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Die
Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur dreidimensionalen Reproduktion
eines Relief- und/oder Bildoriginals unter Verwendung einer glatten,
mit einer bildlichen Darstellung des Relief- und/oder Bildoriginals
versehenen, insbesondere bedruckten, thermoplastischen Folie als
Reliefbasismaterial und einer positiven Reliefform, wobei die Folie während eines
thermoplastischen Verformungsschrittes in passgenaue Übereinanderlage
mit der positiven Reliefform gebracht und unter Wärmeeinfluss
thermoplastisch verformt wird. Ebenso richtet sich die Erfindung
auf ein dreidimensionales Reproduktionsprodukt eines Relief- und/oder
Bildoriginals.
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Es
besteht vielfach Bedarf an möglichst
kostengünstigen,
aber andererseits auch möglichst
originalgetreuen Wiedergaben und Reproduktionen von Kunstwerken
wie Bildern oder Reliefs. Zwar ist es bekannt, derartige Bilder
allein mit Hilfe fotografischer Prozesse zu reproduzieren, allerdings
bleibt es bei diesen Prozessen bei einer zweidimensionalen Darstellung
der jeweiligen Abbildung, so dass die beim Originalkunstwerk vorhandene
Dreidimensionalität nicht
wiedergegeben wird. Insbesondere Ölgemälde zeichnen sich dadurch aus,
dass die Oberfläche
des Originalbildes reliefartig gestaltet ist und es Bereiche unterschiedlich
starken Farbauftrages gibt. Auch ist durch den jeweiligen „Pinselstrich" des Künstlers eine
besondere, dem jeweiligen Kunstwerk eigene Oberflächenstruktur
vorhanden.
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Es
sind nun schon die verschiedensten Versuche unternommen worden,
originalgetreue, dreidimensionale Abbildungen oder Reproduktionsprodukte
von Kunstwerken zu schaffen.
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So
beschreibt die
US 5,201,548
A ein Pressverfahren, bei welchem eine bedruckte PVC-Folie zwischen
zwei, jeweils ein Oberflächenrelief
des wiederzugebenden Kunstwerkes aufweisenden Prägeformen verformt wird. Zur
Durchführung
dieses Verfahrens ist es notwendig, eine positive und eine negative
Reliefform auszubilden und in einer Wärmebehandlungsvorrichtung anzuordnen.
Die Herstellung derartiger Formen ist relativ aufwendig und führt insbesondere
dann, wenn ein Bild gegebenenfalls nur in einer einmaligen Einzelauflage
reproduziert werden soll, zu unverhältnismäßig hohen Kosten.
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Ein
weiters Verfahren offenbart die
DE 285 187 5 A1 , bei welchem eine mit einer
Leinwand auf der Rückseite
versehene Kunststofffolie auf eine reliefartige Oberfläche einer
Prägeform
aufgelegt und dann erwärmt
wird. Die Folie wird auf Fließtemperatur
erwärmt
und es erfolgt ein Einschmelzen der Folie in die Vertiefung der
Reliefform. Hierbei wird die Folie durch ihr Eigengewicht verformt
und es wird keine weitere Kraft auf sie ausgeübt. Eine Einschmelzung einer
Folie in Vertiefungen einer Reliefform allein durch ihr Eigengewicht
ist in der Praxis nicht praktikabel, da eine Kunststofffolie im
Laufe der Erwärmung hohe
Eigenspannung aufbaut, Wellen wirft, et cetera. Eine Verformung
durch ihr äußerst geringes
Eigengewicht kann allenfalls eine amorphe und ungenaue Form annehmen.
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Die
gegenüber
der
DE 285 187 5 A1 eine Weiterentwicklung
beschreibende
EP 0011731
A1 offenbart ein Verfahren zur Reproduktion von Ölgemälden oder ähnlich strukturierten
Gebilden, bei welchem eine thermoplastische Farbbildfolie auf eine
reliefartige Matrize gelegt wird und auf die Rückseite eine Verstärkungsfolie
aus leinwandartigem Gewebe gelegt wird, die auf der der Farbfolie
zugewandten Seite eine dielektrisch erwärmbare Beschichtung aufweist.
Dann erfolgt mit Hilfe einer planen Druckausgleichsplatte nach Erwärmung der
Bildfolie ein Verschweißen
der Verstärkungsschicht
des leinwandartigen Gewebes mit der Folie sowie eine Verformung
der Folie entsprechend der reliefartigen Gestaltung der Matrize.
In dem Verfahren nach der
EP 0011731
A1 wird somit mittels einer planen Gegenplatte ein Druck
auf die Folie ausgeübt,
der die Folie in die Reliefform drückt.
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Ein
gattungsgemäßes Verfahren
ist weiterhin auch aus der
DE
7243476 U bekannt, bei welchem eine mittels eines Druckverfahrens
auf Papier hergestellte Reproduktion eines Gemäldes auf eine Kartonplatte
aufgeklebt wird und diese Kartonplatte dem Druck einer beheizten
Matrize mit reliefartiger Struktur ausgesetzt wird. Ergänzend kann
von der Rückseite
eine zweite Matrize, die das Relief einer Leinwandstruktur wiedergibt,
auf die Kartonplatte einwirken. Hier wird also ein Prägepressverfahren
durchgeführt,
bei welchem eine mit einer bedruckten Papierschicht versehende Kartonplatte
zwischen zwei Matrizen gepresst wird, wobei eine Matrize eine reliefartige
Oberflächenstruktur
aufweist, die die Oberflächenstruktur
des zu reproduzierenden Bildes wiedergibt.
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Ein
Verfahren zur dreidimensionalen Reproduktion eines Relief- und/oder
Bildoriginals ist auch aus der
EP 0 873 233 B1 bekannt. Dort wird auf eine Leinwand
ein Bild projiziert und auf diese Projektionsseite dann mit einer
Modelliermasse oder Modellierpaste die Reliefstruktur aufgetragen.
Alternativ ist vorgesehen, dass auf eine mit einem Bild bedruckte Folie
auf der Bildseite die Modelliermasse oder Modellierpaste aufgetragen
wird. In beiden Fällen
wird nach Trocknung der Modelliermasse ein positives Relief erhalten.
Dieses positive Relief wird nun als Abdruckform genutzt und mithilfe
einer Abdruckmasse wird daraus eine negative Reliefform gebildet.
Diese negative Reliefform wird dann mit Löchern versehen, so dass eine
perforierte negative Reliefform vorliegt. Diese Reliefform wird
nun einem Vakuumtiefziehverfahren zugeführt. Das zu erstellende originalgetreue
Reproduktionsprodukt wird dann weiter dadurch hergestellt, dass
eine bedruckte Folie mit der Bildseite auf die negative Reliefform
aufgelegt und das Vakuumtiefziehverfahren durchgeführt wird.
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Allen
diesen Verfahren ist gemeinsam, dass die thermische Verformung in
einer Wärmebehandlungsvorrichtung
erfolgt, die zumindest eine positive oder negative Reliefform aufweist.
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Die
Herstellung der jeweiligen Reliefform ist aber relativ aufwendig.
Dort muss zunächst
ein Abdruck von dem zu reproduzierenden Relief- und/oder Bildoriginal
genommen und dann über
ein mehrstufiges Verfahren in die in der Regel aus Metall oder Kunstharz
bestehende Reliefform übertragen
werden. Diese Reliefformen bilden dann einseitig oder zweiseitig
die Backen einer zufahrbaren Form einer Wärmebehandlungsvorrichtung oder
einer Vakuumtiefziehvorrichtung in der darin die thermoplastische Verformung
eines Reliefbasismaterials, in der Regel eine thermoplastische Kunststofffolie,
erfolgt. Es ist also immer die relativ aufwendige Herstellung einer Prägeform oder
Matrize notwendig, wobei immer zunächst ein positives Relief und
dann eine negative Reliefform oder zunächst ein negatives Relief und dann
eine positive Reliefform erstellt wird. Wenn nun aber beispielsweise
lediglich Einzelreproduktionen einzelner Bilder oder Reliefs hergestellt
werden sollen, ist dies ein kostenspieliger Prozess, da für eine einzige
Reproduktion zumindest eine positive oder negative Prägeform oder
Matrize hergestellt werden muss.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu schaffen, die ein demgegenüber vereinfachtes
Verfahren zur Reproduktion eines Relief- und/oder Bildoriginals
bereitstellt.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 und ein dreidimensionales
Reproduktionsprodukt gemäß Anspruch
21 gelöst.
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Bei
einem Verfahren der eingangsbezeichneten Art wird die Aufgabe dabei
erfindungsgemäß insbesondere
durch folgende Schritte gelöst:
- a) Vorlage der glatten thermoplastischen Folie,
- b) unter Positionsmarkierung ihrer Relativlage zueinander passgenaue
Anordnung eines einen Durchblick auf die Folie ermöglichenden
Reliefformbasismaterials auf oder mit geringem Abstand über der
Bildseite der Folie,
- c) der bildlichen Darstellung entsprechendes Aufbringen der
Reliefstruktur auf die der Bildseite der Folie abgewandete Seite
des Reliefformbasismaterials durch Auftrag eines die positive Reliefform gestaltenden
und ausbildenden Reliefformmaterials,
- d) Einbringen der positiven Reliefform in eine Wärmebehandlungsvorrichtung,
- e) der Positionsmarkierung aus dem Schritt b) entsprechendes
passgenaues Auflegen der bildabgewandten Seite der Folie auf die
strukturierte Oberseite der positiven Reliefform und
- f) Durchführung
einer thermoplastischen Verformung und/oder Prägung der Folie.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es nun möglich,
in kostengünstiger
und technisch wenig aufwändiger
Weise jeweils eine Reliefform in Einzelanfertigung anzufertigen.
Hierbei wird die Reliefform dadurch erstellt, dass auf die gedruckte
Bildvorlage das Reliefformbasismaterial aufgelegt und dann auf das
Reliefformbasismaterial die Reliefstruktur durch Auftrag eines Reliefformmaterials
ausgebildet wird. Dies kann in handwerklicher Tätigkeit beispielsweise dadurch
geschehen, dass das Reliefformmaterial mit Hilfe eines Pinsels aufgebracht
wird. Da durch das Reliefformbasismaterial hindurch das auf das
Reliefbasismaterial beziehungsweise die thermoplastische Folie aufgedruckte
Bild sichtbar ist, kann die dem „Pinselstrich" des Künstlers
entsprechende Pinselführung
und damit einhergehende entsprechende Aufbringung des Reliefformmaterials
ohne Weiteres erfolgen. Das Reliefformmaterial kann aber auch beispielsweise
mittels eines Siebdruckverfahrens im Wege eines dreidimensionalen
Siebdrucks oder eines dreidimensionalen Plots, aber auch mittels
anderer Druck- und/oder Auftragsverfahren aufgetragen werden. Es
wird also die Reliefstruktur des zu reproduzierenden Reliefs oder
Bildes mit Hilfe des Reliefformmaterials auf das Reliefformbasismaterial
aufgebracht. Sobald oder nachdem das Reliefformmaterial getrocknet
oder gehärtet
ist, ist dadurch dann eine positive Reliefform geschaffen. Diese
Reliefform ist technisch wenig aufwendig und kostengünstig hergestellt
worden. Diese Reliefform kann danach in eine Wärmebehandlungsvorrichtung eingebracht
und in üblicher
Weise mit der das Reliefbasismaterial bildenden bedruckten thermoplastischen
Folie versehen und in der Form dem thermoplastischen Verformungsprozess
unterworfen werden, so dass dadurch ein aus der verformten Folie
bestehendes oder diese umfassendes dreidimensionales Reproduktionsprodukt
erstellt wird.
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Nach
Abschluss des thermoplastischen Verformungsschrittes oder Verfahrens
ist die dreidimensionale Reproduktion des Bildes dann farb-, struktur- und
oberflächenrealistisch
erstellt. Die verformte Folie kann der Form zusammen mit der positiven
Reliefform entnommen und weiteren Behandlungs- oder Bearbeitungsschritten
zugeführt
werden. In einer weiteren Verfahrensalternative kann die geprägte Folie
aber auch von der positiven Reliefform entfernt und die positive
Reliefform gegebenenfalls für
weitere Reproduktionen verwendet werden. Die kostengünstig erstellte
Reliefform kann aber auch verworfen und eine neue Reliefform eines
weiteren Gegenstandes oder desselben Bildes angefertigt werden.
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Da
wie nachstehend noch erläutert
wird, das für
die Erstellung der Reliefform verwendete Reliefformbasismaterial
vorzugsweise eine netzartige oder engmaschige Struktur aufweist,
können
für das
Herstellverfahren glatte Formen mit zu den Formen führenden
Vakuum- oder Druckluftkanäle
in den Wärmebehandlungsvorrichtungen
verwendet werden, wobei die jeweils nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erstellte
positive Reliefform auf eine Form aufgelegt wird. Es brauchen keine
besonderen Luftkanäle
angefertigt zu werden, da das Reliefformbasismaterial nicht nur
einen Durchblick sondern auch die Durchleitung von Druckluft oder
auch das Anlegen eines Vakuums ermöglicht. Insbesondere ist die
positive Reliefform dann ohne weitere Maßnahmen in bekannten Vakuumtiefziehverfahren
einsetzbar.
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Das
in Form einer Folie ausgebildete Reliefbasismaterial ist gemäß Weiterbildung
der Erfindung durchscheinend oder transparent oder durchsichtig oder
transluzent ausgebildet. Damit wird es möglich, die Folie von der Rückseite
her, d. h. von der bildabgewandten Seite her zu beleuchten und damit
die Vorlage klar und deutlich, insbesondere was die aufzubringende
Struktur angeht, zu präsentieren.
Die Erfindung sieht daher die weitere Ausgestaltung vor, dass die
Folie im Schritt a) mit ihrer bildabgewandten Seite auf oder über ein
von der anderen Seite beleuchtetes Substrat, insbesondere einen
Leuchttisch, angeordnet wird.
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Als
Reliefbasismaterial besonders geeignete Folien sind Heißpräge- und/oder
Kunststofffolien aus PET (Polyethylenterephthalat) oder Polystyrol
oder PVC (Polyvinylchlorid), insbesondere Hart-PVC-Folien. Die Erfindung
sieht daher zur vorteilhaften Ausgestaltung die Verwendung derartiger
Folien vor. Ganz besonders zweckmäßig ist dabei die Verwendung
einer Hart-PVC-Folie mit einem VICAT-Erweichungspunkt von 68 bis
76°C als
Reliefbasismaterial, wodurch sich die Erfindung auch auszeichnet.
Hierbei wird der VICAT-Erweichungspunkt in Öl gemessen nach dem Verfahren
B/50.
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Für die Aufbringung
der bildlichen Darstellung auf das Reliefbasismaterial sieht die
Erfindung vor, dass die bildliche Darstellung mittels eines Siebdruck-
oder Offsetdruckverfahrens auf das Reliefbasismaterial aufgebracht
wird. Hierbei ist es zur Darstellung der Reliefstruktur von ganz
besonderem Vorteil, wenn gemäß Ausgestaltung
der Erfindung die bildliche Darstellung in Form eines unter 45° Querlicht
aufgenommenen Bildes oder Scans auf das Reliefbasismaterial aufgebracht,
insbesondere aufgedruckt wird. Für
das Druckverfahren und die spätere Anwendung
beim thermischen Verformungsprozess eignen sich insbesondere Lösungsmitteltinten
oder Solventtinten, deren Verwendung die Erfindung weiterhin vorsieht.
Ganz besonders gut geeignet ist die Verwendung einer Lösemitteltinte
mit einem Flammpunkt zwischen 60°C
und 70°C
und einem Siedepunkt von ≥ 115°C.
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Als
Reliefformbasismaterial, das einerseits einen ausreichenden Durchblick
auf die darunter angeordnete bildliche Darstellung auf der Folie
beziehungsweise auf dem Reliefbasismaterial erlaubt, und das andererseits
ausreichend tragfähig
und dichtmaschig genug ist, damit dort das Reliefformmaterial aufgebracht
werden kann, ist in Ausgestaltung der Erfindung weiterhin vorgesehen,
das als Reliefformbasismaterial ein kleinmaschiges, vorzugsweise netzartiges,
Gebilde insbesondere aus Baumwolle oder Kunststoff, vorzugsweise
Polyamid, verwendet wird. Hierbei ist ein besonders geeignetes Material Tüllmaterial,
das in Form von Feintüll,
Wabentüll
oder Filettüll
verwendet werden kann.
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Um
das Reliefformmaterial gut auf das Reliefformbasismaterial aufbringen
zu können
und dieses andererseits aber auch passgenau und lagegenau auf den
jeweiligen Markierungspositionen entsprechend über dem als Folie ausgebildeten
Reliefbasismaterial anordnen zu können, zeichnet sich die Erfindung
weiterhin dadurch aus, dass das Reliefformbasismaterial auf einen
Rahmen gespannt auf oder mit geringem Abstand über der Bildseite der Folie
angeordnet wird.
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Besonders
zweckmäßige, das
Reliefformmaterial ausbildende „Modellierpasten" umfassen ein Füllkörpermaterial
und ein Bindemittel, so dass die Erfindung weiterhin dadurch gekennzeichnet
ist, dass als Reliefformmaterial eine Füllkörper und Bindemittel aufweisende
Modelliermasse verwendet wird. Hierbei weist die Modelliermasse
oder Modellierpaste zweckmäßigerweise
Gips und Feinsandpartikel und/oder Kunstharz und Feinsandpartikel und/oder
Kunstharz und Aluminiumpartikel auf. Eine besonders geeignete Modelliermasse
ist unter der Markenbezeichnung Fermacell® im
Handel erhältlich.
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Auch
wenn erfindungsgemäß vorgesehen ist,
dass zur Vereinfachung und schnellen Durchführung des Verfahrens das Reliefformmaterial
von Hand, insbesondere mittels Pinsel, aufgetragen wird, ist es
auch möglich
diese Auftragung gegebenenfalls zu automatisieren.
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Damit
nach der die thermoplastische Verformung umfassenden Wärmebehandlung
des Reliefbasismaterials dieses gut handhabbar und weiterverarbeitbar,
beispielsweise mit Firnis zu bestreichen oder in einen Rahmen einbringbar
ist, sieht die Erfindung weiterhin vor, dass nach Durchführung der
thermoplastischen Verformung das Reliefbasismaterial der Wärmebehandlungsvorrichtung
entnommen und auf der bildabgewandten Rückseite Vertiefungen mit einem
Verfüllmaterial
aufgefüllt
werden. Aufgrund der Verformung ist die Rückseite naturgemäß entsprechend
reliefartig gestaltet und kann durch die Verfüllung mit Verfüllmaterial
zum einen mehr oder weniger nivelliert, zum anderen damit aber auch
stabiler und fester gemacht werden.
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Alternativ
ist es hierbei erfindungsgemäß aber auch
möglich,
dass nach Durchführung
der thermoplastischen Verformung das Reliefbasismaterial und die
positive Reliefform zusammenliegend der Wärmebehandlungsvorrichtung entnommen
und die Reliefform auf ihrer dem Reliefbasismaterial abgewandten
Rückseite
mit einem Verfüllmaterial
aufgefüllt
wird.
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Um
auch der Rückseite
der dreidimensionalen Reproduktion des Relief- und/oder Bildoriginals eine
leinwandartige Struktur geben zu können, sieht die Erfindung weiterhin
vor, dass auf die mit Verfüllmaterial
aufgefüllte
jeweilige Rückseite
eine Leinwand aufkaschiert wird. Die Vorderseite der Bildreproduktion
weist aufgrund der Verwendung des kleinmaschigen und netzartigen
Reliefformbasismaterials, insbesondere aus Tüll, eine leinwandartige Struktur
auf, da sich bei der thermischen beziehungsweise thermoplastischen
Verformung des aus Folie bestehenden Reliefbasismaterials diese
Struktur in die Folie überträgt.
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Es
ist in Weiterbildung der Erfindung auch möglich, die auf die erfindungsgemäße Art und
Weise hergestellte positive Reliefform dazu zu verwenden, damit
eine dauerhaft mehrfach nutzbare Reliefform herzustellen. Dazu sieht
die Erfindung vor, dass die positive Reliefform mittels eines dreidimensionalen
Laserscans und anschließender
lasergesteuerter Modellierung in Kunstharz in eine dauerhafte positive Reliefprägeform überführt wird.
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Die
Wärmebehandlungsvorrichtung
zur Durchführung
der thermischen Verformung umfasst üblich Vakuum- und/oder Pressluft-
Präge-
und/oder Formmaschinen, insbesondere zum Vakuumtiefziehen, wie sie üblicherweise
bei der thermoplastischen Verformung von Kunststofffolien verwendet
werden. Die Erfindung sieht daher weiterhin vor, dass die thermoplastische
Verformung in einer offenen oder geschlossenen Form mit angelegtem
Vakuum und/oder aufgebrachter Druckluft durchgeführt wird.
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Solche
zur Durchführung
dieses Verfahrens geeigneten Vorrichtungen bestehen beispielsweise aus
einer oberen und einer unteren Form, wobei beispielsweise die erfindungsgemäße positive
Reliefform auf die untere Form aufgelegt, darauf das Reliefbasismaterial
beziehungsweise die bedruckte Folie aufgelegt wird und dann die
obere, gegebenenfalls weiche oder glatte Form auf die untere Form
zugefahren und somit eine geschlossene Form gebildet wird. Bei diesem
Verfahren wird beispielsweise die untere Form auf einen Temperaturbereich
zwischen 140 und 180°C
erwärmt
und die obere Form auf eine Temperatur von 60–80°C. Die beiden Formen werden
dann mit einem Druck von 100–250
kg/cm2 aufeinandergepresst, was beispielsweise
dadurch geschehen kann, das an zumindest der Außenseite einer der Formen eine
Pressrolle auf einer Länge
von ca. 80 cm, was vorzugsweise dem Formenmaß entspricht, entlang bewegt
wird. Nach dem thermoplastischen Umformvorgang von ca. 10–20 Sekunden werden
die Formen auseinander gefahren und wird das in der Form befindliche
Gebilde für
ca. 20 Sekunden bis ca. 1 Minute gegebenenfalls gekühlt.
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Ein
besonders geeignetes Wärmebehandlungsverfahren
zur Durchführung
der thermischen Verformung ist das Vakuumtiefziehverformen mithilfe einer
Vakuumtiefziehform. Hierbei wird die positive Reliefform auf die
Oberseite der Vakuumtiefziehform aufgelegt, die zu verformende Folie,
also das Reliefbasismaterial, darauf positionsgenau aufgelegt und dann
kurzfristig die zur Erweichung der Folie notwendige Temperatur unter
gleichzeitiger Ausbildung eines Vakuums an der Vakuumtiefziehform
eingestellt. Bei Erreichen der Erweichungstemperatur verformt sich
die Folie blitzschnell, so dass anschließend nach einer gewissen Kühlungszeit
das Vakuum abgestellt werden und die fertig geprägte Folie, also das dreidimensionale
Reproduktionsprodukt, der Vakuumtiefziehform entnommen werden kann.
Alternativ oder unterstützend
kann anstelle oder zusätzlich
zu dem Vakuum bei einem solchen Verfahren auch Druckluft von der
entgegengesetzten, also der bedruckten bzw. mit dem Bild versehenen
Folienseite, aufgebracht werden. Die hierbei benutzte Vakuumtiefziehform
ist vorteilhafter Weise Bestandteil einer offenen Wärmebehandlungsvorrichtung,
d. h. einer lediglich mit dieser einen Vakuumtiefziehform versehenen Wärmebehandlungsvorrichtung.
Insofern handelt es sich bei der Vakuumtiefziehform dann um eine
offene Form, da von der Gegenseite kein Gegenstück angelegt oder angepresst
wird.
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Schließlich wird
die obenstehende Aufgabe auch gelöst durch ein dreidimensionales
Reproduktionsprodukt eines Relief- und/oder Bildoriginals, das nach einem
der Ansprüche
1–20 hergestellt
ist.
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Mit
der Erfindung ist es durch die Verwendung der thermoplastischen
Polymer-Folie und deren Prägung
beziehungsweise thermoplastischen Verformung auf einer positiven
Reliefform möglich,
mit einer hochpräzisen
Formzeichnung feinste Reliefstrukturen wie Pinselstriche oder Craquelees
eines Bildes auf der Folienbildseite durch Prägung abzubilden. Hierbei wird
zur Erstellung der positiven Reliefform oder Reliefstruktur zunächst die
glatte thermoplastische Kunststofffolie, die eine Bedruckung mit
einer bildlichen Darstellung auf einer Seite aufweist, mit der bildabgewandten
Seite auf einen Leuchttisch aufgelegt. Bei der Folie handelt es
sich um eine durchscheinende Folie, so dass aus dem Leuchttisch
heraus eine Lichtquelle die Kunststofffolie von hinten durchstrahlt
und das aufgedruckte Bild plastisch und klar und deutlich erstrahlen
lässt.
Bei dieser bildlichen Darstellung sind sämtliche Konturen gut erkennbar.
Insbesondere ist die bildliche Darstellung der Ausdruck oder Aufdruck
eines mit einem 45° Querlicht
aufgenommenen Bildes. Hierdurch werden Schattierungen des Bildes
und die einzelnen Pinselstriche des Originales sehr gut dargestellt
und erkennbar. Über
das Bild wird ein Rahmen mit darin aufgespanntem Tüll oder
Tüllgewebe
als Reliefformbasismaterial gelegt. Die Relativlage des Reliefformbasismaterials
zum Reliefbasismaterial (Folie) wird markiert. Anschließend wird
auf das Reliefformbasismaterial die geeignete Modellierpaste als
Reliefformmaterial per Pinselstrich aufgebracht. Da durch das Reliefformbasismaterial
hindurch der Blick auf das darunterliegende Reliefbasismaterial
gewährleistet ist,
können
die dort dargestellten Pinselstriche nun auf dem Reliefformbasismaterial
exakt und naturgetreu mit dem Reliefformmaterial beziehungsweise
der Modellierpaste oder -masse nachvollzogen werden. Auf dem Reliefformbasismaterial
wird also die Reliefstruktur des zu reproduzierenden Relief- und/oder Bildmaterials
modelliert. Anschließend
wird das mit der Reliefstruktur versehene Reliefformbasismaterial als
positive Reliefform in die Wärmebehandlungsvorrichtung,
die insbesondere eine Vakuumtiefzieh- und/oder Druckluftprägevorrichtung
mit zumindest einem erhitzbaren oder erwärmbaren Formteil ist, eingebracht.
Auf die positive Reliefform wird die Folie beziehungsweise das Reliefbasismaterial
mit der unbedruckten beziehungsweise bildabgewandten Seite aufgelegt
und es wird der thermoplastische Verformungsvorgang durchgeführt.
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Anschließend werden
gegebenenfalls die Formteile auseinander gefahren und wird die nun
reliefgeprägte
oder reliefgeformte Folie entnommen und von ihrer Rückseite
her mit einem Füllstoff
verfüllt,
so dass eine mehr oder weniger ebene niveaugleiche Rückseitenfläche gebildet
wird. Auf diese Rückseitenfläche wird
dann eine Leinwand aufkaschiert. Danach ist ein originalgetreues
dreidimensionales Bild entsprechend der reproduzierten Vorlage hergestellt.
Eine bildliche Darstellung ist vorzugsweise mit einer Solventtinte
oder einer Lösemitteltinte aufgetragen
worden. Hierdurch ergibt sich bei dem im Temperaturenbereich von
ca. 100°C
durchgeführten
thermoplastischen Verformungsvorgang in der Wärmebehandlungsvorrichtung eine
besonders intensive oder zumindest subjektiv als intensiv empfundene
Farbgestaltung.
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Gewünschtenfalls
kann die Bildoberfläche mit
Firnis behandelt werden, wenn eine entweder glänzende oder matte Oberfläche gewünscht wird.
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Als
Reliefbasismaterial eignet sich insbesondere eine Hart-PVC-Folie, die unter
der Bezeichnung Pentaprint, vorzugsweise als Pentaprint PRM 180/09,
im Handel erhältlich
ist.
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Das
Reliefformbasismaterial ist vorzugsweise ein Feintüll auf Baumwollbasis
mit einem spezifischen Gewicht von 80 g/m2.
Die Maschenbreite ist dabei variabel. Wichtig ist hier allein, dass
das Reliefformbasismaterial nicht aus Metall besteht und bezüglich seiner
Maschenweite so ausgelegt ist, dass das jeweils verwendete Reliefformmaterial
beziehungsweise die jeweils verwendete Modellierpaste nicht durchtropft
oder durchdringt sondern auf dem Reliefformmaterial trocknen und
aushärten
kann. Das Reliefformbasismaterial darf weder Feuchtigkeit aufnehmen
und dann quellen noch darf es während des
thermoplastischen Verformungsprozesses unter Wärmeeinwirkung Schwund aufweisen.
Es muss also mechanisch belastbar und hitzebeständig sein. Es sollte sich quasi
wie eine Acryl- oder Ölfarbe
verhalten, die neben den anderen oben stehend genannten Materialen
ebenso auch als Reliefformmaterial Verwendung finden können. Nach
Trocknung der Modellierpaste liegt dann die positive Reliefform
vor, die in übliche
thermoplastischen Vakuum- oder Druckluft-, Press- oder Präge- oder
Tiefziehmaschinen oder -vorrichtungen oder -einrichtungen wie oben
beschrieben eingebracht werden können,
so dass dort dann der thermoplastische Verformungsprozess stattfindet.
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Für die Verfüllung der
Rückseite
des Reliefbasismaterials oder des Reliefformbasismaterials eignet
sich beispielsweise ein mit PVC-Bindemittel vermischter Feinsand.
Solche Mischungen sind im Handel als PVC-Teppichkleber erhältlich.
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Um
gegebenenfalls eine längerfristige
Benutzung der erfindungsgemäß hergestellten
Reliefformen gewährleisten
zu können,
kann die aus dem Reliefformbasismaterial, vorzugsweise in Form eines Tüllgewebes,
und dem Reliefformmaterial in Form der Modellierpaste bestehende
positive Reliefform beispielsweise mit einem Tiefengrund oder einer
Teflonbeschichtung versehen und damit mechanisch und thermisch stabiler
und belastbarer ausgestaltet werden.
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Die
Modelliermasse oder Modellierpaste beziehungsweise das Reliefformmaterial
kann automatisch beispielsweise mittels eines Siebdruckverfahrens
im Wege eines dreidimensionalen Siebdruckes oder eines dreidimensionalen
Plots aufgebracht wird. Dabei wird die reliefartige Oberfläche des
Originals digital erfasst und als digitaler Datensatz abgespeichert.
Dieser digitale Datensatz wird zur Aufbringung des Reliefformmaterials
genutzt und mittels eines geeigneten Druckverfahrens oder Siebdruckverfahrens wird
das Reliefformmaterial auf das Reliefformbasismaterial aufgebracht,
wobei der digitale Datensatz die jeweilige Menge an Reliefformmaterial
und die Position an denen das Reliefformmaterial aufgebracht wird,
bestimmt. Hierbei kann eine reliefartige Struktur durch Mehrfachauftrag
an definierten Stellen erzeugt werden.