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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abladen von Hackschnitzeln
oder ähnlichem
Schüttgut
von einem Haufen. Vorzugsweise betrifft die Erfindung eine Vorrichtung
zum Abladen von Holzhackschnitzeln von einer ringförmigen Miete,
die erfindungsgemäße Vorrichtung
eignet sich aber auch zum Abladen von Lagerhaufen aus anderen körnigen Materialien
wie Baumrinde, Kohle, Getreide u. dgl.
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Es
ist bekannt, dass zur Lagerung von Hackschnitzeln eine Vorrichtung
verwendet wird, mit deren Hilfe Holzhackschnitzel zu einem ringförmigen Haufen
aufgesammelt werden, wobei die Vorrichtung typisch einen Durchmesser
von 80 bis 150 m und eine Höhe
von 20 bis 30 m aufweist. Neue Hackschnitzel werden an einem Ende
des Haufens zugeführt,
und die gelagerten Hackschnitzel werden von dem anderen Ende des
Haufens abgeladen.
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Neue
Hackschnitzel werden auf den Lagerhaufen von oben auf einem an einer
Transportbrücke befestigten
Zuförderband
in den oberen Teil des in der Mitte des Haufens befindlichen turmförmigen Gebildes
zugeführt.
Im oberen Teil des Turms unterhalb der Transportbrücke ist
ein in einer der Entstehung des Haufens entsprechenden Schwenkbewegung befindlicher
Auslegearm vorgesehen. Die Hackschnitzel werden durch einen Trichter
auf ein an dem Auslegearm angeordnetes Förderband geleitet, das einen
rings um den Turm verlaufenden Haufen bildet. Der Haufen wird mittels
eines um den Turm in derselben Richtung drehbaren und einerends
an dessen unterem Teil befestigen schwenkbaren Abladeförderers
abgeladen, der an eine den Förderer
tragenden Abladebrücke
montiert ist. Darüberhinaus
ist an die Abladebrücke
ein rechenförmiges,
durch einen Antrieb parallel zur Abladebrücke hin- und her bewegbares
Fachwerk montiert, mittels dessen man den Haufen durch Kratzen auf
den Abladeförderer
herunter fließen
lässt.
Der Abladeförderer
transportiert die Hackschnitzel durch einen am Fuß des Turms
befindlichen Trichter auf eine unter dem Lagerhaufen für Hackschnitzel
befindliche Abtransportvorrichtung.
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Die
Oberfläche
des Hackschnitzelhaufens wird von der als Fachwerk ausgebildete
Kratzvorrichtung in einem Winkel von 40 bis 45° zur Horizontalebene gekratzt.
Um durch das Kratzen einen gleichmäßigen und hinreichenden Hackschnitzelstrom
sicherzustellen, muss das Fachwerk breit sein und sich mindestens
in die Nähe
der Spitze des Hackschnitzelhaufens erstrecken. Aufgrund der großen Dimension
weist das aus Stahl bestehende rechenförmige Fachwerk ein relativ
hohes Gewicht auf. Zum Beispiel hat ein zum Kratzen eines 20 Meter
hohen ringförmigen
Haufens vorgesehene Rechen ein Gewicht von ca. 8 Tonnen. In Erstreckungsrichtung
des Rechens liegt der Schwerpunkt des Rechens in Horizontalebene
in einer Entfernung von 12 m von der Abladebrücke. Damit wird vom dem Rechen
auf die Abladebrücke
mit einer Spannweite von 45 m eine erhebliche Torsionsspannung ausgeübt.
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Beim
Hin- und Herbewegen des Rechens verschiebt sich der Angriffspunkt
der Torsionsspannung, wobei Ermüdungsbrüche, die
an der Abladebrücke
auftreten, ein wirkliches Problem werden.
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Bisher
sind Lösungen
bekannt, bei denen auf die Abladebrücke wirkende Torsionsspannungen
verringert werden, indem für
das Rechen auf der, in Erstreckungsrichtung gesehen, entgegengesetzten Seite
der Abladebrücke
ein Gegengewicht angeordnet wurde. Ein zusätzliches Gewicht erhöht jedoch
an der Abladebrücke
auftretende Ermüdungsbrüche und
macht auf jeden Fall eine stabilere (festere) Konstruktion der Abladebrücke erforderlich,
was zusätzliche
Kosten verursacht.
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Durch
eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann
die von der Kratzvorrichtung auf die Abladebrücke ausgeübte Torsionsspannung beseitigt
bzw. verringert werden, was eine leichtere Konstruktion der Abladebrücke ermöglicht.
Außerdem
können
auf die Tragräder
der Kratzvorrichtung und deren Fahrspur wirkende Kräfte verringert
werden, was eine leichtere Konstruktion dieser Teile ermöglicht.
Kennzeichnend für
die Erfindung ist, dass die Kratzvorrichtung mit Hilfe von an der
Vorrichtung befestigten Schlitten bzw. Rädern teilweise auf dem Hackschnitzelhaufen abgestützt wird.
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Nachfolgend
wird die Erfindung mit ihren Einzelheiten unter Hinweis auf die
beiliegende Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen
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1 eine
typische Lagerungsvorrichtung zum Bilden eines bogenförmigen Haufens
und zum Abladen desselben,
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2 eine
Vorrichtung zum Kratzen von Hackschnitzeln sowie eine Abladebrücke,
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3 eine
erfindungsgemäße Ausführung der
Vorrichtung, und
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4 einen
Schnitt entlang der Linie C-C der 3.
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1 zeigt
eine traditionelle Vorrichtung zum Bilden eines bogenförmigen Haufens
mit einer Höhe
F = 20 bis 30 m und zum Abladen desselben. Hackschnitzel werden
auf einem an eine Transportbrücke 1 montierten
Zuförderer,
gewöhnlich
einem Zuförderband 2,
einem in der Mitte 4 des bogenförmigen Haufens 3 befindlichen
turmförmigen
5 Gebilde zugeführt.
Im oberen Teil des mittigen Turms 5 unterhalb der Förderbrücke 1 ist
ein um die Mitte 4 des Turms drehbarer Auslegearm 6 vorgesehen.
Die Hackschnitzel werden auf ein an dem Auslegearm angeordnetes
Förderband 7 geleitet,
das einen rings um den Turm verlaufenden Haufen 3 bildet.
Der Haufen wird mittels einer um die Mitte 4 des Turms
in derselben Richtung drehbaren und einerends an seinem unteren
Teil befestigten Abladebrücke 9 und
eines an die Brücke
montierten Abladeförderers 10 abgeladen.
Der Abladeförderer
kann als Klettenblockaufzug oder Förderschnecke ausgebildet sein.
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Darüberhinaus
ist an die Abladebrücke 9 eine
mit Rechenzinken 11 und einem Antrieb versehene Kratzvorrichtung 12 montiert,
mittels derer man den Haufen 3 durch Kratzen auf den Abtransportförderer herunter
fließen
lässt.
Die Kratzvorrichtung bewegt sich kontinuierlich hin und her von
einem Ende der Abladebrücke
zu seinem anderen Ende. In 1 ist der
Bewegungsbereich mit Strecke AB bezeichnet. Der Abladeförderer 10 befördert den
durch Kratzen vor den Förderer
bewegten Haufen in Richtung auf die Mitte 4 des Turms und
weiter auf ein unterhalb des Turms befindliches Förderband 13.
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2 zeigt
die Abladebrücke 9 aus
der Richtung des Turms 5 gesehen. Die Abladebrücke weist Führungen 14 auf,
entlang deren ein Schlitten 15 der Kratzvorrichtung mittels
seiner Stützräder 16 fahrbar ist.
Die Kratzvorrichtung 12 ist an ihrem unteren Ende durch
ein Ge lenk 17 an dem Schlitten angelenkt. Der obere Teil
ist mittels eines Seils 18 abgestützt, das einerends durch eine
Flasche (Heberolle) 19 in eine Wickelvorrichtung 20 des
Seils geführt
ist. Der Winkel α der
Kratzvorrichtung ist durch Aufwickeln bzw. Lockern des Seils zur
Horizontalebene änderbar.
Dies ist zur Einstellung eines für
verschiedene Hackschnitzelarten geeigneten Abflusswinkels erforderlich.
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Der
Schwerpunkt 21 der aus dem Schlitten und der Kratzvorrichtung
bestehenden Vorrichtung befindet sich in einer Entfernung T1 von der Mitte der Abladebrücke. T1 beträgt
12 bis 15 m je nach der Größe des Haufens.
Das sich in der Vorrichtung einstellende Torsionsmoment M1 ist daher hoch.
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Aufgrund
der von der Kratzvorrichtung 12 verursachten Belastung
werden die Stützräder 16 des
Schlittens beim Dauerbetrieb stark beansprucht. Die Räder 16 und
die Führungen 14 werden
somit relativ schnell verschlissen und erfordern recht viel Wartung.
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3 und 4 zeigen
eine erfindungsgemäße Lösung zur
Verringerung von Ermüdungsspannungen
und Verschleißen
an der Abladebrücke
und ihren beweglichen Elementen. Eine Kratzvorrichtung 12' ist mit entlang
der Oberfläche
des Hackschnitzelhaufens gleitenden Gleitschlitten 25 versehen.
Die Gleitschlitten, von denen eine oder mehrere vorgesehen sind,
sind in dem oberen Teil der Kraftvorrichtung angeordnet. Der Schwerpunkt
der Kratzvorrichtung verteilt sich damit auf den Schlitten 15' der Kratzvorrichtung
und den Hackschnitzelhaufen 3. Durch die Anordnung des
Schwerpunkts 22 näher
der Mitte der Abladebrücke
(T2 < T1), kann neben der Schwerkraft der Kraftvorrichtung
auch das auf die Abladebrücke wirkende
Torsionsmoment (M2 < M1) verringert
werden. Die von dem Schlitten 15' der Kraftvorrichtung auf die Abladebrücke 9 verursachte
Belastung kann somit erheblich verringert werden, und damit geht das
Risiko von Ermüdungsbrüchen zurück. Auch
der Verschleiß der
beweglichen Teile des Schlittens 15' wird reduziert.
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In
der Laufrichtung des Gleitschlittens 25 an beiden Enden 26, 27 wölbt sich
der Boden gleichmäßig nach
oben, um eine gleichmäßige Bewegung
zu gewährleisten.
Ausserdem wölbt
sich der obere Rand 28 des Schlittens gleichmäßig nach
oben, damit durch von oben abfließende Hackschnitzel keine Störungen für den Betrieb
verursacht werden. Der Gleit schuh kann mittels eines Seils 18', einer Flasche 19' und einer Wickelvorrichtung 20' entlastet werden.
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Der
Abstand des Schlittens 25 von der Kratzvorrichtung 12' ist einstellbar,
um die Rechenzinken unter verschiedenen Bedingungen in eine geeignete Senktiefe
S stellen zu können.
In dem Beispiel der 4 sind fest an dem Schlitten 25 befestigte
Stangen 29 vorgesehen, die in einer an der Kratzvorrichtung
befestigten Hülse
gleiten. Wenn eine geeignete Senktiefe S gewählt ist, wird eine in einer
Schraubennut befindliche Schraube 31 gegen die Stange 29 gespannt
(angezogen), wobei die Bewegung der Stange in der Hülse 30 verhindert
wird.
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Die
Abstützung
der Kratzvorrichtung auf dem Hackschnitzelhaufen kann auch mit Hilfe
anderer geeigneter Mitteln, wie zum Beispiel mittels Räder, erfolgen.
Räder,
die eine hinreichende Tragfläche
aufweisen, können
an denselben Stellen wie die Gleitschlitten angeordnet werden.