DE102009056609A1 - Elektromagnetische Stellvorrichtung - Google Patents
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- H01F7/1638—Armatures not entering the winding
- H01F7/1646—Armatures or stationary parts of magnetic circuit having permanent magnet
Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft eine elektromagnetische Stellvorrichtung, umfassend ein Gehäuse, zwei Aktuatorstifte, die zwischen einer im Gehäuse eingefahrenen Ruheposition und einer aus dem Gehäuse ausgefahrenen Arbeitsposition voneinander unabhängig verfahrbar im Gehäuse gelagert sind, und eine elektrisch bestrombare Magnetspuleneinrichtung zur Betätigung der Aktuatorstifte sowie zwei mit den Aktuatorstiften im Betätigungssinn zusammenwirkende Permanentmagnete, die zweipolig magnetisiert und in die Verfahrrichtung entgegengesetzt gepolt zueinander ausgerichtet sowie einem stationären Kernbereich der Magnetspuleneinrichtung gemeinsam zugeordnet sind. Dabei ist die Magnetspuleneinrichtung dazu ausgebildet, in Abhängigkeit von deren Bestromung ein sich in der Wirkrichtung umkehrendes Magnetfeld am Kernbereich zu erzeugen, das den ersten Permanentmagnet anzieht und den zweiten Permanentmagnet abstößt und umgekehrt.
- Hintergrund der Erfindung
- Eine derartige Stellvorrichtung eignet sich in besonderem Maße zur Verstellung hubvariabler Ventiltriebe von Brennkraftmaschinen, deren prinzipielle Funktionsweise beispielsweise aus der
DE 10 2004 021 376 A1 hervorgeht. Die Hubvariabilität dieses Ventiltriebs basiert auf einem Nockenstück mit zwei darauf unmittelbar benachbart angeordneten Nocken, deren unterschiedliche Öffnungsverläufe mittels eines konventionell starr ausgebildeten Nockenfolgers selektiv auf ein Gaswechselventil übertragen werden. Zur betriebspunktabhängigen Einstellung dieser Öffnungsverläufe ist das Nockenstück drehfest, jedoch längsverschieblich auf einer Trägerwelle angeordnet und weist zwei spiralförmig und gegensinnig verlaufende Verschiebenuten auf, in welche die Endabschnitte der Aktuatorstifte zweier Stellvorrichtungen (mit lediglich einem Aktuatorstift) wechselweise eingekoppelt werden. Während der axiale Verlauf der sich jeweils mit dem zugehörigen Aktuatorstift in Eingriff befindlichen Verschiebenut dazu führt, dass sich das Nockenstück selbststeuernd und nockenwellenwinkeltreu von der einen in die andere Nockenposition verschiebt, ist der radiale Verlauf jeder Verschiebenut so gestaltet, dass diese gegen Ende des Verschiebevorgangs zunehmend flacher wird und den momentan in Eingriff befindlichen Aktuatorstift aus seiner Arbeitsposition zurück in die Ruheposition verlagert. - Im Falle des in der
DE 196 11 641 C1 vorgeschlagenen Ventiltriebs mit drei benachbarten Nocken und zwei mit geringem Abstand angeordneten Aktuatorstiften erscheint es zweckmäßig, die Aktuatorstifte in einem gemeinsamen Gehäuse zu integrieren. - In der
WO 03/021612 A1 - Eine konstruktive Weiterentwicklung dieses Funktionsprinzips ist in der
DE 20 2008 008 142 U1 offenbart. Der Aktuatorstift wird dort lediglich durch die magnetische Anziehungskraft an einem Permanentmagnet gehalten, so dass durch die gegenseitig exzentrische Anordnung von Aktuatorstiften und Permanentmagneten/Magnetspulen eine kompakte Bauweise der Stellvorrichtung mit zwei oder drei selektiv ansteuerbaren Aktuatorstiften in einem gemeinsamen Gehäuse ermöglicht wird. - Eine Stellvorrichtung der eingangs genannten Art geht aus der nicht vorveröffentlichten
DE 10 2009 010 949 A1 hervor. Die dort vorgeschlagene Stellvorrichtung weist eine Magnetspule auf, die zwecks Umkehrung der Magnetfeldwirkung umkehrbar, d. h. mit entgegen gesetzten Stromflussrichtungen bestromt wird. In Abhängigkeit der Magnetfeldrichtung wird einer der beiden Aktuatorstifte in die Ausfahrrichtung betätigt, während der andere Aktuatorstift in dessen eingefahrener Ruheposition verharrt. Das zur elektrischen Ansteuerung der Stellvorrichtung erforderliche Stromversorgungsgerät – im bevorzugten Anwendungsfall des genannten hubvariablen Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine handelt es sich zweckmäßigerweise um das Motorsteuergerät – muss mit einer entsprechenden Stromrichtungsumkehrschaltung beispielsweise in Form einer sogenannten H-Brücke versehen sein. Eine derartige Schaltung ist jedoch bei Motorsteuergeräten üblicherweise nicht vorgesehen und erfordert eine aufwändige Anpassung des Steuergeräts. - Dieselbe Problematik trifft für die aus der
WO 2009/018919 A1 - Aufgabe der Erfindung
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stellvorrichtung der eingangs genannten Art so fortzubilden, dass die zuvor genannten Nachteile mit einfachen Mitteln beseitigt sind. Insbesondere soll die Stellvorrichtung zu herkömmlichen Steuergeräten ohne Stromrichtungsumkehr kompatibel sein oder eine allenfalls geringfügige Modifikation des Steuergeräts erfordern, um im Sinne der umkehrbaren Magnetfeldwirkung betriebsfähig zu sein.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Anspruchs 1, während vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen den Unteransprüchen entnehmbar sind. Demnach wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Magnetspuleneinrichtung zwei voneinander unabhängig bestrombare Magnetspulen aufweist derart, dass bei Bestromung der ersten Magnetspule das Magnetfeld mit erster Wirkrichtung und dass bei Bestromung der zweiten Magnetspule das Magnetfeld mit umgekehrter zweiter Wirkrichtung erzeugt wird.
- Gegenüber dem eingangs zitierten Stand der Technik ist also eine Bestromung der Magnetspuleneinrichtung mit umkehrbarer Stromflussrichtung nicht erforderlich. Die Wirkrichtungsumkehr des Magnetfelds am stationären Kernbereich wird vielmehr dadurch erzeugt, dass die Stellvorrichtung mit zwei voneinander unabhängigen und selektiv bestrombaren Magnetspulen versehen ist. Die entgegengesetzte Ausrichtung der Permanentmagnetpole führt dann in Abhängigkeit der momentan bestromten Magnetspule dazu, dass dasselbe Magnetfeld einen Permanentmagnet anzieht und den anderen Permanentmagnet abstößt. Diese Kraftwirkung kehrt sich um, wenn die jeweils andere Magnetspule bestromt wird.
- Die Magnetspulen sind vorzugsweise in der Verfahrrichtung aufeinanderfolgend, d. h. in axialer Reihenschaltung um den Kernbereich angeordnet.
- In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung soll den Aktuatorstiften jeweils ein den Aktuatorstift in die Ausfahrrichtung kraftbeaufschlagendes Federmittel, eine Rastierung und ein mit dem Aktuatorstift mittels der Rastierung zusammenwirkender Sperrstift zugeordnet sein, der den zugehörigen Aktuatorstift bei gesperrter Rastierung in der Ruheposition hält und in die Verfahrrichtung relativ zu diesem verlagerbar ist. Dabei sind die den Aktuatorstiften abgewandten Kopfabschnitte der Sperrstifte jeweils mit einem der Permanentmagnete versehen. Das sich bei Bestromung einer der Magnetspulen erzeugte Magnetfeld verlagert einen der Sperrstifte in die Einfahrrichtung, um die zugehörige Rastierung zu lösen, und kraftbeaufschlagt den anderen der Sperrstifte in die Ausfahrrichtung, um die zugehörige Rastierung zu sperren.
- Hierbei verlagert sich der mit dem ersten Permanentmagnet verbundene Sperrstift in Richtung des Kernbereichs, d. h. in Einfahrrichtung des zugehörigen Aktuatorstifts, der sich bei jetzt gelöster Rastierung durch die Kraft des Federmittels in dessen Arbeitsposition verlagert. Demgegenüber verbleiben der mit dem zweiten Permanentmagnet verbundene Sperrstift und der zugehörige Aktuatorstift bei gesperrter Rastierung in Ruhe.
- Bei Bestromung der jeweils anderen Magnetspule kehrt sich die Wirkung des Magnetfelds um, so dass nunmehr der zweite Permanentmagnet angezogen wird, während der erste Permanentmagnet abgestoßen wird. Ausgangspunkt hierfür ist wiederum der Zustand, dass beide Aktuatorstifte mittels der Rastierungen in deren Ruhepositionen gehalten sind. In analoger Weise verlagert sich nun der zweite Aktuatorstift in dessen Arbeitsposition, während der erste Aktuatorstift in seiner Ruheposition verharrt.
- Außerdem sollen die Permanentmagnete bei Anlage der Kopfabschnitte der Sperrstifte am Kernbereich zu diesem beabstandet verlaufen. Dies erfolgt konstruktiv zweckmäßigerweise dadurch, dass die Kopfabschnitte der Sperrstifte gegenüber den Permanentmagneten erhaben verlaufen. Durch diese Maßnahme kann die im Nahbereich zum Kernbereich exponentiell ansteigende Kraftwirkung der Permanentmagnete auf ein solches Maß begrenzt werden, dass bei stromlosen Magnetspulen eine ausreichende, die Sperrstifte rückstellende Kraftwirkung verbleibt. Diese Kraftwirkung soll zweckmäßigerweise von weiteren Federmitteln ausgehen, welche die Sperrstifte in die Ausfahrrichtung kraftbeaufschlagen.
- In bevorzugter Ausgestaltung sollen die Rastierungen jeweils durch folgende Merkmale gebildet sein:
- • eine im Aktuatorstift verlaufende Längsbohrung zur Aufnahme des Sperrstifts und eine oder mehrere die Längsbohrung schneidende Querbohrungen,
- • eine am Sperrstift ausgebildete erste Stützfläche und eine im Gehäuse ausgebildete zweite Stützfläche, wobei zumindest eine der Stützflächen gegenüber der Verfahrrichtung geneigt verläuft,
- • und Rastkörper, die in den Querbohrungen beweglich angeordnet und in der Ruheposition zwischen den Stützflächen eingespannt sind.
- Bei einer solchen, auf Form- oder Reibschluss basierenden Rastierung sind nur kleine Wirkflächen erforderlich, um den zugehörigen Aktuatorstift entgegen der Kraft des Federmittels sicher in dessen Ruheposition zu halten. Im Gegensatz zu den so erzeugbaren Haltekräften sind die erforderlichen Kräfte zum Lösen der Rastierung um ein Vielfaches geringer, da neben der Kraft des den Sperrstift beaufschlagenden weiteren Federmittels lediglich die zwischen den Rastkörpern und den Stützflächen wirkenden Reibkräfte zu überwinden sind.
- Der bzw. die Rastkörper sind bevorzugt als Kugeln ausgebildet, wie sie als extrem kostengünstiges Massenprodukt einer Wälzkörperfertigung entnehmbar sind. Dabei können drei Kugeln und drei gleichmäßig über den Umfang des Aktuatorstifts verteilte Querbohrungen vorgesehen sein. Diese Anordnung ist gegenüber lediglich einer Kugel insoweit vorteilhaft, als entweder bei identischer Dimensionierung der Kugeln größere Haltekräfte erzeugbar sind oder bei kleinerer Dimensionierung der Kugeln – entsprechend einem weiterhin reduzierten Bauraumbedarf der Rastierung – die gegebenenfalls bereits ausreichende Haltekraft nur einer Kugel erzeugbar ist. Zum anderen führt die Anordnung der um 120° umfangsverteilten Kugeln zu einer mechanisch günstigen, zentrierten Abstützung des Sperrstifts in der Längsbohrung des Aktuatorstifts. Dennoch sind selbstverständlich auch Anordnungen mit lediglich einer, zwei, vier oder mehr Kugeln möglich.
- Außerdem können die Kugeln selbsthemmend zwischen den Stützflächen eingespannt sein, wobei die Stützflächen einen konstanten oder einen sich in die Einfahrrichtung verkleinernden Abstand zueinander aufweisen. Beispielsweise kann die zweite Stützfläche parallel zur Verfahrrichtung des Aktuatorstifts verlaufen und Teil einer fertigungsgünstig durchgehend zylindrischen Längsführung für den Aktuatorstift sein. Bei der konstruktiven Auslegung der Stützflächen sind selbstverständlich sowohl die Kräfte der Federmittel als auch die Reibungsverhältnisse an den Kugel-Stützflächen-Kontakten zu berücksichtigen, so dass der für eine einwandfreie Funktion der Rastierung erforderliche Bereich der Selbsthemmung an diesen Kontakten nicht verlassen wird.
- Dabei ist es zweckmäßig, dass sich die erste Stützfläche am Sperrstift in die Ausfahrrichtung radial verjüngt und dass die Stützflächen parallel zueinander verlaufen. Im Falle rotationssymmetrischer Stützflächen sind dann die Stützflächen kreiskegelstumpfförmig ausgebildet. Diese Ausgestaltung ermöglicht einen besonders verschleißarmen Gleit- oder Wälzkontakt zwischen den Kugeln und den Stützflächen, wenn der Aktuatorstift die Ruheposition verlässt und wieder erreicht.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den Figuren, in denen ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen elektromagnetischen Stellvorrichtung dargestellt ist. Sofern nicht anders erwähnt, sind dabei gleiche oder funktionsgleiche Merkmale oder Bauteile mit gleichen Bezugszahlen versehen. Es zeigen:
-
1 die elektromagnetische Stellvorrichtung im Längsschnitt und -
2 eine bekannte Ausführung eines mit einer Stellvorrichtung zusammenwirkenden hubvariablen Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine. - Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
-
1 offenbart ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung1 , die zur Ansteuerung eines grundsätzlich bekannten hubvariablen Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine dient. Das grundlegende Funktionsprinzip eines solchen Ventiltriebs ist in2 dargestellt und lässt sich dahingehend zusammenfassen, dass anstelle einer konventionell starr ausgebildeten Nockenwelle eine Trägerwelle2 mit einem darauf drehfest und längsverschiebbar angeordneten Nockenstück3 vorgesehen ist. Das Nockenstück3 weist zwei Gruppen axial benachbarter Nocken4 und5 mit unterschiedlichen Öffnungsverläufen auf, die zur betriebspunktabhängigen Betätigung von Gaswechselventilen6 dienen. Die zur selektiven Aktivierung des jeweiligen Nockens4 oder5 erforderliche Verschiebung des Nockenstücks3 auf der Trägerwelle2 erfolgt über spiralförmige Verschiebenuten7 am Nockenstück3 , die sich entsprechend der Verschieberichtung in ihrer Orientierung unterscheiden und in die, je nach momentaner Stellung des Nockenstücks3 , jeweils ein Aktuatorstift8 oder9 einkoppelbar ist. - Bei der Stellvorrichtung
1 handelt es sich um eine in den Zylinderkopf der Brennkraftmaschine montierbare Baueinheit mit einem Gehäuse10 und zwei darin angeordneten, hohlzylindrisch ausgebildeten Aktuatorstiften8 und9 . Die als Gleichteile ausgebildeten Aktuatorstifte8 ,9 sind in Längsführungen11 des Gehäuses10 gelagert und können voneinander unabhängig zwischen einer im Gehäuse10 eingefahrenen Ruheposition (wie dargestellt) und einer aus dem Gehäuse10 ausgefahrenen Arbeitsposition hin und her verfahren. Wie vorstehend erläutert, sind die Aktuatorstifte8 ,9 in der (nicht dargestellten) Arbeitsposition mit einer zugehörigen Verschiebenut eines Nockenstücks in Eingriff, um das Nockenstück zu verschieben. - Die von Federmitteln – hier Schraubendruckfedern
12 – in die Ausfahrrichtung kraftbeaufschlagten Aktuatorstifte8 ,9 werden von Rastierungen in der Ruheposition gehalten. Ein Lösen der Rastierungen erfolgt durch ansteuerbare Sperrstifte13 und14 , die ebenfalls als Gleichteile ausgebildet und relativ zu den Aktuatorstiften8 ,9 in deren Verfahrrichtung verlagerbar sind. - Die miteinander identischen Rastierungen sind jeweils durch eine im Aktuatorstift
8 ,9 verlaufende Längsbohrung15 und diese schneidende Querbohrungen16 , eine am Sperrstift13 ,14 ausgebildete erste Stützfläche17 und eine im Gehäuse10 ausgebildete zweite Stützfläche18 sowie drei Rastkörpern in Form von Kugeln19 gebildet. Die in den gleichmäßig am Umfang des Aktuatorstifts8 ,9 verteilten Querbohrungen16 beweglich angeordneten Kugeln19 sind in der Ruheposition des Aktuatorstifts8 ,9 zwischen den Stützflächen17 und18 eingespannt. Hierzu verjüngt sich der in der Längsbohrung15 verlaufende Endabschnitt20 des Sperrstifts13 ,14 konisch in Ausfahrrichtung des Aktuatorstifts8 ,9 , so dass die erste Stützfläche17 die Außenmantelfläche eines Kreiskegelstumpfs bildet. Die zweite Stützfläche18 im Gehäuse10 verläuft mit konstantem Abstand dazu und bildet folglich die Innenmantelfläche eines Kreiskegelstumpfs. - Die Sperrstifte
13 ,14 sind jeweils durch ein weiteres Federmittel – hier eine Schraubendruckfeder21 – ebenfalls in die Ausfahrrichtung kraftbeaufschlagt. Der Neigungswinkel der Stützflächen17 ,18 gegenüber der Verfahrrichtung des Aktuatorstifts8 ,9 ist unter Berücksichtigung der auf den Sperrstift13 ,14 und den Aktuatorstift8 ,9 wirkenden Federkräfte sowie der Reibungsverhältnisse an den Kugel-Stützflächen-Kontakten so gewählt, dass die Kugeln19 selbsthemmend zwischen den Stützflächen17 ,18 eingespannt sind und so den Aktuatorstift8 ,9 sicher in der Ruheposition fixieren. Der Neigungswinkel beträgt vorliegend etwa 5°. - Die konzentrischen Schraubendruckfedern
12 ,21 stützen sich einerseits an im Gehäuse10 eingepressten Buchsen22 und andererseits an kreisringförmigen Stirnflächen23 und24 der Aktuatorstifte8 ,9 bzw. der Sperrstifte13 ,14 ab. Diese werden zum Lösen der Rastierungen elektromagnetisch kraftbeaufschlagt in die Einfahrrichtung der Aktuatorstifte8 ,9 verlagert und sind zu diesem Zweck an ihren den Aktuatorstiften8 ,9 abgewandten Kopfschnitten25 mit daran befestigten Permanentmagneten26 und27 versehen. Diese sind zweipolig axial magnetisiert, in Verfahrrichtung der Aktuatorstifte8 ,9 bezüglich ihrer mit N und S bezeichneten Nord- und Südpole entgegengesetzt zueinander ausgerichtet und dem Magnetfeld einer Magnetspuleneinrichtung ausgesetzt. - Die Magnetspuleneinrichtung umfasst als wesentliche Bauteile einen stationären Kernbereich
28 und zwei voneinander unabhängig bestrombare Magnetspulen29 und30 , die in der Verfahrrichtung der Aktuatorstifte8 ,9 aufeinanderfolgend, d. h. in axialer Reihenschaltung um den Kernbereich28 angeordnet sind und ein umkehrbares Magnetfeld erzeugen, dessen Wirkrichtung vom momentanen Bestromungszustand der Magnetspulen29 ,30 abhängt. Die selektive Stromversorgung der Magnetspulen29 ,30 erfolgt über einen Steckverbinder31 . Der koaxial zu den Magnetspulen29 ,30 verlaufende Kernbereich28 weist seitens der Permanentmagnete26 ,27 eine Schulter auf, die eine ebene Anlagefläche31 für die Sperrstifte13 ,14 bildet. Eine stark haftende Anlage der Permanentmagnete26 ,27 an der Anlagefläche31 wird dadurch vermieden, dass die Kopfabschnitte25 der Sperrstifte13 ,14 gegenüber den Permanentmagneten26 ,27 erhaben verlaufen und diese stets einen entsprechenden Mindestabstand zur Anlagefläche31 aufweisen. - Die Funktionsweise der Stellvorrichtung
1 ist wie folgt: die Bestromung der ersten Magnetspule29 (die zweite Magnetspule30 ist dabei unbestromt) erzeugt ein Magnetfeld erster Wirkrichtung mit Südpol an der Anlagefläche31 des Kernbereichs28 , so dass der erste Permanentmagnet26 mit dessen N-S-Polausrichtung angezogen und der zweite Permanentmagnet27 mit dessen S-N-Polausrichtung abgestoßen wird. Während der abgestoßene zweite Permanentmagnet27 , der zugehörige Sperrstift14 und folglich auch der zugehörige Aktuatorstift9 bei gesperrter Rastierung in Ruhe verbleiben, wird der mit dem ersten Permanentmagnet26 angezogene Sperrstift13 bis zur Anlagefläche31 in die Einfahrrichtung verlagert. Dabei löst sich die zugehörige Rastierung, indem die Klemmwirkung der Kugeln19 gegenüber den Stützflächen17 ,18 aufgehoben wird. Während die Kugeln19 der Neigung der zweiten Stützfläche18 im Gehäuse10 folgen und sich radial einwärts in den Querbohrungen16 verlagern, wird der Aktuatorstift8 durch die Kraft der Schraubendruckfeder12 in seine Arbeitsposition getrieben. Die erste Magnetspule29 wird daraufhin stromlos geschaltet, so dass der angezogene Sperrstift13 durch die Kraft der Schraubendruckfeder21 in seine Ausgangslage zurückkehrt. - Wie eingangs erwähnt, wird der mit dem Nockenstück in Eingriff befindliche Aktuatorstift
8 durch den sich radial erhebenden Auslaufbereich der Verschiebenut zurück in dessen Ruheposition geschoben und dort wieder verrastet. Dies erfolgt dadurch, dass die Kugeln19 dem geneigten Verlauf der ersten Stützfläche17 am Sperrstift13 folgen, sich radial auswärts in den Querbohrungen16 verlagern und unter Selbsthemmung zwischen den Stützflächen17 ,18 eingespannt werden. - Während der Aktuatorstift
8 nachfolgend in dessen verrasteter Ruheposition verbleibt, wird die Betätigung des anderen Aktuatorstifts9 dadurch eingeleitet, dass nunmehr die zweite Magnetspule30 bestromt wird, während die erste Magnetspule29 unbestromt bleibt. Die umgekehrte Wirkrichtung des jetzt entstehenden Magnetfelds mit Nordpol an der Anlagefläche31 des Kernbereichs28 stößt den ersten Permanentmagnet26 mit dessen N-S-Polausrichtung ab und zieht den zweiten Permanentmagnet27 mit dessen S-N-Polausrichtung an. Der weitere Stellverlauf des anderen Aktuatorstifts9 erfolgt in identischer Weise wie vorstehend für den Aktuatorstift8 erläutert. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Stellvorrichtung
- 2
- Trägerwelle
- 3
- Nockenstück
- 4
- Nocken
- 5
- Nocken
- 6
- Gaswechselventil
- 7
- Verschiebenut
- 8
- Aktuatorstift
- 9
- Aktuatorstift
- 10
- Gehäuse
- 11
- Längsführung
- 12
- Federmittel/Schraubendruckfeder
- 13
- Sperrstift
- 14
- Sperrstift
- 15
- Längsbohrung
- 16
- Querbohrung
- 17
- erste Stützfläche
- 18
- zweite Stützfläche
- 19
- Rastkörper/Kugel
- 20
- Endabschnitt des Sperrstifts
- 21
- weiteres Federmittel/Schraubendruckfeder
- 22
- Buchse
- 23
- Stirnfläche des Aktuatorstifts
- 24
- Stirnfläche des Sperrstifts
- 25
- Kopfabschnitt des Sperrstifts
- 26
- Permanentmagnet
- 27
- Permanentmagnet
- 28
- Kernbereich
- 29
- erste Magnetspule
- 30
- zweite Magnetspule
- 31
- Anlagefläche des Kernbereichs
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102004021376 A1 [0002]
- DE 19611641 C1 [0003]
- WO 03/021612 A1 [0004]
- DE 202008008142 U1 [0005]
- DE 102009010949 A1 [0006]
- WO 2009/018919 A1 [0007]
Claims (10)
- Elektromagnetische Stellvorrichtung (
1 ), umfassend ein Gehäuse (10 ), zwei Aktuatorstifte (8 ,9 ), die zwischen einer im Gehäuse (10 ) eingefahrenen Ruheposition und einer aus dem Gehäuse (10 ) ausgefahrenen Arbeitsposition voneinander unabhängig verfahrbar im Gehäuse (10 ) gelagert sind, und eine elektrisch bestrombare Magnetspuleneinrichtung zur Betätigung der Aktuatorstifte (8 ,9 ) sowie zwei mit den Aktuatorstiften (8 ,9 ) im Betätigungssinn zusammenwirkende Permanentmagnete (26 ,27 ), die zweipolig magnetisiert und in die Verfahrrichtung entgegengesetzt gepolt zueinander ausgerichtet sowie einem stationären Kernbereich (28 ) der Magnetspuleneinrichtung gemeinsam zugeordnet sind, wobei die Magnetspuleneinrichtung dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit von deren Bestromung ein sich in der Wirkrichtung umkehrendes Magnetfeld am Kernbereich (28 ) zu erzeugen, das den ersten Permanentmagnet (26 ) anzieht und den zweiten Permanentmagnet (27 ) abstößt und umgekehrt, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetspuleneinrichtung zwei voneinander unabhängig bestrombare Magnetspulen (29 ,30 ) aufweist derart, dass bei Bestromung der ersten Magnetspule (29 ) das Magnetfeld mit erster Wirkrichtung und dass bei Bestromung der zweiten Magnetspule (30 ) das Magnetfeld mit umgekehrter zweiter Wirkrichtung erzeugt wird. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetspulen (29 ,30 ) in der Verfahrrichtung aufeinanderfolgend angeordnet sind. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass den Aktuatorstiften (8 ,9 ) jeweils ein den Aktuatorstift (8 ,9 ) in die Ausfahrrichtung kraftbeaufschlagendes Federmittel (12 ), eine Rastierung und ein mit dem Aktuatorstift (8 ,9 ) mittels der Rastierung zusammenwirkender Sperrstift (13 ,14 ) zugeordnet ist, der den zugehörigen Aktuatorstift (8 ,9 ) bei gesperrter Rastierung in der Ruheposition hält und in die Verfahrrichtung relativ zu diesem verlagerbar ist, wobei die den Aktuatorstiften (8 ,9 ) abgewandten Kopfabschnitte (25 ) der Sperrstifte (13 ,14 ) jeweils mit einem der Permanentmagnete (26 ,27 ) versehen sind und das sich bei Bestromung einer der Magnetspulen (29 ,30 ) erzeugte Magnetfeld einen der Sperrstifte (13 ,14 ) in die Einfahrrichtung verlagert, um die zugehörige Rastierung zu lösen, und den anderen der Sperrstifte (8 ,9 ) in die Ausfahrrichtung kraftbeaufschlagt, um die zugehörige Rastierung zu sperren. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Permanentmagnete (26 ,27 ) bei Anlage der Kopfabschnitte (25 ) der Sperrstifte (13 ,14 ) am Kernbereich (28 ) zu diesem beabstandet verlaufen. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopfabschnitte (25 ) der Sperrstifte (13 ,14 ) gegenüber den Permanentmagneten (26 ,27 ) erhaben verlaufen. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastierungen jeweils durch folgende Merkmale gebildet sind: • eine im Aktuatorstift (8 ,9 ) verlaufende Längsbohrung (15 ) zur Aufnahme des Sperrstifts (13 ,14 ) und eine oder mehrere die Längsbohrung (15 ) schneidende Querbohrungen (16 ), • eine am Sperrstift (13 ,14 ) ausgebildete erste Stützfläche (17 ) und eine im Gehäuse (10 ) ausgebildete zweite Stützfläche (18 ), wobei zumindest eine der Stützflächen (17 ,18 ) gegenüber der Verfahrrichtung geneigt verläuft, • und Rastkörper (19 ), die in den Querbohrungen (16 ) beweglich angeordnet und in der Ruheposition zwischen den Stützflächen (17 ,18 ) eingespannt sind. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass drei als Kugeln ausgebildete Rastkörper (19 ) und drei gleichmäßig über den Umfang des Aktuatorstifts (8 ,9 ) verteilte Querbohrungen (16 ) vorgesehen sind. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugeln (19 ) selbsthemmend zwischen den Stützflächen (17 ,18 ) eingespannt sind, wobei die Stützflächen (17 ,18 ) einen konstanten oder sich in die Einfahrrichtung verkleinernden Abstand zueinander aufweisen. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich die erste Stützfläche (17 ) in die Ausfahrrichtung radial verjüngt und dass die Stützflächen (17 ,18 ) parallel zueinander verlaufen. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützflächen (17 ,18 ) kreiskegelstumpfförmig ausgebildet sind.
Priority Applications (6)
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