DE102007061535B4 - Messerschärfvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Messerschärfvorrichtung mit einer Halterung (1), an der zwei sich kreuzende Wetzstäbe (4, 5) drehbar gelagert und aufeinander zu federbelastet sind und die einen an einem Ende offenen Messereinführschlitz (8) aufweist, der sich zur Kreuzungsstelle der Wetzstäbe (4, 5) erstreckt, sodass die Wetzstäbe (4, 5) durch den Druck des Messers (23) aus ihrer Schärfstellung, in der sie einen Kreuzungswinkel (α) einnehmen, entgegen der Federkraft auseinandergedrückt werden, wobei die von ihren Drehachsen (6, 7) abgewandten Enden der Wetzstäbe (4, 5) Vorsprünge (24, 25) aufweisen, die in bogenförmigen Führungsschlitzen (13, 14) beiderseits des Messereinführschlitzes (8) geführt sind, dadurch gekennzeichet, dass die Wetzstäbe (4, 5) zum Abziehen des Messers (23) in einer Abziehstellung mit einer Arretiervorrichtung arretierbar sind, in der der Kreuzungswinkel (β) der Wetzstäbe (4, 5) größer ist als der Kreuzungswinkel (α) in der Schärfstellung (2) und die Halterung (1) als Arretiervorrichtung Haken beiderseits des Messereinführschlitzes (8) aufweist, die die Vorsprünge (24, 25) an den Wetzstäben (4, 5) in der Abziehstellung fixieren.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Messerschärfvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine derartige Messerschärfvorrichtung ist bekannt (
EP 1328379 B1 ). Mit der bekannten Vorrichtung können stumpfe Messer hervorragend geschärft werden. Allerdings tritt mit der Zeit eine spürbare Abnutzung der Messer auf. - Aus
US 2,249,218 ist eine Messerschärfvorrichtung mit einer Halterung bekannt, an der zwei sich kreuzende Wetzstäbe gelagert und durch Federn aufeinander zu belastet sind. Die Wetzstäbe weisen eine Parallelogrammführung durch jeweils zwei daran angelenkte Bügel auf, deren Enden in Bohrungen in der Halterung eingreifen, die seiltich und in der Höhe versetzt sind. Damit sind die Wetzstäbe in einem großen Winkel gegenüber einander angeordnet, wenn sie in die unteren, weiter voneinander entfernten Bohrungen eingreifen. Durch Ummontieren der Bügel in die oberen, näher zueinander angeordneten Bohrungne ist der Winkel spitz. - Bei der Messerschärfvorrichtung nach
EP 1 642 677 A1 ist in einem Gehäuse ein Schärfeinsatz angeordnet, der aus einem elastischen Blattmaterial mit Streifen mit abressiver Oberfläche gebildet ist, der um einen Block derart gewickelt ist, dass sich die beiden Streifen kreuzen und sich mit ihren Enden in dem Gehäuse beiderseits der Einführöffnung für das Messer abstützen. - Aufgabe der Erfindung ist es, eine Messerschärfvorrichtung bereitzustellen, mit der sich Messer auch ohne große Abnutzung hervorragend schärfen lassen.
- Dies wird erfindungsgemäß durch die Messerschärfvorrichtung nach dem Anspruch 1 erreicht, wonach die Wetzstäbe zum Abziehen des Messers in einer Abziehstellung arretierbar sind, in der der Kreuzungswinkel der Wetzstäbe größer ist als der Kreuzungswinkel in der Schärfstellung.
- Das heißt, erfindungsgemäß können die Wetzstäbe einerseits eine Schärfstellung einnehmen, die der Ausgangsstellung der Wetzstäbe entspricht, aus der sie mit dem zu schärfenden Messer entgegen der Federkraft, mit der die Wetzstäbe aufeinander zu belastet sind, auseinandergedrückt werden. In der Ausgangs- oder Schärfstellung weisen die Wetzstäbe einen relativ kleinen Kreuzungswinkel auf, der sich durch den Druck des Messers vergrößert. Damit können zwar stumpfe Messer hervorragend geschärft werden. Allerdings wird nicht nur die Messerschneide selbst, sondern auch der der Schneide benachbarte Bereich des Messers und damit verhältnismäßig viel Material abgenommen.
- Nach der Erfindung sind die Wetzstäbe zudem in einer Abziehstellung arretierbar, in der sie einen größeren Kreuzungswinkel einnehmen als in der Schärfstellung. In der Abziehstellung wird damit nur die Schneide selbst, also der sogenannte feine Bereich der Messerschneide geschärft. Dadurch können Messer, die zwar nicht stumpf, aber auch nicht mehr richtig scharf sind, geschärft werden, ohne dass ein nennenswerter Materialabtrag erfolgt. Das Abziehen, also das Schärfen der Messer nur im feinen Bereich, wird im Allgemeinen erheblich häufiger durchgeführt als das Schärfen richtig stumpfer Messer.
- Zur Führung der drehbar gelagerten Wetzstäbe sind in der Halterung beiderseits des Messereinführschlitzes bogenförmige Führungsschlitze vorgesehen, in die Vorsprünge eingreifen, die vorzugsweise an den von den Drehachsen der Wetzstäbe abgewandten Enden vorgesehen sind. Diese Vorsprünge werden zur Arretierung der Wetzstäbe in der Abziehstellung genutzt, beispielsweise indem sie von einem Haken übergriffen werden.
- Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Darin zeigen jeweils schematisch
-
1 die Vorderseite der Messerschärfvorrichtung in der Abziehstellung; und -
2 und3 die Rückseite der Messerschärfvorrichtung in der Schärfstellung bzw. Abziehstellung. - Danach weist die Vorrichtung als Halterung
1 einen Sockel2 mit einer senkrechten Halteplatte3 auf. An der Halteplatte3 sind zwei sich kreuzende Wetzstäbe4 ,5 mit zur Platte3 senkrecht verlaufenden parallelen Achsen6 ,7 drehbar gelagert. Die Halteplatte3 weist in der Mitte einen senkrechten Schlitz8 auf, der an seinem oberen Ende9 , das nach oben trichterförmig erweitert ist, offen und an seinem unteren Ende10 geschlossen ist. Das untere Ende10 befindet sich oberhalb der Drehachsen6 ,7 , die auf der einen bzw. anderen Seite des Schlitzes8 liegen. - Damit sich die Wetzstäbe
4 ,5 kreuzen können, sind sie gegenüber der Platte3 versetzt angeordnet. Das heißt, der Stab5 ist näher an der Platte3 angeordnet als der Stab4 . Die Wetzstäbe4 ,5 , die parallel zur Halteplatte3 verlaufen, können beispielsweise einen rechteckigen Querschnitt aufweisen und plan aufeinander liegen. Sie können beispielsweise aus Kunststoff bestehen. Im Schleifbereich weisen die Wetzstäbe4 ,5 Einsätze11 ,12 aus Siliziumcarbid oder einem anderen keramischen Material auf. - An ihrem von den Drehachsen
6 ,7 abgewandten oberen Ende sind die Wetzstäbe4 ,5 in kreisbogenförmigen, zu den Drehachsen6 ,7 konzentrischen Schlitzen13 ,14 in der Halteplatte3 geführt, die auf der einen bzw. anderen Seite des Schlitzes8 vorgesehen sind. - Die Enden der Wetzstäbe
4 ,5 sind entsprechend den Pfeilen16 ,17 durch Federstäbe18 ,19 aufeinander zu belastet, die beiderseits des Schlitzes8 verlaufen und mit einem Ende drehfest an dem Zapfen21 ,22 befestigt sind, mit dem die Wetzstäbe4 ,5 an der Halteplatte3 drehbar gelagert sind und die die Drehachse6 bzw.7 bilden. Das andere Ende der Federstäbe18 ,19 ist abgewinkelt in eine entsprechende Bohrung in der Halteplatte3 gesteckt. - Der Schlitz
8 dient zur Aufnahme und Führung eines Messers mit der zu schärfenden Klinge23 . Dabei werden die sich kreuzenden Wetzstäbe4 ,5 beim Schärfen einer stumpfen Klinge23 von der in2 dargestellten Ausgangs- oder Schärfstellung der Messerschärfvorrichtung entgegen der Kraft der Federn18 ,19 durch den Druck der Klinge23 auseinander gedrückt. - Das heißt, die Zapfen oder Vorsprünge
24 ,25 , die an den oberen Enden der Wetzstäbe4 ,5 zur Führung in den Führungsschlitzen13 ,14 vorgesehen sind, sind von dem dem Messereinführschlitz8 benachbarten Ende der Führungsschlitze13 ,14 bis zum gegenüberliegenden Ende in der Schärfstellung nach2 frei beweglich. - Dabei nehmen die Wetzstäbe
4 ,5 in der Schärfstellung gemäß2 einen relativ kleinen Kreuzungswinkel α von weniger als 40°, insbesondere ca. 30° ein. - Nach der Erfindung sind die Wetzstäbe
4 ,5 in einer Abziehstellung arretierbar, die in1 und3 dargestellt ist. Dabei beträgt der Kreuzungswinkel β mehr als 40°, insbesondere ca. 50°. - Zur Arretierung der Wetzstäbe
4 ,5 in der Abziehstellung gemäß3 sind Haken vorgesehen, die die Vorsprünge24 ,25 , die aus den bogenförmigen Führungsschlitzen13 ,14 an der Rückseite der Halteplatte3 herausragen, übergreifen. - Die Haken werden durch an der Rückseite der Halteplatte
3 um Achsen35 ,36 drehbar gelagerte Scheiben26 ,27 gebildet, die jeweils mit einer Ausnehmung38 ,39 versehen sind, in die die Vorsprünge24 ,25 eingreifen. Die Längsachse jeder Ausnehmung38 ,39 verläuft zum Radius der Scheibe26 bzw.27 in einem Winkel von maximal 110°, vorzugsweise maximal 90°. - Während die Scheiben
26 ,27 in der in3 dargestellten Abziehstellung die Vorsprünge24 ,25 in den Führungsschlitzen13 ,14 so übergreifen, dass sie sich aufgrund der Winkelstellung der Ausnehmung38 ,39 zum Schlitz13 ,14 nicht bewegen können, bleiben die Scheiben26 ,27 in der in2 dargestellten Schärfstellung drehbar, sodass sich die Vorsprünge24 ,25 an den Enden der Wetzstäbe4 ,5 in den Führungsschlitzen13 ,14 hin- und herbewegen können, wobei sich die Vorsprünge24 ,25 beim Drehen der Scheiben zugleich in der Ausnehmung38 ,39 hin- und herbewegen. - Die Scheiben
26 ,27 sind vorzugsweise jeweils in eine entsprechende kreisförmige Ausnehmung40 ,41 in der Halteplatte3 eingelassen. In der Abziehstellung (3 ), stehen die Scheiben26 ,27 mit einem Segment31 ,32 über die Halteplatte3 vor, die dazu ihrerseits an ihrer von dem Messereinführschlitz8 abgewandten Seiten jeweils eine Ausnehmung33 ,34 aufweisen. - Die Scheiben
26 ,27 sind am Umfang mit einer Mulde28 ,29 versehen, die in der Schärf- oder Ausgangsstellung gemäß2 mit der Ausnehmung33 bzw.34 der Halteplatte fluchtet.
Claims (7)
- Messerschärfvorrichtung mit einer Halterung (
1 ), an der zwei sich kreuzende Wetzstäbe (4 ,5 ) drehbar gelagert und aufeinander zu federbelastet sind und die einen an einem Ende offenen Messereinführschlitz (8 ) aufweist, der sich zur Kreuzungsstelle der Wetzstäbe (4 ,5 ) erstreckt, sodass die Wetzstäbe (4 ,5 ) durch den Druck des Messers (23 ) aus ihrer Schärfstellung, in der sie einen Kreuzungswinkel (α) einnehmen, entgegen der Federkraft auseinandergedrückt werden, wobei die von ihren Drehachsen (6 ,7 ) abgewandten Enden der Wetzstäbe (4 ,5 ) Vorsprünge (24 ,25 ) aufweisen, die in bogenförmigen Führungsschlitzen (13 ,14 ) beiderseits des Messereinführschlitzes (8 ) geführt sind, dadurch gekennzeichet, dass die Wetzstäbe (4 ,5 ) zum Abziehen des Messers (23 ) in einer Abziehstellung mit einer Arretiervorrichtung arretierbar sind, in der der Kreuzungswinkel (β) der Wetzstäbe (4 ,5 ) größer ist als der Kreuzungswinkel (α) in der Schärfstellung (2 ) und die Halterung (1 ) als Arretiervorrichtung Haken beiderseits des Messereinführschlitzes (8 ) aufweist, die die Vorsprünge (24 ,25 ) an den Wetzstäben (4 ,5 ) in der Abziehstellung fixieren. - Messerschärfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Haken durch eine an der Halterung drehbar befestigte Scheibe (
26 ,27 ) mit einer Ausnehmung (38 ,39 ) zum Übergreifen der Vorsprünge (24 ,25 ) versehen ist. - Messerschärfvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheiben (
26 ,27 ) in Ausnehmungen (40 ,41 ) in der Halterung (1 ) eingelassen sind. - Messerschärfvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Segment (
31 ,32 ) jeder Scheibe (26 ,27 ) in der Abziehstellung über die Halterung (1 ) vorsteht. - Messerschärfvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (
1 ) an ihrer von dem Messereinführschlitz (8 ) abgewandten Seite eine Ausnehmung (33 ,34 ) aufweist. - Messerschärfvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Scheibensegment (
31 ,32 ) in der Abziehstellung in die Ausnehmung (33 ,34 ) an der Halterung vorsteht. - Messerschärfvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jede Scheibe (
26 ,27 ) am Umfang eine Mulde (28 ,29 ) aufweist, die in der Schärfstellung mit der Ausnehmung (33 ,34 ) in der Halterung fluchtet.
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