DE102006041989A1 - Siebmaschine insbesondere für schwer trennbare Gemische, wie Schweröl-Sand-Gemische - Google Patents

Siebmaschine insbesondere für schwer trennbare Gemische, wie Schweröl-Sand-Gemische Download PDF

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Abstract

Eine Siebmaschine inbesondere für schwer trennbare Gemische, wie Schweröl-Sand-Gemische, umfasst - einen über Dämpfungsfedern (2) schwingend gegenüber dem Aufstellboden gelagerten, im Wesentlichen horizontal ausgerichteten Basislagerrahmen (3) als Gegenschwingmasse, - mehrere am Basislagerrahmen (3) abgestützte Energiespeicher-Federpakete (5) die einen Siebkasten (4) als Schwingmasse tragen, und - mehrere am Basislagerrahmen (3) angeflanschte Unwuchtmotoren (6), die den Basislagerrahmen (3) und über die Energiespeicher-Federpakete (5) den Siebkasten (4) in eine gerichtete Siebschwingung mit einem effektiven K<SUB>V</SUB>-Wert von vorzugsweise etwa 9,5 g versetzen.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Siebmaschine insbesondere für schwer trennbare Gemische, wie Schweröl-Sand-Gemische.
  • Am Beispiel der erwähnten Schweröl-Sand-Gemische ist der Hintergrund der Erfindung näher zu erläutern. So entsteht in geologischen Lagen mit einem hohen Sandanteil im Zuge der Erdölförderung eine nicht unerhebliche Menge von Ölschlick, welcher mit einem hohen Sandanteil versetzt ist. Um auch das in diesem Ölschlick enthaltene Erdöl nutzen zu können, ist es notwendig, dass der feine Sand vom Ölschlick abgetrennt wird, so dass im Ergebnis dieses Trennungsprozesses ein weitestgehend sandfreies, rohes Schweröl zur Verfügung steht.
  • Die Trennung solcher hoch viskoser Schweröl-Sand-Gemische erfolgt mit bekannten Siebmaschinen, deren Siebbeschleunigung maximal 6,35 g erreicht. Derartige Siebmaschinen weisen in der Regel einen Siebkasten als Schwingmasse auf, der über Dämpfungsfedern schwingend gegenüber dem Aufstellboden gelagert ist. Die Siebschwingung wird durch am Siebkasten angeflanschte Unwuchtmotoren erzielt.
  • Eine hohe, auch als Siebkennziffer Kv bezeichnete Siebbeschleunigung ist insbesondere für die Feinabsiegung notwendig, bei der massearme Teilchen, die aufgrund der Siebschwingung nach oben geworfen werden, beim Rückfall in Richtung des ihnen entgegenkommenden Siebbodens durch dessen Trennöffnungen gedrückt werden. Je größer die Siebkennziffer Kv ist, um so größer ist die spezifische Durchdrückkapazität, das heißt, dass die Siebleistung pro Siebfläche dem Kv-Faktor proportional folgt.
  • Bei der Abtrennung von Sanden aus Ölschlick sind bisher keine zufrieden stellenden Werte erreicht worden, was laut Fachmeinung in erster Linie auf die Siebkennziffer zurückzuführen ist. Die bekanntermaßen erreichte maximale Siebkennziffer liegt – wie vorstehend erwähnt – bei einem Wert von maximal 6,35 g, was für die erwähnten Schweröl-Sand-Gemische zu niedrig ist.
  • Bekanntermaßen soll die Siebbeschleunigung oder Siebkennziffer einer Siebmaschine so ausgelegt sein, dass der mittlere Siebdrehwinkelbereich bei ca. 360° oder ganzzahligen Vielfachen davon liegt. Dies ist erforderlich, damit das herunterfallende Gutteilchen in dem Augenblick auf den Siebboden auftrifft, wenn dieser seine maximale Gegengeschwindigkeit nach oben erreicht hat. Durch die dann ebenfalls maximale relative Aufprallgeschwindigkeit zwischen Teilchen und Siebboden erfolgt eine hochgradige Abtrennung auch sehr feiner Feststoffpartikel, beispielsweise auch aus sehr hochviskosen Medien.
  • Eine Steigerung der Siebkennziffer über den bei derzeit üblichen Siebmaschinen erreichten Wert von 6,35 g entsprechend 2 × 360°-720° hinaus ist nur sinnvoll, wenn der nächste Siebdrehwinkelbereich von 3 × 360° = 1080° erreicht wird. Die zugehörige Siebkennziffer beträgt Kv = 9,5. Alle dazwischen liegenden Kv-Werte lassen nur verminderte Siebfähigkeiten zu.
  • Ausgehend von der geschilderten Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Siebmaschine in ihrer Grundkonstruktion so weiterzubilden, dass eine deutliche Erhöhung der Siebkennziffer insbesondere bis zu einem Bereich von etwa Kv = 9,5 erzielbar ist.
  • Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Konstruktionsweise einer Siebmaschine gelöst, die umfasst
    • – einen über Dämpfungsfedern schwingend gegenüber dem Aufstellboden gelagerten Basislagerrahmen als Gegenschwingmasse,
    • – mehrere am Basislagerrahmen abgestützte, geneigte Energiespeicher-Federpakete, die einen Siebkasten als Schwingmasse tragen, und
    • – mehrere am Basislagerrahmen angeflanschte Unwuchtmotoren, die den Basislagerrahmen und über die Energiespeicher-Federpakete den Siebkasten in eine gerichtete Siebschwingung mit einem effektiven Kv-Wert von vorzugsweise etwa 9,5 g versetzen.
  • Mit dieser Konstruktion verlässt die Erfindung die bisher praktizierte direkte Beschleunigung des Siebkastens durch dessen schwingende Lagerung gegenüber dem Aufstellboden und die direkt an ihm angebrachten Unwuchtmotoren. Der Lösungsansatz sieht demgegenüber die Kombination von zwei Schwingmassen vor, nämlich der eigentlichen Schwingmasse in Form des Siebkastens und einer Gegenschwingmasse in Form des Basislagerrahmens, der über Dämpfungsfedern schwingend gegenüber dem Aufstellboden gelagert ist. Grundgedanke dieses Aufbaus ist es dabei, den Basislagerrahmen als Erregermasse auf ca. 3 g zu beschleunigen und in Verbindung mit den Energiespeicher-Federpaketen die Beschleunigung des Siebkastens aufgrund seiner gerichteten Siebschwingung in den Bereich von absolut 10 g zu erhöhen. Diese Beschleunigung zerlegt sich aufgrund der Neigung des Schwingwinkels auf dem Siebboden in einen Kv-Wert von etwa 9,5 g.
  • In den abhängigen Ansprüchen sind bevorzugte Weiterbildungen der Siebmaschine insbesondere in konstruktiver Hinsicht angegeben. Zur Erörterung deren Merkmale, Einzelheiten und Vorteile wird auf die nachfol gende Beschreibung verwiesen, in der ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert wird. Es zeigen:
  • 1 eine prinzipielle Darstellung der Zusammenhänge zwischen kritischen Siebdrehwinkeln und der Siebkennziffer Kv,
  • 2 eine perspektivische Ansicht einer Siebmaschine, sowie
  • 3 bis 5 eine Seiten-, Drauf- und Frontansicht der Siebmaschine gemäß 2.
  • In 1 ist strichpunktiert der Siebboden einer Siebmaschine angedeutet, der eine durch die durchgezogene Linie versinnbildlichte Sinusschwingung vollführt. Die Maximalgeschwindigkeit des Siebbodens in Vertikalrichtung liegt beim Nulldurchgang der Siebschwingung vor. Siebtechnisch sinnvoll ist dabei nur der nach oben gerichtete Nulldurchgang. Strichliert ist in 1 die Wurfparabel von Teilchen x für steigende Siebkennziffern mit den Werten 3,2 g; 6,35 g und 9,5 g aufgetragen. Die Wurfweite hängt von der eigentlichen Maschinenbeschleunigung K sowie dem Wurfwinkel α und der Siebneigung β ab. Diese drei Werte verhalten sich nach der bekannten Formel: Kv = [K sin(α + [β)]/cos β.
  • Wie oben erwähnt, gehört zu einem Siebdrehwinkel R°c = 1080 eine Siebkennziffer Kv = 9,5 g.
  • Die in den 2 bis 5 dargestellte Siebmaschine weist die grundsätzliche konstruktive Fähigkeit auf, eine derart hohe Siebkennziffer zu erreichen. Sie weist dazu als grundsätzliche Konstruktionselemente einen Grundrahmen 1, Dämpfungsfedern 2, einen Basislagerrahmen 3, einen Siebkasten 4, Unwuchtmotoren 6 sowie zwischen Basislagerrahmen 3 und Siebkasten 4 angeordnete Energiespeicher-Federpakete 5 auf.
  • Die bezogen auf 2 hinteren Dämpfungsfedern 2 sind über einen Fuß 7 auf der hinteren Querstrebe 8 des Grundrahmens 1 abgestützt. Auf der vorderen Querstrebe 8' des Grundrahmens ist eine vertikal darüber stehende Trägerbrücke 9 errichtet, an deren Horizontaltraverse 10 ein senkrecht wirkender Kolben-Zylinder-Antrieb 11 angeordnet ist. An dessen Kolbenstange 12 ist ein höhenverstellbarer Hubrahmen 13 aufgehängt, an dessen unterer Quertraverse 14 sich die beiden vorderen Dämpfungsfedern 2 des Basislagerrahmens 3 abstützen. Die Ankopplung der vier Dämpfungsfedern 2 an den Basislagerrahmen 3 erfolgt jeweils über ein Schwenklager 15, dessen Schwenkachse horizontal in Querrichtung verläuft.
  • Der Basislagerrahmen 3 selbst ist im Wesentlichen durch zwei die Längsseiten 16, 17 bildende, hochkant stehende Wangen und zwei diese in Querrichtung an den Enden verbindende, die Querseiten 18, 19 bildende Wangen zusammengesetzt. Durch die damit umgrenzte Rahmenöffnung des Basislagerrahmens 3 kann das durch den Siebboden 20 des Siebkastens 4 tretende Fein-Siebgut nach unten fallen und durch einen hier nicht näher dargestellten Transportmechanismus abtransportiert werden.
  • Der in seinem Grundriss im Wesentlichen dem Basislagerrahmen 3 entsprechende Siebkasten 4 ist an zwei Längsseiten 21, 22 und der hinteren Querseite 23 bezogen auf 2 durch vertikal stehende Wangen umgrenzt.
  • An der vorderen Querseite 24 ist der Siebkasten 4 offen, so dass dort das nicht durch den Siebboden 20 hindurch getretene Grob-Siebgut vom Siebboden 20 weggeführt werden kann. Der Siebboden 20 selbst ist durch stufig versetzte, aneinander gereihte Siebeinsätze 25 gebildet, deren nicht näher dargestellten Netze eine Maschenweite von beispielsweise 5 μm aufweisen, wie sie für die Abtrennung von Feinsand aus Ölschlick erforderlich ist.
  • Wie insbesondere aus den 2 und 3 deutlich wird, ist der Siebkasten 4 über jeweils acht Energiespeicher-Federpakete 5, die über seine Längsseiten 21, 22 verteilt sind, mit einem die Siebschwingung zulassenden Vertikalabstand oberhalb des Basislagerrahmens 3 an diesem befestigt. Diese Energiespeicher-Federpakete 5 sind jeweils durch eine Doppelfederanordnung bestehend aus paarweise koaxial, Kopf 29 an Kopf 30 aneinander gereihten Schraubenfedern 26, 27 gebildet, wobei der Siebkasten 4 jeweils mit einem kastenfesten Lager 28 zwischen den paarweise zugeordneten Köpfen 29, 30 der Schraubenfedern 26, 27 eingespannt ist. Jedes Lager 28 ist dazu durch eine Lagerkonsole 31 mit einem vom Siebkasten seitlich abstehenden Einspann-Lagerflansch 32 gebildet.
  • Zur Anbindung der Schraubenfedern 26, 27 an den Basislagerrahmen 3 weist letzterer an seinen Längsseiten 16, 17 angeordnete, seitlich abstehende Stützkonsolen 33 auf, auf denen jeweils die unteren Schraubenfedern 26 aufliegen. Von den Stützkonsolen 33 ragt eine in 3 strichliert angedeutete, starr daran angekoppelte Haltestange 34 nach oben, auf deren freies Ende ein deckelartiger Gegenhalter 35 aufgesetzt ist. Die Haltestange 34 durchsetzt den Einspann-Lagerflansch 32 der Lagerkonsole 31 des Siebkastens 4 unter seitlichem Spiel.
  • Die obere Schraubenfeder 26 eines jeden Energiespeicher-Federpakets 5 ist zwischen diesem Einspann-Lagerflansch 32 und dem Gegenhalter 35 eingespannt.
  • Die an den beiden Längsseiten 16, 17 des Basislagerrahmens 3 nach außen abstehenden, angeflanschten Unwuchtmotoren 6 versetzen nun beim Betrieb der Siebmaschine den Basislagerrahmen 3 in eine Grundschwingung mit einer Siebkennziffer von ca. 3 g. Die Bewegungsenergie des Basislagerrahmens 3 wird auf die Energiespeicher-Federpakete 5 übertragen, die wiederum den Siebkasten 4 mit einer weiter erhöhten Schwingungsenergie in eine Siebschwingung mit den angestrebten 10 g versetzt. Der Basislagerrahmen 3 fungiert dabei als Gegenschwingmasse für den als Schwingmasse wirkenden Siebkasten 4. Durch eine auf die jeweiligen Massen von Siebkasten 4 und Basislagerrahmen 3 abzustimmende Auslegung der Federkonstanten der Schraubenfedern 26, 27 und der Dämpfungsfedern 2 wird das angestrebte Siebverhalten optimiert.
  • Wie aus 3 deutlich wird, liegen die Energiespeicher-Federpakete 5 mit ihrer Federrichtung 36 in einem kleinen spitzen Winkel α von optimaler Weise ca. 20° zur Vertikalen, der den Wurfwinkel des Siebkastens 4 definiert. Durch den höhenverstellbaren Hubrahmen 13 kann der Siebneigungswinkel als solcher eingestellt werden.

Claims (10)

  1. Siebmaschine insbesondere für schwer trennbare Gemische, wie Schweröl-Sand-Gemische, umfassend – einen über Dämpfungsfedern (2) schwingend gegenüber dem Aufstellboden gelagerten, im Wesentlichen horizontal ausgerichteten Basislagerrahmen (3) als Gegenschwingmasse, – mehrere am Basislagerrahmen (3) abgestützte, geneigte Energiespeicher-Federpakete (5), die einen Siebkasten (4) als Schwingmasse tragen, und – mehrere am Basislagerrahmen (3) angeflanschte Unwuchtmotoren (6), die den Basislagerrahmen (3) und über die Energiespeicher-Federpakete (5) den Siebkasten (4) in eine gerichtete Siebschwingung mit einem effektiven Kv-Wert von vorzugsweise etwa 9,5 g versetzen.
  2. Siebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsfedern (2) jeweils an den Enden der Längsseiten (16, 17) des Basislagerrahmens (3) angeordnet sind.
  3. Siebmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die an den gegenüberliegenden Längsenden zweier Längsseiten (16, 17) angeordneten Dämpfungsfedern (2) höhenverstellbar gelagert sind.
  4. Siebmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhenverstellung durch einen die Dämpfungsfedern abstützenden Hubrahmen (13) gebildet ist.
  5. Siebmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von Energiespeicher-Federpaketen (5) entlang der beiderseitigen Längsseiten (16, 17; 21 22) von Basislagerrahmen (3) und Siebkasten (4) aufgereiht sind.
  6. Siebmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiespeicher-Federpakete (5) jeweils aus einer Doppelfederanordnung bestehend aus paarweise koaxial Kopf an Kopf aneinandergereihten, mit ihren einander abgewandten Enden jeweils fest am Basislagerrahmen (3) abgestützten Schraubenfedern (26, 27) gebildet sind, wobei der Siebkasten (4) jeweils mit einem kastenfesten Lager (28) zwischen den paarweise zugeordneten Köpfen (29, 30) der Schraubenfedern (26, 27) eingespannt ist.
  7. Siebmaschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiespeicher-Federpakete (5) jeweils mit ihrer Federrichtung in einem kleinen spitzen Winkel (α) von vorzugsweise etwa 20° geneigt zur Vertikalen angeordnet sind.
  8. Siebmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zwischen den Schraubenfedern (26, 27) eingespannten Lager (28) für den Siebkasten (4) jeweils durch eine Lagerkonsole (31) mit einem vom Siebkasten (4) abstehenden Einspann-Lagerflansch (32) gebildet sind.
  9. Siebmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützung der beiden Schraubenfedern (26, 27) eines Energiespeicher-Federpakets (5) am Basislagerrahmen (4) einer seits durch eine Stützkonsole (33) am Basislagerrahmen (4) und andrerseits durch einen Gegenhalter (35) gebildet ist, der über eine durch den Innenraum der Schraubenfedern (26, 27) verlaufende Haltestange (34) starr an die Stützkonsole (33) angekoppelt ist.
  10. Siebmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Paar von Unwuchtmotoren (6) an jeder Längsseite (16, 17) des Basislagerrahmens in Schwingungsrichtung angeordnet ist.
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