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Die Erfindung betrifft einen Integralhelm mit einer schlagfesten Helmkalotte und einer stoßdämpfenden, gepolsterten Innenausstattung, der eine Visieröffnung, die von der Helmkalotte und einem Kinnteil vollständig umgeben ist, und eine Lüftungsvorrichtung aufweist, die Umgebungsluft von einem Bereich oberhalb der Visieröffnung über eine Luftführung bis zu dem Kinnteil leitet. Ein solcher Integralhelm ist insbesondere für Fahrer von offenen Sportfahrzeugen wie Rennwagen, Motorbooten oder dergleichen sowie Motorradfahrer geeignet.
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Die
DE 202 03 477 U1 beschreibt einen Sturzhelm mit einer harten Helmschale, einer sich zum Innenraum des Helms anschließenden stoßdämpfenden Innenkalotte, einem durch ein klappbares Visier überdeckbaren Visierausschnitt auf der Vorderseite des Helms, einem den Visierausschnitt auf der Unterseite begrenzenden integralen Kinnteil und einem Lüftungssystem mit einer oberhalb des Visierausschnittes angeordneten, zur Vorderseite offenen Lufteinfangeinrichtung, an die über wenigstens eine Durchgangsöffnung in der harten Helmschale eine Verteilanordnung im Inneren des Helms angeschlossen ist.
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Die
DE 10 2004 048 843 A1 beschreibt einen Integralhelm mit einer schlagfesten Helmkalotte, die mit einem über ein Drehgelenk schwenkbar angelenkten Kinnteil verbunden ist und mit diesem eine Visieröffnung vollständig umfasst. Eine stoßdämpfende, gepolsterte Innenausstattung ist vorgesehen, die zum dichten Umschließen des Hals- und/oder Kinnbereichs des Helmträgers ausgebildet ist. Ebenfalls ist eine Lüftungseinrichtung zum Einleiten von Umgebungsluft durch das Kinnteil in dem Gesichtsbereich des Helmträgers vorgesehen. Die Lüftungseinrichtung ist durch wenigstens eine im Stirnbereich und/oder Oberkopfbereich der Helmkalotte angeordnete Lüftungsöffnung gebildet, an der sich eine Luftführung zwischen der Innensausstattung und der Helmkalotte anschließt.
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Die
DE 32 33 467 A1 beschreibt einen Schutzhelm für Motorradfahrer mit einem klappbaren Kinnteil und einem klappbaren Visier. In dem Kinnteil sind Luftführungskanäle eingearbeitet, die jeweils eine zum Mund gerichtete Lufteintrittsöffnung aufweisen. Die Luftführungskanäle verlaufen an der Unterseite der Helmkante und münden in Luftaustrittsöffnungen an der Hinterseite des Helms. Aufgrund des dort herrschenden Unterdruckes wird Luft aus dem Helminneren durch die Luftführungskanäle nach außen transportiert. Dadurch soll das Beschlagen der Innenseite der Visierscheibe verhindert werden. Grundsätzlich können diese Luftführungskanäle auch an der Außenseite der Helmkalotte angeordnet sein.
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Die
DE 196 28 087 A1 beschreibt einen Schutzhelm mit einer Belüftungseinrichtung, bei der auf der Rückseite des Helms ein Lüfter angeordnet ist, der Luft durch ein Kanalsystem zum Helmvisier führt. Der Lüfter ist außen an der Helmschale angebracht, eine kurze Wegstrecke eines außen angeordneten Luftführungskanals ist zu erkennen, die weitere Luftführung erfolgt innerhalb des Helms. Ausströmöffnungen sind an der Oberseite des Visiers vorgesehen, Belüftungsöffnungen in dem Kinnteil sind ebenso wenig vorhanden wie ein Luftführungskanalabschnitt an der Außenseite, der an dem Kinnteil verläuft.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen verbesserten Integralhelm bereitzustellen, der eine gute Mund- und Visierbelüftung bereitstellt und gleichzeitig bei guten Stoßdämpfungseigenschaften keine Einbußen im Tragekomfort aufweist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem Integralhelm mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Figuren dargestellt.
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Der erfindungsgemäße Integralhelm mit einer schlagfesten Helmkalotte und einer stoßdämpfenden, gepolsterten Innenausstattung, der eine Visieröffnung, die von der Helmkalotte und einem Kinnteil vollständig umgeben ist, und eine Lüftungsvorrichtung aufweist, die Umgebungsluft von einem Bereich oberhalb der Visieröffnung über eine Luftführung bis zu dem Kinnteil leitet, sieht vor, dass an der Außenseite der Helmkalotte zumindest ein Luftführungskanal angeordnet ist, mit einem ersten Abschnitt, der oberhalb der Visieröffnung verläuft, und einem zweiten Abschnitt, der an dem Kinnteil verlauft, und dass zumindest eine Belüftungsöffnung in dem Kinnteil vorgesehen ist, die in den Lüftungskanal mündet. Die Luftführung von einem Bereich oberhalb der Visieröffnung zu dem Kinn- und Mundbereich des Helmträgers erfolgt an der Außenseite der Helmkalotte, so dass in der besonders gefährdeten Schläfenregion der Helm und die Helmkalotte keine die Struktur unterbrechenden Öffnungen aufweisen. Durch den oberhalb der Visieröffnung verlaufenden ersten Abschnitt des Luftführungskanals ist es möglich, Umgebungsluft, die mit einer hohen Geschwindigkeit oberhalb der Visieröffnung über den Integralhelm strömt, aufzunehmen und für eine Mundbelüftung oder Visierbelüftung zu nutzen. Der oberhalb der Visieröffnung vorhandene Staudruck wird als Antrieb für die Mund- oder Visierbelüftung genutzt, so dass eine verbesserte Belüftung des Helmes stattfindet. Dadurch wird das Problem gelöst, dass insbesondere bei Rennfahrzeugen unterhalb der Visieröffnung keine gerichtete Strömung vorliegt, die für eine ausreichende Belüftung genutzt werden könnte. Durch die zumindest eine Belüftungsöffnung im Kinnteil, also durch eine Durchgangsbohrung oder durch eine Ausnehmung in der harten Außenschale des Kinnteils, ist es möglich, die Luft von oberhalb der Visieröffnung in das Helminnere zu leiten und auf den Mund, die Nase und das Visier zu verteilen. Durch die zumindest eine Belüftungsöffnung tritt die Luft durch die Helmaußenschale in den Helm ein.
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Durch die an der Außenseite der Helmkalotte angeordneten Luftführungskanäle werden die Stoßdämpfungseigenschaften und die Schutzfunktion des Helmes und der Helmkalotte nicht oder nur unwesentlich beeinflusst. Die Innenausstattung des Integralhelms kann unverändert bleiben, so dass der Tragekomfort und die Dämpfungseigenschaften nicht durch innerhalb der Helmkalotte entlang geführte Kanäle beeinträchtigt werden. Der konstruktive Aufwand ist relativ gering und die Form und Anbringung der Luftführungskanäle auf dem Helm kann einfach an die unterschiedlichen Einsatzbedingungen bei unterschiedlichen Fahrzeugen, an die Wünsche des Helmträgers oder an Umweltbedingungen angepasst werden, ohne dass weitreichende Änderungen in dem Aufbau der Innenausstattung getroffen werden müssten. Der Lufteintritt kann mit wenig Aufwand verlegt werden, damit entweder aerodynamische Eigenschaften nicht verschlechtert werden oder um eine Luftströmung gezielt einzufangen oder diese zu vermeiden.
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Der Luftführungskanal kann eine in Blickrichtung orientierte Lufteinfangsöffnung aufweisen, so dass die Luft direkt in den Luftführungskanal einströmt. Dabei kann die Lufteinfangsöffnung vollständig in Blickrichtung, also nach vorne, gerichtet sein oder nur Teile davon, je nach der gewünschten Luftmenge, die durch die Lufteinfangsöffnung zu der Belüftungsöffnung in dem Kinnteil geleitet werden soll. Wenn nur ein geringer Anteil der Lufteinfangsöffnung in die Blickrichtung gerichtet ist, wird nur ein vergleichsweise geringer Luftstrom der Umgebungsluft aufgenommen. Es ist ebenfalls möglich, dass eine Lufteinfangseinrichtung vorgesehen ist, die ebenfalls vollständig oder teilweise in Blickrichtung orientiert ist, die wiederum mit dem Luftführungskanal gekoppelt ist, so dass die von der Lufteinfangseinrichtung aufgenommene Luft in den Luftführungskanal eingeleitet wird.
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Der Luftführungskanal kann die Visieröffnung zumindest teilweise umrahmen, insbesondere in dem Kinn- und Wangenbereich bis zum Schläfenbereich, in dem sich in der Regel ein Scharnier für das Visier befindet. Da das Visier in der Regel auf dem Kinnteil aufliegt, wird die Oberkante des Luftführungskanals vorzugsweise als Auflager für die Unterkante des Visiers dienen können, zumindest endet die Oberkante des Luftführungskanals im Bereich des Kinnteils in der Nähe der Unterkante des Visiers. Oberhalb der Visieröffnung kann ein Freiraum zwischen dem geschlossenen Visier und der Unterkante des ersten Abschnitts des Luftführungskanals vorhanden sein, damit das Visier geöffnet werden kann. Durch das Umrahmen der Visieröffnung wird ein zusätzlicher Schutz für das Visier bereitgestellt, da dieses dann zu dem Lüftungskanal zurückgesetzt angeordnet ist, so dass das Visier keine oder weniger Angriffspunkte für in Umfangsrichtung wirkende Kräfte bietet. Das Visier kann nicht mehr so leicht abgeschert werden.
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In dem Luftführungskanal kann eine Dämpfungseinrichtung angeordnet sein, um die Luftströmung zu verlangsamen oder zu beruhigen, so dass eine schallgedämpfte Luftströmung in dem Kanal vorhanden ist. Ebenfalls sind Umlenkeinrichtungen, Filter oder dergleichen möglich und vorgesehen, um eine gewünschte Strömungscharakteristik in dem Bereich der Belüftungsöffnung zu erreichen. Eine solche Dämpfung und Umlenkung kann notwendig sein, wenn mit sehr hohen Geschwindigkeiten gefahren wird. Ergänzend oder alternativ kann eine Wasserablauföffnung in dem Luftführungskanal ausgebildet sein, um eintretendes Wasser ableiten zu können, ohne dass es in das Helminnere eintritt. Dazu können entweder Fangeinrichtungen innerhalb des Luftführungskanals angeordnet sein, an denen sich das Wasser niederschlägt und die einen Austritt des Wassers aus dem Luftführungskanal ermöglichen, oder eine Wasserablauföffnung ist an dem tiefsten Punkt des Luftführungskanals vorgesehen, so dass sich das durch die Schwerkraft dort sammelnde Wasser abgeleitet wird. Der tiefste Punkt ist dabei in der normalen Trageposition des Integralhelmes zu bestimmen.
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Der Luftführungskanal kann zusammen mit der Helmkalotte einen geschlossenen Querschnitt bilden, bis auf denjenigen Bereich, bei dem der Luftführungskanal die Belüftungsöffnung überdeckt. Durch die geschlossene Ausbildung des Luftführungskanals mit der Ausnahme der Einlassöffnung wird vermieden, dass eingefangene Luft entweichen kann oder dass Fremdkörper oder Luft an Stellen in den Luftführungskanal eintreten, die dafür nicht vorgesehen sind. Dadurch ist es möglich, eine Kontrolle über die Luftströmung innerhalb des Luftführungskanals zu erreichen. Die Wasserablauföffnung kann durch ein Ventil oder eine Labyrinthanordnung abgedeckt oder verschlossen sein, so dass auch hier ein im Wesentlichen geschlossener Querschnitt ausgebildet wird. Der außen auf die Helmkalotte aufgesetzte Luftführungskanal ist somit aus einer im Wesentlichen geschlossenen Rinne ausgebildet, die mit der offenen Seite auf die Außenseite der Helmkalotte aufgesetzt wird und daran befestigt wird. Im Bereich der Belüftungsöffnung kann der Luftführungskanal enden, so dass er seitlich neben der Medianebene des Helmes endet. Bei mehreren Belüftungsöffnungen im Kinnteil, die vorzugsweise symmetrisch rechts und links neben der Medianebene angeordnet sind, können symmetrisch angeordnete Luftführungskanäle rechts und links der Medianebene an der Helmkalotte befestigt sein. Der Luftführungskanal endet dann in Strömungsrichtung hinter der Belüftungsöffnung und bildet dort einen geschlossenen Abschluss mit der harten Außenschale am Kinnteil.
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Der Luftführungskanal deckt die Belüftungsöffnung ab, verläuft also über der Belüftungsöffnung, so dass die Belüftungsöffnung vollständig innerhalb des Luftführungskanals mündet. Dadurch ist gewährleistet, dass sämtlich in dem Luftführungskanal zugeführte Luft durch die Belüftungsöffnung in das Helminnere gelangt.
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Der Luftführungskanal, der zusammen mit der Helmkalotte den geschlossenen Querschnitt bildet, kann auf der Außenseite der Helmkalotte aufgeklebt oder in die Helmkalotte einlaminiert sein. Bei einem Aufkleben oder einer anderweitigen Befestigung, beispielsweise einem Aufschrauben, Aufclipsen oder dergleichen, besteht der Vorteil einer Auswechselbarkeit des Luftführungskanals, so dass die individuelle Anpassbarkeit und Austauschbarkeit bei Beschädigungen oder dergleichen leicht gegeben ist. Ebenfalls kann eine Reinigung der innerhalb des Luftführungskanals gegebenenfalls angeordneten Elemente, beispielsweise Dämpfereinrichtungen, Filter oder dergleichen, leichter vorgenommen werden, wenn der Luftführungskanal abnehmbar an der Außenschale der Helmkalotte angeordnet ist.
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Der Luftführungskanal kann aus einem Kunststoff oder einem Verbundwerkstoff, z. B. Faserverbundwerkstoff, hergestellt sein, was eine besonders leichte und stabile Ausführung des außenliegenden Luftführungskanals gewährleistet. Der Kunststoff kann als schlagzäher Kunststoff ausgebildet sein, so dass bei Stößen oder einem Zusammenprall mit einem festen Gegenstand der Luftführungskanal nicht zerstört wird und darüber hinaus auch eine verbesserte Schutzwirkung für die Helmkalotte bereitgestellt wird.
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Der Luftführungskanal kann auch aus mehreren Modulen aufgebaut sein, so dass eine leichte Anpassbarkeit an die individuellen Bedürfnisse oder äußeren Gegebenheiten erfolgen kann. Beispielsweise kann der erste Abschnitt, der im Bereich oberhalb der Visieröffnung angeordnet ist, auswechselbar angeordnet sein, um einen vergrößerten oder verringerten Einlassquerschnitt bereitzustellen, um die Luftmenge, die zur Belüftungsöffnung geführt wird, variieren zu können. Ebenfalls kann der zweite Abschnitt, der Kinnteilabschnitt, getrennt von dem übrigen Luftführungskanal fest an dem Kinnteil montiert sein, so dass auch ein aufklappbares Kinnteil realisiert werden kann. In der heruntergeklappten Stellung des Kinnteils greift dann der Kinnteilabschnitt in den übrigen Luftführungskanal ein und bildet dann einen geschlossenen Luftführungskanal von oberhalb der Visieröffnung bis zu der Belüftungsöffnung in dem Kinnteil.
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Die Belüftungsöffnung kann mit einer Strömungsleiteinrichtung gekoppelt sein, so dass die Luftströmung von der Belüftungsöffnung auf die Visierinnenseite und/oder den Mund des Helmträgers geleitet wird. Es können auch mehrere Belüftungsöffnungen im Kinnteil vorgesehen sein, die die Luftströmung in unterschiedliche Richtungen leiten. Eine Belüftungsöffnung kann für die Visierinnenbelüftung vorgesehen sein, während die andere für die Belüftung des Mundes des Helmträgers vorgesehen ist.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figur näher erläutert. Die Figur zeigt einen erfindungsgemäßen Integralhelm in einer perspektivischen Ansicht.
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In der Figur ist ein Integralhelm 1 mit einer harten, schlagfesten Helmkalotte 2 dargestellt, die insbesondere aus einem Faserverbundwerkstoff hergestellt sein kann. Die Helmkalotte 2 weist auch ein Kinnteil 3 auf, das den unteren Abschluss einer Visieröffnung 4 bildet, die in der dargestellten Figur durch ein klappbares Visier 5 verschlossen ist. Die Helmkalotte 2 umschließt mit Ausnahme der Visieröffnung 5 den gesamten Kopf, also den Schädel ebenso wie den Schläfen- und Kieferbereich. Innerhalb der Helmkalotte 2 ist eine stoßdämpfende, gepolsterte Innenausstattung angeordnet, die an die individuellen Gegebenheiten des Helmträgers gegebenenfalls anpassbar ist. Sofern es sich um einen Serienhelm handelt, ist eine individuelle Anpassung der Innenausstattung in der Regel nicht vorgesehen.
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Auf der Oberseite des Helms kann eine Hutze 7 angeordnet sein, die angeströmte Luft einfängt und durch Öffnungen 71 im Bereich des Schädeldaches in das Helminnere leitet, um eine Belüftung des Helmes zu ermöglichen.
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An der Außenseite der Helmkalotte 2 ist ein Luftführungskanal 6 angeordnet, der einen ersten Abschnitt 61 mit einer Mündung oberhalb der Visieröffnung 4 aufweist. Der erste Abschnitt 61 endet in Blickrichtung in einer Lufteinfangsöffnung 63, die im Wesentlichen in Blickrichtung orientiert ist, so dass von vorne anströmende Luft durch die Lufteinfangsöffnung 63 in den ersten Abschnitt des Luftführungskanals 6 hineingeleitet wird. Der erste Abschnitt 61 erstreckt sich von dem oberen Schläfenbereich schräg nach unten bis hinter das Visier 5. Im Bereich der Scharniers 51 weist der Luftführungskanal 6 eine Biegung auf, so dass die Luftströmung nach vorne und unten umgeleitet wird. Der erste Abschnitt 61 mündet in einen Verbindungsabschnitt 65, der wiederum in einen Kinnteilabschnitt 62 übergeht. Der Kinnteilabschnitt 62 erstreckt sich entlang der Unterkante des Visierausschnittes 4 und kann einen Abschluss für die Unterkante des Visiers 5 bilden. Die Unterkante des Kinnteilabschnittes 62 verläuft im Wesentlichen parallel zur Unterkante der Helmkalotte 2 und des Kinnteils 3. An dem vorderen Ende des Kinnteilabschnittes 62 ist eine Entwässerungsöffnung 64 vorgesehen, die durch ein Ventil oder dergleichen verschlossen sein kann.
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Durch die Anordnung des Luftführungskanals 6 auf der Oberseite der Helmkalotte 2 und der Ausgestaltung mit einem oberen Abschnitt 61, der oberhalb der Visieröffnung 4 liegt und die in der Regel laminare Anströmung des Fahrtwindes durch die Lufteinfangsöffnung 63 aufnimmt, wird die Luftströmung durch den Verbindungsabschnitt 65 und den Kinnteilabschnitt 62 bis in den vorderen Kinnteilbereich geleitet. In dem vorderen Kinnteilbereich sind im dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Belüftungsöffnungen 31, 32 angeordnet, durch die die eingefangene und umgeleitete Luft in das Helminnere hineingeleitet wird. Die Belüftungsöffnungen 31, 32 gehen durch die harte Außenschale des Kinnteils 3 hindurch und ermöglichen es, dass die Luft in das Helminnere geleitet wird. Die beiden Belüftungsöffnungen 31, 32 können mit nicht dargestellten Strömungsleiteinrichtungen versehen sein, so dass verschiedene Bereiche innerhalb des Helminneren gezielt mit einer Luftströmung versehen werden können. Beispielsweise kann die obere Belüftungsöffnung 32 für die Belüftung der Visierinnenseite vorgesehen sein, während die untere Belüftungsöffnung für die Luftzufuhr im Bereich des Mundes des Helmträgers vorgesehen und ausgebildet ist.
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Innerhalb des Luftführungskanals 6, der im dargestellten Ausführungsbeispiel einstückig ausgebildet ist, können Dämpfungseinrichtungen, Luftfilter oder Umlenkeinrichtungen vorgesehen sein, um die Luftströmung an die Bedürfnisse des Helmträgers anpassen zu können.
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Neben der dargestellten einteiligen Ausführung des Luftführungskanals 6 kann diese auch mehrteilig ausgebildet sein, beispielsweise kann der obere Abschnitt 61 separat von dem Verbindungsabschnitt 65 ausgebildet sein, so dass unterschiedlich große Luftmengen durch unterschiedlich große Lufteinfangöffnungen in den Luftführungskanal 6 eingeleitet werden können. Zusammen mit der Helmkalotte 2 bildet der Luftführungskanal 6 einen im Querschnitt geschlossenen Strömungskanal aus. Der Luftführungskanal 6 selbst ist auf der Außenseite der Helmkalotte 2 aufgeklebt oder anderweitig fixiert, beispielsweise aufgeschraubt. Dadurch ist eine Auswechselbarkeit des Luftführungskanals 6 an der Außenseite leicht möglich. Üblicherweise sind 2 Luftführungskanäle 6 symmetrisch zur Medianebene des Helms angeordnet, so dass in Blickrichtung rechts und links je ein Luftführungskanal 6 an der Helmkalotte 2 befestigt ist. Dadurch wird eine symmetrische Verteilung der Luftströmung in dem Helminneren gewährleistet. Ebenfalls wird durch eine symmetrische Verteilung des Luftwiderstandes eine gleichmäßige Belastung der Muskulatur des Helmträgers gewährleistet.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel endet der Luftführungskanal 6 im Bereich der Medianebene des Integralhelms 1, alternaiv kann der Luftführungskanal 6 auch über das gesamte Kinnteil verlaufen und somit einen einzigen, durchgängigen Kanal ausbilden, der unterhalb der Visieröffnung 4 verläuft. Die Belüftungsöffnungen 31, 32 werden durch den Luftführungskanal 6 vollständig abgedeckt, so dass die gesamte Luftströmung durch die Belüftungsöffnungen 31, 32 in das Helminnere eingeleitet wird. Der Luftführungskanal 6 ist bevorzugt luftdicht an der Helmkalotte 2 befestigt.
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Der Luftführungskanal 6, der als eine Rinne ausgebildet ist, kann aus Kunststoff oder einem Verbundwerkstoff, insbesondere einem Faserverbundwerkstoff, hergestellt sein. Durch die Anordnung des Luftführungskanals 6 an der Außenseite der Helmkalotte 2 wird die strukturelle Integrität der Helmkalotte 2 in kritischen Bereichen, beispielsweise im Schläfenbereich, nicht gestört. Insbesondere bei der Verwendung von Faserverbundwerkstoffen für die Herstellung der Helmkalotte sind Störstellen innerhalb der Faserverläufe unvorteilhaft und sollten vermieden werden, durch die Außenführung der Luftströmung wird dies wirksam vermieden. Darüber hinaus muss die Innenpolsterung des Integralhelms 1 nicht verändert werden, wenn eine entsprechende Luftführung angeordnet werden soll. In der Regel befinden sich die Belüftungsöffnungen 31, 32 bereits in einem Integralhelm, so dass ein Luftführungskanal 6 auch noch nachträglich auf die Helmkalotte 2 aufgebracht werden kann.