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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Unterbodensystem und ein Verfahren
zur Bereitstellung eines Funktionsraumes für ein Flugzeug sowie die Verwendung
eines Unterbodensystems in einem Flugzeug und ein Flugzeug mit einem
Unterbodensystem.
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Hintergrund der Erfindung
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In
Flugzeugkabinen wird ein immer größerer Bedarf an Verstaumöglichkeiten
von Gepäckstücken und
Systemelementen, wie zum Beispiel Leitungen, benötigt. Gepäckstücke, welche ein Passagier mit
in die Flugzeugkabine nehmen kann, können bisher ausschließlich unter
dem Sitz oder im Überkopfbereich
in den sogenannten Overhead Stowage Bins verstaut werden. In dem Überkopfbereich
des Passagiers wird somit ein großer Platzbedarf für Stauraummöglichkeiten
an Gepäckstücken benötigt. Daher müssen die Überkopfelemente,
wie beispielsweise die Overhead Storage Bins und die Sitzfunktionselemente
wie Sauerstoffversorgung und Lichtelemente, in eine Überkopfeinheit
angebracht werden. Daraus resultieren groß dimensionierte Überkopfeinheiten, welche
das Raumgefühl
einer Flugzeugkabine einengen. Ferner wird ein immer größerer Platzbedarf
an Einbaumöglichkeiten
von Systemelementen benötigt,
z. B. wegen der großen
Anzahl an Zusatzfunktionen des Sitzes.
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Eine
weitere Möglichkeit
der Gepäckverstaumöglichkeit
besteht bisher im Fußbereich
unter den Sitzen der Passagiere. Dieser Raum ist begrenzt und schränkt bei
Unterbringung von Gepäckstücken die Beinfreiheit
der Passagiere ein. Zur Verlegung weiterer Funktionselemente wird
ferner der Einbaubereich unter der Flugzeugbodenstruktur verwendet.
Bei dieser Unterbringung der Funktionselemente in einem unteren
Bereich der Passagierkabine, wie beispielsweise dem Frachtraum,
ist jedoch eine Zugänglichkeit
nur beschränkt
möglich.
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Darstellung der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Stauräume einer
Flugzeugkabine zu vergrößern.
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Die
Aufgabe wird durch ein Unterbodensystem zur Bereitstellung eines
Funktionsraumes für
ein Flugzeug und durch ein Verfahren zum Bereitstellen eines Funktionsraumes
für ein
Flugzeug und die Verwendung eines Unterbodensystems sowie ein Flugzeug
mit einem Unterbodensystem mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Unterbodensystem zur Bereitstellung
eines Funktionsraumes für ein
Flugzeug geschaffen. Das Unterbodensystem weist eine Trägerstruktur
und ein Abdeckelement auf. Die Trägerstruktur ist derart eingerichtet,
dass die Trägerstruktur
an einem Flugzeugstrukturelement befestigbar ist. Das Abdeckelement
ist derart an der Trägerstruktur
befestigbar, dass das Abdeckelement von dem Flugzeugboden beabstandet
ist. Mittels der Beabstandung des Abdeckelements von dem Flugzeugboden
ist der Funktionsraum bereitstellbar.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Bereitstellen eines Funktionsraumes für ein Flugzeug
geschaffen. An einem Flugzeugstrukturelement wird eine Trägerstruktur
befestigt. Ein Abdeckelement wird an der Trägerstruktur derart befestigt,
dass das Abdeckelement von einem Flugzeugboden beabstandet wird. Mittels
der Beabstandung des Abdeckelements von dem Flugzeugboden wird ein
Funktionsraum bereitgestellt.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
wird das oben beschriebene Unterbodensystem in einem Flugzeug verwendet.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
wird ein Flugzeug mit dem oben beschriebenen Unterbodensystem bereitgestellt.
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Unter
dem Begriff „Funktionsraum" wird ein nutzbarer
Raum verstanden, in dem Funktionselemente, wie beispielsweise Gepäckstücke oder
Systemelemente, verstaut bzw. installiert werden können.
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Unter
dem Begriff „Flugzeugboden" werden die sogenannten „floor
grids" verstanden.
Diese „floor grids" bilden die tragende
Struktur des Bodens einer Kabine. An dem Flugzeugboden sind viele
Installationseinrichtungen befestigt, wie beispielsweise Monumente
oder Sitzelemente einer Flugzeugkabine.
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Unter
dem Begriff „Trägerstruktur" wird eine Struktur
verstanden, welche in der Lage ist, die Abdeckelemente selbsttragend
zu haltern.
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Mit
dem Unterbodensystem kann eine Art Doppelboden bereitgestellt werden,
in dessen Zwischenräumen
sich ein Funktionsraum ausbildet, mit dem Gepäckstücke oder funktionale Einrichtungen untergebracht
werden können.
Das Unterbodensystem kann derart in die Flugzeugkabine eingerichtet werden,
dass beispielsweise unter den Gängen,
den sogenannten Aisles, oder auch in den Zwischenräumen zwischen
den Sitzreihen einer Flugzeugkabine Funktionsräume eingerichtet werden. Der
sog. Funktionsraum kann sowohl unter dem Fußraum des Passagiers und unter
den Gängen,
als auch unter dem eigentlichen Sitz, d. h. möglicherweise auf gesamter Kabinenlänge und
-breite entstehen. Die Fläche oberhalb
der Abdeckelemente kann als Funktionsfläche genutzt werden, wie beispielsweise
dem Begehen von Gängen
oder dem Abstellen von Füßen sitzender
Personen.
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Zudem
ist der Funktionsraum in dem Zwischenbereich zwischen Flugzeugboden
und Abdeckelement gut zugänglich,
da lediglich das Abdeckelement entfernt werden muss. Ferner bieten
die Abdeckelemente einen Schutz vor Verschmutzung oder sonstigen
Beschädigungen.
Gerade im Passagierbereich, bei dem oftmals Verschmutzungen durch
Getränke
auftreten können,
werden die in dem Funktionsraum installierten bzw. verstauten Funktionselemente
oder Gepäckstücke geschützt. Somit
kann die übliche
Systemverlegung in der Crown Area, das heißt im Überkopfbereich einer Flugzeugpassagierkabine,
in den Funktionsraum des Unterbodensystems verlegt werden, sodass
die Zugänglichkeit
verbessert wird ohne das Sicherheitsrisiko zu erhöhen. Aufgrund
der zusätzlichen
Verstaumöglichkeit
von Gepäckstücken in
dem Funktionsraum des Unterbodensystems, können die Überkopffächer, die sogenannten Overhead
Storage Bins bzw. Hattracks, kleiner dimensioniert werden bzw. gänzlich entfallen. Ferner
kann eine TRT (Turn Around Time), die sog. Umrüstzeit des Flugzeugs am Boden,
verkürzt
werden, da eine verbesserte Zugänglichkeit
des Gepäckes
ermöglicht
werden kann, welches den Raum unterhalb der Sitzfläche und
den geschaffenen Funktionsraum darunter nutzen kann. Durch das in
Z-Richtung, d. h. in der Höhe
des Funktionsraumes, vergrößerte Gepäckvolumen,
kann die X-Richtung des Volumens, d. h. in Längsrichtung klein gehalten
werden, was wiederum eine ausreichende Beinfreiheit sichert. Dadurch
verbessert sich das Raumgefühl
in der Flugzeugkabine, sodass ein höherer Passagierkomfort erreicht
werden kann.
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Durch
die gute Zugänglichkeit
des Funktionsraumes für
Gepäck
wird zudem die Turn Around Time, das heißt die Zeit, zu welcher sich
ein Flugzeug zwischen zwei Flügen
am Boden befindet, verkürzt werden.
Ferner wird die Sicherheit eines Flugzeuges erhöht, da schwere Gepäckstücke im Überkopfbereich
höheren
Belastungen im Fall eines Unfalls ausgesetzt sind als in einem Funktionsraum
im Unterbodensystem. Ferner kann durch den unter dem Längsgang
vorhandenen Funktionsraum eine Systemleitungen, wie beispielsweise
Wasser- und Abwasserleitungen, über die
gesamte Kabinenlänge
verlegt werden.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
ist das Abdeckelement derart eingerichtet, dass das Abdeckelement
austauschbar an der Trägerstruktur
anbringbar ist. Je nach Anforderung an das Abdeckelement können somit
verschiedene Abdeckelemente eingesetzt werden. So kann sich das
Abdeckelement beispielsweise an verschiedene Platzbedarfe angleichen.
Ist beispielsweise ein geringerer Platzbedarf notwendig, so können kleiner dimensionierte
oder anpassbare Abdeckelemente eingesetzt werden. Somit kann das
Unterbodensystem äußerst flexibel
an verschiedenartige Kabinenlayouts angepasst werden.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
ist die Trägerstruktur
eine selbsttragende Stabkonstruktion. Die Trägerstruktur kann beispielsweise
aus einem Stabfachwerk bestehen und somit eine hohe Stabilität für die sich
darauf befindenden Abdeckelemente bieten. Bei Anwendung einer Fachwerkstruktur
bzw. Stabkonstruktion kann ebenfalls Gewicht eingespart werden.
Ist die Trägerstruktur
eine selbsttragende Stabkonstruktion, können zudem die Belastungen
an befestigten Flugzeugstrukturelementen reduziert werden, sodass eine
flexiblere Anordnung der Trägerstruktur
und damit des Unterbodensystems ermöglicht wird. Ferner wird mit
der leichten Stabkonstruktion das Einbaugewicht reduziert.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
ist das Flugzeugstrukturelement aus der Gruppe bestehend aus Kabinenelementen,
Flugzeugböden,
Spanten, Stringern und Monumenten ausgewählt. Die tragenden Elemente
eines Flugzeugrumpfes bestehen überwiegend
aus Spanten und Stringern, an denen die Trägerstruktur befestigt werden
kann. Unter dem Begriff „Monumenten" werden beispielsweise
Lavatories (Toiletten), Küchenelemente
und sonstige funktionale Bereiche einer Flugzeugkabine verstanden.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
ist die Trägerstruktur
und das Abdeckelement derart modular eingerichtet, dass die Trägerstruktur
und das Abdeckelement an ein vorgebbares Kabinenlayout anpassbar
sind. So kann insbesondere bei einem Wechsel des Kabinenlayouts
beispielsweise von einer Erstklassenbestuhlung zu einer Zweitklassenbestuhlung
die Dimensionen der Trägerstruktur
und der Abdeckelemente flexibel ausgetauscht werden. Während in
der Erstklassenbestuhlung breitere Gänge und größere Sitzabstände vorhanden
sind, ist bei der Zweitklassenbestuhlung der Flugzeuggang und die
Sitzabstände
kleiner, sodass kleinere Trägerstrukturen
und Abdeckelemente eingesetzt werden müssen. Mittels vordimensionierten Modulen
der Trägerstruktur
und/oder des Abdeckelements, kann schnell und flexibel jegliche
Form eines Kabinenlayouts umgebaut werden.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
weist die Trägerstruktur
einen Flugzeugsitz auf. Der Flugzeugsitz als Trägerstruktur kann an einem Flugzeugstrukturelement
befestigt werden. Die Abdeckelemente können an dem Flugzeugsitz direkt
befestigt werden. Wird praktisch ein Kabinenlayout geändert, so
kann der Flugzeugsitz samt Abdeckplatte als Einheit verschoben werden, sodass äußert zügig kurze
Umrüstzeiten
entstehen. Ferner ist aufgrund der Befestigung der Abdeckelemente
mit dem Flugzeugsitz als Trägerstruktur
keine weitere Stützung
dieser Abdeckelemente notwendig, sodass Gewicht eingespart werden
kann.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
ist der Funktionsraum derart eingerichtet, dass Funktionselemente
verstaubar sind. Der Funktionsraum kann derart ausgelegt werden,
dass Funktionselemente, wie beispielsweise Leitungen, Rohre oder
sonstige Systemelemente eingebaut werden und mittels Schnittstellen
an andere benachbarte Systeme anschließbar sind. Besteht die Trägerstruktur
aus einem Flugzeugsitz, so können
beispielsweise alle Funktionselemente des Flugzeugsitzes in dem
Funktionsraum untergebracht werden. Somit kann eine autonome Einheit
des Flugzeugsitzes entstehen, da beispielsweise alle, sich an der
Decke befindenden, den Sitzen zugeordneten Einrichtungen wie beispielsweise
Sauerstoffnotversorgung oder Licht, in den Funktionsraum angeordnet
werden können.
Somit kann der Flugzeugsitz inklusive seiner notwendigen Funktionselemente
verschoben werden, ohne dass Umbaumaßnahmen im Deckenbereich notwendig
sind. Besteht die Trägerstruktur
aus einem Monument, beispielsweise aus einer Toilette oder Küche, so
können
in dem Funktionsraum beispielsweise Spüleinrichtungen oder Abflusseinrichtungen
eingebaut werden, sodass ebenfalls das Monument als Einheit bzw.
Modul ein- und ausgebaut werden kann und eine möglicherweise kleinere Grundfläche benötigt wird.
Zudem können
die Trägerstrukturen,
wie beispielsweise der Flugzeugsitz oder die Monumente, mitsamt
ihrer Funktionselemente vormontiert und vorgetestet werden, sodass deutlich
schnellere Turn-Around-Zeiten, Umrüstzeiten oder Montagezeiten
erreicht werden können.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
ist das Abdeckelement derart an der Trägerstruktur eingerichtet, dass
mittels eines Öffnungsmechanismus
ein Zugang zu dem Funktionsraum bereitstellbar ist. Die Abdeckelemente
können beispielsweise
mittels Öffnungsmechanismen,
wie beispielsweise Scharniere oder teleskopartigen Schiebemechanismen,
an die Trägerstruktur
befestigt werden. Somit kann durch Aufklappen oder Aufschieben der
Abdeckelemente ein Zugang zu dem Funktionsraum bereitstellbar sein.
Da sich der Funktionsraum im Bodenbereich des Flugzeugs befindet, ist
eine gute Zugänglichkeit
und Erreichbarkeit des Funktionsraumes möglich. So kann beispielsweise der
Passagier ohne seinen Platz zu verlassen sein Gepäck, welches
sich in dem Funktionsraum befindet, einsehen und verwenden. Da jegliches
Gepäck in
dem Funktionsraum mittels der Abdeckklappen verstaut werden kann,
wird die Flugzeugsicherheit erhöht.
Sind Funktionselemente, wie beispielsweise Lichtelemente oder die
Sauerstoffnotversorgung, in dem Funktionsraum installiert, so kann
eine erheblich leichtere Zugänglichkeit
mittels des Öffnungsmechanismus
erreicht werden, sodass eine bessere Wartbarkeit und Instandhaltung
umgesetzt werden kann. Reparatur- und Wartungszeiten können reduziert werden.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
weist der Öffnungsmechanismus
einen Verschlussmechanismus auf. Somit können die Funktionsräume vor
unbefugten Zugriffen geschützt werden.
Gerade im Passagierbereich ist eine Verschließmöglichkeit des Funktionsraumes
notwendig, da Passagiere nicht an bestimmte funktionelle Elemente
gelangen sollen. Somit können
durch die Abschließmöglichkeit
des Funktionsraumes ebenfalls sicherheitsrelevante und andere sensible
Funktionselemente installiert werden, ohne dass Unbefugten ein Zugriff
ermöglicht
wird.
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Die
Ausgestaltungen der Unterbodenkonstruktion gelten für das Verfahren,
die Verwendung und für
das Flugzeug und umgekehrt.
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Mit
der vorliegenden Erfindung wird ein Doppelbodensystem bereitgestellt,
wodurch ein Funktionsraum oberhalb der Floor Grids bzw. des Flugzeugbodens
bereitgestellt werden kann. Dieser Raum kann beispielsweise für die Verlegung
von Systemleitungen Installationen des Sitzelementes, der sogenannten
Autonomous Seats, und für
Gepäck eingesetzt
werden. Zudem kann dem Bereich von Monumenten, wie beispielsweise
Toiletteneinbauten, Kücheneinbauten
oder sonstige funktionale Einbauten in eine Passagierkabine, der
Funktionsraum ebenfalls für
die dafür
nötigen
Systeme genutzt werden. Der Passagierboden setzt sich aus Abdeckelementen
im Gangbereich und den Abdeckelementen zwischen den Sitzelementen,
den sogenannten Floor Panels zusammen. Damit kann zudem ein Kabinenlayout
zügig geändert werden,
da die Abdeckelemente bzw. Floor Panels variabel ausgestaltet sein
können.
Die beispielsweise als Klappen ausgelegten Abdeckplatten erlauben
eine gute Zugänglichkeit
aller Systeme und bieten geschlossen einen hohen Schutz für Schnittstellen
oder eingebaute Funktionselemente. So können beispielsweise auch alle
Funktionselemente eines Flugzeugsitzes eingebaut werden und die
Abdeckelemente an dem Sitzmodul befestigt werden, sodass ein Autonomous
Seat Module geschaffen werden kann, welches alle Passagier-relevanten
Funktionen beinhaltet. Somit kann eine Vormontage und eine Vortestung
ermöglicht
werden.
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Zudem
wird die Gepäckkapazität durch
den zusätzlichen
Funktionsraum erhöht.
Ebenfalls wird eine verbesserte Zugänglichkeit des Funktionsraumes
erreicht, sodass die Turn Around Time, d. h. die Zeit, in der sich
ein Flugzeug auf dem Boden befindet, deutlich reduziert werden kann.
Alle Gepäckstücke bzw.
Systeminstallationen in dem Funktionsraum können durch die Abdeckelemente
bzw. Floor Panels geschützt
werden und verbessern die Zugänglichkeit der
Systeme und Schnittstellen. Aufgrund des höheren Verstauraumes kann eine
Flugzeugkabine mit kleineren Bins designt werden, bzw. kann auf
Overhead Bins gänzlich
verzichtet werden. Somit entsteht ein verbesserter Raumeindruck.
Ferner kann eine einfachere Deckenbereichgestaltung umgesetzt werden,
was zudem kürzere
Einbauzeiten mit sich zieht. Aufgrund der Verstauung der Gepäckstücke im Funktionsraum
eines Bodenbereichs wird die Unfallsicherheit, die sogenannte Crash
Safety, erhöht.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Im
folgenden werden zur weiteren Erläuterung und zum besseren Verständnis der
vorliegenden Erfindung Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen:
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1, 2 schematische
Darstellungen von Flugzeugsitzen mit herkömmlichen Verstaumöglichkeiten
von Gepäckstücken und
Systemelementen;
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3 eine
schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform
des Unterbodensystems anhand eines Flugzeugquerschnitts;
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4 eine
schematische Darstellung einer Seitenansicht von beispielhaften
Sitzanordnungen mit einer beispielhaften Ausführungsform der Unterbodenkonstruktion;
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5 eine
perspektivische Darstellung eines Kabinenlayouts mit einer Unterbodenkonstruktion
gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung;
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6 eine
schematische Darstellung eines Sitzmoduls mit der Unterbodenkonstruktion
gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung; und
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7 eine
schematische Darstellung mehrerer Sitzmodule eines Kabinenlayouts
mit der Unterbodenkonstruktion gemäß einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung
von exemplarischen Ausführungsformen
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Gleiche
oder ähnliche
Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen Bezugsziffern
versehen. Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und
nicht maßstäblich.
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3 zeigt
eine beispielhafte Ausführungsform
des Unterbodensystems zur Bereitstellung eines Funktionsraumes für ein Flugzeug.
Das Unterbodensystem weist eine Trägerstruktur 1 und
ein Abdeckelement 2 auf. Die Trägerstruktur 1 ist
derart eingerichtet, dass die Trägerstruktur 1 an
einem Flugzeugstrukturelement 3 befestigbar ist. Das Abdeckelement 2 einer
Trägerstruktur 1 ist
derart befestigbar, dass das Abdeckelement 2 von dem Flugzeugboden 3 beabstandet
ist. Mittels der Beabstandung des Abdeckelements 2 von
einem Flugzeugboden 3 ist der Funktionsraum 4 bereitstellbar.
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1 und 2 geben
einen Überblick über Verstaumöglichkeiten
in Flugzeugkabinen ohne einen zusätzlichen Funktionsraum. Die
Funktionselemente 7, wie beispielsweise Gepäckstücke, Rohrleitungen,
elektrische Leitungen oder Systemelemente können in der Crown Area, dem
sogenannten Überkopfbereich,
in Overhead Bins, den sogenannten Überkopfverstaueinrichtungen,
und unter den Sitzelementen 6 verstaut und installiert
werden.
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In 2 wird
ein herkömmlicher
Flugzeugsitz dargestellt, welcher mit einem Flugzeugboden 3 verbunden
ist. Der Passagier hat dabei die Möglichkeit, unter dem Sitzelement 6 ein
Gepäckstück bzw. Funktionselement 7 zu
verstauen. Somit verkleinert sich jedoch der zur Verfügung stehende
Raum unter dem Sitzelement 6, sodass die Beinfreiheit eingeschränkt wird.
Zudem können
die Gepäckstücke unter
dem Sitzbereich kaum gesichert werden, sodass ein höheres Sicherheitsrisiko
bei Unfällen
besteht.
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3 zeigt
einen Querschnitt einer Rumpfsektion mit einem Kabinenbereich und
einem Frachtraum im Unterbereich. In der Flugzeugkabine 9 sind drei
Sitzeinheiten mit je zwei Sitzen 6 angeordnet. In dem Gangbereich,
den sogenannten Aisles, wird die erfindungsgemäße Unterbodenkonstruktion sichtbar. Die
Funktionselemente 7 können
beispielsweise in einem Funktionsraum 4 installiert werden.
Dabei stützt
eine Trägerstruktur 1 Abdeckplatten 2,
sodass sich beispielsweise ein Passagier darauf bewegen kann. Die
Trägerstruktur 1 kann
an dem Flugzeugboden 3 befestigt werden. Der Flugzeugboden 3 ist
ferner ein Teil der Flugzeugstrukturelemente 5, welche selbsttragende
Kräfte
aufnehmen können
und weisen somit eine hohe Stabilität auf.
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Durch
die Verlegung der Funktionselemente 7 in einen Funktionsraum 4 im
Kabinenbereich 9 wird die Zugänglichkeit der Funktionselemente 7 erhöht, sodass
Wartungsarbeiten schneller vollzogen werden können.
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4 zeigt
eine beispielhafte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, bei der die Trägerstruktur 1 Sitzelemente 6 aufweist.
Die Abdeckelemente 2 sind an der Trägerstruktur 1 bzw.
den Sitzelementen 6 befestigt. Die Sitzelemente 6 sind
selbst an einem Flugzeugstrukturelement 5, wie hier beispielsweise
an einem Flugzeugboden 3, befestigt und können somit
die Kräfte
der Abdeckelemente 2 in die Flugzeugstruktur einleiten.
Zwischen dem Flugzeugboden 3 und dem Abdeckelement 2 bildet
sich der Funktionsraum 4 aus, in dem Funktionselemente 7 wie
beispielsweise Systeminstallationen eingebaut werden können. Die
Beinfreiheit unter den Sitzelementen 6 wird dabei nicht
eingeschränkt.
Zudem können
Abdeckelemente 2' eingesetzt
werden, welche in ihrer Größe variabel
sind. Somit ist eine Anpassung an verschiedene Kabinenlayouts, wie
beispielsweise eine Erstklassenbestuhlung oder Zweitklassenbestuhlung,
möglich.
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5 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines Rumpfquerschnitts mit einem beispielhaften
Kabinenlayout 9, in der das Unterbodensystem angeordnet
ist. Die Abdeckelemente 2 sind beispielsweise an den Sitzelementen 6 angeordnet
oder an einer Stabkonstruktion 10. Zwischen dem Flugzeugboden 3 und
dem Abdeckelement 2 bildet sich der Funktionsraum 4 aus,
indem Funktionselemente 7 angeordnet werden können. Die
Abdeckelemente können mittels
eines Öffnungsmechanismus 8 geöffnet werden,
sodass die Zugänglichkeit
erleichtert wird.
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6 zeigt
eine beispielhafte Ausführungsform
der Sitzelemente 6 von 5. Der Flugzeugsitz 6 ist
in 6 als modulare und autonome Einheit ausgebildet.
Die Abdeckelemente 2 sind an der Trägerstruktur 1 bzw.
der Flugzeugsitzstruktur befestigt. Zwischen dem Flugzeugboden und
dem Abdeckelement 2 bildet sich der Funktionsraum 4 aus,
indem Funktionselemente 7 angeordnet werden können. Diese
Funktionselemente 7 können
entweder Gepäckstücke der
Passagiere sein oder alle Systemfunktionen, welche für den Betrieb
eines Passagiersitzes notwendig sind. So können beispielsweise Multimediasysteme,
Sauerstoffnotversorgungssysteme, Lichtsysteme oder Stromversorgungssysteme
in den Funktionsraum 4 des Sitzes 6 eingebaut
werden. Somit kann ein autonomer Flugzeugsitz 6 geschaffen werden,
welcher in einfacher Art und Weise in seiner Position geändert werden
kann und aufgrund des zur Verfügung
stehenden Funktionsraumes weniger Schnittstellenprobleme aufweist.
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Das
Sitzmodul von 6 kann ferner vor dem Einbau
getestet werden. Im Falle eines Defekts eines Funktionselements 7 kann
der Flugzeugsitz 6 schnell durch ein entsprechendes Flugzeugsitzmodul 6 ausgetauscht
werden, sodass kurze Reparaturzeiten benötigt werden. 6 weist
ferner einen Öffnungsmechanismus 8 auf,
mit dem die Abdeckelemente 2 beispielsweise aufgeklappt
werden können.
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7 zeigt
eine Anordnung mehrerer Flugzeugsitze 6, welche modular
ausgebildet sind. Wie in 6 sind die Abdeckelemente 2 einerseits
an dem Flugzeugsitz 6 angeordnet. In dem Fußbereich
des Flugzeugsitzes bildet sich der Funktionsraum 4 aus, indem
alle notwendigen Systemfunktionen 7 des Flugzeugsitzes 6 angeordnet
sein können.
Ferner besteht dort die Möglichkeit,
Gepäckstücke der
Passagiere zu verstauen.
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Ebenfalls
wird ein Gangbereich in 7 dargestellt. Eine Trägerstruktur 1,
welche als Stabkonstruktion 10 ausgebildet ist, wird an
einem Flugzeugboden 3 bzw. einer Bodenschiene befestigt.
Die Stabkonstruktion 10 beabstandet dabei die Abdeckplatten 2 von
dem Flugzeugboden 3. Die Stabkonstruktion 10 kann
beispielsweise als Fachwerk ausgebildet werden, sodass mit dieser
leichten Konstruktionstechnik eine hohe Stabilität erzielt werden kann. Die
Abdeckelemente 2 können
mittels eines Öffnungsmechanismus 8 an
die Stabkonstruktion 10 befestigt werden. Dabei kann beispielsweise
ein Schiebemechanismus eingesetzt werden. Ferner sind ebenfalls
Scharniertechniken möglich,
um die Abdeckelemente 2 aufzuklappen und eine Zugänglichkeit
zu dem Funktionsraum 4 bereitzustellen. In dem Funktionsraum 4 im
Gangbereich sind wie in 7 dargestellt beispielsweise
Leitungen oder sonstige Systemeinrichtungen installierbar. Im Vergleich
zu einer Installation von Funktionselementen 7 in anderen
Bereichen eines Flugzeugs, wie beispielsweise im Frachtraum oder
im Überkopfbereich,
ist mit der Unterbringung der Funktionselemente 7 im Gangbereich
eine bessere Zugänglichkeit
und damit verbunden eine bessere Wartungs- und Reparaturmöglichkeit
gegeben.
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Der Öffnungsmechanismus 8 kann
ferner einen Verschlussmechanismus aufweisen, sodass eine Zugänglichkeit
von Unbefugten, wie beispielsweise Passagieren, in den Funktionsraum 4 verhindert
werden kann.
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7 zeigt
ferner ein Kabinenlayout 9 mit einer veränderbaren
Sitzkonfiguration. Die Flugzeugsitze 6 sind an einer Sitzschiene
am Flugzeugboden 3 befestigt, sodass diese in ihrem Abstand
variiert werden können.
Die Abdeckelemente 2 können
dabei austauschbar befestigt werden und somit an dem veränderten
Sitzabstand angepasst werden.
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Ferner
können
ebenfalls variable Abdeckelemente 2 eingesetzt werden,
welche eine variable Größenverstellung
aufweisen. Die Abdeckelemente 2 können beispielsweise teleskopartig
ausziehbar ausgebildet sein oder mittels Steckmechanismen an verschiedene
Größen angepasst
werden.
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Ergänzend ist
darauf hinzuweisen, dass „umfassend" keine anderen Elemente
oder Schritte ausschließt
und „eine" oder „ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner
sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis
auf eines der obigen Ausführungsbeispiele
beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen
oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden
können.
Bezugszeichen in den Ansprüchen
sind nicht als Einschränkung
anzusehen.
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- 1
- Trägerstruktur;
- 2
- Abdeckelement;
- 3
- Flugzeugboden;
- 4
- Funktionsraum;
- 5
- Flugzeugstrukturelement;
- 6
- Flugzeugsitzelement;
- 7
- Funktionselement;
- 8
- Öffnungsmechanismus;
- 9
- Kabinenlayout;
- 10
- Stabkonstruktion