DE102008028998A1 - Hochwasserdichtkissen - Google Patents

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Abstract

Hochwasserdichtkissen zur Abdichtung von Gebäudeöffnungen aus einem in seinen Abmessungen an diese angepassten befüllbaren Hohlkörper aus wasserdichtem Material mit Innen- und Außenwänden sowie mit einem umlaufenden Randstreifen und einem Ventil auf der einem Innenraum zugewandten Innenwand, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der Außenseite (3) und der Innenseite (4) sowie des umlaufenden Randsteifens (5) aus einem wasserdicht beschichteten, reißfesten unelastischen Gewebe besteht.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Hochwasserdichtkissen zur Abdichtung einer Gebäudeöffnung aus einem in seinen Abmessungen an diese angepassten befüllbaren Hohlkörper aus wasserdichtem Material mit Innen- und Außenwänden sowie mit einem umlaufendem Randstreifen und einem Ventil in der einem Innenraum zugewandten Innenwand.
  • Es ist eine Vorrichtung zum Sichern von Gebäudeinnenräumen vor Wasser und Schlamm bekannt, DE 102 39 678 A1 , welches Balge aus weichelastischem Material wie Gummi aufweist, die in eine Gebäudeöffnung eingelegt und anschließend mit Gas gefüllt werden. Die Platzierung dieser Vorrichtung soll in Gebäudeöffnungen vor geschlossenen Fensteröffnungen einsetzbar sein, wobei Balge aus Gummi die geforderte Aufgabe jedoch nicht lösen können, da sie sich zu den freien Seiten hin ballonartig ausdehnen, so dass ein hinter einem Balg angeordnetes Fenster durch diesen Balg eingedrückt würde. Des Weiteren steht die gefüllte Balghülle über die Kontur eines Gebäudes hervor und bietet so vorbeiströmenden Wassermassen eine unverhältnismäßig große Angriffsfläche, so dass die Vorrichtung von dem Wasser aus der Gebäudeöffnung herausgedrückt werden kann.
  • Weiterhin ist eine aufblasbare Fenster- und Türenverschottung zur Verhinderung eines Wassereinbruches veröffentlicht, DE 299 03 394 U1 , die aus mehreren nebeneinander angeordneten Kissen und Zwischenkammern aus Kautschuk besteht und die über die Außenränder überstehende wulstige Überstände besitzt, um zum einen eine Verriegelung der Verschottung in einer Gebäudeöffnung zu erreichen und zum anderen um das ballonartige Aufblähen der einzelnen Kammern möglichst gering zu halten.
  • Ein weiteres bekanntes System zum Abdichten von Gebäudeöffnungen vor Hochwasser, welches in der DE 20 2005 002 118 U1 offenbart ist, wird ebenfalls in einer Gebäudeöffnung vor einem geschlossenem Fenster eingesetzt und besteht ebenfalls aus einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Beuteln von im Prinzip zylindrischer Gestalt, um so eine quaderförmige Gestalt des Gesamtsystems zu erzeugen, was zum einen sehr aufwendig ist und zum zweiten eine formschlüssige Verriegelung in der Maueröffnung verhindert.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Hochwasserdichtkissen zur Verfügung zu stellen, welches einfach aufgebaut ist und die geforderte Funktion sicher und dauerhaft erfüllt, ohne von vorbeiströmenden Wasser aus der abgedichteten Gebäudeöffnung herausgerissen werden zu können.
  • Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt in Verbindung mit den technischen Merkmalen des Oberbegriffs in erfindungsgemäßer Art und Weise im Zusammenhang mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Hauptanspruches insbesondere dadurch, dass das Material der Außenseite, der Innenseite sowie des umlaufenden Randstreifens aus einem wasserdicht beschichtetem, reißfesten, unelastischem Gewebe oder Vlies besteht.
  • Dieses Hochwasserdichtkissen aus einem nicht dehnfähigen Gewebe erzeugt bei einer Druckluftbefüllung beliebigen Überdrucks stets eine gleich bleibende Außenkontur, die den Abmessungen der abzudichtenden Gebäudeöffnung angepasst ist. Das Hochwasserdichtkissen wird auch nicht in eine Maueröffnung als solche eingesetzt, sondern in die jeweils kleinstmögliche Gebäudeöffnung, wobei hier davon ausgegangen wird, dass diese beispielsweise den Innenmaßen eines Fenster- oder Türrahmens bei geöffnetem Fenster- oder Türflügel entspricht und das Hochwasserdichtkissen nur dann an einem aus Mauerwerk oder Beton bestehenden Bereich einer Gebäudeöffnung anliegt, wenn hier keinerlei Rahmenteile eines Tür- oder Fensterflügels vorhanden sind, beispielsweise bei einer schwellenlosen Kellereingangstür.
  • Durch die Wahl eines wasserdicht beschichteten, reißfesten und vor allen Dingen unelastischen Gewebes weist das erfinderische Hochwasserdichtkissen eine deutliche größere Robustheit auf als die bekannten Vorrichtungen, wobei sich der Hohlkörper des Hochwasserdichtkissens durch eine entsprechend starke Befüllung selber stabilisiert und sich in der Gebäudeöffnung selbstständig formschlüssig gegen ein Herausdrücken aus der Gebäudeöffnung verriegelt, so dass auch ein von außen einsetzender hoher Wasserdruck die Funktion des Hochwasserdichtkissens nicht beeinflusst. Die Form der Gebäudeöffnung kann dabei beliebig rund oder eckig sein oder auch jede andere denkbare Form aufweisen, da das erfindungsgemäße Hochwasserdichtkissen auf jede beliebige Form zugeschnitten und angefertigt werden kann.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich mit und in Kombination aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist das Gewebe je nach Anforderung und Abmessungen der abzudichtenden Gebäudeöffnung, insbesondere der Außenseite oder auch der Innenseite oder des umlaufenden Randstreifens ein- oder mehrlagig ausgebildet, so dass eine extrem widerstandskräftige Abdichtung gegen Hochwasser erreicht werden kann.
  • Bevorzugterweise besteht das Gewebe aus Aramidfasern, die eine extrem hohe Zugfestigkeit aufweisen. Denkbar ist jedoch auch die Verwendung von Glasfaser oder anderem reißfesten Gewebe.
  • Optimalerweise besteht der Hohlkörper des Hochwasserdichtkissens aus mehreren ebenen Flächen, die zwischenwandfrei und ohne innere Haltebänder oder ähnliches zu einem einteiligen, einkammerigen Hohlkörper zusammengesetzt sind.
  • Der Zusammenbau dieser einzelnen Flächen wird dadurch in vorteilhaft einfacher weise ermöglicht, dass das reißfeste Gewebe innen und außen gummiert ist, so dass die Flächen der Außen- und Innenseiten und des Randstreifens sich gegensei tig überlappend auf bekannte Art und Weise zusammenvulkanisiert werden können. Diese Verbindung ist extrem haltbar und belastbar, wie aus dem Reifenbau für Kraftfahrzeugreifen bekannt ist.
  • Entsprechend einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfinderischen Hochwasserdichtkissen ist der Randstreifen mit einer zusätzlichen umlaufenden Dichtschnur versehen, die das Eindringen von vor einem Gebäude stehenden Wasser durch den Spalt zwischen Randstreifen und Fenster- und Türrahmen hindurch noch sicherer verhindert, als dies der Randstreifen bereits alleine bewerkstelligen würde.
  • Von besonderem Vorteil ist hier die Ausführung der Dichtschnur aus einem feuchtigkeitsaufnehmenden Quellband, welches eine Volumenänderung von bis zu 800% aufweisen kann, wobei eine Volumenänderung von etwa 100% für eine vollkommen dichte Abdichtung ausreichend ist.
  • Im befüllten Zustand umgreift der Randstreifen oder die Dichtschnur die zueinander gewandten Stirnseiten eines Rahmens einer Gebäudeöffnung zumindest geringfügig, so dass das Hochwasserdichtkissen insgesamt formschlüssig in der Gebäudeöffnung verspannt ist. Die als Quellband ausgebildete Dichtschnur verhindert des Weiteren wirksam eine mechanische Zerstörung des umlaufenden Randstreifens, wodurch sich die Lebensdauer des Hochwasserdichtkissens weiter drastisch verlängert.
  • Zusätzlich kann die elastische Dichtschnur in den Eckbereichen der abzudichtenden Konturen aufgedoppelt oder mehrfach übereinander geschichtet oder den abzudichtenden Konturen direkt angepasst sein. Bei einem in einem Fensterrahmen eingesetzten Hochwasserdichtkissen kann es von Nöten sein, den Bereich zwischen Fensterrahmen und Maueröffnung von außen mit einem zusätzlichen Dichtprofil zu versehen, um zu vermeiden, dass Wasser aufgrund eines möglicherweise hohen Staudruckes zwischen der Außenseite des Fensterrahmens und dem Mauerwerk bis in einen Innenraum hineinsickert.
  • Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Skizze näher beschrieben. Es zeigt:
  • 1 einen Horizontalschnitt durch ein bei geöffneten Fensterflügel in einen Fensterrahmen eingesetztes Hochwasserdichtkissen.
  • Das Hochwasserdichtkissen 1 ist in die Gebäudeöffnung 7 eines Fensterrahmens 9 eingesetzt, dessen Fensterflügel 10 geöffnet ist, wobei der Fensterrahmen 9 seinerseits die Maueröffnung 13 in einer Mauer 8 verschließt.
  • Das Hochwasserdichtkissen 1 selber besteht aus einem Hohlkörper 2 mit einer Außenseite 3 und einer Innenseite 4 sowie einem umlaufenden Randstreifen 5, wobei diese Teile gemeinsam aus einem gummierten Aramidgewebe bestehen, die sich gegenseitig überlappend zusammenvulkanisiert sind, wobei das Hochwasserdichtkissen so gebaut ist, dass es exakt auf die Größe einer Gebäudeöffnung 7 abgestimmt ist und im aufgeblasenem Zustand eine fixe Form einnimmt, die im wesentlichen unabhängig ist von dem Fülldruck, was das Hochwasserdichtkissen von den bekannten ballonförmigen Gummihüllen unterscheidet.
  • Um den umlaufenden Randstreifen 5 herum ist eine Dichtschnur 11 aus einem feuchtigkeitsaufnehmenden Quellband angeordnet, welches bei Kontakt mit Feuchtigkeit, im vorliegendem Falle bis zu 100% an Volumen zunimmt und auf diese Weise jeden noch möglicherweise vorhandenen Spalt sicher gegen eindringendes Wasser abdichtet, wobei als Quellband bevorzugterweise ein Betonid-Quellband Verwendung findet.
  • In dem Winkel zwischen Maueröffnung 13 und Fensterrahmen 9 ist sicherheitshalber ein zusätzliches Dichtprofil 12 angeordnet, welches das Eindringen von Wasser außen um den Fensterrahmen 9 herum bis auf die Innenseite sicher verhindert.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 10239678 A1 [0002]
    • - DE 29903394 U1 [0003]
    • - DE 202005002118 U1 [0004]

Claims (13)

  1. Hochwasserdichtkissen zur Abdichtung von Gebäudeöffnungen aus einem in seinen Abmessungen an diese angepassten befüllbaren Hohlkörper aus wasserdichtem Material mit Innen- und Außenwänden sowie mit einem umlaufenden Randstreifen und einem Ventil auf der einem Innenraum zugewandten Innenwand, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der Außenseite (3) und der Innenseite (4) sowie des umlaufenden Randsteifens (5) aus einem wasserdicht beschichteten, reißfesten unelastischen Gewebe besteht.
  2. Hochwasserdichtkissen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe in den Außen- und/oder der Innenseiten und/oder dem Randstreifen (5) ein- oder mehrlagig angeordnet ist.
  3. Hochwasserdichtkissen nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe aus Aramidfasern besteht.
  4. Hochwasserdichtkissen nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es aus mehreren Flächen zwischenwandfrei zu einem einteiligen, einkammerigen Hohlkörper zusammengesetzt ist.
  5. Hochwasserdichtkissen nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe gummiert ist.
  6. Hochwasserdichtkissen nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flächen der Außen- und Innenseiten (3; 4) und die des Randstreifens (5) sich gegenseitig überlappend zusammenvulkanisiert sind.
  7. Hochwasserdichtkissen nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der umlaufende Randstreifen (5) mit einer ihn außen umlaufenden Dichtschnur (11) versehen ist.
  8. Hochwasserdichtkissen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtschnur (11) aus einem feuchtigkeitsaufnehmenden Quellband besteht.
  9. Hochwasserdichtkissen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Quellband eine Volumenänderung von bis zum 800%, insbesondere 100% aufweist.
  10. Hochwasserdichtkissen nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass als abzudichtende Gebäudeöffnung der kleinste tatsächliche Querschnitt einer Gebäudeöffnung definiert ist.
  11. Hochwasserdichtkissen nach einen der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gebäudeöffnung dem Innenmaß eines Fenster- oder Türrahmens (9) bei geöffnetem Fenster- oder Türflügel (10) entspricht.
  12. Hochwasserdichtkissen nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der umlaufende Randstreifen (5) und/oder die Dichtschnur (11) im befüllten Zustand des Hochwasserdichtkissens (1) die zueinander gewandten Stirnseiten des Rahmens (9) umgreift und dass das Hochwasserdichtkissen (1) formschlüssig darin verspannt ist.
  13. Hochwasserdichtkissen nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elastischen Dichtprofile (12) in den Eckbereichen eines Tür- oder Fensterrahmens (9) den abzudichtenden Konturen angepasst oder aufgedoppelt oder mehrfach übereinandergeschichtet sind.
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