DE102006055302A1 - Verfahren zur Selektion von Bedruckstoffen in einer Druckmaschine - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Selektion von Bedruckstoffen (109) in einer Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine (100) mit wenigstens einem Steuerungsrechner (10), wobei die Betriebsdaten der Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine (100) mittels des Rechners (10) protokolliert werden und wobei zu den erfassten Betriebsdaten eine entsprechende Toleranzgrenze (Qgrenz) im Rechner (10) abgespeichert ist. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass bei Überschreitung der Toleranzgrenze (Qgrenz) während eines Zeitintervalls die in diesem Zeitintervall produzierten Bedruckstoffe (109) im Steuerungsrechner (10) erfasst werden.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Selektion von Bedruckstoffen in einer Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine mit wenigstens einem Steuerungsrechner, wobei die Betriebsdaten der Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine mittels des Rechners protokolliert werden und wobei zu den erfassten Betriebsdaten eine entsprechende Toleranzgrenze im Rechner abgespeichert ist.
  • Der Betrieb einer Druckmaschine ist umso wirtschaftlicher, je weniger unbrauchbare Drucke produziert werden. Diese unbrauchbaren Drucke werden als Makulatur bezeichnet und entstehen insbesondere bei der Inbetriebnahme einer Druckmaschine oder nach dem Auftragswechsel, da hier die gesamte Druckmaschine zunächst in einen stabilen Betriebszustand überführt werden muss, bis die Druckqualität konstant ist. Diese Phasen sollen bei einer Druckmaschine möglichst kurz sein, damit wenig Makulatur produziert wird. Allerdings ist der Druckprozess auch nach der anfänglichen instabilen Phase aufgrund der vielen äußeren Bedingungen, die sich auf den Druckprozess auswirken, nicht unter allen Bedingungen stabil. So wirken sich z. B. Temperaturänderungen, erhöhte Luftfeuchtigkeit, zunehmender Verschleiß an der Druckmaschine und ähnliche Auswirkungen auf den Druckbetrieb und damit das Druckbild auf den produzierten Bedruckstoffen aus. Bei einer Bogenrotationsdruckmaschine werden die produzierten Druckbogen im Ausleger auf einem Stapel abgelegt. Falls sich während des Druckbetriebs die Bedingungen ändern, besteht die Gefahr, dass aufgrund dieser Schwankungen Bogen produziert werden, die zwar auf dem Auslegerstapel abgelegt werden, aber nicht den Anforderungen des Kunden entsprechen. Es ist daher wichtig, dass diese Druckbogen nicht zum Kunden gelangen.
  • Aus der DE OS 22 59 761 ist eine Vorrichtung zum Erfassen und zum Aussortieren von Makulatur während des Druckbetriebs einer Druckmaschine bekannt. Dazu sind Messeinrichtungen in der Druckmaschine angebracht, die die Qualität der Druckbogen erfassen und somit Makulaturbogen von guten Bogen unterscheiden können. Ein Kriterium dafür kann z. B. die Erfassung von Registermarken sein, welche für den registerhaltigen Druck auf den Bogen angebracht sind. Falls die Registermarken einen vorgegebenen Registerfehler überschreiten, werden die entsprechenden Bogen als Makulatur erkannt und von der mit einem Schieberegister versehenen Makulaturerkennungsvorrichtung entsprechend aus der Druckmaschine über eine Weiche ausgeschleust.
  • Aus der DE 198 32 453 A1 ist ein Wartungs- und Inspektionssystem für eine Druckmaschine bekannt, welches einen Rechner aufweist, der mit Sensoren und Signalgebern der Druckmaschine in Verbindung steht. Der Rechner erfasst dabei die Signale der Signalgeber und der Antriebsmotoren der Druckmaschine und ermittelt aus den Signalen den Zustand von Verbrauchsstoffen sowie den Verschleißzustand der entsprechenden Maschinenkomponenten. In Abhängigkeit des ermittelten Zustands werden dann Zeitpunkt und Umfang entsprechender Wartungsmaßnahmen festgelegt. Dies soll dafür sorgen, dass Wartungs- und Inspektionsmaßnahmen rechtzeitig durchgeführt werden, bevor sich der Betriebszustand der Druckmaschine so verschlechtert, dass die Makulatur während des Druckbetriebs stark zunimmt. Das Wartungs- und Diagnosesystem überwacht jedoch lediglich den Zustand der Druckmaschine und gibt gegebenenfalls Warnhinweise an den Bediener aus, wenn eine Wartung dringend erforderlich ist. Eine Aussortierung von Makulaturbogen erfolgt dabei jedoch nicht.
  • Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens zu schaffen, welches eine möglichst präzise Vorhersage über auftretende Makulatur erlaubt.
  • Die vorliegende Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Patentansprüche 1 und 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen und den Zeichnungen zu entnehmen. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich hervorragend dazu, Abschätzungen über zu erwartende Makulatur bei Bogenoffsetdruckmaschinen zu treffen. Das Verfahren ist jedoch nicht auf diesen Anwendungsfall beschränkt, es kann z. B. auch bei Digitaldruckmaschinen oder Kopiergeräten angewandt werden. Gemäß dem vorliegenden Verfahren ist eine Bedruckstoffe verarbeitende Maschine mit einem Steuerungsrechner ausgerüstet, welcher möglichst viele Betriebsdaten der Maschine erfasst und protokolliert. Zudem sind zu den erfassten Betriebsdaten eine oder mehrere entsprechende Toleranzgrenzen im Steuerungsrechner abgespeichert. Bei den Betriebsdaten einer Druckmaschine kann es sich dabei um Betriebstemperatur, Luftfeuchtigkeit, Farbwerkstemperatur, aber auch um Spannungsschwankungen in der Stromversorgung der Druckmaschine handeln. Die erfassten Betriebsdaten werden dabei permanent mit den hinterlegten Toleranzgrenzen verglichen, wobei bei Überschreitung einer oder mehrerer Toleranzgrenzen während eines bestimmten Zeitintervalls die in diesem Zeitintervall produzierten Bedruckstoffe vom Steuerungsrechner erfasst werden. Dies bedeutet, dass beim Auftreten von nicht zu tolerierenden Abweichungen bei Betriebsdaten der Druckmaschine diese Abweichungen zeitlich den entsprechenden Druckbogen in der Druckmaschine zugeordnet sind. Diese Bedruckstoffe werden dann im Steuerungsrechner der Druckmaschine abgespeichert, so dass anhand z. B. des Zählwerkstands der Druckmaschine die entsprechenden Bogen jederzeit wieder auffindbar sind. Es findet demnach eine Zuordnung von Betriebszuständen zu Bedruckstoffen statt, bei denen vorgegebene Toleranzgrenzen überschritten werden.
  • In einer ersten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass in der Stromversorgung der Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine auftretende Störungen im Steuerungsrechner erfasst werden. Störungen in der Stromversorgung können insbesondere Netzschwankungen sein, aber auch kurze Stromausfälle. Die Netzschwankung und Stromausfälle wirken sich zwangsläufig auf die elektrischen Antriebsmotoren einer Druckmaschine aus. Davon wiederum wird der Druckvorgang beeinflusst, weil dadurch die Druckgeschwindigkeit der Druckmaschine ebenfalls zu schwanken beginnt. Eine schwankende Druckgeschwindigkeit sorgt aber immer für erhöhte Makulaturanfälligkeit, so dass es sinnvoll ist, diejenigen Bogen zu erfassen, während deren Produktionszeit entsprechende Schwankungen in der Stromversorgung aufgetreten sind. Die Bogen lassen sich dann gegebenenfalls gesondert entnehmen und einer zusätzlichen Begutachtung durch den Drucker unterziehen.
  • In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Bedruckstoffe verarbeitende Maschine eine Druckmaschine ist und dass Druckgeschwindigkeits änderungen vom Steuerungsrechner erfasst werden. Nicht jede Schwankung in der Stromversorgung muss zugleich zwangsläufig zu einer Druckgeschwindigkeitsänderung der Druckmaschine führen, da eine Druckmaschine aufgrund der hohen rotierenden Massen ein eher träges Schwingungssystem darstellt. Es ist daher sinnvoll, die Druckgeschwindigkeit der Maschine zusätzlich über Sensoren zu erfassen, so dass der Steuerungsrechner erfährt, ob tatsächlich aufgrund irgendwelcher Störungen eine Änderung der Druckgeschwindigkeit stattgefunden hat und so Makulatur anfällt.
  • Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Bedruckstoffe verarbeitende Maschine eine Druckmaschine ist und Verstellvorgänge im Farbwerk der Druckmaschine vom Steuerungsrechner erfasst werden. Wenn Verstellvorgänge in einem Farbwerk der Druckmaschine vorgenommen werden, so wirken sich diese zwangsläufig auf das Druckbild des gerade produzierten Bogens aus. Dies ist bei kleinen Regeleingriffen noch zu vernachlässigen, bei größeren Regeleingriffen aber nicht. Verstellvorgänge im Farbwerk einer Druckmaschine sind insbesondere Änderungen der Öffnungen von Farbzonenschiebern im Farbkasten. Mit diesen Farbzonenschiebern wird die Farbdosierung und damit der Farbauftrag auf dem Bedruckstoff geregelt. Für eine gleichmäßig konstante Druckqualität ist ein gleichmäßiger Farbauftrag erforderlich, der von Verstellvorgängen im Farbwerk negativ beeinflusst werden kann. Mittels der vorliegenden Erfindung ist es möglich, diejenigen Bogen zu erfassen, während deren Produktion diese Verstellvorgänge im Farbwerk vorgenommen wurden. Diese Bogen können dann ebenfalls einer zusätzlichen Begutachtung durch den Drucker unterzogen oder von diesem aussortiert werden.
  • Vorteilhalfter Weise ist außerdem vorgesehen, dass die erfassten Betriebsdaten anhand vorgegebener im Steuerungsrechner abgespeicherter Bewertungsgrundlagen ausgewertet und bewertet werden. Die Betriebsdaten einer Druckmaschine werden zunächst separat im Steuerungsrechner abgespeichert. Dabei ist es möglich, für jede Art von Betriebsdaten eine separate Toleranzgrenze vorzusehen, um die Betriebsdaten an dieser Toleranzgrenze zu messen. Alternativ können aber auch die Betriebsdaten zunächst in ihrer Gesamtheit erfasst und bewertet werden und das Bewertungsergebnis dann mit einer vorgegebenen Gesamttoleranzgrenze verglichen werden. In diesem Fall wie auch im ersten Fall können einzelnen Betriebsdaten unterschiedliche Wichtigkeiten zugeordnet werden, so dass die Überschreitung bei einigen Betriebsdaten zugelassen werden kann, während bei anderen kritischen Betriebsdaten dies im Bewertungsergebnis stärker gewichtet wird. Diese Bewertung und Gewichtung erfolgt anhand mathematischer Modelle, die in Form von Software im Steuerungsrechner abgelegt sind. Am Ende der Bewertung steht jedoch immer eine Aussage, ob der zugehörige Bedruckstoff ein oder mehrere zulässige Toleranzgrenzen überschritten hat und gegebenenfalls als Makulatur vom Steuerungsrechner erfasst wird.
  • Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass die erfassten produzierten Bedruckstoffe mittels einer Bogenweiche aus der Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine ausgeschleust werden. Da die Bogen, bei denen der Verdacht auf Makulatur besteht, vom Steuerungsrechner jeweils erfasst werden, ist eine Ausschleusung dieser erfassten Bedruckstoffe mittels einer Bogenweiche relativ einfach zu realisieren. Jedem Bogen ist ein Zählwerksstand zugeordnet, so dass dieser Bogen zumindest im Steuerungsrechner entsprechend erfasst ist. Anhand der Durchlaufgeschwindigkeit bedingt durch die Druckgeschwindigkeit kann dann einer am Ende der Druckmaschine angebrachten Bogenweiche signalisiert werden, dass der entsprechende Bedruckstoff nicht auf dem Auslegerstapel abzulegen ist, sondern mittels einer Bogenweiche auszuschleusen ist.
  • Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die ausgeschleusten Bogen auf einem Makulaturstapel abgelegt werden. In diesem Fall wird neben dem Auslegerstapel mit den guten Bogen ein zusätzlicher Makulaturstapel angelegt, welcher über die Bogenweiche und einen Makulaturausleger mit Makulaturbogen beliefert wird.
  • Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die vom Steuerungsrechner erfassten produzierten bogenförmigen Bedruckstoffe mit einer Markierung versehen werden. Zu diesem Zweck ist in der Druckmaschine ein Markierwerk angebracht, das mit dem Steuerungsrechner in Wirkverbindung steht. Jeder Bogen, der vom Steuerungsrechner als makulaturverdächtig bezeichnet wird, wird von dem Markierwerk mit einer entsprechenden Markierung versehen. Dabei kann es sich um Aufdrucke aber auch um eine Markierung mittels Stanzen oder Lochen handeln, so dass Makulaturbogen jederzeit als solche vom Drucker visuell zu erkennen sind.
  • In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die vom Steuerungsrechner erfassten bogenförmigen Bedruckstoffe mittels eines Streifeneinschießers von weiteren bogenförmigen Bedruckstoffen getrennt werden. Somit ist es möglich, auf eine Bogenweiche zu verzichten und trotzdem Makulaturbogen von den guten Bogen zu trennen. Diese Trennung der Makulaturbogen geschieht dabei im Auslegerstapel, wobei jeweils vor und nach dem oder den Makulaturbogen ein Streifen in den Auslegerstapel eingeschossen wird. Somit befinden sich die Makulaturbogen immer zwischen zwei eingeschossenen Streifen und sind leicht von den guten Bogen im Auslegerstapel zu trennen.
  • Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand mehrerer Figuren näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
  • 1: eine Bogenrotationsdruckmaschine mit einem Steuerungsrechner zur Erfassung von Makulaturbogen und
  • 2: den Ablauf des Verfahrens zur Selektion von Makulaturbogen.
  • In 1 ist eine Bogenrotationsdruckmaschine 100 abgebildet, welche drei Druckwerke 101 aufweist. Jedes dieser drei Druckwerke 101 verfügt dabei über ein Farbwerk 108, welches die Zylinder des jeweiligen Druckwerks 101 mit Farbe und Feuchtmittel versorgt. Vom Farbwerk 108 gelangt die Druckfarbe zum Plattenzylinder 102, welcher wiederum das Druckbild auf einen Gummituchzylinder 103 überträgt. Der Gummituchzylinder 103 überträgt das Druckbild auf einen zu bedruckenden Bogen 109, welcher im Druckspalt zwischen Gummituchzylinder 103 und Gegendruckzylinder 104 hindurch transportiert wird. Dieser Vorgang läuft in jedem der Druckwerke 101 ab, so dass der Bogen beim Durchlaufen der Druckmaschine 100 nach und nach mit sämtlichen Farbauszügen bedruckt wird. Am Anfang der Druckmaschine 100 werden die Bogen 109 im Anleger 2 einem Anlegerstapel 7 entnommen und vereinzelt. Die vereinzelten Druckbogen 109 werden vom Anleger 2 über ein Anlegersaugband 105 im ersten Druckwerk 101 einem Transportzylinder 106 übergeben. Die Transportzylinder 106 dienen dazu, die Bogen 109 zwischen den Druckwerken 101 zu transportieren. Zudem sind in 1 zwischen den Druckwerken jeweils Wendetrommeln 107 angeordnet, so dass die Bogen 109 zwischen zwei nachfolgenden Druckwerken 101 gewendet werden können, so dass beide Seiten der Bogen bedruckt werden können. Nach dem Verlassen des letzten Druckwerks 101 werden die Bogen 109 im Ausleger 4 von einer Greiferkette 6 erfasst, welche die Bogen 109 auf dem Auslegerstapel 5 ablegt. Auslegerstapel 5 und Anlegerstapel 7 können mittels eines Hubwagens oder Gabelstaplers aus der Druckmaschine 100 entfernt bzw. in diese neu eingebracht werden. Der Ausleger 4 in 1 bietet zusätzlich die Möglichkeit, über einen Streifeneinschießer 111 bestimmte Bogen im Auslegerstapel 5 zu markieren. Dazu kann der Streifeneinschießer 111 vor der Ablage eines Bogens 109 auf dem Auslegerstapel 5 einen Streifen einschießen. Dasselbe geschieht nach der Ablage eines oder mehrerer Bogens 109. Auf diese Art und Weise ist es möglich einzelne oder mehrere Bogen, insbesondere Makulaturbogen, im Auslegerstapel 5 durch die seitlich herausragenden eingeschossenen Streifen zu kennzeichnen. Außerdem weißt die Druckmaschine in 1 eine Makulaturweiche 3 auf, mittels derer Bogen 109 statt auf dem Auslegerstapel 5 auf einem separaten Makulaturstapel 110 abgelegt werden können. In diesem Fall werden die Bogen 109 von der Greiferkette 6 nicht auf den Auslegerstapel 5 abgelegt sondern werden ein Stück weiter transportiert, bis sie über die Makulaturweiche 3 auf dem Makulaturstapel 110 abgelegt werden können.
  • Sowohl die Makulaturweiche 3 als auch der Streifeneinschießer 111 stehen mit dem Steuerungsrechner 10 der Druckmaschine 100 in Verbindung und können von diesem gesteuert werden. Der Steuerungsrechner 10 kontrolliert außerdem die Leistungselektronik 11 der diversen elektrischen Antriebsmotoren in der Druckmaschine 100. Sowohl der Steuerungsrechner 10 als auch die Leistungselektronik 11 beziehen ihre elektrische Energie aus der Stromversorgung 12, welche mit dem öffentlichen Stromnetz in Verbindung steht. Damit ist klar, dass sich Netzschwankungen im öffentlichen Stromnetz über die Stromversorgung 12 auch auf den Betriebszustand der Druckmaschine 100 auswirken können. Diese Schwankungen werden jedoch im Steuerungsrechner 10 der Druckmaschine 100 erfasst und dabei den entsprechenden gerade produzierten Bogen 109 zugeordnet. Diese Zuordnung erfolgt über das interne Zählwerk der Druckmachine, so dass die Betriebsbedingungen während der Produktion eines Bogens 109 jederzeit diesem zuzuordnen sind. Neben Spannungsschwankungen im Stromnetz werden weitere Betriebsdaten wie Luftfeuchtigkeit, Temperatur oder Verstellbewegungen in den Farbwerken 108 erfasst. Die Verstellbewegung in den Farbwerken 108 werden dabei von Elektromotoren vorgenommen, welche die einzelnen Farbzonen verstellen können, die Ansteuerung erfolgt ebenfalls über den Steuerungsrechner 10.
  • 2 zeigt den Ablauf der Bewertung von Betriebsdaten beim Betrieb der Druckmaschine 100 in 1. Die Bewertung der Betriebsdaten wird dabei im Steuerungsrechner 10 von einem Analyseprogramm 1 vorgenommen. Diesem Analyseprogramm 1 werden sämtliche Betriebsdaten der Druckmaschine 100 zugeführt. Dazu zählen z. B. die Versorgungsspannung Uv, Drehzahlveränderungen Δn, Verstellvorgänge an den Registern der Druckmaschine 100 und Verstellvorgänge an den Farbzonen in den Farbwerken 108. Die Aufzählung der Betriebsdaten ist jedoch nur beispielhaft zu verstehen und nicht erschöpfend, denn dem Analyseprogramm 1 können weitere Betriebsdaten der Druckmaschine 100 zugeführt werden. Alle diese Betriebsdaten werden vom Analyseprogramm 1 erfasst und einzeln oder in Gruppen gegenüber abgespeicherten Toleranzgrenzen bewertet. Aus diesen Einzelbewertungen erstellt das Analyseprogramm 1 eine Gesamtbewertung, welche in der tatsächlichen aktuellen erfassten Druckqualität Qist mündet. Diese erfasste Druckqualität Qist wiederum wird mit einer zulässigen Toleranzgrenze Qgrenz verglichen. Falls die erfasste Druckqualität Qist die zulässige Toleranzgrenze Qgrenz überschreitet, so wird die Druckqualität Qist als schlecht bewertet und der im bewerteten Zeitintervall produzierte Bogen 109 entsprechend im Steuerungsrechner 10 erfasst.
  • Mit dem so erfassten Bogen 109 kann dann auf verschiedene Weise weiter verfahren werden. So kann der als schlecht bewertete Makulaturbogen 109 über die Makulaturweiche 3 ausgeschleust und auf dem Makulaturstapel 110 abgelegt werden. Alternativ können die Makulaturbogen 109 auf dem Auslegerstapel 5 deponiert und mittels Streifen durch den Streifeneinschießer 111 entsprechend markiert werden. Außerdem können die Bogen 109 auch durch das Aufbringen einer Markierung als Makulatur gekennzeichnet werden. Auf diese Art und Weise sind diejenigen Bogen 109 für den Drucker problemlos zu erkennen, bei deren Herstellung Betriebsstörungen aufgetreten sind, die mit großer Wahrscheinlichkeit darauf schließen lassen, dass die Druckqualität nicht den Anforderungen entspricht. Dennoch muss der Drucker diese Bogen 109 nicht gleich wegwerfen, er kann eine zusätzliche Sichtkontrolle durchführen und die Bogen 109 dann gegebenenfalls doch noch an die Weiterverarbeitung weiterreichen.
  • Falls die erfasste Druckqualität Qist innerhalb der zulässigen Toleranzgrenzen Qgrenz liegt, so wird der zugehörige Bogen 109 als gut beurteilt und er braucht vom Steuerungsrechner 10 nicht weiter erfasst zu werden. In diesem Fall wird der Bogen 109 im Ausleger 4 auf dem Auslegerstapel 5 abgelegt und zur Druckweiterverarbeitung freigegeben. Gegenüber einer herkömmlichen Bewertung der Druckqualität mittels optischer Sensoren, einer so genannten „Inline"-Messevorrichtung bei Bogenoffsetdruckmaschinen, bietet die vorliegende Erfindung den großen Vorteil, dass sozusagen eine „Feedforward"-Regelung erfolgt. Es werden nicht erst die Auswirkungen von Störeinflüssen auf das Druckbild eines Bogens 109 abgewartet und diese mittels optischer Sensoren erfasst und dann die entsprechenden Bogen 109 ermittelt, sondern die Auswirkungen der Störeinflüsse auf das Druckbild eines Bogens 109 werden vorausberechnet und dann gleich der entsprechende Bogen 109 erfasst. Auf diese Art und Weise kann auf eine teure optische „Inline"-Messvorrichtung verzichtete werden und trotzdem die Druckqualität einzelner Bogen 109 erfasst werden.
  • 1
    Analyseprogramm
    2
    Anleger
    3
    Makulaturweiche
    4
    Ausleger
    5
    Auslegerstapel
    6
    Greiferkette
    7
    Anlegerstapel
    10
    Steuerungsrechner
    11
    Leistungselektronik
    12
    Stromversorgung
    100
    Druckmaschine
    101
    Druckwerk
    102
    Plattenzylinder
    103
    Gummituchzylinder
    104
    Gegendruckzylinder
    105
    Anlegersaugband
    106
    Transportzylinder
    107
    Wendetrommel
    108
    Farbwerk
    110
    Makulaturstapel
    111
    Streifeneinschießer
    Uv
    Versorgungsspannung
    Δn
    Drehzahländerung
    Qist
    Erfasste Druckqualität
    Qgrenz
    Toleranzgrenze für Druckqualität

Claims (11)

  1. Verfahren zur Selektion von Bedruckstoffen (109) in einer Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine (100) mit wenigstens einem Steuerungsrechner (10), wobei die Betriebsdaten der Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine (100) mittels des Rechners (10) protokolliert werden und wobei zu den erfassten Betriebsdaten eine entsprechende Toleranzgrenze (Qgrenz) im Rechner (10) abgespeichert ist, dadurch gekennzeichnet, dass bei Überschreitung der Toleranzgrenze (Qgrenz) während eines Zeitintervalls die in diesem Zeitintervall produzierten Bedruckstoffe (109) im Steuerungsrechner (10) erfasst werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Stromversorgung (12) der Bedruckstoffe verarbeitende Maschine (100) auftretende Störungen im Steuerungsrechner (10) erfasst werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedruckstoffe verarbeitende Maschine (100) eine Druckmaschine ist und dass Druckgeschwindigkeitsänderungen vom Steuerungsrechner (10) erfasst werden.
  4. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedruckstoffe verarbeitende Maschine (100) eine Druckmaschine ist und Verstellvorgänge im Farbwerk (109) der Druckmaschine vom Steuerungsrechner (10) erfasst werden.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erfassten Betriebsdaten an Hand vorgegebener im Steuerungsrechner (10) abgespeicherter Bewertungsgrundlagen (1) ausgewertet und bewertet werden.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erfassten produzierten Bedruckstoffe (109) mittels einer Bogenweiche (3) aus der Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine (100) ausgeschleust werden.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die ausgeschleusten Bogen (109) auf einem Makulaturstapel (110) abgelegt werden.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Steuerungsrechner (10) erfassten produzierten bogenförmigen Bedruckstoffe (109) mit einer Markierung versehen werden.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Steuerungsrechner (10) erfassten bogenförmigen Bedruckstoffe (109) mittels eines Streifeneinschießers (111) von weiteren bogenförmigen Bedruckstoffen (109) getrennt werden.
  10. Vorrichtung zur Durchführung eines der Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9,
  11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Druckmaschine (100) ist.
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