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Die Erfindung betrifft ein Schutzhelmsystem mit einer harten Helmkalotte, die einen Oberkopfbereich und Seitenbereiche eines Helmträgers bedeckt, zur Forderseite einen nach unten offenen Sichtausschnitt frei lässt und einen bis zu dem vorderen Sichtausschnitt reichenden, im Nackenbereich umlaufenden unteren Rand ausbildet, mit einer stoßdämpfenden Innenausstattung und einer den Sichtausschnitt abdeckenden, schwenkbar an der Helmkalotte angelenkten Visierscheibe.
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Es ist bekannt, dass Schutzhelme, insbesondere Sturzhelme für Motorradfahrer, einen maximalen Schutz des Kopfes ermöglichen, wenn sich die Helmkalotte auch unterhalt des Sichtausschnittes in den Kinnbereich fortsetzt, sodass der Sichtausschnitt allseitig von der Helmkalotte begrenzt ist. Dabei ist es bekannt, dass der entsprechende Kinnbügel einteilig mit der Helmkalotte verbunden, aber auch hochklappbar oder abnehmbar ausgebildet sein kann. Im Gebrauchsfall besteht jedoch eine feste und kraftschlüssige Verbindung mit der Helmkalotte.
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Ein derartiger Integralhelm weist regelmäßig eine untere Einschlupföffnung für den Kopf auf, die allseitig so abgepolstert ist, dass sie dadurch auch eine gute Abdichtung zum Halsbereich des Kinnträgers bewirkt.
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Die optimale Schutzwirkung eines derartigen Integralhelms ist jedoch subjektiv mit einem eingezwängten Gefühl des Motorradfahrers im Kopfbereich verbunden. Es gibt daher zahlreiche Motorradfahrer, die trotz der überlegenen Schutzwirkung einen Integralhelm ablehnen und lieber einen sogenannten Jet-Helm benutzen, der ohne Kinnbügel ausgebildet ist. Jet-Helme weisen regelmäßig einen nach unten offenen Sichtausschnitt auf, der häufig offen bleibt, sodass der Motorradfahrer seine Augen vor anprallenden Insekten oder hochgewirbelten Partikeln durch eine Brille schützen muss. Um dies zu vermeiden, gibt es Jet-Helme, die mit einer hochklappbaren Visierscheibe versehen sind. Das durch Jet-Helme der eingangs erwähnten Art vermittelte freiere Gefühl für den Motorradfahrer wird mit einer deutlich verringerten Sicherheit bei Unfällen erkauft, insbesondere gegenüber Kieferverletzungen.
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Aus der
DE 31 43 796 A1 ist ein Integralschutzhelm mit einem abnehmbaren Kinnteil bekannt, das über Verlängerungen lösbar an einem Kalottenteil befestigt ist. Um das Kinnteil leicht abnehmen zu können und dennoch eine stabile Helmkonstruktion zu gewährleisten, sind klingenartige Verlängerungen in dazu passende, scheidenartige Schlitze des Kalottenteils eingesteckt und dort mittels einer lösbaren Verriegelungsvorrichtung verriegelt. Das Kinnteil ist abnehmbar, damit der Helm im Falle eines Unfalles leichter vom Kopf eines Unfallopfers abgezogen werden kann.
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Die
DE 44 46 119 A1 beschreibt einen Motorradschutzhelm mit auswechselbarem und abnehmbarem Kinnschutz, um einen Jethelm oder wahlweise einen Integralhelm zur Verfügung zu haben. Der Kinnschutz kann im Design oder in der Schutzwirkung unterschiedlich sein.
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Die
DE 84 26 850 U1 beschreibt einen Schutzhelm, insbesondere einen Integralhelm mit einer einteiligen Helmkalotte, an deren unterem Rand eine helmeinwärts gerichtete Profillippe angebracht ist. An der Profillippe ist eine Trägerleiste für weitere Helmausrüstungsteile angeordnet, wobei die Trägerleiste eine die Profillippe formschlüssig aufnehmende Profilnut aufweist. Das Helmausrüstungsteil kann beispielsweise als ein Zugluftschutz ausgebildet sein, der den Kinnbügel nach unten abschließt.
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Die
DE 101 08 458 A1 beschreibt einen Sporthelm mit einem lösbar an der Helmschale befestigten Kinnbügel. Um eine Verletzungsgefahr zu minimieren, ist der Kinnbügel nahe am Kinnbereich des Benutzers angeordnet, so dass ein Hineingreifen in den Kinnbügel nicht oder nur schwer möglich ist. Eine Schutzwirkung bei Frontalstürzen bleibt gewährleistet.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einerseits das durch die Jet-Helm-Bauweise vermittelte freiere Gefühl zu erhalten und dennoch eine verbesserte Sicherheit für den Motorradfahrer zu gewährleisten und gleichzeitig das Einsatzspektrum der Schutzhelme zu erweitern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß ein Schutzhelmsystem vorgesehen, bei dem an den Seitenbereichen der Helmkalotte zum Sichtausschnitt zeigende Aufnahmestücke befestigt sind, die einen Oberkopfbereich und Seitenbereiche eines Helmträgers bedeckt, zur Forderseite einen nach unten offenen Sichtausschnitt frei lässt und einen bis zu dem vorderen Sichtausschnitt reichenden, im Nackenbereich umlaufenden unteren Rand ausbildet, mit einer stoßdämpfenden Innenausstattung und einer den Sichtausschnitt abdeckenden, schwenkbar an der Helmkalotte angelenkten Visierscheibe, wobei an den Seitenbereichen der Helmkalotte zum Sichtausschnitt zeigende Aufnahmestücke befestigt sind, die zur verriegelnden Aufnahme der Enden eines Kinnbügels mit zum Kinnbügel offenen Aufnahmeöffnungen versehen sind, dass die Aufnahmestücke jeweils eine Entarretierungstaste zum Entriegeln des Kinnbügels aufweisen und dass der Kinnbügel einen unteren Rand der Visierscheibe im heruntergeklappten Zustand begrenzt, den unteren Rand der Helmkalotte fortsetzt und einen freien Abstand zum Kinn des Helmträgers ausbildet, wobei an unterschiedlichen Kinnbügeln fest montierte Zusatzeinrichtungen in Gestalt eines Mikrofons oder Adapters für eine Verbindung des Mikrofons mit einer in der Innenausstattung angeordneten Sendeeinheit angeordnet sind. Die Zusatzeinrichtungen können als Mikrofon oder Adapter für eine Verbindung des Mikrofons mit einer in der Innenausstattung angeordneten Sendeeinheit ausgebildet sein und ermöglichen aufgrund der Austauschbarkeit der Kinnbügel eine leichte Anpassung des Schutzhelmes an den jeweilig gewünschten Einsatzzweck oder an die vorgesehene Ausstattungsvariante.
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Der erfindungsgemäße Kinnbügel ist als separates Teil in die Aufnahmestücke mit seinen Enden eingesteckt und dort verriegelt, um so eine stabile Verbindung mit der Helmkalotte herzustellen. Dennoch bildet der Kinnbügel keine wirkungsmäßige Fortsetzung der Helmkalotte, sondern stellt als eine gebogene Stange lediglich einen Abstandshalter zum Kinn des Helmträgers dar, wobei ein deutlicher Abstand zum Kopf des Helmträgers gewährleistet bleibt, um insoweit am unteren Rand der Visierscheibe einen schmalen und luftigen Helmabschluss zu realisieren. Der erfindungsgemäße Kinnbügel behindert nicht den Luftaustausch zwischen dem Helminnenraum und der Helmumgebung. Da der erfindungsgemäße, aus einem stangen- oder rohrförmigen Material gebildete Kinnbügel lediglich eine Abstand haltende Funktion bei einem Unfall ausübt und dabei mit einem kleinen, vorzugsweise runden Querschnitt ausgebildet ist, entsteht ein optisch leichter Eindruck und ein subjektives freieres Empfinden des Helmträgers, da der den unteren Rand fortsetzende stangenartige Kinnbügel die Ausbildung einer großen, von dem Kinnbügel an der Unterseite begrenzten Visierscheibe ermöglicht, die vorzugsweise sphärisch so geformt ist, dass sie die Helmkalotte im Bereich des Sichtausschnitts fortsetzt.
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Der erfindungsgemäße Kinnbügel weist somit eine Höhe auf, die weniger als doppelt so groß ist wie seine Dicke. In einer bevorzugten Ausführungsform entspricht die Höhe des Kinnbügels etwa seiner Dicke, wobei der Kinnbügel vorzugsweise einen kreisrunden oder ggf. ovalen Querschnitt aufweist.
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Die Bauart eines Jet-Helms birgt in Verbindung mit einer heruntergeklappten Visierscheibe die Gefahr, dass Luftströmungen auf der Gesichtsseite des Heimträgers entstehen, die scharf in die Augen des Heimträgers gerichtet sind. Untersuchungen haben ergeben, dass diese Luftströmungen insbesondere aus dem Seitenbereich des Sichtausschnitts herrühren. Ein derartiger, auf die Augen gerichteter Luftzug ist für den Fahrer höchst unangenehm. In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schutzhelms sind daher an die Seitenbereiche der Helmkalotte in den Sichtausschnitt hineinragende Polsterstücke angesetzt, die im seitlichen Unterkieferbereich den Abstand zwischen Kinnbügel bzw. Visierscheibe und Kopf des Heimträgers überbrücken, also zumindest verringern. Die Polsterstücke sind bei dem erfindungsgemäßen Schutzhelm vorzugsweise so ausgebildet, dass sie mit einer unteren Kante an die Oberseite des Kinnbügels angrenzen. Die Polsterstücke können in entsprechend geformten Ansätzen der Aufnahmestücke gehalten sein.
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In einer ästhetisch ansprechenden und bezüglich der Verringerung der Zugluft sehr wirksamen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schutzhelms ragt der Sichtausschnitt im Schläfenbereich über die untere Kante des Seitenbereichs der Heimkalotte, wobei die Polsterstücke mit einer oberen Kante die Kontur des Sichtausschnitts nach vorn fortsetzen, sodass vorzugsweise dreieckförmige Polsterstücke verwendet werden, die mit einer Spitze nach vorn in den Sichtausschnitt ragen.
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Soll der Schutzhelm mit einer Gegensprechanlage betrieben werden, ist an dem Kinnbügel ein Mikrofon angeordnet, das sich vor dem Mundbereich des Heimnutzers erstreckt. Dadurch ist es möglich, eine Verbindung beispielsweise mit einer in dem Helminneren integrierten Sende-Empfängereinheit herzustellen, so dass eine Sprachübermittlung und ggf. ein Sprachempfang an und von einem Beifahrer oder dergleichen erfolgen kann. Das Mikrofon kann auch mit einer eigenständigen Energieversorgung und einer Sendeeinheit ausgestattet sein, so dass keine weiteren Einrichtungen an dem Schutzhelm selbst vorhanden sein müssen.
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Um eine Anpassung des Helmes an unterschiedliche Witterungen, insbesondere an die Winterzeit zu ermöglichen, ist in einer nicht von der Erfindung umfassten Ausführungsform vorgesehen, dass der Kinnbügel mit einem Windschutz oder einer Geräuschdämmung ausgebildet ist, die den Raum zwischen dem Kinnbügel und dem Halsbereich des Helmträgers weitestgehend überdeckt. So wird verhindert, dass Luft von unten oder seitlich in den Helm eindringt bzw. dass Geräusche in das Heiminnere eindringen.
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Die Erfindung soll im Folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schutzhelms mit hochgeklappter Visierscheibe und nicht montiertem Kinnbügel
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2 die Darstellung gemäß 1 mit montiertem Kinnbügel
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3 der Schutzhelm gemäß 1 mit montiertem Kinnbügel und heruntergeklappter Visierscheibe
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4 der Schutzhelm mit mehreren Kinnbügeln.
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1 lässt eine Heimkalotte 1 erkennen, die sich über den Oberkopfbereich des Heimträgers bis in den Nacken und mit Seitenbereichen über die Ohren des Heimträgers erstreckt. Die Helmkalotte bildet eine untere Kante 2 aus, die mit einer Polsterung versehen um den Nackenbereich umläuft. Die Helmkalotte 1 weist einen Sichtausschnitt 3 auf, der durch vordere Kanten 4 und durch eine vordere Stirnkante 5 der Helmkalotte 1 begrenzt ist. Die Seitenbereiche der Helmkalotte 1 sind zu ihren vorderen Kanten bis zur unteren Kante 2 ragend mit Aufnahmestücken 6 abgeschlossen, die mit Schrauben an der Heimkalotte 1 befestigt sind. Die Aufnahmestücke 6 weisen jeweils eine nach vorn offene Aufnahmeöffnung 8 auf, hinter der sich ein an sich bekannter Verriegelungsmechanismus befindet, der mit einer an der Vorderseite des Aufnahmestücks 6 angesetzten verschiebbaren Taste 9 entriegelbar ist.
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Die Aufnahmestücke 6 weisen jeweils einen nach vorn ragenden rahmenförmigen Ansatz 10 auf, der von der Seite gesehen im Wesentlichen eine Dreiecksform mit einer nach vorn ragenden Spitze ausbildet. In die zum Helminnern leicht gewölbte Schale des Ansatzes 10 ist ein Polsterteil 11 eingesetzt, das die Polsterung einer an der Helmkalotte 1 befestigten Innenausstattung 12 in der Form des Ansatzes 10 fortsetzt.
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In die Aufnahmeöffnungen 8 der beiden Aufnahmestücke 6 sind geeignet geformte Enden 13 eines Kinnbügels 14 in Form einer gebogenen, im Querschnitt runden Stange 14 einführbar und durch den Verriegelungsmechanismus verriegelbar.
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Der Sichtausschnitt 3 ist durch eine in den 1 und 2 hochgeklappte Visierscheibe 15 abdeckbar. Die Visierscheibe 15 ist sphärisch gewölbt. In beiden Seitenbereichen der Helmkalotte 1 befinden sich Verschwenkmechanismen 16, mit denen die Visierscheibe in der hochgeschwenkten und heruntergeklappten Stellung sowie in Zwischenstellungen verrastbar ist.
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2 zeigt die Darstellung gemäß 1 mit dem in die Aufnahmestücke 6 eingesetzten und dort verriegelten Kinnbügel 14. Der Kinnbügel setzt die untere Kante 2 der Helmkalotte 1 nach vorn fort und bildet den unteren Rand des Sichtausschnitts 3. Der Kinnbügel 14 ragt dabei so weit nach vorn vor, dass bei jeder erdenklichen Kopfform des Heimträgers ein großer Abstand zwischen dem Kinn des Heimträgers und dem Kinnbügel 14 verbleibt. Der Kinnbügel 14 ist ohne jegliche Polsterung lediglich in Form einer gebogenen Stange ausgebildet.
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3 lässt erkennen, dass der Kinnbügel die heruntergeklappte Visierscheibe 15 nach unten begrenzt und dass die Visierscheibe 15 ferner so geformt ist, dass ihre untere Kante an dem dreieckförmig geformten Ansatz 10 des Aufnahmestücks 6 anliegt, das seinerseits mit der unteren Kante an dem Kinnbügel 14 anliegt. Ferner ist erkennbar, dass der Ansatz 10 mit seiner oberen Kante die Kontur der Helmkalotte nach schräg unten fortsetzt.
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Die Visierscheibe 15 ist im Bereich des vorderen Endes des Ansatzes 10 mit einem angespritzten Betätigungssteg 16 versehen, mit dem die Visierscheibe auch mit behandschuhten Händen hochgeklappt werden kann.
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3 lässt ferner erkennen, dass die Helmkalotte 1 im Oberkopfbereich mit üblichen Lüftungsvorrichtungen 17, 18 versehen ist, die in bekannter Weise mit nach vorn gerichteten Öffnungen 19 zum Einleiten des Fahrtwindes bzw. mit nach hinten gerichteten Öffnungen 20 zum Absaugen von Luft aus dem Helminnern versehen sind.
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3 lässt ferner eine zum hinteren Bereich des Sichtausschnitts 3 benachbart, in der Helmkalotte 1 gelagerte Schiebetaste 21 erkennen, mit der eine getönte Sonnenblende auf der Innenseite der Helmkalotte nach unten in den Sichtausschnitt 3 einfahrbar ist, um einen Sonnenblendschutz im oberen Bereich des Sichtausschnitts 3 zu gewährleisten.
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Die Zeichnungen lassen erkennen, dass der Kinnbügel 14, der in Form einer gebogenen Stange ausgebildet ist, einen optisch leichten und in der Wirkung luftigen Abschluss der Visierscheibe 15 nach unten bildet und im Falle des Aufpralls des Helmträgers auf den Boden als Abstandshalter für das Kinn des Helmträgers dient. Der auf den Kinnbügel 14 wirkende Schlag wird von diesem in die Helmkalotte 1 eingeleitet und so auf eine große Fläche verteilt und ggf. in Verformungsenergie umgewandelt. Die von den Ansätzen 10 gehaltenen Polsterstücke 11 sind zur Anlage an den Unterkieferbereich des Helmträgers vorgesehen und bewirken eine Unterbindung einer auf die Augen gerichteten Luftströmung während der Fahrt, die sich aufgrund des Abstandes zwischen dem Kinnbügel und dem Kopf des Helmträgers ausbilden könnte.
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Der dargestellte Schutzhelm bewirkt eine erheblich erhöhte Sicherheit für den Helmträger gegenüber einem Jet-Helm ohne Kinnbügel. Der Sicherheitsstandard eines guten Integralhelms wird dabei zwar nicht ganz erreicht, jedoch ein guter Kompromiss zwischen dem von Jet-Helm-Fahrern geschätzten freieren Gefühl und einer erhöhten Sicherheit erzielt.
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In der 4 ist der Schutzhelm mit der Helmkalotte 1 und einem montierten Kinnbügel 14 dargestellt. Der Kinnbügel 14 kann über die hier nicht dargestellten Entriegelungstasten 9 von der Helmkalotte 1 gelöst werden. Alternativ zu dem als einfachem Rohr ausgebildeten Kinnbügel 14 können weitere Kinnbügel 14 an der Helmkalotte 1 festgelegt werden, an denen Zusatzeinrichtungen 24, 34 fest angeordnet sind. Eine Variante besteht darin, dass an dem Kinnbügel 14 ein Mikrofon 24 befestigt ist, das in der montierten Stellung des Kinnbügels 14 vor dem Mund des Helmnutzers angeordnet ist. An den Enden 13 des Kinnbügels 14 können Kontakt- oder Adaptereinrichtungen ausgebildet sein, die eine Kontaktierung des Mikrofons 24 mit einer Sendeeinrichtung oder einem Verstärker herstellen, die in dem Helminneren, beispielsweise in der Innenausstattung 12 oder in den Polstern 11 angeordnet sein kann. Sprachnachrichten können somit über das Mikrofon und die nicht dargestellte Sendeinheit an Dritte übermittelt werden, beispielsweise an Beifahrer oder Mitfahrer, wenn in einer Gruppe gefahren wird. Ebenfalls ist es möglich, dass die zur Funktion des Mikrofons 24 benötigten Komponenten in dem Kinnbügel 14 integriert sind, so dass keine weiteren Einrichtungen in dem Schutzhelm vorhanden sein müssen, um einen Betrieb zu ermöglichen. Der Auswechselkinnbügel 14 wird einfach in die Aufnahmestücke 6 eingesteckt, wenn Bedarf nach einem Mikrofon 24 besteht. Lautsprecher können in der Innenausstattung 12 vorgerüstet sein, die vorzugsweise im Bereich der Ohren des Helmnutzers angeordnet sind.
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Statt eines Mikrofons 24 kann in einer nicht von der Erfindung umfassten Ausführungsform als Zusatzeinrichtung auch ein Windschutz bzw. Schallschutz 34 an dem Kinnbügel 14 angebracht sein, der ein Eindringen von Wind oder Lärm in das Helminnere vermeidet. Der Windschutz 34 schließt den Zwischenraum zwischen dem Kinnbügel 14 und dem Kinn des Helmnutzers im Wesentlichen ab, so dass trotz eines maximalen Gesichtsfeldes ein komfortables Fahren auch bei niedrigen Temperaturen gewährleistet ist. Ebenfalls wird durch den Windschutz 34 verhindert, dass Lärm in das Helminnere eindringt. Seitlich aufragende Bereiche 34' verhindern ein Eindringen von Staub oder Zugluft von der Seite, ein unterer Abschluss wird durch eine Art Verbindungsabdeckung 34'' bereitgestellt, die ein Eindringen von Zugluft oder dergleichen von unten verhindert.
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Durch den modularen Aufbau ist es möglich, mit einer Basishelmausstattung und unterschiedlichen Kinnbügeln 14 eine Vielzahl an Ausstattungsvarianten mit einem minimalen Aufwand bereitzustellen. Der Helm kann an den jeweiligen Einsatzzweck angepasst werden, ohne dass aufwendige Umrüstarbeiten vorgenommen werden müssten.