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Die Erfindung betrifft eine Seilzugeinstellung mit den Merkmalen im Oberbegriff des Hauptanspruchs.
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Eine solche Seilzugeinstellung ist aus der
DE 10 2008 034 844 A1 bekannt. Sie dient zum Nachstellen eines Seilzugs und weist ein Gehäuse mit einer darin integrierten lösbaren Rasteinrichtung für eine in das Gehäuse ragende Zugstange auf. Die Zugstange ist am rückwärtigen Ende über einen Waagbalken mit Bremszügen des Seilzugs verbunden. Der vordere Gehäuseteil ist an ein Betätigungsmittel, z.B. einen Handbremshebel oder ein Zugseil, angebunden. Das Nachstellen erfolgt mit einem Montagewerkzeug, das die Zugstange unter Lösen der Rasteinrichtung in Nachstellrichtung in das Gehäuse schiebt, wobei der Verschleiß bzw. Setzungen im Seilzug aufgenommen und kompensiert werden. Nach Entfernen des Montagewerkzeugs fixiert die Rasteinrichtung die neue Relativstellung von Zugstange und Gehäuse. Das Nachstellen des Seilzugs wird dabei bedarfsweise durch einen manuellen Eingriff vorgenommen.
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Ferner sind automatische Seilzugeinstellungen in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt, bei denen die Zugstange von einer Spannfeder belastet wird und die Rasteinrichtung gelöst werden kann, so dass die Spannfeder die Zugstange zur Verschleißaufnahme in Nachstellrichtung relativ zum Gehäuse verschiebt. Die
DE 196 40 720 A1 und die
DE 101 12 059 C1 zeigen solche Seilzugeinstellungen in Verbindung mit einem Handbremshebel, bei denen die Rasteinrichtung in Lösestellung des Handbremshebels automatisch durch einen ortsfesten Anschlag gelöst wird und das besagte Nachstellen ermöglicht.
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Die
EP 1 134 136 A1 zeigt hierzu eine andere Variante mit ständiger automatischer Nachstellung. Die Seilzugeinstellung weist eine Montagesicherung mit einer Klammer auf, welche die Seilzugeinstellung in einer Spannstellung mit komprimierten Federn für eine erleichterte Montage und Verbindung mit den Bremszügen blockiert. Die Montagesicherung besitzt eine formschlüssig mit einer Zugstangenverzahnung in Eingriff tretende Klammer, die beim erstmaligen Anziehen des Handbremshebels und des damit verbundenen Gehäuses automatisch gelöst wird und eine neutrale Stellung einnimmt, in der unter Wirkung der Spannfeder ein permanentes Nachstellen des Seilzugs bei Auftritt von Verschleiß erfolgt.
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Bei der aus der
DE 10 2009 044 851 A1 bekannten Seilzugeinstellung ist eine angebaute Bedieneinrichtung zum Betätigen und bedarfsweisen Lösen der Rasteinrichtung sowie eine Spannfeder zum Nachspannen der Zugstange vorhanden.
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Die
DE 197 30 683 A1 lehrt eine Seilzugeinstellung mit einem L-förmigen Betätigungshebel, der sich entlang eines hülsenartigen Gehäuses erstreckt und an der Innenseite seines Längsschenkels eine gezahnte Riegelleiste trägt und diese in formschlüssigen Eingriff mit einer Rastverzahnung am vorderen Endabschnitt einer Zugstange bringt. Der Querschenkel des Betätigungshebels weist eine Schlüssellochöffnung auf, die einen glatten Mantelbereich der Zugstange umgreift und nur in entriegelter Öffnungsstellung des Betätigungshebels wirksam ist, wobei sie ein ungewolltes Herausfallen der Zugstange aus dem Gehäuse vermeiden soll. Die Schlüssellochöffnung hat keine Verriegelungsfunktion.
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Die
DE 694 07 919 T2 befasst sich mit der Festlegung des Mantels eines Bowdenzugs. Der Mantel ist unterbrochen, wobei der eine Mantelabschnitt mit einer hohlen Gewindestange und der andere Mantelabschnitt mit einer Gewindehülse verbunden ist, die zur Mantelverstellung miteinander verschraubt werden. Zudem ist eine Drehsicherung mit einer U-förmigen Manschette zur Vermeidung einer unerwünschten Relativdrehung zwischen einem abgeflachten Abschnitt der Gewindehülse und der Gewindestange vorhanden.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Seilzugeinstellung aufzuzeigen.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch. Die beanspruchte Seilzugeinstellung hat verschiedene Vorteile. Sie hat einerseits einen sehr geringen Bau- und Kostenaufwand. Andererseits ermöglicht sie eine schnelle und sichere Einstellung bzw. Nachstellung des Seilzugs. Dies kann bedarfsweise unter manuellem Eingriff geschehen. Eine Spannfeder ist dabei entbehrlich.
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Die Seilzugeinstellung ist robust und betriebssicher, so dass sie auch unter problematischen Umgebungsbedingungen eingesetzt werden kann. Die Relativstellung zwischen der Zugstange und dem Gehäuse kann einerseits durch die Rasteinrichtung und andererseits durch den Absteckbügel und dessen formschlüssigen Verriegelungseingriff mit der Zugstange mehrfach gesichert werden. Der Absteckbügel sorgt andererseits dafür, dass die Rasteinrichtung nicht versehentlich gelöst werden kann und ein versehentliches Nachstellen unterbleibt. Außerdem sorgen die Rasteinrichtung und der Absteckbügel dafür, dass im Seilzugbetrieb stets eine sichere und spielfreie formschlüssige Verbindung zwischen dem Gehäuse und der Zugstange der Seilzugeinstellung vorhanden ist.
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Andererseits ermöglicht die Seilzugeinstellung bei Bedarf ein einfaches und schnelles Nachstellen des Seilzugs. Das Nachstellen kann ohne Werkzeug erfolgen. Der Absteckbügel kann aus dem Verriegelungseingriff mit der Zugstange manuell gelöst werden und bleibt dank eines Federelements in dieser Stellung. Das Nachstellen kann dann durch Einschieben der Zugstange in das Gehäuse mittels Handkraft oder gegebenenfalls auch mit einem Werkzeug erfolgen. Die Rasteinrichtung wird bei dieser Bewegung automatisch gelöst und rastet am Ende der Bewegung von selbst wieder ein. Der Absteckbügel kann ebenfalls auf einfache und ergonomisch günstige Weise wieder in den Verriegelungseingriff mit der Zugstange gebracht werden. Eine Führung zwischen Gehäuse und Absteckbügel erleichtert und sichert die Handhabung der Seilzugeinstellung. Ein Griff am rückwärtigen Ende des Absteckbügels ist ebenfalls zur leichten und sicheren Handhabung sowie zur Verbesserung der Ergonomie von Vorteil.
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Die beanspruchte Seilzugeinstellung kommt mit wenigen und einfachen Bauteilen aus. Sie kann in einen Seilzug integriert werden, der an dieser Stelle getrennt oder unterbrochen wird. Sie kann auch mit einem z.B. als Handbremshebel oder Pedal ausgebildeten Betätigungsmittel verbunden sein. Die Seilzugeinstellung kann dank ihrer robusten Bauweise und einfachen Handhabung auch an schweren zugänglichen Einbaustellen angeordnet sein. Dies kann z.B. im Unterbodenbereich eines Fahrzeugs sein.
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In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft und schematisch dargestellt. Im Einzelnen zeigen:
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1: eine abgebrochene Darstellung eines Seilzugs mit einer Seilzugeinstellung,
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2: eine andere perspektivische Ansicht der Seilzugeinstellung,
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3: eine Explosionsdarstellung von Teilen der Seilzugeinstellung und,
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4 und 5: einen Absteckbügel in verschiedenen Ansichten.
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Die Erfindung betrifft eine Seilzugeinstellung (1) für einen Seilzug (2). Die Erfindung betrifft ferner ein Einstellverfahren sowie ein mit einer Seilzugeinstellung (1) ausgerüstetes Gerät, insbesondere ein Kraftfahrzeug.
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Der Seilzug (2) und die Seilzugeinstellung (1) können für unterschiedlichste Zwecke eingesetzt werden. Vorzugsweise werden sie an einem Kraftfahrzeug und in Verbindung mit einer Feststellbremse eingesetzt. Andere Einsatzbereiche sind Seilzüge (2) für die Bedienung von beweglichen Teilen, z.B. Klappen, Motorhauben oder dergleichen.
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Die Seilzugeinstellung (1) ist zum bedarfsweisen manuellen Nachstellen des Seilzugs (2) vorgesehen. Sie kann hierfür gezielt und manuell gelöst und anschließend wieder geschlossen bzw. verriegelt werden. Der Seilzug (2) kann dabei in einer Nachstellrichtung (36) nachgespannt werden, wobei z.B. Spiel, Setzungen, Verschleiß oder dergleichen andere Längungen im Seilzug (2) aufgenommen werden. In der nachfolgenden Beschreibung beziehen sich die Ortsangaben vorn und hinten jeweils auf die Nachstellrichtung (36).
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Der Seilzug (2) kann in beliebig geeigneter Weise ausgebildet sein. In den gezeigten Ausführungsbeispielen ist ein Einsatz für eine Festellbremseinrichtung vorgesehen, wobei der Seilzug (2) einen oder mehrere Bremszüge (39) aufweist, die direkt oder über einen Waagbalken (38) mit dem einen Ende der Seilzugeinstellung (1) verbunden sind. Das andere, gegenüberliegende Ende der Seilzugeinstellung (1) ist mit einem Betätigungsmittel (37) verbunden. Dieses ist im gezeigten Ausführungsbeispiel von 1 ein Zugseil. Alternativ kann das Betätigungsmittel (37) als Pedal, Handbremshebel oder in beliebiger anderer Weise ausgebildet und mit der Seilzugeinstellung (1) starr oder beweglich, insbesondere schwenkbar, verbunden sein.
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Die Seilzugeinstellung weist ein Gehäuse (3) und eine in das Gehäuse (3) ragende Zugstange (4) auf. Das Gehäuse (3) ist am vorderen Ende mit dem Betätigungsmittel (37) verbunden. Die Zugstange (4) ist am rückwärtigen Ende mit dem Bremszug (39), z.B. mit dem Waagbalken (38), verbunden. Die Seilzugeinstellung (1) weist ferner eine im Gehäuse (3) angeordnete bzw. integrierte lösbare Rasteinrichtung (5) auf, die für eine bei Bedarf lösbare formschlüssige Verbindung zwischen dem Gehäuse (3) und der Zugstange (4) sorgt. Zum Nachstellen kann die Rastverbindung gelöst und die Zugstange (4) in das Gehäuse (3) in Nachstellrichtung (36) weiter eingeschoben werden.
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Die Seilzugeinstellung (1) weist ferner einen außenseitigen Absteckbügel (6) auf. Dieser ist einerseits über eine Befestigung (7) mit dem Gehäuse (3) verbunden. Die Befestigung (7) kann in Nachstellrichtung (36) starr oder unnachgiebig sein. Der Absteckbügel (6) weist ferner eine Riegelöffnung (9) auf, mit der ein bei Bedarf lösbarer und bevorzugt formschlüssiger Verriegelungseingriff zwischen dem Absteckbügel (6) und der Zugstange (4) hergestellt werden kann.
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Der Absteckbügel (6) übergreift gemäß 1 bis 3 das Gehäuse (3) in Nachstellrichtung (36) und quer dazu bzw. in Querrichtung. Die Seilzugeinstellung (1) weist eine seitliche Führung (8) für den Absteckbügel (6) am Gehäuse (3) auf, wobei die Führung (8) im Bereich der Riegelöffnung (9) angeordnet ist und dort für die besagte Seitenführung sorgt.
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Der Absteckbügel (6) weist ferner ein Federelement (30) auf, dass sich an einer Gehäusewand (10) abstützt. Das Federelement (30) ist an einem Bereich des Absteckbügels (6) zwischen der Befestigung (7) und der Riegelöffnung (9) angeordnet. Die Befestigung (7) befindet sich vorzugsweise am vorderen Bügelbereich und die Riegelöffnung (9) am rückwärtigen Bügelbereich. Am rückwärtigen Endbereich weist der Absteckbügel (6) ein Betätigungselement (35), z.B. einen Griff, auf. Das Betätigungselement (35) ist bevorzugt unterhalb der Riegelöffnung (9) angeordnet.
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Das Betätigungselement (35) bzw. der Griff kann unterschiedlich ausgebildet sein, wobei 1, 2 und 3 bis 5 Varianten zeigen. In beiden Fällen hat das Betätigungselement (35) einen plattenförmigen Bereich, der als Druckfläche für einen Finger, z.B. den Daumen, dienen kann. Dieser Bereich kann vom Querschenkel (28) nach vorn abgewinkelt sein und sich im wesentlichen entlang der Nachstellrichtung (36) erstrecken. In der Variante von 3 bis 5 kann eine nach hinten weisende Schlaufe oder Wulst angeformt sein, die zur Stabilisierung oder zur besseren Ergonomie dienen kann.
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Der Absteckbügel (6) besteht aus einem hinreichend festen und vorzugsweise begrenzt biegeelastischen Material, vorzugsweise Metall. Dies kann z.B. Stahl oder ein Nichteisenmetall sein. Der Absteckbügel (6) ist außerdem als dünnwandiges Streifenteil ausgebildet, insbesondere als Blechstreifen.
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Der Absteckbügel (6) weist eine gebogene Form auf und besitzt einen Längsschenkel (27), der im Wesentlichen entlang der Nachstellrichtung (36) ausgerichtet ist. Der Absteckbügel (6) besitzt ferner einen Querschenkel (28), der quer zur Nachstellrichtung (36) angeordnet ist. Er schließt an das rückwärtige Ende des Längsbügels (27) an. Die Schenkel (27,28) umgreifen das Gehäuse (3) in der eingangs genannten Weise. Die Schenkel (27,28) können mehrfach vorhanden sein.
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Die Befestigung (7) befindet sich am vorderen Endbereich des Absteckbügels (6), insbesondere am vorderen Ende des Längsschenkels (27). Sie ist in Nachstellrichtung (36) starr und kann in Querrichtung beweglich, insbesondere schwenkbar sein. Die Befestigung (7) wird von formschlüssig ineinander greifenden Befestigungselementen (17,29) am Absteckbügel (6) und am Gehäuse (3) gebildet. Diese können in beliebig geeigneter Weise ausgebildet und angeordnet sein. In den gezeigten Ausführungsbeispielen sind sie als Einhängenase (29) und als Einhängeöffnung (17) ausgeführt. Die Einhängeöffnung (17) ist am Gehäuse (3), insbesondere an einer längs der Nachstellrichtung (36) zumindest bereichsweise ausgerichteten Längswand (10). Sie befindet sich bevorzugt an einem oberen Bereich der Gehäusewand (10). Die Einhängnase (29) befindet sich am Endbereich des Längsschenkels (27) und steht quer ab. Sie kann eine seitlich eingeschnürte Form haben. Die Zuordnung der Befestigungsmittel (17,29) zum Absteckbügel (6) und zum Gehäuse (3) kann auch umgekehrt sein.
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Der Absteckbügel (6) erstreckt sich in der gezeigten Ausführungsform und Ausrichtung der Seilzugeinstellung (1) entlang der Oberseite und der Rückseite des Gehäuses (3).
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Er weist ein Federelement (30) auf, dass sich am Gehäuse (3), insbesondere an der besagten Längswand (10), abstützt. Das Federelement (30) ist dabei zwischen der vorderen Befestigung (7) und der hinteren Riegelöffnung (9) angeordnet. Das Federelement (30) befindet sich am Längsschenkel (27) und ist z.B. als nach unten zum Gehäuse (3) abgebogene Federnase am Längsschenkel (27) ausgebildet. Der Längsschenkel (27) übergreift das Gehäuse (3) gemäß 1 und 2 mit Abstand.
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Die Riegelöffnung (9) ist am Querschenkel (28) angeordnet. Sie besitzt eine Schlüssellochform, die an die Zugstangengeometrie angepasst ist. Die Zugstange (4) ist vorzugsweise zylindrisch ausgebildet und hat eine kreisrunde Querschnittsform. Alternativ kann die Querschnittsgeometrie anders, z.B. prismatisch oder oval oder dgl. ausgebildet sein.
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Die Schlüssellochform hat einen schmalen, bevorzugt oberen, Öffnungsbereich (32) und einen größeren, bevorzugt unteren, Öffnungsbereich (33). Der große Öffnungsbereich (33) ist im Querschnitt größer als der Zugstangenquerschnitt und erlaubt eine Axialbewegung der Zugstange (4). Der kleine Öffnungsbereich (33) ist schmaler als die Außenkontur der Zugstange (4) und erlaubt den eingangs genannten formschlüssigen Verriegelungseingriff. Die Öffnungsbereiche (32,33) sind übereinander angeordnet, wobei oberhalb des schmalen Öffnungsbereichs (32) und bevorzugt zentral noch ein aufrechter Schlitz (34) im Querschenkel (28) angeordnet ist. Der Querschenkel (28) kann weitere kleine Wandöffnungen neben dem schmalen Öffnungsbereich (32) haben.
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Die Zugstange (4) weist an der Oberfläche und an einer oder mehreren Seiten ein Rastprofil (23) auf. Dies können z.B. in Nachstellrichtung (36) abwechselnde Erhebungen und Vertiefungen sein. Diese können ringartig umlaufend oder leistenartig am Zugstangenumfang angeordnet sein. Das Rastprofil (23) kann auch von schraubenförmigen Gewindegängen gebildet werden. Daneben sind beliebige andere Profilformen möglich, die in Längsrichtung der Zugstange (4) bzw. in Nachstellrichtung (36) einen formschlüssigen Eingriff und eine hierauf basierende Verriegelung ermöglichen. Bei der zylindrischen Zugstange (4) ist das Rastprofil (23) umlaufend auf dem Zylindermantel angeordnet. Eine prismatische Zugstange kann an einer oder mehreren Längsseiten Profilleisten haben.
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Die Weite des schmalen Öffnungsbereichs (32) ist an die Täler des Rastprofils (23) angepasst, wobei auch ein Klemmschluss mit den Öffnungsrändern bestehen kann. Der vorgenannte Schlitz (34) erlaubt ein für den Klemmschluss günstiges federndes Ausweichen der Öffnungsränder. Die Erhebungen des Rastprofils (23) schlagen in Axialrichtung bzw. Nachstellrichtung (36) an den Öffnungsrändern an, wodurch eine formschlüssige Verriegelung gebildet wird.
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Der Absteckbügel (6), insbesondere sein Querschenkel (28) kann mittels des Bedienelements (35) oder durch Druck auf den Längsschenkel (27) quer zur Nachstellrichtung (36), insbesondere auf und/oder ab bewegt werden, wodurch die verschiedenen Öffnungsbereiche (32,33) in Überdeckung mit der Zugstange (4) bzw. zum Ver- und Entriegeln in Überdeckung gebracht werden. Dies geschieht gegen die rückstellende Kraft des Federelements (30). Die Klemmkraft am schmalen Öffnungsbereich (32) ist allerding größer als die Federkraft.
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Die Klemmkraft kann außerdem durch eine Clipswirkung der Riegelöffnung (9) unterstützt werden, wobei am Übergang zwischen den Öffnungsbereichen (32,33) ein nach innen gerichteter Vorsprung gebildet wird, der die Zugstange (4) am unteren Bereich formschlüssig übergreift, wenn sich die Zugstange (4) im oberen schmalen Öffnungsbereich (32) befindet.
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Die Führung (8) zwischen Gehäuse (3) und Absteckbügel (6) kann in unterschiedlicher Weise ausgebildet sein. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind am Gehäuse (3) beidseits Führungsflügel (14) angeordnet, die sich entgegen der Nachstellrichtung (36) erstrecken und die den Querschenkel (28) beidseits übergreifen und führen. Der Querschenkel (28) kann seinerseits an ein oder beiden Rändern einen abgebogenen Führungsflansch (31) aufweisen, der den Führungseingriff mit den Führungsflügeln (14) verbessert. Der oder die Führungsflansche (31) sind gegen die Nachstellrichtung (36) gerichtet. Die Führungsflügel (14) und die Führungsflansche (31) befinden sich beidseits und auf Höhe der Riegelöffnung (9). Die rückseitige Stirnwand des Gehäuses (3) und die seitlichen überstehenden Führungsflügel (14) bilden einen Führungskanal für den Absteckbügel (16), insbesondere seinen Querschenkel (28).
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Das Gehäuse (3) kann eine beliebige konstruktive Ausbildung haben und kann in beliebiger Weise hergestellt sein. Es nimmt die Rasteinrichtung (5) auf und hat im Bereich der Rasteinrichtung (5) bevorzugt eine bis auf stirnseitige Gehäuseöffnungen (15,16) rundum geschlossene Form. Das Gehäuse (3) ist außerdem zumindest bereichsweise keilförmig ausgebildet und bietet eine Keilführung (18) für die integrierte Rasteinrichtung (5). Die Keilführung (18) verjüngt sich entgegen der Nachstellrichtung (36).
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In der gezeigten Ausführungsform wird das Gehäuse (3) von Längs- und Seitenwänden (10, 12) gebildet, die außerdem eine abgewinkelte Form haben und auch die vordere bzw. hintere Stirnwand bilden. Die Gehäusewände (10, 12) werden von dünnwandigen Streifenteilen, insbesondere von Blechstreifen, gebildet.
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Die beiden Seitenwände (12) haben z.B. die in 3 gezeigte mehrfach abgewinkelte Formgebung. Sie haben einerseits einen zentralen ebenen Bereich, der die eigentliche Gehäusewandung bildet. Sie besitzen ferner an ein oder mehreren Rändern Abkantungen, die zur Gehäuseinnenseite gerichtet sind. Am rückwärtigen Ende sind die Führungsflügel (14) als Wandverlängerungen angeformt. Am vorderen aufrechten Rand sind zum Gehäuseinnenraum abgewinkelte Stützflügel (13) angeordnet, die in der Gehäusemitte zusammenstoßen können und die auch miteinander die vordere Gehäuseöffnung oder Durchlassöffnung (15) für die Zugstange (4) freilassen.
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Am oberen und unteren Rand kann die Seitenwand (12) jeweils einen umgebogenen und zur Gehäusemitte weisenden Flansch aufweisen, der die benachbarte Längswand (10) übergreift und für Formschluss sorgt. Die Verbindung der Seitenwände (12) mit den Längswänden (10) kann in beliebiger Weise, z.B. formschlüssig durch seitlich abstehende Nasen an den Längswandrändern und entsprechende Aufnahmeöffnungen an den Seitenwänden (12) nebst geeigneter Fixierung durch Schweißen, Umbiegen oder dgl. gebildet werden.
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Bei der gezeigten Ausführungsform werden die obere und untere Längswand (10) sowie die hintere Stirnwand durch einen gebogenen Blechstreifen gebildet. Zwischen die obere und untere Längswand (10) greifen die Stützflügel (13) in Querrichtung ein. Über den eigentlichen geschlossenen Gehäusebereich hinaus können die Längswände (10) nach vorn verlängert und dort in geeigneter Weise mit einem Betätigungsmittel (37) verbunden werden. In der gezeigten Ausführungsform sind die verlängerten Längswände (10) am vorderen Ende unter Bildung einer Zugklammer umgebogen und ggf. miteinander fest verbunden. Hier kann z.B. das Zugseil (37) mit einer endseitigen Verdickung über entsprechend hinterschnittene Wandöffnungen eingehängt werden.
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Die Längswände (10) bilden auch die vorerwähnte hintere Stirnwand mit der dortigen Gehäuseöffnung oder Durchlassöffnung (16) für die Zugstange (4) und die nach vorn anschließende Keilführung (18). Die obere Gehäusewand (10) hat im geschlossenen Gehäusebereich keilformbedingt einen schrägen und nach hinten abfallenden Wandbereich (11), an dem sich das Federelement (30) abstützt. Das Federelement (30) kann außerdem zwischen den beidseitigen Randflanschen der Seitenwände (12) seitlich geführt sein.
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Die lösbare Rasteinrichtung (5) weist ein oder mehrere Klemmbacken (19) sowie eine Rastgesperre (21) mit Rastprofilen (22,23) an den Klemmbacken (19) und an der Zugstange (4) auf. Die Klemmbacken (19) sind in 3 dargestellt. Sie liegen einander gegenüber und weisen jeweils an der Außenseite eine schräge Keilfläche (20) für die Keilführung (18) und an der Innenseite eine schalenförmige Aufnahme für einen Teilbereich des Zugstangenmantels auf. An dieser schalenförmigen Aufnahme ist das Rastprofil (22) angeordnet, welches als Gegenprofil zum Rastprofil (23) der Zugstange (4) ausgebildet ist, sodass in Anpress- und Eingriffsstellung der Klemmbacken (19) an der Zugstange (4) eine in Axialoder Nachstellrichtung (36) feste und bevorzugt spielfreie formschlüssige Verbindung entsteht.
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Die Klemmbacken (19) werden unter Einwirkung einer Feder (26) im Gehäuse (3) axial bewegt und mittels der Keilführung (18) an die Zugstange (4) angenähert. Andererseits werden die Klemmbacken (19) in Raststellung bei einer axialen Eintauchbewegung der Zugstange (4) über das Rastgesperre (21) mitgenommen und in Nachstellrichtung (36) bewegt, wobei sie durch die sich öffnende Keilführung (18) von der Zugstange (4) freikommen und sich nach außen zu den Längswänden (10) des Gehäuses (3) bewegen können. Der Rasteingriff bzw. das Rastgesperre (21) wird dadurch gelöst, wodurch sich die Zugstange (4) relativ zum Gehäuse (3) und zu den Klemmbacken (19) bewegen kann. Wenn die Einschubbewegung zum Stillstand kommt, drückt die Feder (26) die Klemmbacken (19) in die Keilführung (18) und in die Eingriffstellung zurück, wobei der Rasteingriff mit der Zugstange (4) wieder geschlossen wird.
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In der gezeigten Ausführungsform weist die Rasteinrichtung (5) eine Aufnahmehülse (24) auf, die an die Querschnittsform der Zugstange (4) angepasst ist und diese umfangseitig umgibt. Die Aufnahmehülse (24) weist an geeigneter Stelle, z.B. an ihrem hinteren Ende eine Stützplatte oder einen Stützflansch (25) auf, der mit der Feder (26) und mit den Klemmbacken (19) in Axialrichtung zusammenwirkt. Die Feder (26) ist außenseitig auf den Hülsenmantel aufgezogen und ist zwischen der vorderen Stirnwand des Gehäuses (3) bzw. den Stützflügeln (13) und der Stützplatte (25) eingespannt. Die Stützplatte (25) liegt andererseits an den vorderen Stirnwänden der Klemmbacken (19) an und überträgt hierdurch die Federkraft auf die Klemmbacken (19), wobei sie diese auch in Axialrichtung führt.
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Die Aufnahmehülse (24) ist innerhalb des Gehäuses (3) angeordnet, wobei sich insbesondere auch die Stützplatte (25) und die Feder (26) im Gehäuseinnenraum befinden. Die Aufnahmehülse (24) ragt andererseits mit ihrem vorderen Endbereich in Nachstellrichtung (36) durch die vordere Gehäuseöffnung (15) und ist hier umfangseitig geführt. Die Zugstange (4) ist am Gehäuse (3) einerseits durch die hintere Gehäuseöffnung (16) und andererseits über die Aufnahmehülse (24) an der vorderen Gehäuseöffnung (15) geführt. Die Zugstange (4) kann in Ausgangsstellung mit ihrem vorderen Ende innerhalb des Gehäuses (3) und in der Aufnahmehülse (24) münden. Die Stützplatte (25) kann eine zusätzliche Abstützung bzw. seitliche Führung bieten. Im Zuge der Nachstellung kann die Zugstange (4) tiefer in die Aufnahmehülse (24) eintauchen und ggf. auch nach vorn aus der vorderen Gehäuseöffnung (15) ragen.
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Zum Nachstellen wird der Absteckbügel (6) mit dem Griff (35) quer zur Nachstellrichtung (36) bewegt, wobei die zunächst in der Riegelöffnung (9) formschlüssig verriegelte Zugstange (4) freikommt und dann von Hand und gegen die Feder (26) tiefer in das Gehäuse (3) eingeschoben werden kann. Die Nachstellposition des Absteckbügels (6) mit entriegelter Zugstange (4) wird durch das Federelement (30) gesichert und definiert. Beim Einschieben der Zugstange (4) wird in der vorerwähnten Weise der Rasteingriff bzw. das Rastgesperre (21) gelöst. Am Ende der Vorschubbewegung der Zugstange (4) drückt die gespannte Feder (26) die Klemmbacken (19) über die Keilführung (18) wieder in Rasteingriff mit der Zugstange (4), die dadurch in ihrer Axialstellung fixiert wird.
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Der Bediener kann dann mit dem Griff (35) oder durch Druck auf den Längs- oder Querschenkel (27, 28) den Absteckbügel (15) gegen das Federelement (30) wieder in Gegenrichtung bewegen, wobei auch der Verriegelungseinriff zwischen der Riegelöffnung (9) und der Zugstange (4) wieder geschlossen wird. Die vorgenannte Clipswirkung kann den Verriegelungseingriff zusätzlich sichern. Der doppelte Rast- und Verriegelungseingriff der Rasteinrichtung (5) und des Absteckbügels (16) mit der Zugstange (4) kann im Betrieb der Seilzugseinstellung (1), insbesondere im Fahrbetrieb eines Kraftfahrzeugs, nicht von allein wieder geöffnet werden.
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Abwandlungen der gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind in verschiedener Weise möglich. Zum einen können die Einzelmerkmale der vorbeschriebenen Ausführungsbeispiele und der genannten Abwandlungen beliebig miteinander kombiniert und ggf. auch vertauscht werden. Die Ausgestaltung des Absteckbügels (6) mit der Befestigung (7), der Führung (8) und dem Federelement (30) haben jeweils eigenständige erfinderische Bedeutung und können auch einzeln benutzt und in Kombination mit dem Oberbegriff von Anspruch 1 beansprucht werden.
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Ferner kann die konstruktive Ausbildung und die Gestaltung des Absteckbügels (6) und seiner Funktionsteile geändert werden. Auch die Ausbildung der Riegelöffnung (9) kann variieren. Z.B. kann die Lagezuordnung der Öffnungsbereiche (32, 33) umgedreht sein. Der Schlitz (34) kann entfallen.
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In einer nicht dargestellten Abwandlung kann eine in Nachstellrichtung (36) wirkende Spannfeder an der Zugstange (4) angreifen und diese zum Nachstellen bewegen, wenn die Rasteinrichtung (5) und der Verriegelungseingriff mit dem Absteckbügel (6) gelöst sind. Die Federkraft wird durch Anlage des Absteckbügels (6) am Gehäuse (3) in der besagten Verriegelungsstellung abgestützt. Insbesondere kann dabei der Querschenkel (28) an der hinteren Gehäusestirnwand anliegen und sich abstützen. Die Befestigung (7) wirkt außerdem beidseitig in und gegen die Nachstellrichtung (36).
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Seilzugeinstellung
- 2
- Seilzug
- 3
- Gehäuse
- 4
- Zugstange
- 5
- Rasteinrichtung
- 6
- Absteckbügel
- 7
- Befestigung
- 8
- Führung
- 9
- Riegelöffnung, Schlüsselloch-Öffnung
- 10
- Gehäusewand, Längswand
- 11
- Wandbereich schräg
- 12
- Gehäusewand, Seitenwand
- 13
- Stützflügel
- 14
- Führungsflügel
- 15
- Gehäuseöffnung, Durchlassöffnung vorn
- 16
- Gehäuseöffnung, Durchlassöffnung hinten
- 17
- Befestigungselement, Einhängöffnung
- 18
- Keilführung
- 19
- Klemmbacke
- 20
- Keilfläche
- 21
- Rastgesperre
- 22
- Rastprofil, Gewinde an Klemmbacke
- 23
- Rastprofil, Gewinde an Zugstange
- 24
- Aufnahmehülse
- 25
- Stützplatte
- 26
- Feder
- 27
- Schenkel, Längsschenkel
- 28
- Schenkel, Querschenkel
- 29
- Befestigungselement, Einhängnase
- 30
- Federelement, Federnase
- 31
- Führungsflansch
- 32
- Öffnungsbereich schmal
- 33
- Öffnungsbereich groß
- 34
- Schlitz
- 35
- Bedienelelement, Griff
- 36
- Nachstellrichtung
- 37
- Betätigungsmittel, Zugseil
- 38
- Waagbalken
- 39
- Bremszug
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008034844 A1 [0002]
- DE 19640720 A1 [0003]
- DE 10112059 C1 [0003]
- EP 1134136 A1 [0004]
- DE 102009044851 A1 [0005]
- DE 19730683 A1 [0006]
- DE 19947201 A1 [0007]
- DE 69407919 T2 [0008]