförderschlauch oder den Abdichtmittelschlauch, mit dem Reifen verbinden muss. Dies wird als lästig empfunden. Darüberhinaus ist die Bereitstellung eines Umschaltventils kostspielig und erfordert zusätzlichen Bauraum.
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Es besteht daher ein Bedürfnis, die Handhabung von Vorrichtungen der genannten Art zu verbessern sowie deren Aufbau zu vereinfachen.
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Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist zur Verbindung zwischen dem Druckerzeugungsmittel und dem zu befüllenden Reifen einerseits sowie zwischen dem Auslass des Behälters und dem zu befüllenden Reifen andererseits derselbe Schlauch vorgesehen, wobei am Druckerzeugungsmittel, am Einlass und am Auslass des Behälters sowie am Einlassende des Schlauchs jeweils Kupplungen vorgesehen sind, die es ermöglichen, das Einlassende des Schlauchs wahlweise direkt an das Druckerzeugungsmittel oder den Einlass des Behälters an das Druckerzeugungsmittel und das Einlassende des Schlauchs an den Auslass des Behälters anzuschließen.
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Aufgrund der Möglichkeit, das Druckerzeugungsmittel, den Behälter und den Schlauch wechselweise aneinander anzukuppeln und voneinander abzukuppeln stehen zwei unterschiedliche Anschlusskonfigurationen der Vorrichtung zur Verfügung. Je nach Anschlusskonfiguration findet entweder ein direkter Luftdurchfluss von dem Druckerzeugungsmittel in den Schlauch – ohne Umleitung durch den Behälter – oder eine Luftzufuhr in den Behälter statt, welche eine Abgabe von Abdichtmittel aus dem Behälter in den Schlauch nach sich zieht. Bei einem direkten Luftdurchfluss tritt Druckluft ohne Abdichtmittel aus dem Auslassende des Schlauchs aus, sodass die Vorrichtung in der entsprechenden Anschlusskonfiguration zum reinen Aufpumpen eines an sich intakten Reifens genutzt werden kann. Bei einer Umleitung des von dem Druckerzeugungsmittel gelieferten Luftstroms durch den Behälter wird Abdichtmittel aus dem Behälter in den Schlauch gedrückt, weshalb die Vorrichtung in dieser Anschlusskonfiguration zum Abdichten und anschließenden Aufpumpen eines defekten Reifens eingesetzt werden kann.
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Die Bedienbarkeit der Vorrichtung ist durch die Kupplungen erleichtert, da ein Benutzer die gewünschte Betriebsart – ”Nur Aufpumpen” oder ”Abdichten und Aufpumpen” – durch intuitives Zusammenkuppeln der entsprechenden Vorrichtungsbestandteile festlegt. Insbesondere muss der Benutzer weder auf das Betätigen eines Umschaltventils noch auf die korrekte Auswahl zwischen zwei Schläuchen achten. Dadurch dass ein und derselbe Schlauch für beide Betriebsarten verwendet wird und ferner kein Umschaltventil benötigt wird, ergibt sich eine Einsparung von Material, Gewicht und Herstellungskosten und somit auch eine Verringerung der Umweltbelastung. Insbesondere kann die Vorrichtung auch Platz sparender gestaltet werden, was hinsichtlich der Unterbringung in einem Kraftfahrzeug von besonderer Bedeutung ist. Vorteilhaft ist auch, dass aufgrund der Kuppelbarkeit der einzelnen Vorrichtungskomponenten ein einsatzbedingter Austausch auf die nicht wiederverwendbaren Teile beschränkt werden kann – also z. B. auf den Behälter. Nach Ablauf der Haltbarkeit des Dichtmittels kann gleichermaßen ausschließlich der Behälter ausgewechselt werden, ohne den Schlauch überflüssigerweise mit auszuwechseln.
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Vorzugsweise sind zur Verbindung des Druckerzeugungsmittels mit dem Einlass des Behälters einerseits sowie zur Verbindung des Auslasses des Behälters mit dem Einlassende des Schlauchs andererseits identische Kupplungen vorgesehen. Somit ist sichergestellt, dass sowohl der Behälter als auch der Schlauch am Druckerzeugungsmittel ankuppelbar ist. Der Anschluss des Druckerzeugungsmittels ist also durch die identischen Kupplungen als Mehrzweckanschluss konfiguriert.
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Die Kupplungen sind bevorzugt als Steckverbindungskupplungen ausgeführt. Dies ermöglicht eine besonders einfache Bedienbarkeit. Insbesondere kann ein Wechsel zwischen den beiden Anschlussvarianten schnell erfolgen, was besonders im Pannenfall von Bedeutung ist. Grundsätzlich könnten die Kupplungen jedoch auch als Schraub- oder Klemmverbindungen ausgeführt sein.
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Gemäß einer Ausführungsform sind jeweilige Anschlussstutzen des Druckerzeugungsmittels, des Einlasses und des Auslasses des Behälters sowie des Einlassendes des Schlauchs als Stecker oder Buchse für eine Steckverbindung ausgebildet. Auf diese Weise ist eine besonders einfache Konstruktion möglich.
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Insbesondere kann an dem Einlassende des Schlauchs ein Kupplungsstecker vorgesehen sein, der wahlweise in eine passende Kupplungsbuchse am Druckerzeugungsmittel oder in eine passende Kupplungsbuchse am Auslass des Behälters einsteckbar ist. Zweckmäßigerweise ist bei dieser Ausführungsform am Einlass des Behälters ein weiterer Kupplungsstecker vorgesehen, der ebenfalls in die Kupplungsbuchse des Druckerzeugungsmittels einsteckbar ist. Grundsätzlich bleibt es der jeweiligen Anwendung überlassen, ob zum Kuppeln ein Stecker in eine Buchse einzustecken ist oder eine Buchse auf einen Stecker aufzustecken ist.
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An den Kupplungen können O-Ringe zur Abdichtung der Steckverbindungen vorgesehen sein. Auf diese Weise kann auch unter relativ hohem Druck stehende Luft zuverlässig von dem Druckerzeugungsmittel zu dem Behälter und/oder zu dem Schlauch geleitet werden.
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Ferner können Arretiereinrichtungen vorgesehen sein, durch welche die Kupplungen in gekuppeltem Zustand verriegelbar sind. Die Arretiereinrichtungen können entweder direkt an den jeweiligen Kupplungsbauteilen vorgesehen sein oder an einem Gehäuse der entsprechenden Vorrichtungskomponente. Beispielsweise kann ein Bajonettverschluss zum Ver- und Entriegeln der jeweiligen Kupplungselemente vorgesehen sein. Ein versehentliches Trennen der aneinandergekuppelten Vorrichtungskomponenten wird durch die Arretiereinrichtungen vermieden.
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Am Auslass des Behälters kann ein Sicherheitsventil oder eine durchstoßbare Membran vorgesehen sein, um den Auslass bei nicht angeschlossenem Schlauch zu verschließen. Dadurch kann verhindert werden, dass unerwünschterweise Dichtmittel aus dem Auslass austritt, falls z. B. versehentlich der Schalter zur Aktivierung des Druckerzeugungsmittels betätigt wird, obwohl kein Schlauch am Auslass des Behälters angeschlossen ist. Das Sicherheitsventil kann derart gestaltet sein, dass es durch Ankuppeln des Schlauchs an den Auslass des Behälters geöffnet wird, um so eine Dichtmittelabgabe über den Schlauch in den abzudichtenden Reifen zu ermöglichen. Zu diesem Zweck kann die Kupplung am Einlassende des Schlauchs in besonderer Weise ausgestaltet sein. Insbesondere kann ein Kupplungsstecker am Einlassende des Schlauchs einen Öffnungsdorn aufweisen, welcher beim Ankuppeln des Schlauchs an den Behälter ein Verschlusselement des Sicherheitsventils in eine Öffnungsstellung drückt. Ein Öffnungsdorn am Einlassende des Schlauchs kann auch dazu dienen, eine Membran zu durchstoßen, welche in einem Auslieferungszustand der Vorrichtung den Auslass des Behälters versiegelt.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist eine, bevorzugt lösbar mit dem Behälter verbundene, insbesondere auf den Behälter aufschraubbare, Entnahmeeinheit vorgesehen, welche jeweils einen als Kupplung ausgebildeten Anschlussstutzen für den Einlass und den Auslass aufweist. Die Entnahmeeinheit kann also einen Anschlussstutzen zur Zuführung von Druckluft sowie einen weiteren Anschlussstutzen für die Entnahme des Abdichtmittels aus dem Behälter aufweisen, wobei die Kupplungen direkt an den Anschlussstutzen vorgesehen sind. Ein entleerter Behälter kann auf einfache und schnelle Weise ausgetauscht werden, indem beispielsweise der entleerte Behälter von der Entnahmeeinheit abgeschraubt und ein gefüllter Behälter aufgeschraubt wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Anschlussstutzen für den Auslass des Behälters um 180° versetzt zu dem Anschlussstutzen für den Einlass des Behälters an einem Gehäuse der Entnahmeeinheit angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass der Behälter mit der Entnahmeeinheit auf einfache Weise zwischen das Druckerzeugungsmittel und den Schlauch gekuppelt werden kann.
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Bevorzugt ist die Entnahmeeinheit in Gebrauchsstellung der Vorrichtung am unteren Ende des Behälters angeordnet. Dadurch wird eine möglichst vollständige Entleerung des Behälters begünstigt. Der Behälter kann in der Gebrauchsstellung der Vorrichtung liegend angeordnet sein. Um auch bei einer liegenden Anordnung des Behälters eine gute Entleerbarkeit zu gewährleisten, kann sich der Auslass in der Gebrauchsstellung unterhalb des Behälterbodens befinden. Bevorzugt ist der Behälter in Entnahmestellung jedoch über Kopf angeordnet.
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Die Kupplung am Einlassende des Schlauchs kann zum Anschluss an einen Druckspeicher oder eine Druckregelanlage ausgebildet sein, wodurch die Flexibilität des Systems noch gesteigert werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist ein Gehäuse zur Aufnahme mindestens eines Teils der Vorrichtungsbestandteile vorgesehen. Das Gehäuse kann beispielsweise an einem gut zugänglichen Ort im Kofferraum eines Kraftfahrzeugs untergebracht werden. Auch das Gehäuse kann grundsätzlich in Gebrauchslage der Vorrichtung liegend angeordnet sein.
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Das Gehäuse kann ferner einen Standfuß für den Behälter bilden. Zum Gebrauch der Vorrichtung wird das Gehäuse also einfach auf den Boden gestellt, wobei sich dann der Behälter in der korrekten Gebrauchslage befindet. Um eine zuverlässige Halterung für den Behälter an einem derartigen Standfuß zu gewährleisten, kann an einer Seite des Gehäuses eine Aussparung vorgesehen sein, in die eine mit dem Behälter verbundene Entnahmeeinheit einsteckbar ist.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie den beigefügten Zeichnungen zu entnehmen.
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Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Einbringen von Luft und/oder Abdichtmittel in einen Reifen in einer ersten Anschlusskonfiguration.
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2 zeigt die Vorrichtung gemäß 1 in einer zweiten Anschlusskonfiguration.
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3 zeigt ein Gehäuse mit Druckerzeugungsmittel der Vorrichtung gemäß 1.
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4 zeigt eine vergrößerte Teilansicht der Vorrichtung gemäß 1 von oben.
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5 zeigt eine seitliche Schnittansicht der Anordnung gemäß 4.
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6 zeigt eine vergrößerte Teilansicht der Vorrichtung gemäß 2 von oben.
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7 zeigt eine seitliche Schnittansicht der Anordnung gemäß 6.
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8 zeigt eine seitliche Teil-Schnittansicht einer Vorrichtung gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung.
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9 zeigt eine seitliche Teil-Schnittansicht einer Vorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
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1 zeigt eine in Gebrauchslage angeordnete erfindungsgemäße Vorrichtung 10, welche ein Gehäuse 12 mit einer hier nicht erkennbaren Kompressoreinheit, einen Behälter 14 mit Abdichtmittel und einen Schlauch 20 umfasst. Die Kompressoreinheit kann einen Kompressor zum unter Druck Setzen von Umgebungsluft und einen Elektromotor als Antrieb für den Kompressor umfassen, welche ebenfalls in den Zeichnungen nicht erkennbar sind. Die Kompressoreinheit ist ferner mit einem in 2 und 3 erkennbaren Manometer 22 zur Anzeige des mit dem Kompressor erzeugten Luftdrucks ausgestattet. Mittels eines nicht dargestellten elektrischen Anschlusskabels kann die Kompressoreinheit mit elektrischer Energie, beispielsweise von einem Zigarrenanzünder eines Kraftfahrzeugs, versorgt werden.
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Der Schlauch 20 weist ein Einlassende 24 und ein Auslassende 26 auf, wobei das Auslassende 26 ein entsprechendes Anschlussstück 28 zum Anschließen des Schlauchs 20 an ein Reifenventil, beispielsweise eine sogenannte VG8-Verschraubung, aufweist.
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Der Behälter 14 weist einen Einlass sowie einen Auslass auf. In der in 1 dargestellten ersten Anschlusskonfiguration ist der Einlass des Behälters 14 mit dem Kompressor verbunden und der Auslass des Behälters 14 ist mit dem Schlauch 20 verbunden, wie nachfolgend noch genauer erläutert wird. Bei einer Aktivierung des Kompressors, z. B. durch Betätigen eines Schalters, kann somit Dichtmittel aus dem Behälter 14 in einen abzudichtenden Reifen eingebracht werden. Nach Entleeren des Behälters 14 kann der Reifen auf diesem Weg unmittelbar aufgepumpt werden.
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2 zeigt die Vorrichtung 10 in einer zweiten Anschlusskonfiguration. In dieser Anschlusskonfiguration ist der Schlauch 20 direkt an dem Kompressor angeschlossen, während der Behälter 14 z. B. beiseite gelegt ist. Es kann somit Druckluft ohne Dichtmittelzugabe in einen zu befüllenden, an sich intakten Reifen eingebracht werden bzw. nur der Füllzustand des Reifens mit dem Manometer 22 überprüft werden.
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In 3 ist das Gehäuse 12 mit der Kompressoreinheit ohne Behälter 14 und ohne Schlauch 20 dargestellt. Eine Entnahme des Behälters 14 und des Schlauchs 20 kann beispielsweise nach einem erfolgten Einbringen von Dichtmittel in einen Reifen oder bei Ablauf der Haltbarkeit des Dichtmittels in dem Behälter 14 erfolgen, um einen neuen Behälter und gegebenenfalls einen neuen Schlauch bereitzustellen.
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Um zwischen der ersten und der zweiten Anschlusskonfiguration hin und her zu wechseln, können der Kompressor, der Behälter 14 und der Schlauch 20 wechselweise aneinander gekuppelt und voneinander entkuppelt werden, wie nachfolgend unter Bezugnahme auf 4 bis 7 genauer erläutert wird.
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Der Einlass und der Auslass des Behälters 14, die beide einfach durch den Behälterhals realisiert sein können, münden beide in eine Entnahmeeinheit 30. Die Entnahmeeinheit 30 ist auf das in Gebrauchslage unten befindliche Ende des über Kopf angeordneten Behälters 14 aufgeschraubt, um eine vollständige Entleerung des Behälters 14 bei Entnahme von Abdichtmittel zu begünstigen. Die Entnahmeeinheit 30 umfasst ein Gehäuse 34 mit einem Eingangs-Anschlussstutzen 36 und einem Ausgangs-Anschlussstutzen 38, die um 180° versetzt zueinander an dem Gehäuse 34 angeordnet sind. Der Eingangs-Anschlussstutzen 36 ist als Kupplungsstecker 37 einer Steckverbindung ausgebildet und der Ausgangs-Anschlussstutzen 38 ist als Kupplungsbuchse 39 einer Steckverbindung ausgebildet. Weiterhin weist der Kompressor einen Kompressor-Anschlussstutzen 32 auf, der ebenfalls als Kupplungsbuchse 39 einer Steckverbindung ausgebildet ist. An dem Einlassende 24 des Schlauchs 20 ist darüber hinaus ein als Kupplungsstecker 37 ausgebildeter Schlauch-Anschlussstutzen 40 angebracht.
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Der Eingangs-Anschlussstutzen 36 der Entnahmeeinheit 30 kann in den Kompressor-Anschlussstutzen 32 eingesteckt werden, wobei ein an dem Eingangs-Anschlussstutzen 36 vorgesehener erster O-Ring 42 für eine optimale Abdichtung der Verbindung sorgt. Ebenso kann der Schlauch-Anschlussstutzen 40 in den Ausgangs-Anschlussstutzen 38 der Entnahmeeinheit 30 eingesteckt werden, wobei ein an dem Schlauch-Anschlussstutzen 40 vorgesehener zweiter O-Ring 44 für eine optimale Abdichtung der Verbindung sorgt. In einem betriebsfertigen Zustand der Vorrichtung 10 gemäß der ersten Anschlusskonfiguration ist der Eingangs-Anschlussstutzen 36 der Entnahmeeinheit 30 in den Kompressor-Anschlussstutzen 32 eingesteckt und der Schlauch-Anschlussstutzen 40 ist in den Ausgangs-Anschlussstutzen 38 der Entnahmeeinheit 30 eingesteckt. In diesem Zustand können die Steckverbindungen jeweils durch gegenseitiges Verdrehen von Kupplungsstecker 37 und Kupplungsbuchse 39 gegen ein versehentliches Entkuppeln gesichert werden. Zu diesem Zweck sind an dem Kompressor-Anschlussstutzen 32 und an dem Ausgangs-Anschlussstutzen 38 der Entnahmeeinheit 30 abgewinkelte Nuten 46 vorgesehen, in welche ein entsprechender Arretierstift 48 des Schlauch-Anschlussstutzens 40 eingreifen kann.
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Weiterhin steht von dem Gehäuse 34 der Entnahmeeinheit 30 ein vorzugsweise federnder Rasthaken 60 ab, der in eine am Gehäuse 12 der Vorrichtung 10 vorgesehene Ausnehmung 62 einrasten kann, um so die Entnahmeeinheit 30 am Gehäuse 12 zu fixieren. Eine an einer Seite des Gehäuses 12 vorgesehene Aussparung 70 gewährt einen Zugang zu dem Kompressor-Anschlussstutzen 32 und dient ferner dazu, die Entnahmeeinheit 30 zumindest teilweise im Gehäuse 12 aufzunehmen, um so die Verbindung zwischen dem Behälter 14 und dem als Standfuß dienenden Gehäuse 12 weiter zu stabilisieren. Bei an dem Gehäuse 12 angebrachter Entnahmeeinheit 30 ist also der Eingangs-Anschlussstutzen 36 in den Kompressor-Anschlussstutzen 32 eingesteckt, der Rasthaken 60 ist in die Ausnehmung 62 eingerastet und die Umrandung der Aussparung 70 steht mit einem Abschnitt des Gehäuses 34 der Entnahmeeinheit 30 in Eingriff, sodass sich insgesamt eine besonders zuverlässige Halterung der Entnahmeeinheit 30 und somit des Behälters 14 am Gehäuse 12 ergibt.
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Die Entnahmeeinheit 30 weist neben dem Eingangs-Anschlussstutzen 36 und dem Ausgangs-Anschlussstutzen 38 einen Behältereinlass-Anschlussstutzen 49 sowie einen Behälterauslass-Anschlussstutzen 50 auf. Der Behältereinlass-Anschlussstutzen 49 und der Behälterauslass-Anschlussstutzen 50 sind um 90° versetzt zu dem Eingangs-Anschlussstutzen 36 und dem Ausgangs-Anschlussstutzen 38 an dem Gehäuse 34 der Entnahmeeinheit 30 angeordnet und verlaufen koaxial ineinander verschachtelt. Ein zu dem Behältereinlass-Anschlussstutzen 49 ebenfalls koaxialer Mantel 52 mit einem Innengewinde 54 dient dazu, das Gehäuse 34 auf ein entsprechendes Gegengewinde des Behälters 14 aufzuschrauben. Bei auf den Behälter 14 aufgeschraubtem Gehäuse 34 ist sowohl der Behältereinlass-Anschlussstutzen 49 als auch der Behälterauslass-Anschlussstutzen 50 mit dem Inneren des Behälters 14 verbunden. Dabei kann der Behälter 14 einen Einlass und einen davon getrennten Auslass aufweisen, wobei der Einlass mit dem Behältereinlass-Anschlussstutzen 49 und der Auslass mit dem Behälterauslass-Anschlussstutzen 50 in Verbindung steht. Alternativ kann der Behälter 14 auch eine Öffnung aufweisen, in die bei aufgeschraubtem Gehäuse 34 sowohl der Behältereinlass-Anschlussstutzen 49 als auch der Behälterauslass-Anschlussstutzen 50 münden und die somit gleichzeitig als Einlass und als Auslass dient. Bei einer derartigen Konfiguration ist der Einlass des Behälters 14 also mit dem Auslass des Behälters 14 identisch.
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Da die beiden Kupplungsstecker 37 der Vorrichtung 10 identisch ausgebildet sind und ferner auch die beiden Kupplungsbuchsen 39 identisch ausgebildet sind, kann der Schlauch-Anschlussstutzen 40 nicht nur in den Ausgangs-Anschlussstutzen 38 der Entnahmeeinheit 30, sondern auf Wunsch auch in den Kompressor-Anschlussstutzen 32 eingesteckt werden. Der Schlauch 20 kann auf diese Weise also direkt an den Kompressor angekuppelt werden, um so die von dem Kompressor erzeugte Druckluft ohne Dichtmittelzugabe in den Reifen einzubringen. Dies entspricht der in 6 und 7 dargestellten zweiten Anschlusskonfiguration.
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Nach Aktivierung des Elektromotors erzeugt der Kompressor an seinem Ausgang einen Luftstrom, der je nach Anschlusskonfiguration entweder direkt oder unter Einbeziehung des Behälters 14 zu dem Schlauch 20 geleitet wird. Gelangt der Luftstrom zunächst in den Behälter 14, so wird durch den dadurch entstehenden Druckanstieg in dem Behälter 14 zunächst das Abdichtmittel über den Ausgangs-Anschlussstutzen 38 und den Schlauch 20 in einen am Auslassende 26 des Schlauchs 20 angeschlossenen undichten Reifen eingeblasen, um diesen Reifen abzudichten. Anschließend kann der Reifen auf diesem Weg mit Luft aufgeblasen werden, um den vorgeschriebenen Reifendruck einzustellen. Wird der Schlauch 20 hingegen direkt an dem Kompressor angekuppelt, so kann damit ein am Auslassende 26 des Schlauchs 20 angeschlossener Reifen ohne Zufuhr von Abdichtmittel mit Luft aufgepumpt werden.
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Je nach Anschlusskonfiguration kann also entweder ein in Stand zu setzender Reifen mit Abdichtmittel und Luft befüllt werden oder ein funktionstüchtiger Reifen kann direkt mit Luft aus dem Kompressor aufgepumpt werden. Das Aufpumpen des intakten Reifens oder das Abdichten des undichten Reifens erfolgt dabei mit ein und demselben Schlauch 20, sodass der Benutzer vor der Inbetriebnahme der Vorrichtung lediglich den Kompressor, den Behälter 14 mit der Entnahmeeinheit 30 und das Auslassende 26 des Schlauchs 20 mittels der Kupplungsstecker 37 und der Kupplungsbuchsen 39 in der korrekten Weise aneinanderkuppeln muss. Da es hierbei im Wesentlichen um die Entscheidung geht, den Schlauch 20 entweder direkt an den Kompressor anzukuppeln oder anderenfalls den Behälter 14 mit der Entnahmeeinheit 30 dazwischenzukuppeln, ist die Gefahr einer Fehlbenutzung relativ gering. Im Falle eines Austauschs des Behälters 14 kann die Entnahmevorrichtung 30 mit den integrierten Anschlussstutzen 36, 38 grundsätzlich erneut zum Einsatz kommen, was insbesondere unter Umweltgesichtspunkten vorteilhaft ist.
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In 8 ist eine alternative Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Der Auslass-Anschlussstutzen 38' der Entnahmeeinheit 30' ist bei dieser Ausführungsform mit einem Sicherheitsventil 72 ausgestattet, um ein unbeabsichtigtes Entweichen von Dichtmittel aus dem Ausgangs-Anschlussstutzen 38' zu vermeiden. Das Sicherheitsventil 72 umfasst eine vorzugsweise aus Gummi gefertigte Dichtscheibe 74, die mittels einer Feder 76 gegen einen Ventilsitz 78 gedrückt wird, um einen Verschluss des Ausgangs-Anschlussstutzens 38' zu bewirken. Der Schlauch-Anschlussstutzen 40' weist einen verjüngten Endabschnitt 80 auf, welcher beim Einstecken des Schlauch-Anschlussstutzens 40' in den Ausgangs-Anschlussstutzen 38' gegen die Dichtscheibe 74 stößt und diese von dem Ventilsitz 78 weg in eine Öffnungsstellung drückt. Über in der Zeichnung nicht erkennbare Öffnungen an dem Schlauch-Anschlussstutzen 40' kann bei einem derart geöffneten Sicherheitsventil 72 Dichtmittel von dem Behälter 14 in den Schlauch 20 eintreten. Sollte ein Benutzer den Kompressor einschalten, obwohl kein Schlauch an die Entnahmeeinheit 30' angekuppelt ist, so verhindert das Sicherheitsventil 72 ein unbeabsichtigtes Entweichen von Dichtmittel durch Verschluss des Ausgangs-Anschlussstutzens 38'.
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9 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Um ein unbeabsichtigtes Entweichen von Dichtmittel zu vermeiden, ist der Auslass-Anschlussstutzen 38'' der Entnahmeeinheit 30'' bei dieser Ausführungsform im Auslieferungszustand mit einer durchstoßbaren Membran 82 verschlossen. Bei der Membran 82 kann es sich um eine im Auslass-Anschlussstutzen 38'' angeordnete Heißsiegelfolie handeln. Der Schlauch-Anschlussstutzen 40' ist ähnlich gestaltet wie der in Bezug auf 8 beschriebene und weist insbesondere ebenfalls einen verjüngten Endabschnitt 80 auf. Beim Einstecken des Schlauch-Anschlussstutzens 40' in den Ausgangs-Anschlussstutzen 38'' durchstößt der als Öffnungsdorn wirkende verjüngte Endabschnitt 80 die Membran 82 und stellt somit eine Strömungsverbindung zwischen dem Behälter 14 und dem Schlauch 20 her.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Vorrichtung
- 12
- Gehäuse
- 14
- Behälter
- 20
- Schlauch
- 22
- Manometer
- 24
- Einlassende
- 26
- Auslassende
- 28
- Anschlussstück
- 30, 30', 30''
- Entnahmeeinheit
- 32
- Kompressor-Anschlussstutzen
- 34
- Gehäuse
- 36
- Eingangs-Anschlussstutzen
- 37
- Kupplungsstecker
- 38, 38', 38''
- Ausgangs-Anschlussstutzen
- 39
- Kupplungsbuchse
- 40, 40'
- Schlauch-Anschlussstutzen
- 42
- erster O-Ring
- 44
- zweiter O-Ring
- 46
- Nut
- 48
- Arretierstift
- 49
- Behältereinlass-Anschlussstutzen
- 50
- Behälterauslass-Anschlussstutzen
- 52
- Mantel
- 54
- Innengewinde
- 60
- Rasthaken
- 62
- Ausnehmung
- 70
- Aussparung
- 72
- Sicherheitsventil
- 74
- Dichtscheibe
- 76
- Feder
- 78
- Ventilsitz
- 80
- verjüngter Endabschnitt
- 82
- Membran