DE102006013526A1 - Auffangzaun für Lawinen, Stein- oder Holzschlag - Google Patents
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Abstract
Der Auffangzaun für Lawinen, Stein- oder Holzschlag umfasst mehrere zwischen Stützen (6) aufgehängte Netze (1). Die Netze (1) sind mit ihren oberen Rändern an Aufhängeseilen (2, 3) und mit ihren unteren Rändern an Bodenseilen (4, 5) befestigt. Die in den Aufhängeseilen (2, 3) und in den Bodenseilen (4, 5) liegenden Seilbremsen (9) nehmen die bei einem Netzeinfall entstehende Energie auf. Zwischen den Bodenankern (15) und den Aufhängeseilen (2, 3) sowie den Bodenseilen (4, 5) liegen zusätzliche, mit Seilbremsen (16, 18) versehene Bremsseile (17, 19), die an den Aufhängeseilen (2, 3) und an den Bodenseilen (4, 5) befestigt sind. Dieser Auffangzaun ist besonders geeignet für den Einsatz an sehr steilen und hohen Berghängen mit überdurchschnittlich großer Fallhöhe oder an Stellen, wo Massen mit überdurchschnittlich hoher kinetischer Energie anfallen können.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Auffangzaun für Lawinen, Stein- oder Holzschlag mit mindestens einem mit seinem oberen Rand an mindestens einem beidenends verankerten Aufhängeseil und mit seinem unteren Rand an einem in Bodennähe geführten beidenends verankerten Bodenseil befestigten Netz, mit das Aufhängeseil in einem Abstand vom Boden haltenden Stützen und mit beim Ueberschreiten einer vorbestimmten Seilzugkraft die Verlängerung des Aufhänge- und des Bodenseils unter Energieaufnahme zulassenden Seilbremsen.
- Aus der CH-A5-676259 ist ein Auffangzaun der eingangs erwähnten Art bekannt. Die Netze des Auffangzaunes sind an einem Aufhängeseil und einem Bodenseil zwischen am Boden befestigten Stützen gehalten. Bei diesem Auffangzaun sind sowohl das Aufhängeseil als auch das Bodenseil doppelt geführt und mit Seilbremsen ausgerüstet. Die Seilbremsen sind wechselweise in jeder zweiten Lücke zwischen je zwei Stützen jeweils an einem anderen Aufhängeseil und Bodenseil angeordnet, damit bei einem Netzeinfall jeweils die benachbarte Seilbremse wirkt und durch den Netzeinfall nicht gestört wird. Dieser Auffangzaun könnte bei einem ausserordentlich energiereichen Netzeinfall versagen.
- Aus der EP-A2-1205603 ist ein weiterer Auffangzaun bekannt. Bei diesem Auffangzaun hat man versucht einen ausserordentlich energiereichen Netzeinfall dadurch zu begegnen, dass man zusätzliche, mit Seilbremsen versehene Verbindungsmittel zwischen dem oberen Rand des Netzes und den Stützen vorgesehen hat. Die zusätzliche Verbindungsmittel verbinden das Netz an seiner oberen Aussenseite und/oder in seinem Inneren mit den Stützen. Diese Anordnung ist mit Nachteil behaftet, weil die Verbindungsmittel das Netz punktuell an je einer Masche erfassen. Dies kann bei einer hohen dynamischen Beanspruchung des Netzes zum Ausreissen der Angriffstelle des zusätzlichen Verbindungsmittels und somit zum Versagen des Auffangzaunes führen. Durch die Verbindungsmittel sind die Netze mit den Stützen verbunden und damit als weiterer Nachteil werden die durch einen Netzeinfall wirkenden Kräfte auf die Stützen übertragen.
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Auffangzaun der eingangs erwähnten Art vorzuschlagen, der in der Lage ist ausserordentlich energiereiche Netzeinfälle ohne Beschädigung aufzufangen, wirtschaftliche Vorteile aufweist und für die Nachrüstung bestehender Auffangzäune geeignet ist.
- Die gestellte Aufgabe ist dadurch gelöst, dass zwischen mindestens einem Bodenanker und dem das Netz tragenden Aufhängeseil und dem das Netz tragenden Bodenseil mindestens je ein zusätzliches, mit einer Seilbremse versehenes und an diesem Aufhängeseil und an diesem Bodenseil befestigtes Bremsseil vorgesehen ist. Bei diesem Auffangzaun wirkt das zusätzliche Bremsseil direkt auf das Aufhängeseil und auf das Bodenseil und erfasst so das Netz in seiner ganzen Breite, denn das Netz ist an diesen Seilen befestigt und kann praktisch nicht verrutschen. Dieser Auffangzaun ist geeignet zur Sicherung von Verkehrswegen, wie Strassen und Bahnen und zum Schutze von Menschen, Tieren oder Gebäuden. Die Schutzwirkung ist selbst in Geländen mit sehr steilen und hohen Berghängen mit überdurchschnittlich hoher kinetischer Energie bei einem Netzeinfall gesichert. Die Möglichkeit einer Nachrüstung eines bestehenden Auffangzauns ist gegeben. Dabei müssen lediglich die mit Seilbremsen ausgerüsteten und verankerten Bremsseile an den Aufhänge- und Bodenseile befestigt werden.
- Weiterhin sind mit Vorteil für eine zwischen zwei Stützen liegende Netzbreite mindestens zwei voneinander beabstandet am Aufhängeseil und am Bodenseil befestigte Bremsseile vorgesehen. Die mehrfache, beabstandete Halterung der Aufhänge- und Bodenseile durch die Bremsseile ergibt eine zusätzliche Sicherheit beim Auffangen der kinetische Energie bei einem Netzeinfall.
- Im folgenden werden anhand der beiliegenden Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen:
-
1 einen Auffangzaun in schematischer Darstellung, -
2 einen vergrösserten Ausschnitt aus dem Auffangzaun mit der Befestigungsstelle des Bremsseils am Aufhängeseil und -
3 einen Auffangzaun mit beabstandeten Befestigungsstellen der Bremsseile. - Der in
1 schematisch gezeigte Auffangzaun ist für Lawinen, Stein- oder Holzschlag vorgesehen. Er besteht aus mehreren Netzen1 , die mit ihren oberen Rändern an Aufhängeseilen2 ,3 und mit ihren unteren Rändern an Bodenseilen4 ,5 befestigt sind. Sowohl die Aufhängeseile2 ,3 als auch die Bodenseile4 ,5 sind doppelt geführt und vom Boden beabstandet in Stützen6 geführt und gehalten. Die Stützen6 sind durch die mit Seilbremsen7 versehenen Rückhalte seile8 am Boden abgespannt. Die vorgesehenen Seilbremsen9 der Aufhängeseile2 ,3 und der Bodenseile4 ,5 sind nicht in den Netzbereichen untergebracht, wo das Netz1 an den Aufhängeseilen2 ,3 und an den Bodenseilen4 ,5 befestigt sind, sondern in den benachbarten Netzbereichen. Bei dieser Anordnung werden bei einem Netzeinfall nicht die im Einfallbereich liegenden Seilbremsen9 , sondern die Seilbremsen9 der benachbarten, vom Netzeinfall freien Netzbereiche wirksam, wie es in der Schweizer Patentschrift 676259 beschrieben ist. Die Aufhängeseile2 ,3 sind an den Bodenankern10 und die Bodenseile4 ,5 an den Bodenankern11 verankert. Die verankerung an einem gemeinsamen Bodenanker wäre auch möglich. - Zwischen dem Bodenanker
10 und den Aufhängeseilen2 ,3 ist ein zusätzliches, mit Seilbremsen12 versehenes und am Aufhängeseil2 ,3 befestigtes Bremsseil13 vorgesehen. Zwischen dem Bodenanker11 und dem Bodenseil4 ,5 ist ein zusätzliches, mit Seilbremsen14 versehenes und am Bodenseil4 ,5 befestigtes Bremsseil15 vorgesehen. Bei einem Netzeinfall geben die Seilbremsen12 und14 nach und nehmen Energie auf, die durch das ins Netz1 eingefallene Material verursacht ist. - In
2 ist ein vergrösserter Ausschnitt aus dem in1 dargestellten Auffangzaun sichtbar. Besonders gut sichtbar ist die Befestigungsstelle zwischen dem Aufhängeseil3 und dem mit der Seilbremse12 versehenen Bremsseil13 . Diese Befestigung erfolgt mit Klammern20 , wodurch die Nachrüstbarkeit bestehender Auffangzäune mit einfachen Mitteln möglich ist. -
3 zeigt eine weitere Variante des Auffangzaunes. Die Ausbildung dieses Auffangzaunes ist identisch mit dem anhand der1 beschriebenen, lediglich die Anordnung der Bremsseile sind abweichend. Deshalb bleiben die Bezugsziffer der unveränderten Teile des Auffangzaunes auch unverändert. - Zwischen den Bodenankern
15 und den Aufhängeseilen2 ,3 sind zusätzliche, mit Seilbremsen16 versehene, an den Aufhängeseilen2 ,3 befestigte Bremsseile17 vorhanden. Zwischen den Bodenankern15 und den Bodenseilen4 ,5 sind auch zusätzliche, mit Seilbremsen18 versehene Bremsseile19 vorgesehen. Bei einem Netzeinfall fahren die Seilbremsen16 und18 aus und nehmen die durch das eingefallene Material bedingte Energie auf. Die beabstandete Befestigungsstellen zwischen den Bremsseilen17 und den Aufhängeseilen2 ,3 sowie zwischen den Bremsseilen19 und den Badenseilen4 ,5 ermöglichen eine verbesserte Halterung des daran befestigten Netzes1 . Das einfallende Material wird durch diese Massnahme durch das Netz1 gleichmässiger aufgefangen, wodurch die Beanspruchung des Netzes1 vermindert wird.
Claims (2)
- Auffangzaun für Lawinen, Stein- oder Holzschlag mit mindestens einem mit seinem oberen Rand an mindestens einem beidenends verankerten Aufhängeseil (
2 ,3 ) und mit seinem unteren Rand an mindestens einem in Bodennähe geführten, beidenends verankerten Bodenseil (4 ,5 ) befestigten Netz (1 ), mit das Aufhängeseil (2 ,3 ) in einem Abstand vom Boden haltenden Stützen (6 ) und mit beim Ueberschreiten einer vorbestimmten Seilzugkraft die Verlängerung des Aufhänge- (2 ,3 ) und des Bodenseils (4 ,5 ) unter Energieaufnahme zulassenden Seilbremsen (9 ), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen mindestens einem Bodenanker (10 ,11 ,15 ) und dem das Netz (1 ) tragenden Aufhängeseil (2 ,3 ) und dem das Netz (1 ) tragenden Bodenseil (4 ,5 ) mindestens je ein zusätzliches, mit einer Seilbremse (12 ,14 ,16 ,18 ) versehenes und an diesem Aufhängeseil (2 ,3 ) und an diesem Bodenseil (4 ,5 ) befestigtes Bremsseil (13 ,15 ,17 ,19 ) vorgesehen ist. - Auffangzaun nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für eine zwischen zwei Stützen (
6 ) liegende Netzbreite mindestens zwei voneinander beabstandet am Auhängeseil (2 ,3 ) und am Bodenseil (4 ,5 ) befestigte Bremsseile (17 ,19 ) vorgesehen sind.
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