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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Reinigen
von Wälzlagern.
Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, montierte Wälzlager
mit Petroleum oder organischen bzw. anorganischen Waschmedien zu
reinigen, um Verunreinigungen zu entfernen. Dabei sind Vorrichtungen
bekannt, bei denen die Wälzlager
auf einem Transportband eine Reinigungseinheit durchlaufen und beispielsweise
mit einer Reinigungsflüssigkeit
bespritzt werden. Dieses Vorrichtung erlaubt jedoch keine vollständige Reinigung
der jeweiligen Wälzlager.
Durch die verbleibenden Restverschmutzungen entsteht im weiteren
Betrieb des Wälzlagers
ein Geräusch
und auch der Verschleiß des
Wälzlagers
kann hierdurch erhöht
werden.
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Weiterhin
sind aus dem Stand der Technik Reinigungs- bzw. Waschmaschinen für Wälzlager bekannt,
bei denen unterschiedliche Wälzlager
mit jeweils unterschiedlichen geeigneten Werkzeugen gereinigt werden.
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Damit
sind bei diesen Reinigungsmaschinen typengebundene Werkzeuge nötig, was
wiederum zu hohen Investitionen führt. Teilweise ist auch die
Reinigung mit derartigen Maschinen, wie beispielsweise so genannten
Glockenwaschmaschinen, nur unzureichend.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Reinigen von Wälzlagern
zur Verfügung
zu stellen, welche eine Reinigung von montierten Wälzlagern
mit verbesserten Reinigungseigenschaften erlaubt. Daneben soll eine
Vorrichtung zur Verfügung
gestellt werden, welche unkompliziert auf unterschiedliche Wälzlagertypen
oder beispielsweise Wälzlager
mit unterschiedlichen Wälzlagerdurchmessern
anpassbar ist.
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Daneben
soll eine Reinigung der Wälzlager in
einem Arbeitsvorgang unter Einhaltung bestimmter Spezifikationen
(z. B. PF 3.004) ermöglicht
werden. Dabei soll die Reinigung möglichst auch eine Beseitigung
von Restverschmutzungen erreichen. Üblicherweise findet nach dem
Reinigungsvorgang eine Geräuschprüfung statt,
wobei diese Geräuschprüfung die
Feststellung von Restverschmutzung erlaubt. Durch die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung
soll erreicht werden, dass in der Geräuschprüfung keine Geräusche mehr
angezeigt werden und diese Geräuschprüfung damit
zu dem Ergebnis führt,
dass möglichst
geringe Restverschmutzungen vorliegen. Diese Aufgaben werden durch
eine Vorrichtung zum Waschen von Wälzlagern nach Anspruch 1 sowie
ein Verfahren nach Anspruch 12 erreicht. Vorteilhafte Ausführungsformen
und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Waschen von Wälzlagern
weist ein Transportband auf, auf dem die Wälzlager transportiert werden.
Weiterhin ist wenigstens eine Spritzeinrichtung vorgesehen, welche
eine Reinigungsflüssigkeit
auf das Wälzlager spritzt
bzw. sprüht.
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Erfindungsgemäß ist das
Transportband derart ausgeführt,
dass während
des Transports der Wälzlager
auf dem Transportband nur ein Lagerring des Wälzlagers in Kontakt mit dem
Transportband steht.
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Auf
diese Weise wird erreicht, dass der andere bzw. zweite Lagerring
des Wälzlagers,
d. h. entweder der Außenring
des Wälzlagers
oder der Innenring des Wälzlagers,
während
des Transports des Wälzlagers
im wesentlichen frei drehbar bleibt. Durch das Bespritzen des Wälzlagers
wird eine Drehung des betreffenden freien Rings bewirkt und auf
diese Weise der Reinigungsvorgang verbessert.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Transportband derart ausgeführt, dass es nur mit dem Außenring
des Wälzlagers
in Kontakt steht. Damit ist bei dieser Ausführungsform der Innenring während des
Transports auf dem Transportband drehbar und eine derartige Drehung
kann zur Verbesserung der Reinigung verwendet werden. Es wäre jedoch auch
möglich,
dass nur der Innenring des Wälzlagers in
Kontakt mit dem Transportband steht und auf diese Weise der Außenring
frei drehbar ist. Unter einem In-Kontaktstehen wird insbesondere
verstanden, dass der betreffende Lagerring auf dem Transportband
aufliegt. So wäre
es beispielsweise denkbar, ein Transportband in der Breite so auszuführen, dass
nur der Innenring des Lagers auf dem Transportband zu liegen kommt.
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Vorzugsweise
weist das Transportband zwei voneinander getrennte Führungsbänder auf,
wobei sich der Außenring
des Wälzlagers
auf beiden Führungsbändern abstützt. In
diesem Fall wird der Außenring
durch die beiden Führungsbänder abgestützt und
der Innenring ist gegenüber
dem Außenring
während
des Transports auf dem Transportband drehbar.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind die Ebenen
der Führungsbänder gegeneinander
um einen vorgegebenen von 0° verschiedenen
Winkel geneigt. Unter den Ebenen der Führungsbänder wird dabei die jeweilige
Ebene verstanden, in der die jeweiligen Führungsbänder verlaufen. Durch diese
Neigung kann eine Anpassung an unterschiedliche Wälzlagerdurchmesser
erreicht werden, da in Abhängigkeit
vom Durchmesser des Wälzlagers
der Außenring
jeweils weiter innen oder weiter außen auf den jeweiligen Führungsbändern zu liegen
kommen wird.
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Vorzugsweise
sind die Ebenen der Führungsbänder gegenüber einer
horizontalen Ebene um einen vorgegebenen Winkel geneigt und dieser Winkel
liegt zwischen 3° und
30°, bevorzugt
zwischen 5° und
20°, besonders
bevorzugt zwischen 7° und
15° und
besonders bevorzugt im Bereich von 10°.
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Vorzugsweise
sind die Ebenen beider Führungsbänder um
den jeweils gleichen Winkel gegenüber der horizontalen Ebene
geneigt.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist die Spritzeinrichtung wenigstens eine Spritzdüse auf,
die schräg
gegenüber
einer Längsrichtung
des Wälzlagers
angeordnet ist. Durch diese schräge
Anordnung der Spritzeinrichtung gegenüber der Längsachse des Wälzlagers
kann erreicht werden, dass neben einem Bespritzen der Wälzlager
gleichzeitig eine Drehung des Lagerinnenrings erzeugt wird. Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind seitliche Führungseinrichtungen
vorgesehen, welche das Wälzlager
während
des Transports auf dem Transportband führen. Auf diese Weise können die
einzelnen Wälzlager
bezüglich
des Transportbandes zentriert werden und damit kann sichergestellt
werden, dass alle auf dem Transportband geführten Wälzlager in gleicher Lage auf
diesem angeordnet sind.
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Diese
Führungseinrichtungen
sind vorzugsweise verstellbar, um auf diese Weise eine Anpassung
an unterschiedliche Wälzlagerdurchmesser vorzunehmen.
Vorzugsweise ist die Spritzeinrichtung an wenigstens einer Führungseinrichtung
angeordnet. Dies bedeutet, dass bei einer Bewegung der Führungseinrichtung
sich auch die Position der daran angeordneten Spritzeinrichtung ändert. Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Führungsbänder für die Reinigungsflüssigkeit
durchlässig.
Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn sich die Führungsbänder berühren, da
auf diese Weise die Reinigungsflüssigkeit
abfließen
kann. Anstelle der Führungsbänder, deren
Ebenen sich schneiden, wäre
es auch möglich,
ein Führungsband
mit einer nach innen gekrümmten
Fläche
vorzusehen. Auch ein derartiges Führungsband würde eine
Anpassung an verschiedene Wälzlagerdurchmesser
ermöglichen.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist ein Getriebe vorgesehen, welches den Abstand der Führungseinrichtungen
symmetrisch bezüglich
den Führungsbändern einstellt.
Auf diese Weise kann, wie oben erwähnt, eine Zentrierung der Wälzlager
auf dem Transportband erreicht werden.
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Vorteilhaft
werden die Führungsbänder durch
eine gemeinsame Antriebseinrichtung angetrieben. Auf diese Weise
wird erreicht, dass die beiden Führungsbänder synchron
zueinander bewegt werden.
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Die
vorliegende Erfindung ist weiterhin auf ein Verfahren zum Reinigen
von Wälzlagern
gerichtet, wobei die Wälzlager
auf einem Transportband transportiert werden und durch eine Spritzeinrichtung mit
einer Reinigungsflüssigkeit
bespritzt werden.
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Erfindungsgemäß werden
die Wälzlager
derart auf dem Transportband geführt,
dass während des
Transports der Wälzlager
nur ein Lagerring des Wälzlagers
in Kontakt mit dem Transportband steht. Auf diese Weise kann, wie
oben erwähnt,
der betreffende zweite Lagerring frei drehbar geführt werden.
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Vorzugsweise
steht das Transportband während
des Transports der Wälzlager
nur mit dem Außenring
des Wälzlagers
in Kontakt. Damit ist auch hier besonders vorteilhaft der Lagerinnenring
während
des Transports des Wälzlagers
frei drehbar.
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Vorteilhaft
wird weiterhin durch das Bespritzen der Wälzlager mit einer Reinigungsflüssigkeit eine
Drehung des Innenrings gegenüber
dem Außenring
des Wälzlagers
hervorgerufen.
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Weitere
Vorteile und Ausführungsformen
ergeben sich aus der beigefügten
Zeichnung:
Dabei zeigte 1 eine Prinzipskizze
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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1 zeigt
eine Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum
Reinigen von Wälzlagern.
Das Bezugszeichen 2 in 1 bezieht sich
auf ein zu reinigendes Wälzlager.
Dieses Wälzlager
weist einen Innenring 11 und einen Außenring 12 auf. Zwischen
diesen Lagerringen sind Wälzkörper 16 bzw.
ein Wälzkörperkranz
angeordnet.
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Das
Wälzlager 2 wird
bei der in 1 gezeigten Ausführungsform
auf 2 schrägen
Führungsbändern 4a, 4b,
die gemeinsam das Transportband 4 bilden, geführt. Diese
schrägen
Führungsbänder werden
im Weiteren auch als prismatisch angeordnete Bänder bezeichnet.
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Die
beiden Führungsbänder 4a und 4b sind bei
der gezeigten Ausführungsform
für die
Reinigungsflüssigkeit
bzw. das Waschmedium durchlässig.
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Bei
dieser Art der Führung
liegt der Außenring 11 des
Wälzlagers
kippfrei in dem Prisma bzw. an den beiden Führungsbändern 4a, 4b auf.
Der Wälzkörperkranz 16 und
der Innenring 11 liegen drehbar bzw. frei im Außenring 12.
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Während des
Waschvorgangs wird das Wälzlager
durch einen Waschvorhang bzw. eine Haube 7 geführt. Während des
Reinigungsvorganges wird der Innenring 11 des Wälzlagers
und damit auch der Wälzkörperkranz 16 durch
Spritzeinrichtungen in Rotation versetzt. Genauer handelt es sich
bei diesen Spritzeinrichtungen um Spritzdüsen 6a, 6b, die
schräg
bezüglich
einer Längsrichtung
bzw. Längsachse
L des Wälzlagers
angeordnet sind. Diese im Detail nicht gezeigten Spritzdüsen 6a, 6b sind bei
der in 1 gezeigten Ausführungsform in einem Winkel
von ca. 60° gegenüber der
Längsachse
L angeordnet, so dass eine Umfangskraft auf den Wälzkörperkranz 16 aufgebracht
wird, um die Rotation des Innenrings 11 gegenüber dem
Außenring
zu erzeugen.
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Es
könnten
jedoch hier auch andere Neigungswinkel vorgesehen sein, wie beispielsweise Winkel
zwischen 20° und
90° oder
bevorzugt zwischen 30° und
70°. Dabei
ist die Strahlrichtung der Düse 6a,
die auf der linken Seite angeordnet ist, einerseits und die Strahlrichtung
der Düse 6b,
die auf der rechten Seite angeordnet ist, andererseits, gegeneinander
gerichtet, um eine additive Wirkung der Umfangskräfte zu erhalten.
Mit anderen Worten ist die Düse 6a so
ausgerichtet, dass der von dieser austretende Spritzstrahl auch
eine Komponente, beispielsweise in der Bewegungsrichtung des Transportbandes 4 aufweist
und die Spritzdüse 6b ist
so ausgerichtet, dass von dieser austretende Spritzstrahl auch eine
Komponente entgegen der Transportrichtung des Transportbandes 4 aufweist.
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Es
wäre jedoch
auch eine andere Art der Schrägstellung
möglich,
beispielsweise ein Neigungswinkel der Spritzdüsen nach innen bezüglich des
Transportbandes.
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Durch
die bewirkte Rotation werden auch alle innen liegenden Flächen des
Wälzlagers
benetzt und damit gewaschen. Zum Abschluss läuft das Wälzlager 2 nochmals
durch einen Waschvorhang, in dem ein weiterer Waschvorgang stattfinden
kann.
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Die
Bezugszeichen 13 und 14 beziehen sich auf seitliche
Führungseinrichtungen,
die zur Führung des
Wälzlagers
im Waschkanal dienen. Genauer gesagt, bewirken diese Führungseinrichtungen 13, 14, dass
das Wälzlager 2 symmetrisch
bzw. zentrisch bezüglich
der beiden Führungsbänder 4a, 4b geführt wird.
Die Spritzeinrichtungen 6a und 6d bzw. die Waschdüsen sind
an den beiden Seitenführungen 13, 14 befestigt.
Der Abstand dieser Führungseinrichtungen
wird über
ein zentrales Getriebe (nicht gezeigt) symmetrisch eingestellt.
Durch die zentrale und symmetrische Einstellung der Führungseinrichtungen,
d. h. durch eine Bewegung der Führungseinrichtungen
in Richtung der Pfeile P1 und dadurch, dass die Spritzeinrichtungen
an den Führungseinrichtungen
befestigt sind, ist die Vorrichtung zum Reinigen von Wälzlagern
schnell auf jede Wälzlagergröße in einem
bestimmten Durchmesserbereich umstellbar.
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Insbesondere
sind auch keine typengebundenen Werkzeuge erforderlich, um verschiedene Wälzlager
zu reinigen. Im Vergleich zu Glockenwaschmaschinen bzw. Waschmaschinen
mit typengebundenen Werkzeugen sind die Investitionen niedrig bei
vergleichbarem oder besserem Waschergebnis. So kann eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Reinigen von Wälzkörpern auf
einen bestimmten Außendurchmesserbereich
der Wälzlager,
wie z. B. einen Bereich von 65–120
mm, einen Bereich von 120–280
mm, einen Bereich von 280–420
mm usw. angepasst sein.
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Bei
der hier gezeigten Ausführungsform
sind damit wesentlich die zentral angetriebenen beiden Führungsbänder, die
unter einem bestimmten Winkel gegenüber der horizontalen Ebene
angeordnet sind, wobei vorzugsweise diese Führungsbänder für die Reinigungsflüssigkeit
durchlässig
sind. Die schräg angeordneten
Waschdüsen
bewirken, wie oben gesagt, die Rotation des Lagerinnenrings gegenüber dem
Außenring.
Durch die zentral verstellbare Seitenführung kann eine Anpassung auf
unterschiedliche Wälzlagerdurchmesser
erreicht werden. Lager mit kleinerem Außendurchmesser liegen dabei
weiter innen, jedoch zentrisch auf den Führungsbändern 4a, 4b auf.
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Das
Bezugszeichen 9 bezieht sich auf eine Wanne, in der die
gesamte Vorrichtung zum Reinigen von Wälzkörpern geführt ist. In dieser Wanne kann Reinigungsflüssigkeit
gesammelt und erneut dem Reinigungsprozess zugeführt werden.
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Sämtliche
in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem
Stand der Technik neu sind.
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- 1
- Vorrichtung
zur Reinigen von Wälzlagern
- 2
- Wälzlager
- 4
- Transportband
- 4a,
4b
- Führungsbänder
- 6
- Spritzeinrichtung
- 6a,
6b
- Spritzdüsen
- 7
- Haube
- 9
- Wanne
- 11
- Innenring
- 12
- Außenring
- 13,
14
- seitliche
Führungseinrichtungen
- 16
- Wälzkörperkranz
- L
- Längsrichtung
des Wälzlagers
- P1
- Pfeil