-
Die Erfindung betrifft eine Spanneinrichtung für einen Betätigungshebel, insbesondere Handbremshebel, mit den Merkmalen im Oberbegriff des Hauptanspruchs.
-
Aus der Praxis ist es bekannt, einen Handbremshebel mit einer Feder zu beaufschlagen und durch permanente Federkraft in die Ablegestellung zurückzuziehen.
-
Die
DE 41 22 447 A1 lehrt einen Handbremshebel mit einer permanent gekoppelten und als Totpunktfeder wirkenden Servofeder, die an einem Ende schwenkbar gelagert ist und am anderen Ende an einem Hebelansatz angreift. Unterhalb der Totpunktstellung drückt die Servofeder den Handbremshebel in die Ruhestellung. Nach Überschreiten der Totpunktstellung ändert sie ihre Spannwirkung und unterstützt die Handkraft beim Anziehen des Handbremshebel. Eine Kompensationsfeder greift an einem anderen Hebelansatz an und wirkt im Bereich der Ruhestellung des Handbremshebels der Servofeder entgegen.
-
Die
DE 10 2010 047 852 A1 zeigt ebenfalls einen Handbremshebel mit einer permanent gekoppelten Totpunktfeder der vorgenannten Art, die unterhalb des Totpunkts den Handbremshebel in die Ruhestellung drückt und nach Totpunktüberschreitung die Handkraft beim Hochziehen des Hebels unterstützt.
-
Die gattungsfremden
DE 10 2011 075 554 A1 und
DE 16 42 153 U1 betreffen einen federnden Türschließer an einer Geschirrspülmaschine und einen federnden Verschluss für Schwingflügel bei einem Fenster oder einem Oberlicht.
-
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine verbesserte Spanntechnik für einen Betätigungshebel aufzuzeigen.
-
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch. Die beanspruchte Spanntechnik, d.h. die Spanneinrichtung und das zugehörige Spannverfahren, haben verschiedene Vorteile.
-
Einerseits wird die Ergonomie bei der Hebelbetätigung durch Hand- oder Fußkraft eines Bedieners verbessert. Die Spannwirkung der Spanneinrichtung kann auf den Bereich der Ablegestellung des Betätigungshebels und einen anschließenden Teilbereich des Hebelspannwegs begrenzt werden. Im anschließenden Spannwegebereich kann die Spannwirkung aufgehoben oder zumindest reduziert werden.
-
Die Spanneinrichtung wirkt dadurch nur bereichsweise gegen die Hand- oder Fußkraft und muss nur in diesem Wirkbereich überwunden werden. Im restlichen Spannwegebereich wird der Bediener entlastet. Dies ist bei einer drehenden Hebelbewegung in der Regel auch derjenige Bereich, in dem die Einwirkrichtung der Hand- oder Fußkraft und das dadurch erzeugte Anzugsmoment ungünstiger werden. Der Ergonomievorteil kommt hier besonders stark zum Tragen.
-
Andererseits wird im Bereich der Ablegestellung ein sicherer Rückhalt des Betätigungshebels in dieser Position durch die Spanneinrichtung erreicht. Dies ist einerseits vorteilhaft, um eine eventuell vorhandene automatische Nachstelleinrichtung eines Betätigungszugs sicher zu öffnen und eine Nachstellung und Verschleißkompensation des Betätigungszugs zu ermöglichen. Andererseits werden Klappergeräusche vermieden und ein die Ablegestellung signalisierender Sensor oder Schalter zuverlässig betätigt.
-
Die Spanntechnik weist eine mit dem Spannmittel verbundenen und mit dem Betätigungshebel lösbar gekoppelten Ablegemechanismus auf. Dieser kann relativ zum Betätigungshebel eigenständig geführt sein. Der Ablegemechanismus wird mit dem Betätigungshebel im Bereich der Ablegestellung und über einen anschließenden Teilbereich des Hebelspannwegs gekoppelt und im anschließenden Spannwegbereich entkoppelt. Hierdurch kann durch An- und Entkoppeln die Spannwirkung des Spannmittels gezielt aktiviert und deaktiviert werden. Zudem ist eine Einstellungsmöglichichkeit gegeben.
-
Der Ablegemechanismus weist vorzugsweise eine Ablegeklinke und eine relativ ortsfeste Klinkenführung auf, wobei die Ablegeklinke mit einem Mitnehmer am Betätigungshebel gemäß der vorgenannten Aktivierungs- und Deaktivierungsfunktion des Spannmittels angekoppelt und entkoppelt werden kann. Das Spannmittel kann dabei mit dem Ablegemechanismus, insbesondere der Ablegeklinke permanent verbunden werden. Mittels einer gebogenen Klinkenführung mit einem Mitführbereich und einem Rastbereich kann die Ablegeklinke bei der Hebelbetätigung mitgenommen werden und kann durch eine vom Rastbereich und dem Spannmittel induzierte Drehbewegung den Mitnehmer freigeben. Die Spannklinke kann hierfür ein Klinkenmaul mit einer entsprechend geeigneten Formgebung aufweisen. Das Klinkenmaul bleibt in der gedrehten Raststellung in einer Bereitschaftsposition, in der beim Zurückbewegen des Betätigungshebels in die Löse- oder Ablegestellung der Mitnehmer wieder eingefangen und der Ablegemechanismus erneut angekoppelt wird.
-
In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
-
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft und schematisch dargestellt. Im Einzelnen zeigen:
-
1: eine perspektivische Ansicht eines Betätigungshebels mit einer Spanneinrichtung in einer Ablegestellung,
-
2: eine Explosionsansicht des Betätigungshebels und der Spanneinrichtung von 1,
-
3: eine teilweise geöffnete Seitenansicht des Betätigungshebels und der Spanneinrichtung in der Ablegestellung,
-
4: eine Detaildarstellung von Teilen der Spanneinrichtung,
-
5: den Betätigungshebel und die Spanneinrichtung von 3 in einer teilweise angezogenen Zwischenstellung,
-
6: den Betätigungshebel und die Spanneinrichtung in einer entkoppelten Zwischenstellung und gestrichelt in einer endseitigen Spannstellung,
-
7 bis 9: verschiedene Funktions- und Betriebsstellungen eines Ablegemechanismus der Spanneinrichtung in den verschiedenen Hebelstellungen gemäß 4 bis 6 und
-
10: eine Bremseinrichtung eines Fahrzeugs mit einem Betätigungshebel und einer Spanneinrichtung.
-
Die Erfindung betrifft eine Spanneinrichtung (15) und ein zugehöriges Verfahren für einen Betätigungshebel (7). Sie betrifft auch einen mit einer Spanneinrichtung (15) ausgerüsteten Betätigungshebel (7). Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Betätigungseinrichtung (2) mit einem Betätigungshebel (7) und einer Spanneinrichtung (15) sowie weiteren Komponenten.
-
Der Betätigungshebel (7) ist schwenkbar gelagert. Er kann eine reine Schwenkbewegung oder eine Kombination einer Schwenk- und Verschiebebewegung ausführen. Der Betätigungshebel (7) ist für die Betätigung seitens einer Bedienungsperson per Hand oder per Fuß vorgesehen und ausgebildet. In der gezeigten Ausführungsform ist der Betätigungshebel (7) als Handhebel ausgebildet und ist um ein Hebellager (13) mit einer Drehachse schwenkbar gelagert. Alternativ kann der Betätigungshebel (7) als Pedal ausgeführt sein.
-
Mit dem Betätigungshebel (7) kann ein Betätigungszug (4) zur Kraft- und/oder Wegübertragung betätigt werden. Der Betätigungshebel (7) kann Bestandteil einer nachfolgend näher erläuterten Betätigungseinrichtung (2) sein. Diese kann z.B. gemäß 10 als Bremseinrichtung, insbesondere Feststellbremse, eines Fahrzeugs (1) ausgebildet sein. Der Betätigungshebel (7) kann in diesem Fall z.B. als Handbremshebel ausgestaltet sein.
-
Der Betätigungshebel (7) weist in den gezeigten Ausführungsbeispielen jeweils einen Hebelkorpus (11) und ein Betätigungselement (12) auf. Dieses kann z.B. als Griff ausgeführt sein. Bei einer Ausbildung des Betätigungshebels (7) als Pedal kann das Betätigungselement (12) als Fußplatte oder in anderer Weise ausgebildet sein.
-
Der Betätigungshebel (7) kann ferner eine Rasteinrichtung (10) aufweisen, die in 3 schematisch angedeutet ist. Eine Rasteinrichtung (10) kann einen Bedienknopf am Vordereende des Griffs (12) und einen Rastbogen am Hebelträger (14) sowie eine mit dem Bedienknopf betätigte schwenkbare Rastnase aufweisen. Mit der Rasteinrichtung (10) kann der Betätigungshebel (7) in verschiedenen Schwenk- und Spannstellungen arretiert und bedarfsweise wieder gelöst werden.
-
Der Hebelkorpus (11) und das Betätigungselement (12) können eine beliebig geeignete Formgebung aufweisen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind sie als ein im Querschnitt U-förmiges Gehäuse ausgeführt, mit dem die nachfolgend beschriebene Spanneinrichtung (15) und der Hebelträger (14) außenseitig umgriffen werden können. 1 und 2 zeigen diese Ausgestaltung. Bei 3, 5 und 6 ist die Vorderseite des Betätigungshebels (7) nicht dargestellt.
-
Der Hebelträger (14) kann in beliebig geeigneter Weise relativ ortsfest angeordnet werden. Bei dem in 10 angedeuteten Einsatz in einem Fahrzeug (1), insbesondere einem Straßenfahrzeug, ist der Hebelträger (14) z.B. im Fahrzeuginnenraum und an einer Mittelkonsole bzw. an der Karosserie montiert. Bei anderen Einsatzbereichen befindet er sich an einer anderen Stelle. Der Hebelträger (14) kann ein Bestandteil der Spanneinrichtung (15) sein oder kann dieser zugeordnet sein.
-
Der Hebelkorpus (11) und der Hebelträger (14) weisen zusammenwirkende Teile des erwähnten Hebellagers (13) auf. Der Betätigungshebel (11) ist hierdurch gegenüber dem relativ ortsfesten Hebelträger (14) schwenkbar gelagert. Das Hebellager (14) befindet sich vorzugsweise am hinteren und dem Betätigungselement (12) gegenüberliegenden Ende des Betätigungshebels (7) bzw. des Hebelkorpus (11).
-
Der Betätigungshebel (7) kann zwischen einer in 1, 2 und 3 gezeigten Ablegestellung oder Lösestellung (8) und einer in 6 gestrichelt dargestellten maximalen Spannstellung (9) bewegt und geschwenkt werden. Er kann dabei auch verschiedene Zwischenstellungen gemäß 5 und 6 einnehmen.
-
Die Spanneinrichtung (15) hält den Betätigungshebel (7) in der Ablegestellung (8) unter Einwirkung eines Spannmittels (17) fest. Hierdurch kann der Betätigungshebel (7) in der Ablegestellung (8) einen Sensor oder Schalter (nicht dargestellt) per Berührungskontakt oder kontaktlos betätigen. Der Schalter sensiert die Einnahme und das Verlassen der Ablegestellung (8) und gibt ein entsprechendes Signal an eine Anzeigeeinrichtung, die z.B. einem Fahrzeuglenker die angezogene Stellung des Handbremshebels (7) signalisiert.
-
In der Ablegestellung (
8) kann außerdem eine automatische Nachstelleinrichtung (
5) im Betätigungszug (
4) aktiviert und gelöst werden. Diese kommt z.B. mit einem relativ ortsfesten Anschlag (
6) in Kontakt, wobei eine interne Rasteinrichtung gelöst wird und dadurch den Betätigungszug (
4) freigibt, der dann unter Einwirkung einer Feder an der Nachstelleinrichtung (
5) unter Ausgleich von Verschleiß und Setzungserscheinungen gestrafft werden kann. Die Nachstelleinrichtung (
5) kann z.B. mit dem Betätigungshebel (
7), insbesondere dem Hebelkorpus (
11), drehbar verbunden sein. Sie kann alternativ in anderer Weise ausgebildet und angeordnet sein. Konstruktiv kann eine automatische Nachstelleinrichtung (
5) z.B. gemäß der
DE 20 2008 016 204 U1 ausgeführt sein. Eine manuelle Nachstelleinrichtung (
5) kann z.B. entsprechend der
DE 10 2015 105 142 A1 ausgebildet sein.
-
Die Spanneinrichtung (15) wirkt auf den Betätigungshebel (7) ein und hält oder bewegt ihn in die Ablegestellung (8). Dies kann durch Zug oder Druck geschehen. Die Spannwirkung der Spanneinrichtung (15) kann begrenzt sein. Sie kann insbesondere in der Ablegestellung (8) und in einem anschließenden Teilbereich des durch Pfeilrichtung in 3 und 5 angegebenen Hebelspannwegs vorhanden sein. Im anschließenden Bereich des Hebelspannwegs zu der endseitigen Spannstellung (9) kann die Spannwirkung aufgehoben oder zumindest reduziert werden. Dieses Verfahren kann konstruktiv in unterschiedlicher Weise umgesetzt werden.
-
Die Spanneinrichtung (15) weist ein Spannmittel (16) auf, das z.B. als Feder, insbesondere Zugfeder, oder in beliebig anderer Weise ausgebildet sein kann. Das Spannmittel (16) kann auf Zug oder Druck wirken und kann in beliebig geeigneter weise abgestützt sein. In den Ausführungsbeispielen wirkt es ziehend und ist an der Unterseite des Hebelträgers (14) in einer Zentriermulde eingehängt.
-
In den gezeigten Ausführungsbeispielen ist die Spanneinrichtung (15) derart ausgebildet, dass das Spannmittel (16) im Bereich der Ablegestellung (8) und über einen anschließenden Teilbereich des Hebelspannwegs auf den Betätigungshebel (7) spannend einwirkt und im weiteren Spannwegebereich des Betätigungshebels (7) seine Spannwirkung verliert.
-
Dies wird z.B. durch eine mittelbare Verbindung zwischen dem Spannmittel (16) und dem Betätigungshebel (7) erreicht. Hierfür wird ein Ablegemechanismus (18) der Spanneinrichtung (15) eingesetzt, der einerseits mit dem Spannmittel (16) bevorzugt dauerhaft verbunden ist und der andererseits mit dem Betätigungshebel (7) lösbar gekoppelt bzw. angekoppelt und entkoppelt werden kann.
-
Zur Erzielung der vorgenannten begrenzten Spannwirkung kann der Ablegemechanismus (18) mit dem Betätigungshebel (7) im Bereich der Ablegestellung (8) und über einen anschließenden, vorzugsweise kleinen Teilbereich des Hebelspannweges gekoppelt werden. Im folgenden weiteren Spannwegebereich ggf. bis zur endseitigen Spannstellung (9) kann der Ablegemechanismus (18) vom Betätigungshebel (7) entkoppelt werden.
-
Das An- und Entkoppeln kann in beliebig geeigneter Weise erfolgen. Hierfür kann z.B. der Ablegemechanismus (18) mit einem stiftartigen Mitnehmer (34) am Betätigungshebel (7) zusammenwirken. Dieser kann bei der Hebelbewegung mitbewegt und über eine Führungsbahn (35) geführt sein, die z.B. konzentrisch zum Hebellager (13) bzw. zu dessen Drehachse gebogen ist. Die Führungsbahn (35) kann als gebogener Schlitz ausgebildet sein, durch den der Mitnehmer (34) durchgesteckt und endseitig mit den seitlichen Wänden des Hebelkorpus (11) verbunden sein kann. Alternativ sind andere konstruktive Ausgestaltungen des Mitnehmers (34) und des Hebelkorpus (11) möglich.
-
Der Ablegemechanismus (18) ist relativ zum Betätigungshebel (7) eigenständig beweglich geführt. Die Führung erfolgt vorzugsweise am relativ ortsfesten Hebelträger (14). Der Ablegemechanismus (18) kann aus der Ankoppelstellung an der Ablegeposition (8) bei einer Spannbewegung des Betätigungshebels (7) mitgenommen und dabei eigenständig geführt sein. Auf diesem Führungsweg kann der Ablegemechanismus (18) vom Betätigungshebel (7), insbesondere Mitnehmer (34), entkoppelt und auch wieder angekoppelt werden. Der Ablegemechanismus (18) kann z.B. eine Zusatzbewegung, insbesondere eine Drehbewegung, ausführen, mit der ein bevorzugt formschlüssiges Entkoppeln oder Abkoppeln vom Betätigungshebel (7), insbesondere vom Mitnehmer (34), erreicht wird.
-
Nach erfolgtem Entkoppeln kann der Ablegemechanismus (18) eine Raststellung oder Ruhestellung einnehmen, in der er verharrt. Der entkoppelte Betätigungshebel (7) kann in die gewünschte Zwischenstellung oder in die endseitige Spannstellung (9) weiterbewegt werden und ist dabei von der Spannwirkung des Spannmittels (16) befreit. Das Spannmittel (16) bleibt bevorzugt mit dem Ablegemechanismus (18) verbunden und hält ihn in der Ruhe- oder Rastposition. Der Betätigungshebel (7) kann in der gewünschten Zwischen- oder Spannstellung mittels der Rasteinrichtung (10) arretiert werden.
-
Wenn der Betätigungshebel (7) in einer späteren Löse- oder Ablegebewegung zurückgeschwenkt wird, koppelt er wieder an dem ruhenden Ablegemechanismus (18) an, der daraufhin mitgenommen und aus seiner Ruheposition herausbewegt wird, wobei er im Ankoppelzustand über das Spannmittel (16) auf den Betätigungshebel (7) spannend einwirkt und diesen in die Ablegestellung (8) bewegt bzw. die Hand- oder Fußkraft in dieser Richtung unterstützt. In der Ablegestellung (8) hält der Ablegemechanismus (18) über die Spannwirkung den losgelassenen Betätigungshebel (7) fest.
-
In den gezeigten Ausführungsbeispielen weist der Ablegemechanismus (18) eine Ablegeklinke (19) und eine relativ ortsfeste Klinkenführung (28) für die Ablegeklinke (19) auf. Die Klinkenführung (28) weist eine Führungsbahn (31) und ein oder mehrere, vorzugsweise zwei, mit der Führungsbahn (31) im Eingriff stehende und entlang der Führungsbahn (31) bewegliche Führungsmittel (29, 30) auf.
-
Die Führungsbahn (31) ist z.B. relativ ortsfest, insbesondere am Hebelträger (14) angeordnet, wobei die Führungsmittel (29, 30) an der Ablegeklinke (19) angeordnet sind. Die Zuordnung kann auch vertauscht sein. In den gezeigten Ausführungsbeispielen ist die Führungsbahn (31) als Führungsschlitz im Hebelträger (14) ausgebildet, wobei die Führungsmittel (29, 30) als durch den Schlitz gesteckte Führungsstifte ausgebildet sind und an der Ablegeklinke (19) befestigte Führungsstifte ausgebildet sind. Alternativ sind andere Anordnungen und Ausbildungen möglich.
-
Die Führungsbahn (31) weist einen im Wesentlichen konzentrisch zum Hebellager (13) bzw. zu dessen Drehachse gebogenen Mitführbereich (32) und einen in Spannwegrichtung anschließenden Rastbereich (33) auf. Der Rastbereich (33) ist gegenüber dem Mitführbereich (32) abgeknickt. Er kann z.B. rechtwinklig oder schräg nach unten abgeknickt sein. Er weist auch eine kürzere Länge als der Mitführbereich (32) auf. Die Führungsbahn (31) ist kürzer als die Bewegungsbahn (35) des Mitnehmers (34) bzw. kürzer als der Spannweg des Betätigungshebels (7). Die unteren Enden der Führungsbahn (31) und der Bewegungsbahn (35) bzw. des Spannwegs können auf gleicher Höhe liegen.
-
Der Rastbereich (33) befindet sich am oberen Ende am zuspannseitigen oberen Ende der Führungsbahn (31) und nimmt das obere Führungsmittel (29) der Ablegeklinke (19) auf. Die Ablegeklinke (19) kann dadurch am Rastbereich (33) eine gedrehte Raststellung einnehmen, in der sie vom Spannmittel (16) gehalten wird. Sie wird dabei außerdem vom Betätigungshebel (7) bzw. vom Mitnehmer (34) bei dessen Spannbewegung entkoppelt. Bei der vorerwähnten Löse- oder Ablegebewegung wird die Ablegeklinke (19) wieder angekoppelt und aus der Raststellung mitgenommen.
-
Die Ablegeklinke (19) weist ein Klinkenmaul (22) zur Aufnahme des Mitnehmers (34) auf. Das Klinkenmaul (22) ist quer zur Führungsbahn (35) für den Mitnehmer (34) ausgerichtet und offen.
-
Das schlitzartige Klinkenmaul (22) wird von einem unteren und einem oberen Klinkenarm (23, 24) begrenzt. Der untere Klinkenarm (23) ist länger als der obere Klinkenarm (24) und ragt mit einem Überstand (26) in die Bewegungsbahn bzw. Führungsbahn (35) des Mitnehmers (34). Der obere kürzere Klinkenarm (24) übergreift den Mitnehmer (34) in der Ablegestellung (8) und im anschließenden Spannwegebereich. 3 und 5 zeigen diese Ausbildung.
-
Sobald die Ablegeklinke (19) die vorgenannte und in 6 gezeigte gedrehte Raststellung einnimmt, gibt der obere Klinkenarm (24) den Mitnehmer (34) frei und lässt ihn entlang der Führungsbahn bei der fortgesetzten Spannbewegung weiter wandern. Der Betätigungshebel (7) bzw. sein Mitnehmer (34) werden dadurch vom Ablegemechanismus (18), insbesondere von der Ablegeklinke (19), entkoppelt. Der obere Klinkenarm (24) weist eine Stirnseite (25) auf, die eine schräge Ausrichtung hat und dadurch in der in 9 gezeigten Raststellung den Mitnehmer (34) vorbeigleiten lässt. Der Überstand (26) ragt in allen Betriebsstellungen der Ablegeklinke (19) in den Bewegungsbereich und die Führungsbahn (35) des Mitnehmers (34). 7 bis 9 verdeutlichen die verschiedenen Betriebsstellungen und Drehstellungen der Ablegeklinke (19) in Übereinstimmung mit den 3, 5 und 6.
-
Die Ablegeklinke (19) weist einen Anschluss (27) für das Spannmittel (16) auf. Der Anschluss (27) befindet sich z.B. an der zum Hebellager (13) weisenden Seite der Ablegeklinke (19). Er ist zwischen der Klinkenführung (28) und dem Hebellager (13) bzw. der Drehachse des Betätigungshebels (7) angeordnet. Er kann alternativ an anderer Stelle angeordnet sein.
-
Durch diese Anordnung wird die Ablegeklinke (19) im ersten, an die Ablegestellung (8) anschließenden Spannwegebereich gemäß 7 und 8 mitgenommen und gegen die rückstellende Spann- oder Federkraft nach oben bewegt.
-
Die Führungselemente (29, 30) befinden sich dabei noch im Mitführbereich (32). Dieser ist neben dem unteren Bereich der Führungsbahn (35) und dabei näher zur Drehachse (13) angeordnet. Der Mitführbereich (32) kann ebenfalls gebogen sein, wobei die Biegung konzentrisch zur Drehachse (13) sein kann.
-
Wenn das obere Führungsmittel (29) den Mitführbereich (32) verlässt und in den abgewinkelten Rastbereich (33) übertritt, dreht die Ablegeklinke (19) durch das am Anschluss (27) angreifende Spannmittel (16) in Richtung zum Hebellager (13) und nimmt dadurch die Öffnungs- und Entkoppelstellung ein. Die Drehung kann um das untere Führungsmittel (30) erfolgen. 8 und 9 zeigen diesen Bewegungsablauf bzw. die Betriebsstellungen. Das obere Führungsmittel (29) befindet sich am jenseitigen Ende des Rastbereichs (33), wobei das untere Führungsmittel (30) in der mittleren Zone des Mitführbereichs (32) angeordnet ist.
-
Bei der Lösebewegung des Betätigungshebels (7) stößt der Mitnehmer (34) am Überstand (26) des unteren Klinkenarms (23) an und drückt diesen über seinen weiteren Weg nach unten. Die Ablegeklinke (19) wird dadurch gegen die Wirkung des Spannmittels (16) zurückgedreht. Hierdurch wird wieder die Betriebsstellung gemäß 8 eingenommen, wobei der Mitnehmer (34) in das Klinkenmaul (22) eintaucht und vom oberen Klinkenarm (24) übergriffen wird. Bei der Drehbewegung verlässt das obere Führungsmittel (29) den Rastbereich (33) und tritt in den Mitführbereich (32) über. In der weiteren und vom Spannmittel (16) unterstützten Löse- und Schwenkbewegung wird der Betätigungshebel (7) dann in die Ablegestellung (8) gemäß 3 und 7 bewegt.
-
In den gezeigten Ausführungsbeispielen übergreift der gehäuseartige Hebelkorpus (11) mit seinen Seitenwänden die Spanneinrichtung (15) mit dem Ablegemechanismus (18) und dem Hebelträger (14). Die Komponenten der Spanneinrichtung (15) sind in 2 und 4 in Explosionsdarstellung und einzeln gezeigt.
-
Die Ablegeklinke (19) weist zwei seitlich distanzierte Klinkenteile (20, 21) auf, die eine identische Formgebung aufweisen können. Sie sind beidseits des Hebelträgers (14) angeordnet und werden durch die durchgesteckten Führungsstifte (29, 30) verbunden. Die Führungsstifte (29, 30) sind endseitig an den Klinkenteilen (20, 21) befestigt.
-
Das Spannmittel (16) ist an diese Ausgestaltung angepasst und weist eine im Wesentlichen U-förmige Gestaltung auf. Es besitzt zwei aufrechte und mit den Klinkenteilen (20, 21) bzw. deren Anschlüssen (27) verbundene Spannstränge (17). Diese sind an der Unterseite durch einen Quersteg miteinander verbunden und mit ihrem oberen freien Ende am jeweiligen Anschluss (27) eingehängt.
-
10 zeigt die erwähnte Betätigungseinrichtung (2), insbesondere Bremseinrichtung. Der Betätigungszug (4) ist in diesem Ausführungsbeispiel als Bremszug ausgebildet. Er kann als Seilzug oder als Bremsstange ausgebildet sein und ist mit den Radbremsen (3) an den Fahrzeugrädern direkt oder mittelbar über einen in 10 angedeuteten Waagbalken und dort angeschlossene kurze Seilzüge verbunden. In 10 sind auch die automatische Nachstelleinrichtung (5) und der Anschlag (6) dargestellt. Sie sind der Übersicht halber distanziert vom Betätigungshebel zeichnerisch dargestellt.
-
Abwandlungen der gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind in verschiedener Weise möglich. Das An- und Entkoppeln des Ablegemechanismus (18) kann auf andere Weise erfolgen, z.B. durch einen Verschluss, der entsprechend geöffnet und geschlossen wird. Die spannwegabhängige Spannwirkung der Spanneinrichtung (15) und ihres Spannmittels (16) kann auf andere Weise erzielt werden, z.B. durch eine Drehung des Spannmittels (16) und der Spannrichtung, die dadurch im stärkeren Maße quer zur Spannrichtung bzw. zum Spannweg des Betätigungshebels (7) ausgerichtet und neutralisiert wird.
-
Ferner sind konstruktive Änderungen in der Ausgestaltung der Spanneinrichtung (15), insbesondere des Ablegemechanismus (18) und der eigenständigen Führung möglich.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeug, Straßenfahrzeug
- 2
- Betätigungseinrichtung, Bremseinrichtung
- 3
- Radbremse
- 4
- Bremszug
- 5
- Nachstelleinrichtung
- 6
- Anschlag
- 7
- Betätigungshebel, Handbremshebel
- 8
- Ablegestellung
- 9
- Spannstellung
- 10
- Rasteinrichtung
- 11
- Hebelkorpus
- 12
- Betätigungselement, Griff
- 13
- Hebellager, Drehachse
- 14
- Hebelträger
- 15
- Spanneinrichtung
- 16
- Spannmittel, Feder
- 17
- Spannstrang, Federstrang
- 18
- Ablegemechanismus
- 19
- Ablegeklinke
- 20
- Klinkenteil
- 21
- Klinkenteil
- 22
- Klinkenmaul
- 23
- Klinkenarm unten
- 24
- Klinkenarm oben
- 25
- Stirnseite
- 26
- Überstand
- 27
- Anschluss für Spannmittel
- 28
- Klinkenführung
- 29
- Führungsmittel, Führungsstift oben
- 30
- Führungsmittel, Führungsstift unten
- 31
- Führungsbahn für Klinke
- 32
- Mitführbereich
- 33
- Rastbereich
- 34
- Mitnehmer an Hebel
- 35
- Führungsbahn für Mitnehmer
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 4122447 A1 [0003]
- DE 102010047852 A1 [0004]
- DE 102011075554 A1 [0005]
- DE 1642153 U1 [0005]
- DE 202008016204 U1 [0033]
- DE 102015105142 A1 [0033]