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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fällen eines Baumes mittels einer
Motorsäge,
wobei durch einen Dachschnitt und einen Sohlenschnitt mittels der
Motorsäge
ein Fallkerb im unteren Bereich des Baumstammes – und danach ein Fällschnitt
mit einer Schnittebene erzeugt wird, die im Wesentlichen parallel
zur Ebene des Sohlenschnitts, jedoch vertikal um ein vertikales
Versatzmaß vorzugsweise
nach oben versetzt verläuft
und wobei der Fällschnitt
eine im Wesentlichen parallel zur Fallkerbsehne und in der Fällschnittebene
verlaufende Bruchkantenlinie zum Fallkerb hin nicht wesentlich überschreitet,
wobei die Bruchkantenlinie in horizontaler Richtung zu der dem Fallkerb
gegenüberliegenden
Fällschnittseite
des Baumstammes hin mit einem horizontalen Versatzmaß versetzt
gegenüber
der Fallkerbsehne verläuft,
wobei das horizontale Versatzmaß im
Wesentlichen dem vertikalen Versatzmaß entspricht oder geringfügig größer ist,
z. B. um etwa 1 cm.
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Eine
solche Vorgehensweise beim Fällen
eines Baumes ist in der Fachwelt allgemein bekannt. Der Fallkerb
ist die Kerbe, die beim Fällen
eines Baumes zuerst darin eingesägt
wird, um die Fallrichtung festzulegen. Der Sohlenschnitt des Fallkerbs
verläuft üblicherweise
waagerecht. In besonderen Fällen, etwa
bei schwieriger Geländesituation,
kann ein gegenüber
der Waagerechten geneigter Sohlenschnitt sinnvoll sein. Dabei sollte
der Fällschnitt
parallel zum Sohlenschnitt verlaufend vorgenommen werden. Die Einschnitttiefe
des Sohlenschnittes liegt vorzugsweise in einem Bereich von 1/5
bis zu 1/3 des Stammdurchmessers. Die Fallkerbsehne bildet sich
an der Linie, an der der Dachschnitt und der Sohlenschnitt zusammentreffen.
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Der
Fällschnitt
verläuft
um ein vertikales Versatzmaß von
vorzugsweise min destens 1/10 des Baumstammdurchmessers versetzt
oberhalb der Sohlenschnittebene und parallel dazu. Der Fällschnitt
erfolgt an der dem Fallkerb gegenüberliegenden Seite des Baumstammes,
wobei er eine vorbestimmte Bruchkantenlinie nicht überschreiten
soll. Die Bruchkantenlinie verläuft
parallel zur Fallkerbsehne in der Fällschnittebene und ist gegenüber der Fallkerbsehne
um ein Versatzmaß von
vorzugsweise mindestens 1/10 des Baumstammdurchmessers in horizontaler
Richtung zu der dem Fallkerb gegenüberliegenden Fällschnittseite
des Baumstammes hin versetzt.
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Zwischen
Fallkerb und Bruchkantenlinie verbleibt auf diese Weise eine sogenannte
Bruchleiste, welche beim Fallen des Baumes als Scharnier wirkt und
damit dafür
sorgt, dass bei korrekter Dimensionierung der Bruchleiste der Baum
kontrolliert fällt. Aufgabe
der Bruchleiste ist es ferner, den Baum während der Fällarbeiten zu halten.
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Entscheidend
für ein
sicheres und effektives Fällen
eines Baumes ist die korrekte geometrische Anlage und Dimensionierung
der Bruchleiste. Aus den oben erläuterten geometrischen Beziehungen ergibt
sich, dass die Höhe
und die untere Breite der Bruchleiste vorzugsweise etwa mindestens
1/10 des Stammdurchmessers betragen sollten. Die untere Breite der
Bruchleiste ist der horizontale Abstand zwischen der Fallkerbsehne
und einer die Bruchkantenlinie enthaltenden Vertikalebene. Das Durchführen der
Sägeschnitte
erfolgt üblicherweise
mittels einer Motorkettensäge,
die von einer Person (Sägeführer) bedient
wird, welche eine entsprechende Qualifikation erworben hat. Bisher
wurde die Bruchleiste häufig nach
Augenmaß des
Sägeführers bestimmt.
Dabei hat es sich gezeigt, dass eine solche Bestimmung nach Augenmaß oft zu
ungenau war, so dass es zu einem unkontrollierten Fallen des Baumes
kam. Außerdem
hat es sich gezeigt, dass größere Abweichungen
von der empfohlenen Bruchleistengeometrie dazu geführt haben,
dass der Baumstamm beim Fällen
Risse und Ausfransungen bekommen hat, die seinen wirtschaftlichen
Wert vermindert haben. Zwar ist es auch in der Vergangenheit bereits
vorgeschlagen worden, den Austrittspunkt der Bruchkantenlinie vor
dem Ansetzen des Fällschnittes
zu markieren. Hierzu war jedoch neben dem Sägeführer eine weitere Person erforderlich
oder der Sägeführer hatte
die Motorkettensäge
vor jedem Markierungsvorgang zur Seite zu legen und vorschriftsmäßig außer Betrieb
zu setzen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten
Art so zu gestalten, dass es einen einfachen, sicheren und leicht in
den Arbeitsablauf bei den Sägearbeiten
integrierbaren Markierschritt zur Markierung des Austrittspunktes
der Bruchkantenlinie und somit zur Festlegung der Bruchleiste erlaubt,
so dass die betreffenden Baumfällarbeiten
sicherer und effizienter als bisher durchgeführt werden können.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird das eingangs genannte Verfahren in der Weise
ausgestaltet, dass mittels eines Zirkels, welcher einen Markierschenkel
mit einem Markiermittel an dessen freiem Ende und einen Fixierschenkel
aufweist, der Austrittspunkt der Bruchkantenlinie auf der Baumstammoberfläche ermittelt
wird, wozu der Zirkel mit dem freien Ende des Markierschenkels zumindest
näherungsweise
an den Austrittspunkt der Fallkerbsehne an der Baumstammoberfläche angesetzt – und mit dem
freien Ende des Fixierschenkels im Abstand des Versatzmaßes von
der Fallkerbsehne zur Fällschnittseite
hin und im Wesentlichen in der Ebene des Sohlenschnitts auf die
Baumstammoberfläche
aufgesetzt wird, um einen Zirkeldrehpunkt festzulegen, woraufhin
der Zirkel unter Verbleib des freien Endes des Fixierschenkels auf
dem Zirkeldrehpunkt um letzteren herum gedreht wird, so dass der
Markierschenkel mit seinem Markiermittel an eine Stelle im Wesentlichen vertikal
oberhalb des Zirkeldrehpunktes geführt wird, um dort den Austrittspunkt
der Bruchkantenlinie zu markieren.
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Der
Zirkel kann von dem Sägeführer mit
einer Hand bedient werden, um den vollständigen Markiervorgang auszuführen, während er
mit der anderen Hand die weiterlaufende Motorkettensäge halten kann.
Der Arbeitsablauf beim Fällen
einer größeren Anzahl
von Bäumen
muss daher nicht durch regelmäßiges Außerbetriebsetzen
und Weglegen der Motorkettensäge
unterbrochen werden, sondern kann quasi kontinuierlich vonstatten
gehen. Der Sägeführer kann
dabei so vorgehen, dass er zunächst
den Fallkerb einschneidet und dann in der oben angesprochenen Weise
den Zirkel benutzt, um den Austrittspunkt der Bruchkantenlinie auf
der Baumstammoberfläche
zu markieren. Falls der Baumstamm eine das Markieren erschwerende
grobe Rinde aufweisen sollte, wird empfohlen, dass diese im geschätzten Bereich
des Austrittspunktes der Bruchkantenlinie durch Vertikalschnitte
mittels der Motorkettensäge
entfernt wird. Danach gestaltet sich das Markieren des Austrittspunktes
der Bruchkantenlinie noch einfacher. Das Ansetzen des Markierschenkels an
den Austrittspunkt der Fallkerbsehne kann in der Praxis in hinreichend
guter Näherung
auch so erfolgen, dass der Sägeführer den
Markierschenkel mit dessen Markiermittel in den Fallkerb so nah
wie möglich
an der Fallkerbsehne einlegt.
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Sobald
der Sägeführer die
Markierungsarbeit erledigt hat, kann er dann mit dem Fällschnitt
beginnen. Dabei hat er darauf zu achten, dass er in der um die Bruchleistenhöhe gegenüber der
Sohlenschnittebene nach oben versetzten Fällschnittebene mit dem Sägeschwert
der Motorkettensäge
bleibt und dabei die Bruchkantenlinie in Richtung zum Fallkerb hin
nicht überschreitet.
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Der
Markiervorgang läuft
vorzugsweise so ab, dass mit dem Zirkel oberhalb des Zirkeldrehpunktes
ein Kreisbogen gezogen und markiert wird, wobei danach eine im Wesentlichen
senkrechte Linie markiert wird, die den Kreisbogen an seinem Scheitel
berührt
und/oder schneidet. Dieser zusätzliche
Markierungsstrich kann sehr einfach mit dem Markierschenkel beim
Absetzen des Zirkels gezeichnet werden. Damit ist der Austrittspunkt
der Bruchkantenlinie, welche die Grenze definiert, bis zu welcher
der Fällschnitt
ausgeführt
werden soll, sehr einfach und zuverlässig auch bei der groben Arbeit
mit der Motorsäge
zu erkennen.
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Die
Einstellung des Zirkels auf das Versatzmaß erfolgt vorzugsweise bevor
der Zirkel mit dem freien Ende des Markierschenkels an den Austrittspunkt
der Fallkerbsehne angesetzt wird. Der Zirkel kann auf diese Weise
auf das Versatzmaß voreingestellt
werden. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn nacheinander mehrere
Bäume mit
etwa gleichem Durchmesser zu fällen
sind. Zur Markierung der Bäume
kann das einmal eingestellte Versatzmaß am Zirkel dann für alle Bäume unverändert beibehalten werden.
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Falls
es die Situation erfordert, kann die Einstellung des Zirkels auf
das Versatzmaß erfolgen, nachdem
der Zirkel mit dem freien Ende des Markierschenkels an den Austrittspunkt
der Fallkerbsehne angesetzt worden ist. Auch diesbezüglich gilt
es, dass der Sägeführer den
Zirkel mit einer Hand bedienen kann, während er die Motorkettensäge mit der anderen
Hand festhält.
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Insbesondere
bei Baumstämmen
mit größeren Durchmessern
ist es zweckmäßig, den
Austrittspunkt der Bruchkantenlinie an den beiden gegenüberliegenden
Seiten des Baumstamms zu markieren. Eine solche Vorgehensweise wird
empfohlen, wenn der Baumstammdurchmesser größer als die Länge des
Sägeschwertes
der Motorkettensäge
ist.
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In
das erfindungsgemäße Verfahren
können bedarfsweise
zusätzliche
gängige
Fällschritte,
wie z. B. ein Herzschnitt oder Splintschnitte integriert sein.
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Wie
schon erwähnt,
wurde es auch bereits in der Vergangenheit empfohlen, ca. 1/10 des
Baumstammdurchmessers im Trennbereich als Maß für die Höhe und auch für die untere
Breite der Bruchleiste zu wählen.
Demgemäß wird es
auch bei dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, für das der
unteren Breite und der Höhe
entsprechende horizontale bzw. vertikale Versatzmaß einen
Wert von ca. 10% des Baumstammdurchmessers zu wählen. Gute Ergebnisse lassen
sich aber auch noch erzielen, wenn das Versatzmaß über dem Wert von 10% bis zu
15% des Baumdurchmessers liegt.
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Weiterhin
wird empfohlen, dass das Versatzmaß einen Wert von 3 cm nicht
unterschreiten sollte.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Zirkel zur Bestimmung des Austrittspunktes
der Bruchkantenlinie bei Durchführung
des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Zirkel zwei Zirkelschenkel, nämlich einen Markierschenkel
und einen schwenkbeweglich um eine gemeinsame Schwenkachse mit dem
Markierschenkel verbundenen Fixierschenkel, und wenigstens einen
Haltegriff aufweist. Der Haltegriff ist mit einem der Zirkelschenkel
zur gemeinsamen Bewegung um die Schwenkachse verbunden.
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Bei
einer bevorzugten Variante ist es vorgesehen, dass der Haltegriff
einen über
den von der Schwenkachse definierten Gelenkdrehpunkt hinaus abstehenden
Arm oder dgl. bildet, der eine erleichterte Handhabung des Zirkels
mit einer Hand ermöglicht,
und sowohl das Einstellen des Zirkels auf das jeweils gewünschte Versatzmaß als auch
das Drehen des Zirkels um den Zirkeldrehpunkt.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Zirkels
stehen der Haltegriff und der mit ihm verbundene Schenkel zu einander
entgegengesetzten Seiten von der Schwenkachse ab.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
des Zirkels weist jeder der beiden Zirkelschenkel einen damit zur
gemeinsamen Bewegung um die Schwenkachse verbundenen Haltegriff
auf. Auf diese Weise lässt
sich der Zirkel nach Art einer Schere oder Zange spreizen, was mit
einer Hand auf einfache Weise vorgenommen werden kann.
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Vorzugsweise
weist der Zirkel eine Einstellskala auf, die es dem Sägeführer erleichtert,
das Versatzmaß einzustellen.
Die Einstellskala kann bereits auf den Wert des Baumstammdurchmessers
skaliert sein, so dass der Sägeführer nicht
vom Baumstammdurchmesser auf das Versatzmaß umrechnen muss.
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Vorzugsweise
hat der Zirkel auch Mittel zur Bestimmung der Horizontalen und/oder
Mittel zur Bestimmung der Vertikalen. Dies können z. B. Anzeigen nach Art
von Libellen sein, wie man sie von Wasserwaagen her kennt.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
des Zirkels nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
er ein Halteband zu seiner Befestigung an einem Bekleidungsstück des Benutzers aufweist,
wobei das Halteband gegen eine Rückzugskraft
von einem Wickel abziehbar ist.
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Dieses
Halteband kann z. B. eine Abrollschnur sein, die von einem Aufrollmechanismus
unter Federkraft auf den Wickel aufgerollt wird, sobald der Zirkel
vom Benutzer freigegeben bzw. zum Aufrollmechanismus zurückgeführt wird.
Bei Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann der Sägeführer somit
den mittels des Haltebandes an seinem Gürtel oder dgl. befestigten
Zirkel einfach mit einer Hand ergreifen und zum Baumstamm hinführen, wobei
dabei das Halteband von seinem Wickel gegen die Federkraftabgezogen
wird. Nach Fertigstellung der Markierung des Austrittspunktes der Bruchkantenlinie
kann der Sägeführer den
Zirkel einfach zum Aufrollmechanismus zurückführen. Das Halteband wird dann
von dem Aufrollmechanismus wieder auf den Wickel aufgewickelt, so
dass der Zirkel und das Halteband den Sägeführer bei den nachfolgenden
Arbeitsschritten mit der Motorkettensäge nicht mehr stören können.
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Die
Rückzugskraft
bzw. Federkraft sollte vorzugsweise so dimensioniert sein, dass
sie den Markiervorgang nicht nennenswert erschwert und dass sie
dennoch ausreicht, den Zirkel ohne zusätzliche Unterstützungskraft
zum Abrollmechanismus zurückzuziehen,
nachdem der Benutzer ihn freigegeben hat.
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Einem
solchen Zirkel mit einem Halteband zu seiner Befestigung an einem
Bekleidungsstück
des Benutzers, wobei das Halteband gegen eine Rückzugskraft von einem Wickel
abziehbar ist, kommt im Rahmen der vorliegenden Anmeldung auch selbständige erfinderische
Bedeutung zu.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
des Zirkels ist das Halteband mit einem Aufrollmechanismus verbunden,
der eine Aufrollfeder in einem den Wickel aufnehmenden Gehäuse umfasst
und dazu eingerichtet ist, das durch Ziehen am Zirkel zuvor vom
Wickel abgezogene Halteband nach Freigabe des Zirkels wieder zu
einem Wickel in dem Gehäuse
aufzurollen.
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Solche
Aufrollmechanismen sind an sich bekannt, so z. B. von flexiblen
Hundeleinen oder von Rollladengurt-Wicklern.
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Der
Aufrollmechanismus hat im vorliegenden Fall den besonderen Vorteil,
dass er das Halteband im Wesentlichen vollständig in das Gehäuse einziehen
kann, so dass es den Sägeführer bei
den Sägearbeiten
nicht stört.
Der Sägeführer hat
dennoch den Zirkel sogleich bei der Hand, wenn er ihn benutzen möchte. Dazu
muss er ihn nur ergreifen und von dem Aufrollgehäuse wegziehen, um ihn dann
bestimmungsgemäß zu benutzen.
Gemäß einer
speziellen Ausführungsform
kann der Aufrollmechanismus in an sich bekannter Weise auch so ausgebildet
sein, dass er beim Nachlassen der vom Benutzer ausgeübten äußeren Zugkraft
am Halteband zunächst
in einen Rückzugssperrzustand übergeht,
in dem er keine Rückzugskraft
auf das Halteband ausübt.
In diesem Rückzugssperrzustand
kann der Benutzer dann ohne Beeinflussung durch die Rückzugskraft
mit dem Zirkel markieren. Es reicht dann ein kurzer Zug mit einer
Mindestzugkraft an dem Halteband in Auszugsrichtung, um den Rückzugssperrzustand
aufzuheben. Danach rollt der Aufrollmechanismus das Halteband auf
den Wickel im Gehäuse
auf. Der erfindungsgemäße Zirkel
ist aufgrund der vorstehend genannten Merkmale so gestaltet, dass
er mit einer Hand von der Lagerungs- oder Bereithaltungsstellung
z. B. am Gürtel
des Benutzers in die Benutzungsposition überführt und bestimmungsgemäß eingestellt
und verwendet werden kann. Die andere Hand des Benutzers kann dabei
z. B. die Motorkettensäge
halten.
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Die
Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert.
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1 zeigt
in ihrer schematischen Darstellung den unteren Bereich des Stammes
eines zu fällenden
Baumes mit bereits eingesägtem
Fallkerb;
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2 zeigt
eine Querschnittsdarstellung des Baumstammes mit der in 1 bei
II-II angedeuteten Ansichtsschnittebene;
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3 zeigt
den Baumstumpf aus 1 nach dem Fällen des Baumes;
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4 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines Zirkels nach der Erfindung und
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5 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Zirkels nach der Erfindung.
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In 1 ist
der bereits in den Baumstamm 1 eingesägte Fallkerb 3 zu
erkennen. Dieser wurde durch Ausführen des Dachschnittes bei 5 und
des Sohlenschnittes bei 7 erzeugt. Die Tiefe des Sohlenschnittes 7 kann
z. B. 1/3 des Stammdurchmessers im Schnittbereich betragen. Der Öffnungswinkel α des Fallkerbes 3 sollte
vorzugsweise bei etwa 45° liegen.
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Zum
Fällen
des Baumes ist – ausgehend
von der Situation gemäß 1 – der sogenannte
Fällschnitt
durchzuführen,
und zwar in der im Wesentlichen horizontal verlaufenden Fällschnittebene 9, welche
parallel zu der horizontalen Schnittebene des Sohlenschnittes 7 liegt.
Die Fällschnittebene 9 ist
jedoch um das Versatzmaß a)
nach oben hin gegenüber
der Sohlenschnittebene versetzt. Der an der dem Fallkerb 3 gegenüberliegenden
Baumseite 11 zu führende
Fällschnitt
soll die parallel zur Fallkerbsehne 15 verlaufende Bruchkantenlinie 13 zum
Fallkerb hin nicht überschreiten.
Dies hat zur Folge, dass zwischen dem Fallkerb 3 und dem
Fällschnitt
eine Bruchleiste verbleibt, die als Scharnier wirkt und den Baum
kontrolliert fallen lässt. Üblicherweise
wird nach Durchführung
des Fällschnittes
ein Keil oder dgl. in den Fällschnittschlitz
von der Baumseite 11 her eingeschlagen, um den Fallvorgang
auszulösen. Solche
Keile können
auch nach einzelnen Etappen bei der Durchführung des Fällschnittes verwendet werden,
um den Fällschnittschlitz offen
zu halten und somit einen zu hohen Druck auf das Sägeschwert
der zu verwendenden Motorkettensäge
zu vermeiden. In 2 ist schematisch eine solche
Motorkettensäge 17 in
einer Momentaufnahme bei der Durchführung des Fällschnittes gezeigt. Dabei
wird im Beispielsfall das Sägeschwert 19 an
der Baumseite 11 in Richtung zur Bruchkantenlinie 13 hin
geführt,
ohne diese jedoch in Richtung zum Fallkerb 3 hin zu überschreiten.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird zur Markierung eines oder beider Austrittspunkte 21 der Bruchkantenlinie 13 ein
Zirkel 23 benutzt, der in 1 schematisch
angedeutet ist. Ein besseres Ergebnis wird allerdings erzielt, wenn
mit dem Sägeschwert 19 an
der Markierung des Austrittspunktes 21 hinter der Bruchkantenlinie
eingestochen wird und unter Belassung der Bruchkantenlinie der Fällschnitt zu
der dem Fallkerb 3 gegenüberliegenden Baumseite 11 geführt wird.
Zur Sicherheit wird der Fällschnitt 9 nicht
ganz durchgeführt,
es wird ein sogenanntes Halte- oder Stützband belassen, um das Einklemmen des
Sägeschwertes
zu verhindern.
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Der
Zirkel 23 ist auf das Versatzmaß a) von mindestens 1/10 des
Baumstammdurchmessers eingestellt worden. Der Zirkel 23 hat
einen Markierschenkel 25 und einen Fixierschenkel 27.
Der Markierschenkel 25 weist an seinem freien Ende als
Markiermittel eine Waldarbeiterkreide oder Signierkreide oder dgl. 26 in 4 und 5 auf,
wohingegen der Fixierschenkel 27 an seinem freien Ende
eine Einstechspitze 28 hat. Wie in 1 schematisch
illustriert, wird der Zirkel 23 zunächst so an den Baumstamm 1 angelegt,
dass das freie Ende des Markierschenkels 25 an dem Austrittspunkt
der Fallkerbsehne 15 an der Baumstammoberfläche zu liegen kommt,
wonach dann der Fixierschenkel 27 in der Ebene des Sohlenschnittes 7 zur
Baumstammseite 11 hin in die Baumstammoberfläche eingesteckt
wird. Dies ist in 1 mit dem in durchgezogenen
Linien dargestellten Zirkel 23 illustriert. Falls der Baumstamm 1 eine
grobe Rinde haben sollte, oder die Baumform das Messen und Anbringen
der Markierung erschwert, so kann es zweckmäßig sein, diese zunächst mit
einem Vertikalschnitt mit der Motorkettensäge 17 lokal zu glätten oder
zu entfernen bzw. die Stammform so zu zuschneiden, dass eine möglichst
im rechten Winkel zur Fallkerbsehne 15 stehende Fläche entsteht.
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Der
Zirkel 23 wird dann um den Einsteckpunkt 29 des
Fixierschenkels 27 an der Baumstammoberfläche herum
gedreht, so dass der Markierschenkel 25 oberhalb des von
dem Einsteckpunkt 29 gebildeten Zirkeldrehpunktes einen
Kreisbogen 31 mit dem Radius a) markieren kann. Dies ist
in 1 mit dem in gestrichelten Linien dargestellten
Zirkel 23 illustriert. Der Scheitel dieses Kreisbogens 31 entspricht
einem Austrittspunkt 21 der Bruchkantenlinie 13 an
der Baumstammoberfläche.
Vorzugsweise wird noch eine kurze vertikale Linie 33 mit
dem Zirkel gezogen, die den Kreisbogen 31 an seinem Scheitel berührt und/oder
schneidet. Der Sägeführer kann
somit die Grenzmarkierung aus dem Kreisbogen 31 und der
vertikalen Linie 33 gut erkennen und sich daran bei Durchführung des
Fällschnittes
orientieren.
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Wichtig
ist es, dass der Sägeführer die
Markierungsarbeiten mit dem Zirkel 23 leicht mit einer Hand
durchführen
kann, während
er mit seiner anderen Hand die Motorkettensäge 17 festhält und somit für den nachfolgenden
Schritt des Fällschnittes
bereithält.
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3 zeigt
in ebenfalls schematischer Weise mit durchgezogenen Linien den Stumpf 2 des Baumes
aus 1 nach dem Fällen.
Es liegt eine Bruchstufe 35 vor, die im Wesentlichen parallel
zur Fallkerbsehne 15 verläuft und eine dem Versatzmaß a) entsprechende
Bruchstufenhöhe
aufweist.
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4 zeigt
einen Zirkel 23, wie er zur Markierung des Austrittspunktes 21 der
Bruchkantenlinie 13 in der schon beschriebenen Weise verwendet werden
kann. Er weist an dem freien Ende des Markierschenkels 25 eine
Kreide als Markiermittel 26 oder dgl. auf.
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Der
andere Zirkelschenkel ist der Fixierschenkel 27, der an
seinem freien Ende die Einsteckspitze 28 aufweist. Die
Zirkelschenkel 25, 27 sind über eine in jeder Zirkeleinstellung
feststellbare Gelenkanordnung 37 gelenkig miteinander verbunden, wobei
der Zirkel 23 in 4 einen
von dem Fixierschenkel 27 über die Gelenkverbindung 37 und
die von der Gelenkverbindung 37 definierte Schwenkachse 38 hinaus
abstehenden Haltegriff 39 aufweist. Der Haltegriff 39 erleichtert
das Einstellen des Öffnungswinkels β des Zirkels
mit nur einer Hand des Benutzers, wobei der Haltegriff 39 fest
mit dem Fixierschenkel 27 zur gemeinsamen Schwenkbewegung
relativ zum Markierschenkel 25 verbunden ist. Alternativ
könnte
der Haltegriff 39 in entsprechender Weise an dem Markierschenkel 25 vorgesehen
sein. Anzumerken ist es noch, dass die Gelenkanordnung eine Feststellschraube
umfassen kann.
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Ein
wichtiges Merkmal des Zirkels 23 ist das Halteband 41 mit
dem zugehörigen
Aufrollmechanismus 43. Der Aufrollmechanismus 43 weist
ein Gehäuse 45 mit
einer Haltespange 47 zur Befestigung des Gehäuses 45 an
einem Kleidungsstück
des Benutzers, etwa an einem Gürtel,
auf. In dem Gehäuse 45 ist
eine Aufrollfeder untergebracht, die das Halteband 41 zu
einem Wickel in dem Gehäuse 45 aufrollt, wenn
der Zirkel im Übrigen
freigegeben wird. Das freie Ende des Haltebandes 41 ist
im Beispielsfall an dem Haltegriff 39 befestigt.
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Bei
der Benutzung des Zirkels 23 zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann der Sägeführer den
zunächst
vom Aufrollmechanismus nahe an das Gehäuse 45 herangeführten Zirkel einfach
ergreifen und zu dem Markierungsort am Baum mit einer Hand führen, wobei
das Halteband 41 gegen die Rückstellkraft der Aufrollfeder
von dem Wickel in dem Gehäuse 45 abgezogen
wird. Nach Fertigstellung der Markierung kann der Sägeführer den Zirkel
dann einfach loslassen oder mit seiner einen Hand zum Gehäuse 45 zurückführen, so
dass das Halteband 41 aufgrund der Wirkung der Aufrollfeder wieder
eingezogen wird. Der Sägeführer kann
dann unmittelbar mit beiden Händen
seine Motorkettensäge 17 bedienen,
ohne dass ihm dabei der Zirkel 23 oder das Halteband 41 störend im
Wege sein könnten.
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Eine
Weiterbildung des Zirkels aus 4 ist in 5 dargestellt.
Der Zirkel 23 in 5 weist
zwei Haltegriffe 39, 40 auf, die über das
Feststellgelenk 37 hinweg von den ihnen zugeordneten Zirkelschenkeln 27 bzw. 25 abstehen,
so dass eine Art Scherenkonstruktion vorliegt, die die Einstellbarkeit
des Zirkels 23 weiter vereinfacht. Ferner weist der in 5 gezeigte Zirkel 23 eine
Einstellskala 49 auf, die nur an dem Haltegriff 40 starr
fixiert ist, so dass die Spreizung der Haltegriffe 39, 40 voneinander
auf der Einstellskala 49 ablesbar ist. Zweckmäßigerweise
ist die Skala 49 schon gemäß der bevorzugten Dimensionierung
der Bruchleiste auf Baumdurchmesser skaliert, d. h. der ablesbare
Skalenwert entspricht dem 10-Fachen des eingestellten Abstandes
zwischen der Spitze 28 des Fixierschenkels 27 und
der Spitze 42 der Markierkreide 26. Dabei wurde
vorausgesetzt, dass ein bestimmtes Versatzmaß a) von mindestens 1/10 des Baumdurchmessers
gewählt
wird, wenn der Zirkel 23 als Markierinstrument beim Fällen eines
Baumes nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden soll.
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Auch
der in 5 gezeigte Zirkel 23 hat ein Halteband 41 mit
Aufrollmechanismus 43 der vorstehend beschriebenen Art.
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Es
kann auch daran gedacht werden, auf einen oder beiden der Schenkel 25, 27 eine
Skala, ein Raster oder ein Maß anzubringen.
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Anzumerken
ist noch, dass das Verfahren und der Zirkel auch für eine spezielle
Fälltechnik
eingesetzt werden können,
wobei der Fällschnitt
nicht horizontal oberhalb der Fallkerbsohle geführt wird, sondern in gleicher
Weise wie beschrieben unterhalb der Fallkerbsohle. Diese Fälltechnik
benötigt,
um den Baum zu Fall zu bringen, eine Seilwindenunterstützung und
wird bei sogenannten Rückhängern durchgeführt, bei
denen der Gegenhang so stark ist, dass der Baum nicht mehr unter
Verwendung von Keilen zu Fall gebracht werden kann.