DE102009044709B4 - Waschmaschine mit einem Laugenbehälter und einer Auswuchteinrichtung - Google Patents
Waschmaschine mit einem Laugenbehälter und einer Auswuchteinrichtung Download PDFInfo
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Abstract
Waschmaschine (1) mit einem in oder an einer Tragvorrichtung (2) schwingbeweglich angebrachten Laugenbehälter (4) mit einer darin drehbar angeordneten Trommel (3) mit einer wenigstens annähernd horizontalen Drehachse (6), die mittels eines Motors (5) antreibbar ist, einer Sensoreinrichtung zur Erfassung der Position und/oder der Lage und der Bewegung des Laugenbehälters (4), einer Auswuchteinrichtung (18) mit zumindest drei Kammern (16), die ringförmig verteilt an zumindest einer Stirnwand der Trommel (3) angeordnet sind und einer Steuereinrichtung (5), die dazu ausgebildet ist, anhand der erfassten Unwucht (mu) eine Einspritzeinrichtung (17) zur Befüllung einer oder mehrerer Kammern (16) mit Wasser zu steuern, um die erfasste Unwucht (mu) bei drehender Trommel (3) zumindest nahezu zu kompensieren, dadurch gekennzeichnet, dass die Einspritzeinrichtung (17) eine Wasserzuführeinrichtung (19), um das unter Druck stehende Wasser aus dem Versorgungsnetz dem Ventil (34) zuzuführen, und ein Ventil (34) für eine präzise gesteuerte Dosierung der jeweils einzuspritzenden Wassermenge in die entsprechende Kammer (16), und eine Düse (13), die dazu ausgebildet ist, das Wasser durch eine in der Laugenbehälterrückwand (4b) befindlichen Öffnung (30) hindurch in die entsprechende Kammer (16) einzuspritzen, umfasst, wobei die Düse (13) in einem vorgegebenen Abstand zur Laugenbehälterwand (4b) zur Bereitstellung einer freien Fließstrecke (21) angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Waschmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Bekannte Trommelwaschmaschinen besitzen einen im Gehäuse schwingbeweglich aufgehängten Laugenbehälter, in dem eine horizontal drehbare Trommel gelagert ist. Beim Betrieb der Waschmaschine gerät der Laugenbehälter aufgrund des Wäschefalls oder Unwuchten in Schwingung, die aufgrund der federnden Aufhängung und einer zusätzlichen Dämpfung möglichst gut abgefangen bzw. nicht auf das Gehäuse oder den Boden übertragen werden. Das Schwingen des Laugenbehälters muss jedoch überwacht werden, damit bei der Gefahr von zu großen Schwingungen die Waschbewegung oder der Schleudergang gestoppt werden kann, damit keine Schäden durch eine Kollision des Laugenbehälters mit dem Gehäuse oder einem anderen Bauteil entstehen. Ferner kann anhand des Schwingverhaltens das Wäschegewicht oder eine Unwucht ermittelt werden, so dass ausgleichende Maßnahmen, wie eine Neuverteilung der Wäsche, vorgenommen werden können.
- Aus der
DE 197 38 212 A1 ist eine Waschmaschine bekannt, die eine horizontal drehende Trommel in einem schwingend aufgestellten Laugenbehälter umfasst. Die Trommel enthält an einer Stirnwand Auswuchtkammern, in die in Abhängigkeit von der Unwuchtlage Flüssigkeit eingespritzt wird, um die Unwucht zu kompensieren. Hierbei wird mittels einer Pumpanlage das Wasser mit hohem Druck jeweils zu drei Ventilen zugeführt, die wiederrum von der Steuerungseinrichtung angesteuert bzw. bedarfsweise geschaltet werden. Jedem Ventil ist eine Leitung nachgeschaltet, die das Wasser zu einer jeweils einer Leitung zugeordneten Auswuchtkammer leitet. Aufgrund der Vielzahl von anzusteuernden Ventilen ist die Anordnung recht aufwändig. - Aus der
EP 1 088 126 B1 ist ferner eine Waschmaschine bekannt, die eine horizontal drehende Trommel in einem schwingend aufgestellten Laugenbehälter umfasst. Die Trommel enthält an ihren beiden, gegenüberliegenden Stirnseiten jeweils Auswuchtkammern, in die in Abhängigkeit von der Unwuchtlage Flüssigkeit eingespritzt wird, um die Unwucht zu kompensieren. Hierbei wird der Unwuchtvektor an den Stirnseiten jeweils unabhängig erfasst und ausgewertet. Hierbei wird mittels einer Pumpanlage das Wasser mit hohem Druck einem Ventil zugeführt, das wiederrum von der Steuerungseinrichtung angesteuert bzw. bedarfsweise geschaltet wird. Dem Ventil ist eine Düse nachgeschaltet, die den Wasserstrahl zum Einspritzen in die ausgewählte Kammer stark bündelt. Auch dieser Aufbau ist recht aufwändig. - Die
DE 196 14 721 A1 offenbart eine Waschmaschine, die zum Kompensieren einer Unwucht mit Wasser befüllbare Trommelrippen, die an der Innenseite des Laugenbehälters angebracht sind, umfasst. Das Wasser wird durch eine Einspritzleitung durch die Laugenbehälterwand in das Innere des Laugenbehälters geführt, wobei das Einlassen des Wassers mittels eines gesteuerten Ventils stattfindet. - Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Waschmaschine mit einer Auswuchteinrichtung bereitzustellen, die gegenüber den bekannten Auswuchtern einfacher aufgebaut ist und eine zuverlässige Unwuchtkompensation bewirkt.
- Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch eine Waschmaschine mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den jeweils abhängigen Ansprüchen.
- Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen darin, dass mit einem aktiven, gesteuerten Bauteil, z. B. einer Pumpe, die präzise Einspritzung in die einzelnen Kammern erfolgt, wobei die Trommel während der Einspritzung rotiert. Die Steuereinrichtung ist ebenfalls sehr einfach gestaltet, da keine komplizierten Überwachungen in der Wasserzuführung notwendig sind. Die Einspritzung von Wuchtmassen kann hierbei mittels einer Dosierpumpe erfolgen, die durch ein schnelles wiederholgenaues Reaktionsvermögen die Funktion des Förderns und zielgenauen Einspritzens kombiniert. Ferner kann die Einspritzeinrichtung einen Vorratsbehälter umfassen, der mittels einer in der Waschmaschine ohnehin vorhandenen Wasserzuführeinrichtung unter Bildung einer freien Fließstrecke befüllbar ist. Dadurch werden auf einfache Weise ohne nennenswerten Aufwand die Anforderungen der DVGW (Vorschrift zur Vermeidung der Rückverschmutzung des Wasserversorgungsnetzes) erfüllt. Eine zusätzliche Füllstandsüberwachung stellt die ununterbrochene Wasserversorgung der Pumpe sicher.
- Die Pumpe kann als piezobetriebene Membranpumpe ausgeführt sein. Diese Pumpe hat ein extrem schnelles Reaktionsvermögen, so dass die präzise Ventilfunktion durch die Pumpe allein bereitgestellt werden kann.
- Die Pumpe kann auch als permanent angesteuerte Pumpe mit bewegbarer Blende auf der Druckseite ausgebildet sein. Hierbei wird das präzise Einspritzen durch Öffnungen in der Blende erreicht, die bedarfmäßig vor den Druckausgang der Pumpe platziert werden.
- Die Blende kann eine rotierende Scheibe umfassen, die sehr einfach auch bei unter Druck stehender Druckleitung bewegbar ist.
- Die Einspritzeinrichtung kann ferner eine Düse umfassen, die gemeinsam mit der Pumpe unter Beaufschlagung mit unter Druck gefördertem Wasser eine Ventilfunktion breitstellt, die ausgebildet ist, eine präzise Wassermenge in die jeweils mit Wasser zu beaufschlagenden Kammern einzuspritzen. Das Zusammenspiel von Pumpe und Düse bewirkt die kontrollierte und exakte Dosierung der Einspritzmenge in die Ausgleichskammern.
- An jeder der beiden Stirnseiten der Trommel kann jeweils eine Auswuchteinrichtung mit Kammern angebracht sein, der jeweils eine eigene, separat ansteuerbare Pumpe mit Düse zugeordnet ist. Dadurch wird der Unwuchtausgleich an beiden Stirnseiten der Trommel durchgeführt, was zu einer nahezu ausgeglichenen und unwuchtfreien Drehung der Trommel führt.
- Erfindungsgemäß umfasst die Einspritzeinrichtung anstelle einer Pumpe eine Wasserzuführeinrichtung und ein Ventil für eine präzise gesteuerte Dosierung der jeweils einzuspritzenden Wassermenge in die entsprechende Kammer, wobei die Wasserzuführeinrichtung dazu ausgebildet ist, das unter Druck stehende Wasser aus dem Versorgungsnetz einem Ventil zuzuführen. Diese Ausführung ohne Pumpe ist besonders einfach und zuverlässig.
- Des Weiteren umfasst die Einspritzeinrichtung eine Düse, die dazu ausgebildet ist, das Wasser durch eine Öffnung hindurch in die entsprechende Kammer einzuspritzen. Durch die angepasste Auslegung von Düsengeometrie in Verbindung mit dem vorhandenen Wasserdruck kann eine sehr präzise Dosierung der Einspritzmenge bereitgestellt werden.
- Um einen nahezu vollständigen Unwuchtausgleich zu ermöglichen, ist in einer vorteilhaften Weiterbildung an jeder der beiden Stirnseiten der Trommel jeweils eine Auswuchteinrichtung mit Kammern (angebracht, der jeweils ein eigenes, separat ansteuerbares Ventil mit Düse und eine entsprechende verschließbare Öffnung in jeweils einer stirnseitigen Laugenbehälterwand zugeordnet ist.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
-
1 : eine skizzierte rückseitige Ansicht einer nicht beanspruchten Waschmaschine mit unsymmetrischer Anbindung des Laugenbehälters, -
2 : eine skizzierte Detailansicht einer nicht beanspruchten Einspritzeinrichtung und -
3 : eine Ausführung der Einspritzeinrichtung in einer skizzierten Detailansicht. - Die
1 zeigt in einer skizzierten Ansicht eine Waschmaschine1 in betriebsgemäßer Aufstellposition, welche eine Tragvorrichtung2 oder ein Gehäuse mit einem darin schwingbeweglich angebrachten Laugenbehälter4 umfasst. Der Laugenbehälter4 ist mittels angedeuteter Federelemente8 ,9 schwingbeweglich in dem Gehäuse2 stützend aufgestellt und mittels Dämpfer10 ,11 hinsichtlich seiner Bewegung gedämpft. In dem Laugenbehälter4 ist eine drehbare Trommel3 mit einer wenigstens annähernd horizontalen Drehachse angeordnet. Die Trommel3 ist mit einem Motor25 antreibbar, so dass die Drehbewegung beim Waschen oder beim Schleudern bereitgestellt wird. Zu erkennen ist, dass die Federelemente8 ,9 und die Dämpfer10 ,11 den Laugenbehälter4 bodenseitig in der Tragvorrichtung2 stützen. Die Positions- oder Richtungsangaben beziehen sich auf die betriebsgemäße Aufstellposition der Waschmaschine1 . An der Stirnwand der Trommel3 ist eine nicht beanspruchte Auswuchteinrichtung18 angebracht, die aus mehreren, mit Wasser befüllbaren Kammern16 besteht. Die einzelnen Kammern16 sind jeweils mittels der Einspritzeinrichtung17 mit Wasser befüllbar, wobei die Befüllung beim Drehen der Trommel3 erfolgt. Durch die Befüllung wird im Falle einer Unwucht mu die Trommel mit einer zusätzlichen Masse beaufschlagt, die die Unwucht mu zumindest nahezu kompensiert oder neutralisiert. Die Trommel3 kann nach der Unwuchtkompensation mit einer hohen Drehzahl beispielsweise beim Schleudern, betrieben werden, ohne dass nun Schwingungen auf den Laugenbehälter4 übertragen werden. Die Steuereinrichtung5 steuert den Programmablauf eines vom Benutzer gewählten Waschprogramms und die Einspritzeinrichtung17 zur Kompensation der Unwucht. -
2 zeigt schematisch eine nicht beanspruchte Einspritzeinrichtung17 , die eine Pumpe14 umfasst, die über eine Zuführleitung15 Wasser aus dem Vorratsbehälter20 ansaugt und zur Düse13 fördert. Die Pumpe14 fungiert hierbei in Verbindung mit der Düse13 als Ventil, das die präzise, von der Steuereinrichtung5 (1 ) vorgegebene Wassermenge in die zum Unwuchtausgleich relevanten Kammern16 der Auswuchteinrichtung18 einspritzt. Die Wasserzuführeinrichtung19 der Waschmaschine umfasst zumindest ein Einassventil19a , hierbei symbolisch als Wasserhahn skizziert, wobei in die Leitung zum Vorratsbehälter20 eine freie Fließstrecke21 zur Bereitstellung der Sicherheit gegen Rückverschmutzung des Versorgungsnetzes angeordnet ist. -
3 zeigt schematisch eine Ausführung mit gesteuertem Ventil34 . Dieses Ventil34 wird über einen von der Zuführeinrichtung19 geschalteten Weg mit unter Druck stehendem Wasser aus dem Versorgungsnetz versorgt. Das Ventil34 wird dann bedarfsweise geöffnet und geschlossen, je nachdem, welche Kammer16 sich im Wirkbereich der Düse13 , die dem Ventil34 nachgeschaltet ist, befindet. In der Laugenbehälterrückwand4b ist eine Öffnung angeordnet, durch die das Wasser aus der Düse13 in das Innere des Laugenbehälters4 zu den Kammern16 an der Trommel3 gelangt. Die Düse13 ist in einem vorgegebenen Abstand zur Behälterwand4b angebracht, so dass eine freie Fließstrecke21 bereitgestellt wird. Damit im normalen Wasch oder Schleuderbetrieb, also wenn kein Auswuchtvorgang aktiv ist, kein Wasser oder Schaum aus dem Laugenbehälter4 austritt, ist eine Verschlussvorrichtung31 vorgesehen, die mittels eines elektrischen Aktors betätigt werden kann. An der Behälterwand4b ist unterhalb der Düse13 eine Auffangvorrichtung33 vorgesehen, die dazu eingerichtet ist, an der Öffnung30 vorbei geleitetes Wasser aufzufangen und gezielt in den Laugenbehälter4 oder einem Notüberlauf der Waschmaschine1 zuzuführen.
Claims (5)
- Waschmaschine (
1 ) mit einem in oder an einer Tragvorrichtung (2 ) schwingbeweglich angebrachten Laugenbehälter (4 ) mit einer darin drehbar angeordneten Trommel (3 ) mit einer wenigstens annähernd horizontalen Drehachse (6 ), die mittels eines Motors (5 ) antreibbar ist, einer Sensoreinrichtung zur Erfassung der Position und/oder der Lage und der Bewegung des Laugenbehälters (4 ), einer Auswuchteinrichtung (18 ) mit zumindest drei Kammern (16 ), die ringförmig verteilt an zumindest einer Stirnwand der Trommel (3 ) angeordnet sind und einer Steuereinrichtung (5 ), die dazu ausgebildet ist, anhand der erfassten Unwucht (mu) eine Einspritzeinrichtung (17 ) zur Befüllung einer oder mehrerer Kammern (16 ) mit Wasser zu steuern, um die erfasste Unwucht (mu) bei drehender Trommel (3 ) zumindest nahezu zu kompensieren, dadurch gekennzeichnet, dass die Einspritzeinrichtung (17 ) eine Wasserzuführeinrichtung (19 ), um das unter Druck stehende Wasser aus dem Versorgungsnetz dem Ventil (34 ) zuzuführen, und ein Ventil (34 ) für eine präzise gesteuerte Dosierung der jeweils einzuspritzenden Wassermenge in die entsprechende Kammer (16 ), und eine Düse (13 ), die dazu ausgebildet ist, das Wasser durch eine in der Laugenbehälterrückwand (4b ) befindlichen Öffnung (30 ) hindurch in die entsprechende Kammer (16 ) einzuspritzen, umfasst, wobei die Düse (13 ) in einem vorgegebenen Abstand zur Laugenbehälterwand (4b ) zur Bereitstellung einer freien Fließstrecke (21 ) angeordnet ist. - Waschmaschine (
1 ) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Verschlussvorrichtung (31 ) um zu verhindern, dass Schaum oder Wasser aus dem Laugenbehälter (4 ) austritt. - Waschmaschine (
1 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussvorrichtung (31 ) mit einem elektrisch betätigbaren Aktor, wie Motor oder Hubmagnet in die geschlossene oder offene Position bewegbar ist. - Waschmaschine (
1 ) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Auffangvorrichtung (33 ), die dazu eingerichtet ist, an der Öffnung (30 ) vorbei geleitetes Wasser aufzufangen und gezielt in den Laugenbehälter (4 ) oder einem Notüberlauf der Waschmaschine (1 ) zuzuführen. - Waschmaschine (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder der beiden Stirnseiten der Trommel (3 ) jeweils eine Auswuchteinrichtung (18 ) mit Kammern (16 ) angebracht ist, der jeweils ein eigenes, separat ansteuerbares Ventil (34 ) mit Düse (13 ) und eine entsprechende verschließbare Öffnung (30 ) in jeweils einer stirnseitigen Laugenbehälterwand (4b ) zugeordnet ist.
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