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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Synthese von Myrtucommulon.
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Myrtucommulon
A wurde erstmals 1974 aus der gemeinen Myrte Myrtus communis L.,
einem im Mittelmeerraum beheimateten Strauch, isoliert (Y. Kashman,
A. Rotstein, A. Lifshitz, Tetrahedron 1974, 30, 991–997), drei
Jahre später
zusammen mit weiteren Myrtucommulonen auch aus anderen Vertretern
der Myrtaceae (M. Lounasmaa, H.-S. Pur, C.-J. Widen, Phytochemistry
1977, 16, 1851–1852).
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Myrtucommulon
A ist von großem
pharmazeutischem Interesse, da es hoch wirksam gegen Gram-positive
Bakterien ist (A. Rotstein, A. Lifshitz, Y. Kashman, Antimicrob.
Agents Chemother. 1974, 6, 539–542)
und antioxidative Eigenschaften besitzt (A. Rosa, M. Deiana, V.
Casu, G. Corona, G. Appendino, F. Bianchi, M. Ballern, M. A. Dessi,
Free Rad. Res. 2003, 37, 1013–1019).
Neueste Untersuchungen (
WO
2008071173 A1 , Erfinder O. Werz, A. Köberle; I. Tretiakova, D. Blaesius,
L. Maxia, S. Wesselborg, K. Schulze-Osthoff, J. Cinatl Jr., M. Michaelis,
O. Werz, Apoptosis 2008, 13, 119–131) zeigen eine ausgeprägte entzündungshemmende und
hoch selektive zytostatische Wirkung auf unterschiedlichste Tumor-Zelllinien.
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Um
die pharmakologischen Eigenschaften dieser Verbindungen ausführlich untersuchen
zu können und
sie gegebenenfalls als Medikament nutzbar zu machen, ist jedoch
ein synthetischer Zugang zu Myrtucommulon A und den anderen Myrtucommulonen
erwünscht.
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Die
Erfindung betrifft demgemäß in einem
ersten Aspekt ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der
allgemeinen Formel I:
in der
R
1 für H, C
1-12-Alkyl, Allyl, Aralkyl oder substituiertes
Aralkyl steht,
R
2 für C
1-12-Alkyl,
Allyl, Aryl oder substituiertes Aryl, einen aromatischen heterocyclischen
Rest oder einen substituierten aromatischen heterocyclischen Rest
steht,
R
3 für H, Methyl oder Ethyl steht,
R
4 für
C
1-12-Alkyl oder mit CO
2H
oder SO
3H substituiertes C
1-12-Alkyl,
Allyl, Aryl oder substituiertes Aryl, einen aromatischen heterocyclischen
Rest oder einen substituierten aromatischen heterocyclischen Rest
steht und
R
5 für C
1-12-Alkyl,
Allyl, Aralkyl oder substituiertes Aralkyl steht, wenn R
1 für
H steht, oder die zwei R
5 zusammen genommen
für =O
stehen, wobei in diesem Fall R
1 nicht für H steht;
bei
dem
- a) eine Piperidin oder Pyrrolidin enthaltende
Lösung
eines Aldehyds R2-CHO und
- b) eine Piperidin oder Pyrrolidin enthaltende Lösung einer
Verbindung der Formel II
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In
der R
1 und R
5 wie
vorstehend definiert sind, vereinigt und dann mit einer sauren Lösung von
Acylphloroglucin der Formel III
in der R
3 und
R
4 wie vorstehend definiert sind,
versetzt
werden,
wodurch man die Verbindung der Formel I erhält.
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Eine
besonders bevorzugte Verbindung der Formel I, in der R
1 für Methyl
steht, R
2 und R
4 für iso-Propyl stehen,
R
3 für
H steht und die zwei R
5 zusammen für =O stehen,
ist Myrtucommulon A der Formel Ia:
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Eine
weitere bevorzugte Verbindung der Formel I weist die folgende Formel
Ic auf:
in der R
2 und
R
4 für
iso-Propyl stehen und R
3 für H oder
Methyl steht.
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Eine
besonders bevorzugte Verbindung der Formel II, in der R
1 für Methyl
steht und die zwei R
5 zusammen für =O stehen,
ist Syncarpinsäure
der Formel IIa:
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Eine
weitere bevorzugte Verbindung der Formel II, in der R
1 für H steht
und R
5 für
Methyl steht, ist Dimedon der Formel IIb:
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In
einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung eine verbesserte Synthese
von Verbindungen der Formel II, in der die zwei R5 zusammen
für =O
stehen, wobei
- a) Trimethoxybenzol der Formel
zu 2,4,6-Trimethoxyacetophenon
der Formel acetyliert wird; - b) Trimethoxyacetophenon der Formel V zu 2,4,6-Trihydroxyacetophenon
der Formel VI
demethyliert wird, - c) 2,4,6-Trihydroxyacetophenon der Formel VI
mit R1-Z zu einer Verbindung der Formel
VII
umgesetzt wird, wobei R1 wie vorstehend definiert ist und Z eine
Abgangsgruppe ist, und - d) die Verbindung der
Formel VII zu einer Verbindung der Formel II deacetyliert wird.
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Bevorzugt
steht R1 in den Formeln R1-Z
und VII für
Methyl, wodurch Syncarpinsäure
IIa erhalten wird.
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C1-12-Alkyl in den Bedeutungen von R1, R2, R4 und
R5 ist ein gerades oder verzweigtes Alkyl
mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl,
iso-Buytyl, 2-Butyl, tert.-Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl,
Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl und deren Isomere.
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Aryl
ist Phenyl oder Naphthyl.
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Aralkyl
ist Aryl-C1-4-alky, worin Aryl wie vorstehend
definiert ist.
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Aromatische
heterocyclische Rest sind aromatische sechsgliedrige Ringe mit einem
oder zwei Stickstoffatomen, wie 2- oder 3-Pyridyl, Pyrimidyl, Pyrazyl
und Pyridazyl, und aromatische fünfgliedrige
Ringe mit einem oder zwei Heteroatomen, die aus Stickstoff, Sauerstoff
und Schwefel ausgewählt
sind, wobei nicht mehr als ein Sauerstoff oder Schwefelatom im Ring
vorhanden ist. Beispiele für
die Letztgenannten sind Thienyl, Furanyl, Pyrrolyl, Imidazolyl,
Pyrazolyl, Thiazolyl, Isothiazolyl, Oxazolyl und Isoxazolyl.
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Die
Substituenten der Aryl- oder heterocyclischen Gruppen sind aus C1-4-Alkyl, C1-4-Alkoxy,
Nitro, Halogen (F, Cl, Br und I), Cyano, -C(O)-R' und -COOR' ausgewählt, worin R' für C1-4-Alkyl steht.
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Wenn
C1-12-Alkyl mit -COOH oder -SO3H
substituiert ist, erfolgt die Friedel-Crafts-Acylierung z. B. mit einem Ester der
Säuren,
der anschließend
hydrolysiert wird.
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Die
erfindungsgemäße Synthese
von Myrtucommulon A und Analoga ist durch eine minimale Anzahl von
Stufen gekennzeichnet. Rechnet man die Synthese der nicht im Handel
erhältlichen
Syncarpinsäure
bzw. des entsprechenden Analogons mit ein, sind es lediglich 5 diskrete
aufeinander folgende Stufen.
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In
der letzten Stufe der Synthese, die einen ersten Aspekt der Erfindung
bildet, werden eine Piperidin oder Pyrrolidin enthaltende Lösung eines
Aldehyds R
2-CHO (worin R
2 wie
vorstehend definiert ist) und eine Piperidin oder Pyrrolidin enthaltende
Lösung
der Verbindung der Formel II vereinigt, was als nicht isoliertes Zwischenprodukt
die Mannichbase VIIIa bzw. VIIIb
ergibt. Zu der Lösung der
Mannichbase wird dann eine saure Lösung der Verbindung III gegeben.
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Das
Lösungsmittel
der Piperidin oder Pyrrolidin enthaltenden Lösung eines Aldehyds R2-CHO ist ein aprotisches aliphatisches oder
aromatisches Lösungsmittel,
das polar sein kann. Derartige Lösungsmittel
sind z. B. chlorierte aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform, Methylenchlorid, Dichlorethan
und Chlorbenzol und deren Mischungen, aromatische Kohlenwasserstoffe
wie Benzol und Toluol, offenkettige und cyclische Ether, wie Diethylether,
Dimethoxyethan, Tetrahydrofuran und Dioxan, Ester, z. B. Essigsäureethylester,
und polare Lösungsmittel
wie Dimethylsulfoxid und Dimethylformamid. Methylenchlorid und Dimethoxyethan
und Mischungen daraus sind bevorzugt.
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Das
Molverhältnis
des Aldehyds zu Piperidin bzw. Pyrrolidin kann typisch im Bereich
von 1,5:1 bis 1:1,5, bevorzugt 1,3:1 bis 1:1,3 und besonders bevorzugt
bei 1,2:1 liegen.
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Die
Lösung
wird bevorzugt unter Inertgasatmosphäre hergestellt und aufbewahrt.
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Als
Lösungsmittel
für die
Piperidin oder Pyrrolidin enthaltende Lösung der Verbindung II kommen
die gleichen Lösungsmittel
in Betracht, die vorstehend bei der Piperidin oder Pyrrolidin enthaltenden
Lösung
des Aldehyds R2-CHO angegeben wurden. Bevorzugt
ist wiederum Methylenchlorid oder Dimethoxyethan oder Mischungen
daraus.
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Das
Verhältnis
der Verbindung der Formel II zu Piperidin bzw. Pyrrolidin kann typisch
im Bereich von 2,5:1 bis 1:1, bevorzugt 2,2:1 bis 1,8:1 und besonders
bevorzugt bei 2:1 liegen.
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Die
Lösung
wird bevorzugt unter Inertgasatmosphäre hergestellt und aufbewahrt.
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Die
Verbindung der Formel III wird durch Friedel-Crafts-Acylierung aus
Phloroglucin der Formel IX hergestellt.
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Das
Lösungsmittel
der sauren Lösung
der Verbindung der Formel III kann aus den gleichen Lösungsmitteln
ausgewählt
sein, wie sie vorstehend im Zusammenhang mit der Lösung von
des Aldehyds und der Verbindung (II) angegeben wurden. Bevorzugt
wird Dimethoxyethan.
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Bei
der Säure
kann es sich um eine beliebige anorganische (z. B. HCl, H2SO4)) oder organische
(z. B. Essigsäure,
Toluolsulfonsäure)
Säure handeln.
Besonders bevorzugt wird Toluolsulfonsäure.
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Das
Molverhältnis
von der Verbindung III zu Toluolsulfonsäure kann typisch im Bereich
von 1:1,5 bis 1:4, bevorzugt 1:2 bis 1:3, speziell bei 1:2,6 liegen.
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Die
Lösung
wird bevorzugt unter Inergasatmosphäre hergestellt und aufbewahrt.
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Bei
der Vereinigung der Piperidin oder Pyrrolidin enthaltenden Lösung von
Isobutyraldehyd und der Piperidin oder Pyrrolidin enthaltenden Lösung der
Verbindung (II) mit einer Lösung,
welche die Mannichbase VIIIa bzw. VIIIb enthält, wird bevorzugt über 10 min
bis 1,5 Stunden, speziell etwa 1 Stunde gerührt.
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Zu
der Lösung
der der Mannichbase VIIIa bzw. VIIIb wird die saure Lösung der
Verbindung III gegeben und man erwärmt im Allgemeinen 12 bis 50
Stunden bei einer Temperatur von 50°C bis zum Rückfluss des Lösungsmittels.
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Nach üblicher
Aufarbeitung des Reaktionsprodukts, z. B. wie in Beispiel 1, erhält man eine
Mischung z. B. der meso-Form von Myrtucommulon A und der beiden
Enantiomeren.
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Einen
zweiten Aspekt der Erfindung bildet eine optimierte Synthese von
Verbindungen der Formel II, insbesondere auch von Syncarpinsäure der
Formel IIa. Es sind mehrere Wege zur Synthese dieser Säure in der
Literatur beschrieben worden. Sie leiden jedoch alle an langen Synthesesequenzen
und schlechten Ausbeuten.
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Die
erfindungsgemäße Synthese
von Syncarpinsäure
(IIa) ist im folgenden Reaktionsschema umrissen. Schema
1
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Im
ersten Schritt der Synthese wird im Handel erhältliches 1,3,5-Trimethoxybenzol
(IV) einer Friedel-Crafts-Acylierung mit Acetylchlorid unterzogen.
Jedes für
eine solche Reaktion geeignete Lösungsmittel, z.
B. chlorierte Kohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid oder 1,2-Dichlorethan,
Benzol, Nitrobenzol oder Schwefelkohlenstoff, kann verwendet werden.
Methylenchlorid ist bevorzugt. Bei dem Katalysator kann es sich um
jede geeignete Lewis-Säure,
wie AlCl3, FeCl3 oder
ZnCl2, handeln. ZnCl2 ist
bevorzugt. Die Molverhältnisse zwischen
1,3,5-Trimethoxybenzol,
Acetylchlorid und Zinkchlorid betragen 0,8–1,2:1,0–1,5:1,8–2,2, bevorzugt etwa 1:1,25:2.
Die Reaktion kann bei Temperaturen von 0°C bis 50°C über 1 bis 8 Stunden, z. B.
3 Stunden, durchgeführt
werden. Bevorzugt arbeitet man bei Raumtemperatur unter einer Inertgasatmosphäre. Das
nach üblicher
Aufarbeitung erhaltenen Rohrprodukt ist im allgemeinen für den Einsatz
in der nächsten
Stufe hinreichend rein.
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Im
zweiten Schritt der Synthese wird Trimethyoxyacetophenon (V) zu
Trihydroxyacetophenon (VI) demethyliert. Jedes Verfahren für eine Arylalkyether-Spaltung kann dabei
verwendet werden, z. B. die Spaltung mit wasserfreier Tolulsulfonsäure, HI
oder BBr3. BBr3 ist
bevorzugt.
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Als
Lösungsmittel
werden polare aprotische Lösungsmittel
verwendet, z. B. chlorierte aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie Chloroform, Methylenchlorid, Dichlorethan und Chlorbenzol und
deren Mischungen. Methylenchlorid ist bevorzugt.
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Die
Reaktion kann bei Temperaturen von –78°C bis zum Rückfluss des Lösungsmittels
vorgenommen werden Mit BBr3 wird sie bei
Temperaturen unter 0°C
unter Inertgasatmospäre
durchgeführt.
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Nach üblicher
Aufarbeitung erhält
man Trihydroxyacetophenon (VI), das im nächsten Schritt zu Acetylsyncarpinsäure (VII)
methyliert wird. Für
eine selektive Kernmethylierung können Dimethylsulfat oder bevorzugt
ein Methylhalogenid mit einer Base wie K2CO3, KOH, NaOH oder bevorzugt ein Alkanolat
in Alkanol verwendet werden. Bevorzugt wird die Methylierung unter
Verwendung von Methyliodid und Natriummethanolat/Methanol als Base/Lösungsmittel
durchgeführt.
Die Reaktion kann bei Raumtemperatur bis zur Rückflusstemperatur des Lösungsmittels
für 1,5
bis 10 Stunden durchgeführt
werden, bevorzugt unter Inertgasatmophäre.
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Nach üblicher
Aufarbeitung des obigen Reaktionsprodukts erhält man Acetylsyncarpinsäure (VII),
die im nächsten
Schritt mit einer Mineral- oder anorganischen Säure unter Erwärmen zu
Syncarpinsäure
(II) deacetyliert wird.
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Wenn
eine Verbindung der Formel II hergestellt werden soll, in der der
Substituent R1 für C2-12-Alkyl, Allyl
oder gegebenenfalls substituiertes Aralkyl steht, setzt man anstelle
von Methylhalogenid diese Substituenten mit einer geeigneten Abgangsgruppe,
z. B. ein Halogenid dieser Substituenten, ein.
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Dimedon
und die Dimedon-Derivate der Formel IIb können gemäß Organic Syntheses, Coll.
Vol. 2, S. 200, oder in Anlehnung daran hergestellt werden.
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die Erfindung, ohne sie zu beschränken.
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Beispiele
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Beispiel 1 Acetylierung von 1,3,5-Trimethoxybenzol
zu 2,4,6-Trimethoxyacetophenon
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10
g Trimethoxybenzol (60 mmol) werden in 30 ml absolutem Dichlormethan
unter N2 gelöst. Dazu gibt man langsam 40
ml einer ZnCl2·OEt2-Lösung (45%-ig
in Dichlormethan; ca. 120 mmol ZnCl2). Anschließend tropft
man zu der Reaktionsmischung unter heftigem Rühren 5,9 g ml Acetylchlorid
(p = 1,1 g/ml; 6,5 ml = 75 mmol). Man rührt 3 h bei Raumtemperatur
und quencht die Reaktion mit 200 ml gesättigter eiskalter NaHCO3-Lösung.
Die wässerige
Phase wird 3 mal mit jeweils 100 ml Diethylether extrahiert, die
vereinigten organischen Phasen werden mit MgSO4 getrocknet.
Nach Abfiltrieren des Trockenmittels wird das Lösungsmittel im Vakuum entfernt.
Das zurückbleibende
Rohprodukt ist für
die weitere Umsetzung rein genug. Bei Bedarf kann die Substanz in
CH2Cl2 gelöst werden
und durch Filtrieren durch wenig Kieselgel gereinigt werden. Ausbeute:
12,1 g (95%) 2,4,6-Trimethoxyacetophenon.
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Beispiel 2 Demethylierung von 2,4,6-Trimethoxyacetophenon
zu 2,4,6-Trihydroxyacetophenon
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10,5
g 2,4,6,-Trimethoxyacetophenon (50 mmol) werden unter N2 in
80 ml absolutem CH2Cl2 gelöst. Dann
kühlt man
auf –78°C ab und
tropft bei dieser Temperatur langsam 121,4 g Bortribromid (46 ml,
500 mmol) zu. Man lässt
die Reaktionsmischung im Kältebad
langsam auf –40°C kommen,
entfernt dann das Kältebad und
rührt über Nacht.
Danach kühlt
man die Reaktionsmischung wieder auf –20°C ab und hydrolysiert vorsichtig
mit Eis (sehr heftige Reaktion!). Die wässrige Phase wird mit Essigsäureethylester
extrahiert und die vereinigten organischen Phasen werden mit MgSO4 getrocknet. Nach Abfiltrieren des Trockenmittels
wird das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt und der verbleibende Rückstand aus Methanol/Wasser
umkristallisiert. Man erhält
gelbe Kristalle. Ausbeute: 7,3 g (86%).
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Beispiel 3 Methylierung von 2,4,6-Trihydroxyacetophenon
zu Acetylsyncarpinsäure
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Man
stellt unter N2 eine frische Lösung von
Natriummethanolat (NaOMe) in Methanol her, indem man 7,5 g Natrium
(330 mmol) in 100 ml Methanol auflöst. Zu 62 ml dieser Lösung (enthält 205 mmol
NaOMe) gibt man langsam unter Eiskühlung 104,9 g Methyliodid (46
ml, 740 mmol). Anschließend
gibt man 4,12 g 2,4,6-Trihydroxyacetophenon (25 mmol), gelöst in 10
ml Methanol, dazu und erwärmt
2,5 h am Rückfluss.
Nach Abkühlen
der Reaktionsmischung wird das Lösungsmittel
bis auf wenige ml im Vakuum entfernt und anschließend wird
mit 1 N Salzsäure,
die mit NH4Cl gesättigt ist, angesäuert. Man
extrahiert 3-mal mit jeweils 250 ml Essigsäureethylester und wäscht die
vereinigten organischen Extrakte mit gesättigter Natriumthiosulfatlösung. Man trocknet über MgSO4 und reinigt durch Filtration durch Kieselgel
(Laufmittel: Petrolether/Aceton 10:1). Ausbeute: 4,6 g (85%) gelbliches Öl.
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Beispiel 4 Deacetylierung von Acetylsyncarpinsäure zu Syncarpinsäure
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Zu
4,3 g Acetylsyncarpinsäure
(19 mmol) gibt man 500 ml 2 N HCl. Man erhitzt 5 h lang am Rückfluss, lässt abkühlen und
extrahiert 3-mal mit je 100 ml Essigsäureethylester. Die vereinigten
organischen Extrakte werden mit Wasser neutral gewaschen und mit
MgSO4 getrocknet. Nach Abfiltrieren des
Trockenmittels und Entfernen des Lösungsmittels im Vakuum wird
das erhaltene Rohprodukt aus Toluol umkristallisiert. Man erhält 3,3 g
gelbliche Kristalle (95%) mit einem Schmelzpunkt von 181°C.
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Beispiel 5 Synthese von Isobutyrylphloroglucin
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10
g Trimethoxybenzol (60 mmol) werden in 30 ml absolutem Dichlormethan
unter N2 gelöst. Dazu gibt man langsam 40
ml einer ZnCl2·O(C2H5)2-Lösung (45%-ig
in Dichlormethan; ca. 120 mmol ZnCl2). Anschließend tropft
man zu der Reaktionsmischung unter heftigem Rühren 8,0 g ml Isobuttersäurechlorid
(p = 1,02 g/ml; 7,9 ml = 75 mmol). Man rührt 6 h bei Raumtemperatur
und quencht die Reaktion mit 200 ml gesättigter eiskalter NaHCO3-Lösung.
Die wässerige
Phase wird 3-mal mit jeweils 100 ml Diethylether extrahiert, die
vereinigten organischen Phasen werden mit MgSO4 getrocknet.
Nach Abfiltrieren des Trockenmittels wird das Lösungsmittel im Vakuum entfernt.
Das zurückbleibende
Rohprodukt ist für
die weitere Umsetzung rein genug. Bei Bedarf kann die Substanz in
CH2Cl2 gelöst werden
und durch Filtrieren durch wenig Kieselgel gereinigt werden. Ausbeute:
13,7 g (96%) 2,4,6-Trimethoxyisobutyrophenon.
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11,9
g 2,4,6,-Trimethoxyisobutyrophenon (50 mmol) werden unter N2 in 80 ml absolutem CH2Cl2 gelöst.
Dann kühlt
man auf –78°C ab und
tropft bei dieser Temperatur langsam 121,4 g Bortribromid (46 ml,
500 mmol) zu. Man lässt
die Reaktionsmischung im Kältebad
langsam auf –40°C kommen,
entfernt dann das Kältebad
und rührt über Nacht.
Danach kühlt
man die Reaktionsmischung wieder auf –20°C ab und hydrolysiert vorsichtig
mit Eis (sehr heftige Reaktion!). Die wässrige Phase wird mit Essigsäureethylester
extrahiert und die vereingten organischen Phasen werden mit MgSO4 getrocknet. Nach Abfiltrieren des Trockenmittels
wird das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt und der verbleibende Rückstand aus Methanol/Wasser
umkristallisiert. Man erhält
Isobutyrylphloroglucin als gelbe Kristalle. Ausbeute: 8,1 g (83%).
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Beispiel 6 Synthese von Myrtucommulon
A
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- Lösung
A: 3,6 mmol Isobutyraldehyd (259,6 mg; 328,6 μl) und 3 mmol Piperidin (255,6
mg; 297,2 μl)
werden in 3 ml absolutem Methylenchlorid unter N2 gelöst.
- Lösung
B: 3 mmol Syncarpinsäure
(546,7 mg) und 1,5 mmol Piperidin (127,8 mg; 148,6 μl) werden
in 4 ml absolutem Methylenchlorid gelöst.
- Lösung
C: 1,0 mmol Isobutyrylphloroglucin (196,2 mg) und 2,6 mmol wasserfreie
Toluolsulfonsäure
(447,6 mg) werden in 2 ml absolutem Dimethoxyethan unter N2 gelöst.
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Man
gibt Lösung
B zu Lösung
A und rührt
1 h bei RT. Zu dieser Reaktionsmischung gibt man Lösung C und
erwärmt
24 h am Rückfluss
(Reaktionsverfolgung Petrolether/Aceton 2:1). Nach dem Abkühlen quencht man
mit etwa 20 ml Wasser und säuert
vorsichtig mit 1 N HCl an. Man schüttelt die wässerige Phase 3-mal mit je
20 ml CH2Cl2 aus
und trocknet mit Na2SO4.
Man filtriert das Trockenmittel ab und rotiert fast bis zur Trockene ein.
Das Rohprodukt wird aus Methanol umkristallisiert oder durch Kieselgel
chromatographiert (Petrolether/Aceton 1:1).
- Ausbeute (rein):
etwa 50–68%,
speziell 454 mg Myrtucommulon A
- Schmelzpunkt: 183–185°C