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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Darstellung von
Vorgängen in Bedruckstoff verarbeitenden Maschinen, wobei
die Vorgänge mittels wenigstens einer Kamera erfasst werden
und die erfassten Vorgänge im Rechner abgespeichert und auf
einem Bildschirm zur Anzeige gebracht werden.
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Ein
Verfahren zur Darstellung von Vorgängen in Druckmaschinen
geht aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2004 015 333 A1 hervor. Mit diesem Verfahren
sollen verarbeitungstechnische Vorgänge innerhalb einer
Druckmaschine überwacht werden. Dazu weist die Druckmaschine
eine Überwachungseinrichtung zur Visualisierung von verarbeitungstechnischen
Vorgängen auf, die aus mehreren Modulen besteht. Um die
Vorgänge in der Druckmaschine zu überwachen, sind
mehrere Videokameras angeordnet, welche an der jeweiligen Stelle
ein Bild aufnehmen und an einen Monitor im Leitstand der Druckmaschine übertragen.
So wird innerhalb der Druckmaschine die Bogenführung in
den Druckwerken sowie im Auslagebereich mittels Videokameras überwacht. Die
Modulbauweise der Überwachungstechnik ermöglicht
ein einfaches Zusammenstellen von verschiedenen Konfigurationen
an Druckwerken, so dass eine flexible Gestaltung unterschiedlicher Druckmaschinenkonfigurationen
möglich ist. Die Offenlegungsschrift
DE 10 2004 015 333 A1 befasst sich
somit mit dem Aufbau eines Überwachungssystems mit Videokameras
in einer Druckmaschine, ohne Hinweise auf ein effektives Verfahren
zur Erfassung und Darstellung von Vorgängen in einer Druckmaschine
zu geben.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur
Darstellung von Vorgängen in Bedruckstoff verarbeitenden
Maschinen zu schaffen, welches vom Bedienpersonal einer Druckmaschine
einfach zu bedienen ist und jederzeit die gewünschten Daten
dem Bedienpersonal zur Verfügung stellt.
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Die
vorliegende Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
die Patentansprüche 1 und 17 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
und den Zeichnungen zu entnehmen. Das erfindungsgemäße
Verfahren kann in Druckmaschinen und in Maschinen zur Druckweiterverarbeitung
eingesetzt werden. Eine erfindungsgemäße Maschine
zur Verarbeitung von Bedruckstoffen weist dazu eine oder mehrere
Kameras auf, welche die vom Bedienpersonal zu kontrollierenden Bereiche überwachen.
Dafür eignen sich insbesondere Videokameras, welche die
Abläufe an einem gewünschten Ort in der Maschine
permanent erfassen können. Die so von den Kameras erfassten
Vorgänge werden dann über Leitungen, welche auch
als Busleitungen oder als Netzwerke wie Ethernet ausgeführt
sein können, an einen Steuerungsrechner übertragen
und dort abgespeichert. Dieser Rechner weist zweckmäßigerweise
einen großen Festplattenspeicher auf, so dass die als Videodaten
permanent erfassten Überwachungsbilder in großer
Menge gespeichert werden können. Erfindungsgemäß sind
in der Bedruckstoff verarbeitenden Maschine Sensoren vorhanden,
welche die Maschinenzustände der Maschine erfassen. Zu
diesen Maschinenzuständen zählen bei Druckmaschinen
z. B. das eingestellte Bogenformat, die verwendeten Druckfarben,
die Einstellung für Register und Passer oder Betriebsarten
wie Schön- und Widerdruckbetrieb. In Abhängigkeit
der von den Sensoren an einen Steuerungsrechner gemeldeten Maschinenzustände
werden dann von den Kameras als Videosequenzen aufgezeichnete Vorgänge
in der Maschine elektronisch markiert. Auf diese Art und Weise werden
die von den Kameras erfassten Videobilder den Maschinenzuständen
in der Druckmaschine zeitlich eindeutig zugeordnet. So wird der
laufende Bilderstrom der Kameras mit den Maschinenzuständen
in der Druckmaschine elektronisch verknüpft, so dass jederzeit
den auf dem Steuerungsrechner abgespeicherten Videobildern ein Maschinenzustand
zugeordnet werden kann. Dies ist insbesondere bei der Kontrolle
der aufgezeichneten Bilder durch das Bedienpersonal von großem
Vorteil, da das Bedienpersonal bei der Wiedergabe der Bilder automatisch
auch die damit verbundenen Maschinenzustände aufgezeigt
bekommt. Damit sind eine erleichterte Fehleranalyse und das Beheben
von Fehlern in der Maschine möglich.
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Bei
einer ersten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
markierten Videosequenzen nach Betätigung eines Bedienelements
verlangsamt wiedergegeben und dass bei der verlangsamten Wiedergabe
von Videosequenzen auf einer Anzeigevorrichtung zumindest Teile
der Videosequenzen übersprungen werden. Bei schnellen Vorgängen
in der Maschine wie der Übergabe von Bogen in einer Bogendruckmaschine,
kann das Auge des Bedienpersonals bei Wiedergabe in Echtzeit die Übergabevorgänge
nicht richtig erfassen. Um eine Wahrnehmung durch das Bedienpersonal
zu ermöglichen, ist eine verlangsamte Wiedergabe von Videosequenzen vorgesehen.
Um aber die Wiedergabezeit insgesamt nicht zu verlängern,
ist hier vorgesehen, dass bei der verlangsamten Wiedergabe Teile
der Videosequenzen übersprungen werden, so dass die Wiedergabezeit
sich nicht proportional zur Verlangsamung der Geschwindigkeit bei
der Wiedergabe verlängern muss. So kann es ausreichen,
wenn z. B. jeder zehnte Bogen bei verlangsamter Wiedergabe in Zeitlupe dargestellt
wird, während die dazwischen liegenden neuen Bogen übersprungen
werden. Dadurch ist auch eine verlangsamte Wiedergabe möglich
bei der auf Grund der ausgelassenen Bilder zumindest der Anfang
der Wiedergabe jedes zehnten Bogens wieder in Echtzeit dargestellt
wird, während bei normaler Zeitlupe nur ein Blick in die
Vergangenheit möglich ist und die Wiedergabe den Echtzeitvorgängen
in der Maschine immer mehr hinterher hinkt, je länger die verlangsamte
Wiedergabe dauert. Eine solche Wiedergabe von einzelnen Videosequenzen
in verlangsamter Wiedergabe kann in vorgegebenen Zeitintervallen
erfolgen. In diesem Fall kann das Bedienpersonal ein entsprechendes
Zeitintervall auswählen, so dass dann in den vorgegebenen
Zeitintervallen unwichtige Videosequenzen übersprungen
und nur Teile des Videos verlangsamt wiedergegeben werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass über
ein Bedienelement Produktionsschritte in der Bedruckstoff verarbeitenden
Maschine ausgewählt werden und dass die zu den ausgewählten
Produktionsschritten gehörenden aufgezeichneten Videosequenzen
am Bildschirm wiedergegeben werden. Insbesondere wenn mehrere Kameras
in der Maschine vorhanden sind, sieht sich das Bedienpersonal bei
permanenter Aufzeichnung sämtlicher Bilderströme
einer großen Datenflut ausgesetzt. Um diese einzuschränken,
kann das Bedienpersonal zunächst bestimmte Produktionsschritte,
die es für besonders kritisch und fehleranfällig hält,
auswählen, welche am Bildschirm automatisch angezeigt werden.
Auf diese Art und Weise werden nur die ausgewählten Produktionsschritte
als Videosequenzen dargestellt, die das Bedienpersonal selbst als
kritisch beurteilt hat. Die Bilder von unkritischen Produktionsschritten
werden gar nicht wiedergegeben oder in einer weiteren Ausführungsform auch
gar nicht erst aufgezeichnet und so die Flut der Wiedergabedaten
eingeschränkt. Zu den auswählbaren Produktionsschritten
gehört z. B. das Anfahren einer Druckmaschine bis zum stabilen
Fortdruck. Desweiteren ist es möglich, dass die Bilder
von den Kameras kontinuierlich aufgezeichnet werden und mit entsprechend
vorher ausgewählten Maschinenzuständen verknüpft
werden. Bei diesen Maschinenzuständen kann es sich z. B.
um die Überschreitung von bestimmten Regelgrenzen wie bei
der Bogenankunftsregelung einer Bogendruckmaschine handeln, das
Erfassen von Doppelbogen oder Schrägbogen oder von Bogenstoppern.
Diese als Fehlfunktion bezeichneten Maschinenzustände können
dann als Wiedergabepunkte festgelegt werden und/oder stoppen die
Aufzeichnung nach dem Abspeichern der Videosequenz mit der erfassten
Fehlfunktion, um Speicherplatz zu sparen, so dass nur diese fehlerhaften Maschinenzustände
und die damit verbundenen Videosequenzen dem Bedienpersonal angezeigt
werden. Auf diese Art und Weise kann das Bedienpersonal in der Datenflut
von Videobildern schnell und zügig zu den gewünschten
Maschinenzuständen mit Fehlfunktionen navigieren und so
die aufgezählten Fehler analysieren. Die ausgewählten
Maschinenzustände werden dann auf Wunsch verlangsamt wiedergegeben,
damit das Bedienpersonal eine intensive visuelle Fehleranalyse durchführen
kann. Wenn die Aufzeichnung nach Erfassung der Fehlfunktion automatisch
gestoppt wird, ist diese besonders leicht auffindbar, da es sich
um den letzten aufgezeichneten Maschinenzustand handelt, so dass
keine zeitaufwendigen Suchvorgänge wie das Zurückspulen von
Videosequenzen erforderlich sind.
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Desweiteren
ist vorgesehen, dass die Bedruckstoff verarbeitende Maschine eine
bogenverarbeitende Maschine ist und dass die Aufzeichnung und/oder
Abspeicherung der Videosequenzen durch die Kameras in Abhängigkeit
des verwendeten Bogenformats oder der in der bogenverarbeitenden
Maschine ablaufenden Prozesse geschieht. Neben den bereits beschriebenen
kritischen Prozessen, welche die Aufzeichnung von Videosequenzen
auslösen oder bei kontinuierlicher Aufzeichnung als Informationen
mit dem Datenstrom der Videosequenzen verknüpft werden,
kann die Aufzeichnung durch die Videokameras auch vom verwendeten
Bogenformat abhängig sein. Sobald ein verändertes
Bogenformat ausgewählt wird, stellen sich die Kameras auf
das entsprechende Bogenformat ein, indem die Brennweite verändert
wird oder gegebenenfalls Dreh- und Schwenkbewegungen der Kamera
durch Elektromotoren durchgeführt werden oder die Kamer
mit den für die Formateinstellung zuständigen
Verstellelementen der bogenverarbeitenden Maschine verfährt, so
dass das gerade verwendete Bogenformat immer optimal erfasst wird.
Dies ist insbesondere bei den Bogen erfassenden Kameras im Anleger,
den Druckwerken und im Ausleger einer Druckmaschine erforderlich.
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Desweiteren
ist vorgesehen, dass ein Bedienelement vorhanden ist, mit dem die
Wiedergabe auf dem Rechner aufgezeichneter Videosequenzen in einer
gewünschten Art und Weise ausgewählt werden kann.
Die bereits erwähnten Wiedergabemöglichkeiten
wie verlangsamte Wiedergabe in der gewünschten Wiedergabegeschwindigkeit
können über Bedienelemente wie einen Touchscreen,
eine Maus oder ähnliche einen Rechner steuernde Bedienelemente vorgenommen
werden. Dazu werden die auswählbaren Wiedergabemöglichkeiten
bevorzugt auf einem Bildschirm angezeigt und dort mit dem Bedienelement
ausgewählt. So ist z. B. die Wiedergabegeschwindigkeit
durch das Bedienpersonal regelbar. Desweiteren können auf
diese Art und Weise die Videosequenzen der gewünschten
Kameras an- und abgewählt werden.
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Neben
der Aufzeichnung der Videosequenzen als kontinuierlicher Bilderstrom
ist es auch möglich, Videosequenzen nur in vorgegebenen
Zeitintervallen aufzuzeichnen. Während im ersten Fall bei verlangsamter
Wiedergabe entweder die Wiedergabezeit entsprechend verlängert
wird oder einzelne Bilder bei verlangsamter Wiedergabe der Videosequenz übersprungen
werden, werden bei dieser Ausgestaltung der Erfindung von vornherein
entsprechend weniger Bilder in größeren Zeitintervallen
aufgenommen.
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Es
ist desweiteren möglich, dass nach einer vorgegebenen Aufnahmedauer
oder Speichermenge an Daten der Speicher zur Aufnahme der Videosequenzen
im Rechner beginnend mit der zeitlich zuerst aufgenommenen Videosequenz
nach und nach überschrieben wird. Insbesondere bei der
kontinuierlichen Aufzeichnung von Videosequenzen ergibt sich eine
große Datenmenge, welche nach einiger Zeit auch sehr große
Festplattenspeicher an ihre Grenzen bringt. Da das Bedienpersonal
aber meist nur an den Daten der zuletzt gelaufenen Druckaufträge
interessiert ist, kann in diesem Fall Speicherplatz für neue
Videosequenzen geschaffen werden, indem die alten Videosequenzen
sukzessive überschrieben werden. Somit ist gewährleistet,
dass die Überwachungsbilder immer der letzten Druckaufträge
gespeichert werden. Es ist aber auch möglich, das Überschreiben
von alten Videosequenzen von anderen Kriterien abhängig
zu machen. Dies kann z. B. in Abhängigkeit der ausgewählten
Maschinenzustände geschehen, an denen das Bedienpersonal
interessiert ist. Wenn das Bedienpersonal z. B. an den Maschinenzuständen „Schrägbogen” und „Bogenstopper” interessiert
ist, so können schon nach relativ kurzer Zeit alle Videosequenzen,
welche bei der Aufzeichnung nicht mit den gewünschten Maschinenzuständen
markiert worden sind, gelöscht und somit neu beschrieben
werden. In diesem Fall verbleiben auf dem Festplattenspeicher nur
die von dem Bedienpersonal ausgewählten Maschinenzustände.
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Die
ausgewählten Maschinenzustände werden entweder
als Informationen in die aufgezeichneten Videosequenzen geschrieben
oder es werden auf dem Steuerungsrechner Referenzen der ausgewählten
Maschinenzustände zu den Videosequenzen aufgezeichnet.
In beiden Fällen sind die Maschinenzustände so
mit den aufgezeichneten Videosequenzen verknüpft, dass
Bilder und Maschinenzustände jederzeit miteinander korrelieren.
Auf diese Art und Weise ist es auch möglich, dass bei der
Wiedergabe von Videosequenzen die Informationen zu den Maschinenzuständen
auf einer Anzeigevorrichtung eingeblendet werden können.
Sobald zu den abgespielten Videosequenzen die Verknüpfung
zu einem Maschinenzustand vom Rechner ermittelt wird, kann der entsprechende
Maschinenzustand angezeigt werden, so dass dem Bedienpersonal Maschinenzustand
als auch die dazu passende Videosequenz gleichzeitig angezeigt werden
können.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass beim Auftreten von Maschinenzuständen, insbesondere
Fehlern, die die Maschinenzustände protokollierenden Videosequenzen
nicht überschrieben werden. Damit ist sichergestellt, dass
das Bedienpersonal jederzeit auf Videosequenzen von ausgewählten
Maschinenzuständen, insbesondere von Fehlern, zugreifen
und diese analysieren kann. Dabei ist es auch möglich, dass
dieser Überschreibschutz nur mittels Passwort, z. B. vom
Druckereibesitzer, geändert werden kann, so dass das Bedienpersonal
der Druckmaschine ein Überschreiben der ausgewählten
Maschinenzustände nicht vornehmen kann. Die so protokollierten
Fehler und damit verbundenen Videosequenzen können über
eine Netzwerkverbindung auch an einen weiteren Rechner zur Auswertung übertragen
werden. Dieser Rechner kann sich in der Druckerei befinden, er kann
aber auch beim Wartungs- und Servicedienst der jeweiligen Maschine
aufgestellt sein. Auf diese Art und Weise kann der Wartungs- und
Servicedienst Fehler jederzeit analysieren, wenn dies vom Betreiber
der jeweiligen Maschine gewünscht ist.
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Wenn
mehrere Videokameras in der Maschine vorhanden sind, können
mehrere Videosequenzen zeitgleich aufgezeichnet werden, welche dann auch
bei der Wiedergabe parallel und synchron auf einem Bildschirm dargestellt
werden können. Auf diese Art und Weise kann sich das Bedienpersonal
zeitgleich stattfindende Maschinenzustände und die dazugehörigen
Videosequenzen z. B. auf einem Großbildschirm auch gleichzeitig
anzeigen lassen. Insbesondere kann so das Bedienpersonal nebeneinander auf
einem Bildschirm z. B. die Bilder der Kameras von Anleger, Ausleger
und Druckwerken überblicken. Das Bedienpersonal kann die
entsprechenden Kamerapositionen auswählen, deren Aufzeichnungen gleichzeitig
angezeigt werden sollen, so dass die Anzeige der Videosequenzen
ganz nach den Wünschen des Bedienpersonals erfolgen kann.
So kann die Wiedergabe von Videosequenzen bei bestimmten vom Bediener
ausgewählten Maschinenzuständen auch automatisch
in den Vordergrund auf dem Bildschirm geschaltet werden, so dass
die Wiedergabe nicht durch Bildschirmmenüs verdeckt wird.
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Mit
einer derartigen Videoaufzeichnung können jedoch nicht
nur schnell auftretende Fehler in Bedruckstoff bearbeitenden Maschinen
analysiert werden, die Videoaufzeichnungen können auch
zur Dokumentation der Druckqualität in Druckmaschinen verwendet
werden. So kann z. B. der Kunde einer Druckerei für ihn
wichtige Maschinenzustände beim Druckprozess auswählen,
welche dann während dem laufenden Druckauftrag als Videosequenzen aufgezeichnet
werden. Nach der Ausführung des Druckauftrags erhält
der Kunde dann nicht nur die produzierten Bedruckstoffe, sondern
auch einen Datenträger oder über das Internet
eine Datei mit den vom Kunden vorher ausgewählten Maschinenzuständen
und Videosequenzen zur Qualitätsdokumentation. Auf diese
Art und Weise kann der Kunde selbst nachprüfen, ob die
von ihm als kritisch erachteten Maschinenzustände, welche
beim Druckprozess auftreten, in der Druckerei zufriedenstellend
gehandhabt worden sind. So ist eine wirksame Qualitätsdokumentation
möglich.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Figuren näher
beschrieben und erläutert. Es zeigen:
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1 eine
Bogendruckmaschine mit mehreren Kameras und einem angeschlossenen
Leitstand,
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2 einen
ersten Zeitlupewiedergabemodus mit ausgelassenen Bildern und
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3 einen
zweiten Zeitlupewiedergabemodus zur Darstellung der Bewegung von
Druckbogen.
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In 1 ist
eine Bogendruckmaschine 2 mit zwei Druckwerken 4 abgebildet.
Die Druckmaschine 2 wird von einem Anleger 6 mit
Druckbogen 9 versorgt, die einem Anlegerstapel 7 entnommen
werden. Vom Anleger 6 werden die Bogen 9 zu den Druckwerken 4 gefördert
und dort mit Farbe bedruckt. Im letzten Druckwerk 4 gelangen
die Bogen 9 zum Ausleger 5, wo sie auf einem Auslegerstapel 8 abgelegt
werden. In der Druckmaschine 2 werden die Druckbogen 9 vom
Anleger 6 zum Ausleger 5 mittels Zylindern 16 transportiert.
Die Druckmaschine 2 kann von einem Bedienstand 1 aus
gesteuert werden, welcher über einen Steuerungsrechner 15 verfügt.
Der Steuerungsrechner 15 ist mit den elektrischen Antrieben
in der Druckmaschine 2 über eine Kommunikationsverbindung 3 verbunden,
welche als Netzwerkverbindung wie z. B. eine CAN-Bus- oder eine
Ethernet-Verbindung ausgeführt ist. Der Bedienstand 1 verfügt
außerdem über einen Touchscreen 11 und
einen Großbildschirm 10, welche ebenfalls an den Steuerungsrechner 15 angeschlossen
sind. Sowohl auf dem Touchscreen 11 als auch auf dem Großbildschirm 10 können
grafische Benutzeroberflächen (GUI) angezeigt werden, über
die die Druckmaschine 2 bedient werden kann. Auf dem Touchscreen 11 können
außerdem Bedienbefehle eingegeben werden, um die Einstellungen
der Druckmaschine 12 zu verändern und die Wiedergabe
von Videobildern zu steuern. Desweiteren verfügt die Druckmaschine 2 über
eine Kamera am Anleger 12, eine Kamera am Ausleger 14 und
eine Kamera 13 zwischen den Druckwerken 4. Es
sind auch Kameras an weiteren Positionen der Druckmaschine denkbar,
z. B. zusätzlich auf der Antriebsseite bzw. Bedienerseite
einer Druckmaschine 2 in ein oder mehreren Druckwerken 4.
Die Kameras 12, 13, 14 sind dazu vorgesehen,
die durch die Druckmaschine 2 transportierten Druckbogen 9 zu
erfassen und so ständig den Bogentransport in der Druckmaschine 2 zu
erfassen. Die Kameras 12, 13, 14 sind
ebenfalls an die Kommunikationsverbindung 3 angeschlossen
und können auf diese Art und Weise Bilddaten an den Steuerungsrechner 15 senden.
Die Bilddaten werden in einem Speicher des Steuerungsrechners 15 abgelegt
und können dann vom Bedienpersonal auf dem Touchscreen 11 und dem
Großbildschirm 10 angesehen werden.
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Zusätzlich
verfügt die Druckmaschine 2 am Anleger 6 und
am Ausleger 5 über weitere Bildschirme 17,
auf denen ebenfalls die Bilddaten der Kameras 12, 13, 14 angezeigt
werden können. Damit kann das Bedienpersonal auch am Ausleger 5 die
Bilddaten der Kamera 12 am Anleger einsehen, genauso wie
umgekehrt die Bilddaten des Auslegers 5 am Anleger 6 eingesehen
werden können. Desweiteren ist über eine Kommunikationsverbindung 3 ein
weiterer Rechner 20 angeschlossen, welcher sich außerhalb der
Druckerei befinden kann, und an den ebenfalls die auf dem Steuerungsrechner 15 abgelegten
Bilddaten in Form von Videosequenzen 19 übertragen werden
können. Dieser weitere Rechner 20 kann sich auch
bei einem Service- oder Wartungsdienstleister befinden, welcher
für die Wartung der Druckmaschine 2 zuständig
ist. Treten an der Druckmaschine 2 Fehler auf, so kann
sich dieser Dienstleister nach der Freigabe durch das Bedienpersonal
die im Steuerungsrechner 15 gespeicherten Videosequenzen 19 der
Kameras 12, 13, 14 an seinen Rechner 20 schicken
lassen und dort analysieren. Auf Basis dieser Analyse kann dann
das Servicepersonal wiederum Hilfestellung über die Kommunikationsverbindung 3 an
den Steuerungsrechner 15 und somit das Bedienpersonal der
Druckmaschine 2 schicken, welche dann auf den Bildschirmen 10, 11 angezeigt
wird.
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In
der Druckmaschine 2 sind außerdem Sensoren 18 vorhanden,
mit denen die Maschinenzustände der Druckmaschine 2 erfasst
werden können. Die von den Sensoren 18 erfassten
Signale werden ebenfalls über die Kommunikationsverbindung 3 an den
Steuerungsrechner 15 übertragen. Der Steuerungsrechner 15 kann
dann aufgrund von Zeitstempeln, welche jeweils die Echtzeit beinhalten,
die von den Sensoren 18 erfassten Maschinenzustände
zeitlich mit den von den Videokameras 12, 13, 14 erfassten
Videosequenzen verbinden oder entsprechende Referenzen herstellen.
Auf diese Art und Weise können die Maschinenzustände
mit den Videosequenzen 19 zeitlich verknüpft werden,
so dass bei der Wiedergabe der Videosequenzen 19 die entsprechenden
Maschinenzustände ebenfalls angezeigt werden können.
Desweiteren kann das Bedienpersonal mittels des Touchscreens 11 gewünschte
Maschinenzustände auswählen, wobei dann die aufgezeichneten
Videosequenzen 19 nach den gewünschten Maschinenzuständen
durchsucht werden und nur die ausgesuchten Videosequenzen 19 auf
dem Touchscreen 11 oder dem Großbildschirm 10 abgespielt werden.
So kann das Bedienpersonal bei einer permanenten Aufzeichnung von
Videosequenzen 19 durch die Kameras 12, 13, 14 Maschinenzustände wie „Bogenstopper” auswählen,
die dann auf Knopfdruck angezeigt werden. So muss das Bedienpersonal
nicht sämtliche Videosequenzen 19 nach dem gewünschten
Maschinenzustand „Bogenstopper” durchsuchen, sondern
kann sich auf den gewünschten Zustand konzentrieren und
eine Analyse durchführen, mit der derartige Bogenstopper
in der Druckmaschine 2 zukünftig vermieden werden
können.
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Die
Bilder der Kameras 12, 13, 14 können auf
dem Steuerungsrechner 15 entweder als kontinuierliche Videoströme
erfasst werden, welche eine flüssige Wiedergabe in Echtzeit
zulassen, oder es können Bilder in bestimmten Zeitintervallen
t aufgezeichnet werden. Werden komplette Videoströme aufgezeichnet,
so können diese vom Bedienpersonal auf dem Touchscreen 11 und
dem Großbildschirm 10 zur Fehleranalyse verlangsamt
in Zeitlupe wiedergegeben werden. Eine derartige verlangsamte Wiedergabe
von Videosequenzen 19 ist in 2 gezeigt. Hier
werden sämtliche Bilder fortlaufend durch die Videokameras 12, 13, 14 erfasst
und auf dem Steuerungsrechner 15 abgelegt. Entsprechend
der ausgewählten Zeitlupengeschwindigkeit werden dann die aufgenommenen
Bilder verlangsamt angezeigt, so dass z. B. der komplette Bogentransport
sichtbar wird. Dabei wird in Abhängigkeit der gewählten
Wiedergabegeschwindigkeit z. B. nur jedes zehnte Bild wiedergegeben,
so dass sich die Wiedergabezeit insgesamt nicht zu sehr verlängert.
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In 3 ist
dagegen eine spezielle Wiedergabe abgebildet, bei der einzelne Bilder
wiedergegeben werden, um die Bewegung eines Bogens darzustellen,
was dadurch erreicht wird, dass Bilder entsprechend der gewählten
Zeitlupenwiedergabe in bestimmten Zeitintervallen t übersprungen
werden. Erfassen die Kameras z. B. 25 Bilder pro Sekunde, so wird
hier nur jedes 26. Bild wiedergegeben, so dass jedes mal ein anderer
Bogen 9 in einer anderen Position von der gleichen Kamera
erfasst wiedergegeben wird. Der Betrachter hat dann den Eindruck
es handelt sich um denselben Bogen 9, welcher sich langsam
bewegt, so dass der Eindruck eines durch die Maschine wandernden
Bogens 9 entsteht. Bei dieser Art der Wiedergabe ist allerdings
eine stabile Maschinengeschwindigkeit notwendig, da Geschwindigkeitsänderungen
in der Druckmaschine 2 zur verzerrten Darstellung der Bilder
auf den Bildschirmen 10, 11 führen, oder
es müssen Sensoren in der Maschine 2 oder eine
Bildverarbeitungssoftware auf dem Rechner 15 vorhanden
sein, mit denen der Punkt der Anzeige des nächsten Bildes
bestimmt werden kann, um Verzerrungen zu vermeiden.
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Mit
der Anordnung in 1 können nicht nur Fehler
in der Druckmaschine 2 im Bogenlauf aufgezeichnet und analysiert
werden, sondern es kann auch eine Qualitätskontrolle stattfinden,
bei der bestimmte Vorgänge in der Druckmaschine 2 als
qualitätsentscheidend vom Bedienpersonal ausgewählt werden,
und in Abhängigkeit der ausgewählten Vorgänge
Videosequenzen 19 mittels der Kameras 12, 13, 14 aufgenommen
werden. Diese Videosequenzen 19 können dann als
Datei zur Qualitätssicherung an den Kunden des jeweiligen
Druckauftrags übergeben werden, so dass dieser den Druckprozess
selbst überprüfen kann.
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- 1
- Bedienstand
- 2
- Druckmaschine
- 3
- Kommunikationsverbindung
- 4
- Druckwerk
- 5
- Ausleger
- 6
- Anleger
- 7
- Anlegerstapel
- 8
- Auslegerstapel
- 9
- Druckbogen
- 10
- Großbildschirm
- 11
- Touchscreen
- 12
- Kamera
am Anleger
- 13
- Kamera
in der Druckmaschine
- 14
- Kamera
im Ausleger
- 15
- Steuerungsrechner
- 16
- Zylinder
- 17
- Weiterer
Bildschirm
- 18
- Sensor
- 19
- Videosequenz
- 20
- Weiterer
Rechner
- t
- Zeitintervall
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004015333
A1 [0002, 0002]