-
Stand der Technik
-
Die
Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Herstellung von aus Kunst-
oder Natursteinen bestehenden Platten, beispielsweise Pflasterplatten, als
fertige Verlegeeinheit zur Befestigung und/oder Gestaltung von Innen-
und Außenfläche, wie
Fußböden, Wänden, Straßen, Wegen,
Plätzen
u. dgl.
-
Um
die körperlich
sehr anstrengende und außerdem
ein erhebliches Maß an
Erfahrung erfordernde Tätigkeit
des manuellen Verlegens von Kunst- oder Natursteinen in Innen- und
insbesondere Außenbereichen
zu erleichtern, hat man bereits versucht, derartige Flächen aus
maschinell vorgefertigten größeren Verlegemodulen
herzustellen. Zu den körperlich
besonders anstrengenden Arbeiten gehört wohl das Pflastern von Straßen, Wegen,
Plätzen
u. dgl. Hier wird durch die maschinelle Vorfertigung außerdem eine
Verbesserung der Haltbarkeit und somit eine Erhöhung der Lebensdauer der Pflasterung
erreicht. Ein weiterer Vorteil der maschinellen Vorferti gung besteht
darin, dass die Pflasterplatten unter witterungsunabhängigen Bedingungen
in geschlossenen Räumen
hergestellt werden können,
in denen für die
Beschäftigten
angenehmere Arbeitsbedingungen vorherrschen. Die Ausschaltung von
Witterungseinflüssen
während
der Herstellung der Pflasterplatten hat ferner den Vorteil, dass
eine Fertigung das ganze Jahr über
möglich
ist. Weder wird Rettungsmörtel durch
Regen weich bzw. die Fugenmasse ausgewaschen noch wird die Fugenmasse
durch übermäßige Kälte- oder
Hitzeeinwirkung beim Abbinden beeinträchtigt.
-
Bekannt
ist ein Verfahren zur Herstellung von Natursteinpflasterplatten,
bei dem die Pflastersteine mit ihrer als Oberseite bestimmten Fläche nach
unten auf eine ebene Auflage in eine Fertigungsform nebeneinander
eingesetzt werden. Anschließend
wird die Steinschicht mit einem Füllmaterial aufgefüllt, wobei
dieses zunächst
als Schlämme
in die Fugen eingebracht wird und unter Einlegen von Bewehrungseisen
bis mindestens in den Bereich der nach oben gerichteten Unterseite
der Pflastersteine die Form füllt, bis
eine ebene Fläche
entsteht. Danach wird eine Platte auf die Fertigungsform aufgesetzt
und mit dieser verspannt. Anschließend wird die gesamte Einheit
aus Steinen, Füllmaterial,
Fertigungsform und Abdeckplatte um 180° gedreht, so dass sich die Sichtfläche des
Pflasters nunmehr oben befindet. Zwei gegenüberliegende Seitenflächen der
Fertigungsform sind jeweils mit einem Zapfen zum Drehen versehen
(
DE 198 01 378 A1 ).
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, dass das zunächst als Schlämme eingebrachte
Füllmaterial
nicht nur die Fugen zwischen den Pflastersteinen, sondern auch sämtliche
Hohlräume
zwischen den unebenen Pflastersteinen und deren Auflage ausfüllt, so
dass die Pflastersteine z. T. auch an ihrer Sichtfläche mit
Füllmaterial
versehen sind. Auf jeden Fall ragt das als Fugenfüllung vorgesehene
Material immer bis zur höchsten Erhebung
der Pflastersteine hervor. Abgesehen von dem hohen Materialverbrauch
ist das spätere
Entfernen der überschüssigen,
inzwischen ausgehärteten
Fugenfüllung
mit einem zusätzlichen
Aufwand verbunden.
-
Bei
einem anderen Verfahren zur Herstellung begeh- und/oder befahrbarer
Platten werden ebene Kunst- oder Natursteine in formgleiche Ausnehmungen
einer Form aus expandiertem Kunststoff eingelegt. Die zwischen den
Ausnehmungen befindlichen Stege ragen lediglich bis zu einem Teil
der Höhe
der Kunst- oder Natursteine in die Form hinein und bilden dadurch
quasi einen Teil der Fugen zwischen den Kunst- oder Natursteinen.
Die zwischen den Kunst- oder Natursteinen verbleibenden Zwischenräume werden
bis zu deren oberen Ebene mit Quarzsand o. dgl. aufgefüllt. Anschließend wird
der Formkasten ein- oder mehrschichtig, ggf. unter Einlage einer
Bewehrung, mit Betonmörtel
aufgefüllt
und gerüttelt.
Nach dem Abbinden wird der Formkasten abgezogen, die Platte um 180° gedreht
und die vom Quarzsand befreiten Fugen mit Fugenmörtel ausgefüllt (
DE OS 27 51 706 ). Dieses Verfahren
ist für
die Herstellung von Natursteinpflasterplatten nicht geeignet, da
es in ihren Abmessungen gleichgroße Steine voraussetzt, Pflastersteine
und andere Natursteine jedoch eine eher unregelmäßige Form aufweisen, so dass
eine dementsprechende Form quasi nicht herstellbar ist. Nachteilig
ist ferner, dass der Sand an dem Betonmörtel anhaftet und es zu keiner
festen Verbindung zwischen Fugen- und Betonmörtel kommt. Solche Grenzschichten
mindern die Belastbarkeit und damit die Lebensdauer der Platte.
-
Natursteinmodule
werden auch aus kleinformatigen Mosaiksteinen aus Basalt, Granit
u. dgl. für den
Wegebau, Terrassen-, Treppen- und
Fußbodenbereiche
hergestellt, indem die einzelnen Natursteine auf ebenem oder leicht
konkav gewölbtem
Boden in eine Form eingelegt und die Zwischenräume bis zu einer bestimmten
Höhe mit
Sand oder Kies und danach bis zum Entstehen einer glatten Fläche mit
einem aushärtbaren
Bindemittel verfüllt
werden (
DE 100 40
909 A1 ). Die Sand- bzw. Kiesschicht ist erforderlich, damit
das Bindemittel nicht bis an die Oberfläche der Natursteine gelangen
kann. Nach diesem Verfahren hergestellte Verlegemodule sind für den Innen-
bzw. Garten- und Gehwegbereich vorgesehen, da sie keine belastbaren
Tragschichten aufweisen. Nachteilig ist ferner, dass die Bindemittelschicht nach
dem Verlegen wieder zerstört
werden muss, um die Mosaiksteine in den Rettungssand einrütteln zu können.
-
Ein
anderes Verfahren sieht die Herstellung von hochbelastbaren Sandwichplatten
aus Beton vor, wonach auf eine Grundplatte eine Edelbeschichtung mit
hohen Abriebwerten aus Natur- oder Kunststein mittels eines hochfesten
Sondermörtels
aufgebracht wird. Im Betonteil können
Bewehrungen eingelegt sein. Die Platten sind an ihren Seitenflächen mit Rundnuten
versehen, die beim dichten Verlegen einen Hohlraum bilden, der mit
einem Füllstoff
pneumatisch ausgefüllt
wird (
DE 198 25 128
A1 ). Zur Herstellung einer begeh- bzw. befahrbaren Fläche muss diese weitestgehend
eben sein. Damit können
bei diesem Verfahren nur Steine mit etwa gleicher Höhe verarbeitet
werden, da die Auflagefläche
durch die Grundplatte festgelegt ist.
-
Darüber hinaus
ist allen genannten Verfahren gemein, dass nach dem Abbinden des
Mörtels und
Betons die Fugen einer Behandlung unterzogen werden müssen. Entweder
muss die Platte abschließend
noch verfugt und die Oberfläche
gereinigt werden, oder es muss überschüssiges Fugenmaterial von
der Oberfläche
entfernt werden (
DE
198 01 378 A1 ). Ein anderer Nachteil dieser Verfahren besteht darin,
dass mit ihnen lediglich ebene bzw. im Fall der kleinformatigen
Natursteinplatte gem.
DE
100 40 909 A1 leicht konvex gewölbte Pflasterplatten herstellbar sind.
Die Oberflächen
von Fahrbahnen, Gehwegen und Plätzen
sind jedoch teils durch technische Erfordernisse bedingt, teils
aus ästhetischen
Gründen
in den seltensten Fällen
eben. Vielmehr sind sie zur Ableitung von Niederschlägen mit
einem Gefälle
zum Fahrbahnrand hin, im Innenstadtbereich manchmal auch zu einer
in der Mitte der Fahrbahn verlaufenden Drainage hin, geneigt. Die
Rinnsteinbereiche weisen wiederum eine völlig andere Form auf. Die genannten
Einschränkungen
der bekannten Verfahren sind wohl ein wesentlicher Grund dafür, dass
Modulplatten aus Kunst- oder Natursteinen bisher keine nennenswerte
praktische Anwendung gefunden haben und Pflasterungen überwiegend
noch manuell hergestellt werden.
-
Die Erfindung und ihre Vorteile
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 hat demgegenüber den
Vorteil, dass Kunst- oder Natursteinplatten für alle denkbaren Anwendungen
von der kleinflächigen
Platte zum Verfliesen bis hin zu großflächigen befahrbaren Pflasterplatten
auf verhältnismäßig einfache
Weise hergestellt werden können.
Das Verfugen der aus Kunst- oder Natursteinen bestehenden Platten
erfolgt bereits bei ihrer Herstellung, und zwar so, dass eine Reinigung
der sichtbaren Oberfläche von
Fugenmörtel
nicht erforderlich ist. Dies wird dadurch erreicht, dass die in
bekannter Weise auf einer in der Regel ebenen Unterlage in Überkopfposition, also
mit ihrer Sichtfläche
nach unten, aufgestellten Kunst- oder Natursteine zunächst an
ihrer der Unterlage zugewandten Fläche durch eine flexible Schicht untereinander
verbunden werden. Diese flexible Schicht reicht in der Regel bis
zu oder kurz oberhalb der Oberkante der Kunst- und Natursteine und
dichtet deren Oberfläche
gegenüber
dem nachfolgend aufzufüllenden
Fugenmörtel
ab. Diese Oberkante entspricht der späteren Sichtkante der Kunst-
und Natursteine. Die flexible Schicht verhindert, dass beim Einbringen
des Fugenmörtels
dieser auf die Sichtfläche
der Platte gelangt. Das ist insbesondere bei der Verwendung von
Natursteinen mit unregelmäßiger Oberfläche, beispielsweise
Pflastersteinen, von Vorteil. Außerdem wird dadurch gewährleistet, dass
alle Kunst- oder Natursteine mit ihren Kanten in der flexiblen Schicht
liegen und bei einem späteren Verformen
der Oberfläche
eine Verschiebung einzelner Steine vermieden wird. Die ursprünglich beim Aufsetzen
der Steine auf die Fläche
eingestellte Fugenbreite bleibt dadurch erhalten.
-
Mit
der Höhe
dieser flexiblen Schicht lässt sich
auch die Höhe
des Fugenmörtels
exakt festlegen. Nach dem Aushärten
der flexiblen Schicht wird der Fugenmörtel je nach Art und Verwendung
der Platte in der Regel bis kurz unterhalb der in Fertigungslage
oberen Kante der Kunst- oder Natursteine oder darüber hinaus,
bis er eine ebene Fläche
bildet, eingebracht. Nach der Art der Verwendung bzw. Verlegung
der Platten richtet sich auch, ob die Platten eine Tragschicht erhalten
müssen,
was, wie auch schon im Stand der Technik beschrieben, nach dem Aushärten des
Fugenmaterials problemlos möglich ist.
Eine Tragschicht ist dann nicht unbedingt erforderlich, wenn die
Platten wie beim Fliesen in einem Mörtelbett verlegt werden. Trocken
verlegte Platten werden in der Regel mit einer Tragschicht versehen, die
auch bewehrt sein kann, um die aus Begehen und Befahren der Platten
resultierenden lastabtragenden Kräfte aufzunehmen.
-
Je
nach Zusammensetzung und Aussehen der flexiblen Schicht kann diese
nach dem Verlegen der Platten auf der Oberfläche verbleiben oder wird durch
einen zusätzlichen
Reinigungsvorgang, beispielsweise Abwaschen mit warmem Wasser, entfernt.
Es ist aber auch denkbar, dass diese Schicht bitumenartige Eigenschaften
aufweist und durchsichtig ist. In diesem Fall würden die Kunst- oder Natursteine sowie
die Fugen durch diese Schicht hindurch erkennbar sein, so dass der
gewünschte
optische Eindruck beispielsweise eines Natursteinpflasters gegeben
ist. Vorteilhaft ist es, für
die flexible Schicht solche Stoffe zu verwenden, die biologisch
abbaubar sind.
-
Mit
dem erfindungsgemäßen Fertigungsverfahren
lassen sich somit aus Kunst- oder Natursteinen bestehende Platten
auf verhältnismäßig einfache
Weise in automatisierter Fertigung unter wesentlich günstigeren
Bedingungen als unter freiem Himmel und ohne schwere körperliche
Arbeit serienmäßig herstellen. Beim Verlegen vor Ort müssen lediglich
noch die Stoßfugen
der Platten untereinander und zu den Rändern hin ausgefüllt werden.
Das erfolgt in der Regel mit elastischen Materialien als Dehnfugen.
-
Ein
weiterer Vorteil des Verfahrens besteht in seiner universellen Anwendung.
In einer Platte können
unterschiedliche Materialien kombiniert werden. Ebenso ist es möglich, in
die Platten spezielle Funktionselemente wie z. B. Kanäle, Fassungen
für Roste,
Deckel u. dgl. sowie Hülsen
für Poller
oder Maste einzubauen.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird als flexible
Schicht vor dem Auflegen der Kunst- oder Natursteine auf die Unterlage
eine Schicht aus einem thermoplastischen Material auf die Unterlage
aufgebracht. Dieses Material wird nach dem Aufsetzen der Kunst-
oder Natursteine erwärmt, so
dass die Kunst- oder Natursteine in die erweichte Schicht einsinken.
Nachdem das Material abgekühlt ist
und seine ursprüngliche
Festigkeit wieder erreicht hat, sind die Kunst- oder Natursteine
in dieses eingebettet und dadurch miteinander verbunden. Die Dicke
des Materials hängt
von der Oberflächenbeschaffenheit
der Kunst- oder Natursteine ab, wobei in der Höhe unregelmäßige Oberflächen eine dickere Schicht erfordern.
Diese Verfahrensweise hat den Vorteil, dass die Flanken der Steine
sauber bleiben.
-
Nach
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird vor
dem Ausgießen
der Fugen mit Fugenmörtel
eine zu der flexiblen Schicht erstarrende fließfähige Masse in die Fugen eingebracht.
Dies kann in Form einer gelatineartigen Flüssigkeit, die später zu der
flexiblen Schicht aushärtet, erfolgen
oder auch durch ein fließfähiges Granulat, das
durch Benetzen mit einer Flüssigkeit
weich wird, zumindest die spätere
Sichtfläche
der Kunst- oder Natursteine einhüllt
und danach ebenfalls aushärtet.
-
Nach
einer anderweitigen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden
die Kunst- oder Natursteine beim oder nach dem Aufsetzen auf die
Unterlage in ihrer Lage gesichert. Das ist vor allem bei Steinen
mit unregelmäßiger Oberfläche, beispielsweise
Pflastersteinen, von Vorteil, um sie in senkrechter Lage zu halten.
Das Fixieren der Steine kann z. B. durch Einsetzen in eine plastische
Masse oder auch auf mechanische Weise durch ein grobes Geflecht
erfolgen.
-
Nach
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung schließt sich
nach dem Aushärten
der flexiblen Schicht eine Formgebung der später sichtbaren Oberfläche der
aus den untereinander verbundenen Kunst- oder Natursteinen bestehenden
Platte an. Da durch können
derartige Platten auf verhältnismäßig einfache
Weise mit im Straßen- und
Wegebau üblicher
und nahezu jeder beliebigen Oberflächengestalt, die bisher nur
manuell erzeugt werden konnte, in automatisierter Fertigung serienmäßig hergestellt
werden. Im Straßen-
und Wegebau sowie bei der Gestaltung größerer Flächen, wie Plätzen oder
Park- und Gartenanlagen, müssen
hauptsächlich
Gefälle
sowie Rinnsteine zur Ableitung von Niederschlägen hergestellt werden. Aber
auch architektonisch gestalterische Elemente, wie Bodenwellen, Schrägen, konkave
oder konvexe Areale u. a. lassen sich mit diesem Verfahren automatisiert
herstellen. Wie oben bereits beschrieben, werden auch bei dieser
Ausgestaltung der Erfindung die Fugen nach dem Aushärten der
flexiblen Schicht mit Fugenmörtel
ausgefüllt.
Bei geformten Platten muss allerdings ein ebener Abschluss der später auf
dem Untergrund aufliegenden Fläche
erzeugt werden. Dazu kann entweder der Fugenmörtel bis oberhalb der in Arbeitsposition
befindlichen obersten Kante der Kunst- oder Natursteine in Waage gegossen
oder nach dem Erstarren des Fugenmörtels eine ebene Tragschicht
aufgebracht werden. Ebenso wie die Herstellung der ebenen Platten
erfolgt auch hier die Fertigung unter wesentlich günstigeren
Bedingungen als unter freiem Himmel und mit deutlich verringerter schwerer
körperlicher
Arbeit. Beim Verlegen der Platten vor Ort müssen auch bei dieser Variante
lediglich noch die Stoßfugen
der Platten untereinander und zu den Rändern hin ausgefüllt werden.
-
Nach
einer diesbezüglichen
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Verformung der Oberfläche durch
eine Veränderung
der ebenen Gestalt der Unterlage, auf die die Steine anfangs gestellt werden,
d. h. durch ein aktives Einwirken durch mechanische, hydraulische
oder pneumatische Mittel auf diese Unterlage, erreicht. Die Mittel
und Möglichkeiten,
die eine Veränderung
der ebenen Gestalt der Fläche
bewirken können,
sind konstruktiver Natur und daher bei der Erläuterung der Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens näher
beschrieben.
-
Nach
einer diesbezüglichen
anderweitigen Ausgestaltung der Erfindung ist es auch möglich, die in
der flexiblen Schicht gebundenen Steine komplett, ggf. samt ihrer
Unterlage auf eine vorgeformte Fläche zu legen, die die Negativform
der gewünschten
Oberflächengestalt
der Kunst- oder Natursteinplatte aufweist. Bei diesem Verfahren
muss die Unterlage so verformbar sein, dass sie sich der Negativform
anpasst.
-
Nach
einer zusätzlichen
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird zur Verbesserung
der Bindekräfte
zwischen den Kunst- und Natursteinen und der Tragschicht eine Verzahnung
auf die Kunst- und
Natursteine aufgebracht. Das wird beispielsweise dadurch erreicht,
dass auf die noch nicht erstarrte Mörtelschicht grobes mineralisches
Material, z. B. Recyclingmaterial, aufgebracht wird, das sowohl
in die Mörtelschicht
eingebunden ist als auch aus dieser herausragt. Die nach dem Erstarren
der Mörtelschicht
aufgebrachte Tragschicht umschließt die herausragenden Spitzen
des groben Materials, wodurch die Kunst- und Natursteine besser
an der Tragschicht haften. Der gleiche Effekt wird mit aus der Mörtelschicht
herausragenden Moniereisen erreicht.
-
Vorrichtungen
zur Herstellung von aus Kunst- oder Natursteinen bestehenden Platten
nach dem beschriebenen Verfahren haben den Vorteil, dass mit ihnen
auf automatisierte Weise, zumindest jedoch mechanisiert, die Oberflächen der
Platten in die gewünschte
Form gebracht werden können, nachdem
die Kunst- oder Natursteine nach den Ansprüchen 1 bis 3 durch die flexible
Schicht untereinan der fixiert sind. Die Verformung der Platte wird durch
die Verformbarkeit der flexiblen Schicht ermöglicht. Im einfachsten Fall
ist darunter das Absenken einer Kante der als Unterlage dienenden
Grundplatte der Vorrichtung zu verstehen, auf die die Kunst- oder Natursteine
zu Beginn aufgestellt wurden. Dadurch erhält die Platte ein Gefälle in einer
Richtung. Ein Gefälle
in zwei Richtungen, entweder zu den Außenkanten der Platte hin oder
als mittige Entwässerung,
erhält
man in einer anderweitigen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
dadurch, dass die Grundplatte längs
geteilt ist und die beiden Teile der Grundplatte entlang ihrer Längsteilung
abgesenkt oder angehoben werden. An der Längsteilung können die
beiden Teile auch scharnierartig miteinander verbunden sein. Als
Mittel, die die Grundplatte in ihrer Höhenlage und/oder Form verändern, können mechanisch, hydraulisch
oder pneumatisch betriebene Hub- und Senkeinrichtungen verwendet
werden.
-
Nach
einer anderweitigen vorteilhaften Ausgestaltung ist die Grundplatte
verformbar und liegt auf einer von neben- und/oder hintereinander
liegenden Stempeln gebildeten Fläche
auf. Durch Einwirkung eines oder mehrerer dieser Stempeln werden bestimmte
Bereiche der Grundplatte nach oben ausgeformt, während andere Bereich in der
ursprünglichen
Lage verbleiben oder auch in dieser arretiert werden. Ebenso ist
es möglich,
bestimmte Bereiche der Grundplatte durch Absenken der Stempel nach unten
auszuformen.
-
Nach
einer anderweitigen vorteilhaften Ausgestaltung sind die Rahmenteile
mit ihrer auf der Grundplatte aufliegenden Kante der jeweiligen
Lage und/oder Form der Grundplatte angepasst. Dies ist erforderlich,
um beim Verfüllen
der Fugen mit Mörtel das
Auslaufen des Mörtels
aus der Form zu verhindern.
-
In
einer diesbezüglich
vorteilhaften Ausgestaltung bestehen die Rahmenteile aus einem elastischen
Material, so dass sie möglichst
eng an den Kunst- oder Natursteinen anliegen. Für bestimmte Fälle, insbesondere
wenn die Kunst- oder Natursteinplatte ohne Tragschicht hergestellt
wird, ist es ausreichend, die außen liegenden Kunst- und Natursteine lediglich
mit einem umlaufenden elastischen Band einzufassen.
-
Nach
einer zusätzlichen
vorteilhaften Ausgestaltung besteht eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 7 aus einer bereits die gewünschte Oberflächenform
der Kunst- oder Natursteinplatte aufweisenden Grundplatte, auf die
die durch die flexible Schicht untereinander verbundenen Kunst-
und Natursteine aufgelegt werden. Diese Grundplatte weist die Negativform
der fertigen Kunst- und Natursteinplatte auf. Die Unterkanten der
Rahmenteile sind dieser Negativform angepasst.
-
Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der
nachfolgenden Beispielbeschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
-
Zeichnung
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und im Folgenden
näher beschrieben.
-
In den Zeichnungen zeigen
-
1 eine
erfindungsgemäß hergestellte ebene
Pflasterplatte,
-
2 eine
Vorrichtung zur Herstellung einer Pflasterplatte mit einer Vertiefung
in Ausgangsposition,
-
3 die
Vorrichtung nach dem Formungsvorgang,
-
4 eine
in einer Vorrichtung eingeschalte Pflasterplatte mit V-förmigen Querschnitt in Fertigungsposition,
-
5 die
Pflasterplatte gem. 2 in Verlegeposition,
-
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
-
Das
mit den 1 bis 5 beschriebene Ausführungsbeispiel
erläutert
das erfindungsgemäße Verfahren
vom Prinzip her als ein manuell durchgeführtes Verfahren. Ebenso entsprechen
die gezeigten Vorrichtungen lediglich den im Versuchsstadium verwendeten
technischen Mitteln und Möglichkeiten. Selbstverständlich kann
das Verfahren bei Verwendung geeigneter Vorrichtungen automatisiert
ablaufen.
-
Die
in 1 gezeigte bereits entschalte Pflasterplatte wurde
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
in Überkopfposition,
bei der die Steine mit ihrer Sichtfläche nach unten auf eine Unterlage
aufgesetzt wurden, hergestellt. Das in diesem Beispiel dargestellte
Muster besteht aus 12 Natursteinen 1. An den Rändern der
Pflasterplatte sowie ihrer links oben befindlichen Ecke ist teilweise
noch die flexible Schicht 2 zu erkennen, die nach dem Einschalen
sowie der Positionierung der Natursteine 1 auf einer hier
nicht gezeigten ebenen Unterlage in die zwischen den Natursteinen 1 befindlichen
Fugen 3 eingegossen wurde und nach dem Erkalten an der Oberfläche der Natursteine 1 anhaftet.
Im vorliegenden Beispiel besteht die flexible Schicht 2 aus
einer Gelatine, die jedoch aufgrund ihrer Zusammensetzung und Konsistenz
mittels Wasser und üblichen Reinigungsgeräten leicht
von der Sichtfläche
der Natursteine 1 zu entfernen ist. In den Fugen 3 sowie
an der Vorderseite der Pflasterplatte ist eine Mörtelschicht 4 zu erkennen,
die nach dem Erstarren der flexiblen Schicht 2 in die Fugen 3 eingebracht
wird. Bei der untersten, ebenfalls an der Vorderseite der Pflasterplatte
zu erkennenden Schicht handelt es sich um eine Tragschicht 5 aus
Beton, die nach dem Aushärten
der Mörtelschicht 4 aufgebracht
wird. Die Gesamtdicke der Pflasterplatte bestimmt demzufolge die
Rahmenhöhe
der Einschalung. Mit der Tragschicht 5 liegt die Pflasterplatte
auf einem ebenen, tragenden Untergrund, dem Planum, auf.
-
2 zeigt
die Ausgangsposition einer Vorrichtung zur Herstellung einer Pflasterplatte,
die eine zu ihrer Mitte hin verlaufende Vertiefung erhalten soll, um
beispielsweise als Rinnstein verlegt werden zu können. Eine derartige Pflasterplatte
muss also einen konkaven Querschnitt aufweisen. Die Vorrichtung
besteht aus einem die außenliegenden
Natursteine 1 umfassenden schmalen Rahmen 6, der
auf einer elastisch verformbaren Platte 7, die im vorliegenden
Beispiel von einem 0,5 mm dicken verzinkten Blech gebildet wird,
aufliegt, die wiederum auf einer ebenfalls verformbaren Hartfaserplatte 8 aufliegt.
Die Höhe
des Rahmens 6 braucht lediglich der Dicke der einzubringenden
flexiblen Schicht 2 zu entsprechen. Um ein Auslaufen der
die flexible Schicht 2 bildenden flüssigen Gelatine zu verhindern,
wurde der Rahmen 6 zur verformbaren Platte 7 hin
abgedichtet. Die beiden verformbaren Platten 7 und 8 stützen sich
in ihren gegenüberliegenden
und parallel zur Längsrichtung
der vorgesehenen V-förmigen
Aussparung verlaufenden Randbereichen über äußere Auflagebohlen 9,
zur Mitte hin über
innere Auflagebohlen 10 und in der Mitte über eine
Distanzbohle 11 auf einer eben ausgerichteten Grundplatte 12 ab.
Die Dicke der Bohlen 9 bis 11 ist gleich, so dass
auch die verformbaren Platten 7 und 8, auf denen
die Natursteine 1 neben- und hintereinander aufgesetzt
werden, eine ebene Position aufweisen. Wie in den Erläuterungen zu 1 erwähnt, wird
nun auch im vorliegenden Beispiel nach dem Aufsetzen der Natursteine 1 eine gelatineartige
Flüssigkeit
in die Fugen 3 zwischen die Natursteine 1 gegossen,
und zwar, wie aus 3 erkennbar, bis kurz oberhalb
der in dieser Position befindlichen unteren Kante der Natursteine 1,
die nach dem Wenden der Natursteinplatte die sichtbare obere Kante
bilden. Nach dem Erhärten
dieser Flüssigkeit
sind die Natursteine 1 an ihrer Oberfläche durch die flexible Schicht 2 untereinander
verbunden, so dass die Fugenbreite in der Ebene der Oberkante der flexiblen
Schicht 2 bestimmt ist. Mit der Gießhöhe der flexiblen Schicht 2 ist
auch die spätere
Höhe der
Mörtelschicht 4 bestimmt.
-
Zur
Herstellung von Pflasterplatten mit einer anderen als einer ebenen
Oberfläche
schließt
sich nun die Formgebung der Oberfläche an. Deshalb wird jetzt
der flache Rahmen 6 entfernt. Wie ferner aus den 2 und 3 erkennbar,
wurde zu diesem Zweck die Breite der Bohlen 9 bis 11 unterschiedlich
gewählt,
wobei jeweils den gleichen Abstand zur mittig angeordneten Distanzbohle 11 aufweisende
Bohlen 9, 10 gleich breit sind. Durch Hochkantstellen
(3) der inneren Auflagebohlen 10 und der
gegenüber
diesen eine größere Breite
aufweisenden Distanzbohle 11 beschreiben deren im aufgerichteten
Zustand oberen Kanten zusammen mit den äußeren Kanten der äußeren Auflagebohlen 9 einen
Bogenabschnitt, dessen Form die verformbaren Platten 6 und 7 annehmen.
Durch die flexible Verbindung der Natursteine 1 untereinander
passen sich diese ebenfalls der konkaven Bogenform an. Anschließend werden, ähnlich wie
in
-
4 erkennbar,
die Natursteinen 1 mit einer angepassten Form eingeschalt,
deren in der Ebene des Bogenabschnitts angeordneten Rahmenteile eine
diesem Bogenabschnitt entsprechende Aussparung aufweisen müssen. Ggf.
muss diese Form ebenfalls gegenüber
der verformbaren Platte 7 abgedichtet werden, um ein Auslaufen
des Fugenmörtels, der
nunmehr eingebracht wird, zu verhindern. Die Höhe des Fugenmörtels wird
so gewählt,
dass die Natursteine 1 noch einige Zentimeter aus der Mörtelschicht
herausragen, um sich besser mit dem nach dem Erhärten des Fugenmörtels in
die Form eingebrachten und gestampften Estrichbeton besser zu verbinden.
Nach dessen Erhärten
wird die Vorrichtung in senkrechter Ebene gedreht und entschalt.
Die fertige Pflasterplatte weist über ihre gesamte Länge eine
konkave Vertiefung auf.
-
4 zeigt
eine noch in der Fertigungsvorrichtung eingeschalte Pflasterplatte,
die eine außermittige
rinnenartige Oberfläche
erhalten soll, um beispielsweise als Rinnstein verlegt zu werden,
und nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt wurde. Eine derartige Pflasterplatte weist also einen V-förmigen Querschnitt
auf. Diese Vorrichtung besteht aus einem die außenliegenden, jedoch hier nicht
erkennbaren Natursteine 1 umfassenden Schalungsrahmen 13,
wobei dessen in der Ebene der V-förmigen Vertiefung liegenden
Seitenflächen 14 an ihrer
Unterseite jeweils eine der Tiefe des Rinnsteins entsprechende V-förmige Aussparung 15 aufweisen. Der
Rahmen 13 liegt, wie auch schon zu den 2 und 3 beschrieben,
auf einer elastisch verformbaren Blechplatte 7 auf, die
sich im unverformten Ausgangszustand, wie er in 2 dargestellt
ist, über äußere Auflagebohlen 9,
innere Auflagebohlen 10 sowie die Distanzbohle 11,
die alle die gleiche Dicke aufweisen, auf der Grundplatte 12 abstützt. Der Verformungsvorgang
der elastisch verformbaren Bleichplatte 7 erfolgt wie zu
den 2 und 3 beschrieben, wobei die hochkant
gestellte Distanzbohle 11 hier jedoch außermittig
zur Breite der Pflasterplatte angeordnet ist, um einen asymmetrischen
Rinnstein zu erhalten. Die inneren Auflagebohlen 10 brauchen
hier nicht hochkant gestellt zu werden. Die Pflasterplatte schließt oben
mit der Tragschicht 5 aus Beton ab.
-
In 5 ist
die entschalte Pflasterplatte in Verlegeposition dargestellt. Erkennbar
ist die asymmetrische Gestaltung des Gefälles des Rinnsteins, wobei
die höhere
Gefällefläche durch
drei und die niedrigere durch zwei Reihen Natursteine 1 gebildet wird.
Die Pflasterplatte ist vollständig
von der flexiblen Schicht 2 befreit, so dass die Oberfläche der
Natursteine 1 sowie die Mörtelschicht 4 in den
Fugen 3 sichtbar ist.
-
Alle
in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten
Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
-
- 1
- Natursteine
- 2
- Flexible
Schicht
- 3
- Fugen
- 4
- Mörtelschicht
- 5
- Tragschicht
- 6
- Flacher
Rahmen
- 7
- Verformbare
Blechplatte
- 8
- Verformbare
Hartfaserplatte
- 9
- Äußere Auflagebohlen
- 10
- Innere
Auflagebohlen
- 11
- Distanzbohle
- 12
- Grundplatte
- 13
- Schalungsrahmen
- 14
- Seitenflächen
- 15
- Aussparung