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Die Erfindung betrifft ein Notfallverriegelungssystem zur Verbindung von zwei Zaunelementen, umfassend wenigstens ein Verriegelungsband, mit dem die zwei Zaunelemente miteinander verbindbar sind.
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Oftmals werden bei Veranstaltungen im Außenbereich Zäune eingesetzt, um ein Veranstaltungsgelände abzugrenzen. Dabei kommen üblicherweise mobile Bauzaunelemente zum Einsatz, die zu einer durchgehenden Begrenzung miteinander verbunden werden. Diese Verbindung der Bauzaunelemente erfolgt beispielsweise mittels metallischer Verbindungsstücke, die an die Elemente angepasst sind und wiederverwendet werden können. Eine einfache Verbindung kann jedoch auch mit Kabelbindern aus Kunststoff hergestellt werden, die lediglich temporär zur Verbindung dienen und beim Abbau des Zauns durchtrennt und entsorgt werden.
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Für den Notfall müssen Fluchtwege aus der Umzäunung heraus vorgesehen werden, wobei hierfür verschiedene Systeme bekannt sind. Beispielsweise können für einen Notausgang schwenkbare Bauzaunelemente in Form von Torflügeln verwendet werden. Diese Torflügel sind über eine Schwenkachse an einem feststehenden Bauzaunelement angebracht und weisen oftmals an ihrer Unterseite Rollen auf, mit denen das Tor beim Schwenkvorgang über den Boden fahrbar ist. Die schwenkbare Seite eines solchen Torelements ist im geschlossenen Zustand mit einem weiteren feststehenden Bauzaunelement verbunden, wobei diese Verbindung jedoch so ausgestaltet ist, dass sie leicht zu lösen ist. Hierzu kommen beispielsweise gefederte Schließriegel zur Anwendung. Diese Schließriegel liegen am feststehenden Bauzaunelement an und verriegeln es, geben jedoch bei einem bestimmten Druck auf den Torflügel nach, wodurch die Verriegelung aufgehoben wird und der Torflügel verschwenkt werden kann. Derartige Verriegelungssysteme sind jedoch sehr aufwendig und nicht für jedes Gelänge geeignet, wenn beispielsweise ein unebener Untergrund vorliegt, der ein Rollen des Torflügels über den Boden erschwert.
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Einfachere Systeme sehen daher beispielsweise vor, dass lediglich zwei mobile Zaunelemente so miteinander verbunden werden, dass sie im Notfall einfach voneinander getrennt werden können, um so einen Fluchtweg freizugeben. Beispielsweise ist es bekannt, eine Öffnung zwischen zwei Bauzaunelementen mit einer Plane zu verbinden, die seitlich über Kabelbinder mit feststehenden Bauzaunelementen verbunden ist. Im Notfall sind die Kabelbinder zu durchtrennen, um die Plane zu entfernen, was jedoch ohne entsprechendes Werkzeug schwierig sein kann. Bis ein zuständiger Ordner die Kabelbinder durchtrennt hat, vergeht daher oftmals zu viel Zeit. Außerdem erfordert diese Lösung Personal an jedem Notausgang.
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Daher ist es auch bekannt, sogenannte Bruchsiegel einzusetzen, die leichter und ohne Werkzeug zu durchtrennen sind. Hierbei kann es sich beispielsweise um ein kunststoffbeschichtetes Papierband handeln, das um die Seitenpfosten von zwei aneinander angrenzenden Bauzaunelementen gebunden wird und diese miteinander verbindet. Dieses Siegel ist leicht zu durchtrennen, wobei zusätzliche Mittel an dem Bruchsiegel vorhanden sein können, welche diese Durchtrennung erleichtern. Beispielsweise können abziehbare Streifen vorgesehen werden, bei deren Zug sich das Siegel durchtrennt. Derartige Bruchsiegel sind jedoch sehr leicht zu durchtrennen und stellen eine sehr instabile Verbindung zwischen zwei Bauzaunelementen dar. Ein Nachteil von durchtrennbaren Systemen mit Sollbruchstelle ist ferner, dass diese nur einmalig verwendet werden können.
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Aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2013 007 852 U1 ist beispielsweise eine mechanische Notausgangsverriegelung bekannt, die ebenfalls eine Art Bruchsiegel darstellt, jedoch eine stabilere Verbindung gewährleistet. Das System besteht dazu aus zwei stabilen Klammern, die jeweils am Seitenpfosten eines Bauzaunelements angebracht werden und so zwei Elemente miteinander verbinden. Zwischen den beiden Klammern ist eine Sollbruchstelle vorgesehen, die bei Druck aus einer vorgegebenen Richtung leicht durchbricht. Eine mechanische Sperre verhindert bzw. erschwert, dass die Verriegelung von der anderen Seite aufgedrückt wird. Dieses Notfallverriegelungssystem ist zur Verbindung von zwei Zaunelementen vorgesehen und weist einen Grundkörper mit Befestigungsmitteln auf, mit denen der Grundkörper an einem der Zaunelemente anbringbar ist.
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Ausgehend hiervon ist es die Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Notfallverriegelungssystem zur Verbindung von Zaunelementen bereitzustellen, das die Zaunelemente stabil miteinander verbindet, einfach zu lösen und vorzugsweise mehrfach verwendbar ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Notfallverriegelungssystem gemäß dem unabhängigen Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen dieses Systems ergeben sich aus den Unteransprüchen 2–15.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung charakterisiert und spezifiziert die Erfindung insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren zusätzlich.
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Das erfindungsgemäße Notfallverriegelungssystem dient zur Verbindung von zwei Zaunelementen und umfasst wenigstens ein Verriegelungsband, mit dem die zwei Zaunelemente miteinander verbindbar sind. Bei den miteinander verbundenen Teilen der Zaunelemente handelt es sich vorzugsweise um Seitenpfosten eines Zaunelements. Insbesondere eignet sich das System dabei zur Verbindung von zwei Elementen einen mobilen Bauzaunsystems.
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Erfindungsgemäß umfasst das Notfallverriegelungssystem einen Grundkörper mit Befestigungsmitteln, mit denen der Grundkörper an einem der Zaunelemente anbringbar ist. An diesem Grundkörper ist eine manuell betätigbare Trenneinrichtung vorgesehen, mit der das Verriegelungsband bei Betätigung durchtrennbar ist. Mit diesem System wird somit vor Ort eine Trennvorrichtung bereitgestellt, mit der ein Verriegelungsband im Notfall durchtrennt werden kann. Nach der Durchtrennung löst sich das Verriegelungsband zwischen den beiden Zaunelemente, so dass diese voneinander getrennt werden können. Ein oder beide Zaunelemente können dann so zur Seite geschoben oder gedrückt werden, dass sich ein Fluchttor ergibt, durch welches Personen ein mit den Zaunelementen umgrenztes Gebiet verlassen können.
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In jedes Notfallverriegelungssystem ist somit eine Trennvorrichtung integriert, die bei Bedarf von jedem betätigt werden kann. Diese Trennvorrichtung verbleibt an dem System, wobei sie vorzugsweise fest mit dem Grundkörper des Systems verbunden ist. Das erfindungsgemäße Notfallverriegelungssystem ist dabei mehrmals verwendbar, da bei einer erneuten Verwendung lediglich das Verriegelungsband erneuert werden muss.
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Durch die Anbringbarkeit des Grundkörpers an einem Teil eines Zaunelements verbleibt die Vorrichtung auch nach der Durchtrennung des Verriegelungsbands an diesem Zaunelement. Das Notfallverriegelungssystem fällt somit nicht herab, sondern kann mit einem Zaunelement zur Seite bewegt werden, um einen Fluchtweg herzustellen. Vorzugsweise ist das System jedoch auch wieder von dem Zaunelement lösbar, so dass es beispielsweise für Transport und Lagerung von mobilen Zaunelementen entfernt werden kann. Es muss somit auch keine bestimmten Zaunelemente geben, die fest mit dem Notfallverriegelungssystem ausgerüstet sind und an einer bestimmten Position innerhalb eines Zauns positioniert werden müssen, um dort ein Fluchttor zu realisieren. Vielmehr kann das Notfallverriegelungssystem bei Bedarf an jedem Zaunelement angebracht werden, so dass dieses temporär als Fluchttor einsetzbar ist.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist das Verbindungsband dabei so ausgeführt, dass Teile der beiden Zaunelemente von dem Verriegelungsband umschlungen werden. So ist eine sichere Verbindung zwischen zwei Zaunelementen gewährleistet, die jedoch durch Durchtrennung des Verbindungselements wieder einfach zu lösen ist.
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Vorzugsweise handelt es sich bei dem Grundkörper des Systems um eine Platte. Auf dieser Platte kann die Trennvorrichtung angebracht sein, und an der Platte können auch die Befestigungsmittel zur Anbringung der Platte an einem Zaunelement vorgesehen werden. Dieser Grundkörper kann jedoch auch andere geeignete Formen haben. Beispielsweise kann es sich auch um ein eher blockförmiges bzw. kastenförmiges Bauteil handeln. Als Material für den Grundkörper hat sich Metall oder Kunststoff als vorteilhaft erwiesen, um das Notfallverriegelungssystem insbesondere witterungsbeständig zu machen.
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Das Verriegelungsband kann beispielsweise ebenfalls aus Kunststoff sein, wobei sich Kabelbinder als zweckmäßig erwiesen haben. Mit diesen lassen sich mehrere Bauteile fest umschlingen und der Kabelbinder anschließend verschließen.
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Die Trennvorrichtung zur Durchtrennung des Verriegelungsbands kann auf unterschiedliche Arten ausgeführt sein. Insbesondere ist die Trennvorrichtung gegenüber dem Grundkörper schwenkbar oder verschiebbar ausgeführt. Das Verriegelungsband ist dann so führbar, dass es mit der Trennvorrichtung durchtrennbar ist, wenn sie manuell gegenüber dem Grundkörper bewegt wird. Eine Person, welche das Verriegelungsband mit der Trennvorrichtung durchtrennen möchte, verschiebt oder verschwenkt sie somit gegenüber dem Grundkörper.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Trenneinrichtung dabei eine Schneidvorrichtung, mit welcher das Verriegelungsband durch einen Schneidvorgang durchtrennbar ist. Dies stellt eine einfache und effektive Art der Durchtrennung des Verriegelungsbands dar, es können aber auch jegliche andere geeignete Verfahren verwendet werden. Alternative Trennvorrichtungen könnten beispielsweise eine Verbindungsstelle des Verriegelungsbands auftrennen, indem von ihnen Druck auf die Verbindungsstelle eines Kabelbinders ausgeübt wird. Denkbar wäre in diesem Zusammenhang auch ein Wegdrücken von Rastelementen, welche zwei Enden eines Verriegelungsbands zusammen halten. Auch das Aufbringen einer hohen Zugspannung könnte dazu verwendet werden, ein Verriegelungsband zum Reißen bringen.
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Wird als Trennvorrichtung eine Schneidvorrichtung verwendet, kann diese einen Betätigungshebel aufweisen, der in Verbindung mit einem Schneidelement steht, und schwenkbar am Grundkörper gelagert ist. Zur Durchtrennung des Verriegelungsbands betätigt eine Person den Betätigungshebel und bewegt so das Schneidelement durch das Verriegelungsband hindurch, wodurch es durchtrennt wird. Eine solche Verschwenkbarkeit eines Betätigungshebels kann auch bei anderen Trennmechanismen eingesetzt werden, um ein Trennelement manuell in Richtung des Verbindungsbands zu bewegen.
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Bei einer verschieblich gelagerten Schneidvorrichtung kann ein Schneidelement so gegenüber dem Grundkörper verschoben werden, dass es ein Verbindungsband durchtrennt. Dazu kann ein Schneidelement beispielsweise innerhalb einer Führung bewegbar sein. Auch diese Form der Beweglichkeit eines Trennelements kann bei anderen Trennmechanismen eingesetzt werden.
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In einer Ausführungsform der Erfindung weist die Trennvorrichtung lösbare Mittel zur temporären Blockierung einer manuellen Bewegung der Trennvorrichtung auf. Auf diese Weise kann die Trennvorrichtung nicht aus Versehen betätigt werden, sondern die lösbaren Mittel müssen zunächst entfernt werden, um die Blockade aufzulösen. Diese Blockierfunktion sollte vorzugsweise möglichst einfach realisiert und für Personen sofort ersichtlich sein, um die Entriegelung nicht unnötig zu verzögern. Beispielsweise kann die Trennvorrichtung eine Aufnahme aufweisen, in welche ein Blockierelement so einbringbar ist, dass es eine Bewegung der Trennvorrichtung blockiert. Wird das Blockierelement entfernt, kann die Trennvorrichtung bewegt werden. Dies kann beispielsweise durch eine Bohrung realisiert werden, in welche ein Stift einsteckbar ist.
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Das Verriegelungsband ist entsprechend so geführt, dass ein Trennvorgang durch die Trennvorrichtung erfolgen kann. Dabei kann auch diese Bandführung auf unterschiedliche Arten realisiert werden. Beispielsweise können am Grundkörper Ösen und/oder Nuten vorgesehen sein, durch welche das Verriegelungsband gezogen werden muss. Auf diese Weise ist der Verlauf des Verriegelungsbands vorgegeben, so dass es in dem Bereich verläuft, in dem die Trennvorrichtung bei Betätigung wirksam wird.
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Dabei umschlingt das Verriegelungsband vorzugsweise Teile der beiden Zaunelemente und wenigstens einen Teil des Grundkörpers. Das Verriegelungsband fixiert dann den Grundkörper und damit auch die Trennvorrichtung an den zwei Zaunelementen. Das Verriegelungsband kann den Grundkörper vollständig umschlingen, oder auch nur teilweise, indem es beispielsweise durch den Grundkörper hindurch geführt wird. In einer Ausführungsform der Erfindung sind dazu im Grundkörper wenigstens zwei Aussparungen vorgesehen, durch welche das Verriegelungsband so führbar ist, dass es mit der Trennvorrichtung in einem definierten Bereich zwischen den beiden Aussparungen durchtrennbar ist. Beispielsweise wird das Verriegelungsband dann auf einer ersten Seite des Grundkörpers um Teile der beiden Zaunelemente geführt. Dann wird es durch eine erste Aussparung hindurch auf die gegenüber liegende Seite des Grundkörpers und durch eine zweite Aussparung hindurch zurück auf die erste Seite des Grundkörpers geführt, so dass das Verriegelungsband die Teile der beiden Zaunelemente und einen Teil des Grundkörpers umschlingt.
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Es besteht dann grundsätzlich die Möglichkeit, das Verriegelungsband auf der Seite der Zaunelemente oder auf der gegenüber liegenden Seite des Grundkörpers zu durchtrennen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung durchtrennt die Trennvorrichtung das Verriegelungsband auf der Seite des Grundkörpers, die der Seite mit den Zaunelementen gegenüber liegt.
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Die Befestigung des Notfallverriegelungssystems an einem Zaunelement kann durch unterschiedliche Befestigungsmittel erfolgen. Diese können ferner fest oder lösbar mit dem Grundkörper verbunden sein. Derartige Befestigungsmittel können beispielsweise durch wenigstens eine zweiteilige Rohrschelle gebildet werden. Eine solche Rohrschelle kann einen Seitenpfosten eines Zaunelements umschließen, und in dieser Stellung verspannt werden. Dabei ist die Rohrschelle ihrerseits am Grundkörper befestigt ist. Sie kann dort beispielsweise verschraubt oder verschweißt sein. In einer Ausführungsform ist eine erste Schellenhälfte an dem Grundkörper befestigbar oder an diesem befestigt. Eine zweite Schellenhälfte ist lösbar an der ersten Schellenhälfte anbringbar, wobei die beiden Schellenhälften dazu ausgebildet sind, einen Seitenpfosten eines ersten Zaunelements zu umschließen.
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Derartige Befestigungslösungen mit Rohrschellen stellen eine einfache Befestigungsart dar, die mit handelsüblichen Bauteilen realisiert werden kann. Es können jedoch auch andere Befestigungsarten gewählt werden, wobei eine einfache Befestigung die Verwendung von Kabelbindern vorsehen kann, mit denen der Grundkörper an einem Zaunelement festgezurrt werden kann. Soll das System von diesem Zaunelement gelöst werden, können der/die Kabelbinder durchtrennt und beim nächsten Einsatz neue Kabelbinder eingesetzt werden.
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Eine Ausführungsform mit Rohrschellen hat jedoch insbesondere den Vorteil, dass das Notfallverriegelungssystem einfach und stabil an einem Zaunelement angebracht werden kann. Die erste Schellenhälfte, die am Grundkörper befestigt ist, kann an einen Seitenpfosten eines Zaunelements angelegt werden, wobei sich der Pfosten in die Schelle einlegt und so eine vertikale Ausrichtung des Systems erreicht werden kann. Dies erleichtert die Montage des Notfallverriegelungssystems. Dieser Effekt könnte aber bei anderen Befestigungslösungen beispielsweise mit Kabelbindern auch durch entsprechende Anschläge oder sonstige Führungen erreicht werden.
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Die Verwendung von Rohrschellen bietet weiterhin den Vorteil, dass eine erste Schellenhälfte, die am Grundkörper befestigt ist, eine Erweiterung in Form einer weiteren Schellenhälfte aufweisen kann, an welcher dann ein Seitenpfosten eines zweiten Zaunelements zur Anlage bringbar ist. Dieses Bauteil weist somit zwei Einbuchtungen auf, in denen jeweils ein Seitenpfosten aufnehmbar ist. Auf diese Weise ist auch die Lage des zweiten Seitenpfostens definiert. Das Bauteil wird jedoch nur mit dem Seitenpfosten eines Zaunelements fest verbunden, während der Seitenpfosten des anderen Zaunelements nur an dem Bauteil anliegt.
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Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Abbildungen.
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Von den Abbildungen zeigt:
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1 eine dreidimensionale Ansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Notfallverriegelungssystems angebracht an zwei Pfosten von Zaunelementen;
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2 eine Aufsicht auf ein Notfallverriegelungssystem gemäß 1; und
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3 eine Seitenansicht eines Notfallverriegelungssystems gemäß 1.
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In 1 sind zwei Seitenpfosten 30 und 31 von zwei nicht dargestellten Zaunelementen gezeigt. Der Seitenpfosten 30 stellt den rechten Pfosten eines ersten Zaunelements dar, während der Seitenpfosten 31 den linken Pfosten eines zweiten Zaunelements darstellt. Diese beiden Seitenpfosten 30, 31 werden über ein Notfallverriegelungssystem 10 miteinander verbunden.
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Das Notfallverriegelungssystem 10 umfasst einen Grundkörper 40 in Form einer Platte. Die Abmessungen dieser Platte können beispielsweise in der Größenordnung von 200 × 200 mm liegen. Wird hierfür ein Brett verwendet, kann die Dicke der Platte beispielsweise bei etwa 10 mm liegen. Bei Verwendung eines Blechs liegt die Dicke dagegen beispielswiese bei etwa 3 mm. In dieser Platte sind zwei Aussparungen 41 und 42 vorgesehen, durch welche auf der Vorderseite der Platte 40 ein Verriegelungsband 20 geführt ist. Dieses Verriegelungsband 20 umschlingt auf der Rückseite der Platte 40 die beiden Seitenpfosten 30, 31, wie es auch der Aufsicht der 2 zu entnehmen ist.
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Auf der Vorderseite der Platte 40 ist ferner eine Trennvorrichtung 60 in Form einer Schneidvorrichtung angebracht. Diese besteht im Wesentlichen aus einem Betätigungshebel 61, der über ein Gelenk 64 schwenkbar in einer Halterung 65 gelagert ist. Die Halterung 65 kann beispielsweise durch ein U-Profil gebildet sein, das auf der Platte 40 angeschraubt oder angeschweißt ist. Über die Schwenkachse 64 kann der Betätigungshebel 61 zu der Platte 40 hin bzw. von dieser weg geschwenkt werden.
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Am oberen Ende des Betätigungshebels 61 ist ein Schneidelement 62 ausgebildet. Dies ist eine Art Messer, das zumindest so scharf ist, das es sich zur Durchtrennung des Verriegelungsbands 20 eignet. Das Verriegelungsband 20 verläuft daher auf der Platte 40 in dem Bereich des Schneidelements 62. Dabei kann das Verriegelungsband 20 flach auf der Platte 40 aufliegen und dort von dem Schneidelement 62 durchtrennt werden. Es können jedoch auch ein oder zwei Abstandshalter vorgesehen werden, über die das Verriegelungsband 20 zumindest bereichsweise in einem gewissen Abstand zur Plattenoberfläche verläuft. Schneidmesser können jedoch auch an der Platte 40 angebracht sein und das Schneidelement 62 drückt das Verriegelungsband 20 lediglich gegen diese Schneidmesser. Auch jegliche andere Arten und Kombinationen von Trennvorgängen sind möglich.
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Die Figuren zeigen eine Ausführungsform, bei der das Schneidelement 62 in einer Führung 67 geführt ist, die durch ein U-Profil gebildet wird. Dieses U-Profil ist mit seiner Stirnseite an der Platte 40 angebracht. Das Verriegelungsband 20 verläuft dann über die beiden Flansche dieses U-Profils 67 und das Schneidelement 62 durchtrennt das Verriegelungsband 20 zwischen den beiden Flanschen. Dabei kann die Höhe der Flansche so gewählt werden, dass das Verriegelungsband 20 in einem geeigneten Abstand zur Platte verläuft. Ferner sind die Abmessungen vorzugsweise so gewählt, dass der Spalt zwischen dem U-Profil 67 und dem Schneidelement 62 so gering ist, dass Personen nicht unbeabsichtigt mit ihren Fingern zwischen U-Profil 67 und das Schneidelement 62 gelangen können. Eine Verletzungsgefahr kann so ausgeschlossen werden.
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1 zeigt den Betätigungshebel 61 der Trennvorrichtung in der Schneidstellung. Hierzu wurde der Betätigungshebel 61 aus einer gestrichelt dargestellten Ausgangslage manuell in diese Schneidstellung gedrückt. In der Ausgangslage war die Trennvorrichtung vorzugsweise blockiert, so dass sie nicht durch versehentliches Drücken des Betätigungshebels 61 ausgelöst werden konnte. Hierzu verläuft der Betätigungshebel 61 beispielsweise innerhalb einer zweiten Halterung in Form eines weiteren U-Profils 66. Dieses U-Profil 66 weist eine Aufnahme 63 auf und der Betätigungshebel weist eine entsprechende Bohrung auf (nicht sichtbar), so dass in die Aufnahme 63 und die Bohrung im Betätigungshebel 61 ein Blockierelement einführbar ist. Dieses Blockierelement kann beispielsweise die Form eines Stifts oder Rings haben. Solange das Blockierelement in der Aufnahme 63 steckt, kann der Betätigungshebel 61 nicht bewegt werden. Im Notfall kann das Blockierelement jedoch einfach entfernt und der Hebel 61 betätigt werden, um das Verriegelungsband 20 zu durchtrennen. Die blockierte Stellung des Betätigungshebels 61 ist in gestrichelter Darstellung auch der schematischen Seitenansicht der 3 zu entnehmen.
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Die Platte 40 ist im Ausführungsbeispiel der Figuren über eine zweiteilige Rohrschelle mit dem ersten Seitenpfosten 30 verbunden. Diese Rohrschelle ist der Aufsicht der 2 zu entnehmen, welche die Rohrschelle in einer montierter Situation zeigt. Dazu ist eine erste Schellenhälfte 50 an der Rückseite der Platte 40 angebracht. Hierbei kann es sich um eine temporäre Verbindung beispielsweise durch eine Verschraubung oder beispielsweise auch um eine feste Schweißverbindung handeln. Die Rohrschelle weist eine erste Einbuchtung auf, in welche ein Pfosten 30 einbringbar ist. Mit einer zweiten Schellenhälfte 51 und Befestigungsmitteln in Form von Schraubverbindungen 52 und 53 kann der Pfosten 30 zwischen den beiden Schellenhälften 50, 51 eingespannt werden. Der Grundkörper 40 ist so fest mit dem Pfosten 30 verbunden. Die Schellenhälfte 50 weist eine Erweiterung 54 mit einer zweiten Einbuchtung auf, welche an einen zweiten Pfosten 31 anlegbar ist. So können der Grundkörper 40 und die beiden Pfosten 30, 31 aufeinander ausgerichtet werden, was die anschließende Anbringung des Verbindungsbands 20 erleichtert. Dieses Verbindungsband 20 wird durch die beiden Aussparungen 41 und 42 im Grundkörper und um die beiden Pfosten 30, 31 geführt und verspannt. So wird eine feste Verbindung zwischen den beiden Pfosten 30, 31 hergestellt.
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Soll das Verbindungsband 20 im Notfall durchtrennt werden, wird das Blockierelement aus der Aufnahme 63 gezogen und der Betätigungshebel 61 in Richtung des Grundkörpers 40 gedrückt. Dort durchtrennt das Schneidelement 62 das Verbindungsband 20, so dass die beiden Pfosten 30, 31 voneinander gelöst werden können, um einen Fluchtweg zwischen zwei Zaunelementen herzustellen. Das durchtrennte Verbindungsband 20 fällt herab, aber der Grundkörper 40 und die Trennvorrichtung 60 verbleiben am Pfosten 30.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Notfallverriegelungssystem
- 20
- Verriegelungsband, Kabelbinder
- 30, 31
- Seitenpfosten
- 40
- Grundkörper, Platte
- 41, 42
- Aussparung
- 50
- Befestigungsmittel, Erste Schellenhälfte
- 51
- Befestigungsmittel, Zweite Schellenhälfte
- 52, 53
- Befestigungsmittel, Schraubverbindung
- 54
- Schellenerweiterung
- 60
- Trennvorrichtung, Schneidvorrichtung
- 61
- Betätigungshebel
- 62
- Schneidelement, Messer
- 63
- Aufnahme
- 64
- Schwenkachse, Gelenk
- 65, 66
- Halterung, U-Profil
- 67
- Führung, U-Profil