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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Gewebeinfiltrationsvorrichtung
für in Kassetten befindliche Proben. Die Gewebeinfiltrationsvorrichtung
umfasst mindestens zwei Flüssigkeitsbehälter und
eine Transportvorrichtung. In einem Flüssigkeitsbehälter, auch
Retorte genannt, ist eine Flüssigkeit einer vorgebbaren
Eigenschaft einfüllbar. Mehrere Kassetten sind in einem
Transportkorb aufnehmbar. Die Transportvorrichtung ist derart ausgebildet,
dass mit ihr mindestens zwei Transportkörbe in der Gewebeinfiltrationsvorrichtung
transportierbar sind. Mit der Transportvorrichtung ist ein Transportkorb
zu einem Flüssigkeitsbehälter verbringbar und/oder
von einem Flüssigkeitsbehälter wegbewegbar. Eine
Ablauffolge ist vorgebbar bzw. vorgegeben, in welcher die Transportkörbe
die Flüssigkeitsbehälter der Gewebeinfiltrationsvorrichtung
durchlaufen.
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Die
Präparation von Gewebeproben für histologische
Untersuchungen erfolgt durch mehrere chemische Behandlungen und
durch eine abschließende Einbettung der Probe in Paraffin.
Bei der chemischen Behandlung wird die Probe zunächst mit
einer geeigneten chemischen Flüssigkeit fixiert, dann wird
der Probe das darin enthaltene Wasser entzogen, was dann durch Stabilisatoren,
Färbemittel und ähnliches ersetzt wird. Abschließend
wird die Probe in Paraffin oder Wachs eingebettet. Damit wird erreicht,
dass ein Paraffinblock in einer Aufnahme eines Mikrotoms und zum
Zuschneiden einzelner dünner Gewebeschnitte stabil gehalten
werden kann. Für verschiedene nacheinander ablaufende Verfahrensschritte
sind so genannte Gewebeinfiltrationsvorrichtungen bzw. Einbettautomaten
entwickelt worden, die die Proben automatisch in die verschiedenen
Behandlungsstufen transportieren.
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Bei
einer Probe kann es sich um eine Biopsie, eine Stanze oder ein bei
einer Operation entnommenes Gewebeteil handeln. Diese Proben werden jeweils
in eine Kassette eingebracht, in welchen sie durch die einzelnen
Behandlungsschritte transportiert werden. Lediglich beispielhaft
ist die
DE 103 42 264
A1 genannt, in welcher unter anderem eine solche Kassette
beschrieben ist. Letztendlich sollen diese Proben bzw. feine Gewebeschnitte
davon einer histologischen Untersuchung zugeführt werden. Hierzu
betrachtet ein Pathologe einen mit einem Mikrotom angefertigten
und auf einem Objektträger aufgebrachten Probenschnitt
mit Hilfe eines Mikroskops, wobei der Probenschnitt mit einem Färbeverfahren gefärbt
und mit einem Deckglas versehen sein kann.
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Mit
der Transportvorrichtung der Gewebeinfiltrationsvorrichtung soll
es insbesondere möglich sein, mindestens zwei Transportkörbe
gleichzeitig in der Gewebeinfiltrationsvorrichtung zu transportieren oder
zwei gleichzeitig in der Gewebeinfiltrationsvorrichtung befindliche
Transportkörbe zeitversetzt nacheinander zu transportieren.
Mit der Transportvorrichtung wird in der Regel ein Transportkorb
zu einem Flüssigkeitsbehälter und in diesen hinein
gebracht. Mit der Transportvorrichtung wird dann – üblicherweise
zu einem späteren Zeitpunkt – der Transportkorb
aus einem Flüssigkeitsbehälter heraus und von
dem Flüssigkeitsbehälter wegbewegt.
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Unter
einer Ablauffolge oder Bearbeitungsreihenfolge im Sinn der vorliegenden
Erfindung ist insbesondere zu verstehen, dass eine Reihenfolge vorgegeben
ist oder – beispielsweise von einem Bediener der Gewebeinfiltrationsvorrichtung – vorgegeben
werden kann, mit welcher ein Transportkorb mit Kassetten die in
der Gewebeinfiltrationsvorrichtung vorgesehenen Flüssigkeitsbehälter
durchläuft. Ein Flüssigkeitsbehälter
kann hierbei auch als eine Bearbeitungsstation aufgefasst werden,
bei welcher die in einem Transportkorb befindlichen Kassetten und
somit die Proben in die in dem Flüssigkeitsbehälter
vorgesehene Flüssigkeit eingebracht werden, wodurch die
Flüssigkeit auf die Proben einwirkt. Insoweit ist unter
dem Begriff "durchlaufen" im Sinn der vorliegenden Erfindung insbesondere
zu verstehen:
- • das Verbringen eines
Transportkorbs mit Kassetten und dementsprechend mit Proben von
einer Eingabestation, an welcher ein Transportkorb der Gewebeinfiltrationsvorrichtung übergeben wird,
zu dem in der Ablauffolge ersten Flüssigkeitsbehälter
und in diesen hinein,
- • das Herausnehmen aus dem Flüssigkeitsbehälter
heraus nach einer vorgebbaren Einwirkzeit,
- • das Verbringen eines Transportkorbs zu dem nächsten
Flüssigkeitsbehälter und in diesen hinein usw.
und schließlich
- • das Verbringen zu einer Ausgabe- bzw. Übergabestation,
an welcher ein bearbeiteter Transportkorb von der Gewebeinfiltrationsvorrichtung
ausgegeben bzw. entnommen werden kann.
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Aus
der
DE 196 47 662
C1 ist beispielsweise eine Gewebeinfiltrationsvorrichtung
bekannt, bei welcher eine Vielzahl von Flüssigkeitsbehältern
kreisförmig angeordnet sind. Dieser Gewebeinfiltrationsvorrichtung
kann ein, unter Umständen auch mehrere Transportkörbe
zeitversetzt hintereinander übergeben werden. Diese werden
von der dort vorgesehenen Transportvorrichtung in einem vorgegebenen Drehsinn
von einem Flüssigkeitsbehälter zu dem nächsten
Flüssigkeitsbehälter befördert, wobei
die dort vorgesehene Transportvorrichtung derart ausgebildet ist,
dass bei einem Transportvorgang sämtliche in der Gewebeinfiltrationsvorrichtung
befindlichen Transportkörbe zu dem jeweils nächsten
Flüssigkeitsbehälter verbracht werden. Ein vollständiger Durchlauf
eines Transportkorbs kann ein bis mehrere Stunden in Anspruch nehmen.
Vollautomatisierte Gewebeinfiltrationsvorrichtungen können
bei entsprechender Bestückung über Nacht automatisiert
betrieben werden. Sobald ein Transportkorb der Gewebeinfiltrationsvorrichtung übergeben
ist, kann ein weiterer Transportkorb der Gewebeinfiltrationsvorrichtung
zwar übergeben werden, dieser wird aber in der gleichen
Ablauffolge wie der schon in der Gewebeinfiltrationsvorrichtung
befindliche Transportkorb sequenziell durch die einzelnen Stationen
bzw. Flüssigkeitsbehälter der Gewebeinfiltrationsvorrichtung transportiert
und somit bearbeitet. Falls nun die in einem Transportkorb befindlichen
Proben besonders eilig bearbeitet werden sollen, ist dies mit der
aus der
DE 196 47
662 C1 bekannten Gewebeinfiltrationsvorrichtung nicht ohne
weiteres möglich, da bereits in der Gewebeinfiltrationsvorrichtung
befindliche Transportkörbe nicht ohne Weiteres vor einem
vollständigem Durchlaufen der Gewebeinfiltrationsvorrichtung entnommen
werden können.
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Diese
Problematik wird in der
DE
101 63 488 A1 adressiert, bei welcher eine Gewebeinfiltrationsvorrichtung
vorgesehen ist, welche einen zusätzlichen Flüssigkeitsbehälter
mit einem kleineren Füllvolumen als die erste Behandlungskammer
aufweist. In der ersten Behandlungskammer werden mehrere Transportkörbe
bearbeitet. In dem zusätzlichen Flüssigkeitsbehälter
kann ein Transportkorb einer eiligen Bearbeitung unterzogen werden.
Hierbei wird die für den jeweiligen Bearbeitungsschritt
erforderliche Flüssigkeit jeweils in diesen Flüssigkeitsbehälter
eingebracht und nach einer vorgegebenen Einwirkdauer wieder entleert.
Dies ermöglicht zwar einen Transportkorb einer eiligen
Gewebeinfiltration zu unterziehen. Allerdings ist es auch erforderlich,
nachdem der Flüssigkeitsbehälter entleert ist,
diesen zunächst zu reinigen, bevor dieser mit einer anderen
Flüssigkeit befüllt werden kann. Dies wiederum
ist aufwändig und erfordert eine aufwändige Steuerung
der Befüll- und Entleervorgänge sowohl des Flüssigkeitsbehälters
als auch der ersten Behandlungskammer. Weiterhin sind Reinigungsreagenzien
zu verwenden, welche die laufenden Kosten der Gewebeinfiltrationsvorrichtung
erhöhen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Gewebeinfiltrationsvorrichtung
anzugeben und weiterzubilden, welche die oben aufgeführten
Nachteile überwindet. Insbesondere soll mit der Gewebeinfiltrationsvorrichtung
eine beschleunigte oder vorgezogene Bearbeitung eines Transportkorbs
möglich sein, ohne jedoch einen zusätzlichen,
lediglich hierfür vorgesehenen Flüssigkeitsbehälter
zu verwenden.
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Die
erfindungsgemäße Gewebeinfiltrationsvorrichtung
der eingangs genannten Art löst die voranstehende Aufgabe
durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Danach ist eine solche
Gewebeinfiltrationsvorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
ein Mittel vorgesehen ist, mit welchem die Reihenfolge zweier Transportkörbe
vorgebbar veränderbar ist.
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Das
Verändern der Reihenfolge zweier Transportkörbe
bezieht sich insbesondere auf die Ablauffolge bzw. die Bearbeitungs-Reihenfolge
der die Gewebeinfiltrationsvorrichtung durchlaufenden Transportkörbe.
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Erfindungsgemäß ist
zunächst erkannt worden, dass die eingangs genannte Aufgabe
beispielsweise dadurch gelöst werden kann, dass die Transportvorrichtung
derart ausgestaltet wird, dass die Reihenfolge der die Gewebeinfiltrationsvorrichtung durchlaufenden
Transportkörbe untereinander verändert werden
kann. Hierdurch kann nämlich beispielsweise ein schnell
zu bearbeitender Transportkorb einen bereits in der Gewebeinfiltrationsvorrichtung
befindlichen Transportkorb "überholen", so dass dieser
früher das vorgegebene Bearbeitungsprogramm durchlaufen
hat. Der schnell zu bearbeitende Transportkorb kann somit auch früher
aus der Gewebeinfiltrationsvorrichtung ausgegeben werden, als der
vorher in die Gewebeinfiltrationsvorrichtung eingegebene Transportkorb,
der überholt wurde. Durch diese Maßnahme ist es
nicht erforderlich, einen weiteren Flüssigkeitsbehälter
vorzusehen, welcher mit Flüssigkeiten bzw. Chemikalien
zu Befüllen und zu Entleeren ist und mit welchem der schnell
zu bearbeitende Transportkorb quasi in einem unabhängigen, eigenständigen
Programmablauf zu bearbeiten ist. Vielmehr kann in erfindungsgemäßer
Weise auf die sowieso vorhanden einen Flüssigkeitsbehälter
der Gewebeinfiltrationsvorrichtung zurückgegriffen werden
und es ist in der Regel auch nicht erforderlich, einen oder mehrere
Flüssigkeitsbehälter mit anderen Flüssigkeiten/Chemikalien – in
einer von einer normalen Arbeitsweise der Gewebeinfiltrationsvorrichtung
abweichenden Weise – zu Befüllen, um einen "eiligen"
Transportkorb schneller mit der Gewebeinfiltrationsvorrichtung zu
bearbeiten. Nun könnte das Mittel zum Verändern
der Reihenfolge der Transportkörbe dadurch gebildet sein,
dass lediglich die Transportvorrichtung eine solche Veränderung
der Reihenfolge der Transportkörbe herbeiführen
kann. Ein Beispiel hierfür wäre eine Wendestation,
in welcher zwei hintereinander angeordnete, in einem Transportvorgang
sich befindliche Transportkörbe in ihrer Reihenfolge vertauscht
werden. Alternativ oder zusätzlich hierzu könnte
eine Lagereinheit vorgesehen sein, in welcher mindestens ein Transportkorb
gelagert bzw. zwischengespeichert werden kann, während
ein anderer Transportkorb an eine vordere Position der Reihenfolge
der Transportkörbe verbracht wird.
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In
einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform sind drei
Flüssigkeitsbehälter vorgesehen, in welchen jeweils
ein Transportkorb einbringbar ist. In diesen Flüssigkeitsbehältern
sind entsprechende Flüssigkeiten eingebracht. Ein Transportkorb kann
in einem solchen Flüssigkeitsbehälter eingebracht
werden, wodurch die vom Transportkorb aufgenommenen Kassetten in
die Flüssigkeit eintauchen, so dass die Flüssigkeit
auf die Kassetten und auf die Proben einwirkt. Die drei Flüssigkeitsbehälter könnten
zweckmäßigerweise mit Flüssigkeiten gefüllt werden,
welche jeweils zur Fixierung, zur Dehydrierung und zum Wachsen/Paraffinieren
der Proben geeignet sind. Insoweit stellen diese drei Flüssigkeitsbehälter
drei Bearbeitungsstationen der Gewebeinfiltrationsvorrichtung dar,
welche nacheinander durchlaufen werden und welche hinsichtlich des
jeweils darin ablaufenden chemischen Prozesses eine zweckmäßige
Unterteilung der grundsätzlich durchzuführenden
Bearbeitungsschritte der Gewebeinfiltrationsvorrichtung darstellt.
Diese Unterteilung ist unter anderem deshalb zweckmäßig,
da die Bearbeitungszeit für das Fixieren, das Dehydrieren
und das Wachsen/Paraffinieren der Proben jeweils ungefähr
ein Drittel der gesamten Bearbeitungszeit in Anspruch nimmt. Die
Zykluswechselzeit, mit welcher ein Transportkorb von einem Flüssigkeitsbehälter
zu einem anderen Flüssigkeitsbehälter verbracht
wird, würde hierbei dementsprechend einem Drittel der gesamten Bearbeitungszeit
entsprechen. Insoweit ist es auch möglich, einen schnell
zu bearbeitenden Transportkorb in die Gewebeinfiltrationsvorrichtung
einzubringen und insbesondere bei einem vorgesehenen Zykluswechsel
das Verändern bzw. Vertauschen der Reihenfolge der Transportkörbe
durchzuführen.
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Wie
schon angedeutet, könnte ein Flüssigkeitsbehälter
zur Fixierung der in den Kassetten befindlichen Proben dienen und
hierzu mit einer zur Fixierung geeigneten Flüssigkeit befüllbar
sein. Ein Flüssigkeitsbehälter könnte
zur Dehydrierung der in den Kassetten befindlichen Proben dienen
und hierzu mit mindestens einer zur Dehydrierung geeigneten Flüssigkeit
befüllbar sein. Ein weiterer Flüssigkeitsbehälter
könnte zum Wachsen/Paraffinieren der in den Kassetten befindlichen
Proben dienen und hierzu mit mindestens einer zum Wachsen/Paraffinieren
geeigneten Flüssigkeit befüllbar sein.
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Es
ist auch denkbar, dass mindestens ein Flüssigkeitsbehälter
automatisiert mit einer anderen Flüssigkeit befüllbar
ist. Dies könnte insbesondere nach einer vorgebbaren bzw.
einstellbaren Zeit erfolgen. So könnte insbesondere der
Flüssigkeitsbehälter für das Dehydrieren
mit jeweils einer alkoholisierten Flüssigkeit unterschiedlicher
Alkoholkonzentration befüllt sein. Zusätzlich
oder alternativ könnte das Befüllen des Flüssigkeitsbehälters
mit einer anderen Flüssigkeit mittels Bedienereingabe initiiert – quasi manuell – möglich
sein.
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Der
Flüssigkeitsstand mindestens eines Flüssigkeitsbehälters
und/oder das Füllvolumen mindestens eines Flüssigkeitsbehälters
könnte vorgebbar einstellbar sein, beispielsweise durch
einen höhenverstellbaren Boden des Flüssigkeitsbehälters. Hierdurch
kann letztendlich der wirksame Flüssigkeitsstand der Flüssigkeit
an den jeweiligen Bearbeitungsschritt angepasst werden, wodurch
Flüssigkeit bzw. Chemikalien eingespart werden können.
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In
einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform durchlaufen
gemäß einer vorgebbaren Ablauffolge die Transportkörbe
zunächst den Flüssigkeitsbehälter zur
Fixierung, dann den Flüssigkeitsbehälter zur Dehydrierung
und dann den Flüssigkeitsbehälter zum Wachsen/Paraffinieren.
Dementsprechend sind die hierfür vorgesehenen Flüssigkeitsbehälter
entsprechend angeordnet bzw. werden von der Transportvorrichtung
entsprechend mit Transportkörben in dieser Ablauffolge
bestückt.
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Ganz
allgemein könnte die Transportvorrichtung Mittel zum Bewegen
eines Transportkorbs bzw. mehrerer Transportkörbe aufweisen.
Eine Transportvorrichtung könnte daher Elemente zum Greifen
eines Transportkorbs aufweisen. Es ist auch denkbar, dass ein Transportkorb
in ein entsprechend ausgebildetes Element der Transportvorrichtung
eingehängt werden kann. Weiterhin könnten Mittel
vorgesehen sein, mit welchen ein solches Greif- bzw. Einhäng-Element
fortbewegt und/oder in der Höhe bewegt werden kann. Hierzu
könnte ein Schienensystem in Verbindung mit teleskopierbaren
Elementen zum Einsatz kommen. Ganz besonders bevorzugt weist jedoch
die Transportvorrichtung mindestens einen Roboterarm auf, mit welchem
mindestens ein Transportkorb in der Gewebeinfiltrationsvorrichtung transportiert
bzw. bewegt werden kann. Ein solcher Roboterarm könnte
ein Greif- oder Einhäng-Element aufweisen, welches über
eine Armkonstruktion mit einem Gehäuseteil der Gewebeinfiltrationsvorrichtung in
vertikaler und/oder in horizontaler Richtung bewegt werden kann.
Insoweit kann ein Transportkorb angehoben werden, in horizontaler
Richtung bewegt und abgesetzt beziehungsweise in einen Flüssigkeitsbehälter
eingebracht werden. Der Roboterarm bzw. die Transportvorrichtung
könnte derart ausgebildet sein, dass ein Transportkorb
aus der Gewebeinfiltrationsvorrichtung heraus transportierbar ist.
Mit einer solchen Transportvorrichtung kann ein Transportkorb einem
weiteren Bearbeitungsgerät zugeführt bzw. übergeben
werden. Es ist auch denkbar, dass mit der Transportvorrichtung die
die Gewebeinfiltrationsvorrichtung durchlaufenden Transportkörbe
in einem Ausgabebereich der Gewebeinfiltrationsvorrichtung platzieren.
Ebenso könnten mit der Transportvorrichtung auch Transportkörbe
von außerhalb der Gewebeinfiltrationsvorrichtung aufgenommen
und in diese übergeben werden.
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In
einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform weist
das Mittel zum Verändern der Reihenfolge der Transportkörbe
mindestens eine Lagereinheit auf. Diese Lagereinheit ist derart
ausgebildet, dass in ihr mindestens ein Transportkorb, vorzugsweise
bis zu sechs Transportkörbe, lagerbar ist bzw. sind. Eine
solche Lagereinheit könnte im einfachsten Fall durch einen
Bereich gebildet sein, in welchem ein oder mehrere Transportkörbe
abgestellt bzw. zwischengespeichert werden. Die Lagereinheit könnte
auch in Form eines Karussells ausgebildet sein, welches mehrere
Aufnahmepositionen aufweist, beispielsweise 2 bis 6 Aufnahmepositionen.
In einer solchen Aufnahmeposition kann ein Transportkorb aufgenommen
werden, um ihn in der Lagereinheit zwischenzuspeichern. Falls die
Transportvorrichtung lediglich eine im Wesentlichen lineare Fortbewegungsrichtung
realisiert, könnte an einer Stelle dieses Transportwegs
die in Form des Karussells ausgebildete Lagereinheit vorgesehen
sein. Falls erforderlich, wird ein Transportkorb in die Lagereinheit
an einer Übergabeposition übergeben. Durch Verdrehen des
Karussells kann eine weitere Aufnahmeposition der Lagereinheit an
die Stelle der Übergabeposition verbracht werden, so dass
ein weiterer Transportkorb der Lagereinheit übergeben werden
kann. Soll nun ein in der Lagereinheit befindlicher Transportkorb
von der Lagereinheit zu einem Flüssigkeitsbehälter
verbracht werden, ist das Karussell derart zu verdrehen, dass die
Aufnahmeposition des Transportkorbs an die Übergabeposition
gebracht wird, so dass die Transportvorrichtung den Transportkorb
von der Lagereinheit entnehmen kann.
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Grundsätzlich
könnte die Reihenfolge zweier Transportkörbe mit
Hilfe der Transportvorrichtung verändert bzw. vertauscht
werden, und zwar beispielsweise in einem Betriebszustand, in welchem zwei
Transportkörbe im Wesentlichen gleichzeitig in der Gewebeinfiltrationsvorrichtung
transportiert werden. Hierfür könnte ein Tauschmodul
vorgesehen sein, in welchem das Vertauschen der Reihenfolge der
zwei Transportkörbe erfolgt. So könnte beispielsweise
die Transportvorrichtung ein Schienensystem aufweisen, an welchem
mehrere Greifarme geführt sind. An einem vorgebbaren Ort
in dem Schienensystem könnte das Tauschmodul – im
Sinn einer Wendestation – vorgesehen sein, in welchem zwei
jeweils mit einem Transportkorb versehene Greifarme eingebracht
sind und in welchem die Reihenfolge der Greifarme samt Transportkörbe
vertauscht werden kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform wird die Reihenfolge zweier
Transportkörbe derart verändert, dass ein erster
Transportkorb von einer aktuellen Position in der Gewebeinfiltrationsvorrichtung
zu der Lagereinheit verbringbar ist. Sodann wird ein anderer Transportkorb
an die Position verbracht, an welcher sich der erste Transportkorb
befand. Der andere Transportkorb könnte auch an eine Position in
der Gewebeinfiltrationsvorrichtung verbracht werden, welche hinsichtlich
der Ablauffolge der aktuellen Position des ersten Transportkorbs
nachgeordnet ist.
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Gegebenenfalls
könnte sogar vorgesehen sein, erforderlichenfalls eine
Bearbeitungsstation bzw. einen Flüssigkeitsbehälter
zu überspringen.
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Die
Lagereinheit könnte beispielsweise in Form eines Abstellbereichs
ausgebildet sein, wo also die Transportkörbe lediglich
abgestellt werden und ggf. bei einer vorgebbaren Temperatur bzw.
bei vorgebbaren Umgebungsbedingungen gelagert werden können.
Eine solche Lagereinheit könnte beispielsweise dann vorgesehen
sein, falls die Transportvorrichtung einen oder mehrere Roboterarme
aufweist, so dass ein an einer vorgebbaren Position des Abstellbereichs
abgestellter Transportkorb von einem Roboterarm auch wieder aufgegriffen
werden kann. Alternativ kann eine Lagereinheit einen Karussellspeicher
aufweisen. Hierbei handelt es sich um eine Baugruppe, welche mehrere – beispielsweise
sechs – Aufnahmeplätze aufweist, in welche jeweils
ein Transportkorb platziert werden kann. Der Karussellspeicher kann
um eine Achse drehbar ausgebildet sein, so dass der Karussellspeicher
eine Übergabeposition aufweist, an welcher ein Transportkorb
dem Karussellspeicher übergeben oder entnommen werden kann.
Eine solche Lagereinheit könnte bei einer Transportvorrichtung
eingesetzt werden, welche ein Schienensystem mit Greifarmen aufweist
und mit welchem ein Transportkorb stets an einer vorgebbaren Position
aufgenommen bzw. abgestellt werden kann.
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Im
Konkreten könnte die Lagereinheit an einem der Flüssigkeitsbehälter
angeordnet sein. Die Lagereinheit könnte mit dem Flüssigkeitsbehälter wirkverbunden
sein, was beispielsweise durch die Transportvorrichtung gegeben
ist. In diesem Fall könnte beispielsweise vorgesehen sein,
dass ein Transportkorb erst dann in die Lagereinheit verbracht wird,
wenn dieser schon in dem Flüssigkeitsbehälter behandelt
wurde. Bevorzugt ist die Lagereinheit an dem Flüssigkeitsbehälter
zur Fixierung angeordnet.
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Gemäß einer
ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist eine Steuereinrichtung
vorgesehen, mit welcher die Transportvorrichtung und/oder Komponenten
der Gewebeinfiltrationsvorrichtung ansteuerbar ist bzw. sind. Mit
der Steuereinrichtung könnte also die Transportvorrichtung
derart angesteuert werden, dass die von der Gewebeinfiltrationsvorrichtung
zu verarbeitenden Transportkörbe jeweils in einer vorgebbaren
Ablauffolge bzw. Reihenfolge durch die Flüssigkeitsbehälter
und gegebenenfalls zu bzw. von der Lagereinheit transportiert werden.
Die Steuereinrichtung könnte derart ausgebildet sein, dass
für jeden Transportkorb eine individuelle Ablauffolge realisierbar
ist. Insbesondere eine Befüll- und/oder Entleereinheit
mindestens eines Flüssigkeitsbehälters ist von
der Steuereinrichtung ansteuerbar. Hierbei könnte es sich
um Flüssigkeitspumpen und/oder Ventile handeln.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform weisen die Kassetten und/oder
weist ein Transportkorb jeweils ein Identifizierungsmittel auf.
Mit dem Identifizierungsmittel ist eine Identifizierung der Kassetten
und/oder des Transportkorbs möglich. Bei dem Identifizierungsmittel
könnte es sich um einen Barcode oder einen maschinenlesbaren
Aufdruck oder einen Transponder bzw. einen RFID-Tag (Radio Frequency
Identification Tag) handeln. Nun könnte vorgesehen sein,
dass anhand des Identifizierungsmittels der Aufenthaltsort bzw.
die Position einer Kassette oder eines Transportkorbs innerhalb
der Gewebeinfiltrationsvorrichtung ermittelbar ist. Auch könnte anhand
des Identifizierungsmittels die Restbehandlungszeit einer Kassette
oder eines Transportkorbs ermittelbar sein. Diese Maßnahme
kann hilfreich sein, falls früher als erwartet auf eine
Probe bzw. Kassette zugegriffen werden muss, wobei in diesem Fall
die Probe manuell bearbeitet werden kann.
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Die
Reihenfolge der Transportkörbe könnte nun in Abhängigkeit
der Identifizierung der Kassetten und/oder des Transportkorbs ermittelbar
und gegebenenfalls veränderbar sein. Zu den Informationen betreffend
die Identifikation von Kassette bzw. Transportkorb könnten
zusätzlich Informationen zu der Art der Bearbeitung der
Proben in der Gewebeinfiltrationsvorrichtung vorgesehen sein, welche
entweder in dem Identifizierungsmittel in geeigneter Weise abgespeichert
sind oder welche beispielsweise über ein Netzwerk der Gewebeinfiltrationsvorrichtung übermittelt
wird, falls die Identifikation der jeweiligen Kassette bzw. des
jeweiligen Transportkorbs durchgeführt ist. Hierzu wäre
eine Leseeinrichtung in der Gewebeinfiltrationsvorrichtung vorzusehen,
mit welcher die Identifizierungsmittel der Kassetten bzw. des Transportkorbs
jeweils gelesen werden können. Diese Informationen könnten
der Steuereinheit der Gewebeinfiltrationsvorrichtung zugeführt
werden. Die Steuereinheit könnte derart ausgebildet sein,
dass in Abhängigkeit der ermittelten Informationen der
Kassetten bzw. des jeweiligen Transportkorbs die Ablauffolge der
einzelnen Transportkörbe und somit der Kassetten variabel
oder hinsichtlich eines vorgebbaren Bearbeitungsziels optimiert
durch die Flüssigkeitsbehälter der Gewebeinfiltrationsvorrichtung
geleitet werden. Ein solches Bearbeitungsziel könnte eine
möglichst kurze Bearbeitungsdauer der Kassetten in der
Gewebeinfiltrationsvorrichtung sein. Ein weiteres Bearbeitungsziel
könnte eine spezielle Ablauffolge für eine bestimmte
Art von Proben sein.
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Ganz
besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass Prioritätskriterien
eingebbar und/oder ermittelbar sind, anhand welcher die Reihenfolge
der Transportkörbe ermittelbar ist. Die Prioritätskriterien
könnten beispielsweise von einem Bediener eingegeben werden.
Weiterhin ist es denkbar, dass die Prioritätskriterien über
ein Netzwerk bzw. ein Datenbanksystem der Gewebeinfiltrationsvorrichtung übermittelt werden.
Dies könnte insbesondere dann sinnvoll sein, falls die
Gewebeinfiltrationsvorrichtung in ein Laborsteuersystem eingebunden
ist. Es ist ganz allgemein denkbar, dass die Reihenfolge zweier
Transportkörbe gesteuert von dem Laborsteuersystem – quasi
ferngesteuert – vorgebbar veränderbar ist. Mit einem
solchen Laborsteuersystem könnten auch noch weitere Präparationsgeräte
angesteuert werden, so dass idealerweise eine nahezu vollständig automatisierte
Probenpräparation möglich ist. Eine solche Einbindung
der Gewebeinfiltrationsvorrichtung bzw. deren Steuereinrichtung
könnte durch Ankopplung an einen Steuerrechner für
das Laborsteuersystem über ein Netzwerk oder an ein Datenbanksystem
realisiert werden.
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Bevorzugt
ist der Inhalt mindestens eines Flüssigkeitsbehälters
mit Energie beaufschlagbar, insbesondere für eine vorgebbare
Dauer. Bei der Energie handelt es sich insbesondere um Wärmeenergie
oder um elektromagnetische Wellen, beispielsweise um Mikrowellen
und/oder um Ultraschall-Wellen. Der mit Wärme bzw. Energie
zu beaufschlagende Inhalt des Flüssigkeitsbehälters
könnte die Flüssigkeit, einen darin befindlichen
Transportkorb und/oder darin befindliche Kassetten umfassen. Es ist
insbesondere zweckmäßig den Flüssigkeitsbehälter
mit Energie zu beaufschlagen, welcher zum Wachsen/Paraffinieren
vorgesehen ist, da das diesen Vorgang beschleunigt.
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Es
gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden
Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden.
Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten
und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung der bevorzugten
Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung
zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert.
In der Zeichnung zeigen jeweils in einer schematischen Darstellung
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Gewebeinfiltrationsvorrichtung,
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Gewebeinfiltrationsvorrichtung und
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3 ein
drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Gewebeinfiltrationsvorrichtung.
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In
den Figuren sind gleiche oder ähnliche Bauteile bzw. Baugruppen
mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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1 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Gewebeinfiltrationsvorrichtung 1. Die Gewebeinfiltrationsvorrichtung 1 weist eine
Eingabestation 2 und eine Ausgabestation 3 auf. Ein
Bediener kann ein Transportkorb 4 der Eingabestation 2 der
Gewebeinfiltrationsvorrichtung 1 übergeben. In
vergleichbarer Weise kann ein Bediener einen Transportkorb 4,
welcher die Gewebeinfiltrationsvorrichtung 1 durchlaufen
hat, der Ausgabestation 3 entnehmen. Lediglich schematisch
ist angedeutet, dass von einem Transportkorb 4 mehrere
Kassetten 5 aufgenommen werden können, und zwar
in dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 bis
zu 60 Kassetten 5 pro Transportkorb 4.
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Die
Gewebeinfiltrationsvorrichtung 1 gemäß 1 umfasst
weiterhin eine Transportvorrichtung 6, mit welcher ein
Transportkorb 4 innerhalb der Gewebeinfiltrationsvorrichtung 1 transportiert
werden kann, und zwar von der Eingabestation 2 zur Ausgabestation 3.
Weiterhin ist lediglich schematisch angedeutet, dass die Gewebeinfiltrationsvorrichtung 1 Flüssigkeitsbehälter 7 aufweist,
in welchen ein Transportkorb 4 eingebracht werden kann.
Im Konkreten handelt es sich um zwei oder drei getrennte Flüssigkeitsbehälter.
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Erfindungsgemäß ist
ein Mittel 8 vorgesehen, mit welchem die Reihenfolge zweier
Transportkörbe 4 vorgebbar veränderbar
ist. Dieses Mittel 8 ist bei der Gewebeinfiltrationsvorrichtung 1 in
Form einer Lagereinheit 9 ausgebildet. Dementsprechend kann
ein Transportkorb 4 von der Eingabeeinheit 2 oder
von einem Flüssigkeitsbehälter 7 zu der
Lagereinheit 9 verbracht werden. Hierdurch wird quasi ist der
Weg für einen anderen Transportkorb 4 freigemacht,
welcher bezogen auf die Ablauffolge 21 der Transportkörbe 4 in
der Gewebeinfiltrationsvorrichtung 1 hinter dem in die
Lagereinheit 9 verbrachten Transportkorb 4 angeordnet
war.
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Weiterhin
umfasst die Gewebeinfiltrationsvorrichtung 1 eine Steuereinrichtung 10,
mit welcher die Transportvorrichtung 6 ansteuerbar ist.
Die Steuereinheit 10 ist mit der Transportvorrichtung 6,
der Eingabestation 2, der Lagereinheit 9 und den
Flüssigkeitsbehältern 7 zum Informationsaustausch
und zum Ansteuern dieser Komponenten über die Steuerleitungen 22 verbunden.
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2 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Gewebeinfiltrationsvorrichtung 1. Auch die in dieser Figur
gezeigte Gewebeinfiltrationsvorrichtung 1 weist eine Eingabestation 2,
eine Ausgabestation 3, eine Transportvorrichtung 6 und
Flüssigkeitsbehälter 7 auf. Im Konkreten
sind drei Flüssigkeitsbehälter 7 vorgesehen.
Der Flüssigkeitsbehälter 11 dient zur
Fixierung der Proben und ist hierzu mit einer zur Fixierung geeigneten
Flüssigkeit 12 gefüllt. Der Flüssigkeitsbehälter 13 dient
zur Dehydrierung und ist mit einer hierzu geeigneten Flüssigkeit 14 befüllbar.
Der Flüssigkeitsbehälter 15 dient zum
Paraffinieren der Proben und ist mit einer hierzu geeigneten Flüssigkeit 16 befüllbar.
Die Transportvorrichtung 6 ist in Form eines Schienensystems ausgebildet
und weist hierzu Schienen 18 auf. An den Schienen 18 sind
Transportarme 19 beweglich geführt. Ein Transportarm 19 weist
ein Kopplungselement 20 auf, mit welchem ein Transportkorb 4 an dem
Transportarm 19 gekoppelt werden kann. In jedem der drei
Flüssigkeitsbehälter 11, 13 und 15 aus 2 befindet
sich in dem in 2 gezeigten Betriebszustand
der Gewebeinfiltrationsvorrichtung 1 jeweils ein Transportkorb 4.
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Das
Mittel 8 zum Verändern der Reihenfolge der Transportkörbe 4 ist
in Form eines Tauschmoduls bzw. einer Wendestation 17 ausgebildet.
Mit ihr können 2 Transportkörbe, welche jeweils
von einem Transportarm 19 aufgenommen sind und welche sich hintereinander
in der Wendestation 17 befinden, in der Reihenfolge vertauscht
werden. Obwohl in 2 die Transportvorrichtung 6 auf
Schienen 18 bzw. einem Schienensystem basiert, könnte
ein Roboterarm (nicht gezeigt) den Transport der Transportkörbe 4 innerhalb
der Gewebeinfiltrationsvorrichtung 1 durchführen.
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3 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Gewebeinfiltrationsvorrichtung 1, welche sich von den in
den 1 und 2 gezeigten Gewebeinfiltrationsvorrichtungen 1 im
Wesentlichen durch eine anders ausgebildete Eingabestation 2 unterscheidet.
Die Eingabestation gemäß 3 ist in
Form eines Karussells 23 ausgebildet und dient gleichzeitig
als Lagereinheit 9 sowie als Mittel 8 zum vorgebbaren
Verändern der Reihenfolge mehrerer Transportkörbe 4.
Das Karussell 23 bzw. die Lagereinheit 9 aus 3 ist
im Wesentlichen mit dem Flüssigkeitsbehälter 11 wirkverbunden.
Das Karussell 23 weist sechs einzelne Aufnahmepositionen 24 auf,
in welchen jeweils ein Transportkorb 4 platziert werden
kann. Ein Bediener übergibt einen Transportkorb 4 an
die Gewebeinfiltrationsvorrichtung 1, indem er diesen an
der Eingabeposition 25, welche eine Aufnahmeposition 24 des
Karussells 23 ist, einbringt. An der Ausgabeposition 26 des
Karussells 23 kann der darüber gezeigte Transportarm 19 aus
der dementsprechenden Aufnahmeposition 24 einen Transportkorb 4 entnehmen
und/oder einem Transportkorb 4, welcher in einem der Behälter 11, 13 und/oder 15 bereits
bearbeitet wurde, der Lagereinheit 9 bzw. dem Karussell 23 übergeben.
Ein dem Karussell 23 übergebener Transportkorb 4 kann
darin gelagert werden, indem das Karussell 23 eine andere Aufnahmeposition 24 an
die Eingabe- oder Ausgabeposition 25, 26 dreht.
-
Angenommen,
der inks in 3 gezeigte Transportkorb 4 wird
als eilig zu bearbeitender Transportkorb in die Eingabeposition 25 des
Karussells 23 gegeben. In den Flüssigkeitsbehältern 11, 13 und 15 befinden
sich die drei gezeigten Transportkörbe 4. Bei
dem nächsten Stationswechsel der Transportkörbe 4 wird
der in dem Flüssigkeitsbehälter 11 befindliche
Transportkorb 4 von dem Transportarm 19 in die Ausgabeposition 26 des
Karussells 23 verbracht. Sodann wird das Karussell 23 um
eine Position nach rechts gedreht, so dass der eilig zu bearbeitende Transportkorb 4 an
die Ausgabeposition 26 verbracht wird. Ein Transportarm 19 verbringt
sodann den Transportkorb 4 in den Flüssigkeitsbehälter 11.
Bei dem nächsten Stationswechsel werden dann die in den
Flüssigkeitsbehältern 11, 13 und 15 befindlichen Transportkörbe
jeweils um eine Position in Ablauffolge 21 weiterbewegt
und der in dem Karussell 23 noch befindliche Transportkorb 4 kann
entweder wieder in den Flüssigkeitsbehälter 11 oder,
sobald dieser frei ist, in den Flüssigkeitsbehälter 13 verbracht
werden. Im Ergebnis ist der eilig zu bearbeitende Transportkorb 4 um
eine Position in der Ablauffolge 21 vor dem anderen Transportkorb 4 verbracht
worden, wodurch die Reihenfolge der Transportkörbe 4 verändert
wurde.
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Lediglich
schematisch ist gezeigt, dass das in Form eines Transponders 27 ausgebildete
Identifizierungsmittel an jedem Transportkorb 4 vorgesehen ist.
In dem Identifizierungsmittel sind Informationen über die
Identität des Transportkorbs 4 sowie der darin
enthaltenen Kassetten 5 und somit Proben (nicht gezeigt)
abspeicherbar. Weiterhin können Informationen über
die Bearbeitungsschritte in dem Transponder 27 abgespeichert
sein, mit welchen die Proben zu bearbeiten sind bzw. bearbeitet
wurden. Auch Informationen über die Priorisierung der Bearbeitung
der einzelnen, in dem Transportkorb 4 befindlichen Proben
bzw. Transportkörbe 4 können in dem Transponder 27 abgespeichert
sein. Mit der Leseeinheit 28 können die in dem
Transponder 27 abgespeicherten Informationen berührungslos
ausgelesen und der Steuereinheit 10 übermittelt
werden. Die Steuereinheit 10 kann sodann in Abhängigkeit
der aus dem Transponder 27 eines Transportkorbs 4 ausgelesenen
Informationen die Bearbeitungsschritte für diesen Transportkorb 4 planen
und entsprechend durchführen. In der Nähe der
Ausgabestation 3 befindet sich eine Schreibeinheit 29,
mit welcher Informationen über die einzelnen Bearbeitungsschritte,
die ein Transportkorb 4 in der Gewebeinfiltrationsvorrichtung 1 durchlaufen
hat, in den Transponder 27 geschrieben werden kann.
-
Lediglich
schematisch ist angedeutet, dass die Flüssigkeit 14 des
zur Dehydrierung dienenden Flüssigkeitsbehälters 13 ausgetauscht
werden kann, wofür eine Austauschvorrichtung 30 vorgesehen
ist. Diese weist nicht eingezeichnete Pumpen und Ventile auf und
ist mittels zwei Leitungsverbindungen mit dem Flüssigkeitsbehälter 13 verbunden.
An dem Flüssigkeitsbehälter 15 ist eine
in Form einer Mikrowelle ausgebildete Wärmeeinheit 31 vorgesehen,
mit welcher die Flüssigkeit 16 in dem Flüssigkeitsbehälter 15 und
somit auch die Proben 5 mit Wärmeenergie beaufschlagt
werden können. Hierdurch kann der Vorgang des Paraffinierens
beschleunigt werden.
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Die
Gewebeinfiltrationsvorrichtungen 1 gemäß den 1 bis 3 sind über
die Netzwerkverbindung 32 an ein in den Figuren nicht gezeigtes
Laborsteuersystem eingebunden, welches einen Steuerrechner aufweist
und an ein Datenbanksystem angebunden ist, in welchem unter anderem
Patientendaten gespeichert sind.
-
Abschließend
sei ganz besonders darauf hingewiesen, dass die voranstehend erörterten
Ausführungsbeispiele lediglich zur Beschreibung der beanspruchten
Lehre dienen, diese jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele
einschränken.
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- 1
- Gewebeinfiltrationsvorrichtung
- 2
- Eingabestation
- 3
- Ausgabestation
- 4
- Transportkorb
- 5
- Kassetten
- 6
- Transportvorrichtung
- 7
- Flüssigkeitsbehälter
- 8
- Mittel
zum vorgebbaren Verändern der Reihenfolge mehrerer Transportkörbe
- 9
- Lagereinheit
- 10
- Steuereinrichtung
- 11
- zur
Fixierung dienender Flüssigkeitsbehälter
- 12
- Fixierungsflüssigkeit
- 13
- zur
Dehydrierung dienender Flüssigkeitsbehälter
- 14
- Dehydrierungsflüssigkeit
- 15
- zum
Paraffinieren dienender Flüssigkeitsbehälter
- 16
- Paraffin
- 17
- Wendestation
- 18
- Schiene
- 19
- Transportarm
- 20
- Kopplungselement
- 21
- Ablauffolge
- 22
- Steuerleitungen
- 23
- Karussell
- 24
- Aufnahmeposition
von (23)
- 25
- Eingabeposition
von (23)
- 26
- Ausgabeposition
von (23)
- 27
- Transponder
- 28
- Leseeinheit
- 29
- Schreibeinheit
- 30
- Austauschvorrichtung
- 31
- Wärmeeinheit
- 32
- Netzwerkverbindung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10342264
A1 [0003]
- - DE 19647662 C1 [0006, 0006]
- - DE 10163488 A1 [0007]