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Die
Erfindung betrifft einen Gehtrainer mit wenigstens einer Orthese
mit Halterungen für
den Fuß-
oder Beinbereich, welche entlang einer vorgegebenen Bewegungsbahn
bewegt wird, um eine natürliche
Gehbewegung auszuführen,
wobei der Gehtrainer auf einer Basisfläche angeordnet ist.
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Bei
der Therapie von Querschnittspatienten bzw. Patienten mit neurologischen
Schädigungen und
Erkrankungen wird seit einiger Zeit das Laufbandtraining mit Erfolg
eingesetzt, wobei zumeist eine partielle Körpergewichtsentlastung durch
eine Aufhängevorrichtung
erzielt wird. Hierdurch wird es dem Patienten ermöglicht,
die Gehbewegung zu trainieren, selbst wenn er nicht selbständig oder
nur mit therapeutischer Hilfe gehfähig ist. Ziel der Bewegung ist
es, Stoffwechselprozesse anzuregen, sowie die Funktion der Muskulatur
und Gelenke zu erhalten.
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Um
hier insbesondere die Krankengymnasten zu entlasten, die herkömmlicher
Weise gezwungen waren, die Füße der Patienten
entsprechend einem natürlichen
Gehmuster zu bewegen, gibt es bereits verschiedene Vorschläge, um Gangtrainingssysteme
bereitzustellen, mit denen die Patienten im Wesentlichen eigenständig trainieren
können.
So ist aus der
PCT/EP 2006/000523 bereits
eine Gehhilfe für
ein mechanisch angetriebenes Laufband bekannt, umfassend wenigstens
ein über
jeweils zwei Umlenkrollen geführtes,
direkt oder indirekt über
das Laufband angetriebenes Zugmittel, dessen sich dem Laufband unmittelbar
zugewandter Zugmitteltrum in gleicher Richtung wie das Laufband
bewegt und dessen von dem Laufband abgewandter Zugmitteltrum in
entgegengesetzter Richtung zum Laufband bewegt, sowie mit mindestens
einem an dem Zugmittel angeordneten Befestigungselement für Halterungen für den Fuß- und/oder
Beinbereich. Diese Gehhilfe bietet eine sehr einfache Struktur,
wobei die Position der beiden Unterschenkel bzw. Füße fest
vorgegeben ist, und gleichzeitig eine sehr gleichmäßige Bewegung über das
Zugmittel sichergestellt wird.
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Eine
entsprechende automatisierte Laufbandtherapie kann bei zahlreichen
motorischen Erkrankungen und Verletzungsfolgen für orthopädische/traumatologisch erkrankten
Patienten als effektive Standardtherapie eingesetzt werden. Beispielhaft
werden hierbei unter anderem Hemi-, Para-, Tetraplegie, spastische
Lähmung,
multiple Sklerose, Schädel-Hirntrauma genannt.
Gleichermaßen
kann eine solche automatisierte Laufbandtherapie auch in der Geriatrie
eingesetzt werden, um ältere
Menschen bewegungsmobil zu halten.
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Insbesondere,
da sich die bekannte Gehhilfe in der Praxis als ausgesprochen wirkungsvoll
erwiesen hat, besteht Bedarf nach weitergehendem Gehtraining für entsprechende
Patienten, insbesondere jedoch auch für Patienten, die bereits zu
einem gewissen Teil ihre Mobilität
zurück
gewonnen haben bzw. Patienten, denen weiterhin ein im Wesentlichen eigenständiges Training
ermöglicht
werden soll. Ferner besteht ein Bedarf, eine Gehhilfe bzw. Gehtrainer zur
Verfügung
zu stellen, mit welchen es möglich wird,
die Patienten auch direkt vor Ort, das heißt in ihren eigenen Räumen zu
behandeln.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen einfachen Gehtrainer
bereitzustellen, welcher eine dem natürlichen Gehen ähnliche
Bewegung erzeugt, und so Patienten ihre Eigenständigkeit zurückgibt.
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Die
oben genannte Aufgabe wird durch einen Gehtrainer mit wenigstens
einer Orthese mit Halterungen für
den Fuß-
oder Beinbereich, welcher entlang einer vorgegebenen Bewegungsbahn
bewegt wird, um eine natürliche
Gehbewegung auszuführen, wobei
der Gehtrainer auf einer Basisfläche
angeordnet ist, dadurch gelöst,
dass zwischen der Orthese und der Basisfläche Roll- oder Gleitmittel
vorgesehen sind, die eine Bewegung der Orthese relativ zur Basisfläche ermöglichen.
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Der
erfindungsgemäße Gehtrainer
stellt somit ein eigenständiges
Trainingsmittel bereit, welches nicht darauf angewiesen ist, dass
sich die Orthese mit einer Basisfläche zusammen, wie zum Beispiel
einem Laufband, bewegt, so dass der Gehtrainer wesentlich kompakter
als bereits bekannte Vorrichtungen ausgebildet werden kann. Dies
ermöglicht auch
eine leichte Ortsveränderung
des Gehtrainers, da keine besonderen Anforderungen an die Basisfläche gestellt
werden, wodurch ermöglicht
wird, dass der Gehtrainer von dem therapeutischen Personal direkt
zum Patienten gebracht werden kann, ohne dass dieser den Therapeuten
aufsuchen muss.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform kann
die Basisfläche
gegenüber
dem Gehtrainer ortsfest sein. Folglich kann jeder Untergrund die
Basisfläche
des Gehtrainer bilden, so dass keine besonderen Anforderungen an
diesen zu erfüllen
sind.
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Vorzugweise
können
an einer Unterseite jeder Orthese Roll- oder Gleitmittel vorgesehen
sein, mittels welchen die Orthese auf dem Untergrund gleiten kann.
Die Anordnung der Roll- oder Gleitmittel unterhalb der Orthese stabilisiert
den Fuß des
Anwenders während
der Bewegung zusätzlich.
Gleichzeitig ist es möglich
die Orthese kompakt aufzubauen ohne dass eine Behinderung für den Anwender
während
der Benutzung entsteht.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
können
Mittel zur Befestigung von wenigstens zwei Rädern an der Unterseite der
Orthese ausgebildet sein. Hierbei haben sich wenigstens zwei Räder in der
Praxis bewährt,
um die Orthese während
der Bewegung über
den Boden zu stabilisieren.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann die Unterseite jeder Orthese als Rollschuh ausgebildet sein.
Die Form und Anordnung der Räder
an Rollschuhe hat sich seit langer Zeit bewährt und kann auf die vorliegende
Orthese übertragen werden.
Hierbei können
gleichermaßen
die Form klassischer Rollschuhe, mit jeweils zwei hintereinander
angeordneten Räderpaaren,
als auch die von Inline-Skate, mit mehreren in einer Reihe hintereinander
angeordneten Rädern,
eingesetzt werden.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
kann die Orthese mittels eines eigenen Antriebs entlang der vorgegebenen
Bewegungsbahn bewegt werden. Auf diese Weise ist es möglich, den Bewegungsablauf
der Orthese gezielt zu steuern, ohne dass diese indirekt angetrieben
wird. Gleichzeitig kann auch der Gehtrainer möglichst kompakt ausgestaltet
werden.
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Vorteilhafterweise
kann der Antrieb der Orthese mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
entlang der vorgegebenen Bewegungsbahn geführt werden. Durch die Bereitstellung
eines eigenen Antriebes der Orthese ist es erstmalig möglich, die
unterschiedlichen Geschwindigkeiten in der Standphase und in der
Schwungphase der Beine zu berücksichtigen.
Zu diesem Zweck kann der Antrieb entsprechend über eine Software oder ähnliches
geregelt werden, so dass in der Schwungphase eine höhere Geschwindigkeit
vorgegeben wird.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform kann
der Antrieb von einem Elektromotor bereitgestellt werden. Ein Elektromotor
hat sich in diesem Zusammenhang als besonders bevorzugt erwiesen,
da dieser einfach in den Gehtrainer integriert werden kann, und
hierdurch gleichzeitig die Möglichkeit
unterschiedliche Geschwindigkeiten einzustellen gegeben wird.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
kann die Orthese mit einem über
zwei Umlenkrollen geführten
Zugmittel verbunden sein, wobei der Antrieb das Zugmittel und/oder
die Umlenkrollen antreibt. Hierdurch ist es möglich, die Orthese über ein
sehr einfaches Mittel solchermaßen
zu bewegen, dass eine natürliche
Gehbewegung ausgeführt
wird, wobei die Anzahl der sich bewegenden Teile auf ein Minimum
reduziert werden kann. Die Orthese wird hierbei von dem sich bewegenden
Zugmittel mitgeführt.
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Vorteilhafterweise
können
die Umlenkrollen unterschiedliche Größen aufweisen, wobei die größere Umlenkrolle
hinten angeordnet ist. Hierdurch ist es auf einfache Weise möglich das
gewünschte
Bewegungsmuster, das heißt
eine natürliche
Gehbewegung, zu erzielen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann der Motor das Zugmittel direkt oder indirekt antreibt. Dies
ist eine besonders einfache Art und Weise die Bewegung des Gehtrainers
auszuüben.
Der Motor kann gemäß dieser
Ausführungsform mit
dem Zugmittel oder mit einer Umlenkrollen verbunden sein bzw. dieser
zugeordnet sein, um so das ganze System zu bewegen. Ferner kann
der Motor ortsfest innerhalb des Gehäuses des Gehtrainers angeordnet
sein. Hierbei kann das Gewicht des Motors gleichzeitig auch zur
Stabilisierung des Gehtrainers beitragen.
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Vorteilhafterweise
kann der Gehtrainer vier Umlenkrollen mit zwei jeweils zwei Umlenkrollen
zugeordneten Zugmitteln aufweisen, wobei die Zugmittel parallel
nebeneinander angeordnet sind und jedes Zugmittel mit einer Orthese
verbunden ist. Durch diese Ausführungsform
wird jedem Bein eine unabhängige
Orthese zugeordnet, d.h. die beiden Orthesen werden unabhängig voneinander
bewegt, so dass hier unterschiedlichste Bewegungsabläufe durchführbar sind.
Insbesondere kann die Position jeder Orthese relativ zu der anderen
je nach Bedarf geändert
werden.
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Hierbei
können
die beiden Zugmittel durch ein Trennplatte voneinander getrennt
sein. Auf diese Weise ist jedes Zugmittel samt zugeordneter Orthese ein
eigenständiges
Element ohne das es zu Beeinflussungen durch das andere Zugmittel
kommen kann. Gleichzeitig wird auch die Wartung und Reparatur vereinfacht.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
kann jedes Zugmittel mit einem eigenen Antrieb versehen sein. Werden
zwei Motoren bereitgestellt, um die Zugmittel jeder einzelnen Orthese
anzutreiben, ist es insbesondere möglich, die unterschiedlichen
Geschwindigkeiten der Beine zu berücksichtigen, da beide Seiten
nicht synchron zueinander angesteuert werden, wie dies bisher über die Lauffläche eines
Laufbandes der Fall war, sondern jeder Fuß kann unabhängig voneinander
entsprechend dem natürlichen
Bewegungsablauf bewegt werden, so dass die hierdurch erzielte Bewegung dem
natürlichen
Gehen identisch wird und der Patient einen optimalen Trainingseffekt
erzielt.
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Vorteilhafterweise
können
die Orthesen an diametral gegenüberliegenden
Positionen der Zugmittel angeordnet sein. Diese Position hat sich
für einen
natürlichen
Bewegungsablauf am vorteilhaftesten erwiesen, gleichermaßen können jedoch,
da die Zugmittel unabhängig
voneinander angeordnet sind, auch die Orthesen an beliebigen Positionen
der Zugmittel angeordnet sein, um so unterschiedliche Bewegungsmuster
auszuführen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann das Zugmittel als eine Zahnkette und die Umlenkrollen als Kettenräder ausgebildet
sein. Der Einsatz von Kettenrädern
und Ketten stellt ein sehr einfaches Mittel zur Durchführung der
beabsichtigten Bewegung dar. Das System aus Ketten und Kettenrädern ist
leicht zu warten und seit langer Zeit erprobt.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
können
die Zugmittel Zahnriemen sein.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann jedes Zugmittel mit einem Befestigungs- und/oder Führungselement
versehen sein, mit welchem die Orthese verbindbar ist. Ein entsprechendes
Befestigungs- und/oder Führungselement dient
der einfachen Verbindung der Orthese mit dem Zugmittel.
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Vorteilhafterweise
kann das Befestigungs- und/oder Führungselement als ein von dem
Zugmittel senkrecht nach außen
abstehendes Trägerelement
ausgebildet ist.
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Vorteilhafterweise
kann ein Fußbereich
der Orthese eine Durchgangsöffnung
zur Durchführung des
Befestigungs- und/oder Führungselementes
aufweisen.
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Die
Bereitstellung eines Trägerelementes
ist wiederum ein sehr einfaches Mittel, um die Orthese mit dem Zugmittel
zu verbinden und gleichzeitig die Beweglichkeit der Orthese relativ
zu dem Zugmittel zu gewährleisten,
da die Orthese nicht ortsfest auf dem Trägerelement angeordnet ist,
sondern das Trägerelement
beweglich in der Durchgangsöffnung
in der Orthese gelagert ist. Gleichzeitig ist es möglich, unterschiedliche
Orthesen, zum Beispiel Orthesen für unterschiedliche Schuhgrößen an dem
Trägerelement
zu befestigen.
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Vorteilhafterweise
kann das Befestigungs- und/oder Führungselement länger als
die Durchgangsöffnung
der Orthese ausgebildet sein und an dem aus der Orthese herausragenden
Ende lösbar mit
Sicherungselementen verbindbar sein. Hierdurch wird sichergestellt,
dass die Orthese beweglich auf dem Trägerelement gehalten wird, jedoch
gegen ein Abrutschen von dem Trägerelement
gesichert ist. Hierbei kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass
das Sicherungselement eine Mutter ist, die auf einen entsprechend
schraubenförmig
ausgebildeten Bereich des Befestigungs- und/oder Führungselementes
aufgeschraubt werden kann. Die Ausbildung eines Schraubenanteils
und einer Mutter stellt hier ein besonders einfaches Mittel dar,
um die Orthese auf dem Trägerelement
zu sichern. Ferner kann das Sicherungselement auch als eine Metallkappe
ausgebildet sein, die wie ein Schnappverschluss schließt und daher
noch schnell und einfacher in der Handhabung ist.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann das Zugmittel in einem Gehäuse
angeordnet sein, wobei in dem Gehäuse beidseitig eine schlitzförmige Öffnung zur
Durchführung
des Befestigungs- und/oder Führungselementes
ausgebildet ist. Die Bereitstellung des Gehäuses dient der Sicherheit,
da der Patient nicht unmittelbar mit den sich bewegenden Teilen,
das heißt
dem Zugmittel sowie dem Elektromotor in Kontakt kommt, um so mögliche Verletzungen
auszuschließen.
Gleichzeitig wird durch das Bereitstellen einer schlitzförmigen Öffnung beiderseitig
in dem Gehäuse
eine Führung
bereitgestellt, entlang welcher sich das Befestigungs- und/oder
Führungselement
bewegt und auf dessen Rand es aufliegt und dadurch zusätzlich stabilisiert wird.
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Vorteilhafterweise
kann die schlitzförmige Öffnung entsprechend
einer natürlichen
Gehbewegung ausgebildet sein, das heißt die schlitzförmige Öffnung entspricht
der während
des Gehens ausgeführten
Bewegung. Hierbei ist es möglich,
unterschiedliche Gehtrainer bereitzustellen, bei welchen die schlitzförmigen Öffnungen
unterschiedlich ausgebildet sind, um so unterschiedliche Bewegungsmuster,
zum Beispiel Laufen, Rennen etc. nachzuahmen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann vorgesehen sein, dass an dem vorderen und hinteren Ende des
Gehtrainers Standelemente angeordnet sind. Durch entsprechende Standelemente
wird ein sicherer, positionsfester Stand des Gehtrainers unterstützt.
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Vorteilhafterweise
können
die Standelemente ausklappbar ausgebildet sein. Hierdurch ist es möglich, die
Standfläche
des Gehtrainers deutlich zu vergrößern, um so ein Verkippen des
Gehtrainers auszuschließen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann der Gehtrainer an seiner Oberseite mit einem Griff versehen
sein. Diese Ausführungsform
hat sich insbesondere dann als vorteilhaft erwiesen, wenn der Gehtrainer
von dem Therapeuten zu dem Patienten gebracht werden soll, wie auch
bei einem Umräumen
der Therapieräume.
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Ferner
kann der Gehtrainer zusätzlich
ein Griffelement aufweisen, an welchem sich der Patient während des
Training festhalten kann. Ein entsprechendes Griffelement kann hierbei
fest angeordnet sein oder steckbar ausgebildet sein.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf
die beigefügten
Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
dreidimensionale Ansicht eines Seitenbereichs sowie eines Bereichs
der Unterseite des erfindungsgemäßen Gehtrainers,
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2 eine
geschnittene Längsansicht
des in 1 dargestellten Gehtrainers,
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3 eine
Vorderansicht des erfindungsgemäßen Gehtrainers
wobei nur an einer Seite eine Orthese befestigt ist, wobei das Gehäuse teilweise offen
dargestellt ist,
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4 eine
dreidimensionale Ansicht des erfindungsgemäßen Gehtrainer von hinten.
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In
den 1 bis 4 ist eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Gehtrainer
dargestellt, wobei gleiche Bauelemente mit den gleichen Bezugszeichen
versehen sind.
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Wie
in den 1 und 2 dargestellt umfasst der erfindungsgemäße Gehtrainer 1 ein
Gehäuse 2,
mit beidseitig an der seitlichen Außenseite angeordneten Orthesen 3,
welche durch den im Inneren des Gehäuses 2 angeordneten
Mechanismus bewegbar sind.
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Jede
Orthese 3 umfasst ein Fußaufnahmeelement 4,
sowie Halterungen 5 für
den Beinbereich. Sowohl die Halterungen 5 als auch das
Fußaufnahmeelement 4 lassen
sich am Körper
des Patienten mittels Klettverschlüssen oder anderen geeigneten Mitteln
befestigen.
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An
der Unterseite der Orthese 3, d.h. an der Unterseite des
Fußaufnahmeelementes 4,
sind Rollen 6 solchermaßen angeordnet, dass bei einer
Bewegung des Gehtrainers die Orthese bei einem Kontakt mit dem Boden über den
Boden gerollt wird. Die einzelnen Rollen können hierbei über ein
Chassis oder über
Lager an der Unterseite der Orthese, vergleichbar mit der Anordnung
an Rollschuhen, Skateboards oder Inline-Skatern befestigt sein.
Gleichermaßen
können
die Rollen paarweise nebeneinander oder in einer Reihe angeordnet
sein. Die vorliegende Erfindung umfasst jedoch auch jedes weitere
Mittel, mittels welchem die Orthese über den Boden rollen oder gleiten
kann, z.B. Kugelelemente oder Gleitelemente.
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Die
Orthese 3 ist über
ein Befestigungs- und/oder Führungselement 7 mit
dem Bewegungsmechanismus verbunden, welches aus dem Inneren des
Gehäuses
heraustritt und mit der Orthese verbunden wird. Die Orthese 3 weist
zu diesem Zweck im Bereich der Sohle des Fußaufnahmeelementes 4 eine
Durchtrittsöffnung
auf, durch welche das Befestigungs- und/oder Führungselement 7 gesteckt
werden kann. An der von dem Gehäuse
abliegenden Seite wird das Befestigungs- und/oder Führungselement 7 durch
ein geeignetes Mittel fixiert, um ein Abrutschen der Orthese 3 zu
verhindern.
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Über das
Befestigungs- und/oder Führungselement 7 wird
die Bewegung des Gehtrainers auf die Orthese übertragen und die Orthese durch
das Befestigungs- und/oder Führungselement 7 entlang
der vorgegebenen Bewegung geführt.
Zu diesem Zweck ist das Gehäuse 2 mit
einer schlitzförmigen Öffnung 8 versehen,
durch welche sich das Befestigungs- und/oder Führungselement 7 erstreckt
und entlang welches dieses geführt
wird.
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Die
Form der schlitzförmigen Öffnung 8 entspricht
folglich der vom Patienten ausgeführten Bewegung.
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In 2 ist
eine seitliche Ansicht des Gehtrainers teilweise im Schnitt dargestellt,
um den Antrieb der Orthese 3 näher zu erläutern. Der Antrieb umfasst
zwei Kettenräder 9 und 10,
welche über
eine Kette 11 miteinander verbunden sind und als Umlenkrollen
dienen. Das hintere Kettenrad 9 ist größer als das vordere Kettenrad 10 ausgebildet
und die Kettenräder
sind solchermaßen
zueinander angeordnet, dass die Kette 11 in dem dem Boden
zugewandten Bereich parallel zu diesem verläuft und in dem vom Boden abgewandten
Bereich unter einem vorgegebenen Winkel nach unten von dem hinteren
Kettenrad 9 zu dem vorderen Kettenrad 10 geführt wird.
Die von den Kettenräderen
vorgegebene Form der Kette entspricht hierbei dem von dem Gehtrainer
ausgeführten
Bewegungsablauf und findet sich in der Form auch in der schlitzförmigen Öffnung 8 wieder.
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Das
in 1 dargestellte Befestigungs- und/oder Führungselement 7 ist
unmittelbar mit der Kette verbunden und erstreckt sich senkrecht
von der Kette nach außen.
Hierbei kann die Befestigung an nur einem Kettenelement oder zu
besseren Stabilisierung an mehreren Kettenelementen erfolgen. Das Befestigungs-
und/oder Führungselement 7 erstreckt sich
von der Kette nach außen
und liegt auf einer Kante der schlitzförmigen Öffnung 8 auf.
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Das
Gehäuse 2 dient
in erster Linie zum Schutz des Patienten um hier Verletzungsgefahren auszuschließen. Gleichzeitig
wird durch das Gehäuse
auch die Führung
für Befestigungs-
und/oder Führungselement 7 bereitgestellt,
so dass die Last der Orthese nicht ausschließlich auf der Kette ruht.
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Der
Antrieb des Gehtrainers erfolgt über
einen Motor, welcher nicht dargestellt ist, der entweder im Gehäuse oder
außerhalb
des Gehäuses
angeordnet sein kann. Vorzugsweise kann der Motor mit einem Kettenrad
verbunden sein, um so das andere Kettenrad und die Kette anzutreiben.
Gemäß einer anderen
Ausführungsform
kann die Kette auch direkt von dem Motor angetrieben werden.
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In
den Ausführungsformen
gemäß der 1 und 2 ist
jeweils nur eine Seite des Gehtrainers dargestellt. Die andere Seite
des Gehtrainers ist hierbei gegengleich ausgebildet, wobei die beiden
Orthesen vorzugsweise an einander diametral gegenüberliegen den
Positionen angeordnet sind. Zwar können beide Orthesen von ein
und der gleichen Kette bewegt werden, es hat sich jedoch als vorteilhaft
erwiesen, dass jede Orthese über
ein eigenen Antriebsmechanismus verfügt. Die beiden Antriebsmechanismen
werden hierbei parallel nebeneinander aufgebaut und könnten durch
eine Trennplatte voneinander getrennt werden.
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Ferner
hat es sich als bevorzugt erwiesen, wenn jede Orthese über einem
eigenen Antrieb vertilgt, so dass die Geschwindigkeit jeder Orthese
getrennt gesteuert werden kann. Auf diese Weise können unterschiedliche
Geschwindigkeiten in der Standphase (ca. 40%) und in der Schwungphase
(ca. 60%) berücksichtigt
und entsprechend ausgeführt werden.
Die Steuerung der beiden Antriebe kann z.B. über einen Computer erfolgen.
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Die
Anordnung der beiden Ketten 11, 11' innerhalb des Gehäuses 2 ist
in der 3 dargestellt. Zwischen den beiden parallel zueinander
verlaufenden Ketten ist eine Trennplatte 12 angeordnet,
um zu verhindern, dass sich die beiden Ketten gegenseitig beeinflussen.
Von jeder Kette erstreckt sich ein Befestigungs- und/oder Führungselement 7 senkrecht nach
außen
und ist in Form eines Stabes ausgebildet. Das von jeder Kette abliegende
Ende jedes Stabes ist mit einem Gewindebereich 13 versehen,
auf welchen einfach eine Mutter 14 geschraubt werden kann,
nachdem die Orthese 3 auf den Stab geschoben wurde, um
so ein Abrutschen der Orthese zu verhindern.
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Das
Gehäuse
muss ausreichend hoch ausgebildet sein um zu gewährleisten, dass die Rollen der
Orthesen während
der durchgeführten
Bewegung Bodenkontakt haben. Gleichermaßen kann das Gehäuse auch
mit Standelementen versehen werden, die eine entsprechende Höhe gewährleisten. Gegen
ein Verkippen des Gehtrainers können
ferner an dem Gehäuse
noch zusätzliche
Fixierelemente vorgesehen seien, die nach Bedarf auch ausklappbar ausgebildet
sein können.
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Der
erfindungsgemäße Gehtrainer
kann aufgrund ihres kompakten Aufbaus von den Therapeuten auch zu
Hausbesuchen mitgenommen werden und ermöglicht somit einen breiten
Anwendungsbereich. Der Patient kann hierbei in sitzender oder stehender
Position, dann mit zusätzlichen
Griffelementen, an den Orthesen befestigt werden und die entsprechenden
vorgegebenen Bewegungsübungen ausführen.
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Gleichermaßen kann
der Gehtrainer in Verbindung mit einem herkömmlichen Entlastungssystem
für der
Patienten, insbesondere zur Stabilisierung des Patienten im Stehen
bzw. beim Gehen eingesetzt werden.