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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung bei der Erzeugung von Probebogen während des Druckvorgangs in Bogenrotationsdruckmaschinen, welche wenigstens ein Nummerierwerk zur Nummerierung bedruckter Bogen aufweisen und über eine Steuereinrichtung zur Einwirkung auf das Nummerierwerk verfügen.
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Zur Überprüfung der Druckqualität in Bogenrotationsdruckmaschinen ist es erforderlich, von Zeit zu Zeit die Qualität der in der Maschine bedruckten Bogen in Augenschein zu nehmen. Bei solchen Bogenrotationsdruckmaschinen werden die bogenförmigen Bedruckstoffe von einem Anlegerstapel maschinell entnommen und durch die Druckwerke der Druckmaschine geschleust. Anschließend werden die bedruckten Bogen auf einem Stapel übereinander geschichtet, bis der Stapel eine vorgegebene Höhe erreicht hat und entnommen wird. Da die bedruckten Bogen gestapelt werden, ist es nicht ohne weiteres möglich, einen solchen Bogen zur Sichtkontrolle vom Stapel zu entnehmen, ohne in den Gefahrenbereich des Auslegers einer Druckmaschine eingreifen zu müssen. Aus diesem Grund gibt es Bogendruckmaschinen, welche mechanische Vorrichtungen zur Unterstützung bei der Probebogenentnahme aufweisen. Bei fortschrittlichen Druckmaschinen wird versucht, die Entnahme von Probebogen und die Erstellung von Probebogen zu automatisieren. Ein Verfahren zur Erstellung von Probedrucken einzelner Farben oder Farbkombinationen in einer Druckmaschine ist aus der
DE 41 02 536 A1 bekannt. Im Wesentlichen betrifft diese Anmeldung die automatische Anfertigung von Farbauszügen. Dabei ist eine Steuervorrichtung an der Druckmaschine vorgesehen, welche ein Steuerprogramm enthält, welches die Druckan- und abstellung in einzelnen Druckwerken der Druckmaschine entsprechend einem vorgegebenen Programm steuert. Mit einer solchen Druckmaschine ist es möglich, eine vorgewählte Anzahl von Papierbogen mit entsprechenden Farbauszügen oder Farbkombinationen zu bedrucken. Weiterhin kann automatisch bei einer bestimmten vorgewählten Anzahl von Papierbogen ein Trennstreifen in den Ablagestapel im Ausleger eingeschossen werden. Auf diese Art und Weise kann der Drucker visuell feststellen, wo die Anzahl Probedrucke einer Einzelfarbe oder einer Farbkombination enden bzw. wo die nächsten Probedrucke beginnen. Es ist also mit dieser Ausgestaltung der Druckmaschine möglich, die Probebogen voneinander mittels Streifeneinschießern zu trennen. Der Nachteil einer solchermaßen ausgestalteten Druckmaschine liegt dann, dass die Probedrucke mit einzelnen Farbauszügen oder Farbkombinationen erstellt werden, aber keine fertigen Druckexemplare. Außerdem werden die Probedrucke nicht während des Fortdrucks erzeugt sondern in einer separaten Probedruckphase. Das bedeutet, dass die Druckmaschine vor dem Fortdruck zur Begutachtung der Probebogen zunächst wieder aus dem Druck genommen werden muss. Damit ist nicht sicher gestellt, dass der Zustand der Druckmaschine bei der Erzeugung von Farbauszügen derselbe ist wie im Fortdruck. Das schwächt aber die Aussagekraft der Probedrucke für den Fortdruck.
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Ein weiteres Verfahren und eine weitere Anordnung zur Probebogenerzeugung bei einer Druckmaschine ist in der
DE 43 35 714 A1 offenbart. Dabei werden zwecks Inspektion von bedruckten Bogen diese mittels einer Ausgabevorrichtung einer Druckmaschine entnommen. Dazu wird zu bestimmten Zählerständen automatisch ein Bogen mittels einer Probebogenausschleusung entnommen oder es wird ein Entnahmesignal erzeugt und der Bogen wird manuell entnommen. Die Zählerstände, zu welchen die Bogen zu entnehmen sind, werden dabei von einer Steuer- und Regeleinrichtung vorgegeben. Zum Zweck der Qualitätssicherung und Dokumentation ist es außerdem möglich, neben dem Zählerstand die Entnahmezeit und einzelne Messwerte mittels einer Markierungsvorrichtung auf dem Probebogen zu vermerken. Mittels einer solchen Vorrichtung und eines solchen Verfahrens ist daher auch möglich, alle relevanten Daten für einen Probebogen zu dokumentieren. Nachteilig an der Vorgehensweise ist allerdings, dass die entnommenen Probebogen im Auslegerstapel fehlen. Da aber bei Druckaufträgen für Kunden immer eine definierte Anzahl von Druckbogen geliefert werden muss, müssen entsprechend mehr Druckbogen produziert werden, um die entnommenen Probebogen zu kompensieren. Wie eine solche Kompensation sichergestellt werden soll, ist der
DE 43 35 714 A1 nicht zu entnehmen.
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Aus der
DE 42 42 259 A1 ist eine Bogenrotationsdruckmaschine mit einer automatischen Probebogenentnahme bekannt. Bei dieser Maschine wählt der Drucker vor Druckbeginn nicht nur die Auflagenhöhe sondern auch einen Qualitätsbogenzyklus vor, nach welchem während des Druckvorgangs automatisch zu bestimmten Zeitpunkten Probebogen auf einem Hilfsstapel abgelegt werden, wobei die Probebogen mit einem Symbol bezeichnet werden, welchem Daten bezüglich dieses Bogens, welche im Rechner der Druckmaschine gespeichert sind, eindeutig zugeordnet werden können. Damit kann einem Probebogen der Zustand der Druckmaschine zum Zeitpunkt der Herstellung des Probebogens eindeutig zugeordnet werden. Der Drucker kann allerdings nur einen vorgewählten Zyklus zur Probebogenentnahme auswählen und nicht individuell zu speziellen von ihm gewünschten Zeitpunkten eine Probebogenentnahme initiieren. Bei diesem Verfahren besteht weiterhin das Problem, dass die entnommenen Probebogen, welche im Hauptstapel fehlen, die fortlaufende Nummerierung der Druckbogen des Hauptstapels unterbrechen. Die
DE 42 42 259 A1 gibt keinen Hinweis, wie ein solcher durch nummerierter Stapel gebildet werden kann.
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Die Patentschrift
DE 103 32 211 B3 zeigt eine Maschine zur Verarbeitung von Bogen mit einer Mehrzahl von Bogen verarbeitenden und nacheinander zu durchlaufenden Modulen. Die Module weisen jeweils eine Bogenannahmeschnittstelle und/oder eine Bogenabgabeschnittstelle auf. Derartige Module sind hintereinander zu einer Bogendruckmaschine koppelbar. Weiterhin sind an die Module ein Druckmodul, ein Farbwerksmodul oder ein Modul zur Bogeninspektion ankoppelbar. Die so entstehende Bogenrotationsdruckmaschine ist dazu geeignet, Banknoten zu drucken und fehlerhafte Banknoten zu erfassen. Dazu weist die Bogendruckmaschine einen Rechner auf, der ein Nummerierwerk ansteuert, wenn ein Bogen eine fehlerhafte Banknote erhält. Dabei wird das Nummerierwerk derart angesteuert, dass Bogen mit fehlerhaften Banknoten keine Nummern aufweisen. Damit ist erreicht, dass die korrekt gedruckten Bogen durchnummeriert sind, so dass im Anschluss einzelne Banknoten zerschnitten und die Banknoten zu fortlaufend nummerierten Päckchen zusammengefügt werden können.
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Aus dem Patent
US 5,197,382 geht ein Mechanismus zur Überprüfung von bogenförmigen Bedruckstoffen hervor, welcher in einer Druckmaschine angeordnet sein kann. Dabei enthält die Vorrichtung ein Nummerierwerk zur sequentiellen Nummerierung von Bogen. Der Prüfmechanismus enthält eine Unterbrechungseinrichtung, mit dem die sequentielle fortlaufende Nummerierung von Bogen unterbrochen werden kann. Auf diese Art und Weise können Bogen ausgewählt werden und zur Prüfstation umgelenkt werden, ohne dass die Durchnummerierung der verbleibenden Bogen unterbrochen wird.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, welches auf Wunsch eines Bedieners eine bestimmte Anzahl von Probebogen erzeugt, wobei diese Probebogen im Stapel des Auslegers problemlos auffindbar sind.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen und der Zeichnung zu entnehmen.
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Bei der vorliegenden Erfindung geschehen die Steuerung der Ausgabe von Probebogen und die Kennzeichnung der Probebogen durch ein in der Druckmaschine vorhandenes Nummerierwerk. Um die Anzahl der in der Druckmaschine verarbeitenden Bogen zu erfassen, weist jede Druckmaschine ein Nummerierwerk auf. Damit können die bedruckten Bogen vom Einschalten der Druckmaschine bis zum Ausschalten fortlaufend durchnummeriert werden. Auf diese Art und Weise ist es möglich die Anzahl der gedruckten Bogen entsprechend dem vom Kunden vorgelegten Druckauftrag zu produzieren. Bei den Verfahren und Vorrichtungen nach dem Stand der Technik läuft das Nummerierwerk auch bei der Entnahme von Probebogen weiter, so dass im Stapel des Auslegers die entsprechend durchnummerierten Probebogen fehlen. Auf diese Art und Weise entsteht ein nicht mehr fortlaufend durchnummerierter Stapel. Dies führt jedoch dazu, dass der Überblick über die erzeugten Druckbogen verloren geht, so dass nicht mehr einwandfrei sichergestellt werden kann, ob die exakte Anzahl von Druckbogen an den Kunden ausgeliefert wird. In diesem Fall werden zur Sicherheit meist einfach ein paar Druckbogen mehr hergestellt. Die vorliegende Erfindung hat nun den großen Vorteil, dass durch die Betätigung eines Bedienelements, welches auf die Steuerung des Nummerierwerks einwirkt, eine gewünschte Anzahl von Probebogen zusätzlich zu den normalen Druckbogen erzeugt wird. Wenn also der Bediener fünf Probebogen erzeugen will, so gibt er die entsprechende Anzahl bei der erfindungsgemäßen Druckmaschine bei einem Bedienelement in die Steuerung der Druckmaschine ein, welche daraufhin genau fünf Probebogen zusätzlich erzeugt. Diese Probebogen werden zusätzlich zur Anzahl der für den Druckauftrag eingestellten Bogen erzeugt, so dass der Bediener sicher sein kann, wenn er fünf Probebogen vom Stapel entnommen hat, dass dann immer noch die gewünschte Anzahl von guten Bogen auf dem Stapel vorhanden ist. Zudem werden die Probebogen durch das Nummerierwerk durch den Aufdruck einer Markierung als Probebogen gekennzeichnet, so dass sie leicht im Stapel des Auslegers aufgefunden werden können. Mittels der vorliegenden Erfindung ist es also möglich, bei der Erzeugung von Probebogen die Anzahl der guten Bogen unverändert zu lassen und gleichzeitig die Probebogen durch das Nummerierwerk der Druckmaschine zu kennzeichnen.
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In einer ersten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass bei Betätigung des Bedienelements zur Markierung von Probebogen die fortlaufende Nummerierung der in der Druckmaschine bedruckten Bogen unterbrochen und die Probebogen mit der Nummerierung des letzten Zählerstands des Nummerierwerks markiert werden. Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung wird bei Betätigung des Bedienelements zur Erzeugung von Probebogen das Nummerierwerk der Druckmaschine angehalten, und zwar solange, bis die gewünschte Anzahl von Probebogen gedruckt wurde. Erst wenn die gewünschte Anzahl von Probebogen erzeugt wurde, wird die Nummerierung fortgesetzt. Dadurch erhalten alle Probebogen die gleiche Nummerierung, so dass sie einfach als Probebogen zu erkennen sind. Der Drucker muss nun nur alle Bogen aus dem Stapel entnehmen, welche nacheinander abgelegt sind und die gleiche Nummerierung aufweisen, wobei er den ersten Bogen noch als Gutbogen auf dem Stapel belassen kann, da ja erst der zweite Bogen mit der gleichen Nummerierung tatsächlich ein Probebogen ist. Die Bedieneinrichtung kann auch so ausgelegt sein, dass die Nummer der Probebogen abgespeichert wird und so an Hand der Nummer jederzeit nachzuvollziehen ist, welche Bogen Probebogen waren und welche nicht.
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Erfindungsgemäß kann weiterhin vorgesehen sein, dass nach Beendigung der Probebogenmarkierung die nächsten Bogen wieder fortlaufend beginnend mit dem um 1 erhöhten Zählerstand des für die Probebogenmarkierung angehaltenen Nummerierwerks erfolgt. Nach dem Probebogen werden die nächsten Bogen wieder fortlaufend durchnummeriert, so dass sie von den Probebogen anhand ihrer Nummerierung einwandfrei zu unterscheiden sind.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die als Probebogen markierten Bogen im Bogenausleger der Druckmaschine durch Streifeneinschießer im Auslegerstapel gekennzeichnet werden. Zusätzlich zur Markierung der Bogen durch das Nummerierwerk der Druckmaschine kann mittels der Streifeneinschießer der Abschnitt mit den Probebogen im Auslegerstapel zum leichteren Auffinden gekennzeichnet werden. In diesem Fall befinden sich die Probebogen jeweils zwischen zwei eingeschossenen Streifen, so dass sie der Drucker problemlos im Auslegerstapel auffinden kann. Er muss in diesem Fall nicht erst einzelne Bogen im Stapel heraussuchen, indem er die Bogen von Hand vereinzelt und die Nummerierung auf den Bogen kontrolliert. Weiterhin kann so auch der letzte gute Bogen von dem ersten Probebogen unterschieden werden, welche die gleiche Nummerierung tragen. Der erste Streifen wird genau zwischen diesen beiden Bogen eingeschossen.
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Vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass nach Ablage der markierten Probebogen auf dem Auslegerstapel die nachfolgenden Bogen von einer Rückhalteeinrichtung von den abgelegten Probebogen beabstandet aufgefangen werden. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht eine besonders einfache Entnahme von Probebogen aus dem Auslegerstapel. In diesem Fall werden die Probebogen nicht einfach auf dem Auslegerstapel abgelegt, sondern mittels einer Ruckhalteeinrichtung, z. B. mittels Gitterstäben von den übrigen Bogen auf Abstand gehalten. So fährt nach Erzeugung der gewünschten Anzahl von Probebogen die Rückhalteeinrichtung in den Auslegerstapel ein und hält dann die nachfolgenden Bogen von den abgelegten Probebogen auf Abstand. Auf diese Art und Weise können die Probebogen dem Auslegerstapel leichter entnommen werden, da sie auf dem Stapel oben auf liegen.
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Vorteilhafter Weise kann außerdem vorgesehen sein, dass die als Probebogen markierten Bogen mittels einer Bogenweiche vom Auslegerstapel getrennt abgelegt werden. In diesem Fall werden die Probebogen völlig getrennt von den normalen Bogen auf dem Auslegerstapel abgelegt, indem sie mittels einer Bogenweiche im Bogentransportweg vor dem Auslegerstapel ausgeschleust werden. Die Probebogen können dann entweder auf einem separaten Stapel abgelegt werden oder direkt auf einen Tisch zur optischen Begutachtung der Probebogen durch den Drucker oder ein Messgerät transportiert werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Anzahl und der Zählwerkstand des Nummerierwerks bei der Probebogenerzeugung in der Maschinensteuerung oder einem weiteren Rechner mittels eines Protokolls abgespeichert werden. Diese Ausgestaltung der Erfindung dient in erster Linie der Dokumentation der Erzeugung von Probebogen. Dabei wird zum einen der Zählwerksstand bei der Erzeugung von Probebogen in der Maschinensteuerung abgespeichert und zum Zweiten die Anzahl der Probebogen, so dass ein Protokoll erstellt werden kann, welches alle Informationen enthält, zu welchem Zählwerksstand des Nummerierwerks wie viele Probebogen erzeugt wurden.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Protokollierung der Probebogenerzeugung in Verbindung mit Daten des in der Druckmaschine zu verarbeitende Druckauftrags erfolgt. In diesem Fall wird nicht nur die Anzahl der Probebogen und der Zählwerksstand mit geschrieben, sondern diese mitgeschriebenen Daten können auch eindeutig einem Druckauftrag zugeordnet werden. Auf diese Art und Weise enthält das Protokoll zusätzliche Informationen, bei welchem Druckauftrag wie viele Probebogen zu welchem Zählwerksstand der Druckmaschine erzeugt wurden. Die Daten können über viele Druckaufträge hinweg in der Druckmaschine abgespeichert werden und sind jederzeit zur Kontrolle abrufbar.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Anzahl der als Probebogen markierten Bogen für jede Probebogenerzeugung individuell vorgebbar ist. Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung gibt der Bediener vor jeder Initiierung einer Probebogenerzeugung die Anzahl der Probebogen individuell ein. Gegenüber einer einmaligen Eingabe der Anzahl von Probebogen vor Beginn eines neuen Druckauftrags, welche bei jeder Betätigung des Bedienelements die einmalig eingegebene Anzahl von Probebogen erzeugt, hat die individuelle Eingabe den Vorteil, dass der Drucker am Anfang eines Druckauftrags, wenn die Druckqualität noch stärker schwankt, er mehr Probebogen erzeugen lassen kann, während er nach erfolgter Stabilisierung der Druckmaschine die Anzahl der Probebogen sukzessive verringern kann.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Probebogen mit einem eindeutigen Probebogenmerkmal markiert werden. Um das Auffinden von Probebogen zu erleichtern, kann entweder mittels des Nummerierwerks oder einer zusätzlichen Druckeinrichtung auf jedem Probebogen ein Probebogenaufdruck aufgebracht werden. An Stelle eines Probebogenaufdrucks können die Probebogen auch entwertet werden, indem Probebogen z. B. mittels eines Mechanismus gelocht oder perforiert werden, so dass sie eindeutig als Probebogen zu erkennen sind und nicht in den Stapel mit den für die Auslieferung an den Kunden vorgesehenen Bogen gelangen können.
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Vorteilhafter Weise ist das Bedienelement zur Erzeugung von Probebogen in die Bedienoberfläche der Maschinensteuerung der Druckmaschine integriert. Neben einem separaten Bedienknopf, welcher den Probebogenvorgang am Nummerierwerk einleitet, kann entweder alternativ oder zusätzlich ein Bedienelement in die Bedienoberfläche der Maschinensteuerung der Druckmaschine integriert werden. Moderne Druckmaschinen werden meist über ein Bedienpult mit einem Bildschirm gesteuert, so dass der Bediener möglichst viele Funktionen an einem Ort über die Bedienoberfläche des Bildschirms auslösen kann. Es ist daher günstig, wenn auch das Bedienelement zur Probebogenentnahme in die Bedienoberfläche integriert ist, so dass der Bediener auch diesen Vorgang vom Bedienpult der Druckmaschine aus vornehmen kann und nicht seinen Standort wechseln muss.
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Vorteilhafter Weise ist bei Bogendruckmaschinen für den Schön- und Widerdruck ein weiteres Nummerierwerk vor einer Wendeeinrichtung eingebaut. Da bei diesen Druckmaschinen die Bogen beidseitig bedruckt werden können, wird sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite eines bedruckten Bogens die entsprechende Nummerierung aufgebracht, so dass der Bogen beidseitig nummeriert werden kann. In diesem Fall werden auch auf beiden Seiten die Probebogenmarkierungen aufgebracht.
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Die vorliegende Erfindung wird nun anhand einer Figur näher beschrieben und erläutert. Die Figur zeigt eine erfindungsgemäße Druckmaschine, welche für Schön- und Widerdruck geeignet ist und zwei Nummerierwerke aufweist.
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Aus der Figur geht eine Druckmaschine 1 hervor, welche vier Druckwerke 2, einen Bogenanleger 16 und einen Bogenausleger 20 aufweist. Die vier Druckwerke 2 können wahlweise im Schön- und Widerdruck arbeiten, deshalb ist zwischen dem zweiten und dritten Druckwerk 2 eine Wendeeinrichtung 6 vorhanden, mittels welcher die Druckmaschine 1 von Schondruck auf Widerdruck umgestellt werden kann. Jedes der Druckwerke 2 ist als Offsetdruckwerk ausgestaltet und weist einen Plattenzylinder 10 auf, welcher die Druckplatte trägt, sowie ein Gummituchzylinder 11, welcher im Zusammenspiel mit dem Gegendruckzylinder 12 den Druckspalt darstellt, in welchem zu bedruckende Bogen 18 verarbeitet werden. Zwischen den Gegendruckzylindern 12 der benachbarten Druckwerke 2 sind jeweils Transportzylinder 9 angeordnet, welche die Bogen 18 durch die Druckmaschine zwischen den einzelnen Druckwerken 2 befördern. Zunächst werden im Bogenanleger 16 die unbedruckten Bogen 18 einem Anlegerstapel 17 auf bekannte Art und Weise entnommen und dem ersten Druckwerk 2 zugeführt. Nacheinander werden in den Druckwerken 2 sämtliche Farbauszüge übereinander gedruckt, so dass das Druckprodukt nach Verlassen des letzten Druckwerks 2 als vollständig bedruckter Bogen 18 vorliegt. In dem auf das letzte Druckwerk 2 folgenden Bogenausleger 20 werden die bedruckten Bogen 18 auf einem Auslegerstapel 21 abgelegt. Die rotierenden Zylinder 9, 10, 11, 12 sind in der Druckmaschine 1 durch einen nicht gezeigten Zahnräderzug miteinander verbunden, wobei an der Wendeeinrichtung 6 über einen Hauptantrieb 4 in Form eines Elektromotors die Leistung in den Zahnräderzug eingespeist wird. Es versteht sich von selbst, dass die Erfindung jedoch auch bei Druckmaschinen mit einzeln angetriebenen Zylindern 9, 10, 11, 12 genauso angewandt werden kann.
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Zur Steuerung der Drehzahl der Druckmaschine 1 sind an einem oder mehreren Zylindern Drehgeber 5 angeordnet, um die aktuelle Drehzahl der Druckmaschine 1 jederzeit erfassen zu können. Die Drehgeber 5 und der Hauptantrieb 4 sind jeweils über eine eigene oder gemeinsame Kommunikationsverbindung 14 an die Maschinensteuerung 3 der Druckmaschine 1 angeschlossen. Die Maschinensteuerung 3 stellt nichts anderes als einen entsprechend programmierten Computer dar, welcher entweder alle oder zumindest einige Steuerungsvorrichtungen der Druckmaschine 1 steuert. An die Maschinensteuerung 3 sind über weitere Kommunikationsverbindungen 14 entweder periphere Rechner 23 oder/und ein Bedienelement 13 angeschlossen. Die Kommunikationsverbindungen 14 können dabei entweder als Signalkabel ausgelegt sein, wobei diese vorzugsweise als Datenbuskabel ausgelegt sind. Die Kommunikationsverbindungen 14 können aber auch drahtlos in Form von Bluetooth- oder WLAN-Verbindungen ausgeführt sein.
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Erfindungsgemäß ist die Druckmaschine 1 außerdem mit wenigstens einem Nummerierwerk 7 oder mehreren Nummerierwerken 7, 8 ausgestattet. Da die Druckmaschine 1 eine Wendeeinrichtung 6 aufweist, ist sowohl im Druckwerk 2 unmittelbar vor der Wendeeinrichtung 6 ein erstes Nummerierwerk 8 untergebracht als auch im letzten Druckwerk 2 ein zweites Nummerierwerk 7 unmittelbar vor dem Bogenausleger 20. Auf diese Art und Weise können Bogen 18, welche im Widerdruck beidseitig bedruckt werden, auch auf beiden Seiten mit Nummerierungen versehen werden. Diese Nummerierungen werden von den Nummerierwerken 7 und 8 auf den Bogen 18 aufgedruckt. Auch die Nummerierwerke 7, 8 sind über Kommunikationsverbindungen 14 an die Maschinensteuerung 3 angeschlossen, so dass sie beim Starten der Druckmaschine 1 durch die Maschinensteuerung 3 automatisch in Betrieb genommen werden können. In erster Linie nummerieren die Nummerierwerke 7, 8 in den Druckwerken 2 bedruckte Bogen 18 fortlaufend. Die Nummerierwerke 7, 8 können dabei so ausgestaltet sein, dass sie bei jedem Druckauftrag entweder von Null anfangen zu zählen, oder sie sind als Totalisator ausgestaltet, so dass die Bogen fortlaufend seit der ersten Inbetriebnahme der Druckmaschine 1 durchnummeriert werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass die Druckmaschine so ausgestaltet ist, dass sowohl die Durchnummerierung des aktuellen Druckauftrags als auch die fortlaufende Nummerierung seit der ersten Inbetriebnahme gleichzeitig auf den Bogen 18 aufgedruckt werden.
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Erfindungsgemäß weist die Druckmaschine 1 in der Figur ein Bedienelement 13 auf, mit welchem ein Kommando der Maschinensteuerung 3 übermittelt werden kann, um die Erzeugung von Probebogen zu starten. Wenn mittels des Bedienelements 13 die Probebogenerzeugung ausgelöst wurde, sendet die Maschinensteuerung 3 entsprechende Kommandos an die Nummerierwerke 7, 8, so dass diese mit der Probebogenerzeugung beginnen. In diesem Fall wird die fortlaufende Nummerierung der Bogen 18 unterbrochen, stattdessen werden entsprechend der mittels des Bedienelements 13 vorgegebenen Anzahl von Probebogen diese mit der gleichen Nummerierung versehen. Erst wenn die gewünschte Anzahl n von Probebogen erzeugt wurde, werden die nächsten Bogen 18 wieder mit der fortlaufenden Nummerierung versehen. In diesem Fall weisen der letzte normale Bogen und die n erzeugten Probebogen alle die gleichen Nummerierungen auf. Zur besseren Unterscheidung ist es zwar auch möglich, dass nach dem letzten normalen Bogen der Zählerstand zunächst um 1 erhöht wird, dann n Probebogen mit dem um 1 erhöhten Zählerstand erzeugt werden und danach der Zählerstand nochmals um 1 erhöht wird, so dass die nächsten Bogen 18 wieder fortlaufend mit einem von den Probebogen unterschiedlichen Zählerstand bedruckt werden. In diesem Fall weisen die Probebogen nicht nur alle die gleichen Nummerierungen auf, sondern sie weisen auch eine von allen anderen Bogen unterschiedliche Nummerierung auf, so dass die Probebogen eindeutig als solche anhand der Nummerierung zu erkennen sind. Allerdings sind dann die im Auslegerstapel 21 abgelegten Bogen nicht mehr fortlaufend durchnummeriert, da die Nummerierung mit den n Probebogen im Auslegerstapel 21 fehlt. Dies ist bei der bevorzugten Ausgestaltung, bei der die Probebogen mit der gleichen Nummerierung des letzten normalen Bogens gedruckt werden, nicht der Fall. In diesem Fall ist der Auslegerstapel 21 nach Entnahme der Probebogen fortlaufend durchnummeriert. Um auch in diesem Fall sicherzustellen, dass die Probebogen trotz der mit dem letzten Bogen vor der Probebogenerzeugung übereinstimmenden Nummerierung problemlos zu separieren sind, ist im Bogenausleger 20 eine Bogenfangeinrichtung 15 eingebaut. Die Bogenfangeinrichtung 15 hat die Aufgabe, die Probebogen separat vom Auslegerstapel 21 aufzufangen. In diesem Fall können die Probebogen nicht mit den anderen Bogen auf dem Auslegerstapel 21 vermischt werden. Statt der Bogenfangeinrichtung 15 können auch Streifeneinschießer 22 am Bogenausleger 20 angebracht sein, welche nach dem Start der Probeerzeugung mittels des Bedienelements 13 Streifen in den Auslegerstapel 21 einschießen, so dass die darauf folgenden Probebogen oberhalb der Streifen zu liegen kommen. Nach der Erzeugung von n Probebogen werden wiederum Streifen in den Anlegerstapel 21 eingeschossen, so dass auch die darauf folgenden Bogen von den Probebogen eindeutig getrennt werden. Der Bogenausleger 20 kann weiterhin über eine Steuerungsverbindung 19 entweder direkt wie in der Figur oder alternativ über den Umweg der Maschinensteuerung 3 an das Bedienelement 13 angebunden sein. In diesem Fall ist eine Rückmeldung des Zustands z. B. der Bogenfangeinrichtung 15 möglich. D. h. dem Bedienelement 13 wird ein Signal übermittelt, das Aufschluss darüber gibt, ob die Bogenfangeinrichtung 15 die gewünschte Anzahl von n Probebogen aufgefangen hat.
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Das Bedienelement 13 kann entweder als separates Bedienelement in Form eines Tasters oder eines kleinen Eingabepultes in der Nähe des Auslegers 20 oder an einem sonstigen Ort an der Druckmaschine 1 angebracht sein, es kann aber auch in die Bildschirmoberfläche der Druckmaschinensteuerung 3 integriert sein, so dass das Bedienpersonal von der Bildschirmoberfläche der Maschinensteuerung 3 aus auch die Probebogenentnahme steuern kann. In diesem Fall kann in die Bildschirmoberfläche z. B. in ein Menü „Probebogenentnahme” integriert sein, nach dessen Aufruf die nötigen Daten für die Probebogenentnahme eingegeben werden können. So kann entweder die Anzahl n einmal vorgegeben werden, so dass bei Betätigung des Bedienelements 13 immer die gleiche Anzahl n von Probebogen erzeugt wird. Alternativ kann aber auch vorgesehen sein, dass bei jeder Betätigung des Bedienelements 13 eine Abfrage stattfindet, welche den Bediener dazu auffordert, die gerade gewünschte Anzahl n von Probebogen einzugeben. Auf diese Art und Weise wird es dem Bediener sehr leicht gemacht, immer genau die von ihm gewünschte Anzahl n von Probebogen zu erzeugen und diese im Auslegerstapel 21 bzw. in der Bogenfangeinrichtung 15 wieder zu finden. Zusätzlich hat die erfindungsgemäß ausgerüstete Druckmaschine 1 den großen Vorteil, dass hier die auf dem Bogenauslegerstapel 21 abgelegten Bogen 18 alle fortlaufend durchnummeriert sein können. Somit ist sichergestellt, dass entsprechend dem Druckauftrag genau die gewünschte Anzahl von Bogen gedruckt wird und keine Bogen fehlen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Druckwerk
- 3
- Maschinensteuerung
- 4
- Hauptantrieb
- 5
- Drehgeber
- 6
- Wendeeinrichtung
- 7
- Nummerierwerk
- 8
- Nummerierwerk vor der Wendeeinrichtung
- 9
- Transportzylinder
- 10
- Plattenzylinder
- 11
- Gummituchzylinder
- 12
- Gegendruckzylinder
- 13
- Bedienelement
- 14
- Kommunikationsverbindung
- 15
- Bogenfangeinrichtung
- 16
- Bogenanleger
- 17
- Anlegerstapel
- 18
- Bogen
- 19
- Steuerungsverbindung
- 20
- Bogenausleger
- 21
- Auslegerstapel
- 22
- Streifeneinschießer
- 23
- Rechner