-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fixieren einer histologischen Probe, bei dem eine Sollfixierzeit für die Probe festgelegt wird und die Probe der Einwirkung eines Fixiermittels ausgesetzt wird und der Aussetzungszeitpunkt in einem der Probe zugeordneten Speicher gespeichert wird und die Probe der Aussetzung entzogen wird, wenn eine Einwirkzeit des Fixiermittels auf die Probe gleich oder größer der Sollfixierzeit ist.
-
Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Bearbeitungsvorrichtung zum Bearbeiten einer histologischen Probe, wobei die Bearbeitungsvorrichtung wenigstens ein Lesemittel und eine Steuervorrichtung aufweist, wobei das Lesemittel aus einem der Probe zugeordneten Speicher wenigstens einen Aussetzungszeitpunkt, zu dem die Probe der Einwirkung eines Fixiermittels ausgesetzt wurde, ausliest und die Steuervorrichtung der Bearbeitungsvorrichtung ermittelt, ob die Einwirkzeit der Probe in dem Fixiermittel größer oder gleich einer Sollfixierzeit ist.
-
Aus dem Stand der Technik ist bekannt, wie eine biologische Gewebeprobe für eine histologische Untersuchung zu präparieren ist. So ist es bekannt, dass eine entnommene Probe in einer Zuschneidestation geschnitten und in eine Kassette eingebracht wird. Anschließend wird die Probe durch eine Mehrzahl von chemischen Behandlungen für eine mikroskopische Untersuchung präpariert. Bei der chemischen Behandlung wird die Probe zunächst mit einem Fixiermittel fixiert und dabei das in der Probe befindliche Wasser entzogen und ggf. weitere Bearbeitungsschritte vollzogen. Abschließend wird die Probe in Paraffin oder Wachs eingebettet. Der Paraffinblock wird für die Untersuchung mit einem Mikroskop in einzelne dünne Gewebeschnitte geschnitten.
-
Es kommt in der Praxis häufig vor, dass nach einem Fixiervorgang eine Weiterverarbeitung der Probe oder die Durchführung von Diagnoseschritten an der Probe erschwert oder sogar unmöglich ist. Diese Probleme ergeben sich, wenn die Probe über- oder unterfixiert ist. Es ist zwar die Faustformel bekannt, dass die Fixierungszeit ca. 1 h (Stunde) pro mm (Millimeter) Dicke der Probe beträgt, allerdings wird diese Faustformel in der Hektik des Laborbetriebes zumeist allenfalls sehr grob beachtet.
-
Selbst wenn der Labormitarbeiter versucht ist, die Probe korrekt zu fixieren, kann das Problem auftreten, dass der Labormitarbeiter beispielsweise den genauen Einführzeitpunkt der Probe in das Fixiermittel vergisst oder dass er zum Zeitpunkt, zu dem die Probe eigentlich aus einem Fixiermittel entnommen werden müsste, gerade mit anderen Arbeiten beschäftigt oder abgelenkt ist.
-
Insbesondere wenn sich bei späteren Behandlungsschritten herausstellt, dass die Probe nicht korrekt weiterverarbeitet werden kann oder dass eine aussagekräftige Diagnose wegen mangelhafter Fixierung unmöglich ist, müssen sämtliche Schritte von Anfang an - soweit überhaupt eine Ersatzprobe beschafft werden kann - wiederholt werden.
-
US 2007/0243626 A1 offenbart ein Verfahren zum Verwalten von Ressourcen eines histologischen Gewebeprozessors. Der Gewebeprozessor umfasst mindestens eine Retorte, die selektiv für eine Fluidverbindung mit mindestens einer von einer Vielzahl von Reagenzienressourcen durch einen Ventilmechanismus verbunden ist.
-
US 2008/0113440 A1 offenbart ein Laborsystem zum Verarbeiten von Gewebeproben. Das Laborsystem weist mehrere Laborgeräte auf, wobei die Probenbehälter mittels eines Förderbandes zu den einzelnen Laborgeräten befördert werden.
-
US 2008/0206807 A1 offenbart ein Verfahren zum Herstellen von Paraffinschnitten aus biologischem Gewebe. Die Bearbeitung des Gewebes umfasst in einem ersten Schritt ein Fixieren, Dehydrieren und Reinigen des Gewebes, in einem zweiten Schritt ein Dehydrieren und Reinigen des Gewebes und in einem dritten Schritt ein Infiltrieren des Gewebes mit einer inerten Probenmatrix.
-
DE 10 2010 036 311 A1 offenbart ein Verfahren zum Betreiben einer Färbevorrichtung, die einen mit einem ersten Prozessmedium gefüllten ersten Behälter und einen mit einem zweiten Prozessmedium gefüllten zweiten Behälter umfasst.
-
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Fixieren einer histologischen Probe anzugeben, das ein korrektes Fixieren gewährleistet.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, dass eine Probeneigenschaft, nämlich die Leitfähigkeit der Probe und/oder das Volumen der Probe und/oder das Gewicht der Probe und/oder die Probendichte, gemessen wird und dass aus der gemessenen Probeneigenschaft die Sollfixierzeit automatisch bestimmt wird.
-
Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Bearbeitungsvorrichtung zum Bearbeiten einer histologischen Probe anzugeben, die ein korrektes Fixieren einer Probe ermöglicht.
-
Die Aufgabe wird durch eine Bearbeitungsvorrichtung gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Bearbeitungsvorrichtung wenigstens eine Probeneigenschaft, nämlich die Leitfähigkeit der Probe und/oder das Volumen der Probe und/oder das Gewicht der Probe und/oder die Probendichte, ermittelt und aus der ermittelten Probeneigenschaft die Sollfixierzeit automatisch bestimmt wird.
-
Eine derartig ausgebildete Bearbeitungsvorrichtung bietet insbesondere den Vorteil, dass sichergestellt ist, dass die Probe nicht zu früh oder zu spät aus dem Fixiermittel entnommen wird. Damit kann sichergestellt werden, dass eine der Bearbeitungsvorrichtung nachgeschaltete Diagnose der Probe möglich ist.
-
Die Erfindung hat den Vorteil, dass die Einhaltung der korrekten Fixierzeit gewährleistet ist. Insbesondere kann sogar vorgesehen sein, dass eine Bearbeitungsvorrichtung die korrekte Sollfixierzeit selbst ermittelt. Durch die Prüfung, ob die Einwirkzeit des Fixiermittels auf die Probe gleich oder größer der Sollfixierzeit ist, wird sichergestellt, dass die Probe nicht zu früh oder zu spät aus einem Fixiermittel entnommen wird. Daher kann durch das Verfahren sichergestellt werden, dass die nachfolgenden Bearbeitungsschritte, sowie beispielsweise eine dem Fixiervorgang nachgeschaltete mikroskopische Diagnose der Probe, problemlos möglich ist. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass ein Labormitarbeiter nicht überwachen muss, ob der Fixiervorgang der Probe beendet ist. Die Ermittlung der Probeneigenschaft bzw. Probeneigenschaften bietet den Vorteil, dass eine exakte Ermittlung der Sollfixierzeit möglich ist.
-
Als Aussetzungszeitpunkt wird der Zeitpunkt angesehen, in dem eine Einwirkung des Fixiermittels auf die Probe beginnt. Als Einwirkzeit wird im Sinne der Erfindung die Zeitdauer verstanden, in der die Probe der Einwirkung des Fixiermittels ausgesetzt ist. Dabei stellt der Aussetzungszeitpunkt den Beginn der Einwirkzeit dar. Im Idealfall entspricht die Einwirkzeit der Sollfixierzeit.
-
Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann die zu fixierende Probe zeitlich vor dem Aussetzungszeitpunkt in eine Kassette verbracht werden. Durch die Anordnung der Probe in der Kassette ist sichergestellt, dass die Probe innerhalb des Fixiermittels nicht frei beweglich ist, sondern durch die Kassette ortsfest positioniert ist. Das Fixiermittel kann in einem Behältnis eines Fixierbehälters vorgesehen sein, der beispielsweise mittels eines Deckels verschließbar ist. Bevor die Probe in die Kassette eingelegt wird, kann die Probe in einer Zuschneidestation geschnitten werden. Das Zuschneiden und/oder Einlegen der Probe in die Kassette kann wenigstens teilweise automatisch erfolgen.
-
Bei einer besonderen Ausführung ist der Speicher an oder in der Kassette angeordnet. Insbesondere können mehrere Kassetten mit mehreren Proben in eine Kassettenhaltevorrichtung eingefügt werden. In einer Kassette können eine oder auch mehrere Proben enthalten sein. Der Speicher kann alternativ auch an oder in der Kassettenhaltevorrichtung angeordnet sein.
-
Zum Fixieren der Probe werden die Kassetten und/oder die Kassettenhaltevorrichtung in ein Fixiermittel eingebracht.
-
Die Kassettenhaltevorrichtung weist insbesondere den Vorteil auf, dass mehrere Proben von dem gleichen Patienten in die gleiche Kassettenhaltevorrichtung eingefügt werden können. Dadurch lassen sich die Proben eines Patienten leicht identifizieren.
-
In eine einzige Kassettenhaltevorrichtung können beispielsweise 16 bis 24 Kassetten des gleichen Patienten eingefügt werden. Natürlich ist es nicht notwendig, dass nur Kassetten eines einzigen Patienten in die Kassettenhaltevorrichtung eingefügt werden. Es ist durchaus möglich, dass Kassetten mit Proben von unterschiedlichen Patienten durch eine einzige Kassettenhaltevorrichtung gehalten werden. Ferner ist es natürlich auch möglich, dass die Kassettenhaltevorrichtung weniger als 16 oder mehr als 24 Kassetten aufnehmen kann. Die Kassettenhaltevorrichtung kann in das Fixiermittel eingebracht werden, das in dem Behältnis des Fixierbehälters vorgesehen ist.
-
Eine besondere Ausführung ist derart ausgebildet, dass mehrere Proben einem gemeinsamen Speicher zugeordnet sind. Insbesondere können beispielsweise die in einer Kassettenhaltevorrichtung gehaltenen Proben einem Speicher zugeordnet sein. Das Bereitstellen eines Speichers, dem mehrere Proben zugeordnet sind, bietet den Vorteil, dass die Anzahl der eingesetzten Speicher reduziert wird und somit Kosten eingespart werden.
-
In einem einzigen Speicher (aber auch verteilt auf mehrere Speicher) können die Aussetzungszeitpunkte von mehreren Proben und/oder weitere die Probe betreffenden Informationen gespeichert werden. Insbesondere können in den Speicher Informationen zur weiteren Probenbearbeitung und/oder die Sollfixierzeit der Proben eingeschrieben werden. Alternativ oder zusätzlich kann nach dem Entziehen der Probe aus dem Fixiermittel in den Speicher eine Information über die tatsächliche Fixierzeit bzw. Einwirkzeit eingeschrieben werden. Das Einschreiben der Informationen kann beispielsweise durch ein Schreibmittel der Zuschneidestation erfolgen. Natürlich kann das Einschreiben einer Information in den Speicher auch außerhalb der Zuschneidestation erfolgen.
-
Der Speicher kann ein elektronischer oder ein optischer Speicher sein. Ferner kann der Speicher einen Transponder, wie beispielsweise einen RFID-Chip, aufweisen. Durch das Vorsehen des Transponders ist eine Kommunikation zwischen dem Speicher und der Zuschneidestation und/oder einer Bearbeitungsvorrichtung zum Bearbeiten der histologischen Probe auf einfache Weise möglich.
-
Die durch ein Schreibmittel in den Speicher eingeschriebene Sollfixierzeit wird zuvor automatisch ermittelt. Die Sollfixierzeit wird durch die Bearbeitungsvorrichtung ermittelt und hängt unter anderem von der Größe und Art der Probe ab, wobei das Fixieren in der Regel umso länger dauert, je größer die Probe ist.
-
Alternativ oder zusätzlich kann die Probeneigenschaft automatisch gemessen werden. Für den Fall, dass durch das Schreibmittel bereits eine Sollfixierzeit in den Speicher eingeschrieben wurde, kann bei einer Abweichung der durch die Probeneigenschaft ermittelten Sollfixierzeit von der in dem Speicher hinterlegten Sollfixierzeit darauf geschlossen werden, dass ein Fehler vorliegt.
-
In einer besonderen Ausführung kann die Probe zunächst wenigstens einer ersten Herstellungskomponente des Fixiermittels ausgesetzt sein. Bei der Aussetzung der Probe mit der ersten Herstellungskomponente erfolgt noch kein Fixieren der Probe. In die erste Herstellungskomponente kann dann wenigstens eine andere, zweite Herstellungskomponente hinzugefügt werden. Dabei entsteht erst durch das Hinzufügen der zweiten Herstellungskomponente ein Fixiermittel, das auf die Probe einwirkt und ein Fixieren von dieser ermöglicht. Der Aussetzungszeitpunkt entspricht, wie oben bereits erwähnt, dem Zeitpunkt, bei dem das fertig hergestellte Fixiermittel auf die Probe einwirkt.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann der Speicher Bestandteil der Probenaufnahme sein. Die Probenaufnahme kann eine Kassette oder ein Kassettenhalter oder ein Fixierbehälter sein und einen Sensor aufweisen, der detektiert, wann die Herstellungskomponenten miteinander vermischt werden. Der Speicher kann Bestandteil des Fixierbehälters sein.
-
Für den Fall, dass ein Vermischen der Herstellungskomponenten detektiert wird, kann die Probenaufnahme den Aussetzungszeitpunkt, der durch den Beginn der Einwirkung des aus den Herstellungskomponenten gemischten Fixiermittels auf die Probe definiert ist, in den Speicher einschreiben.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann die Probe in der Bearbeitungsvorrichtung eine Vielzahl von Bearbeitungsschritten durchlaufen. Die Bearbeitungsvorrichtung kann eine Aufnahme aufweisen, in die der Fixierbehälter eingeführt wird. Der Fixierbehälter verbleibt in der Aufnahme der Bearbeitungsvorrichtung solange die Einwirkzeit nicht gleich oder größer der Sollfixierzeit ist. Für den Fall, dass die Einwirkzeit gleich oder größer der Sollfixierzeit ist, kann die Bearbeitungsvorrichtung den Fixiervorgang beenden. Alternativ oder zusätzlich kann die Bearbeitungsvorrichtung eine weitere Bearbeitung der Probe einleiten, wenn die Einwirkzeit gleich oder größer der Sollfixierzeit ist. Insbesondere kann in der Bearbeitungsvorrichtung eine Dehydrierung und/oder Klärung und/oder Infiltrierung der Probe nach Abschluss des Fixiervorgangs erfolgen. Die Reagenzien zur Durchführung der Dehydrierung und/oder Klärung und/oder Infiltrierung der Probe können in innerhalb der Bearbeitungsvorrichtung vorgesehenen Reagenzbehältern untergebracht sein.
-
Die Bearbeitungsvorrichtung ermittelt die Sollfixierzeit automatisch. Beispielsweise kann die in dem Speicher hinterlegte Sollfixierzeit durch ein Lesemittel der Bearbeitungsvorrichtung ausgelesen werden. Die Sollfixierzeit kann beispielsweise durch ein Schreibmittel der Zuschneidestation in den Speicher eingeschrieben werden. Dabei bestimmt die Bearbeitungsvorrichtung die Sollfixierzeit basierend auf wenigstens einer Probeneigenschaft. Insbesondere ermittelt die Bearbeitungsvorrichtung die Sollfixierzeit basierend auf der Leitfähigkeit der Probe und/oder dem Volumen der Probe und/oder dem Gewicht der Probe und/oder der Probendichte. Die Ermittlung der Sollfixierzeit erfolgt automatisch. Der Vorteil einer Ermittlung der Probeneigenschaft durch die Bearbeitungsvorrichtung besteht darin, dass genau ermittelt werden kann, wann der Fixiervorgang beendet ist.
-
Die Bearbeitungsvorrichtung kann ein Messmittel aufweisen, das die zuvor genannte Probeneigenschaft auf einfache Weise ermittelt. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass die Probeneigenschaft durch den Benutzer der Bearbeitungsvorrichtung manuell eingegeben wird.
-
Ferner kann die Bearbeitungsvorrichtung ein Transportmittel zum Transportieren der Probe aufweisen. Insbesondere kann das Transportmittel die Probe aus dem Fixierbehälter entnehmen, wenn die Einwirkzeit der Probe in dem Fixiermittel des Fixierbehälters größer oder gleich einer Sollfixierzeit der Probe ist. Ferner kann das Transportmittel die Probe und/oder Kassette und/oder Kassettenhaltevorrichtung von dem Fixierbehälter in wenigstens einen Reagenzbehälter der Bearbeitungsvorrichtung transportieren, wenn die Einwirkzeit der Probe in dem Fixiermittel des Fixierbehälters größer oder gleich der Sollfixierzeit der Probe ist. Durch das Vorsehen des Transportmittels kann erreicht werden, dass die Probe nach Einbringen in die Bearbeitungsvorrichtung durch die Bearbeitungsvorrichtung automatisch bearbeitet wird. Die in der Bearbeitungsvorrichtung fertig bearbeitete Probe kann nach der Bearbeitung einer der Bearbeitungsvorrichtung nachgeschalteten Einbettvorrichtung zugeführt werden.
-
In einer besonderen Ausführung der Bearbeitungsvorrichtung kann wenigstens ein Lese- und/oder Schreibmittel mit dem Speicher vor und/oder während und/oder nach dem Einführen des Fixierbehälters in die Aufnahme der Bearbeitungsvorrichtung kommunizieren. Insbesondere kann der Bearbeitungsvorrichtung der Aussetzungszeitpunkt und/oder die Sollfixierzeit übermittelt werden, so dass der Bearbeitungsvorrichtung bekannt ist, wann die Probe weiter bearbeitet werden kann und/oder wann der Fixiervorgang beendet ist. Ferner kann die Bearbeitungsvorrichtung weitere Informationen hinsichtlich der weiteren Bearbeitung der Probe innerhalb der Bearbeitungsvorrichtung in dem Speicher hinterlegen. Im Ergebnis kann ein Labormitarbeiter nach einer Bearbeitung der Probe in der Bearbeitungsvorrichtung durch die im Speicher hinterlegten Informationen die einzelnen Bearbeitungsschritte, die die Probe durchlaufen hat, auf einfache Weise entnehmen.
-
Das Lese- und/oder Schreibmittel kann außerhalb der Bearbeitungsvorrichtung angeordnet sein. Insbesondere kann das Lese- und/oder Schreibmittel von der Bearbeitungsvorrichtung getrennt angeordnet sein. Das Lese- und/oder Schreibmittel kann beispielsweise in der Zuschneidestation angeordnet sein. Alternativ oder zusätzlich kann wenigstens ein anderes Lese- und/oder Schreibmittel innerhalb der Bearbeitungsvorrichtung angeordnet sein. Insbesondere kann wenigstens ein Lese- und/oder Schreibmittel in der Aufnahme der Bearbeitungsvorrichtung vorgesehen sein.
-
Besonders vorteilhaft ist ein System, das einerseits aus der oben beschriebenen Probenaufnahme und andererseits aus der ebenfalls oben beschriebenen Bearbeitungsvorrichtung besteht.
-
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch dargestellt und wird anhand der Figuren nachfolgend beschrieben, wobei gleiche oder gleich wirkende Elemente zumeist mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Fixierbehälters,
- 2 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels von Fixierbehältern und einer erfindungsgemäßen Bearbeitungsvorrichtu ng.
-
Der in 1 gezeigte Fixierbehälter 1 weist ein Behältnis 11 auf, auf das ein Deckel 10 gesetzt, insbesondere aufgeschraubt, ist. In dem Behältnis 11 ist ein Fixiermittel, wie beispielsweise Formalin 12, untergebracht. Außerdem befindet sich in dem Behältnis 11 eine Kassettenhaltevorrichtung 2.
-
Die Kassettenhaltevorrichtung 2 hält eine Vielzahl von Kassetten 20, in denen jeweils mindestens eine (nicht dargestellte) Probe angeordnet ist. Die Kassettenhaltevorrichtung 2 und damit die Kassetten 20 werden vollständig von dem Formalin 12 benetzt.
-
Ferner ist an dem Behältnis 11 ein Speicher 3 angeordnet, der an einer vom Formalin 12 abgewandten Seite des Behältnisses 11 angeordnet ist. In dem Speicher 3 sind der Aussetzungszeitpunkt und vorzugsweise die Sollfixierzeit hinterlegt. Der Speicher 3 kann einen nicht dargestellten Transponder aufweisen, mittels dem eine Kommunikation mit beispielsweise einer in 2 dargestellten Bearbeitungsvorrichtung 4 möglich ist.
-
In 2 ist eine Zuschneidestation Z gezeigt. Die Zuschneidestation Z weist ein erstes Lese- und Schreibmittel 5 auf, das mit einem Speicher 3 des in der Zuschneidestation Z angeordneten Fixierbehälters 1 kommunizieren kann. Ferner wird in 2 eine Fixierstation F gezeigt, die die Bearbeitungsvorrichtung 4 enthält. Dabei sind die Zuschneidestation Z und die Fixierstation F getrennt voneinander angeordnet.
-
Die in 2 dargestellte Bearbeitungsvorrichtung 4 weist eine Aufnahme 40 auf, in der zwei Fixierbehälter 1 nebeneinander angeordnet sind. Die Aufnahme 40 kann eine Schublade sein, die zum Aufnehmen von Fixierbehältern 1 in einen ausgezogenen Zustand überführt wird.
-
Zwischen den beiden Fixierbehältern 1 ist ein zweites Lese- und Schreibmittel 6 vorgesehen, das mit einer nicht dargestellten Steuervorrichtung der Bearbeitungsvorrichtung 4 verbunden ist. Ferner weist die Bearbeitungsvorrichtung 4 eine Transportvorrichtung zum Transportieren der Kassettenhaltevorrichtung 2 auf. Die Transportvorrichtung weist ein Greifmittel 43 auf, das sich entlang einer Schiene 42 innerhalb der Bearbeitungsvorrichtung 4 bewegen kann. Ferner ist das Greifmittel 43 derart ausgebildet, dass es eine Kassettenhalterung 2 greifen und aus dem Fixierbehälter 1 entnehmen kann.
-
Im Folgenden wird der Ablauf des Fixiervorgangs beschrieben. In der Zuschneidestation Z wird die in den Figuren nicht dargestellte Gewebeprobe zugeschnitten und in die Kassette 20 eingefügt. Die Kassette 20 wird in die Kassettenhaltevorrichtung 2 eingebracht. Anschließend wird die Kassettenhaltevorrichtung 2 in das in dem Behälter 11 befindliche Formalin 12 eingebracht und der Behälter 11 wird durch den Deckel 10 geschlossen.
-
Daraufhin wird durch das erste Lese- und Schreibmittel 5 der Zeitpunkt der Aussetzung der Kassettenhaltevorrichtung 2 in dem Formalin und damit der Kassetten 20 in den Speicher 3 des Fixierbehälters 1 eingeschrieben. Ferner wird die Sollfixierzeit der Proben in dem Speicher 3 eingeschrieben, wobei alle in der Kassettenhaltevorrichtung 2 enthaltenen Kassetten 20 dem Speicher 3 zugeordnet sind.
-
Die Kassettenhaltevorrichtung 2 wird in die Aufnahme 40 der Bearbeitungsvorrichtung 4 eingeführt. Durch das in der Aufnahme 40 angeordnete zweite Lese- und Schreibmittel 6 wird der in dem jeweiligen Speicher 3 hinterlegte Aussetzungszeitpunkt und/oder die Sollfixierzeit ausgelesen. Die Bearbeitungsvorrichtung 4 ermittelt die Einwirkzeit des Formalins 12 auf die in den Kassetten 20 enthaltenen Proben und bestimmt abhängig von der Einwirkzeit, ob der Fixiervorgang beendet ist.
-
Für den Fall, dass die Einwirkzeit größer oder gleich der Sollfixierzeit ist, wird die Kassettenhaltevorrichtung 2 durch das Greifmittel 43 aus dem Fixierbehälter 1 entnommen. Die entnommene Kassettenhaltevorrichtung 2 wird durch das Greifmittel 43 zur weiteren Bearbeitung in in der Bearbeitungsvorrichtung 4 enthaltene Reagenzbehälter 41 zugeführt.
-
Die Erfindung wurde in Bezug auf eine besondere Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch selbstverständlich, dass Änderungen und Abwandlungen durchgeführt werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fixierbehälter
- 2
- Kassettenhaltevorrichtung
- 3
- Speicher
- 4
- Bearbeitungsvorrichtung
- 5
- erstes Lese- und Schreibmittel
- 6
- zweites Lese- und Schreibmittel
- 10
- Deckel
- 11
- Behältnis
- 12
- Formalin
- 20
- Kassette
- 40
- Aufnahme
- 41
- Reagenzbehälter
- 42
- Schiene
- 43
- Greifmittel
- F
- Fixierstation
- Z
- Zuschneidestation