DE102008004915A1 - Treibrichtsystem für Stranggießanlagen - Google Patents

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Axel Bekurts
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    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D11/00Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
    • B22D11/12Accessories for subsequent treating or working cast stock in situ
    • B22D11/128Accessories for subsequent treating or working cast stock in situ for removing
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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  • Mechanical Engineering (AREA)
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Abstract

Um bei Stranggießanlagen eine Steigerung der Anlagenflexibilität zu erreichen und einen schnellen Formatwechsel zu ermöglichen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, dass im Richtbereich der Strangführung (3') vorhandene Richttreiberrollenpaare (5) mit mindestens einem Strangführungssegment (10, 11) im Austausch mindestens eines Richttreiberrollenpaares (5) zu einem kombinierten Treibrichtsystem miteinander kombiniert werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Stranggießen und Verformen eines Gießstranges aus Metall zur Erzeugung von beispielsweise Brammen, wobei in der Stranggießanlage der vertikal aus einer Kokille austretende Gießstrang mittels einer aus Richttreiberrollenpaaren und Stützrollen gebildeten Strangführung in Gießrichtung geführt und in ein horizontales Auslaufniveau umgebogen wird.
  • Stranggießanlagen der genannten Art sind im Stand der Technik hinlänglich bekannt, wobei je nach dem Durchmesser des Gießstrangs ein Durchmesser des Biegeradius meist zwischen sieben und zwölf Metern und der Biegevorgang selbst bei einem völlig erstarrten Gießstrang oder einem Gießstrang mit noch flüssigem Kern vorgenommen wird.
  • Je nach Strangführungskonzept wird zunächst der Gießstrang in Gießrichtung durch Treibrollenpaare gefördert und durch Stützrollen gestützt, wobei die Treibrollenpaare zusätzlich die Aufgabe haben, für eine gute Ausrichtung und Förderung zu sorgen. Für die Produktion von verschiedenen Gießformaten von beispielsweise einer Blockproduktion zu einer Brammenproduktion sind entsprechend unterschiedlich angeordnete Strangführungselemente erforderlich.
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht bei diesem Stand der Technik darin, eine Stranggießanlage so weiter zu entwickeln, dass eine Steigerung der Anlagenflexibilität erreicht und ein schneller Formatwechsel ermöglicht wird.
  • Die gestellte Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass zur Erhöhung der Anlagenflexibilität und zur Produktionssteigerung im Richtbereich vorhandene Richttreiberrollenpaare mit mindestens einem Strangführungssegment im Austausch mindestens eines Richttreiberrollenpaares zu einem kombinierten Treibrichtsystem miteinander kombiniert werden.
  • Strangführungssegmente bestehen im Wesentlichen aus mindestens zwei gegenüberliegenden Rollenpaaren, deren Rollenkörper über Traversen, Stützelemente und Lagerelemente zu Rollenbahnen miteinander verbunden sind. Die obere Rollenbahn ist über Führungselemente wie beispielsweise Gleitbahnen oder Lenkersysteme mit der unteren Rollenbahn verbunden. Der zwischen den Rollenbahnen gebildete Rollenspalt ist variabel und kann beispielsweise über Hydraulikzylinder eingestellt werden.
  • Erfindungsgemäß ist das Strangführungssegment als austauschbare Wechseleinheit so ausgebildet, das bei einer Änderung des zu produzierenden Produktformats ein schneller Wechsel mit einem dann erforderlichen zweiten Strangführungssegment durchgeführt werden kann. Auch für den Umbau der Strangführung von Richttreibern in ein Strangführungssegment darf mit einer schnellen Wechselzeit, sie liegt unter 24 h (gilt auch für den Rückbau), gerechnet werden. Durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Strangführungssegmentes als Wechseleinheit ist somit eine hohe Flexibilität gegeben.
  • Durch das Auswechseln eines Richttreiberrollenpaares gegen das erfindungsgemäße Strangführungssegment können erhöhte Gießgeschwindigkeiten für die Produktion von Brammen erreicht werden, da im Gegensatz zu Block- oder Vorprofilprodukten, die ab einer gewissen Strangführungslänge selbst tragend sind und keine Stützung auf der Losseite benötigen, bei Brammenanlagen eine Stützung bzw. der Gegenhalt auf der Losseite durchgängig bis zur Enderstarrung erforderlich ist.
  • Das erfindungsgemäße Strangführungssegment kann als Bogensegment ausgebildet sein oder übt eine Richtfunktion aus, wobei die Richtfunktion der Richtpunkte des ursprünglich vorhandenen Richttreiberrollenpaares im Wesentlichen (leichte bzw. kleine Verschiebungen sind dabei möglich) übernommen und durch eine Erweiterung bzw. Erhöhung der Richtpunktanzahl eine Verfeinerung des zuvor vorhandenen Richtkonzeptes zur Verringerung der Strangdehnung ermöglicht wird.
  • Mit Vorteil wird durch das Strangführungssegment der Bereich der vollständigen, beidseitig gestützten Strangführung gegenüber dem zuvor begrenzten Treiberbereich verlängert, wodurch eine Erhöhung der Produktionsgeschwindigkeit nicht nur bei Kombianlagen ermöglicht wird, sondern auch für reine Brammenanlagen, die ein Treibersystem im Richtbereich besitzen, wie beispielsweise Senkrechtanlagen, CSP-Anlagen, Dickbrammenanlagen. Eine Änderung im Auslaufniveau der produzierten Stranggießprodukte erfolgt nicht, und die Strangführungslinie auf der Festseite wird beibehalten, so dass keine Änderungen im Auslauf des Produktes erfolgen und die Folgeaggregate, wie beispielsweise Rollgänge, in Ihrer Position verbleiben können.
  • Erfindungsgemäß ist mit Vorteil das Strangführungssegment in unterschiedlichen Strangführungskonzepten einsetzbar, beispielsweise in Senkrecht-, Kreisbogen- und Senkrechtabbiegeanlagen für die Produktion von Kohlenstoffstählen, rostfreien Stählen und Edelstählen mit verschiedenen Gießformaten wie beispielsweise Dickbrammen, Brammen, Dünnbrammen, Blöcken, Vorprofilen (BBL-Formaten) Knüppel und Kombianlagen.
  • Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend an einem in schematischen Zeichnungsfiguren dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert.
  • Es zeigen:
  • 1 eine Strangführung nach dem Stand der Technik als Prinzipskizze,
  • 2 eine Strangführung mit Strangführungselementen als Prinzipskizze,
  • 3 die Strangführung der 1 als technische Zeichnung,
  • 4 die Strangführung der 2 als technische Zeichnung.
  • In der 1 ist eine Strangführung 3 für einen Gießstrang 1 im Block- oder Vorprofilformat nach dem Stand der Technik dargestellt. Der aus einer (nicht dargestellten) Kokille vertikal austretende Gießstrang 1 verläuft in Gießrichtung 2 in der dargestellten Prinzipskizze von rechts oben nach links in das durch die Strangführung 3 vorgegebene horizontale Auslaufniveau 4. Die Abstützung des Gießstrangs 1 erfolgt im dargestellten Strangführungsbereich mit fünf Stützrollenpaaren 6, die der Strangführungslinie der Festseite 7, der Strangführung 3 folgend, entsprechend angeordnet sind. Eine Abstützung auf der Strangführungslinie der Losseite 9 (der Festseite 7 gegenüberliegend) ist auf Grund des Block- oder Vorprofilformats nicht erforderlich. In einem Bereich, in dem der Gießstrang 1 zumindest teilweise erstarrt ist, sind zu seiner Förderung drei Richttreiberrollenpaare 5 angeordnet, so dass hier ein Richtsystem mit drei Treibern vorliegt.
  • In der 2 ist eine erfindungsgemäße Strangführung 3' für einen Gießstrang 1 im Brammenformat dargestellt. Die Strangführung 3' enthält nun nicht mehr drei Richttreiberrollenpaare 5, sondern nur noch zwei, da ein Richttreiberrollenpaar 5 durch ein Strangführungssegment 10 mit Richtfunktion und ein Strangführungsbo gensegment 11 ausgetauscht wurde. Durch die Strangführungssegmente 10, 11 wird die Strangführungslinie der Losseite 9 im vorderen Bereich der Strangführung 3' abgestützt, wie durch das Brammenformat gefordert, während die Strangführungslinie der Festseite 7 unverändert bleibt. Wie der 2 deutlich zu entnehmen ist, wird der vollständig abgestützte Bereich der Strangführung 3' durch die Strangführungssegmente 10, 11 erheblich gegenüber dem Stand der Technik verlängert. Zusätzlich sind gegenüber dem ausgetauschten Richttreiberrollenpaar 5 durch das Strangführungssegment 10 zusätzliche Richtpunkte 8 gegeben.
  • In den 3 und 4 sind die in den 1 und 2 in Form von Prinzipskizzen dargestellten Richttreiberkonfigurationen in Form von technischen Zeichnungen zur besseren Veranschaulichung dargestellt, wobei gleiche Bezugszeichen verwendet wurden.
  • 1
    Gießstrang
    2
    Gießrichtung
    3, 3'
    Strangführung
    4
    horizontales Auslaufniveau
    5
    Richttreiberrollenpaar
    6
    Stützrolle
    7
    Strangführungslinie der Festseite
    8
    Richtpunkte
    9
    Strangführungslinie der Losseite
    10
    Strangführungssegment mit Richtfunktion
    11
    Strangführungsbogensegment

Claims (9)

  1. Vorrichtung zum Stranggießen und Verformen eines Gießstranges (1) aus Metall zur Erzeugung von beispielsweise Brammen, wobei in der Stranggießanlage der vertikal aus einer Kokille austretende Gießstrang (1) mittels einer aus Richttreiberrollenpaaren (5) und Stützrollen (6) gebildeten Strangführung (3, 3') in Gießrichtung (2) geführt und in ein horizontales Auslaufniveau (4) umgebogen wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erhöhung der Anlagenflexibilität und zur Produktionssteigerung im Richtbereich vorhandene Richttreiberrollenpaare (5) mit mindestens einem Strangführungssegment (10, 11) im Austausch mindestens eines Richttreiberrollenpaares (5) zu einem kombinierten Treibrichtsystem miteinander kombiniert werden.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Strangführungssegment (10, 11) als austauschbare Wechseleinheit ausgebildet ist, die wahlweise ohne oder mit mindestens einem Antrieb versehen ist und im Wesentlichen aus mindestens zwei gegenüberliegenden Rollenpaaren besteht, deren Rollenkörper über Traversen, Stützelemente und Lagerelemente zu Rollenbahnen miteinander verbunden sind, wobei die obere Rollenbahn über Führungselemente wie beispielsweise Gleitbahnen oder Lenkersysteme mit der unteren Rollenbahn verbunden ist und der zwischen den Rollenbahnen gebildete Rollenspalt variabel über beispielsweise Hydraulikzylinder eingestellt wird.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindesten ein Strangführungssegment als Strangführungsbogensegment (11) ausgebildet ist.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Strangführungssegment (10) eine Richtfunktion ausübt.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Strangführungssegment 10 die Richtfunktionen der Richtpunkte (8) des ursprünglich vorhandenen Richttreiberrollenpaares (5) übernommen und durch eine Erweiterung bzw. Erhöhung der Richtpunktanzahl eine Verfeinerung des zuvor vorhandenen Richtkonzeptes ermöglicht wird.
  6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Strangführungssegment (10, 11) den Bereich der vollständig gestützten Strangführung (3) verlängert.
  7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Verwendung des Strangführungssegmentes (10, 11) keine Änderungen im Auslaufniveau (4) der produzierten Stranggießprodukte erfolgen und die Strangführungslinie (7) auf der Festseite beibehalten wird.
  8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Strangführungssegment (10, 11) als Wechseleinheit so ausgebildet ist, das bei einer Änderung des zu produzierenden Produktformats ein schneller Wechsel mit einem dann erforderlichen zweiten Strangführungssegment (10, 11) durchgeführt werden kann.
  9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Strangführungssegment (10, 11) in unterschiedliche Strangführungskonzepte von Senkrecht-, Kreisbogen und Senkrechtabbiegeanlagen für die Produktion von Kohlenstoffstählen, rostfreien Stählen und Edelstählen mit verschiedenen Gießformaten wie beispielsweise Dickbrammen, Brammen, Dünnbrammen, Blöcken, Vorprofilen (BBL-Formaten) Knüppel und Kombianlagen einsetzbar ist.
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