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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach Oberbegriff
des Hauptanspruchs.
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Derartige
Vorrichtungen sind bekannt.
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So
offenbart z.B. die
DE
201 03 010 U1 eine Dichtungsvorrichtung zum innenseitigen
Abdichten von Gebäudeöffnungen.
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Um
unterschiedlich geformte Gebäudeöffnungen
sicher abdichten zu können,
soll der Schlauch aus einem elastomeren Material bestehen, der zum
Ausgleich der Breite zwischen der Dichtungsvorrichtung und der Laibung
etwa 10 cm Ausdehnungsvermögen
besitzen soll.
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Während dieser
Dehnphase kriecht der Schlauch allerdings aus seinem Bett, da er
sich ausdehnt. Deshalb besteht die Gefahr, daß die Dichtwirkung nicht zustande
kommt. Aus diesem Grunde soll ein derartiger Schlauch unterschiedliche
Elastizitäten auf
seinen unterschiedlichen Flanken besitzen.
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Ein
derartiger Schlauch ist allerdings nur sehr aufwendig herstellbar,
da es sich um Endlosware handelt. Die damit verbundenen hohen Kosten werden
vom Markt nicht akzeptiert.
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Es
besteht daher nach wie vor Bedarf an einer wirksamen Vorrichtung
zum außenseitigen
Abdichten einer Wandöffnung
bei Hochwasser, die einfach herstellbar ist und trotzdem eine sehr
gute Dichtungswirkung hervorruft.
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Diese
Aufgabe löst
die Erfindung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs.
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Aus
der Erfindung ergibt sich der Vorteil, daß ab einem gewissen Innendruck
mit weiter steigendem Druck innerhalb des Schlauchs keine in gleichem
Maße steigende
Volumenvergrößerung des Schlauchs
verbunden ist. Deshalb entsteht eine zuverlässige Pressung zwischen dem
Schlauch und dem innerhalb des Schlauchs angeordneten Rahmen einerseits
und der Laibung andererseits, die unter im wesentlichen gleich bleibenden
Eingriffsverhältnissen
zwischen Schlauch und Laibung auch bei zunehmendem Druck bestehen
bleibt. Der wesentliche Gedanke der Erfindung beruht darauf, einen Schlauch
zu verwenden, dessen Schlauchmaterial überhaupt einen Druckaufbau
von mindestens 0,5 bar, vorzugsweise 1 bis 3 bar oder gegebenenfalls auch
mehr zuläßt. Hierbei
berücksichtigt
die Erfindung, daß der
Rahmen eines derartigen Verschlußelements praktisch mit Spiel
in die Laibung hineinpassen muß,
während
danach die Dichtungswirkung durch das Aufpumpen des Schlauchs mit
einem Druck von mindestens 0,5 bar hervorgerufen wird.
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Da
zwischen dem Rahmen und der Laibung zwangsläufig, z.B. bereits aufgrund
von mit Gefälle verlegten
Fensterbrettern, ein Spiel bestehen muß, darf der Schlauch sich ab
einem gewissen Innendruck beim Aufpumpen im Verhältnis zum Druckaufbau nur unwesentlich
vergrößern.
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Zwar
nimmt das Volumen des Schlauchs bis zu Straffung seiner Oberfläche naturgemäß zu. Danach
allerdings soll das Ausdehnungsvermögen des Schlauchs hinter steigendem
Druck deutlich zurückbleiben,
damit der Schlauch nicht an den nicht überfangenen Stellen herausquellen
kann.
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Dies
wird dadurch erreicht, daß das
Ausdehnungsvermögen
des Schlauchs durch ein Elastomer beschichtetes Gewebe begrenzt
wird. Vorzugsweise handelt es sich um ein bi- oder multidirektionales
Gewebe, z.B. aus Aramid, Polyamid oder Stahl, welches eine dem Druck
standhaltende Faserschicht des Verbundwerkstoffs bildet, die als
Matrix von einem elastomeren Material beschichtet ist, z.B. Kautschuk
oder ähnliches.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel
der Erfindung in frontaler Aufsicht,
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2 ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand zweier Blendrahmenprofile,
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2a Detailansicht des umkreisten
Bereichs gemäß 2,
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3 ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit zwei Flügelrahmenprofilen,
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4 ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand eines einzigen Flügelrahmenprofil,
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5 ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit einem Schlauch innerhalb einer separaten Umhüllung,
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6 eine Umhüllung aus
Rollenmaterial,
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7 das Rollenmaterial gem. 6 in axialer Aufsicht,
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8 das Rollenmaterial gem. 6 vorbereitet zur Montage,
und
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9 das abgelängte Stück Rollenmaterial gem. 8 in fertig montierter Position.
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Sofern
im folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung
stets für
alle Figuren.
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Die
Figuren zeigen eine Vorrichtung zum außenseitigen Abdichten einer
Wandöffnung 1.
Eine derartige Wandöffnung
ist beispielsweise durch ein Fenster, eine Tür oder eine Füllung verschlossen.
Sie besitzt eine zur Außenseite 3 des
Gebäudes
gerichtete Laibung 5. Durch das Fenster, die Tür oder die Füllung wird
die Außenseite 3 von
der Innenseite 4 des Gebäudes getrennt.
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In
die Laibung 5 wird ein Flächenelement 6 eingesetzt.
Das Flächenelement
ist von einem schlauchförmigen
Körper 7 umgeben
und mittels Ventil 8 aufblasbar. Hierzu weist der nicht
aufgeblasene Schlauch 7, der das Flächenelement 6 umfangsmäßig umgibt,
einen ringförmigen
Laibungsspalt 9 zur Laibung 5 auf, der durch das
Aufblasen des Schlauchs 7 überbrückt werden soll.
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Wesentlich
ist, daß der
Querschnitt des frei entfalteten Schlauchs größer als der Querschnitt des Laibungsspalts 9 ist.
Hierzu muß aber
das Ausdehnungsvermögen
des Schlauchs 7 begrenzt werden. Zu diesem Zweck wird der
Innenraum des Schlauchs 7 mit einem Elastomer beschichteten
Gewebematerial umgeben, so daß der
Schlauch bei begrenztem Ausdehnungsvermögen bis zu einem Druck von
mindestens etwa 0,5 bar aufblasbar ist.
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Vorzugsweise
hält das
mit Elastomer beschichtete Gewebematerial einem Druck von etwa bis
zu 3 bar oder auch mehr stand, ohne daß die Gefahr eines Platzers
besteht.
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In
den Ausführungsbeispielen
der 1 bis 4 wird der Schlauch 7 unmittelbar
von dem Gewebematerial gebildet. In diesem Ausführungsbeispielen ist der Schlauch 7 sozusagen einstückig um
den äußeren Rahmen 20 des
Flächenelements 6 herumgelegt.
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Im
Falle der Ausführungsbeispiele
der 5 bis 9 ist der Schlauch 7 zweischichtig
ausgebildet und besteht aus einem Innenschlauch 11, der
innerhalb einer Umhüllung 12 liegt.
Die Umhüllung 12 besteht
unmittelbar aus dem Gewebematerial 10 und ist ihrerseits
am Außenrand
des Flächenelements 6 befestigt.
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Ergänzend hierzu
zeigt 6, daß die Umhüllung 12 als
Rollenmaterial 13 vorliegt. Es handelt sich um "Endlosmaterial" in der Aufmachung
als Rolle. Von dem Rollenmaterial wird ein dem Umfang des Rahmens 20 entsprechendes
Stück abgelängt. Das abgelängte Stück 17 weist
daher die Umfangslänge des
Rahmens 20 auf. An den Rahmenecken sind Gehrungsstellen 18 vorgesehen,
so daß die
Umhüllung
einfach um den Rahmen herumlegbar ist.
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Die
Gehrungsstellen können – falls
erforderlich – mit
Abdeckkappen 33 verschlossen werden.
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Die
sich einander zugewandten Enden werden über ein Verbindungsstück 19 miteinander
verbunden.
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Ergänzend hierzu
zeigen die 5 und 7, daß die Seitenflanken 14 der
Umhüllung
wulstförmig abgeknickt
sind, wobei die Wulst 15 in die naturgemäß bei üblichen
Kunststoffhohlprofilen aus dem Fensterbau vorgesehenen Hintergreifzonen 16 einhängbar ist
und dort nach Art eines Fahrzeugreifens verankert werden kann, während zugleich
der innenliegende Innenschlauch 11 für den notwendigen Druckaufbau
sorgt.
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Ergänzend hierzu
zeigen die 2, 3 und 4 Ausführungsbeispiele, bei welchen
an den zur Außenseite 3 des
Gebäudes
weisenden Flächen
des Flächenelements 6 ein
Falzüberschlag 21 vorgesehen
ist, der den Schlauch 7 zumindest teilweise übergreift
und gleichwohl zur Laibung einen Abstand 22 aufweist. Hierdurch
wird der Schlauch 7 in Richtung zur Außenseite 3 zumindest
teilweise überfangen,
so daß eine
Ausdehnung des Schlauchs 7 beim Aufblasen in diese Richtung
verhindert wird.
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Der
Abstand 22 sollte auch möglichst gering gewählt werden,
um ein Herausquellen des Schlauchs 7 beim Aufblasen zu
verhindern.
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Die 1 bis 5 zeigen darüber hinaus die Verwendung von
Kunststoff-Hohlprofilen für
den Rahmen 20, wie sie auch im Fensterbau verwendet werden.
Mit gleicher Wirkung können
auch Aluminium-Profile Verwendung finden.
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Obwohl
hier lediglich Kunststoff-Hohlprofile gezeigt sind, bei denen die
Dichtung zwischen Blendrahmen und Flügelrahmen am äußeren Falzüberschlag
des Blendrahmens vorgesehen ist, sind durchaus auch Rahmenprofile
aus Kunststoff oder Aluminium verwendbar, die mit sogenannten Mitteldichtungssystemen
ausgestattet sind.
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Um
zusätzliche
Stabilität
zu erhalten – hier bei
den Kunststoffprofilen – sind
Verstärkungseinschübe 23 vorgesehen,
die in entsprechend geformte Hohlräume der Kunststoff-Hohlprofile eingeschoben sind.
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Diesbezüglich wird
auf den Stand der Technik verwiesen.
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Vorteilhafterweise
lassen sich unter Verwendung der üblichen Fensterbautechnik Verstärkungseinschübe verwenden,
die lediglich in gestuften Längen
vorliegen, so daß zu
den jeweiligen endseitigen Gehrungsstellen der Profilstäbe ein vorbestimmter Abstand
gebildet wird.
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Diese
Maßnahme
vereinfacht die Lagerhaltung.
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Ergänzend hierzu
zeigt 4 eine Weiterbildung,
bei welcher der Rahmen 20 von Flügelrahmenprofilen gebildet
wird, die mit ihrer Falzluftseite 24 bezüglich des
Rahmens 20 nach innen zeigen. Das Ausführungsbeispiel gem. 3 zeigt darüber hinaus
paarweise vorgesehene Flügelrahmenprofile,
die mit den Seiten ihrer normalerweise außen liegenden Glasrichtungsfalze 25 gegeneinander
liegen.
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Auf
diese Weise läßt sich
zwischen den inneren Falzüberschlägen 21 des
Flügelrahmenprofils eine
etwa U-förmige
Aufnahmezone für
den Schlauch 7 bereitstellen, die den Schlauch zudem beidseitig
umfaßt
und im wesentlichen auf diese Weise ein unnötiges Herausquellen des Schlauchs 7 behindert.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
zeigt 2. Dort sind Blendrahmenprofile
verwendet worden, die mit ihrer Falzluftseite 26 bezüglich des
Rahmens 20 nach außen
zeigen. Die paarweise Verwendung der Rahmenprofile läßt auch
hier am Außenrand
eine U-förmige
Aufnahmezone zur Aufnahme des Schlauchs 7 entstehen.
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Zugleich
erfüllt
das zur Innenseite 4 gewandte Blendrahmenprofil die Bedingung,
mit dem normalerweise außenliegenden äußeren Falzüberschlag 27 zur
Rauminnenseite zu zeigen. Auf diese Weise entsteht eine großflächige Anlagezone
zwischen dem Flächenelement
und dem regulären
Blendrahmen des Fensters und damit eine gute Lastverteilung.
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Um
die Innenfläche
des Rahmens gegenüber
der Außenseite 3 abzudichten,
kommen verschiedene Möglichkeiten
in Betracht.
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Hierzu
zeigen die 2 und 3 Flächenelemente, bei denen eine
Glasscheibe oder eine Füllung 29 eingebaut
ist, die mit den im Fensterbau üblichen Mitteln
im Rahmen 20 befestigt sitzt. Ergänzend hierzu zeigt 4 eine Weiterbildung, bei welcher
das Flächenelement
einen Rahmen 20 aufweist, der auf seiner Außenseite
von einer Bahn 28 aus Elastomer beschichtetem Gewebe überdeckt
ist.
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Die
Gewebebahn kann auch über
die Außenseite
des Rahmens 20 bis einschließlich um den Schlauch 7 herumgelegt
sein, um einen vollständig dichten
Abschluß des
Flächenelements
in der Laibung zu erzielen.
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Je
nach Größe des Flächenelements
kann die innere Rahmenfläche
auch von Verstärkungsstreben 30 durchkreuzt
sein, die ebenfalls mit den im Fensterbau üblichen Mitteln am umgebenden
Rahmenring zu befestigen sind. Hierzu stehen zum Beispiel Kämpferklötze oder
andere Kämpferverbindungen
zur Verfügung.
Zusätzlich
wird empfohlen, am Umfang des Schlauchs 7, dort wo dieser
mit der Laibung 5 in Kontakt kommt, eine elastomere Dichtungsschicht 31 vorzusehen,
damit bereits bei geringem Innendruck des Schlauchs 7 eine
wasserdichte Kontaktzone zur Laibung entstehen kann.
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Ergänzend hierzu
kann aber auch der mit dem Blendrahmen von Fenster, Tür oder Füllung in Berührung kommende
Bereich des Rahmens 20 mit einer elastomeren Dichtungsschicht
versehen sein. Insbesondere unter dem Aspekt, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung
im Katastrophenfall unter erheblichem Wasserdruck steht, kommen
hier zusätzliche Dichtungsfunktionen
zum Tragen, die die Innenseite 4 der Wandöffnung 1 schützen.
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Mit
der vorliegenden Erfindung steht eine Vorrichtung bereit, die bei überschaubaren
Gestehungskosten mit bewährter
Technologie herstellbar ist und – je nach Bedarf – sogar
für Teilabschottungen verwendbar,
zum Beispiel bei Türen,
da der Schlauch druckstabil aufgeblasen werden kann ohne sich proportional
zur Druckzunahme zu vergrößern.
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- 1
- Wandöffnung
- 2
- Fenster
- 3
- Außenseite
- 4
- Innenseite
- 5
- Laibung
- 6
- Flächenelement
- 7
- Schlauch
- 8
- Ventil
- 9
- Laibungsspalt
- 10
- Gewebematerial
- 11
- Innenschlauch
- 12
- Umhüllung
- 13
- Rollenmaterial
- 14
- Seitenflanken
- 15
- Wulst
- 16
- Hintergreifzone
- 17
- abgelängtes Stück
- 18
- Gehrungsstelle
- 19
- Verbindungsstück
- 20
- Rahmen
- 21
- Falzüberschlag
- 22
- Abstand
zwischen Rahmen und Laibung
- 23
- Verstärkungseinschub
- 24
- Falzluftseite
(Flügelrahmen)
- 25
- äußere Glasdichtungsfalz
- 26
- Falzluftseite
(Blendrahmen)
- 27
- äußerer Falzüberschlag
(Blendrahmen)
- 28
- Bahn
aus Gewebe
- 29
- Glasscheibe/Füllung
- 30
- Verstärkungsstrebe
- 31
- elastomere
Dichtungsschicht (Umfang)
- 32
- elastomere
Dichtungsschicht (Anlagefläche)
- 33
- Abdeckkappe