DE102005052657B4 - Motorrad mit einer kostengünstigen Sitzbank - Google Patents
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- B62J1/00—Saddles or other seats for cycles; Arrangement thereof; Component parts
- B62J1/12—Box-shaped seats; Bench-type seats, e.g. dual or twin seats
Abstract
Motorrad mit einer Sitzbank (15), die ein aus einem Kunststoffmaterial hergestelltes, druckelastisches Sitzpolster aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzbank (15) primär oder ausschließlich durch das Sitzpolster gebildet ist und über ihre gesamte Länge in sich biege- und torsionselastisch ist, wobei das Sitzpolster unmittelbar flächig auf einer Oberseite (9) eines unterhalb der Sitzbank (15) angeordneten Kraftstofftanks (2) aufliegt.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Motorrad gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
- Aus der
JP 2001-341 679 A - Die
DE 42 24 120 beschreibt einen Rahmen für Motorräder, der zusammen mit einem Tankraum, einem Sitzbankunterbau und einem Luftfilterraum als einstückiger Multifunktionsrahmen aus faserverstärktem Kunststoff ausgebildet ist. - Aus der
DE 101 06 918 A1 ist eine Motorradsitzbank bekannt, die im wesentlichen aus drei Komponenten besteht, nämlich einer sogenannten „Sitzbankwanne” bzw. einem „Sitzbankträger”, einer darauf aufgebrachten Polsterung und einem Sitzbankbezug. Bei der Polsterung handelt es sich um ein Kunststoffschaumelement. Die Sitzbankwanne fungiert als „Trägerteil” der Polsterung und kann aus Blech oder Hartplastik hergestellt sein. Die Sitzbankwanne ist relativ steif und verleiht der Sitzbank ihre „Formbeständigkeit”. Die Sitzbankwanne wird an der darunter liegenden Fahrzeugstruktur befestigt und „überspannt” unter der Sitzbank liegende Hohlräume. - Aufgabe der Erfindung ist es, ein Motorrad zu schaffen, bei dem die Sitzbank kostengünstig ist und der von der Sitzbank überdeckte Bauraum unterhalb der Sitzbank möglichst gut genutzt wird.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
- Das Grundprinzip der Erfindung besteht in einem Motorrad mit einem die Sitzbank bildenden Sitzpolster, das aus einem druckelastischen Kunststoffschaummaterial hergestellt ist und das im Unterschied zu herkömmlichen Sitzbänken nicht auf einem „Sitzbankträgerteil” bzw. einer „Sitzbankwanne” angeordnet ist, sondern unmittelbar flächig auf einer oder mehreren unterhalb der Sitzbank angeordneten „Komponenten des Motorrads” aufliegt. Im Unterschied zu herkömmlichen Motorradsitzbänken ist die Sitzbank gemäß der Erfindung primär oder ausschließlich durch das Sitzpolster gebildet und somit über ihre gesamte Länge in sich biege- und torsionselastisch. Die erforderliche „Formbeständigkeit” erhält die Sitzbank dadurch, dass das Sitzpolster großflächig auf einer oder mehreren unter der Sitzbank angeordneten Komponenten des Motorrads, wie z. B. einem Kraftstofftank, einer sogenannten „Airbox”, also einem Gehäuse, das Teil eines Luftansaugsystems eines Motors des Motorrads ist, auf dem Motorradrahmen, auf bzw. an einem Verkleidungsteil des Motorrads wie z. B. einem Kotflügel etc. auf- bzw. anliegt.
- Nach einer Weiterbildung der Erfindung liegt das Sitzpolster flächig auf einer Oberseite eines unterhalb der Sitzbank angeordneten Kraftstofftanks auf und weist eine die Sitzbank durchsetzende Ausnehmung auf, in die ein deckelartiges Verschlussteil des Kraftstofftanks ragt. Zum Betanken des Kraftstofftanks kann das Verschlussteil über die Ausnehmung abgenommen werden. Vorzugsweise ragt das Verschlussteil nur so weit nach oben, dass eine Oberseite des deckelartigen Verschlussteils noch unterhalb einer Oberseite der Sitzbank ist. Dies hat den Vorteil, dass auch derjenige Bereich der Sitzbank, in dem der „Tankdeckel” angeordnet ist, als Sitzfläche genutzt werden kann, ohne dass der Tankdeckel das Gesäß des Fahrers bzw. Beifahrers berührt.
- Das Sitzpolster kann mit einem Sitzbankbezug überzogen sein. Ein derartiger Sitzbankbezug ist aber nicht unbedingt erforderlich. Die Sitzbank kann auch ausschließlich aus dem Sitzpolster bestehen, wobei dann die Oberfläche des Sitzpolsters als Sitzfläche ausgebildet ist, d. h. im Vergleich zu den im Inneren des Sitzpolsters liegenden Bereichen eine höhere Dichte aufweist und ergonomisch vorteilhaft und optisch ansprechend gestaltet ist.
- Zur Befestigung einer derartigen Sitzbank an der Fahrzeugstruktur gibt es vielfältige Möglichkeiten. Beispielsweise können in das Sitzpolster sogenannte Einleger, d. h. relativ steife Elemente aus Hartkunststoff oder Metall eingeschäumt sein, über die die Sitzbank an das Motorrad angeschraubt werden kann. Denkbar ist ferner, dass ösen- bzw. laschenartige Einlegerelemente in die Sitzbank eingeschäumt sind und die Sitzbank durch Befestigungsbänder, die ähnlich wie die aus der Elektrotechnik bekannten Kabelbinder beschaffen sein können, am Motorrad befestigt wird.
- Im folgenden wird die Erfindung im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert. Die einzige
1 zeigt das Grundprinzip der Erfindung. -
1 zeigt einen Motorradrahmen1 , in dessen hinteren oberen Bereich ein Kraftstofftank2 angeordnet ist. Der Kraftstofftank2 weist eine Rückseite3 , eine Unterseite4 , eine Vorderseite5 , eine Stirnseite6 , eine rückwärtige Stirnseite7 und eine sich wellenartig in einer Längsrichtung8 des Motorrads erstreckende Oberseite9 auf. - Vorderhalb des Kraftstofftanks
2 ist eine sog. „Airbox10 ” angeordnet. Die Airbox10 ist ein gehäuseartiges Bauteil, das einen Teil des Luftansaugsystems eines hier nicht näher dargestellten Motors des Motorrads bildet. Die Airbox10 weist eine Rückseite11 , eine Unterseite12 , eine Stirnseite13 und eine Oberseite14 auf. Die Rückseite11 der Airbox10 schließt sich nahezu unmittelbar an die Stirnseite6 des Kraftstofftanks2 an. - Im Bereich oberhalb des Kraftstofftanks
2 und der Airbox10 ist eine Sitzbank15 angeordnet, die aus einem druckelastischen Kunststoffschaummaterial hergestellt ist. Die Sitzbank15 besteht bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel primär nur aus dem Sitzbankpolster, weist also keinen zusätzlichen Sitzbankbezug und auch keine unterhalb des Polsters angeordnete die Sitzbank versteifende Sitzbankwanne auf. Die Oberseite16 des Sitzbankpolsters ist hinsichtlich seiner Oberflächenbeschaffenheit so gestaltet, dass sie sich als Sitzfläche eignet. Sie ist also wasserundurchlässig bzw. wasserabweisend, vergleichsweise glatt und weist eine höhere Dichte auf als Innenbereiche des Sitzbankpolsters. Von unten her gesehen ist die Sitzbank15 konkav. Sie weist „Sitzbankwangen” auf, von denen hier nur die linke Sitzbankwange17 zu erkennen ist. Die beiden Sitzbankwangen erstrecken sich von der Oberfläche16 der Sitzbank15 seitlich etwas nach unten. Der Kraftstofftank2 und die Airbox10 ragen mit ihren oberen Bereichen in den Bereich zwischen die beiden Sitzbankwangen. Die Sitzbankwangen17 überdecken also die seitlichen oberen Bereiche des Kraftstofftanks2 und der Airbox10 . Die zwischen den Sitzbankwangen liegende Unterseite18 der Sitzbank15 ist komplementär in Bezug auf die Oberseite9 des Kraftstofftanks2 und in Bezug auf die Oberseite14 der Airbox10 gestaltet. Somit liegt die Sitzbank15 großflächig auf dem Kraftstofftank2 und auf der Airbox10 auf. - Zur Befestigung der Sitzbank
15 am Motorrad gibt es vielfältige Möglichkeiten. Beispielsweise können in die Sitzbank15 sogenannte „Einlegerelemente” eingeschäumt sein, über die die Sitzbank mit dem Rahmen oder mit Befestigungslaschen des Kraftstofftanks2 oder mit anderen Komponenten des Motorrads verschraubt ist. Denkbar ist ferner, dass die Sitzbank ösenartige Elemente aufweist, über die die Sitzbank15 mittels bandartigen Elementen am Motorrad fixiert ist.
Claims (10)
- Motorrad mit einer Sitzbank (
15 ), die ein aus einem Kunststoffmaterial hergestelltes, druckelastisches Sitzpolster aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzbank (15 ) primär oder ausschließlich durch das Sitzpolster gebildet ist und über ihre gesamte Länge in sich biege- und torsionselastisch ist, wobei das Sitzpolster unmittelbar flächig auf einer Oberseite (9 ) eines unterhalb der Sitzbank (15 ) angeordneten Kraftstofftanks (2 ) aufliegt. - Motorrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzbank (
15 ) eine die Sitzbank (15 ) durchsetzende Ausnehmung aufweist, in die ein deckelartiges Verschlussteil des Kraftstofftanks (2 ) ragt, wobei zum Betanken des Kraftstofftanks (2 ) das Verschlussteil über die Ausnehmung zugänglich ist. - Motorrad nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das deckelartige Verschlussteil nur so weit nach oben ragt, dass eine Oberseite des deckelartigen Verschlussteils noch unterhalb einer Oberseite (
16 ) der Sitzbank (15 ) ist. - Motorrad nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzpolster flächig auf einer Oberseite (
14 ) eines Gehäuses (10 ) aufliegt, das Teil eines Luftansaugsystems eines Motors des Motorrads ist. - Motorrad nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzpolster auf einem Rahmenelement (
1 ) des Motorrads aufliegt bzw. an einem Rahmenelement des Motorrads anliegt. - Motorrad nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzpolster auf einem Verkleidungselement, insbesondere auf einem Kotflügel, des Motorrads auf- bzw. anliegt.
- Motorrad nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Oberseite (
16 ) des Sitzpolsters unmittelbar eine Sitzfläche der Sitzbank (15 ) bildet. - Motorrad nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzpolster mit einem Sitzbankbezugsmaterial überzogen ist.
- Motorrad nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in die Sitzbank (
15 ) mindestens ein Befestigungselement eingeschäumt ist, über das die Sitzbank (15 ) an dem Motorrad fixiert ist. - Motorrad nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzbank (
15 ) über ein Befestigungselement am Motorrad angeschraubt ist.
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Publication Number | Publication Date |
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---|---|
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2005
- 2005-11-04 DE DE200510052657 patent/DE102005052657B4/de not_active Expired - Fee Related
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