-
Die Erfindung betrifft eine Seilzugeinstellung, eine Seilzuganordnung und ein Montageverfahren mit den Merkmalen im Oberbegriff der selbstständigen Ansprüche.
-
Eine solche Seilzugeinstellung und Seilzuganordnung für einen oder mehrere Seilzüge mit einer Montagesicherung sowie ein Montageverfahren sind aus der
DE 196 18 422 A1 bekannt. Mit der Montagesicherung wird eine Feder gespannt und in ihrer Spannstellung gehalten. Diese Feder ist auf einem Seilzug angeordnet und stützt sich an einem Sperrstück eines mit dem Seil verbundenen Nippels ab.
-
Die
DE 197 18 320 A1 offenbart eine andere Seilzugeinstellung und Seilzuganordnung, bei der mit einem Sperrstück ein Lagerbock auf einer Zahnstange unter Spannung einer Druckfeder arretiert wird.
-
Die
DE 101 12 059 C1 offenbart eine Seilzugeinstellung mit einer Rasteinrichtung, deren Sperrsegmente bei Kontakt einer Hülse mit einem stationären Anschlag gelöst werden.
-
Bei der Seilzugeinstellung aus der
DE 34 35 912 A1 ist eine schraubbare Hülse vorhanden, die Schwenkarme umschließt und ein Gehäuse bildet, welches die Schwenkarme zusammenhält und an eine Zahnstange andrückt, wobei ein Rastgesperre geschlossen wird.
-
Seilzüge werden in der Praxis auch durch Verstellen des Seilzugmantels an der Anschlagstelle verstellt. Dies ist eine manuelle Verstellung.
-
Ferner ist es bekannt, Seilzüge zur Verschleißkompensation mit einer automatischen Seilzugeinstellung zu versehen, bei der über eine Feder bei entlastetem Seilzug das Seil nachgespannt wird.
-
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Seilzugeinstellung, eine Seilzuganordnung und ein Montageverfahren aufzuzeigen.
-
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen in den selbstständigen Ansprüchen.
-
Das Montageverfahren und die Seilzugeinstellung mit der Montagesicherung haben den Vorteil, dass die Seilzugeinstellung und die Seilzuganordnung für die Seilzugmontage und die Inbetriebnahme stets die gleiche definierte Konfiguration haben. Dies vereinfacht und erleichtert die Montage und die Handhabung der Seilzugeinstellung. Außerdem verhindert die Montagesicherung, dass sich die Seilzugeinstellung beim Transport oder anderer Gelegenheit in unerwünschter Weise verstellt. Einer solchen Verstellung wirkt auch die Ausbildung des Übertragungselements mit der Drehsicherung entgegen.
-
Das Montageverfahren erlaubt es, in einem schnellen und einfachen Vorgang ein Betätigungsorgan und einen oder mehrere Seilzüge zu verbinden und die hierdurch geschlossene Seilzuganordnung einzustellen. Hierbei wird der korrekte Abstand zwischen Betätigungsorgan und Seilzügen eingestellt. Der Einsatz eines Montagewerkzeugs erlaubt es dabei, den oder die Seilzüge in der richtigen Spannstellung zu halten. Die Einstellung der Seilzuganordnung ist durch einfaches Benutzen des Betätigungsorgans möglich.
-
Die Montagesicherung kann auf einfache Weise für die Montage und Inbetriebnahme überwunden und außer Kraft gesetzt werden. Eine Demontage von Sicherungsteilen ist hierbei nicht erforderlich. Es genügt, das Übertragungselement mit dem Montagewerkzeug ortsfest abzustützen und durch Betätigung eines Einstellorgans, z. B. eines Handbremshebels, die Montagesicherung durch Entfernen, z. B. durch Abbrechen oder Zerbrechen, des Stützelements zu deaktivieren. Das Stützelement kann ausgeworfen und auf einfache Weise entsorgt werden. Es kann alternativ am Übertragungselements verbleiben. Günstig ist hierbei auch der Umstand, dass ohnehin benötigte Funktionsteile der Seilzugeinstellung für die Montagesicherung herangezogen werden können und nach Entfernen des Stützelements weiterhin ihre Funktion behalten.
-
Das Stützelement mit seinen Sollbruchelementen, z. B. einer oder mehreren Wandschwächungen, kann durch die Handkraft und die Einstellkraft bei der Betätigung des Handbremshebels abgebrochen werden. Die Losbrechkraft der Montagesicherung ist durch die Sollbruchelemente kleiner als die Einstellkraft bzw. Handkraft. Außer dem Montagewerkzeug, welches lediglich eine Abstützfunktion für das Übertragungselement beim Schließen des Handbremshebels haben kann, sind keine weiteren Werkzeuge für die Montage und Inbetriebnahme der Seilzugeinstellung und der Seilzuganordnung erforderlich. Vorteilhaft ist auch die bevorzugte konstruktive Ausführung der Seilzugeinstellung mit dem Gehäuse, der Rasteinrichtung und dem Übertragungselement. Die beanspruchte Ausführung erfordert nur einen geringen Bauaufwand und ist besonders kostengünstig und betriebssicher. Außerdem ist eine hohe Störungssicherheit gegeben.
-
In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
-
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und schematisch dargestellt. Im einzelnen zeigen:
-
1: eine Seilzuganordnung mit einem Handbremshebel, einer Seilzugeinstellung und einer Montagesicherung vor Inbetriebnahme,
-
2: eine perspektivische Ansicht einer Seilzugeinstellung,
-
3: einen Längsschnitt durch eine Seilzugeinstellung,
-
4 bis 6: die Seilzugeinstellung in verschiedenen geklappten Ansichten,
-
7 und 8: eine geöffnete Seilzugeinstellung mit einer Montagesicherung in verschiedenen perspektivischen Ansichten,
-
9: eine vergrößerte Darstellung eines Sicherungsteils mit einem Stützelement der Montagesicherung,
-
10 bis 13: ein Montagewerkzeug in verschiedenen, teilweise geschnittenen Ansichten,
-
14: die Seilzuganordnung mit dem Handbremshebel und dem eingesetzten Montagewerkzeug vor der Inbetriebnahme in Seitenansicht,
-
15 bis 17: die Seilzuganordnung von 14 nach erfolgter Inbetriebnahme und Überwindung der Montagesicherung und
-
18: eine vergrößerte und abgebrochene Darstellung der Seilzugeinstellung von 17.
-
Die Erfindung betrifft eine Seilzugeinstellung (3) für eine Seilzuganordnung (1) mit einem oder mehreren Seilzügen (1', 1''). Die Erfindung betrifft ferner ein Einstell- oder Montageverfahren, die Seilzuganordnung (1) und ein damit ausgerüstetes Fahrzeug.
-
In 1 ist eine Seilzuganordnung (1) vor der Inbetriebnahme in einer Seitenansicht dargestellt. Die Seilzuganordnung (1) weist in der gezeigten Ausführungsform zwei parallele Seilzüge (1', 1'') auf, die jeweils ein innenliegendes zugfestes Seil (8) und einen umgebenden Mantel (9) besitzen. Die Zahl der Seilzüge (1', 1'') kann variieren und kleiner oder größer als zwei sein. Die Seilzüge (1', 1'') werden mittels einer Seilzugeinstellung (3) mit einem Betätigungsorgan (2) verbunden.
-
Anfangs sind das Betätigungsorgan (2) und die Seilzüge (1', 1'') getrennt voneinander und beabstandet angeordnet. Bei der Montage werden sie miteinander verbunden und anschließend auf das korrekte Abstands- oder Längenmaß gebracht. Zur Montage der Seilzuganordnung (1) wird die mit einer aktivierten Montagesicherung (7) und dadurch mit einer vorgegebenen Länge versehene Seilzugeinstellung (3) zwischen das Betätigungsorgan (2) und die Seilzüge (1', 1'') eingesetzt und einerseits mit dem Betätigungsorgan (2) und andererseits mit den Seilzügen (1', 1'') verbunden. Die Seilzugeinstellung (3) hat dabei eine Überlänge, welche die Montage vereinfacht. Die Seilzuganordnung (1) wird danach auf die korrekte Länge eingestellt, indem die Montagesicherung (7) deaktiviert und die Seilzugeinstellung (3) verkürzt wird. Hierbei wird auch der Abstand zwischen dem Betätigungsorgan (2) und den positionierten und ggf. etwas vorgespannten Seilzügen (1', 1'') verkürzt und auf das korrekte Maß eingestellt.
-
Das Betätigungsorgan (2) kann z. B. der gezeigte Handbremshebel sein, der um eine Hebelachse (48) schwenkbar an einem Hebelgestell (49) angelenkt ist und mittels einer Anbindung (15) mit der Seilzugeinstellung (3) und weiter mit den Seilzügen (1', 1'') gekoppelt ist. Der Handbremshebel (2) kann eine beliebig geeignete Ausbildung und Formgebung haben und kann insbesondere eine Klinkenanordnung mit Zahnbogen und vorne im Griffteil eine Löseeinrichtung hierfür haben. Das Hebelgestell (49) ist auf einem Montagegestell (46) angeordnet, mit dem die ganze Seilzuganordnung (1) in einem Fahrzeug (nicht dargestellt) montiert werden kann. Die Anordnung kann Teil einer Bremseinrichtung, insbesondere einer Feststellbremseinrichtung, sein. Ansonsten können mit den Seilzügen (1', 1'') beliebige andere Stellelemente betätigt werden.
-
Das Betätigungsorgan (2) kann alternativ ein anderer Seilzug, ein Kraftübertragungsgestänge, ein Fußpedal oder dgl. sein. Ferner kann die Seilzugeinstellung (3) in einen Seilzug integriert und z. B. mit Abstand zu einem Handbremshebel oder einem anderen Betätigungsorgan angeordnet sein.
-
Das Montagegestell (46) kann eine beliebige Bauform aufweisen. In der gezeigten Ausführungsform ist es plattenförmig oder wannenartig ausgebildet und weist am rückwärtigen Ende eine Stufe oder Abkantung auf, die zum einen eine Durchführung im aufrechten Stegbereich für die ein oder mehreren Seilzüge (1', 1'') bietet. Andererseits bildet die Stufe eine nachstehend erläuterte relativ ortsfeste Abstützung (47) für ein Montagewerkzeug (38).
-
Die Seilzugeinstellung (3) und die Montagesicherung (7) können zur Ausführung des vorgenannten Montage- und Einstellverfahrens in beliebig geeigneter Weise konstruktiv ausgebildet sein. In den Zeichnungen und der nachfolgenden Beschreibung ist hierzu ein Ausführungsbeispiel angegeben.
-
Die Seilzugeinstellung (3) besitzt ein Gehäuse (4) mit einer lösbaren Rasteinrichtung (6) zur verstellbaren Verbindung des Gehäuses (4) mit einem Übertragungselement (5). Das Gehäuse (4) kann an der Vorderseite über eine Anbindung (15), z. B. ein Gelenk, mit dem Betätigungsorgan (2) bzw. dem Handbremshebel verbunden werden. Das Übertragungselement (5) kann mit den ein oder mehreren Seilzügen (1', 1'') und insbesondere mit deren Seilen (8) verbunden werden. Durch eine veränderliche Eintauchtiefe des Übertragungselements (5) im Gehäuse (4) werden die ein oder mehreren Seilzüge (1', 1'') eingestellt und gespannt. Zur Veränderung und Feststellung der Eintauchtiefe ist die lösbare Rasteinrichtung (6) vorgesehen.
-
Die Seilzugeinstellung (3) besitzt außerdem die erwähnte Montagesicherung (7) für das Übertragungselement (5), die entfernt, gelöst oder in sonstiger Weise deaktiviert werden kann. Die intakte oder aktivierte Montagesicherung (7) stützt das Übertragungselement (5) vor der Montage und Inbetriebnahme am Gehäuse (4) in einer vorgegebenen Lage ab und hält das Übertragungselement (5) in dieser Lage. Außerdem führt die Montagesicherung (7) das Übertragungselement (5). Das arretierte Übertragungselement (5) ragt um ein bestimmtes Maß nach hinten aus dem Gehäuse, wodurch die Seilzugeinstellung (3) die besagte vorgegeben Länge hat.
-
Die Montagesicherung (7) weist z. B. eine begrenzte mechanische Belastbarkeit auf und gibt bei einer Auslöselast oder Bruchlast F nach, wobei das Übertragungselement (5) freigegeben wird und zum Spannen und Einstellen der Seilzüge (1', 1'') in das Gehäuse (4) eintauchen kann. Die Bruchlast F bzw. die hierfür aufgewendete Einstellkraft oder Handkraft ist größer als die Losbrechkraft der Montagesicherung (7). Zum Überwinden der Montagesicherung (7) braucht es außer dem Montagewerkzeug (38) kein weiteres Werkzeug.
-
Die Montagesicherung (7) ist im Gehäuse (4) angeordnet und kann mit der Rasteinrichtung (6) und einem von deren Funktionsteilen gekoppelt sein. Die Montagesicherung (7) hält mit einem Stützelement (34) das Übertragungselement (5) in einer vorgegebenen Lage fest und stützt es ab. In dieser Ausgangslage taucht das Übertragungselement (5) nur über eine kleine Strecke in das Gehäuse (4) ein und steht entsprechend weit nach außen vor.
-
In dieser Ausgangslage mit intakter oder aktivierter Montagesicherung (7) ist die Seilzugeinstellung (3) mechanisch stabilisiert. Sie bildet eine in ihren Abmessungen, insbesondere ihrer Länge, bestimmte Baueinheit und kann problemlos gehandhabt und transportiert werden. Die stabile Form der Seilzugeinstellung (3) erlaubt auch die einfache und sichere Montage und den Einbau als Verbindungsglied zwischen das Betätigungsorgan (2) und die Seilzüge (1', 1''). Die Länge der stabilisierten Seilzugeinstellung (3) ist so groß bemessen, dass sie an ihren Enden zwängungsfrei mit dem Betätigungsorgan (2) und den Seilzügen (1', 1'') verbunden werden kann.
-
Das Stützelement (34) weist eine oder mehrere Sollbruchelemente (36) auf, die in beliebig geeigneter Weise, z. B. als Wandschwächungen, ausgeführt sein können und die bei Aufbringen der Bruchkraft F oder Einstellkraft abbrechen oder auf andere Weise nachgeben und sich lösen. Das Stützelement (34) kann hierbei aus seiner Verbindung mit anderen Teilen gelöst und entfernt werden. Alternativ kann es auch zerstört werden. Für die Ausgestaltung der Montagesicherung (7) und ihrer Teile gibt es verschiedene Ausführungsmöglichkeiten.
-
Das Übertragungselement (5) kann in unterschiedlicher Weise ausgebildet sein. In der gezeigten Ausführungsform besteht es zumindest aus einem Zugelement (22), welches Zug- und Druckkräfte übertragen kann und beispielsweise stangenartig ausgebildet ist. Am rückwärtigen Ende kann das Zugelement (22) in beliebig geeigneter Weise mit einem oder mehreren Seilzügen (1', 1'') fest oder lösbar verbunden sein. Insbesondere kann das Zugelement (22) direkt mit einem einzelnen Seilzug verbunden sein.
-
In der gezeigten Ausführungsform ist am Stangenende gelenkig ein Ausgleichselement (10) vorzugsweise mittig angeordnet, an dem zwei oder mehr Seilzüge (1', 1'') beidseits und bevorzugt symmetrisch zur Stangenachse montiert und z. B. eingehängt werden können. Das Ausgleichselement (10) kann hierfür bügelartig ausgebildet sein und eine zentrale Stangenaufnahme (11) mit einer formschlüssigen Walzenkalotte und einer axialen Durchgangsöffnung aufweisen. In die Kalotte oder Mulde kann ein verdicktes Verbindungselement (23) am hinteren Stangenende formschlüssig aufgenommen und schwenkbar geführt sein. Das Verbindungselement (23) kann z. B. als angeformter zylinderartiger Hammerkopf ausgeführt sein, der in der länglichen Mulde oder Kalotte aufgenommen ist. Durch diese Aufnahme wird eine Drehsicherung (13) gebildet, die ein Verdrehen der Zugstange (22) um ihre Längsachse verhindert. Die Zugstangenmontage erfolgt von der Rückseite des Ausgleichsbügels (10) her. Hier kann die Zugangsöffnung durch flügelartige Lagesicherungen (14) zunächst geöffnet und anschließend wieder geschlossen werden. Die Lagesicherung (14) hält das Verbindungselement (23) in Kontakt mit der Stangenaufnahme (11).
-
Der Ausgleichsbügel (10) weist zwei oder mehr Seilaufnahmen (12) auf, die z. B. als querlaufende Schlitze im abgekanteten Ausgleichsbügel (10) ausgebildet sind und über ein Einführen der Seile (8) in die seitlich offenen Schlitze und ein formschlüssiges Einhängen der am Seilende befindlichen verdickten Nippel oder Seilköpfe an der den Schlitz umgebenden Bügelwandung ermöglichen.
-
Das Zugelement (22) weist zumindest im vorderen Bereich, alternativ auch über die gesamte Länge, ein Rastprofil (27) an einer oder mehreren Außenseiten auf. Dies dient zur Bildung eines formschlüssigen Rastgesperres für die Übertragung von Zug- und Druckkräften in der Rasteinrichtung (6). Das Rastprofil (27) kann in beliebig geeigneter Weise als Schraubengang oder Gewindeprofil, als ringförmiges Wellenprofil oder in beliebig anderer Weise ausgebildet sein.
-
Am vorderen Stangenende kann sich außerdem ein Verbindungsteil (24) befinden, welches mit einem Gegen-Verbindungsteil (37) an der Montagesicherung (7), insbesondere am Stützelement (34), zusammenwirkt. Die Verbindungsteile (24, 37) können in beliebig geeigneter kinematischer Zuordnung als axialer Stift oder Bolzen mit zugehöriger Aufnahmeöffnung für eine formschlüssige Steckverbindung ausgeführt sein. Die Stift- und Bohrungspaarung kann zylindrisch oder konisch sein, wobei z. B. ein Spannkonus gebildet wird, durch den das Stützelement (34) nach dem Losbrechen am Zugelement (22) gehalten wird. Über diese Führung kann das Zugelement (22) auch im Gehäuse (4) in der Ausgangslage zentriert werden. Diese Anordnung ist aus 3 ersichtlich.
-
In der gezeigten Ausführungsform stellen das Stützelement (34) und das Zugelement (22) getrennte Teile dar und sind lösbar miteinander verbunden. Es kann auch eine haltbare Verbindung, z. B. durch den vorerwähnten Spannkonus, bestehen, die das Stützelement (34) nach dem Losbrechen am Zugelement (22) hält. Ferner können das Stützelement (34) und das Zugelement (22) zu einem gemeinsamen Teil einstückig verbunden sein. In die einteilige Verbindung kann das Sicherungsteil (31) einbezogen sein.
-
Die Rasteinrichtung (6) weist innerhalb des Gehäuses (4) ein oder mehrere Rastelemente (20) auf, die gegen eine Rückstellkraft R längs und quer zum Zugelement (22) beweglich sind und an der Innenseite ein Rastprofil (26) aufweisen, welches das Gegenprofil zum Rastprofil (27) am Zugelement (22) bildet.
-
Die Rasteinrichtung (6) kann z. B. ein einzelnes Rastelement (20) in Form eines elastisch verformbaren konischen Rings haben, der auf dem z. B. zylindrischen Übertragungselement (5) bzw. Zugelement (22) verschieblich angeordnet ist und dessen radiale Verformbarkeit durch Längsschlitze oder auf andere Weise erreicht wird. Alternativ können zwei, drei oder mehr Rastelemente (20), z. B. in Form von konischen Ringsegmenten, vorhanden sein, die umfangseitig ein im Querschnitt kreisrundes oder ovales Übertragungselement (5) bzw. Zugelement (22) umgeben, wobei sie durch die Ringanordnung in Umfangsrichtung geführt sind. In einer weiteren Abwandlung können ein oder mehrere Rastelemente (20) in Form von Konusleisten vorhanden sein, die ggf. am Gehäuse (4) geführt sind, wobei z. B. zwei Konusleisten einander diametral am Übertragungselement (5) bzw. Zugelement (22) gegenüber liegen. Ansonsten können die Rasteinrichtung (6) und die ein oder mehreren Rastelemente (20) eine beliebige andere geeignete Formgebung und Anordnung haben.
-
Die Rastelemente (20) können zum Schließen und öffnen des Rastgesperres (25) zum Zugelement (22) hinbewegt oder wegbewegt werden. In Schließstellung des Rastgesperres (25) und in Eingriffsstellung der Rastprofile (26, 27) können Zugkräfte von der Anbindung (15) über das Gehäuse (4) und die darin festgehaltenen Rastelemente (20) auf die Zugstange (22) und weiter auf die angehängten Seilzüge (1', 1'') übertragen werden. Zum öffnen des Rastgesperres (25) kann das Zugelement (22) zum Gehäuse (4) hinbewegt werden, wobei durch das zunächst geschlossene Rastgesperre (25) die Rastelemente (20) gegen die Rückstellkraft R in Längsrichtung mitgenommen und nach einer kurzen Wegstrecke aus dem Profileingriff durch eine Querbewegung gelöst werden. In dieser Lösestellung kann das Zugelement (22) weiter in das Gehäuse (4) eintauchen, welches hierfür einen Freiraum oder Stellraum (17) zur Verfügung stellt.
-
Zur Steuerung der Bewegungen des oder der Rastelemente (20) ist eine Klemmführung (18) vorhanden. Diese weist z. B. im Bewegungsbereich der ein oder mehreren Rastelemente (20) jeweils eine konische Wand (19) am Gehäuse (4) auf. Diese wirkt mit einer entsprechend ausgerichteten Keilfläche (21) an der Außenseite der Rastelemente (20) zusammen. Die Wände (19) und die Keilflächen (21) verjüngen sich nach hinten in Richtung zu den Seilzügen (1', 1'') und erzeugen eine zum Übertragungselement (5) gerichtete Keilwirkung, die in der in 3 gezeigten Schließstellung die Rastelemente (20) an das Zugelement (22) andrückt und das Rastgesperre (25) schließt. In dieser Schließstellung stützen sich die Rastelemente (20) am Gehäuse (4) über ihre Keilflächen (21) ab und übertragen die Zugkräfte auf das Zugelement (22) unter Sicherung der Eingriffsstellung. Bei einer Zugstangenbewegung in Gegenrichtung können sich die Rastelemente (20) durch die sich öffnende Keilform vom Zugelement (22) entfernen.
-
Die zu den Seilzügen (1', 1'') gerichtete Rückstellkraft R kann von einem Stellelement (28) aufgebracht werden, welches in beliebiger Weise ausgestaltet sein kann. Im gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Druckfeder, insbesondere eine Schraubenfeder, die sich nach vorne am Gehäuse (4) in geeigneter Weise abstützt, z. B. an dortigen, nach innen ragenden Stützteilen (29), die beispielsweise von einer nachfolgend erläuterten Abdeckung (30) gebildet werden. Nach vorn kann sich die Feder (28) direkt oder unter Zwischenschaltung einer Federaufnahme (32) an den Rastelementen (20) abstützen. Die Federaufnahme (32) kann eine plane breite rückwärtige Stützwand (35) zur sicheren Übertragung der Federkräfte und zur führungsgünstigen Anlage an der ebenfalls planen Stirnwand der Rastelemente (20) aufweisen. 3 zeigt diese Anordnung und die Unterbringung der hiervon gebildeten Rasteinrichtung (6) am hinteren Teil des Gehäuses (4).
-
Das Gehäuse (4) kann in beliebig geeigneter Weise ausgeführt sein. Es weist an der Vorderseite die besagte Anbindung (15) zur Kopplung mit dem Handbremshebel (2) auf. An der Rückseite ist eine Durchgangsöffnung (16) für das Zugelement (22) vorhanden. Das Gehäuse (4) ist in der gezeigten Ausführungsform klammerförmig ausgebildet und kann als metallisches Stanz- und Biegeteil ausgeführt sein. Im Bereich der Anbindung (15) sind die Gehäusewände eng benachbart. Weiter hinten treten sie unter Bildung des Freiraums (17) auseinander und weisen am vorderen Ende auch die konische Wandung (19) auf. Das Gehäuse (4) kann an ein oder zwei Seiten offen sein und eine Art Manschette bilden. Im hinteren Bereich ist eine Abdeckung (30) für die Rasteinrichtung (6) vorhanden. Dies ist in 4 bis 6 in verschiedenen Ansichten dargestellt und kann bügelförmig ausgebildet sein. Am vorderen Bügelende können die nach innen in den Freiraum (17) vorspringenden Stützwände (29) angeformt sein. Im hinteren Gehäusebereich wird dadurch ein im wesentlichen allseitig geschlossener Raum zur Aufnahme der Rasteinrichtung (6) und der Montagesicherung (7) gebildet.
-
Die Montagesicherung (7) weist in der in 3 und 7 bis 9 dargestellten Ausführungsform ein Sicherungsteil (31) mit dem besagten Stützelement (34) auf. Das Sicherungsteil (31) kann hülsenförmig ausgebildet sein und ein Funktionsteil der Rasteinrichtung (6) darstellen. In der gezeigten Ausführungsform bildet es eine Aufnahmehülse (32) für die außenseitig aufgezogene Schraubenfeder (28). Diese Federaufnahme (32) weist eine innenliegende Durchlassöffnung (33) auf, die den Durchtritt des Zugelements (22) nach der Inbetriebnahme ermöglicht. Die Aufnahmehülse (32) ragt mit ihrem vorderen Ende durch eine Öffnung zwischen den Stützwänden (29) und kann an ihrem rückwärtigen Ende eine keilförmige Wandverdickung aufweisen, die zur Federabstützung dienen kann und eine plane Anlagefläche (35) für die Rastelemente (20) bietet.
-
Die Durchlassöffnung (33) der Aufnahmehülse (32) ist endseitig durch das Stützelement (34) verschlossen, welches eine querliegende Wand und den Hülsenboden bildet. In 3 und 9 sind auch die Wandschwächungen (36) dargestellt, die z. B. als Kerben an schmalen Radialstegen ausgebildet sind. Mehrere, z. B. vier Radialstege verbinden das Stützelement (34) mit der Hülsenwandung. Das Stützelement (34) hat einen kleineren Durchmesser als die Durchlassöffnung (33) und kann nach dem Losbrechen diese passieren.
-
10 bis 13 zeigen das Montagewerkzeug (38). Dieses weist ein formsteifes Gehäuse (39) auf, welches Druckkräfte aufnehmen und übertragen kann. Im Gehäuse (39) ist ein Druckstempel (43) längsbeweglich über eine Schiebeführung (44) geführt und ragt nach vorn ein Stück aus einer Gehäuseöffnung heraus. Der Druckstempel kann eine Topfform aufweisen und innenseitig eine Feder (42) aufnehmen, die ihn in Ausschubrichtung belastet. Die Federkraft der Feder (42) ist größer als diejenige der Feder (28) in der Rasteinrichtung (6). Der Ausschubweg für den Druckstempel (43) ist begrenzt. Ein Bajonett (45) erleichert die Stempelmontage, wobei an der Topfwandung außenseitig zwei oder mehr Vorsprünge angeordnet sind, die in stirnseitigen Nuten am Rand der Gehäuseöffnung eintauchen können. Nach einer Drehung kann der Druckstempel (43) in der Schiebeführung (44) eingeschnappt werden und dann die erforderlichen Axialbewegungen ausführen. Am Gehäuse (40) kann ferner ein Griffteil (41) angeordnet sein.
-
14 verdeutlicht die Ausgangslage der Seilzuganordnung (1) vor der Montage und Inbetriebnahme der Seilzugeinstellungen (3). Die Seilzüge (1', 1'') sind am Ausgleichselement (10) eingehängt, der Handbremshebel (2) ist gespannt bzw. angezogen und ragt nach oben, wobei das mitgenommene Ausgleichselement (10) einen ausreichenden Abstand gegenüber der Rückwand des Montagegestells (46) aufweist. In diesen Freiraum zwischen den Seilzügen (1', 1'') bzw. Seilen (8) kann das Montagewerkzeug (38) temporär eingefügt werden und sich rückseitig an die Abstützung (47) der Gestellstufe anlegen. Der federnde Druckstempel (43) kann zum Einführen zurückgeschoben werden und liegt dann am Ausgleichselemente (10) an. In dieser Stellung ist die Anordnung im wesentlichen spielfrei.
-
Anschließend wird der Handbremshebel (2) entspannt und nach unten in die in 15 bis 17 gezeigte Lage geschwenkt. Über die Anbindung (15) wird hierbei das Gehäuse (4) mit dem Stützteil (29) und der bis auf Block komprimierten Feder (28) nach hinten über die Aufnahmehülse (32) und gegen die vom Montagewerkzeug (38) festgehaltene Zugstange (22) geschoben. Dies hat eine Deaktivierung der Montagesicherung (7) zur Folge. Durch die Hebelbewegung wird das Stützelement (34) gegen die feststehende und am Montagewerkzeug (38) abgestützte Zugstange (22) gedrückt und bei Erreichen einer ausreichenden Einstellkraft oder Bruchkraft F losgebrochen. Hierdurch kann das Gehäuse (4) weiter über die Zugstange (22) geschoben werden, wobei die Rasteinrichtung (6) durch die Relativbewegung zwischen dem Gehäuse (4) und der Zugstange (22) sowie durch die Komprimierung der Feder (28) gelöst wird und das Zugelement (22) durch das Sicherungsteil (31) unter Mitnahme des abgebrochenen Stützelements (34) in den Freiraum (17) eintaucht.
-
Nach dem Deaktivieren oder Losbrechen der Montagesicherung (7) kann sich die komprimierte Feder (28) wieder entspannen, wobei sie die Rastelemente (20) in die Klemmführung (18) schiebt und in erneuten Eingriff mit der Zugstange (22) bringt. Das Rastgesperre (25) wird geschlossen und die Zugstange (22) in ihrer neuen Axialstellung arretiert. Durch das Montagewerkzeug (38) sind die Seile (8) auf Spannung gehalten, so dass nach Losbrechen der Montagesicherung (7) und der Zugstangenarretierung in der Endstellung von 17 die Seilzugeinstellung (3) und die Seilzüge (1', 1'') korrekt eingestellt sind.
-
Der Handbremshebel (2) kann nun erneut hochgeschwenkt werden, wobei die Seilzüge (1', 1'') unter Mitnahme des Ausgleichselements (10) gespannt werden. Das frei gegebene Montagewerkzeug (38) kann entfernt werden und die Seilzuganordnung ist betriebsbereit.
-
Falls Setzungen in den Seilzügen (1', 1'') auftreten, können diese mit der Seilzugeinstellung (3) in entsprechender Weise wie bei der ersten Inbetriebnahme kompensiert werden. Bei angezogenem Handbremshebel (2) wird das Montagewerkzeug (38) eingesetzt und drückt mit seinem unter Federkraft ausfahrenden Druckstempel (43) das Ausgleichselement (10) nach vorn, wobei das Seilspiel aufgenommen wird. Beim anschließenden Abschwenken des Handbremshebels (2) wird die Rasteinrichtung (6) gelöst und die am Montagewerkzeug (38) abgestützte Zugstange (22) entsprechend der Spielaufnahme tiefer in das Gehäuse (4) eingeführt. Nach erneutem Anziehen des Handbremshebels (2) unter Schließen der Rasteinrichtung (6) und Mitnahme des Ausgleichselements (10) kann das Montagewerkzeug (38) entfernt werden und die spielkompensierte Seilzuganordnung (1) ist wieder betriebsbereit.
-
Abwandlungen der gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind in verschiedener Weise möglich. Dies Seilzugeinstellung (3) kann konstruktiv variieren. Gleiches gilt für die Montagesicherung (3). Das Stützelement (34) kann sich an anderer Stelle oder am Gehäuse (4) befinden und kann beispielsweise am vorderen Ende der Aufnahmehülse (32) angeordnet sein. Ferner kann auf das Ausgleichselement (10) verzichtet werden und ein einzelner Seilzug in entsprechend geeigneter Weise mit dem Zugelement (22) direkt verbunden werden. Das Montagewerkzeug (38) wird an diese geänderte Formgebung entsprechend angepasst, um diese Verbindungsstelle für die Inbetriebnahme oder Spielaufnahme durch die Seilzugeinstellung (3) abstützen zu können. Ferner können die Einzelmerkmale der verschiedenen Bestandteile der beschriebenen Ausführungsbeispiele beliebig miteinander vertauscht und/oder miteinander kombiniert werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Seilzuganordnung
- 1'
- Seilzug
- 1''
- Seilzug
- 2
- Betätigungsorgan, Handbremshebel
- 3
- Seilzugeinstellung
- 4
- Gehäuse, Klammer
- 5
- Übertragungselement
- 6
- Rasteinrichtung
- 7
- Montagesicherung
- 8
- Seil
- 9
- Mantel
- 10
- Ausgleichselement, Ausgleichsbügel
- 11
- Stangenaufnahme
- 12
- Seilaufnahme
- 13
- Drehsicherung
- 14
- Lagesicherung, Flügel
- 15
- Anbindung
- 16
- Durchgangsöffnung
- 17
- Freiraum, Stellraum
- 18
- Klemmführung
- 19
- konische Wand
- 20
- Rastelement
- 21
- Keilfläche
- 22
- Zugelement, Zugstange
- 23
- Verbindungselement, Hammerkopf
- 24
- Verbindungsteil, Bohrung
- 25
- Rastgesperre
- 26
- Rastprofil
- 27
- Rastprofil
- 28
- Stellelement, Feder, Schraubenfeder
- 29
- Stützteil, Stützwand
- 30
- Abdeckung, Bügel
- 31
- Sicherungsteil
- 32
- Federaufnahme, Aufnahmehülse
- 33
- Durchlassöffnung
- 34
- Stützelement
- 35
- Wand
- 36
- Sollbruchelement, Wandschwächung
- 37
- Verbindungsteil, Stift
- 38
- Montagewerkzeug
- 39
- Gehäuse
- 40
- Gehäusewand, Rückwand
- 41
- Griffteil
- 42
- Feder
- 43
- Druckstempel
- 44
- Schiebeführung
- 45
- Schnellverschluss, Bajonett
- 46
- Montagegestell, Montagewanne
- 47
- Abstützung
- 48
- Hebelachse
- 49
- Hebelgestell
- F
- Bruchkraft
- R
- Rückstellkraft