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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Snowboard-Bindung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Snowboardbindungen
für Softboots
weisen einen Zehen- und einen Ristriemen zur Befestigung des Softboot-Stiefels
auf. Beide Befestigungsriemen bestehen aus einem Ratschenband und
einem gepolsterten Bandabschnitt, die mit der Grundplatte der Bindung
verbunden sind. Die gepolsterten Bandabschnitte legen sich im geöffneten
Zustand häufig über die
Einstiegsöffnung
der Bindung. Zum Einstieg müssen
diese Bandabschnitte daher mit der Hand zur Seite geschoben werden,
um die Einstiegsöffnung
freizugeben. Dieser Vorgang muss nach jeder Liftfahrt und damit
oft Dutzende Male an einem Tag wiederholt werden, was anstrengend,
jedenfalls sehr lästig
ist.
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Die
gepolsterten Bandabschnitte sind mit einer Ratschenschnalle versehen,
die auf das Ratschenband geschoben und daran fixiert werden kann.
Insbesondere Anfänger
neigen dazu, vor allem den Ristriemen nach dem Einstieg in die Bindung nicht
fest genug anzuziehen, sodass sie die Ratschenschnalle oft mehrmals
betätigen
müssen,
um den Ristriemen fester zu ziehen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, den Einstieg in eine Snowboard-Bindung wesentlich
zu erleichtern.
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Dies
wird erfindungsgemäß mit der
im Anspruch 1 gekennzeichneten Snowboard-Bindung erreicht. In den Unteransprüchen sind
vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Snowboard-Bindung wiedergegeben.
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Erfindungsgemäß sind an
den Seiten der Grundplatte am hinteren Ende nach oben ragende Vorsprünge vorgesehen,
an denen die Highback-Schale um eine quer zur Grundplatte verlaufende
Schwenkachse zwischen der nach vorne gekippten Fahrtposition und
der nach hinten gekippten Einstiegsposition verschwenkbar angelenkt.
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Damit
kann bei nach hinten gekippter Highback-Schale in die Bindung eingestiegen
werden, ohne den Rist- oder Zehenriemen öffnen oder in anderer Weise
betätigen
zu müssen.
Für einen
möglichst
bequemen Einstieg und Ausstieg ist die Highback-Schale so weit nach
hinten kippbar, dass sie in der Einstiegsposition mit der Grundplatte
der Bindung, also mit der Snowboard-Oberfläche einen Winkel von 45° oder weniger,
insbesondere 30° oder
weniger einschließt.
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Zur
Fixierung der Highback-Schale in der Fahrtposition ist ein Zugmittel
vorgesehen, das in seiner Länge
einstellbar und an der einen und der anderen Seite der Grundplatte
befestigt ist. Das Zugmittel dient zugleich dazu, um die Highback-Schale
nach dem Einstieg von der nach hinten gekippten Einstiegsposition
in die nach vorne gekippte Fahrtposition zu ziehen und zu fixieren.
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Das
Zugmittel kann einen an einer Seite der Grundplatte befestigten
ersten Zugmittelabschnitt und einen an der anderen Seite der Grundplatte
befestigten zweiten Zugmittelabschnitt aufweisen. Dabei kann der
erste Zugmittelabschnitt durch ein Ratschenband gebildet sein, und
der zweite Zugmittelabschnitt eine an dem Ratschenband fixierbare
Ratschenschnalle aufweisen. Der erste Zugmittelabschnitt ist dazu
möglichst
flexibel ausgebildet und kann beispielsweise durch ein Seil, insbesondere Stahlseil
oder Kabel gebildet sein. Um die Zugfestigkeit zu erhöhen, werden
vorzugsweise zwei oder mehr Seile bzw. Kabel verwendet, die einerseits
an der Grundplatte und andererseits an der Ratschenschnalle befestigt
sind.
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Das
Zugmittel bzw. die Seile sind vorzugsweise hinten um die Highback-Schale
herum geführt.
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Im
Gegensatz zu einer herkömmlichen Snowboard-Bindung,
bei der sich die Highback-Schale an dem Fersenbügel abstützt, der an der Grundplatte
befestigt ist, wird erfindungsgemäß die Highback-Schale durch
das Zugmittel in der Fahrtposition gehalten. Auf den Fersenbügel kann damit
verzichtet und die Bindung kürzer
ausgebildet werden. Backside-Turns werden dadurch wesentlich erleichtert.
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Die
Länge der
Bindung kann weiter dadurch verkürzt
werden, dass die Highback-Schale an ihrem unteren Ende ausgeschnitten
ist, also eine sich nach oben erstreckende Ausnehmung für den Fersenabschnitt
des Softboot aufweist.
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Durch
das in seiner Länge
einstellbare Zugmittel kann ferner der Winkel der Highback-Schale
in der Fahrtposition leicht, insbesondere ohne Werkzeug eingestellt
werden. Auch ist erfindungsgemäß der Winkel
der Highback-Schale in der Fahrtposition über einen weiten Bereich einstellbar,
also von weit vorn bis zu einem Negativwinkel nach hinten.
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Zur
Führung
des Zugmittels bzw. der Seile hinten um die Highback-Schale ist
an jeder Seite der Highback-Schale eine Führung vorgesehen. Durch sie
wird beispielsweise verhindert, dass sich das Zugmittel bzw. die
Seile über
den Totpunkt hinaus bewegen können,
beispielsweise wenn eine Fahrtposition mit relativ großen negativem
Winkel eingestellt wird. Darüber
hinaus ist vorzugsweise im oberen Endbereich in Mitte der Highback-Schale
eine weitere Führung
vorgesehen, die vorteilhafterweise höhenverstellbar ausgebildet
ist. Damit kann zusätzlich Weg
gewonnen werden, um die Highback-Schale in der Fahrtposition nach
hinten zu einem noch größeren Negativwinkel
zu kippen.
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Ein
Negativwinkel kommt insbesondere Freestylern zugute, die schon jetzt
mit der herkömmlichen
Bindung die Highback-Schale
gegen Null, also in senkrechte Position einstellen, um mehr Spielraum zwischen
Vor- und Rückenlage
zu erhalten.
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Eine
erhebliche Erleichterung des Einstiegs und Ausstiegs wird ferner
dadurch erreicht, dass die Highback-Schale auf beiden Seiten über ihre Schwenkachse
hinaus ragende Endabschnitte aufweist, die einen zweiten Hebelarm
bilden, an dem der Ristriemen um eine quer zur Grundplatte verlaufende Achse
verschwenkbar angelenkt ist. Damit wird, wenn die Highback-Schale
in die Einstiegsposition nach hinten gekippt wird, der Ristriemen
nach vorne geschoben und so der Einstieg wesentlich erleichtert.
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Um
zu verhindern, dass, der an dem zweiten Hebelarm der Highback-Schale
angelenkte Ristriemen beim Verschwenken der Highback-Schale nach hinten
in die Einstiegsposition nicht nach hinten mit verschwenkt wird,
wird der Ristriemen durch einen Niederhalter in der Schwenkposition
gehalten, die seiner Fahrtposition entspricht. Dazu kann der Ristriemen
beispielsweise mit einem Band an der Grundplatte oder vorzugsweise
an dem Zehenriemen befestigt sein. Dieses Band ist vorzugsweise elastisch
ausgebildet, beispielsweise als Gummiband.
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Um
das Schieben des Softboots beim Ein- und Ausstieg zu erleichtern,
ist die Grundplatte an ihrem hinteren Endbereich glatt ausgebildet,
beispielsweise durch eine auf der Grundplatte befestigte Kunststoffplatte
mit glatter Oberfläche.
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Nachstehend
ist eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Snowboard-Bindung
anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Darin zeigen:
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1 und 2 jeweils
in perspektivischer Ansicht die Bindung in der Fahrt- bzw. Einstiegsposition;
und
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3 schematisch
unterschiedliche Schwenkpositionen der Highback-Schale.
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Danach
weist die insbesondere für
Softboots bestimmte Snowboard-Bindung 1 eine Grundplatte 2 auf,
die in der Mitte mit einer kreisförmigen Aussparung versehen
ist, die von einer Scheibe 3 übergriffen wird, mit der die
Bindung 1 z. B. mit Schrauben an dem nicht dargestellten
Snowboard befestigt ist.
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Die
Bindung 1 weist einen Zehenriemen 4, der an der
Grundplatte 2 befestigt ist, einen Ristriemen 5 und
eine Highback-Schale 6 auf.
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Der
Zehenriemen 4 weist ein Ratschenband 7, das an
der einen Seite der Grundplatte 2, an der die Außenseite
des Softboots angeordnet ist, befestigt ist, und einen gepolsterten
Bandabschnitt 8 auf, der an der anderen Seite der Grundplatte,
an der die Innenseite des Softboots angeordnet ist. Der gepolsterte
Bandabschnitt 8 ist mit eine Ratschenschnalle 9 versehen,
die auf das Ratschenband 7 aufsteckbar ist. Der Ristriemen 5 besteht
ebenfalls aus einem Ratschenband 11 und einem gepolsterten Bandabschnitt 12,
der an seinem Ende mit einer Ratschenschnalle 13 versehen
ist, die auf das Ratschenband 11 steckbar ist.
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An
den seitlichen Wangen 14, 15 der Grundplatte 2 ist
jeweils ein Vorsprung 16, 17 befestigt, die sich
nach hinten und nach oben erstreckt. Die Vorsprünge 16, 17 bestehen
z. B. aus Metall und sind an der Grundplatte 2 verankert.
Im hinteren Endbereich der Vorsprünge 16, 17 ist
die Highback-Schale 6 um eine quer zur Längsrichtung
der Grundplatte 2 verlaufende Schwenkachse 18 angelenkt.
Die Vorsprünge 16, 17 bilden
damit einen Lagerbock für
die Highback-Schale 6. Damit ist die Highback-Schale 6 zwischen
der in 1 dargestellten nach oben gekippten Fahrtposition
und der in 2 dargestellten nach hinten
gekippten Einstiegsposition verschwenkbar, wobei sie gemäß 3 in
der nach hinten gekippten Einstiegsposition gegenüber der
Grundplatte 2 und damit dem Snowboard einen Winkel α von z. B.
20° einnehmen
kann.
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Um
die Highback-Schale 6 in der Fahrtposition zu fixieren,
ist ein in seiner Länge
einstellbares Zugmittel vorgesehen, das an der Highback-Schale 6 und
an der einen bzw. anderen Seite der Grundplatte 2 befestigt
ist.
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Zur
Befestigung an der Highback-Schale 6 ist das Zugmittel
um die Rückseite
der Highback-Schale 6 geführt. Das Zugmittel besteht
aus einem ersten Zugmittelabschnitt, der an der einen Seite der
Grundplatte 2 befestigt ist und einem zweiten Zugmittelabschnitt,
der an der anderen Seite der Grundplatte 2 befestigt ist.
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Bei
der dargestellten Ausführungsform
besteht der erste Zugmittelabschnitt aus dem Ratschenband 19 und
der zweite Zugmittelabschnitt aus zwei Kabeln 20.
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Das
Ratschenband 19 ist an der Wange 15 der Grundplatte 2 befestigt,
an der die Außenseite des
Snowboard-Boots angeordnet ist, während die beiden Kabel 20 an
der anderen Wange 14 der Grundplatte 2 befestigt
sind.
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Die
beiden Kabel 20 sind an einem Befestigungsstück 22 fixiert.
Das Befestigungsstück 22 und das
Ratschenband 19 sind um die quer zur Grundplattenlängsrichtung
verlaufende Schwenkachse 23 verschwenkbar an der Wange 14 bzw. 15 der
Grundplatte 2 befestigt.
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Die
beiden Kabel 20 sind um die Rückseite der Highback-Schale 6 herum
geführt
und mit ihren Enden an der Ratschenschnalle 24 befestigt,
die auf das Ratschenband 19 aufsteckbar ist. Die Befestigung
der Kabel 20 an der Ratschenschnalle 24 erfolgt
an einem Befestigungsstück 25,
das an dem Inneren, also dem Snowboard-Boot zugewandten Abschnitt
der Ratschenschnalle 24 befestigt ist.
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Die
Ratschenschnallen 9 und 13 sind handelsübliche Produkte
für Snowboard-Bindungen, ebenso
die Ratschenschnalle 24 außer dem Befestigungsstück 25.
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Zur
Führung
der beiden Kabel 20 an der Rückseite der Highback-Schale 6 ist
an der Rückseite
der Highback-Schale 6 an jeder Seite eine seitliche Führung 26, 27 sowie
eine Führung 28 im
oberen Endbereich in der Mitte der Highback- Schale 6 vorgesehen. Die obere
Führung 28 kann
höhenverstellbar
ausgebildet sein.
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Wie
insbesondere aus 2 ersichtlich, weist die Highback-Schale 6 an
ihrem unteren, also der Grundplatte 2 zugewandten Ende
auf beiden Seiten sich über
die Schwenkachse 18 hinaus erstreckende Endabschnitte 30, 31 auf.
Dadurch wird ein zweiarmiger Hebel mit der Highback-Schale 6 als dem
einen und dem Endabschnitt 30, 31 aus dem anderen
Hebelarm gebildet.
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An
dem einen Endabschnitt 30 der Highback-Schale 6,
der der Außenseite
des Snowboard-Boots zugewandt ist, ist das Ratschenband 11 des
Ristriemens 5 verschwenkbar befestigt, und an dem anderen
Endabschnitt 31 der gepolsterte Bandabschnitt 12 des
Ristriemens 5, wobei die Schwenkachse 32, um die
der Ristriemen 5, also das Ratschenband 11 und
der Bandabschnitt 12 an dem Endabschnitt 30 bzw. 31 verschwenkbar
befestigt sind, parallel zur Schwenkachse 18 der Highback-Schale 6 verläuft.
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Durch
die Befestigung des Ristriemens 5 an den Endabschnitten 30, 31 der
Highback-Schale 6 ist der Ristriemen 5 in der
Einstiegsposition (2) gegenüber der Fahrtposition (1)
nach oben und nach vorne geschoben, wodurch die Einstiegsöffnung zusätzlich vergrößert und
damit der Einstieg in der die Bindung 1 wesentlich erleichtert
wird, desgleichen der Ausstieg.
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Um
zu verhindern, dass sich der Ristriemen 5 mit nach hinten
bewegt, wenn die Highback-Schale 6 von der Fahrt- in die
Einstiegsposition nach hinten geklappt wird, ist ein Gummiband 33 vorgesehen, das
an dem Zehenriemen 4 befestigt ist und in einen Haken 34 an
dem Ristriemen 5 eingehängt
ist.
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Auf
dem hinteren Endbereich der Grundplatte 2 ist eine glatte
Kunststoffplatte 35 angeordnet. Damit kann der Snowboard-Boot
beim Einsteigen leichter nach vorne unter den Ristriemen 5 und
den Zehenriemen 4 geschoben werden.
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Durch
die nach hinten geklappte Highback-Schale 6 und den nach
vorne und nach oben geschobenen Ristriemen 5 ist ein bequemer
Einstieg in die Bindung 1 gewährleistet. Dabei bleiben der
Zehenriemen 4 und der Ristriemen 5 in ihrer geschlossenen
Fahrtposition. Das heißt,
sie brauchen beim Aussteigen nicht geöffnet zu werden. Damit behindern
sie auch nicht den Einstieg. Zudem brauchen sie nicht nachgestellt
zu werden.
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Wie
aus 3 ersichtlich, ist die Highback-Schale 6 in
der Fahrtposition über
einen weiten Winkel einstellbar. So ist eine Vorlage, also ein positiver
Winkel αp
ebenso einstellbar wie ein negativer Winkel an, was insbesondere
Freeridern entgegenkommt. Zur Einstellung des Winkels braucht lediglich die
Ratschenschnalle 24 an den Kabeln 20 entsprechend
auf dem Ratschenband 19 verschoben zu werden. Mit einem
Reiter 37 am Ratschenband 19 kann ein vorgegebener
Winkel hergestellt werden.
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Ferner
ist die Bindung 1 ausgesprochen kurz. Damit können Backsideturns
wesentlich leichter durchgeführt
werden. Die Länge
der Bindung 1 wird weiter dadurch verkürzt, dass, wie aus 1 ersichtlich
das untere hintere Ende der Highback-Schale 6 gewissermaßen abgeschnitten
ist, sodass, wie aus 2 ersichtlich, die Highback-Schale 6 eine sich
von ihrem unteren Ende nach oben erstreckende bogenförmige Ausnehmung 36 aufweist,
die den Fersenabschnitt des Snowboard-Boots umgreift.