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Hintergrund der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft allgemein Fahrzeugsitze und insbesondere Fahrzeugsitze
mit darin montierten Airbags.
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Seit
einigen Jahren werden Fahrzeuge mit seitlichen Airbags ausgestattet,
die zu einer Position lateral neben einem Insassen des Fahrzeugs
entfaltet werden können.
Einige dieser Airbags sind in ihrem nicht-entfalteten Zustand innerhalb
eines Fahrzeugsitzes montiert. Gewöhnlich ist der Airbag in einem
Airbag-Modul untergebracht, das in dem äußeren Seitenpolster der Sitzlehne
des Fahrzeugsitzes montiert ist. Das Modul umfasst ein Gehäuse, das den
gefalteten Airbag enthält,
und einen Gasgenerator. Das Airbag-Modul ist gewöhnlich durch die Schaumpolsterung
und den Bezug der Sitzlehne umgeben. Wenn eine Aufprallbedingung
erfasst wird, in welcher der Airbag entfaltet werden soll, versorgt eine
Steuereinrichtung den Gasgenerator mit Strom, um eine Gasexpansion
in dem Airbag einzuleiten. Die Gasexpansion sorgt dafür, dass
sich der Airbag rasch erweitert und aus dem Gehäuse nach außen austritt. Herkömmliche
Sitzlehnen mit diesen Typen von Airbags umfassen häufig eine Öffnung oder
einen Schlitz in dem Schaumpolster sowie Reißnähte in dem Bezug, um den sich
erweiterten Airbag durch das Polster zu leiten.
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Es
ist allgemein wünschenswert,
eine Fragmentierung des Schaumpolsters während der Airbag-Entfaltung
zu verhindern, wenn der Airbag durch den Schlitz in dem Schaumpolster
gedrückt
wird. Eine Fragmentierung kann auf bekannte Weise reduziert werden,
indem ein Textilnetz in dem Schlitz des Schaumpolster um das Airbag-Modul
herum vorgesehen wird. Die Verwendung des Textilnetzes hilft dabei,
die Fragmentierung des Schaumpolsters zu reduzieren, wobei jedoch
durch das zusätzlich
vorgesehene Textilnetz die Kosten für den Fahrzeugsitz erhöht werden.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz einschließlich eines Rahmens und eines
Polsterteils. Ein Bezug umgibt den Rahmen und das Polsterteil wenigstens
teilweise. Ein Bezug umfasst eine darin ausgebildete Reißnaht und
weist eine Unterseite auf, die in Nachbarschaft zu dem Polsterteil
angeordnet ist. Der Sitz umfasst weiterhin ein Airbag-Modul, das einen
Gasgenerator, ein Gehäuse,
das eine Öffnung definiert,
und einen Airbag aufweist, der sich von einer gefalteten Position
in dem Gehäuse
zu einer erweiterten Position durch die Öffnung des Gehäuses entfalten
kann. Der Sitz umfasst weiterhin ein Ablenkglied, das einen an dem
Rahmen montierten ersten Teil und einen sich von dem ersten Teil
nach außen erstreckenden
zweiten Teil umfasst. Während
des Entfaltens des Airbags biegt sich der zweite Teil relativ zu
dem ersten Teil, um den Polsterteil von der Unterseite des Bezugs
zu entfernen. Der Airbag wird zwischen dem Ablenkglied und der Unterseite
des Bezugs geleitet.
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Verschiedene
Aufgaben und Vorteile der Erfindung werden für den Fachmann durch die folgende ausführliche
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform mit Bezug auf die
beigefügten
Zeichnungen verdeutlicht.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeugsitzes.
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2 ist
eine Vorderansicht einer Sitzrahmenanordnung und eines Airbag-Moduls
des Fahrzeugsitzes von 1.
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3 ist
eine Querschnittansicht des Fahrzeugsitzes entlang der Linien 3-3
von 1.
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4 ist
eine perspektivische Ansicht des Airbag-Moduls und des Ablenkglieds
von 1.
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5 ist
eine 4 ähnliche
Querschnittansicht, die den Sitz und das Airbag-Modul während des
Entfaltens des Airbags zeigt.
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6 ist
eine Querschnittansicht einer alternativen Ausführungsform eines Teils eines
Fahrzeugsitzes.
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Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsform
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Im
Folgenden wird auf die Zeichnungen Bezug genommen. 1 zeigt
einen Fahrzeugsitz 10. Der Sitz 10 umfasst allgemein
eine Sitzlehne 12 und eine Sitzfläche 14. Die lateralen
Seiten der Sitzlehne 12 definieren ein Innenpolster 16 und
ein Außenpolster 18.
Ein Airbag-Modul 20 ist vorzugsweise in dem Außenpolster 18 des
Sitzes 10 montiert. Das Airbag-Modul 20 umfasst
einen Airbag 22, der von einer gefalteten Position zu einer
entfalteten Position wie durch die Strichlinien 22 in
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1 angedeutet
entfaltet werden kann. In der gefalteten Position ist der Airbag 22 gefaltet,
um seine Staugröße zu vermindern.
In der entfalteten Position ist der Airbag 22 aufgeblasen
und allgemein lateral zu dem Insassen des Sitzes 10 angeordnet.
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Wie
am besten in 2 und 3 zu erkennen,
wird die Sitzlehne 12 durch eine Rahmenanordnung 30 gehalten.
Die Rahmenanordnung 30 kann eine beliebige, geeignete Konfiguration
aufweisen und eine Anzahl von Komponenten umfassen, die einen Rahmen
der Sitzlehne 12 definieren. In der gezeigten Ausführungsform
umfasst die Rahmenanordnung 30 einen Umfangsrahmen 32 mit
einer allgemein umgekehrten U-Form. Zum Beispiel kann der Umfangsrahmen 32 allgemein
ein erstes und ein zweites Seitenglied 34, 36 umfassen,
die an oberen Teilen durch einen lateralen Querbalken 38 miteinander
verbunden sind. Der Umfangsrahmen 32 kann aus einer Vielzahl
von Metallstanzungen ausgebildet sein. Diese Ausführungsform
des Sitzes 10 ist vorzugsweise ein Fahrersitz, der derart
ausgerichtet ist, dass das erste Seitenglied 34 auf der äußeren Seite des
Fahrzeugs liegt. Der Querbalken 38 kann Befestigungsglieder
oder geeignete Montageglieder 40 für eine Verbindung mit einer
Kopfstützenanordnung 42 (siehe 1)
umfassen. Die Rahmenanordnung 30 kann auch eine einstellbare
Lendenstützanordnung 44 umfassen.
Die Lendenstützanordnung 44 kann ein
geeigneter Mechanismus und/oder eine herkömmliche Lendenstützanordnung
sein, die Halt für die
Lendenteile des Rückens
des Insassen vorsieht und relativ zu dem Umfangsrahmen 32 bewegt
werden kann.
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Wie
in 3 gezeigt, umfasst die Sitzlehne 12 weiterhin
ein Sitzpolster 50. Das Polster 50 kann eine beliebige,
geeignete Konfiguration aufweisen und kann aus einem beliebigen,
geeigneten Material wie zum Beispiel einem gegossenen Polymermaterial
wie etwa Polyurethanschaum ausgebildet sein. Das Polster 50 kann
auch durch eine Vielzahl von separaten Polstern gebildet werden.
Das Polster 50 umgibt allgemein die Rahmenanordnung 30 und sieht
einen gepolsterten Halt für
den Insassen des Sitzes 10 vor. Natürlich muss das Polster 50 die
Rahmenanordnung 30 nicht vollständig umgeben, sondern kann
nur einen Teil der Rahmenanordnung 30 umgeben.
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Die
Sitzlehne 12 umfasst weiterhin einen Bezug 54,
um allgemein eine Außenfläche des
Sitzes 10 zu definieren. Der Bezug 54 kann aus
einem beliebigen, geeigneten Material wie etwa Textil, Vinyl und/oder
Leder ausgebildet sein. Der Bezug 54 umgibt allgemein das
Polster 50 und kann in Nachbarschaft zu einer oder mehreren
Flächen
des Polsters 50 angeordnet sein. Der Bezug 54 kann
an dem Polster 50 oder an anderen Teilen des Sitzes 10 auf
beliebige, geeignete Weise wie etwa durch Kleber, Nähte oder
Befestigungselemente befestigt sein. Der Bezug 54 kann
aus einer Vielzahl von Abschnitten bestehen, die aneinander genäht oder
auf andere Weise aneinander befestigt sind. Der Bezug 54 umfasst eine
Airbag-Reißnaht 58,
die vorzugsweise allgemein an dem vorderen Teil des Außenpolsters 18 wie in 3 gezeigt
angeordnet ist. Es ist jedoch zu beachten, dass die Reißnaht 54 auch
in anderen Bereichen der Sitzlehne 12 wie zum Beispiel
an der Außenseite
des Polsters 18 angeordnet sein kann. Die Reißnaht 58 schließt den Bezug 54 während des
normalen Betriebs des Sitzes. Während
des Entfaltens des Airbags 22 öffnet sich die Reißnaht jedoch, um die
Erweiterung des Airbags 22 zu gestatten. Wie in 3 gezeigt,
kann die Reißnaht 58 als
eine genähte Naht
definiert sein, die zwei Ränder
des Bezugs 54 miteinander verbindet. Die Reißnaht 58 ist
ausgebildet, um sich in Reaktion auf eine ausreichende Kraft zu
teilen, die durch die Erweiterung des Airbags 22 ausgeübt wird.
Alternativ hierzu kann die Reißnaht 54 als
ein schwächerer
oder dünnerer
Bereich des Bezugs 54 definiert sein, der beim Aufblasen
des Airbags 22 reißt.
Als weitere Alternative kann ein separates bewegliches Bezugspaneel
(nicht gezeigt) verwendet werden, um eine Öffnung des Bezugs 54 wahlweise
zu bedecken, durch die sich dann der aufblasende Airbag 22 entfalten
kann.
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Der
Bezug 54 kann den hinteren Teil der Sitzlehne 16 bedecken,
wobei alternativ hierzu auch ein Rückpaneel 59 verwendet
werden kann. Das Rückpaneel 59 kann
aus einem beliebigen, geeigneten Material wie etwa Kunststoff ausgebildet
sein und kann an dem Sitz oder Bezug 54 auf beliebige,
geeignete Weise befestigt sein.
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Der
Sitz 10 umfasst weiterhin ein Airbag-Modul 60,
das allgemein ein Gehäuse 62,
ein Aufblasglied 64 und den Airbag 22 umfasst.
Das Airbag-Modul 60 ist vorzugsweise in dem Außenpolster 18 der Sitzlehne 16 vorgesehen.
Insbesondere ist das Airbag-Modul 60 zwischen dem Seitenglied 34 und
einer Unterseite 68 des Bezugs 54 angeordnet.
Das Airbag-Gehäuse 62 und
ein Gasgenerator 64 sind vorzugsweise relativ zu der Rahmenanordnung 30 über eine
oder mehrere Schrauben 66 montiert. Natürlich kann das Airbag-Gehäuse 62 auf
beliebige, geeignete Weise relativ zu der Rahmenanordnung 30 fix
montiert sein.
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Wie
am besten in 4 zu erkennen, weist das Airbag-Gehäuse 62 eine
allgemein rechteckige Kastenform auf. Das Gehäuse 62 definiert einen
Innenraum 70, in dem der Gasgenerator 64 und der
gefaltete Airbag 22 untergebracht sind. Das Gehäuse 62 ist
vorzugsweise konfiguriert, um sich wie in 5 gezeigt
zu öffnen
und den sich erweiternden Airbag 22 freizugeben. Das Gehäuse 62 kann
mit einem separaten ersten und zweiten Teil 72 und 74 konfiguriert sein,
die auf einer Seite über
ein Scharnier 76 verbunden sind. Eine verschließbare Öffnung 78 ist
auf der gegenüberliegenden
Seite des Scharniers 76 vorgesehen. Die Öffnung 78 kann
in der Form einer Verbindungsnaht vorgesehen sein, an welcher der erste
und der zweite Teil 72 und 74 einander benachbart
sind. Alternativ hierzu kann die Öffnung 78 als eine
Reißnaht
konfiguriert sein, die während
der Erweiterung des Airbags 22 reißt, damit sich der erste und
der zweite Teil 72 und 74 voneinander entfernen können. Wie
in 3 gezeigt, ist der erste Teil 72 auf dem
Seitenglied 34 durch Schrauben 66 montiert. Das
Scharnier 76 kann ein separates Teil sein, das an dem ersten
und dem zweiten Teil 72 und 74 montiert ist, damit
sich der erste und der zweite Teil 72 und 74 relativ
zueinander bewegen können.
Alternativ hierzu kann das Scharnier 76 ein Biegescharnier (nicht
gezeigt) sein, wobei in diesem Fall der erste und der zweite Teil 72 und 74 einstückig zueinander ausgebildet
sind. In einer weiteren Alternative kann die Öffnung 78 als eine
Reißnaht
definiert sein, die den ersten und den zweiten Teil 72 und 74 voneinander
trennt, wenn sich der Airbag 22 in dem Gehäuse 62 erweitert.
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Der
Gasgenerator 64 kann ein herkömmlicher Airbag-Gaserzeugungsmechanismus
sein, der Gase aus einer Quelle wie zum Beispiel einem Festtreibstoff
erzeugen kann. Die ausgestoßenen
Gase werden in den Airbag 22 geführt, um den Airbag 22 während einer
Aufprallbedingung wie etwa einer Kollision aufzublasen. Der aufgeblasene
Airbag 22 hilft dabei, den Insassen des Sitzes 10 während einer Aufprallsituation
zu schützen.
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Der
Sitz 10 umfasst weiterhin ein Ablenkglied 80.
Wie am besten in 4 zu erkennen, ist das Ablenkglied 80 vorzugsweise
aus einer Platte mit einem im wesentlichen Z-förmigen Querschnitt ausgebildet. Der
Z-förmige
Querschnitt des Ablenkglieds 80 wird durch ein Hauptpaneel 82,
ein Endpaneel 84 und einen Flansch 86 definiert.
Das Hauptpaneel 82 ist an dem Seitenglied 34 der
Rahmenanordnung 30 befestigt, wobei es zwischen dem Airbag-Gehäuse 62 und dem
Seitenglied 34 angeordnet ist. Es ist zu beachten, dass
das Hauptpaneel 82 auf beliebige, geeignete Weise mit der
Rahmenanordnung 30 verbunden sein kann. Das Endpaneel 84 erstreckt
sich von einem Randteil 87 des Hauptpaneels 82 und
ist vorzugsweise in Nachbarschaft zu der Öffnung 78 des Airbag-Gehäuses 62 positioniert.
Wie weiter unten ausführlicher
beschrieben, helfen das Ablenkglied 80 und insbesondere
das Endpaneel 84 dabei, den Airbag 22 während des
Entfaltens zu lenken. Der Flansch 86 erstreckt sich von
dem Endpaneel 84 nach außen und ist vorzugsweise ähnlich wie
der benachbarte Teil der Unterseite 68 des Bezugs 54 geformt.
Die Verbindungsteile des Flansches 86 und des Endpaneels 84 umgeben
allgemein einen Eckteil 90 des Polsters 50.
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Das
Ablenkglied 80 ist vorzugsweise aus einem Material ausgebildet,
das relativ starr ist, sodass es seine Form während des normalen Betriebs
des Sitzes 10 erhalten kann, und dennoch ausreichend flexibel
ist, sodass sich Teile des Ablenkglieds 80 verformen oder
biegen können,
während
der Airbag 22 wie weiter unten beschrieben entfaltet wird.
Das Ablenkglied 80 ist weiterhin vorzugsweise aus einem flexiblen
Material mit einer Zugfestigkeit ausgebildet, die ausreicht, um
der Kraft des sich erweiternden Airbags 22 standzuhalten,
sodass es nicht reißt.
Es hat sich herausgestellt, dass ein Polymermaterial wie etwa Polypropylen
oder Acrylnitrilbutadienstyrol (ABS) ein geeignetes Material für das Ablenkglied 80 ist.
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Im
Folgenden wird der Betrieb des Sitzes 10 und des Airbagmoduls 60 erläutert. In 3 ist
der Airbag 22 in der gefalteten Position in dem Gehäuse 62 des
Airbag-Moduls 60 gezeigt. Vorzugsweise ist das Ablenkglied 80 in
Nachbarschaft zu dem Gehäuse 62 positioniert,
sodass das Ablenkglied 80 zwischen dem Gehäuse 62 und
dem Polster 50 angeordnet ist. Insbesondere ist das Hauptpaneel 82 des Ablenkglieds 80 in
Nachbarschaft zu dem ersten Teil 72 des Gehäuses 62 angeordnet.
Das Endpaneel 84 des Ablenkglieds 80 ist in Nachbarschaft
zu der Öffnung 78 des
Gehäuses 62 angeordnet,
sodass das Endpaneel 84 zwischen der Öffnung 78 und dem Eckteil 90 des
Polsters 50 angeordnet ist.
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Wenn
eine Aufprallbedingung erfasst wird und bestimmt wird, dass der
Airbag 22 entfaltet werden soll, versorgt eine Steuereinrichtung
(nicht gezeigt) den Gasgenerator 64 mit Strom, um eine
Gasexpansion in dem gefalteten Airbag 22 einzuleiten. Die
Erweiterung des Airbags 22 sorgt dafür, dass sich der erste und
der zweite Teil 72 und 74 des Gehäuses 62 voneinander
trennen. Durch diese Trennung wird eine Spreizung der Öffnung 78 des
Gehäuses 62 veranlasst.
Während
dieser anfänglichen
Phase der Erweiterung des Airbags 22 wird ein Teil des
Airbags 22 durch die Öffnung 78 herausgedrückt, wodurch
eine weitere Trennung des ersten und des zweiten Teils 72 und 74 des
Gehäuses 62 verursacht wird.
Wie in 5 gezeigt, werden durch die nach links gerichtete
Bewegung des ersten Teils 72 des Gehäuses 62 auch Teile
des Ablenkglieds 80 bewegt. Insbesondere werden der Randteil 87 des
Hauptpaneels 82, das Endpaneel 84 und der Flansch 86 wie in 5 gezeigt
allgemein nach innen oder nach links bewegt. Wie in 5 gezeigt,
können
das Gehäuse 62 und/oder
das Ablenkglied 80 während
der Erweiterung des Airbags 22 aus ihrer in 3 gezeigten
Ausgangsform verformt oder gebogen werden. Zum Beispiel können der
erste und der zweite Teil 72 und 74 des Gehäuses 62 und
das Hauptpaneel 82, das Endpaneel 84 und/oder
der Flansch 86 des Ablenkglieds aus ihrer Ausgangsform
abgelenkt werden.
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Während der
Erweiterung des Airbags 22 wird aufgrund des Biegens des
Endpaneels 84 und des Flansches 86 der Eckteil 90 des
Polsters 50 von der Unterseite 68 des Bezugs 54 entfernt.
Diese Bewegung verursacht eine Kompression von wenigstens dem Eckteil 90 des
Polsters 50. Der sich erweiternde Airbag 22 wird
dann zwischen dem Ablenkglied 80 und der Unterseite 68 des
Bezugs 54 wie in 5 gezeigt
gelenkt. Das Ablenkglied 80 hilft dabei, den Kontakt zwischen
dem sich erweiternden Airbag 22 und dem Eckteil 90 des
Polsters 50 zu minimieren, was dazu beiträgt, zu verhindern,
dass der Eckteil 90 des Polsters 50 während der
Erweiterung des Airbags 22 von dem Polster 50 abgetrennt
wird und in das Innere des Fahrzeugs gestoßen wird. Wenn der Sitz 10 wie
am besten in 3 zu erkennen das Ablenkglied 80 nicht
umfassen würde,
könnte
der sich erweiternde Airbag 22 durch den Eckteil 90 des
Polsters 50 stoßen
und dadurch den Eckteil 90 von dem restlichen Polster 50 abtrennen.
Deshalb ist vorzugsweise ein Teil des Ablenkglieds 80 in
Nachbarschaft zu der Öffnung 78 und
weiterhin zwischen der Öffnung 78 des
Gehäuses 62 und
der Reißnaht 58 des Bezugs 54 positioniert.
Das Ablenkglied 80 hilft auch dabei, den sich erweiternden
Airbag 22 in einer Richtung zu der Unterseite 68 des
Bezugs 54 und nicht zu dem Polster 50 zu lenken.
Es ist allgemein vorteilhaft, wenn der Airbag 22 von dem
Polster 50 weg gelenkt wird, sodass das Polster 50 nicht
auseinander bricht und die Kompression des Polsters 50 den
Airbag 22 während
der Entfaltung nicht fehlleitet.
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Es
ist zu beachten, dass das Vorsehen des Flansches 88 weiter
dabei hilft, den Eckteil 90 des Polsters 50 von
der Unterseite 68 des Bezugs 54 weg zu leiten
und zu bewegen. Der Flansch 86 dient allgemein als Hakenteil
zum Greifen und Bewegen des Eckteils 90 von der Unterseite 68 des
Bezugs 54. Der Flansch 86 hilft auch dabei, ein
unbeabsichtigtes Umschlagen eines äußersten Teils 91 des
Eckteils 90 um das Endpaneel 84 während der
raschen Bewegung und Kompression des Eckteils 90 zu minimieren.
Es ist zu beachten, dass der Flansch 86 eine derartige Größe aufweisen
kann, dass er sich in der Ausgangsposition vollständig zu
der Reißnaht 58 erstreckt,
wobei er sich jedoch wie in 3 gezeigt
auch nur teilweise zu der Reißnaht 58 erstrecken
kann. In einer bevorzugten Ausführungsform
erstreckt sich der Flansch 86 nicht zu der Reißnaht 58,
sodass ein Insasse des Sitzes 10 den Rand des relativ starren Flansches 84 nicht
fühlt,
wenn er in dem Sitz 10 sitzt. Es ist zu beachten, dass
das Ablenkglied 80 den Flansch 86 nicht umfassen
muss. Das Ablenkglied 80 kann auch nur durch das Hauptpaneel 82 und
das Endpaneel 84 gebildet werden, sodass es in diesem Fall
einen L-förmigen
Querschnitt aufweist.
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Die
Erfindung wird mit Bezug auf die Verwendung an der Sitzlehne 12 beschrieben,
wobei die Erfindung jedoch auch an anderen Teilen des Sitzes 10 wie
zum Beispiel der Sitzfläche 14 realisiert
werden kann, wobei ein Airbag (nicht gezeigt) allgemein nach oben
und lateral zu dem Insassen des Sitzes 10 entfaltet wird.
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In 6 ist
ein Teil einer alternativen Ausführungsform
einer Sitzlehne 100 gezeigt. Die Sitzlehne 100 weist
eine ähnliche
Funktion und einen ähnlichen Aufbau
wie der Sitz 10 auf, wobei jedoch das Airbag-Gehäuse und
das Ablenkglied wie im Folgenden erläutert einstückig miteinander ausgebildet
sind.
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Der
Einfachheit halber ist in 6 nur die Außenseite
der Sitzlehne 100 gezeigt. Die Sitzlehne 100 kann
eine beliebige, geeignete Rahmenanordnung 130 wie etwa
die oben mit Bezug auf den Sitz 10 beschriebene Rahmenanordnung 30 umfassen. Die
Sitzlehne 100 umfasst weiterhin ein Polster 150, das
eine beliebige, geeignete Konfiguration aufweisen kann und aus einem
beliebigen, geeigneten Material wie zum Beispiel einem gegossenen
Polymermaterial wie etwa einem Polyurethanschaum bestehen kann.
Das Polster 150 kann auch aus einer Vielzahl von separaten
Polstern bestehen. Das Polster 150 umgibt die Rahmenanordnung 130 allgemein und
sieht einen gepolsterten Halt für
einen Insassen vor.
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Die
Sitzlehne 100 umfasst weiterhin einen Bezug 154,
der allgemein eine Außenfläche definiert. Der
Bezug 154 kann aus einem beliebigen, geeigneten Material
ausgebildet sein und umgibt das Polster 150 allgemein.
Der Bezug 154 kann an dem Polster 150 oder an
anderen Teilen des Sitzes 100 auf beliebige, geeignete
Weise befestigt sein, etwa durch Kleber, Nähte oder Befestigungselemente.
Der Bezug 154 kann durch eine Vielzahl von Abschnitten
gebildet werden, die aneinander genäht oder auf andere Weise aneinander
befestigt werden. Der Bezug 154 umfasst eine Airbag-Reißnaht 158.
Wie in 6 gezeigt, kann die Reißnaht 158 als eine
genähte
Naht definiert sein, die zwei Ränder
des Bezugs 154 miteinander verbindet und getrennt werden
kann. Alternativ hierzu kann die Reißnaht 158 als ein
schwächerer
oder dünnerer
Bereich des Bezugs 154 definiert sein. Die Sitzlehne 100 kann
weiterhin ein Rückpaneel 159 umfassen.
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Der
Sitz 100 umfasst weiterhin ein Airbag-Modul 160,
das allgemein ein Gehäuse 162,
einen Gasgenerator 164 und einen Airbag 122 umfasst. Ähnlich wie
der Airbag 22 kann auch der Airbag 122 zwischen
einer in 6 gezeigten gefalteten Position
in dem Airbag-Modul 120 und einer aus dem Airbag-Modul 120 nach
außen
erweiterten entfalteten Position entfaltet werden. Das Airbag-Gehäuse 162 und
der Gasgenerator 164 sind vorzugsweise relativ zu der Rahmenanordnung 130 unter
Verwendung von etwa einer oder mehreren Schrauben 166 fixiert montiert.
Natürlich
kann das Airbag-Gehäuse 162 auch
auf andere Weise relativ zu der Rahmenanordnung 130 fixiert
montiert sein.
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Das
Airbag-Gehäuse 162 weist
vorzugsweise eine allgemein rechteckige Kastenform auf. Das Gehäuse 162 definiert
einen Innenraum 170, in dem der Gasgenerator 164 und
der gefaltete Airbag 122 untergebracht sind. Das Gehäuse 162 weist
einen Umfang auf, der durch eine Montagewand 167, eine Endwand 168,
eine Außenwand 169,
eine Ablenkwand 180 und einen Flansch 186 definiert
wird. Die Montagewand 167 ist mit der Rahmenanordnung 130 zum
Beispiel über
eine Schraube 166 verbunden, wobei das Airbag-Gehäuse 162 fix
an der Rahmenanordnung 130 montiert ist. Die Außenwand 169 und die
Ablenkwand 180 sind vorzugsweise an einem Sollbruchteil
oder einer Naht 200 miteinander verbunden. Die Naht 200 wird
vorzugsweise durch einen Bereich reduzierter Dicke gebildet, der
unter den durch die Erweiterung des Airbags 122 erzeugten Kräften bricht,
um die Ablenkwand 180 wie weiter unten beschrieben von
der Außenwand 169 zu
trennen. Es ist jedoch zu beachten, dass die Naht 200 nicht unbedingt
erforderlich ist, wobei die Außenwand 169 und
die Ablenkwand 180 entweder gar nicht oder lösbar durch
Befestigungselemente (nicht gezeigt) miteinander verbunden sein
können.
Die Wände 167, 168, 169 und 180 sowie
der Flansch 186 können
einstückig
miteinander oder separat zueinander ausgebildet sein. Die Wände 167, 168, 169 und 180 können aus
einem beliebigen, geeigneten Material wie etwa Polypropylen oder
Acrylnitrilbutadienstyrol (ABS) ausgebildet sein.
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Im
Folgenden wird der Betrieb des Sitzes 100 und des Airbag-Moduls 160 erläutert. In 6 ist der
Airbag 122 in einer gefalteten Position in dem Gehäuse 162 des
Airbag-Moduls 160 gezeigt. Wenn eine Aufprallbedingung
erfasst wird und bestimmt wird, dass der Airbag 122 entfaltet
werden soll, versorgt eine Steuereinrichtung (nicht gezeigt) den
Gasgenerator 164 mit Strom, um eine Gasexpansion in dem
gefalteten Airbag 122 einzuleiten. Der sich erweiternde
Airbag 122 verursacht, dass sich die Naht 200 trennt,
damit sich die Ablenkwand 180 und der Flansch 186 von
der Außenwand 169 zu
einer durch die Strichlinien 210 angegebenen erweiterten
Position bewegen können.
In einer bevorzugten Ausführungsform
schwenkt die Ablenkwand 180 allgemein um einen Biegescharnierteil 222.
Zusätzlich
oder alternativ hierzu kann sich die Ablenkwand 180 ähnlich wie
das oben mit Bezug auf den Sitz 10 beschriebene Ablenkglied 80 verformen
oder biegen. Während
der anfänglichen
Erweiterung des Airbags 122 entfernt die Ablenkwand 180 einen
Eckteil 190 des Polsters 150 von der Unterseite 168 des
Bezugs 154, sodass der Airbag 122 zwischen der
Ablenkwand 180 und der Unterseite 168 des Bezugs 154 geleitet
wird. Die Ablenkwand 180 und der Flansch 186 funktionieren also ähnlich wie
das Ablenkglied 80 und der Flansch 86 und lenken
den Airbag gegen den Bezug 154, wobei sie dabei helfen,
zu verhindern, dass der Eckteil 90 des Polsters 150 abbricht.
Eine weitere Erweiterung des Airbags 122 hat eine Trennung
der Reißnaht 158 zur
Folge, wobei sich der Airbag 122 ähnlich wie der weiter oben
erläuterte
Airbag 22 weiter entfalten kann.
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Gemäß den Vorkehrungen
der Patentstatuten wurden das Prinzip und die Betriebsweise der
Erfindung mit Bezug auf eine bevorzugte Ausführungsform erläutert. Es
ist jedoch zu beachten, dass die Erfindung auch auf andere Weise
als hier erläutert
und beschrieben realisiert werden kann, ohne dass deshalb der Erfindungsumfang
verlassen wird.