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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum wasserdichten Verschließen einer Öffnung,
insbesondere zum wasserdichten Verschließen einer Wandöffnung an
ihrem Rand.
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Extremwetterlagen
mit überdurchschnittlichen
Regenfällen
in kurzer Zeit können
zu Hochwasserständen
führen,
bei denen Wasser durch Öffnungen
im Mauerwerk, wie Türöffnungen
oder Fensteröffnungen,
in Gebäude
eintritt und große
Schäden verursacht.
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Zum
Abdichten derartiger Öffnungen
ist es bekannt, die Öffnungen
mit Sandsäcken,
ggf. ergänzt durch
Folien, abzudichten. Sandsäcke
bieten allerdings nur eine zeitlich begrenzte Abdichtwirkung. Sie sind
zudem durch ihr großes
Gewicht schwer handhabbar.
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Aus
der
DE 197 26 960
C1 ist eine Vorrichtung bekannt, von der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 ausgegangen wird.
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Die
in der
DE 197 26 960
C1 beschriebene Vorrichtung enthält einen die Fläche der Öffnung zumindest
teilweise umschließenden
aufblasbaren Schlauch und eine mit dem Schlauch dicht verbundene
Folie, die die Fläche überdeckt.
Der Schlauch und die Folie sind derart dimensioniert, dass sich
der Schlauch durch Aufblasen dichtend an den Öffnungsrand anlegt und die
Folie die vom Schlauch begrenzte Fläche abdeckt. Einsatzgebiete
der Vorrichtung sind das Baugewerbe, Industrie, Haushalt und Camping.
In den Wintermonaten dichtet die Vorrichtung mit lichtdurchlässiger Folie
Mauerwerksöffnungen auf
Baustellen ab. In Sommermonaten dient sie im Haushalt, Bungalow
oder Campingwagen mit Gaze bespannt als Fliegenfenster. Auch als
Notfenster bei Reparaturen leistet die Vorrichtung gute Dienste.
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Aus
der
DE 197 35 773
A1 ist eine Vorrichtung zum wasserdichten Verschließen von Öffnungen
bekannt, die aus einem aufblasbaren Kissen besteht, dessen Querschnittsfläche im aufgeblasenen Zustand
mindestens so groß wie
die Querschnittsfläche
der Gebäudeöffnung ist,
so dass das Kissen im aufgeblasenen Zustand dicht an die Innenkanten
der Gebäudeöffnung gepresst
wird. Ein solches Kissen ist verhältnismäßig aufwendig und muss sehr
formstabil gestaltet sein, damit der an der Außenseite einer mit der Öffnung ausgebildeten
Wand anliegende Bereich des Kissens beim Aufblasen nicht dazu führt, dass
sich der in die Öffnung
hinein erstreckende Bereich des Kissens aus der Öffnung löst.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache Möglichkeit
zum zuverlässigen
wasserdichten Verschließen
einer Öffnung
zu schaffen.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gemäß dem Anspruch 1 erzielt.
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Die
Unteransprüche
2 bis 4 sind auf vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gerichtet.
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Mit
der Erfindung können
einfach aufgebaute, gewichtsgünstige
Vorrichtungen in einfacher Weise an einer zu verschließenden Öffnung angebracht werden,
wobei die Einsatzdauer sich nach den Erfordernissen richtet und
die Vorrichtung wiederverwendbar ist.
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Die
Erfindung ist für
die Abdichtung aller Arten von Öffnungen
geeignet, deren Ränder Anlageflächen für den Schlauch
bieten.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum
wasserdichten Verschließen
einer Öffnung
im vorgepumpten Zustand,
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2 die erfindungsgemäße Vorrichtung von 1 im installierten Zustand,
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3 eine Schnittdarstellung
der Vorrichtung geschnitten längs
der Linie A-A der 2,
und
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4 eine Vorichtung zum wasserdichten Verschließen einer Öffnung gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand des ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung
unter Bezugnahme auf die 1 bis 3 erläutert.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum wasserdichten Verschließen
einer Öffnung in
einem nicht-installierten, vorgepumpten Zustand. Die Vorrichtung
enthält
einen Schlauch 1, eine Folie 2, Befestigungsbänder 3 und
ein Ventil 4.
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Der
Schlauch 1 ist in sich geschlossen und kann optional abgetrennte
Schlauchkammern 5, 6 enthalten. Sind abgetrennte
Schlauchkammern 5, 6 vorhanden, ist je Schlauchkammer 5, 6 ein
separates Ventil 4 vorgesehen. Der Schlauch 1 besteht
aus aufweitbarem, vorzugsweise elastischem Material wie etwa Gummi
und weist eine Form und Größe auf,
die auf die abzudichtende Öffnung
abgestimmt ist. Er enthält
Beschwerungsmaterial wie bspw. Sand das über das Ventil 4 oder
eine weitere, nicht dargestellte verschließbare Schlauchöffnung eingebracht
ist. Vorzugsweise ist Beschwerungsmaterial in einer getrennten Schlauchkammer 5 enthalten.
Durch das Gewicht des Beschwerungsmaterials wird einer Auftriebswirkung
des luftbefüllten
Schlauches im Wasser entgegengewirkt.
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An
dem Schlauch 1 sind die Bänder 3 zur Fixierung
des Schlauches 1 an dem Öffnungsrand vorgesehen. Die
Bänder 3 sind
hierzu an dem Schlauch 1 bspw. anvulkanisiert.
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Für das Ventil 4 kann
jedes geeignete Ventil wie beispielsweise ein Auto- oder Fahrradventil
verwendet werden.
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Mit
dem Schlauch 1 dicht verbunden ist eine Folie 2.
Die Folie 2 ist beispielsweise eine Kunststofffolie, vorzugsweise
eine PVC-Folie mit einer belastungsgerechten Stärke. Sie weist eine Fläche auf,
die vorzugsweise mit einem Übermaß auf die
Fläche
abgestimmt ist, die der Schlauch 1 im aufgepumpten Zustand
umschließt.
Die Folie 2 kann transparent bzw. durchsichtig ausgeführt sein.
Dies ermöglicht Lichteinfall
bzw. Sichtkontakt durch die abzudichtende Öffnung.
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Die
Handhabung der Vorrichtung wird nachstehend anhand von 1 bis 3 erläutert:
Der Schlauch 1 wird über
das Ventil 4 zunächst
derart aufgepumpt, vgl. 1,
dass ein leichtes Einbringen und Anpassen des vorgepumpten Schlauches 1 in. die Öffnung sichergestellt
ist.
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Danach
wird der vorgepumpte Schlauch 1 in die Öffnung eingebracht und der
Innendruck des Schlauches 1 durch Aufpumpen mit Luft oder
einem anderen geeigneten Gas über
das Ventil 4 erhöht. Die
Druckerhöhung
in dem Schlauch 1 veranlasst den Schlauch 1, seine
Umfangslänge
bis zum vollständigen
Anliegen an die gesamte Randlänge
der zu verschließenden Öffnung zu
vergrößern. Mit
zunehmendem Luftdruck in dem Schlauch 1 erhöht sich dabei
der Anpressdruck und die Dichtwirkung zwischen dem Schlauch 1 bzw.
dem Dichtelement 28 und dem Öffnungsrand 21. Der
Aufblasdruck wird soweit erhöht,
bis die gewünschte
Dichtheit zwischen der Vorrichtung und dem Öffnungsrand gegeben ist.
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Durch
die Vergrößerung der
Umfangslänge der
Vorrichtung bei Erhöhung
des Innendrucks des Schlauches ergibt sich eine automatische Anpassung
der Schlauchmaße
an die Öffnungsmaße. Herstellungs-
und Montagetoleranzen der Fenster- oder Türelemente bzw. der Öffnungsränder können auf einfache
Weise durch das Ausweitungsverhalten des Schlauches ausgeglichen
werden. Folglich ist nicht generell eine Maßanfertigung der Vorrichtung,
angepasst auf die abzudichtende Öffnung,
notwendig. Vielmehr können
Vorrichtungen standardmäßig nach bestimmten
Standardmaßen
wie etwa DIN-Baumaßen
vorgefertigt werden. Dies ermöglicht
die Herstellung in größeren Stückzahlen
und verringert gleichzeitig die Herstellungskosten.
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2 zeigt den Schlauch 1 im
aufgepumpten, in den Öffnungsrand 21 eingepaßten Zustand.
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Gemäß 2 kann die Folie 2 wahlweise
mit einer Verstärkung 22,
wie bspw. einer Folienaufdopplung, oder einem aufgeklebten Materialband
ausgestattet sein. An die Verstärkung 22 können optional Befestigungsmittel
wie etwa Bänder
zur Fixierung der Folie am abzuschließenden Fenster-/Türelement
angebracht sein.
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3 zeigt eine Schnittansicht
entlang der Linie A-A der Vorrichtung von 2.
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In 3 bezeichnen Bezugszeichen 23 ein Befestigungsmittel
wie etwa ein Klettband, 24 ein weiteres Befestigungsmittel
wie etwa einen Nagel, 25 eine Mauer, 26 ein Fensterelement, 27 ein
Fensterbrett und 28 ein Dichtelement. Der Schlauch 1 liegt über das
Dichtelement 28 an dem Öffnungsrand 21 an
und kann optional an dem Fensterelement 26 anliegen.
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Das
Dichtelement 28 verläuft
vorzugsweise im gesamten abzudichtenden Bereich zwischen dem Schlauch 1 und
dem Öffnungsrand 21.
Der Öffnungsrand 21 kann
dabei bspw. eine Leibung, ein Fensterbrett 27 und/oder
einen Fenster- bzw. Türrahmen enthalten.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung
kann jede beliebige Öffnung
wasserdicht verschließen,
deren Randöffnung 21 geeignete
Anliegeflächen
für den
Schlauch 1 bzw. das Dichtelement 28 bieten. Das
Dichtelement 28 ist beispielsweise eine Gummidichtung,
vorzugsweise eine Moosgummidichtung. Das Dichtelement 28 erhöht die Dichtwirkung
zwischen dem Schlauch 1 und dem Öffnungsrand 21. Insbesondere
werden durch das Dichtelement 28 Unebenheiten der Oberfläche des Öffnungsrands 21 besser
abgedichtet. Ferner bietet das Dichtelement einen mechanischen Schutz
des Schlauches 1 gegenüber
der Oberflächenrauhigkeit
der Schlauchanliegeflächen.
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3 zeigt weiterhin eine Fixierung
des Schlauches 1 über
die Bänder 3,
die im dargestellten Beispiel mittels Nägel 24 im Bereich
des Öffnungsrands 21 befestigt
sind. Durch diese Fixierung wird die Dichtwirkung zwischen dem Schlauch 1 und
dem Öffnungsrand 21 erhöht. Ferner
zeigt 3 eine Fixierung
der Folie 2 über
ein Klettband 23 an einem abzudichtenden Fensterelement 26.
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Wenn
gemäß 3 von unten her Wasser auf
die Anordnung einwirkt, wird der Schlauch 1 durch den Wasserdruck
und zusätzlich
gegen die Wandung der Öffnung
gepreßt,
was die Dichtigkeit unterstützt.
Der Schlauch 1 und die Folie 2 werden dabei in
Anlage gegen das Fensterelement 26 gepreßt.
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Zu
einer späteren
Demontage der Vorrichtung muss lediglich Luft über das Ventil 4 aus
dem Schlauch 1 abgelassen werden und müssen mögliche Fixierungen der Vorrichtung über die
Bänder 3 und
den Klettverschluss 23 gelöst werden.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist somit wiederverwendbar, weist ein geringes Gewicht auf und ist
auf ein geringes Maß zusammenlegbar.
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Grundsätzlich ist
die Vorrichtung auch ohne die Bänder 3,
die Verstärkung 22 sowie
den Klettverschluss 23 anwendbar.
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4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der
Vorrichtung zum wasserdichten Verschließen einer Öffnung gemäß der Erfindung im eingepassten Zustand
innerhalb eines Öffnungsrands 21.
Die Vorrichtung ist weitgehend identisch zu der des ersten Ausführungsbeispiels.
Gleiche Bezugszeichen geben entsprechend gleiche Teile an.
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Die
Vorrichtung unterscheidet sich allerdings darin, dass der Schlauch 1 nicht
in sich geschlossen ist. Er endet vielmehr an den vertikal verlaufenden Schlauchteilen
in einer vorbestimmten Höhe.
Der Schlauch 1 weist somit quasi eine U-Form bzw. eine Halbkreisform
auf. Dadurch wird nicht die gesamte Öffnung, sondern nur ein Teil
davon abgedichtet. Eine Abdichtung wird analog zu dem ersten Ausführungsbeispiel
durch eine mit zunehmendem Innendruck des Schlauches 1 wirkende
Anpresskraft des Schlauches 1 gegen die Randöffnung 21 erzielt.
Um dies auch im vertikalen Bereich des Schlauches 1 zu gewährleisten,
d. h. insbesondere im Bereich der beiden Endstellen des Schlauches 1,
erfolgt eine Befestigung des Schlauches 1 an dem Öffnungsrand 21 über ein
geeignetes Befestigungsmittel, wie bspw. über die Bänder 3.