EP2351603A2

EP2351603A2 - Skibindung mit Steighilfe

Info

Publication number: EP2351603A2
Application number: EP10193304A
Authority: EP
Inventors: Thomas Tchorsch; Manfred Bader
Original assignee: Marker Deutschland GmbH
Current assignee: Marker Deutschland GmbH
Priority date: 2010-01-29
Filing date: 2010-12-01
Publication date: 2011-08-03
Anticipated expiration: 2030-12-01
Also published as: EP2351603A3; DE102010006218A1; EP2351603B1

Abstract

Bindung für einen Ski, die Bindung umfassend a) eine Zeheneinheit (1) zum Halten eines zehenseitigen Endes eines Skischuhs (S), b) eine Ferseneinheit (2) mit einer Lagerstruktur (4), einem relativ zur Lagerstruktur (4) zwischen einer Schließposition und einer Freigabeposition hin und her bewegbaren Fersenhalter (5) zum Halten eines fersenseitigen Endes des Skischuhs (S) in der Schließposition und einem relativ zu der Lagerstruktur (4) bewegbaren und betätigbaren Öffnungsorgan (10; 30), das in einer Bindungsöffnungsposition mit dem Fersenhalter (5) so gekoppelt ist, dass der Fersenhalter (5) zum Öffnen der Bindung durch Betätigung des Öffnungsorgans (10; 30) aus der Schließposition in die Freigabeposition bewegbar ist, c) wobei die Zeheneinheit (1) dazu eingerichtet ist, dass der Skischuh (S) in einem von der Zeheneinheit (1) gehaltenen Zustand um eine quer zur Längsachse (L) und parallel zu einer Unterseite der Bindung erstreckte Schwenkachse (A) schwenkbar ist, um das fersenseitige Ende des Skischuhs (S) vom Ski abschwenken zu können, d) und eine im Bereich der Ferseneinheit (2) angeordnete Steighilfe (10; 30), die bei abgeschwenktem Skischuh (S) in eine Steigposition verstellbar ist, um den abgeschwenkten Skischuh (S) in Richtung auf den Ski abzustützen, e) wobei das Öffnungsorgan (10; 30) die Steighilfe (10; 30) bildet.

Description

Die Erfindung betrifft eine Skibindung mit einer Steighilfe, insbesondere die Anordnung der Steighilfe.
Steighilfen erleichtern den Aufstieg mit angeschnalltem Ski. Die Steighilfe ist im Bereich der Ferseneinheit der Bindung schwenkbar angeordnet, so dass sie aus einer Öffnungsposition in eine Steigposition geschwenkt werden kann, in der sie den Skifahrer bzw. Tourengeher im Fersenbereich stützt. Tourenbindungen, wie sie beispielsweise aus der DE 80 14 840 U1 und DE 31 31 384 C2 bekannt sind, weisen innerhalb der Ferseneinheit einen das fersenseitige Ende des Skischuhs haltenden Fersenhalter auf, der auf einer schwenkbaren Tourenplatte angeordnet ist. Zum Abfahren ist die Tourenplatte und damit auch der Fersenhalter mit dem Ski verriegelt. Zum Gehen wird die Verriegelung gelöst, so dass die Tourenplatte mit dem Fersenhalter vom Ski abschwenken kann. Die Steighilfe ist unter der Tourenplatte oder am Fersenhalter angeordnet und stützt den Skischuh somit über den Fersenhalter oder die Tourenplatte in abgeschwenkter Position am Ski ab. Bei einer aus der WO 2009/105866 A1 bekannten Bindung entfällt die Tourenplatte, stattdessen bildet der Skischuh mit einer Zeheneinheit der Bindung unmittelbar ein Drehgelenk zum Schwenken des Skischuhs. Der Fersenbereich des Skischuhs wird zum Gehen vom Fersenhalter gelöst, da dieser am Ski verbleibt. Im Bereich des Fersenhalter ist eine Steighilfe vorgesehen, die aus einer hinter dem Fersenhalter gelegenen inaktiven Position um den Fersenhalter in eine vor dem Fersenhalter gelegene Steigposition geschwenkt werden kann. Für unterschiedliche Steigpositionen sind mehrere solche Steighilfen vorgesehen. Zum Gehen wird der Fersenhalter durch Betätigung eines Öffnungsorgans vom fersenseitigen Ende des Skischuhs gelöst und vom Skischuh weg nach hinten bewegt, so dass der vom Fersenhalter freie Skischuh um eine im Zehenbereich gelegene Schwenkachse vom Ski abschwenken kann. Das Öffnungsorgan befindet sich hinter dem Fersenhalter und unterhalb der Steighlife,wenn diese ihre inaktive Position einnimmt.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine einfach, bequem und sicher bedienbare Skibindung in einfacher Konstruktion und mit geringem Gewicht zu schaffen.
Gegenstand der Erfindung ist eine Bindung für einen Ski, die eine Zeheneinheit zum Halten eines zehenseitigen Endes eines Skischuhs, eine Ferseneinheit mit einem Fersenhalter zum Halten eines fersenseitigen Endes des Skischuhs und eine im Bereich der Ferseneinheit angeordnete Steighilfe aufweist. Die Zeheneinheit ist dazu eingerichtet, dass der Skischuh in einem von der Zeheneinheit gehaltenen Zustand um eine quer zu einer Längsachse der Bindung erstreckte und zu einer Unterseite der Bindung zumindest im Wesentlichen parallele Schwenkachse schwenkbar ist, um das fersenseitige Ende des Skischuhs vom Ski abschwenken zu können. Die Längsachse der Bindung fällt im montierten Zustand der Bindung mit einer Längsachse des Skis zusammen. Die Unterseite der Bindung ist im montierten Zustand einer Oberseite des Skis zugewandt. In bevorzugter Ausführung ist die Zeheneinheit dazu eingerichtet, mit dem Skischuh ein das Abschwenken des Fersenbereichs ermöglichendes Gelenk, zweckmäßigerweise ein Drehgelenk, zu bilden. Die Bindung kann eine schwenkbare Tourenplatte umfassen, wie sie zum Stand der Technik erwähnt wurde, bevorzugter ist der Fersenhalter jedoch im montierten Zustand vom Ski nicht abschwenkbar, sondern verbleibt am Ski. Der Verzicht auf eine Tourenplatte reduziert das Gewicht der Bindung.
Die Ferseneinheit umfasst eine Lagerstruktur, den relativ zur Lagerstruktur zwischen einer Schließposition und einer Freigabeposition hin und her bewegbaren Fersenhalter, der den Skischuh in der Schließposition in einem Fersenhalteeingriff hält oder halten kann, und ein relativ zu der Lagerstruktur bewegbares, vom Skifahrer oder Tourengeher betätigbares und in einer Bindungsöffnungsposition mit dem Fersenhalter gekoppeltes Öffnungsorgan. Die Kopplung von Öffnungsorgan und Fersenhalter ist so gebildet, dass der Fersenhalter durch Betätigung des in der Bindungsöffnungsposition befindlichen Öffnungsorgans aus der Schließposition in die Freigabeposition bewegbar ist. Der Fersenhalter wird vorzugsweise mit einer Federkraft wenigstens einer Schließfeder beaufschlagt, so dass er nur gegen die Federkraft aus der Schließposition in Richtung auf die Freigabeposition und vorzugsweise auch nur gegen die Federkraft aus der Freigabeposition in Richtung auf die Schließposition bewegt werden kann.
Die im Bereich der Ferseneinheit angeordnete Steighilfe ist bei abgeschwenktem Skischuh in eine oder vorzugsweise in wahlweise mehrere unterschiedliche Steigpositionen verstellbar, um den abgeschwenkten Skischuh in die zur Ferseneinheit weisende Schwenkrichtung an der Ferseneinheit abzustützen. In bevorzugten Ausführungen ist die Steighilfe schwenkbar angeordnet, zweckmäßigerweise in einem Drehgelenk. Grundsätzlich kann die Schwenkbeweglichkeit jedoch auch anders erzielt werden, beispielsweise mittels eines Kurvengelenks, und ganz grundsätzlich kann die Verstellbarkeit der Steighilfe beispielsweise eine translatorische Bewegbarkeit einschließen oder in einer translatorischen Bewegbarkeit, insbesondere in Längsrichtung des Skis, bestehen. Im Falle der bevorzugten Schwenkbeweglichkeit weist eine Schwenkachse der Steighilfe vorzugsweise quer zu einer Längsachse und zumindest im Wesentlichen parallel zu einer Unterseite der Bindung.
Nach der Erfindung bildet das Öffnungsorgan in Doppelfunktion gleichzeitig auch die Steighilfe. Die Bereitstellung einer Steighilfe durch das Öffnungsorgan, oder anders ausgedrückt, die Nutzung des Öffnungsorgans auch als Steighilfe, reduziert das Gewicht der Bindung und erleichtert die Bedienung der Steighilfe. Der Benutzer, beispielsweise ein Tourengeher oder Free-Rider, muss nicht umständlich nach dem Öffnen der Bindung auch noch die bei vielen Bindungen nur schlecht erreichbare Steighilfe bedienen, was oft mit erheblichen Unbequemlichkeiten verbunden ist, sondern nur das von der Grundfunktion der Bindung her bekannte, von Hause aus dem Öffnen der Bindung dienende Öffnungsorgan. Ausgeschlossen wird auch, dass die Steighilfe die Betätigung des Öffnungsorgans oder das Öffnungsorgan die Betätigung der Steighilfe behindert.
Das Öffnungsorgans kann mit dem Fersenhalter fest verbunden oder in einem Stück geformt sein. Eine derartige Kombination aus Fersenhalter und Öffnungsorgan als Einheit, allerdings ohne Steighilfe, wird beispielsweise in der am 30. September 2009 eingereichten deutschen Patentanmeldung DE 10 2009 043 802 der Anmelderin beschrieben, die diesbezüglich in Bezug genommen wird. Die den Fersenhalter und das Öffnungsorgan beinhaltende Einheit kann durch Betätigung des Öffnungsorgans beispielsweise aus der Schließposition über die Freigabeposition des Fersenhalters in die Steigposition bewegt werden, in der eine in der Schließposition des Fersenhalters den Skischuh niederhaltende Haltestruktur der Einheit aus Fersenhalter und Öffnungsorgan, ein optionaler Trittsporn dieser Einheit oder eine an der Einheit befestigte oder angeformte andere Stützstruktur den abgeschwenkten Skischuh im Fersenbereich stützt.
In bevorzugten Ausführungen ist das Öffnungsorgan jedoch relativ zum Fersenhalter aus der Bindungsöffnungsposition in die wenigstens eine Steigposition verstellbar. Das Öffnungsorgan ist ferner vorzugsweise so angeordnet, dass es sich in die Gegenrichtung, also in Richtung der Bewegung, die der Fersenhalter relativ zur Lagerstruktur aus der Schließposition in die Freigabeposition ausführt, am Fersenhalter abstützt, so dass Fersenhalter und Öffnungsorgan in diese Richtung der Bewegbarkeit des Fersenhalters wie eine Einheit zusammenwirken. Das Öffnungsorgan nimmt den Fersenhalter bis in dessen Freigabeposition mit. Vorzugsweise stützt sich das Öffnungsorgans unmittelbar an einem Anschlag des Fersenhalters ab. In Richtung auf die Steigposition besteht in vorteilhaften Ausführungen die relative Verstellbarkeit des im Rahmen dieser Verstellbarkeit als Steighilfe nutzbaren Öffnungsorgans. Die Bindungsöffnungsposition wird als Position des Öffnungsorgans relativ zum Fersenhalter verstanden und ist diejenige, in der sich das Öffnungsorgan am Fersenhalter abstützt, wenn es diesen in Richtung auf die Freigabeposition bewegt.
In bevorzugten Ausführungen, in denen das Öffnungsorgan relativ zum Fersenhalter aus der Bindungsöffnungsposition in die Steigposition verstellbar ist, koppelt eine lösbare Kopplung das Öffnungsorgan mit dem Fersenhalter, wenn das Öffnungsorgan sich in der Bindungsöffnungsposition befindet, so dass durch Betätigung des Öffnungsorgans der Fersenhalter aus der Schließposition in die Freigabeposition bewegt werden kann. Die Kopplung kann von der erwähnten Abstützung des Öffnungsorgans am Fersenhalter gebildet werden. Bevorzugt stützt sich das Öffnungsorgan wie gesagt unmittelbar am Fersenhalter ab. Eine besonders einfache und steife Kopplung kann durch einen einfachen Druckkontakt erzielt werden, in dem das Öffnungsorgan sich am Fersenhalters abstützt, so dass eine auf das Öffnungsorgan in besagte Richtung ausgeübte Druckkraft in diesem Druckkontakt direkt auf den Fersenhalter übertragen wird, um diesen in die Freigabeposition zu bewegen. Grundsätzlich kann die Kopplung aber auch eine indirekte über ein einziges oder mehrere Zwischenglied(er) sein. Nach dem Lösen der Kopplung kann das Öffnungsorgan relativ zum Fersenhalter in die Steigposition bewegt werden.
Bildet der direkte oder indirekte Druckkontakt bereits allein die Kopplung, kann diese Kopplung einfach durch Ausübung einer auf das Öffnungsorgan wirkenden, vom Anschlag des Fersenhalters weg gerichteten Kraft gelöst werden. Bevorzugter umfasst die Kopplung jedoch einen Kopplungseingriff, vorteilhafterweise unmittelbar des Fersenhalters und unmittelbar des Öffnungsorgans, der das Öffnungsorgan auch in Richtung auf die Steigposition am Fersenhalter fixiert. Die Fixierung ist wie gesagt lösbar, per Hand oder beispielsweise durch eine Betätigung mittels des Skistocks.
Die Kopplung umfasst in ersten Ausführungen einen lösbaren Rasteingriff, den ein Kopplungsglied des Öffnungsorgans und eine Kopplungsgegenglied des Fersenhalters miteinander bilden und der sich vorzugsweise unter der Einwirkung einer auf das in der Bindungsöffnungsposition befindliche Öffnungsorgan in Richtung auf die Steigposition ausgeübten Kraft automatisch löst. In zweiten Ausführungen umfasst die Kopplung ein am Öffnungsorgan angeordnetes Kopplungsglied und ein am Fersenhalter angeordnetes Kopplungsgegenglied, die miteinander in einem lösbaren Kopplungseingriff sind, solange das Öffnungsorgan relativ zum Fersenhalter die Bindungsöffnungsposition einnimmt. Das Kopplungsglied oder das Kopplungsgegenglied ist oder sind in den zweiten Ausführungen beweglich angeordnet und kann oder können nur durch entsprechende Betätigung aus dem Kopplungseingriff bewegt werden. Das Wort "oder" wird hier und auch stets sonst von der Erfindung im üblichen logischen Sinne eines "inklusiv oder" verstanden, umfasst also sowohl die Bedeutung von "entweder.... oder" als auch die Bedeutung von "und", soweit sich aus dem jeweils konkreten Zusammenhang nicht ausschließlich nur eine dieser beiden Bedeutungen ergeben kann. Bezogen auf die Bewegbarkeit von Kopplungs- und Kopplungsgegenglied bedeutet dies, dass in einer ersten Variante nur das Kopplungsglied am Öffnungsorgan, in einer zweiten Variante nur das Kopplungsgegenglied am Fersenhalter und in einer dritten Variante das Kopplungsglied am Öffnungsorgan und das Kopplungsgegenglied am Fersenhalter beweglich und zum Lösen des Kopplungseingriffs betätigbar ist oder sind. Von diesen drei Varianten werden die erste und die zweite gegenüber der dritten Variante und besonders die erste Variante bevorzugt.
Der Kopplungseingriff beinhaltet in den ersten und in den zweiten Ausführungen vorteilhafterweise einen Formschluss. Er kann in den zweiten Ausführungen rein formschlüssig gebildet sein, so dass eine Betätigung des Kopplungsglieds oder des Kopplungsgegenglieds nicht nur zum Lösen der Kopplung von Öffnungsorgan und Fersenhalter erforderlich ist oder sind, sondern auch zum Herstellen des Kopplungseingriffs, wenn vom Gehen auf Abfahren umgestellt werden soll. Bevorzugter sind das Kopplungsglied und das Kopplungsgegenglied so geformt, dass sich der Kopplungseingriff beim Herstellen des Druckkontakts von Öffnungsorgan und Fersenhalter automatisch einstellt, beispielsweise als Rasteingriff. Der Rasteingriff ist in den zweiten Ausführungen jedoch nicht reversibel lösbar, vielmehr ist eine durch Betätigung erzwungene Bewegung des Kopplungs- oder Kopplungsgegenglieds erforderlich, wobei diese Bewegung zu der Bewegung des Öffnungsorgans in und aus der Bindungsöffnungsposition nicht parallel ist.
In Ausführungen, in denen die Ferseneinheit einen Trittsporn umfasst, durch dessen Betätigung der Fersenhalter aus der Freigabeposition in die Schließposition bewegbar ist, kann der Trittsporn fest, vorzugsweise unbeweglich, mit dem Fersenhalter oder dem Öffnungsorgan verbunden, vorzugsweise in einem Stück geformt sein. In Ausführungsformen mit relativ zum Fersenhalter verstellbarem Öffnungsorgan ist der Trittsporn fest mit dem Fersenhalter verbunden. In alternativen Ausführungsforinen mit ebenfalls relativ zum Fersenhalter verstellbarem Öffnungsorgan ist er hingegen fest mit dem Öffnungsorgan verbunden. Der Trittsporn ist so angeordnet und geformt, dass beim Einsteigen in die Bindung mit dem fersenseitigen Ende des Skischuhs automatisch Druck auf den Trittsporn in Richtung auf den Ski ausgeübt und dadurch der Fersenhalter aus der Freigabeposition in die Schließposition bewegt und die Bindung geschlossen wird. Falls das Öffnungsorgan in Drittfunktion auch den Trittsporn bildet, wird für die genannte Kopplung von Öffnungsorgan und Fersenhalter die zweite Ausführung der Kopplung bevorzugt, die nicht einfach durch eine in Verstellrichtung des Öffnungsorgans auf dieses ausgeübte Kraft gelöst werden kann. Falls der Trittsporn nicht fester Bestandteil des Öffnungsorgans, sondern des Fersenhalters ist, wird für die Kopplung ein reversibler Rasteingriff bevorzugt, da in derartigen Ausführungen das Öffnungsorgan nicht die für das Schließen der Bindung erforderlichen Kräfte, wie sie auf den Trittsporn wirken, aufnehmen und im Kopplungseingriff auf den Fersenhalter übertragen muss.
Das Öffnungsorgan kann insbesondere schwenkbar angeordnet sein, schwenkbar relativ zur Lagerstruktur oder relativ zum Fersenhalters. Vorzugsweise ist das Öffnungsorgan sowohl relativ zum Fersenhalter als auch relativ zur Lagerstruktur schwenkbeweglich, wobei die Schwenkbeweglichkeit insbesondere in Bezug auf die gleiche Schwenkachse und im gleichen Drehgelenk verwirklicht sein kann.
Das Öffnungsorgan kann am Fersenhalter angeordnet und von diesem aus der Bindungsöffnungsposition in die Steigposition bewegbar gelagert sein. Bevorzugter ist das Öffnungsorgan jedoch nicht erst über den Fersenhalter an der Lagerstruktur abgestützt, sondern wird mittels eines eigenen Gelenks an der Lagerstruktur bewegbar gelagert, vorzugsweise unmittelbar von der Lagerstruktur.
Die Bewegbarkeit des Fersenhalters relativ zur Lagerstruktur ist vorzugsweise eine Schwenkbeweglichkeit, so dass der Fersenhalter relativ zur Lagerstruktur um eine Schwenkachse zwischen der Schließposition und der Freigabeposition hin und her schwenkbar ist. Fersenhalter und Lagerstruktur bilden in derartigen Ausführungen vorzugsweise miteinander ein Drehgelenk mit der Schwenkachse als Gelenkachse. Im Falle der bevorzugten Schwenkbeweglichkeit weist eine Schwenkachse des Fersenhalters vorzugsweise quer zu einer Längsachse der Bindung und zumindest im Wesentlichen parallel zu einer Unterseite der Bindung.
Falls der Fersenhalter und auch das Öffnungsorgan jeweils schwenkbeweglich sind, wird es ferner bevorzugt, wenn eine Schwenkachse des Fersenhalters und eine Schwenkachse des Öffnungsorgans zusammen fallen. Eine besonders einfache, dennoch stabile Ferseneinheit mit geringem Gewicht ergibt sich, wenn das gleiche Gelenkelement, vorzugsweise eine Gelenkachse oder -welle, ein Gelenkelement eines ersten Drehgelenks und ein Gelenkelement eines zweiten Drehgelenks bildet, wobei im ersten Drehgelenk der Fersenhalter relativ zur Lagerstruktur und im zweiten Drehgelenk das Öffnungsorgan relativ zum Fersenhalter oder der Lagerstruktur schwenkbeweglich ist.
In einfachen Ausführungen kann das Öffnungsorgan in nur eine einzige Steigposition bewegt werden. Bevorzugter ist das Öffnungsorgan jedoch so angeordnet, dass es wahlweise in jeweils eine von mehreren unterschiedlichen Steigpositionen verstellt werden kann. Falls für die mehreren Steigpositionen zum Halten des Öffnungsorgans in der jeweiligen Steigposition eine Reibbremse vorgesehen ist, kann das Öffnungsorgan in jeder beliebigen Position seiner Verstellbarkeit fixiert werden. In bevorzugten Ausführungen sind die unterschiedlichen Steigpositionen jedoch auf dem Verstellweg des Öffnungsorgans voneinander beabstandet vorgegeben. Die Steigpositionen können jeweils als eine Rastposition vorgegeben sein, wobei das Öffnungsorgan in den unterschiedlichen Steigpositionen jeweils insbesondere mit dem Fersenhalter oder der Lagerstruktur in einen lösbaren Rasteingriff gelangen kann. In ebenfalls bevorzugter Ausführung liegt das Öffnungsorgan in der einzigen oder in einer von mehreren unterschiedlichen Steigpositionen auf einer Oberseite des Ski oder einer Montagestruktur der Ferseneinheit oder des Fersenhalters auf. Einer Fixierung durch beispielsweise einen Rasteingriff bedarf es für das aufliegende Öffnungsorgan nicht. Gleichwohl kann auch hierfür ein Rasteingriff vorgesehen sein.
In bevorzugten Ausführungen umfasst die Bindung eine Montagestruktur der genannten Art, ungeachtet der Frage, ob solch eine Montagestruktur für das Öffnungsorgan eine Auflage bildet oder nicht. Die Montagestruktur dient der Befestigung der Ferseneinheit auf dem Ski. Die Montagestruktur kann den Fersenhalter in Längsrichtung des Skis verstellbar lagern oder selbst von einer weiteren Montagestruktur verstellbar gelagert werden, beispielsweise zur Anpassung der Bindung an unterschiedliche Skischuhgrößen. Obgleich die Montagestruktur grundsätzlich unmittelbar die Lagerstruktur bilden kann, wird es bevorzugt, wenn die beiden Strukturen voneinander separate Strukturen sind und die Montagestruktur die Lagerstruktur und damit gemeinsam den Fersenhalter axial verstellbar lagert.
Insbesondere in Ausführungen, in denen der erwähnte Trittsporn ein fester Bestandteil des Fersenhalters ist, so dass ein Aufsteigen auf den Trittsporn die Bewegung des Fersenhalters in die Schließposition und somit das Schließen der Bindung bewirkt, kann es von Vorteil sein, wenn der Fersenhalter zum Gehen aus einer axial vorderen Position nach hinten verstellt werden kann, um den Fersenhalter vom Skischuh abzurücken und den Skischuh entsprechend vom Fersenhalter freizuhalten. Dies kann insbesondere von Vorteil sein, um den Fersenbereich des Skischuhs beim Gehen bis auf die Oberseite des Ski bzw. der erwähnten Montagestruktur absenken zu können, wie dies beispielsweise für das Gehen auf Flachstücken ohne nennenswerte Steigung vorteilhaft ist.
Die Erfindung betrifft die Bindung im am Ski montierten Zustand. Sie betrifft die Bindung aber auch als solche, also auch die noch nicht montierte Bindung. Soweit Bewegungsrichtungen, Positionen und dergleichen mit Bezug auf den Ski beschrieben werden, gelten die jeweiligen Merkmale auch für die Bindung als solche, wobei die Bindungskomponenten wie Zeheneinheit und Ferseneinheit als montiert zu denken sind. Die Erfindung betrifft insbesondere Tourenbindungen und Bindungen für Free-Ride-Ski, ist auf die Verwendung mit derartigen Ski und grundsätzlich auch nicht auf die Verwendung in Kombination mit Ski beschränkt, sondern auch bei Sclmeegleitbrettern anderer Art von Vorteil, soweit mit solch anderem Skigerät oder skiähnlichem Gerät gegangen und insbesondere aufgestiegen werden soll.
Vorteilhafte Merkmale werden auch in den Unteransprüchen und deren Kombinationen beschrieben.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren erläutert. An den Ausführungsbeispielen offenbar werdende Merkmale bilden jeweils einzeln und in jeder Merkmalskombination die Gegenstände der Ansprüche vorteilhaft weiter. Es zeigen:

Figur 1: eine Ferseneinheit einer erfindungsgemäßen Bindung eines ersten Ausführungsbeispiels,
Figur 2: die Ferseneinheit im Längsschnitt A-A der Figur 1,
Figur 3: die Ferseneinheit im Längsschnitt B-B der Figur 1,
Figur 4: die Ferseneinheit des ersten Ausführungsbeispiels zerlegt in einzelne Komponenten,
Figur 5: die Ferseneinheit des ersten Ausführungsbeispiels in einer perspektivischen Sicht,
Figur 6: die Bindung des ersten Ausführungsbeispiels mit der Ferseneinheit in einem Schließzustand,
Figur 7: die Bindung des ersten Ausführungsbeispiels mit der Ferseneinheit in einem Freigabezustand und einer gesicherten axial vorderen Position,
Figur 8: die Bindung des ersten Ausführungsbeispiels mit im Freigabezustand befindlicher und für eine axiale Verstellung entsicherter Ferseneinheit,
Figur 9: die Bildung des ersten Ausführungsbeispiels mit im Freigabezustand befindlicher Ferseneinheit in einer gesicherten axial hinteren Position,
Figur 10: die Bindung des ersten Ausführungsbeispiels mit abschwenkbarem Skischuh,
Figur 11: die Bindung des ersten Ausführungsbeispiels mit abgeschwenktem Skischuh und in einer ersten Steigposition befindlichem Öffnungsorgan,
Figur 12: die Bindung des ersten Ausführungsbeispiels mit abgeschwenktem Skischuh und in einer zweiten Steigposition befindlichem Öffnungsorgan,
Figur 13: eine Bindung eines zweiten Ausführungsbeispiels mit einer im Schließzustand befindlichen Ferseneinheit,
Figur 14: die Bindung des zweiten Ausführungsbeispiels mit im Freigabezustand befindlicher Ferseneinheit,
Figur 15: die Bindung des zweiten Ausführungsbeispiels mit im Freigabezustand befindlicher Ferseneinheit und in inaktiver Position befindlichem Öffnungsorgan,
Figur 16: die Bindung des zweiten Ausführungsbeispiels mit abgeschwenktem Skischuh und in einer ersten Steigposition befindlichem Öffnungsorgans und
Figur 17: die Bindung des zweiten Ausführungsbeispiels mit abgeschwenktem Skischuh und in einer zweiten Steigposition befindlichem Öffnungsorgan.

Die Figuren 1 bis 5 zeigen eine Ferseneinheit 2 einer Skibindung eines ersten Ausführungsbeispiels. Figur 1 zeigt die Ferseneinheit 2 in einer Draufsicht. Eingetragen sind zwei quer zur Längsachse L zueinander versetzte Längsschnittebenen A-A und B-B. Figur 2 zeigt die Ferseneinheit 2 im Längsschnitt A-A und Figur 3 im Längsschnitt B-B. In Figur 4 sind die Komponenten der Ferseneinheit 2 separat in einer für die Montage geeigneten Anordnung dargestellt. Figur 5 zeigt die Ferseneinheit 5 in einer perspektivischen Sicht von links vorne, wobei links und vorne auf die Längsachse L in Fahrtrichtung weisend bezogen sind.
In den Figuren 6 bis 12 ist die Bindung, die über die Ferseneinheit 2 hinaus eine Zeheneinheit 1 beinhaltet, gemeinsam mit einem von der Bindung gehaltenen, in den Figuren nur angedeuteten Skischuh S dargestellt. Vom Skischuh S ist im Wesentlichen nur die Sohle dargestellt. Die Zeheneinheit 1 hält den Skischuh S an einem zehenseitigen Ende. Die Ferseneinheit 2 dient dem Halten des Skischuhs S an einem fersenseitigen Ende. Figur 6 zeigt die Ferseneinheit 2 in einem Schließzustand, in dem sie das fersenseitige Ende des Skischuhs S in einem Fersenhalteeingriff fest am Ski, in Figur 6 an einer der Befestigung der Ferseneinheit 2 am Ski dienenden Montagestruktur 3 hält. In diesem Zustand hält die Bindung den Skischuh S beim Abfahren mit dem Ski. Figur 7 beispielsweise zeigt die Ferseneinheit 2 in einem Freigabezustand. Am zehenseitigen Ende wird der Skischuh S weiterhin von der Zeheneinheit 1 in einem Zehenhalteeingriff gehalten. Die Zeheneinheit 1 ist allerdings dafür eingerichtet, den Skischuh S im Zehenhalteeingriff um eine Schwenkachse A vom Ski bzw. der Montagestruktur 3 weg und auf den Ski bzw. die Montagestruktur 3 zu hin und her schwenkbar zu halten. Die Schwenkachse A erstreckt sich quer zur Längsachse L der Bindung, die im montierten Zustand mit der Längsachse L des Ski zusammenfällt, und zumindest im Wesentlichen parallel zu einer Unterseite des Skis bzw. der Bindung. In diesem Zustand ermöglicht die Bindung ein bequemes Gehen und insbesondere auch ein Aufsteigen mit angeschnalltem Ski.
Die Ferseneinheit 2 des ersten Ausführungsbeispiels umfasst die Montagestruktur 3, die der Montage auf dem Ski dient, und eine Lagerstruktur 4, die in Figur 4 einzeln und in den weiteren Figuren des ersten Ausführungsbeispiels im an der Montagestruktur 3 montierten Zustand dargestellt ist. Die Ferseneinheit 2 beinhaltet ferner einen Fersenhalter 5, der relativ zur Lagerstruktur 4 und auch relativ zur Montagestruktur 3 aus einer Schließposition in eine Freigabeposition und in die Gegenrichtung zurück in die Schließposition hin und her bewegbar ist. Im Ausführungsbeispiel ist der Fersenhalter 5 wie bevorzugt um eine in Bezug auf die Lagerstruktur 4 feste Schwenkachse B hin und her schwenkbeweglich. Die Schwenkachse B ist zumindest im Wesentlichen parallel zur Schwenkachse A. Im Schließzustand der Ferseneinheit 2 nimmt der Fersenhalter 5 die Schließposition und im Freigabezustand der Ferseneinheit 2 nimmt er die Freigabeposition ein. In den Figuren 1 bis 3 und 5 nimmt der Fersenhalter 5 jeweils die Schließposition ein.
Der Fersenhalter 5 weist eine Haltestruktur 6 auf, die in der Schließposition des Fersenhalters 5 die Sohle des Skischuhs S an der Oberseite hintergreift und für den Skischuh S als Niederhalter wirkt. Der Fersenhalter 5 bildet ferner einen Trittsporn 7, auf den der Skifahrer beim Einsteigen in die Bindung tritt und dadurch den Fersenhalter 5 aus der in Figur 7 gezeigten Freigabeposition in die Schließposition bewegt. Der Fersenhalter 5 ist mit der Haltestruktur 6 und dem Trittsporn 7 in einem Stück geformt, vorzugsweise aus Kunststoff im Spritzguss. Haltestruktur 6 und Trittsporn 7 bilden eine Bewegungseinheit.
Die Öffnungsbewegung in die Freigabeposition (beispielsweise Figur 7) und die entgegengerichtete Schließbewegung in die Schließposition (Figur 2) führt der Fersenhalter 5 jeweils gegen die Kraft einer Schließfedereinrichtung mit zwei Schließfedern 17 aus. Der Fersenhalter 5 ist mittels eines Kurvengelenks mit den Schließfedern 17 gekoppelt. Das Kurvengelenk bilden ein am Fersenhalter 5 geformtes Steuereingriffselement 8 und ein als Steuerkurvenglied geformter Steuerschieber 16, der relativ zur Lagerstruktur 4 und dem Fersenhalter 5 translatorisch hin und her bewegbar ist und von den Schließfedern 17 mit einer in Richtung auf das Steuereingriffselement 8 wirkenden Federkraft beaufschlagt wird. Der Steuereingriff des Steuerschiebers 16 und des Steuereingriffselements 8 sind derart, dass der Fersenhalter 5 um die Schwenkachse B aus der Schließposition gegen die Kraft der Schließfedern 17 in die Freigabeposition und aus dieser zurück ebenfalls gegen die Kraft der Schließfedern 17 in die Schließposition bewegt werden kann. Der Steuereingriff weist einen Totpunkt auf, so dass der Fersenhalter 5 aus jeder Schwenkposition zur einen Seite des Totpunkts zurück in die Schließposition und aus jeder Position zur anderen Seite des Totpunkts zurück in die Freigabeposition schwenkt. Die Schließposition und die Freigabeposition sind stabile Endpositionen, die Zwischenpositionen sind labile Positionen. Das Steuereingriffselement 8 ist an einer freien Rückseite des Fersenhalters 5 geformt. Für den Steuereingriff weisen der Fersenhalter 5 und der Steuerschieber 16 symmetrisch links und rechts von einer zentralen Mittellängsachse L jeweils ein Steuereingriffselement 8 und entsprechend eine Steuerkurve auf, die Steuereingriffselemente 8 jeweils an der freien Rückseite des Fersenhalters 5 und die Steuerkurven jeweils an einer freien Vorderseite des Steuerschiebers 16.
In einer Abwandlung kann die Anordnung von Steuereingriffselementen und Steuerkurven vertauscht werden, die Steuerkurven also am Fersenhalter 5 und die Steuereingriffselemente entsprechend am Steuerschieber 16 geformt sein. In weiteren Abwandlungen können statt zweier Steuereingriffselemente und Steuerkurven nur eine einzige Steuerkurve und ein einziges Steuereingriffselement vorgesehen sein. Im Ausführungsbeispiel sind zwei Schließfedern 17 vorhanden, grundsätzlich genügt aber auch eine einzige, entsprechend stärkere Schließfeder.
Die Schließfedern 17 sind in Wirkrichtung auf den Fersenhalter 5 am Steuerschieber 16 und in die Gegenrichtung an einer Federabstützung 18 abgestützt. Der Steuerschieber 16 und die Federabstützung 18 werden der Kraft der Schließfedern 17 entgegen mittels eines Spannelements 19 und eines Spannelements 20 aufeinander zu gespannt. Die Spannelemente 19 und 20 sind miteinander verschraubt. Durch eine Schraubbewegung des hinteren Spannelements 19 kann die Vorspannkraft der Schließfedern 17 und damit die zum Öffnen und Schließen der Bindung erforderliche Federkraft eingestellt werden. Das Spannelement 20 ist über einen Befestigungsstift 21 in Wirkrichtung der Schließfedern 17 mit der Lagerstruktur 4 verbunden.
Die Ferseneinheit 2 umfasst ein Öffnungsorgan 10 für den Fersenhalter 5. Das Öffnungsorgan 10 ist gemeinsam mit dem Fersenhalter 5 und auch relativ zu diesem um die gleiche Schwenkachse B wie der Fersenhalter 5 schwenkbeweglich. Der Fersenhalter 5 kann durch Betätigung des Öffnungsorgans 10, insbesondere durch Ausübung eines Drucks mit dem Skistock oder einer vergleichbaren Handhabe, bei geschlossener Bindung, also angeschnalltem Ski, bequem von oben, im Stehen, aus der Schließposition in die Freigabeposition bewegt und die Bindung dadurch geöffnet werden. In seiner Öffnungsfunktion stützt es sich in die auf die Freigabeposition des Fersenhalters 5 weisende Schwenkrichtung in einem Druckkontakt am Fersenhalter 5 ab, so dass es zum Öffnen der Bindung einen Öffnungshebel bildet. Die bei der Betätigung ausgeübte Kraft wirkt über den vom Öffnungsorgan 10 gebildeten Hebel im Druckkontakt auf den Fersenhalter 5 und zwingt diesen gegen die Kraft der Schließfedern 17 in die Freigabeposition. Im Druckkontakt drückt das Öffnungsorgan 10 gegen einen am Fersenhalter 5 geformten Anschlag und stützt sich so in die eine Schwenkrichtung am Fersenhalter 5 ab. Der Druck- bzw. Anschlagkontakt besteht unmittelbar zwischen dem Öffnungsorgan 10, beispielhaft einer Rückseite des Öffnungsorgans 10, und dem Fersenhalter 5, also dem vom Fersenhalter 5 gebildeten Anschlag. Die Kraft wird im Druckkontakt vorteilhafterweise flächig verteilt.
Das Öffnungsorgan 10 dient jedoch nicht nur dem Öffnen der Bindung, sondern in Doppelfunktion auch als Steighilfe. In Erfüllung seiner ersten Funktion, dem Öffnen der Bindung, nimmt das Öffnungsorgan 10 relativ zum Fersenhalter 5 eine Bindungsöffnungsposition ein, in der besagter Kontakt mit dem Anschlag des Fersenhalters 5, bei Druckausübung der Druckkontakt, besteht. Zur Ausübung seiner zweiten Funktion als Steighilfe ist das Öffnungsorgan 10 relativ zum Fersenhalter 5 aus der Bindungsöffnungsposition in die Gegenrichtung verstellbar. Diese Gegenrichtung entspricht der Schwenkrichtung des Fersenhalters 5 bei dessen Bewegung aus der Freigabeposition in die Schließposition. Das Öffnungsorgan 10 kann in die relativ zum Fersenhalter von der Bindungsöffnungsposition weg weisende Schwenkrichtung wahlweise entweder bis maximal in eine erste Steigposition für Aufstiege mit gemäßigter Steigung oder eine auf dem Schwenkweg zwischen der Bindungsöffnungsposition und der ersten Steigposition gelegene zweite Steigposition für Aufstiege mit vergleichsweise größerer Steigung bewegt werden. In der ersten Steigposition liegt das Öffnungsorgan 10 vor dem Fersenhalter 5 mit seiner Vorderseite auf der Montagestruktur 3 auf und bildet mit seiner Rückseite eine erste Auflage 14 für den Skischuh S (Fig. 11). Die zweite Steigposition wird durch einen lösbaren Rasteingriff, vorzugsweise des Öffnungsorgans 10 mit dem Fersenhalter 5, als Rastposition vorgegeben (Fig. 12).
Eine Kopplung, die das Öffnungsorgan 10 funktional mit dem Fersenhalter 5 koppelt, umfasst über den erwähnten Druckkontakt zum Öffnen der Bindung hinaus ein Kopplungsglied 12 des Öffnungsorgans 10 und ein Kopplungsgegenglied des Fersenhalters 5. Kopplungsglied 12 und Kopplungsgegenglied sind miteinander in einem Kopplungseingriff, wenn das Öffnungsorgan 10 relativ zum Fersenhalter 5 die Bindungsöffnungsposition einnimmt. Für den Kopplungseingriff ist beispielhaft ein Rasteingriff gewählt. Das Kopplungsglied 12 ist beispielhaft als Rastausnehmung oder vertiefung und das Kopplungsgegenglied entsprechend als abragende Rastnocken geformt. Diese Anordnung kann auch umgekehrt werden. Der Kopplungseingriff kann durch eine Betätigung des Öffnungsorgans 10, im Beispiel durch Ausübung einer der Betätigung zum Öffnen der Bindung entgegen gerichteten Kraft, gelöst werden, vorteilhafterweise durch eine mit dem Skistockring auf das Öffnungsorgan 10 ausübbaren Zugkraft. Das Öffnungsorgan 10 ragt vorteilhaft über den Fersenhalter 5 ausreichend weit hinaus und ist daher für diese Betätigung frei zugänglich. Das Kopplungsglied 12 kann mit einem weiteren Kopplungsgegenglied des Fersenhalters 5 den Rasteingriff bilden, der die zweite Steigposition bestimmt. Alternativ kann ein Rasteingriff für die zweite Steigposition aber auch anderweitig gebildet werden.
Innerhalb der Ferseneinheit 2 sind ein erstes Drehgelenk für den Fersenhalter 5 und ein zweites Drehgelenk für das Öffnungsorgans 10 gebildet. Die Schwenkachse B ist die Gelenkachse beider Drehgelenke. Beide Drehgelenke haben ein Gelenkelement 9 gemeinsam, das wie bevorzugt als Hohlachse oder -welle geformt und ortsfest an der Lagerstruktur 4 abgestützt ist, beispielhaft in einer linken und einer rechten Lagerbuchse der Lagerstruktur 4. Der Fersenhalter 5 bildet mit dem Gelenkelement 9 das erste Drehgelenk und das Öffnungsorgan 10 mit dem gleichen Gelenkelement 9 das zweite Drehgelenk. Am Fersenhalter 5 sind zur Bildung des ersten Drehgelenks eine linke Gelenkbuchse 5a und eine rechte Gelenkbuchse 5a geformt, die vom Gelenkelement 9 durchragt werden. Zwischen den Gelenkbuchsen 5a verbleibt im Fersenhalter 5 ein Zwischenraum, in den das Öffnungsorgan 10 hineinragt. Das Öffnungsorgan 10 weist zur Bildung des zweiten Drehgelenks eine Gelenkbuchse 11 auf, die im montierten Zustand der Ferseneinheit 2 ebenfalls von dem gemeinsamen Gelenkelement 9 durchragt wird. Das Gelenkelement 9 kann mit der Lagerstruktur 4 um die Schwenkachse B nicht verdrehbar oder alternativ drehbar verbunden sein. In Abhängigkeit von der verdrehgesicherten oder verdrehbaren Verbindung mit der Lagerstruktur 4 können der Fersenhalter 5 und das Öffnungsorgan 10 mit dem Gelenkelement 9 entweder verdrehgesichert oder vorzugsweise relativ zu diesem drehbar verbunden sein. Bevorzugt ist die Ausführung der Drehgelenke so, dass die Lagerstruktur 4 und das Gelenkelement 9 relativ zueinander nicht drehbar sind oder zumindest nicht drehbar sein müssen und dementsprechend der Fersenhalter 5 und das Öffnungsorgan 10 relativ zum Gelenkelement 9 jeweils drehbar und somit die Haltestruktur 6 und der Trittsporn 7 einerseits und der Betätigungsbereich des Öffnungsorgans 10 andererseits um das Gelenkelement 9 schwenkbar sind.
Um den Skischuh S beim Gehen in ebenem oder nur flach ansteigendem Gelände bis auf die Oberseite der Montagestruktur 3 absenken zu können, ist der Fersenhalter 5 relativ zur Montagestruktur 3 zwischen einer axial vorderen Position und einer axial hinteren Position hin und her verstellbar. Im Ausführungsbeispiel ist wie bevorzugt die Lagerstruktur 4 und damit gemeinsam der Fersenhalter 5 relativ zur Montagestruktur 3 auf diese Weise verstellbar. Die Montagestruktur 3 und die Lagerstruktur 4 sind für die Verstellung in einem axialen Führungseingriff. Zwischen der Montagestruktur 3 und der Lagerstruktur 4 ist eine Sicherungseinrichtung wirksam, die die Lagerstruktur 4 in jeder der beiden vorgegebenen Positionen relativ zur Montagestruktur 3 in jeweils einem lösbaren Sicherungseingriff sichert. Die Sicherungseinrichtung umfasst ein betätigbares Sicherungsorgan 22 und eine Sicherungsgegenstruktur 23, die in den axialen Positionen der Lagerstruktur 4 miteinander jeweils in den Sicherungseingriff gebracht werden. Das Sicherungsorgan 22 ragt nach hinten, gegen die Fahrtrichtung, über die Lagerstruktur 4 soweit hinaus, dass ein hinterer Abschnitt des Sicherungsorgans 22 einer Betätigung per Hand oder mittels des Skistocks oder einer anderen Handhabe bequem zugänglich ist. Das Sicherungsorgan 22 weist einen vorderen Eingriffsabschnitt auf, der sich im montierten Zustand der Ferseneinheit 2 zwischen der Montagestruktur 3 und der Lagerstruktur 4 mit der zum vorderen Eingriffsabschnitt komplementär geformten Sicherungsgegenstruktur 23 in dem Sicherungseingriff befindet. Die Sicherungsgegenstruktur 23 ist in einer Aufnahme 25 der Montagestruktur 3 angeordnet und in der Aufnahme 25 axial geführt hin und her beweglich. Die Sicherungsgegenstruktur 23 wird von einer Schubfeder 26 in die Fahrtrichtung, also nach vorne, mit einer Federkraft beaufschlagt. Im Rahmen ihrer axialen Beweglichkeit kann die Sicherungsgegenstruktur 23 gemeinsam mit Lagerstruktur 4 und Fersenhalter 5 gegen die Kraft der Schubfeder 26 nach hinten bewegt werden. Auf diese Weise wird in Längsrichtung eine gewisse axiale Elastizität erzielt, die zwischen der Zeheneinheit 1 und dem Fersenhalter 5 auftretende Biegeverformungen des Ski ausgleichen kann.
Das Sicherungsorgan 22 ist relativ zur Montagestruktur 3, der Sicherungsgegenstruktur 23 und auch relativ zur Lagestruktur 4 drehverstellbar, beispielhaft um eine Längsachse L der Bindung. Das Sicherungsorgan 22 ist im Rahmen seiner Drehverstellbarkeit relativ zur Lagerstruktur 4 axial stets gesichert, kann sich also relativ zur Lagerstruktur 4 axial nicht bewegen. Durch die Drehverstellung kann das Sicherungsorgan 22 allerdings aus dem Sicherungseingriff mit der Sicherungsgegenstruktur 23 und durch Rückdrehen wieder in den Sicherungseingriff bewegt werden. Die Sicherungseinrichtung umfasst ferner eine weitere Eingriffsstruktur 24, die beispielhaft an der Montagestruktur 3 geformt ist. Die Eingriffsstruktur 24 ist von außen zugänglich und wird deshalb nachfolgend auch als äußere Eingriffsstruktur 24 bezeichnet. Die äußere Eingriffsstruktur 24 wirkt mit dem Sicherungsorgan 23 so zusammen, dass sie in jeweils einem Eingriff mit dem Sicherungsorgan 22 dasselbe in entweder der axial vorderen oder der axial hinteren Position sichert. Wie sich aus der Zusammenschau der Figuren 3 und 4 erschließt, ist das Sicherungsorgan 22 in der in Figur 3 eingenommenen, axial vorderen Position der Lagerstruktur 4 im Sicherungseingriff mit einem vorderen Abschnitt der Sicherungsgegenstruktur 23, ist ferner axial unbeweglich mit der Lagerstruktur 4 verbunden und in einem Eingriff mit einem der axial vorderen Position zugeordneten vorderen Eingriffsabschnitt der äußeren Eingriffstruktur 24. Durch Verdrehen des Sicherungsorgans 22 um seine Längsachse werden der Sicherungseingriff mit der Sicherungsgegenstruktur 23 und der Eingriff mit der äußeren Eingriffstruktur 24 gelöst. Nach dem Lösen kann die Lagerstruktur 4 mit dem Fersenhalter 5 relativ zur Montagestruktur 3 in die axial hintere Position verschoben und in dieser durch Rückdrehen des Sicherungsorgans 22 gleichzeitig der Sicherungseingriff mit der Sicherungsgegenstruktur 23, nämlich mit einem hinteren Axialabschnitt der Sicherungsgegenstruktur 23, und der Eingriff mit der äußeren Eingriffsstruktur 24, nämlich in einen der axial hinteren Position zugeordneten hinteren Eingriffabschnitt, hergestellt werden.
Die Gebrauchsweise der Bindung des ersten Ausführungsbeispiels ist in den Figuren 6 bis 12 veranschaulicht.
Figur 6 zeigt die Bindung im geschlossenen Zustand, wie sie zum Abfahren benutzt wird. Durch Druckbetätigung des relativ zum Fersenhalter 5 in der Bindungsöffnungsposition befindlichen Öffnungsorgans 20, nämlich durch Ausübung eines in Richtung auf die Montagestruktur 3 gerichteten Drucks mit beispielsweise der Spitze des Skistocks, wird der Fersenhalter 5 aus der in Figur 6 eingenommenen Schließposition in die Freigabeposition bewegt und dadurch das fersenseitige Ende des Skischuhs S freigegeben. Diesen Zustand zeigt Figur 7. Das Öffnungsorgan 10 nimmt relativ zum Fersenhalter 5 noch immer die Bindungsöffnungsposition ein, es hat den Fersenhalter 5 bei seiner eigenen Schwenkbewegurzg im Druckkontakt einfach mitgenommen. Der Skischuh S ist weiterhin im Zehenhaltereingriff mit der Zeheneinheit 1 nun um die zehenseitige Schwenkachse A schwenkbar, würde jedoch beim Absenken auf den Trittsporn 7 die Bindung wieder schließen.
Möchte der Fahrer oder Geher den Skischuh S bis auf die Montagestruktur 3 absenken, etwa zum Gehen im flachen Gelände, verstellt er die Lagerstruktur 4 und damit gemeinsam den Fersenhalter 5 aus der axial vorderen Position der Figuren 6 und 7 in die axial hintere Position, in der er den Skischuh S vom Fersenhalter 5 frei bis auf die Oberseite der Montagestruktur 3 absenken kann. Für die Verstellung dreht er das Sicherungsorgan 22 aus dem Eingriff mit der äußeren Eingriffsstruktur 24 und dabei gleichzeitig aus dem Sicherungseingriff mit der Sicherungsgegenstruktur 23 und schiebt die entsicherte Lagerstruktur 4 mit dem Fersenhalter 5 in die axial hintere Position. In der axial hinteren Position dreht er das Sicherungsorgan 22 zurück, zum einen in den hinteren Eingriff mit der Eingriffsstruktur und zum anderen in den Sicherungseingriff mit dem axial hinteren Abschnitt der Sicherungsgegenstruktur 23. Die Lagerstruktur 4 und damit der Fersenhalter 5 sind nun in der axial hinteren Position gesichert.
In Figur 8 ist das Sicherungsorgan 22 gelöst, Lagerstruktur 4 und Fersenhalter 5 nehmen jedoch noch die axial vordere Position ein. In Figur 9 nehmen sie die axial hintere Position ein, die mittels des Sicherungsorgans 22 auch bereits gesichert ist. Der Skischuh S kann im Zehenhalteeingriff mit der Zeheneinheit 1 in diesem Zustand frei vom Fersenhalter 5 abschwenken und bis auf die Oberseite der Montagestruktur 3 zurückschwenken. Figur 10 zeigt die Bindung mit dem bis auf die Montagestruktur 3 abgesenkten Skischuh S.
Nimmt die Steilheit des Geländes zu, verstellt der Geher das Öffnungsorgan 10 aus der auch in Figur 10 noch eingenommenen Bindungsöffnungsposition relativ zum Fersenhalter 5 in die in Figur 11 gezeigte erste Steigposition. Das Öffnungsorgan 10 wird hierfür aus der Bindungsöffhungsposition vor den Fersenhalter 5 bis auf die Oberseite der Montagestruktur 3 geschwenkt, so dass es sich mit seiner Vorderseite an der Montagestruktur 3 abstützt und mit seiner Rückseite die der ersten Steigposition zugeordnete erste Auflage 14 für den Fersenbereich des Skischuhs S bildet.
Für das Aufsteigen in noch steilerem Gelände wird das Öffnungsorgan 10 aus der ersten Steigposition ein Stück weit zurück in Richtung auf die Bindungsöffnungsposition geschwenkt, bis es in der vorgegebenen zweiten Position lösbar verrastet und dadurch gesichert ist. Figur 12 zeigt die Bindung mit dem in der zweiten Steigposition befindlichen Öffnungsorgan 10, in der sich der Geher im Fersenbereich auf der zweiten Auflage 15 des Öffnungsorgans 10 abstützen kann.
Zum Abfahren kann das Öffnungsorgan 10 wieder bis in die Bindungsöffnungsposition geschwenkt, das Sicherungsorgan 22 durch Drehverstellung aus dem Eingriff mit der Eingriffstruktur 24 und dem Sicherungseingriff mit der Sicherungsgegenstruktur 23 gelöst, die Lagerstruktur 4 mit dem Fersenhalter 5 zurück in die axial vordere Position bewegt und dort mittels des Sicherungsorgans 22 erneut gesichert werden. Die Bindung wird einfach durch Zurückschwenken bzw. Absenken des Skischuhs S und die damit einhergehende Druckbetätigung des Trittsporns 7 wieder geschlossen und ist nun für das Abfahren bereit.
Die Figuren 13 bis 17 zeigen eine Bindung mit einer Ferseneinheit 2 eines zweiten Ausführungsbeispiels. Im folgenden werden die Unterschiede zum ersten Ausführungsbeispiel beschrieben. Von den beschriebenen Unterschieden abgesehen entspricht die Ferseneinheit 2 der des ersten Ausführungsbeispiels. Die Zeheneinheit 1 entspricht derjenigen des ersten Ausführungsbeispiels gänzlich.
Die Ferseneinheit 2 des zweiten Ausführungsbeispiels umfasst eine Montagestruktur 3 und eine Lagerstruktur 4, die dem ersten Ausführungsbeispiel zumindest soweit entsprechen, wie dies für die Erfindung von Belang ist. Die Ferseneinheit 2 umfasst ferner einen Fersenhalter 5 und ein Öffnungsorgan 30, die im Vergleich mit dem Fersenhalter 5 und dem Öffnungsorgan 10 des ersten Ausführungsbeispiels abgewandelt sind. Die Abweichungen sind dadurch begründet, dass im zweiten Ausführungsbeispiel nicht der Fersenhalter 5, sondern das Öffnungsorgan 30 einen Trittsporn 37 bildet, der die gleiche Funktion wie der Trittsporn 7 des ersten Ausführungsbeispiels erfüllt, nämlich das automatische Schließen der Bindung beim Entsteigen bewirkt. Abgesehen von der Trittspornfunktion entspricht der Fersenhalter 5 hinsichtlich des Fersenhalteeingriffs und seiner Beweglichkeit dem Fersenhalter 5 des ersten Ausführungsbeispiels. Der Fersenhalter 5 ist in Fig. 13 mit seiner Haltestruktur 6 im Fersenhalteeingriff mit dem Skischuh S, befindet sich also in der Schließposition. Das auch die Trittspornfunktion erfüllende Öffnungsorgan 30 nimmt in Figur 13 relativ zum Fersenhalter 5 die Bindungsöffnungsposition ein, in der es in die den Fersenhalter 5 aus der Schließposition führende Schwenkrichtung mit dem Fersenhalter 5 in einem Druckkontakt ist. Das Öffnungsorgan 30 kann zum Öffnen der Bindung wie das Öffnungsorgan 10 betätigt werden, also durch Ausübung einer Druckkraft in die den Fersenhalter 5 aus der Schließposition in die Freigabeposition führende Schwenkrichtung.
Das Öffnungsorgan 30 ist in der Bindungsöffnungsposition in einem Kopplungseingriff, der das Öffnungsorgan 30 in Bezug auf seine Schwenkbeweglich und die des Fersenhalters 5 nicht beweglich mit dem Fersenhalter 5 koppelt. Die Kopplung von Öffnungsorgan 30 und Fersenhalter 5 umfasst ein am Öffnungsorgan 30 beweglich angeordnetes Kopplungsglied 32 und ein am Fersenhalter 5 geformtes, daher relativ zum Fersenhalter 5 nicht bewegliches Kopplungsgegenglied 33, die miteinander in dem Kopplungseingriff sind. Das Kopplungsglied 32 ist relativ zum Öffnungsorgan 30 und insbesondere zum Kopplungsgegenglied 33 in eine Richtung quer zur Schwenkrichtung aus dem Kopplungseingriff bewegbar. Das Kopplungsglied 32 kann beispielsweise durch Beaufschlagung mit einer Federkraft in Richtung auf den Kopplungseingriff gespannt sein oder mittels Rastverbindung mit dem Öffnungsorgan 30 oder dem Kopplungsgegenglied 33 im Kopplungseingriff gehalten werden. Im Kopplungseingriff von Kopplungsglied 32 und Kopplungsgegenglied 33 können das Öffnungsorgan 30 und der Fersenhalter 5 Bewegungen in beide Schwenkrichtungen nur gemeinsam ausführen.
Figur 14 zeigt die Bindung mit der Ferseneinheit 2 im Freigabezustand, in dem der Fersenhalter 5 die Freigabeposition einnimmt und das Öffnungsorgan 30 sich relativ zum Fersenhalter 5 noch in der Bindungsöffnungsposition mit nach wie vor bestehendem Kopplungseingriff von Kopplungsglied 32 und Kopplungsgegenglied 33 befindet. Der Kopplungseingriff ist im wesentlichen formschlüssig und so ausgelegt, dass die beim Einsteigen in die Bindung auf den Trittsporn 37 ausgeübte Kraft über die Kopplung 32, 33 auf den Fersenhalter 5 übertragen und dieser gegen die Kraft der Schließfeder(n) 17 aus der Freigabeposition in die Schließposition bewegt wird. Würde der Skifahrer oder Geher in dem in Figur 14 dargestellten Freigabezustand der Ferseneinheit 2 den Fuß absenken, würde der Fersenhalter 5 über den Trittsporn 37 und die zwischen 32 und 33 bestehende Kopplung in die Schließposition schwenken und die Bindung wäre wieder geschlossen.
Um aus dem für ein automatisches Schließen der Bindung noch geeigneten Freigabezustand der Ferseneinheit 2 in den Zustand für Gehen zu wechseln, löst der Skifahrer die Kopplung von Kopplungsglied 32 und Kopplungsglied 33 durch eine manuelle Betätigung des Kopplungsglieds 32. Senkt er nach dem Lösen der Kopplung 32, 33 den Fuß ab, schwenkt das vom Fersenhalter 5 entkoppelte Öffnungsorgan 30 frei vom Fersenhalter 5 und somit frei von der Federkraft der Schließfeder(n) 17 aus dem Einwirkbereich und der Skischuh S kann bis auf die Montagestruktur 3 abgesenkt werden. In Figur 15 ist diese Situation und der für das Gehen im flachen Gelände geeignete Bindungszustand dargestellt. Das Öffnungsorgan 30 nimmt eine inaktive Position ein, die vorzugsweise in einem Rasteingriff mit dem Fersenhalter 5 oder der Lagerstruktur 4 gesichert ist.
Das entkoppelte Öffnungsorgan 30 kann wahlweise in entweder die inaktive Position (Fig. 15) oder die in Figur 16 eingenommene erste Steigposition oder die in Figur 17 eingenommene zweite Steigposition verstellt werden. Die erste und die zweite Steigposition werden jeweils durch einen Rasteingriff gesichert, vorzugsweise durch einen Rasteingriff des Öffnungsorgans 30 mit dem Fersenhalter 5 oder alternativ mit der Lagerstruktur 4. In der ersten Steigposition kommt eine untere, erste Auflage 34 des Öffnungsorgan 30 zum Einsatz, auf der sich der Geher mit abgeschwenktem Skischuh S abstützen kann. In der zweiten Steigposition kommt in analoger Weise eine vom Öffnungsorgan 30 gebildete zweite Auflage 35 zum Einsatz, auf der sich der Geher mit dem Skischuh S bei weiter von der Montagestruktur 3 abgschwenktem Skischuh abstützen kann.

Bezugszeichen:

1: Zeheneinheit
2: Ferseneinheit
3: Montagestruktur
4: Lagerstruktur
5: Fersenhalter
6: Haltestruktur
7: Trittsporn
8: Steuereingriffselement
9: Gelenkelement
10: Öffnungsorgan, Steighilfe
11: Gelenkelement
12: Kopplungsglied
13: -
14: erste Auflage
15: zweite Auflage
16: Steuerschieber
17: Schließfeder
18: Federabstützung
19: Spannelements
20: Spannelement
21: Befestigungsstift
22: Sicherungsorgan
23: Sicherungsgegenstruktur
24: Eingriffsstruktur
25: Aufnahme
26: Schubfeder
27: -
28: -
29: -
30: Öffnungsorgan
31: -
32: Kopplungsglied
33: Kopplungsgegenglied
34: erste Auflage
35: zweite Auflage
36: -
37: Trittsporn

A: Schwenkachse
B: Schwenkachse
L: Längsachse
S: Skischuh

Claims

Bindung für einen Ski, die Bindung umfassend
a) eine Zeheneinheit (1) zum Halten eines zehenseitigen Endes eines Skischuhs (S),

b) eine Ferseneinheit (2) mit einer Lagerstruktur (4), einem relativ zur Lagerstruktur (4) zwischen einer Schließposition und einer Freigabeposition hin und her bewegbaren Fersenhalter (5) zum Halten eines fersenseitigen Endes des Skischuhs (S) in der Schließposition und einem relativ zu der Lagerstruktur (4) bewegbaren und betätigbaren Öffnungsorgan (10; 30), das in einer Bindungsöffnungsposition mit dem Fersenhalter (5) so gekoppelt ist, dass der Fersenhalter (5) zum Öffnen der Bindung durch Betätigung des Öffnungsorgans (10; 30) aus der Schließposition in die Freigabeposition bewegbar ist,

c) wobei die Zeheneinheit (1) dazu eingerichtet ist, dass der Skischuh (S) in einem von der Zeheneinheit (1) gehaltenen Zustand um eine quer zur Längsachse (L) und parallel zu einer Unterseite der Bindung erstreckte Schwenkachse (A) schwenkbar ist, um das fersenseitige Ende des Skischuhs (S) vom Ski abschwenken zu können,

d) und eine im Bereich der Ferseneinheit (2) angeordnete Steighilfe (10; 30), die bei abgeschwenktem Skischuh (S) in eine Steigposition verstellbar ist, um den abgeschwenkten Skischuh (S) in Richtung auf den Ski abzustützen,

e) wobei das Öffnungsorgan (10; 30) die Steighilfe (10; 30) bildet.
Bindung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Öffnungsorgan (10; 30) relativ zum Fersenhalter (5) aus der Bindungsöffnungsposition in die Steigposition und in die Gegenrichtung zurück in die Bindungsöffnungsposition bewegbar und in der Bindungsöffnungsposition in die Gegenrichtung am Fersenhalter (5) abgestützt ist.
Bindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine lösbare Kopplung (12; 32, 33) das Öffnungsorgan (10; 30) in der Bindungsöffnungsposition mit dem Fersenhalter (5) koppelt, um durch Betätigung des Öffnungsorgans (10; 30) den Fersenhalter (5) aus der Schließposition in die Freigabeposition zu bewegen, und das Öffnungsorgan (10; 30) bei gelöster Kopplung in die Steigposition verstellbar ist.
Bindung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplung (12; 32, 33) den Fersenhalter (5) und das Öffnungsorgan (10; 30) relativ zueinander unbeweglich koppelt, vorzugsweise unmittelbar aneinander festlegt.
Bindung nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplung (12) einen Rasteingriff umfasst, der durch eine auf das Öffnungsorgan (10) in Richtung auf die Steigposition ausgeübte Kraft lösbar ist, wobei vorzugsweise der Fersenhalter (5) und das Öffnungsorgans (10) den Rasteingriff unmittelbar miteinander bilden.
Bindung nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplung (32, 33) ein am Öffnungsorgan (30) angeordnetes Kopplungsglied (32) und ein am Fersenhalter (5) angeordnetes Kopplungsgegenglied (33) umfasst, die miteinander in einem lösbaren Kopplungseingriff sind, und wenigstens eines aus Kopplungsglied (32) und Kopplungsgegenglied (33) beweglich angeordnet und durch Betätigung aus dem Kopplungseingriff bewegbar ist.
Bindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindung dazu eingerichtet ist, dass der Skischuh (S) beim Abschwenken vom Ski von der Zeheneinheit (1) gehalten wird und vom Fersenhalter (5) gelöst ist.
Bindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ferseneinheit (2) einen beim Einsteigen in die Bindung mit dem fersenseitigen Ende des Skischuhs (S) durch Druck betätigbaren Trittsporn (7; 37) umfasst, durch dessen Betätigung der Fersenhalter (5) aus der Freigabeposition in die Schließposition bewegbar ist, und der Trittsporn (7; 37) mit dem Fersenhalter (5) oder dem Öffnungsorgan (30) fest verbunden, vorzugsweise in einem Stück geformt ist.
Bindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Öffnungsorgan (10) relativ zu dem Fersenhalter (5) oder der Lagerstruktur (4) um eine Schwenkachse (B) aus der Bindungsöffnungsposition in die Steigposition schwenkbar ist, wobei im Falle der Schwenkbeweglichkeit sowohl relativ zu dem Fersenhalter (5) als auch der Lagerstruktur (4) die Schwenkachse (B) der relativen Schwcnkbeweglichkeiten des Öffnungsorgans (10; 30) vorzugsweise identisch sind.
Bindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fersenhalter (5) um eine Schwenkachse (B) zwischen der Schließposition und der Freigabeposition hin und her schwenkbar ist.
Bindung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (B) des Fersenhalters (5) auch die Schwenkachse (B) des Anspruchs 9 ist.
Bindung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Drehgelenk (5, 9) und ein zweites Drehgelenk (9, 11; 9, 31) ein gemeinsames Gelenkelement (9), vorzugsweise eine Welle oder Achse (9), aufweisen und der Fersenhalter (5) im ersten Drehgelenk (5, 9) relativ zur Lagerstruktur (4) und das Öffnungsorgan (10; 30) im zweiten Drehgelenk (9, 11; 9, 31) relativ zum Fersenhalter (5) schwenkbar ist.
Bindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fersenhalter (5) in einem am Ski montierten Zustand in Längsrichtung des Ski relativ zu diesem aus einer vorderen Position, in der der Fersenhalter (5) den Skischuh (S) in einem Fersenhalteeingriff am Ski halten kann, in eine hintere Position bewegbar ist, wobei der Skischuh (S) bei in der hinteren Position befindlichem Fersenhalter (5) von diesem frei schwenken kann, und die Bindung vorzugsweise eine Sicherungseinrichtung (22-24) umfasst, mittels der der Fersenhalter (5) sowohl in der vorderen Position als auch in der hinteren Position lösbar axial gesichert werden kann.
Bindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Öffnungsorgan (10; 30) wahlweise in entweder die Steigposition oder wenigstens eine andere Steigposition bewegbar ist.
Bindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Öffnungsorgan (10; 30) in der Steigposition oder der wenigstens einen anderen Steigposition des vorhergehenden Anspruchs auf einer Oberseite des Ski oder einer am Ski montierbaren oder montierten Montagestruktur (3) der Bindung oder des Fersenhalters (5) aufliegt oder in einem lösbaren Rasteingriff, den es vorzugsweise mit dem Fersenhalter (5) bildet, gesichert ist.