DE102011079210A1 - Ferseneinheit für eine Tourenskibindung - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ferseneinheit (10) für eine Tourenskibindung, wobei die Ferseneinheit (10) verstellbar ist zwischen einer Gehstellung, in welcher sie dafür eingerichtet ist, einen Fersenabschnitt eines Tourenskischuhs in Eingriff zu nehmen, und einer Abfahrtstellung, in welcher sie dafür eingerichtet ist, den Fersenabschnitt des Tourenskischuhs freizugeben, und wobei die Ferseneinheit (10) umfasst: ein Basisteil (12) zur Befestigung an einem Tourenski und einen Bindungskörper (16) zur Ankopplung am Fersenabschnitt des Tourenskischuhs, wobei der Bindungskörper (16) relativ zum Basisteil (12) beweglich angeordnet ist und ein Paar in Skilängsrichtung vorstehender Kopplungsstifte (24r, 24l) umfasst, wobei der Bindungskörper (16) in der Abfahrtstellung durch die Wirkung eines Federmittels (56) in Richtung des Tourenskischuhs vorgespannt ist.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ferseneinheit für eine Tourenskibindung, wobei die Ferseneinheit verstellbar ist zwischen einer Gehstellung, in welcher sie dafür eingerichtet ist, einen Fersenabschnitt des Tourenskischuhs in Eingriff zu nehmen, und einer Abfahrtstellung, in welcher sie dafür eingerichtet ist, den Fersenabschnitt des Tourenskischuhs freizugeben, und wobei die Ferseneinheit umfasst: ein Basisteil zur Befestigung an einem Tourenski und einen Bindungskörper zur Ankopplung am Fersenabschnitt des Tourenskischuhs, wobei der Bindungskörper relativ zum Basisteil beweglich angeordnet ist und ein Paar in Skilängsrichtung vorstehender Kopplungsstifte umfasst.
  • Eine Ferseneinheit der oben beschriebenen Art, welche zur Ankopplung an einem Tourenskischuh zwei vorstehende Kopplungsstifte umfasst, ist z. B. aus der EP 0 199 098 A2 bekannt und findet in verschiedenen Ausgestaltungen Verwendung zur Halterung eines Tourenskischuhs an einem Tourenski im Fersenabschnitt des Schuhs. In der Abfahrtstellung treten die Kopplungsstifte der Ferseneinheit dabei in Eingriff mit entsprechenden Aussparungen am Fersenabschnitt des Schuhs, während in der Gehstellung die Ferseneinheit so verstellt ist, dass die Kopplungsstifte aus dem Eingriff mit der Ferseneinheit gelöst sind, so dass die Ferse des Skischuhs nach oben vom Ski abheben kann und eine natürliche Gehbewegung ermöglicht wird. Die Ferseneinheit wird dabei zumeist zusammen mit einer Vordereinheit verwendet, welche einen vorderen Abschnitt des Tourenskischuhs um eine quer zur Skilängsachse verlaufende Schwenkachse drehbar hält.
  • An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass im Sinne der vorliegenden Offenbarung unter dem Begriff „Ski” allgemein jedes an den Füßen eines Benutzers zu tragende Hilfsmittel zur gleitenden Fortbewegung auf Schnee zu verstehen ist, d. h. nicht nur Skier im engeren Sinne sondern beispielsweise auch Splitboards (in Längsrichtung teilbare Snowboards).
  • In der bekannten Ferseneinheit stehen die Kopplungsstifte von einem die Kopplungsstifte haltenden Grundkörper mit einer bestimmten Länge vor. Ferner wird die Ferseneinheit so am Ski montiert bzw. eingestellt, dass die Kopplungsstifte in der Abfahrtstellung eine bestimmte Tiefe in die Ausnehmungen am Fersenabschnitt des Tourenskischuhs eingreifen, um eine sichere Kopplung bereitzustellen. Die vorstehende Länge der Stifte ist dabei jedoch signifikant größer als ihre Eindringtiefe, so dass zwischen der Rückseite des Tourenskischuhs und dem die Kopplungsstifte haltenden Grundkörper ein Spalt verbleibt. Dieser Spalt ist in der herkömmlichen Tourenskibindung notwendig, um eine Änderung des Abstands zwischen Ferseneinheit und Vordereinheit der Tourenskibindung infolge einer Änderung der Skidurchbiegung bei der Abfahrt, insbesondere beim Durchfahren einer Bodensenke, ausgleichen zu können. Würden die Kopplungsstifte vollständig in die Ausnehmungen des Skischuhs eindringen, so dass der Skischuh am Grundkörper anschlägt, so würden beim Durchfahren einer Bodensenke aufgrund der Skidurchbiegung übermäßige Kräfte vom Skischuh auf die Ferseneinheit in Rückwärtsrichtung ausgeübt werden, welche zu einer Beschädigung der Bindung führen könnten. Durch Bereitstellung des Spalts zwischen der Rückseite des Tourenskischuhs und dem Grundkörper der Ferseneinheit kann die Abstandsänderung zwischen Ferseneinheit und Vordereinheit während der Abfahrt dadurch ausgeglichen werden, dass die Kopplungsstifte mal mehr und mal weniger tief in die Ausnehmungen des Tourenskischuhs eindringen.
  • Die Bereitstellung des Spalts zwischen dem Tourenskischuh und dem Grundkörper der Ferseneinheit bringt jedoch den Nachteil mit sich, dass der Eingriff zwischen dem Schuh und den Kopplungsstiften abhängig von der Skidurchbiegung auf unterschiedlich großen Eindringtiefen der Kopplungsstifte in den Schuh basiert und damit von unterschiedlicher Stabilität bzw. Zuverlässigkeit ist. Ferner müssen die Länge der Kopplungsstifte bzw. die Tiefe der Ausnehmungen des Tourenskischuhs ausreichende Größe aufweisen, um die Bewegung der Ferseneinheit aufgrund der Skidurchbiegung auch in Extremfällen zuverlässig ausgleichen zu können, so dass einerseits eine Beschädigung der Ferseneinheit durch Anschlag des Schuhs am Grundkörper verhindert wird und andererseits ein unerwünschtes Lösen der Kopplung durch Herausgleiten der Kopplungsstifte aus den Ausnehmungen des Tourenskischuhs vermieden wird. Nicht zuletzt verursacht die während der Abfahrt ständig auftretende Relativbewegung zwischen den Kopplungsstiften und dem Schuh einen erhöhten Verschleiß an den Abschnitten, an denen die Kopplungsstifte mit der Ausnehmung des Schuhs in Kontakt sind.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Ferseneinheit für eine Tourenskibindung mit einem Paar in Skilängsrichtung vorstehender Kopplungsstifte bereitzustellen, welche einerseits die für eine Tourenskibindung erforderliche Verstellbarkeit zwischen Gehstellung und Abfahrtstellung sowie Leichtigkeit aufweist und mit welcher andererseits ein zuverlässiger Eingriff zwischen Ferseneinheit und Tourenskischuh sichergestellt ist. Wünschenswert ist ferner eine Ferseneinheit, welche geringeren Verschleiß aufweist.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Ferseneinheit der eingangs genannten Art, in welcher der Bindungskörper in der Abfahrtstellung durch die Wirkung eines Federmittels in Richtung des Tourenskischuhs vorgespannt ist.
  • Nach einem wichtigen Merkmal der vorliegenden Erfindung ist somit der Bindungskörper in der Abfahrtstellung im Wesentlichen in Skilängsrichtung beweglich und ist durch ein Federmittel in Richtung zum Tourenskischuh hin vorgespannt. Der Bindungskörper kann somit in der Abfahrtstellung, d. h. während des Normalbetriebs während einer Talabfahrt, relativ zum Basisteil eine Federungsbewegung ausführen und wird durch das Federmittel gleichzeitig dicht am Fersenabschnitt des Tourenskischuhs gehalten. Kommt es während einer Talabfahrt zur Änderung der Durchbiegung des Skis und somit zu einer Änderung des Abstands zwischen der Vordereinheit der Tourenskibindung und dem am Ski befestigten Basisteil der Ferseneinheit, so kann diese Abstandsänderung kontinuierlich ausgeglichen werden, da der Bindungskörper sich in Bezug auf das Basisteil bewegen kann und durch die Wirkung des Federmittels zum Tourenskischuh hingedrückt wird. Bei einer Skidurchbiegung, die den Abstand zwischen Basisteil und Vordereinheit verringert, kann der Bindungskörper ein Stück weit nach hinten ausweichen (zurückfedern), so dass vom Tourenskischuh keine übermäßigen Kräfte auf die Ferseneinheit ausgeübt werden. Andererseits kann bei einer Skidurchbiegung, bei welcher der Abstand zwischen der Vordereinheit und dem Basisteil vergrößert wird, der Bindungskörper durch die Wirkung des Federmittels in der Nähe bzw. in Kontakt mit dem Fersenabschnitt des Tourenskischuhs gehalten werden, so dass die Kopplungsstifte nicht zu weit aus dem Tourenskischuh herausgleiten.
  • Somit erlaubt die Federungsbewegung des Bindungskörpers der vorliegenden Erfindung einen dynamischen Ausgleich der Position der Kopplungsstifte relativ zum Tourenskischuh derart, dass sich die Eindringtiefe der Kopplungsstifte in den Tourenskischuh im Wesentlich geringeren Ausmaße ändert als in einer Ferseneinheit des Stands der Technik, vorzugsweise sogar im Wesentlichen konstant bleibt. Somit ist auch bei sich während der Talabfahrt ändernder Skidurchbiegung ein zuverlässiger Eingriff zwischen den Kopplungsstiften und dem Tourenskischuh gewährleistet, eine übermäßige Überlastung der Ferseneinheit wird verhindert und Verschleiß der Kopplungsstifte bzw. des Tourenskischuhs kann reduziert werden.
  • Zur Bewegung des Bindungskörpers gemäß der vorliegenden Erfindung kann dieser an einer Achse schwenkbar gelagert sein oder kann, beispielsweise an einer Führung, verschiebbar gehalten sein, so lange eine Hauptkomponente seiner Bewegung in Vorwärts-/Rückwärtsrichtung des Skis (im Wesentlichen in Skilängsrichtung) verläuft. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Bindungskörper relativ zum Basisteil in Skilängsrichtung verschiebbar, so dass er der Relativbewegung zwischen dem Fersenabschnitt des Tourenskischuhs und dem Basisteil bei unterschiedlichen Skidurchbiegungen gut folgen kann und insbesondere die Kopplungsstifte in den Ausnehmungen des Schuhs nicht verkanten. Der Bindungskörper kann dazu in einer Führung verschiebbar geführt sein, vorzugsweise entlang einer Geraden linear verschiebbar gehalten sein. Die Führung kann fest am Basisteil oder an einem anderen Teil der Ferseneinheit angeordnet sein.
  • Die federnde Lagerung des Bindungskörpers in der Abfahrtstellung der Ferseneinheit ist vorzugsweise ein Mechanismus der von anderen Verstell- oder Sicherheitsmechanismen der Bindung separat vorgesehen ist. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass ein maximaler Federungsweg der Federungsbewegung des Bindungskörpers gleich oder kleiner ist als eine Länge eines vorstehenden Schuheingriffsabschnitts der Kopplungsstifte. Das bedeutet, dass auch bei maximaler Auslenkung des Bindungskörpers entlang des Federungswegs die Kopplungsstifte stets im sicheren Eingriff mit dem Fersenabschnitt des Tourenskischuhs bleiben. In dieser Ausführungsform der Erfindung ist die federnde Lagerung des Bindungskörpers in der Abfahrtstellung separat von einem Auslösemechanismus, der im Falle einer übermäßigen Belastung (z. B. Sturz) die Ferseneinheit vom Tourenskischuh entkoppelt. Gleichermaßen ist die federnde Lagerung des Bindungskörpers in der Abfahrtstellung separat von einem Verstellmechanismus der Ferseneinheit, mit welchem diese zwischen Gehstellung und Abfahrtstellung verstellbar ist. Durch die Begrenzung des maximalen Federungswegs wird sichergestellt, dass auch beim Überfahren starker Bodenunebenheiten und bei hohen Skidurchbiegungen ein sicherer Halteeingriff zwischen der Ferseneinheit und dem Tourenskischuh aufrecht erhalten wird.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Federmittel einerseits an einem ersten Abstützabschnitt abgestützt ist, der betriebsmäßig fest mit dem Basisteil verbunden oder am Basisteil ausgebildet ist, und andererseits an einem zweiten Abstützabschnitt abgestützt ist, der betriebsmäßig fest mit dem Bindungskörper verbunden oder am Bindungskörper ausgebildet ist. Der erste bzw. zweite Abstützabschnitt können dabei als separate Bauteile, unabhängig vom Basisteil bzw. vom Bindungskörper, bereitgestellt sein, solange sie betriebsmäßig fest mit dem Basisteil bzw. dem Bindungskörper verbunden sind, d. h. während einer normalen Verwendung der Ferseneinheit (z. B. während der Talabfahrt) ortsfest zum Basisteil bzw. Bindungskörper gehalten sind. Alternativ ist es möglich, dass der erste Abstützabschnitt oder/und der zweite Abstützabschnitt unmittelbar am Basisteil bzw. am Bindungskörper ausgebildet sind, d. h. sich das Federmittel direkt am Basisteil bzw. am Bindungskörper abstützt.
  • In der genannten Ausführungsform mit einem erste Abstützabschnitt sowie einem zweiten Abstützabschnitt für das Federmittel wird ferner daran gedacht, dass der erste Abstützabschnitt an einem Federlager vorgesehen ist, dessen Position relativ zum Basisteil durch ein Einstellelement einstellbar ist, oder/und dass der zweite Abstützabschnitt an einem Federlager vorgesehen ist, dessen Position relativ zum Bindungskörper durch ein Einstellelement einstellbar ist. Dies bedeutet, dass der erste oder/und der zweite Abstützabschnitt verstellbar ausgestaltet ist/sind, um eine Verstellbarkeit des Bindungskörpers entlang der Federungsrichtung zu erlauben. Insbesondere kann auf diese Weise eine Justierung der Ferseneinheit zur Anpassung an eine Größe des Schuhs erfolgen. Das Einstellelement, welches beispielsweise eine Schraube sein kann, erlaubt einerseits die sichere Beibehaltung der eingestellten Position in einem Normalbetriebszustand (z. B. während der Abfahrt) und ermöglicht gleichzeitig bei einer Wartung oder Montage der Ferseneinheit eine leicht zugängliche Verstellmöglichkeit.
  • Um den Bindungskörper relativ zum Basisteil der Ferseneinheit beweglich zu halten, ist der Bindungskörper vorzugsweise über eine Lageranordnung mit dem Basisteil verbunden, wobei die Lageranordnung ein Federungslager für die Federungsbewegung des Bindungskörpers in Vorwärts- oder Rückwärtsrichtung unter Vorspannung des Federmittels und ein vom Federungslager separates Auslöslager für eine Auslösebewegung des Bindungskörpers zum Freigeben des Tourenskischuhs umfasst. In dieser Ausführungsform wird somit die erfindungsgemäße federnde Lagerung des Bindungskörpers durch ein Federungslager realisiert, welches zusätzlich zu einem Auslöselager der Ferseneinheit bereitgestellt ist. Das Auslöselager ist Teil eines Auslösemechanismus der Bindung, welcher gewährleistet, dass im Falle einer übermäßigen Belastung der Bindung, insbesondere bei einem Sturz, der Bindungskörper so bewegt wird, dass der Eingriff zwischen der Ferseneinheit und dem Tourenskischuh gelöst wird (Auslösen der Ferseneinheit), um Verletzungen des Skifahrers zu vermeiden. Durch die konstruktive Trennung des Federungslagers von dem Auslöselager können beide Mechanismen unabhängig voneinander auf ihre jeweiligen Anforderungen angepasst werden. Dies erlaubt eine zuverlässige Funktion beider Mechanismen, da insbesondere vermieden wird, dass im Falle einer gewünschten Federungsbewegung beim Überfahren von Bodenunebenheiten ein unerwünschtes Auslösen der Ferseneinheit stattfindet oder dass im Falle eines gewünschten Auslösens der Ferseneinheit beim Sturz des Skifahrers die Auslösung aufgrund der Federungsbewegung des Bindungskörpers fehlschlägt.
  • Die Auslösebewegung des Bindungskörpers kann eine Schwenkbewegung des Bindungskörpers relativ zum Basisteil um eine zu einer Skiebene im Wesentlichen senkrechte Achse umfassen. Dieser an sich bekannte Auslösemechanismus führt im Falle eines Sturzes bei einer Verdrehung der Skier um eine zur Skiebene senkrechte Achse zu einer seitlichen Auslösung des Fersenabschnitts des Tourenskischuhs (Mz-Auslösung).
  • Vorzugsweise ist die Auslösebewegung durch ein Auslösefedermittel vorgespannt, welches separat von dem Federmittel ist, welches die Federungsbewegung des Bindungskörpers in der Abfahrtstellung gemäß der vorliegenden Erfindung vorspannt. Die Auslösekraft der Auslösebewegung und die Kraft zur Vorspannung der Federungsbewegung werden somit durch unterschiedliche Federmittel bereitgestellt und können somit unabhängig voneinander vorgegeben oder eingestellt werden.
  • Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist gekennzeichnet durch ein von dem Federmittel separates Mz-Auslösefedermittel, welches einer Mz-Auslösebewegung eine Mz-Auslösekraft entgegensetzt, und ein von dem Federmittel separates My-Auslösefedermittel, welches einer My-Auslösebewegung eine My-Auslösekraft entgegensetzt. Unter einer Mz-Auslösebewegung wird dabei eine Bewegung des Bindungskörpers zum Freigeben des Tourenskischuhs verstanden, wenn auf den Tourenskischuh ein Drehmoment um eine senkrecht zur Skiebene verlaufende (vertikale) Z-Achse einwirkt. Eine My-Auslösebewegung bezieht sich dementsprechend auf die Einwirkung eines Drehmoments auf den Tourenskischuh um eine zur Skiebene parallele und zur Skilängsachse senkrecht verlaufende Y-Achse, insbesondere eine Kraftwirkung, die den Fersenabschnitt des Tourenskischuhs nach oben von der Bindung wegzieht. Die separate Bereitstellung von Federmitteln für die Mz-Auslösung, die My-Auslösung sowie die erfindungsgemäße Federungsbewegung in der Abfahrtstellung erlaubt die konstruktive Optimierung und individuelle Einstellung aller drei Mechanismen.
  • In an sich bekannter Weise kann das My-Auslösefedermittel eine elastische Verbindung zwischen den Kopplungsstiften oder ein auf mindestens einen der beiden Kopplungsstifte einwirkendes Federmittel umfassen, so dass die Kopplungsstifte im Falle einer My-Auslösung eine laterale Bewegung relativ zueinander ausführen und über eine entsprechende Auslösekontur an den Ausnehmungen des Tourenskischuhs aus dem Eingriff mit dem Tourenskischuh herausgleiten.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Bindungskörper über eine Lageranordnung mit dem Basisteil verbunden ist, wobei die Lageranordnung ein Federungslager für eine Federungsbewegung des Bindungskörpers in Vorwärts- oder Rückwärtsrichtung unter Vorspannung des Federmittels und ein vom Federungslager separates Bindungsverstelllager für eine Verstellbewegung des Bindungskörpers zwischen Abfahrtstellung und Gehstellung umfasst. Gemäß dieser Ausführungsform ist die Verstellung der Ferseneinheit zwischen Gehstellung und Abfahrtstellung durch einen Mechanismus realisiert, welcher vom Federungslager für die gefederte Lagerung des Bindungskörpers in der Abfahrtstellung separat ist, so dass wiederum durch eine konstruktive und funktionelle Trennung beider Mechanismen eine zuverlässige Funktion sowohl der Federungsbewegung des Bindungskörpers in der Abfahrtstellung als auch der Verstellung der Ferseneinheit zwischen Abfahrtstellung und Gehstellung sichergestellt werden kann. Insbesondere kann vermieden werden, dass im Falle einer Federungsbewegung des Bindungskörpers während des Überfahrens von Bodenunebenheiten ein unbeabsichtigtes Verstellen der Ferseneinheit von der Abfahrtstellung in die Gehstellung erfolgt. Gleichzeitig kann ein einfacher und zuverlässiger Mechanismus zur Verstellung der Ferseneinheit zwischen Gehstellung und Abfahrtstellung bereitgestellt werden, der von dem erfindungsgemäßen Mechanismus der federnden Lagerung des Bindungskörpers nicht überlagert oder gestört wird.
  • Die Verstellbewegung zur Verstellung der Ferseneinheit zwischen Gehstellung und Abfahrtstellung kann eine Schwenkbewegung des Bindungskörpers relativ zum Basisteil um eine zu einer Skiebene im Wesentlichen senkrechte Achse umfassen. Insbesondere kann in an sich bekannter Weise die Schwenkbewegung des Bindungskörpers um die Z-Achse sowohl als Verstellbewegung (zwischen Abfahrtstellung und Gehstellung) als auch als Mz-Auslösebewegung genutzt werden. In dieser Variante ist der Bindungskörper dann um eine in Z-Richtung verlaufende Achse verschwenkbar, um eine Mz-Auslösung sowie eine Verstellbewegung zwischen Abfahrtstellung und Gehstellung ausführen zu können, und ist gleichzeitig an dem separaten Federungslager erfindungsgemäß in Skilängsrichtung beweglich, um eine Federungsbewegung auszuführen und die Relativverschiebung zwischen dem Fersenabschnitt des Tourenskischuhs und dem Basisteil der Ferseneinheit im Falle einer sich ändernden Skidurchbiegung ausgleichen zu können.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine perspektivische, geschnittene Ansicht einer unbelasteten Ferseneinheit gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, geschnitten entsprechend einer Linie A-A in 4, sowie einen Tourenski, auf welchem die Ferseneinheit montiert ist,
  • 2 eine geschnittene Ansicht der Ferseneinheit des Ausführungsbeispiels entsprechend einer Schnittlinie A-A in 4,
  • 3 eine Vorderansicht der Ferseneinheit des Ausführungsbeispiels,
  • 4 eine Unteransicht der Ferseneinheit des Ausführungsbeispiels,
  • 5 bis 8 Ansichten der Ferseneinheit des Ausführungsbeispiels, jeweils entsprechend den Ansichten der 1 bis 4, jedoch für eine eingefederte Stellung der Ferseneinheit, und
  • 9 eine teilweise demontierte Darstellung der Ferseneinheit des Ausführungsbeispiels in einer vergrößerten Ansicht von oben.
  • Eine in den Zeichnungen allgemein mit 10 bezeichnete Ferseneinheit gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst ein Basisteil 12 zur Befestigung an einem Ski 14, einen Bindungskörper 16 sowie eine Lageranordnung 18, durch welche der Bindungskörper 16 beweglich in Bezug auf das Basisteil 12 gehalten ist. Zur Befestigung des Basisteils 12 am Ski 14 kann eine Mehrzahl von Befestigungslöchern 20 das Basisteil durchsetzen, um eine Befestigung mittels Schrauben 22 zu ermöglichen.
  • Die Ferseneinheit 10, insbesondere die Vorgaben zur Befestigung des Basisteils 12 sowie der Bindungskörper 16 definieren unter Bezugnahme auf die Laufrichtung des Tourenskis eine X-Richtung entlang der Laufrichtung des Tourenskis, eine Y-Richtung, welche in der Skiebene des Tourenskis (horizontal) verläuft und orthogonal zur X-Richtung orientiert ist, sowie eine Z-Richtung, welche orthogonal zur X-Richtung sowie zur Y-Richtung (vertikal nach oben) orientiert ist. Unter der Maßgabe, dass die X-Richtung in Laufrichtung des Tourenskis nach vorn weist, sind in der vorliegenden Offenbarung Begriffe wie „oben”, „unten”, „seitlich”, „vor”, „hinter”, „horizontal”, „vertikal” oder dergleichen unter Bezugnahme auf das vorstehend definierte Koordinatensystem zu verstehen.
  • Der Bindungskörper 16 trägt zwei in etwa parallel zueinander in X-Richtung verlaufende Kopplungsstifte 24r, 24l (1 und 4), deren vordere Enden Schuheingriffsabschnitte 26 bilden, die zur Herstellung einer Kopplung zwischen der Ferseneinheit 10 und einem Tourenskischuh 28 (6) vorgesehen sind. Dazu stehen die Schuheingriffsabschnitte 26 einen Betrag a über eine vordere Anlagefläche 30 des Bindungskörpers 16 vor, so dass sie in eine hintere Ausnehmung 32 des Tourenskischuhs 28 maximal bis zu einer Tiefe a eindringen können, bis eine hintere Anlagefläche 34 eines Fersenabschnitts der Sohle des Tourenskischuhs 28 an der vorderen Anlagefläche 30 des Bindungskörpers 16 anstößt (6).
  • Die Kopplungsstifte 24r, 24l verlaufen im Wesentlichen parallel zueinander, wobei zur Bereitstellung eines My-Auslösemechanismus in an sich bekannter Weise mindestens einer der beiden Stifte in Y-Richtung in bestimmten Grenzen gegen die Kraft einer My-Auslösefeder 36 (in 2 und 9 dargestellt, in 1, 5 und 6 weggelassen) beweglich ist. Insbesondere kann ein Auslösemechanismus verwendet werden, wie er in der AT 402 020 B beschrieben ist, deren Offenbarung in Bezug auf die bewegliche Halterung der Kopplungsstifte und die zwischen den Kopplungsstiften wirkende Federanordnung durch Bezugnahme vollständig in die vorliegende Offenbarung eingeschlossen ist. Demnach können die Kopplungsstifte 24r, 24l an ihren den Schuheingriffsabschnitten 26 gegenüberliegenden Enden um eine in Z-Richtung verlaufende Achse jeweils schwenkbar gelagert sein. Die Druckkraft in X-Richtung ausübende My-Auslösefeder 36 stützt sich einerseits am Bindungskörper 16 ab und stützt sich andererseits an einem im Bindungskörper 16 in X-Richtung verschiebbaren Federlager 40 ab. Das Federlager 40 kann Keilflächen 42 aufweisen, die an entsprechenden Keilflächen 44 abgleiten, die jeweils fest mit den Stiften 24r, 24l verbunden sind. Eine Bewegung mindestens eines der Stifte 24r, 24l in Y-Richtung im Sinne einer Vergrößerung des Abstands zwischen den Stiften 24r, 24l führt dann zu einem Abgleiten der beiden Keilflächen 42, 44 aneinander, derart, dass das Federlager 40 gegen die Kraft der My-Auslösefeder 36 zurückgedrängt wird.
  • Der My-Auslösemechanismus der Ferseneinheit 10 wirkt zusammen mit einer entsprechenden Auslösekontur (nicht dargestellt) an der Begrenzung der Ausnehmung 32 des Tourenskischuhs 28. Die Auslösekontur ist so geformt, dass die Kopplungsstifte 24r, 24l an dieser entlang aus der Ausnehmung 32 des Tourenskischuhs 28 herausgleiten können, um den Tourenskischuh 28 freizugeben, dabei jedoch gegen die Kraft der My-Auslösefeder 36 voneinander abgespreizt werden. Abhängig von der Kraft der My-Auslösefeder 36 erfolgt somit die My-Auslösung nur bei Ausübung eines vorbestimmten Drehmoments auf den Skischuhs um die Y-Achse bzw. bei Wirkung einer Kraft auf den Fersenabschnitt des Tourenskischuhs 28 vertikal nach oben, welche größer ist als eine vorbestimmte My-Auslösekraft.
  • Vorzugsweise weist die Ferseneinheit 10 ferner einen Mz-Auslösemechanismus auf. Im Ausführungsbeispiel ist die Mz-Auslösung dadurch realisiert, dass der Bindungskörper 16 und damit auch die Kopplungsstifte 24r, 24l um eine Z-Richtung verlaufende Achse M eines Mz-Auslöselagers der Lageranordnung 18 schwenkbar am Basisteil 12 gehalten ist. Die Lageranordnung 18 kann dazu einen Lagerzapfen 46 umfassen, an welchem der Bindungskörper 16 zusammen mit den Kopplungsstiften 24r, 24l um die Achse M verschwenkbar ist. Die Lagerung des Bindungskörpers 16 am Lagerzapfen 46 ist in eine Abfahrtstellung vorgespannt, in welcher die Schuheingriffsabschnitte 26 der Kopplungsstifte 24r, 24l in X-Richtung nach vorn zeigen und in die Ausnehmung 32 des Tourenskischuhs 28 eingreifen können.
  • Zum Vorspannen des Bindungskörpers 16 in die Abfahrtstellung kann ein an sich bekannter Mz-Auslösemechanismus vorgesehen sein, welcher beispielsweise in der EP 0 199 098 A2 beschrieben ist. Die in der EP 0 199 098 A2 beschriebenen Details zur drehbaren Lagerung eines Bindungskörpers mit Kopplungsstiften an einem sich in vertikaler Richtung erstreckenden Zapfen sowie zur zwischen diesen Elementen wirkenden Federanordnung sollen durch Bezugnahme vollständig in die vorliegende Offenbarung einbezogen sein. So kann an der Außenfläche des Lagerzapfens 46 eine Nockenfläche 48 vorgesehen sein, an welcher bei einer Relativdrehung zwischen Bindungskörper 16 und Lagerzapfen 46 ein Nockenfolger 50 (in 2 dargestellt, in 1, 5 und 6 weggelassen) abgleitet, der an dem Bindungskörper 16 bewegbar geführt ist und durch die Kraft einer Mz-Auslösefeder 52 (in 2 dargestellt, in 1, 5 und 6 weggelassen) in den Kontakt mit der Nockenfläche 48 vorgespannt ist. Die Mz-Auslösefeder 52 kann sich dabei einerseits an einem Vorspannungseinstellelement 54 abstützen, welches in einer einstellbaren, jedoch während des Normalbetriebs festen Position am Bindungskörper 16 angebracht ist, und sich andererseits an dem Nockenfolger 50 abstützen.
  • Das Vorspannungseinstellelement 54 kann eine Schraube sein, so dass durch Verstellung der Schraube der Abstand zwischen den beiden Abstützpunkten der Mz-Auslösefeder 52 und damit die Vorspannung der Mz-Auslösefeder 52 verstellbar ist.
  • Die Kontur der Nockenfläche 48 ist so gewählt, dass der Bindungskörper in die Abfahrtstellung vorgespannt ist, in welcher die Schuheingriffsabschnitte 46 der Kopplungsstifte 24r, 24l im Wesentlichen in X-Richtung nach vorn weisen. Ferner ist die Nockenfläche 48 so geformt, dass bei einer Drehbewegung des Bindungskörpers 16 der Nockenfolger 50 in Richtung einer Komprimierung der Mz-Auslösefeder 52 gedrängt wird, so dass der Schwenkbewegung des Bindungskörpers 16 aus der Abfahrtstellung heraus eine Kraft entgegengesetzt wird. Übersteigt diese Kraft eine vorbestimmte Mz-Auslösekraft, etwa weil im Falle eines Sturzes und eines Verdrehens der Skier ein Fersenabschnitt des Tourenskischuhs 28 in lateraler Richtung (Y-Richtung) gedrückt wird, so wird die Kraft der Mz-Auslösefeder 52 überwunden und der Bindungskörper dreht sich zusammen mit den Kopplungsstiften 24r, 24l zur Seite weg, so dass der Eingriff vom Tourenskischuh gelöst wird. Diese Bewegung ist die Mz-Auslösebewegung des Bindungskörpers 16 bzw. der Kopplungsstifte 24r, 24l.
  • Erfindungsgemäß umfasst die Lageranordnung 18, mit welcher der Bindungskörper 16 am Basisteil 12 gelagert ist, zusätzlich ein Federungslager, welches eine Federungsbewegung des Bindungskörpers 16 und damit der Kopplungsstifte 24r, 24l erlaubt. In der illustrierten Variante ist dazu der Lagerzapfen 46 linear verschiebbar in X-Richtung am Basisteil 12 geführt und durch die Wirkung eines Federelements 56 in Vorwärtsrichtung (zum Skischuh 28 hin) vorgespannt.
  • Die Linearführung kann ein an dem Basisteil 12 angebrachtes, schienenartiges Führungselement 58 umfassen, welches sich geradlinig in X-Richtung erstreckt und an welchem der Lagerzapfen 46 oder der daran gehaltene Bindungskörper 16 geführt ist. Im Ausführungsbeispiel ist das Führungselement 58 stabförmig, insbesondere eine sich in X-Richtung erstreckende Schraube, wobei das Führungselement 58 eine passende Durchgangsbohrung 60 des Bindungskörpers (insbesondere des Lagerzapfens 46) durchsetzt, sodass sich der Bindungskörper 16 relativ zum Führungselement 58 in X-Richtung verschieben kann.
  • Der Bindungskörper kann durch eine zweite Führung zusätzlich gegen eine Verkippung gesichert sein. Im Ausführungsbeispiel durchsetzt der Lagerzapfen 46 in vertikaler Richtung eine Langloch-förmige Aussparung 62 des Basisteils 12 und weist an seinem unteren Ende einen flanschartigen, verbreiterten Fußabschnitt 63 auf, der das Basisteil 12 untergreift, sodass der Fußabschnitt 63 zwischen dem Basisteil 12 und der Oberfläche des Skis 14 gehalten ist. Der Lagerzapfen 46 ist somit am Fußabschnitt 63 sowie an der Durchgangsöffnung 60 stabil linear beweglich geführt. Alternative Mittel zur Führung der linearen Bewegung des Lagerzapfens 46 bzw. des Bindungskörpers 16 können eingesetzt werden, beispielsweise eine Führung entlang einer inneren Begrenzungsfläche der Aussparung 62.
  • Das Federelement 56 stützt sich vorzugsweise einerseits an einem betriebsmäßig fest mit dem Basisteil 12 verbundenen, ersten Federlager 64 ab und stützt sich andererseits an einem betriebsmäßig fest mit dem Bindungskörper 16 verbundenen bzw. daran ausgebildeten Federlager 66 ab. Das erste Federlager 64 kann in der Art einer Mutter ausgebildet sein und im Eingriff mit der Schraube des Führungselements 58 stehen. Das Führungselement 58 durchsetzt im Ausführungsbeispiel in X-Richtung das Federelement 56 und ist drehbar, jedoch axial unverschiebbar an einem Lager 67 am Basisteil 12 gehalten. Die Drehung des Führungselements 58, beispielsweise durch Betätigung eines Schraubenkopfes 68 mit Eingriffsabschnitt für einen Schraubendreher, führt zu einer Verschiebung des ersten Federlagers 64 entlang der X-Richtung.
  • Das zweite Federlager 66 kann an der Innenseite einer Vertiefung 59 vorgesehen sein, welche als nach unten geöffnete Aussparung am unteren Ende des Lagerzapfens 46 vorgesehen ist und in welcher das Federelement 56 aufgenommen ist. Auf diese Weise kann das Federelement mechanisch stabil und vor äußeren Einflüssen gut geschützt in einem Hohlraum zwischen dem Lagerzapfen 46 und der Oberfläche des Skis 14 bzw. des Basisteils 12 untergebracht werden. Die in X-Richtung verlaufende Durchgangsöffnung 60 für das Führungselement 58 durchquert die Vertiefung 59, sodass in dem Lagerzapfen 46 die Durchgangsöffnung 60 mindestens zwei gegenüberliegende Durchgangsöffnungsabschnitte 60a und 60b umfasst, sodass das Führungselement 58 den Lagerzapfen 46 an zwei im Abstand voneinander angeordneten Durchgangsöffnungsabschnitten 60a, 60b der Durchgangsöffnung 60 zuverlässig führt.
  • Insgesamt durchsetzt das Führungselement 58 im illustrierten Ausführungsbeispiel somit zuerst den ersten Durchgangsöffnungsabschnitt 60a axial verschiebbar ohne Gewindeeingriff, dann das erste Federlager 64 im Gewindeeingriff, dann das Federelement 56 axial verschiebbar ohne Gewindeeingriff, dann den zweiten Durchgangsöffnungsabschnitt 60b axial verschiebbar ohne Gewindeeingriff und ist schließlich am Lager 67 drehbar und axial unverschiebbar gelagert.
  • Das erste Federlager 64 kann ferner einen Anschlag zur Begrenzung der Bewegung des Bindungskörpers 16 entlang des Führungselements 58 in Richtung der Vorspannungskraft des Federmittels 56 bilden. Sind das Federmittel 56 und das erste Federlager 64 in der Vertiefung 59 aufgenommen, so kann dieser Anschlag durch Anlage des ersten Federlagers 64 an einem vorderen Federungsanschlag 69 des Bindungskörpers 16 erfolgen, welcher an einer dem zweiten Federlager 66 gegenüberliegenden Innenwand der Vertiefung 59 ausgebildet ist.
  • Ist das Führungselement 58 in der oben beschriebenen Weise als Schraube ausgebildet, so kann durch Verdrehen des Führungselements 58 die Position des ersten Federlagers 64 in X-Richtung verstellt werden. Im unbelasteten Zustand der Ferseneinheit (z. B. Öffnungsstellung) liegt das erste Federlager 64 an der Innenwand der Vertiefung 59 an und wird durch die Kraft des Federmittels 56 in dieser Position gehalten. Die Verschiebung des ersten Federlagers 64 in X-Richtung durch Verstellbewegung des Führungselements 58 zieht somit eine entsprechende Verschiebung des Bindungskörpers 16 in X-Richtung nach sich. Die Einstellbewegung des Führungselements 58 ermöglicht dementsprechend eine Justierung der Position des Bindungskörpers 16 in X-Richtung zur Anpassung der Bindung an die Länge des Schuhs.
  • Während der Benutzung der Ferseneinheit 10 übt der Skischuh 28 auf das Federelement 56 Kraft nur in X-Richtung nach hinten aus, d. h. im Sinne einer Komprimierung des Federelements 56. Daher ergibt sich der maximale Federungsweg des Bindungskörpers 16 aus dem Abstand zwischen einer in 2 gezeigten, unbelasteten Position des Lagerzapfens 46, in welcher der Bindungskörper 16 bzw. der Lagerzapfen 46 (im Ausführungsbeispiel speziell der vordere Federungsanschlag 69 an der Innenwand der Vertiefung 59) an dem ersten Federlager 64 anliegt, und der in 6 gezeigten maximal eingefederten Position des Lagerzapfens 46, in welcher das Federelement 56 maximal komprimiert ist und der Bindungskörper 16 bzw. der Lagerzapfen 46 (vorderer Federungsanschlag 69) von dem ersten Federlager 64 abheben. Der maximale Federweg ist dabei vorzugsweise kleiner als die Länge a, mit welcher die Schuhkopplungsabschnitte 26 der Kopplungsstifte 24r, 24l über die vordere Anlagefläche 30 des Bindungskörpers 16 in X-Richtung vorstehen. Damit kann sichergestellt werden, dass die Federungsbewegung des Bindungskörpers in X-Richtung nicht dazu führen kann, dass die Kopplungsstifte 24r, 24l aus dem Eingriff mit dem Tourenskischuh 28 herausgleiten.
  • Zu ergänzen ist, dass die Ferseneinheit 10 eine Steighilfenanordnung 74 aufweisen kann, welche den Fersenabschnitt des Tourenskischuhs 28 in einer Gehstellung der Ferseneinheit 10 in vorbestimmter Höhe über der Oberfläche des Skis 14 unterstützt. Beim Gehen an einem steilen Anstieg kann dann der Tourenskischuh 28 in einer Lage abgestützt werden, die näher an der Horizontalen liegt. Im illustrierten Ausführungsbeispiel umfasst die Steighilfenanordnung 74 eine erste Steighilfe 76, welche schwenkbar am Bindungskörper 16 angebracht ist, so dass sie verschwenkbar ist zwischen einer Passivstellung, in der sie mit dem Tourenskischuh 28 nicht in Eingriff treten kann, und einer Aktivstellung, in welcher sie über den Bindungskörper 16 so vorsteht, dass der an der Schuhspitze schwenkbar gelagerte Tourenskischuh 28, der sich von oben her zum Ski 14 hin abwärts bewegt, auf der ersten Steighilfe 76 absetzt und somit in einer ersten Höhe über dem Ski 14 abgestützt werden kann.
  • Die Steighilfenanordnung 74 kann ferner eine zweite Steighilfe 78 umfassen, welche ebenfalls für eine Schwenkbewegung zwischen einer Passivstellung und einer Aktivstellung am Bindungskörper 16 gelagert ist, wobei eine zweite Höhe, in welcher der Fersenabschnitt des Tourenskischuhs 28 von der zweiten Steighilfe 78 abgestützt wird, größer ist als die erste Höhe der ersten Steighilfe 76. Die erste Steighilfe 76 und die zweite Steighilfe 78 können an einer gemeinsamen Drehachse am Bindungskörper 16 gehalten sein. Die Aktivstellung der zweiten, höheren Steighilfe 78 kann dadurch definiert sein, dass sich die zweite Steighilfe 78 in der Aktivstellung auf der in die Aktivstellung verschwenkten ersten Steighilfe 76 absetzt. Zur Verstellung der zweiten Steighilfe 78 in die Aktivstellung ist dann zunächst die erste Steighilfe 76 in die Aktivstellung zu stellen, in welcher sie am Bindungskörper 16 anliegen kann, woraufhin die zweite Steighilfe 78 zur Aktivstellung hin verschwenkt wird, bis sie sich auf der ersten Steighilfe 76 absetzt.
  • Durch die oben beschriebene Steighilfenanordnung 74 kann der Tourenskischuh 28 in der Gehstellung in drei unterschiedlichen Höhen über dem Ski 14 abgestützt werden: Bei flachem Gelände können beide Steighilfen 76, 78 in die Passivstellung verschwenkt werden, so dass der Tourenskischuh 28 bis zur Oberfläche des Skis 14 abwärts geschwenkt werden kann; bei mittlerer Hangneigung kann die erste Steighilfe 76 in die Aktivstellung verschwenkt werden, so dass der Tourenskischuh 28 in der ersten Höhe über dem Ski 14 abgestützt werden kann; und bei starker Hangneigung kann auch die zweite Steighilfe 78 in die Aktivstellung verschwenkt werden, so dass der Tourenskischuh 28 in der zweiten Höhe über dem Ski 14 abgestützt werden kann.
  • Zur Benutzung der Ferseneinheit 10 in der Gehstellung wird der Bindungskörper 16 manuell unter Überwindung der Kraft der Mz-Auslösefeder 52 um die Achse M so verschwenkt, dass die Kopplungsstifte 24r, 24l nicht in X-Richtung nach vorne weisen und somit nicht mit dem Fersenabschnitt des Tourenskischuhs 28 in Eingriff gelangen können. Im Ausführungsbeispiel der 1 kann beispielsweise der Bindungskörper 16 um 90° im Uhrzeigersinn verdreht werden, so dass die Kopplungsstifte 24r, 24l in etwa in Y-Richtung weisen. Der Tourenskischuh 28, welcher in seinem vorderen Abschnitt an einer Vordereinheit der Tourenskibindung um eine quer zur X-Richtung verlaufende Schwenkachse schwenkbar gelagert ist, kann dann frei von der Ferseneinheit 10 abheben. Beim Absenken des Tourenskischuhs 28 kommt dieser abhängig von der Einstellung der Steighilfenanordnung dann entweder auf der zweiten Steighilfe 78, auf der ersten Steighilfe 76 oder auf dem Ski 14 bzw. dem Basisteil 12 zur Auflage.
  • In der Abfahrtstellung ist die Ferseneinheit 10 in Bezug auf die Drehung des Bindungskörpers 16 um die Achse M in die in den Figuren gezeigte Stellung gedreht und wird durch die Mz-Auslösefeder 52, die Nockenfläche 48 und den Nockenfolger 50 unter Vorspannung in dieser Stellung gehalten. Die Kopplungsstifte 24r, 24l weisen in X-Richtung nach vorne und greifen in die Ausnehmung 32 des Tourenskischuhs 28 ein. Eine hintere Anlagefläche 34 des Tourenskischuhs 28 (hinterer Rand eines Sohlenabschnitts des Schuhs) liegt an der vorderen Anlagefläche 30 des Bindungskörpers 16 an, so dass die Kopplungsstifte 24r, 24l mit ihrer gesamten vorstehenden Länge a in die Ausnehmung 32 eingeführt sind.
  • Die Montageposition der Ferseneinheit 10 am Ski 14 oder/und die Einstellung des Führungselements 58 wird so auf die Größe des Tourenskischuhs 28 abgestimmt, dass in der Abfahrtstellung, in der der Tourenskischuh 28 sowohl von der Vordereinheit als auch von der Ferseneinheit 10 gehalten wird, der vordere Federungsanschlag 69 des Bindungskörpers 16 im Abstand vom ersten Federlager 64 gehalten ist, das Federelement 56 jedoch nicht vollständig komprimiert ist. Kommt es beim Durchfahren einer Bodensenke zu einer Durchbiegung des Skis 14, bei der die Skispitze und das Skiende angehoben und ein Abschnitt des Skis 14 unterhalb des Tourenskischuhs 28 abgesenkt wird, so verringert sich der Abstand zwischen dem Basisteil 12 und der Vordereinheit der Tourenskibindung. Da der Tourenskischuh 28 nicht im gleichen Maße komprimierbar ist und mit seiner hinteren Anlagefläche 34 an der vorderen Anlagefläche 30 des Bindungskörpers 16 anliegt, verschiebt der Tourenskischuh 28 den Bindungskörper 16 zusammen mit den Kopplungsstiften 24r, 24l und dem Lagerzapfen 46 relativ zum Basisteil 12 und gegen die Vorspannung des Federelements 56 in X-Richtung nach hinten. Die Ferseneinheit 10 kann somit die Abstandsänderung zwischen den Befestigungspunkten der Vordereinheit sowie der Ferseneinheit 10 ausgleichen, so dass die Ferseneinheit 10, die Vordereinheit sowie die Befestigungsmittel zwischen Basisteil 12 und Ski 14 keinen übermäßigen Belastungen ausgesetzt werden, die zu einer Beschädigung der Ferseneinheit 10 oder der Vordereinheit führen könnten.
  • Beim Überfahren einer Bodenerhebung kann es zu einer Durchbiegung des Skis in dem Sinne kommen, dass die Skispitze sowie das Skiende sich absenken während sich ein Abschnitt des Skis 14 unterhalb des Tourenskischuhs 28 nach oben wölbt. In diesem Fall vergrößert sich der Abstand zwischen dem Basisteil 12 und der Vordereinheit der Bindung. Die erfindungsgemäße verschiebbare Lagerung des Bindungskörpers 16 und die Vorspannung des Bindungskörpers 16 in Vorwärtsrichtung durch das Federelement 56 verhindert dann, dass die hintere Anlagefläche 34 des Tourenskischuhs 28 von der vorderen Anlagefläche 30 des Bindungskörpers 16 abhebt. Stattdessen hält das Federelement 56 den Bindungskörper 16 im Kontakt mit dem Tourenskischuh 28 und verhindert, dass die Kopplungsstifte 24r, 24l aus der Ausnehmung 32 herausgleiten.
  • Somit bewegt sich der Bindungskörper 16 während der Abfahrt über Bodenunebenheiten relativ zum Basisteil 12 und wird durch das Federelement 56 in Anlagekontakt mit dem Fersenabschnitt des Tourenskischuhs 28 gehalten. Unabhängig von der Skidurchbiegung wird auf diese Weise ein sicherer Eingriff zwischen den Kopplungsstiften 24r, 24l gewährleistet und eine reibungs- und verschleißintensive Relativbewegung zwischen den Kopplungsstiften 24r, 24l und der Ausnehmung 32 während der Abfahrt wird verhindert.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • EP 0199098 A2 [0002, 0034, 0034]
    • AT 402020 B [0031]

Claims (12)

  1. Ferseneinheit (10) für eine Tourenskibindung, wobei die Ferseneinheit (10) verstellbar ist zwischen einer Gehstellung, in welcher sie dafür eingerichtet ist, einen Fersenabschnitt eines Tourenskischuhs (28) in Eingriff zu nehmen, und einer Abfahrtstellung, in welcher sie dafür eingerichtet ist, den Fersenabschnitt des Tourenskischuhs (28) freizugeben, und wobei die Ferseneinheit (10) umfasst: ein Basisteil (12) zur Befestigung an einem Tourenski (14), einen Bindungskörper (16) zur Ankopplung am Fersenabschnitt des Tourenskischuhs (28), wobei der Bindungskörper (16) relativ zum Basisteil (12) beweglich angeordnet ist und ein Paar in Skilängsrichtung vorstehender Kopplungsstifte (24r, 24l) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Bindungskörper (16) in der Abfahrtstellung durch die Wirkung eines Federmittels (56) in Richtung des Tourenskischuhs (28) vorgespannt ist.
  2. Ferseneinheit (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bindungskörper (16) relativ zum Basisteil (12) in Skilängsrichtung (X) verschiebbar ist.
  3. Ferseneinheit (10) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein maximaler Federungsweg der Federungsbewegung des Bindungskörpers (16) in der Abfahrtstellung gleich oder kleiner ist als eine Länge (a) eines vorstehenden Schuheingriffsabschnitts (26) der Kopplungsstifte (24r, 24l).
  4. Ferseneinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Federmittel (56) einerseits an einem ersten Abstützabschnitt (64) abgestützt ist, der betriebsmäßig fest mit dem Basisteil (12) verbunden oder am Basisteil (12) ausgebildet ist, und andererseits an einem zweiten Abstützabschnitt (66) abgestützt ist, der betriebsmäßig fest mit dem Bindungskörper (16) verbunden oder am Bindungskörper (16) ausgebildet ist.
  5. Ferseneinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Abstützabschnitt (64) an einem Federlager vorgesehen ist, dessen Position relativ zum Basisteil (12) durch ein Einstellelement (58) einstellbar ist, oder/und dass der zweite Abstützabschnitt an einem Federlager vorgesehen ist, dessen Position relativ zum Bindungskörper durch ein Einstellelement einstellbar ist.
  6. Ferseneinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bindungskörper (16) über eine Lageranordnung (18) mit dem Basisteil (12) verbunden ist, wobei die Lageranordnung (18) ein Federungslager (58) für eine Federungsbewegung des Bindungskörpers (16) in Vorwärts- oder Rückwärtsrichtung unter Vorspannung des Federmittels (56) und ein vom Federungslager (58) separates Auslöselager (46) für eine Auslösebewegung des Bindungskörpers (16) zum Freigeben des Tourenskischuhs (28) umfasst.
  7. Ferseneinheit (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslösebewegung eine Schwenkbewegung des Bindungskörpers (16) relativ zum Basisteil (12) um eine zu einer Skiebene im Wesentlichen senkrechte Achse (M) umfasst.
  8. Ferseneinheit (10) nach Anspruch 6 oder Anspruch 7, gekennzeichnet durch ein von dem Federmittel (56) separates Auslösefedermittel (36, 52), welches der Auslösebewegung eine Auslösekraft entgegensetzt.
  9. Ferseneinheit (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, gekennzeichnet durch ein von dem Federmittel (56) separates Mz-Auslösefedermittel (52), welches einer Mz-Auslösebewegung eine Mz-Auslösekraft entgegensetzt, und ein von dem Federmittel (56) separates My-Auslösefedermittel (36), welches einer My-Auslösebewgung eine My-Auslösekraft entgegensetzt.
  10. Ferseneinheit (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das My-Auslösefedermittel (36) eine elastische Verbindung zwischen den Kopplungsstiften (24r, 24l) oder ein auf mindestens einen der beiden Kopplungsstifte (24r, 24l) einwirkendes Federmittel umfasst.
  11. Ferseneinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bindungskörper (16) über eine Lageranordnung (18) mit dem Basisteil (12) verbunden ist, wobei die Lageranordnung (18) ein Federungslager (58) für eine Federungsbewegung des Bindungskörpers (16) in Vorwärts- oder Rückwärtsrichtung unter Vorspannung des Federmittels (56) und ein vom Federungslager (58) separates Bindungsverstelllager (46) für eine Verstellbewegung des Bindungskörpers (16) zwischen Abfahrtstellung und Gehstellung umfasst.
  12. Ferseneinheit (10) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellbewegung eine Schwenkbewegung des Bindungskörpers (16) relativ zum Basisteil um eine zu einer Skiebene im Wesentlichen senkrechte Achse (M) umfasst.
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