DE10106918A1 - Fahrzeugsitz mit Polsterung, insbesondere für Motorräder - Google Patents
Fahrzeugsitz mit Polsterung, insbesondere für MotorräderInfo
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- B62J1/26—Paddings involving other resilient material, e.g. sponge rubber with inflatable compartments
Abstract
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit Polsterung, insbesondere für Motorräder. In die Polsterung sind Hohlkörper aus einem elastisch verformbaren Material eingebettet, die über Schläuche mit einer Pumpe verbunden sind. Die Hohlkörper können von der Pumpe mit einem unter Druck stehenden gasförmigen oder flüssigen Medium beaufschlagt werden.
Description
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit Polsterung, insbesondere für
Motorräder.
Bei einem Fahrzeugsitz wird die Härte der Polsterung vom Hersteller entspre
chend dem durchschnittlichen Körpergewicht eines Benutzers gewählt. Das hat aber
zu Folge, daß die Polsterung von einem Benutzer mit überdurchschnittlichem Kör
pergewicht als zu weich und umgekehrt von einem Benutzer mit unterdurchschnittli
chem Körpergewicht als zu hart empfunden wird. In beiden Fällen wird der Sitzkom
fort beeinträchtigt, und falls es sich bei dem Benutzer um den Fahrer eines Fahr
zeugs handelt, hat dies auch nachteilige Auswirkungen auf dessen Konzentrations
fähigkeit und auf die Fahrsicherheit insgesamt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz mit einer
Polsterung zu schaffen, deren Härte sich einstellen läßt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in die Polsterung
Hohlkörper aus einem elastischen verformbaren Material eingebettet sind, die über
Schläuche mit einer Pumpe verbunden sind, wobei die Hohlkörper von der Pumpe
mit einem unter Druck stehendem gasförmigen oder flüssigen Medium beaufschlag
bar sind. Wenn die Hohlkörper von der Pumpe mit dem Medium beaufschlagt wer
den, dann nimmt ihr Innendruck und damit die Härte des Fahrzeugsitzes zu. Wenn
umgekehrt das Medium aus den Hohlkörpern durch Öffnen eines entsprechenden
Ventils abgeleitet wird, dann nimmt ihr Innendruck und damit die Härte des Fahr
zeugsitzes ab.
Bei längeren Fahrzeiten in bzw. auf Fahrzeugen, hier speziell Zweiräder, tritt
infolge mangelnder Bewegungsfreiheit bzw. Unmöglichkeit einer Bewegung häufig
eine durch mangelnde Durchblutung hervorgerufene Gefühllosigkeit in der Sitzfläche
des Fahrers auf. Dies hat Ermüdungserscheinungen und ein Nachlassen der Kon
zentration zur Folge. Dieses Problem betrifft vor allem berufsmäßige Fahrer wie auch
Fernreisende und Vielfahrer. Wie die Erfahrung gezeigt hat, läßt sich die mangelnde
Durchblutung der Sitzfläche eines Fahrers durch eine geeignete Wahl der Härte der
Sitzpolsterung nur bedingt verbessern. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist
daher vorgesehen, daß die Hohlkörper in zwei Gruppen zusammengefaßt sind, die
über die Fläche des Sitzes im wesentlichen gleichförmig verteilt sind, daß jede
Gruppe von Hohlkörpern mit einem von zwei Anschlußstutzen der Pumpe verbunden
ist, und daß die Pumpe umsteuerbar ist, so daß die beiden Anschlußstutzen wech
selweise die Saug- und Druckseite bzw. die Druck- und Saugseite bilden. Durch Um
pumpen des gasförmigen oder flüssigen Mediums von den Hohlkörpern der einen
Gruppe in die Hohlkörper der anderen Gruppe kann der Druck in ersteren verringert
und in letzteren vergrößert werden. Dadurch ist es möglich, die Härte der Polsterung
örtlich zu verändern. Es hat sich gezeigt, daß durch eine wiederholte örtliche Verän
derung der Härte des Sitzpolsters die Durchblutung der Sitzfläche eines Fahrers er
heblich verbessert werden kann. Einer Ermüdung des Fahrers und einem Nachlas
sen der Konzentrationsfähigkeit kann auf diese Weise begegnet werden.
Die Erfindung kann in der Weise verwirklicht werden, daß zwei schlauchför
mige Hohlkörper vorhanden sind, deren eines Ende mit einem der zwei Anschluß
stutzen der Pumpe verbunden ist. Es kann aber auch eine Vielzahl von kugelförmi
gen Hohlkörpern vorhanden sein, wobei die zu jeweils einer Gruppe gehörigen Hohl
körper miteinander verbunden sind.
Die Erfindung ermöglicht auch eine Heizung oder Kühlung des Sitzpolsters,
indem einem der Schläuche ein Wärmetauscher zugeordnet ist.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgese
hen, daß eine elektrische Pumpe und eine elektrische Heizeinrichtung sowie eine
Steuereinrichtung zur Betätigung von Pumpe und Heizung in einer Baueinheit zu
sammengefaßt sind, die über elektrische Kontakte mit einer Spannungsquelle ver
bindbar ist. Mit der Steuereinrichtung kann einerseits die Arbeitsweise der Pumpe
und damit die Frequenz der wechselweisen Druckänderung der beiden Gruppen von
Hohlkörpern und andererseits die Temperatur des gasförmigen oder flüssigen Medi
ums beliebig eingestellt werden. Die Baueinheit ist vorzugsweise in den Sitz inte
griert. Dies ermöglicht eine Modulbauweise, so daß ein zu einem bestimmten Fahr
zeugtyp passender Fahrzeugsitz wahlweise mit einer herkömmlichen Polsterung
oder mit der erfindungsgemäßen Polsterung ausgerüstet werden kann.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden nachfolgend näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1a eine perspektivische Darstellung des vorderen Bereichs einer Sitzbank
für Motorräder gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 1b eine perspektivische Darstellung des hinteren Bereichs einer Sitzbank
für Motorräder gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, und
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Sitzbank gemäß Fig. 1a und 1b.
In den Fig. 1a und 1b ist der vordere bzw. der hintere Bereich einer Sitzbank
für Motorräder in einer vereinfachten perspektivischen Darstellung gezeigt. Dabei ist
der Sitzbankbezug auf der Oberseite bzw. der Sitzfläche beseitigt, um die Polsterung
freizulegen. In Fig. 2 zeigt die linke und die rechte Hälfte einen Querschnitt durch den
in Fig. 1a und 1b gezeigten vorderen bzw. hinteren Teil der Sitzbank.
Wie dies besser aus Fig. 2 hervorgeht, besteht die Sitzbank in herkömmlicher
Weise aus einer Sitzbankwanne bzw. einem Träger 2 einer Polsterung 3 und dem
Bezug 1. Die Polsterung 3 wird von einem geschäumten Körper aus einem elasti
schen Material gebildet. Da der Aufbau einer solchen Sitzbank an sich bekannt ist,
kann eine weitere Erläuterung entfallen.
Bei der in Fig. 1a gezeigten Ausführungsform sind zwei schlauchförmige
Hohlkörper 4 und 5 aus einem elastisch verformbaren Material in die Polsterung 3
eingebettet. Die beiden schlauchförmigen Hohlkörper 4 und 5 sind dabei mäander
förmig angeordnet, wobei ihre Windungen nebeneinander verlaufen bzw. einander
benachbart sind. Die beiden schlauchförmigen Hohlkörper 4 und 5 sind an einem
Ende geschlossen und am gegenüberliegenden Ende über einen Schlauch 8 bzw. 9
mit einer Baueinheit 10 verbunden. Diese Baueinheit 10 umfaßt eine elektrische
Pumpe, eine elektrische Heizung und eine Steuereinrichtung. Zur besseren Veran
schaulichung ist die Baueinheit 10 außerhalb der Sitzbank dargestellt. In Wirklichkeit
ist die Baueinheit 10 jedoch in die Sitzbank integriert und mit elektrischen Kontakten
zur Verbindung mit entsprechenden Kontakten an einem Rahmenteil des Motorrades
versehen. Die in der Baueinheit 10 angeordnete Pumpe bildet mit den beiden
Schläuchen 8 und 9 und den schlauchförmigen Hohlkörpern 4 und 5 ein geschlosse
nes System, das mit einem flüssigen oder gasförmigen Medium gefüllt ist.
Die in der Baueinheit 10 angeordnete Pumpe ist umsteuerbar, so daß die bei
den Schläuche 8 und 9 wechselweise mit der Saug- und Druckseite bzw. mit der
Druck- und Saugseite dieser Pumpe verbunden sind. In der Darstellung nach Fig. 1a
und Fig. 2 ist der Schlauch 8 mit der Druckseite und der Schlauch 9 mit der Saug
seite der Pumpe verbunden. Demzufolge ist der schlauchförmige Hohlkörper 4 mit
Druck beaufschlagt, wogegen der schlauchförmige Hohlkörper 5 drucklos ist. Die
Sitzbank hat daher in Querrichtung Bereiche unterschiedlicher Härte. Die in der Bau
einheit 10 angeordnete Steuereinrichtung umfaßt eine Zeitschaltung, so daß die
Pumpe in bestimmten Zeitabständen eingeschaltet und deren Förderrichtung ge
wechselt wird. Der Schlauch 8 ist daher abwechselnd mit der Saug- und der Druck
seite der Pumpe verbunden, wogegen der Schlauch 9 abwechselnd mit der Druck-
und der Saugseite der Pumpe verbunden ist. Demzufolge werden die schlauchför
migen Hohlkörper 4 und 5 wechselweise mit Druck beaufschlagt bzw. drucklos gemacht,
so daß die entsprechenden Bereiche der Sitzbank abwechselnd hart bzw.
weich sind. Durch diese periodische Veränderung der Härte einzelner Bereiche der
Sitzbank bzw. der Polsterung 3 kann die Durchblutung der Sitzfläche eines Fahrers
oder Beifahrers gefördert werden. Die Baueinheit 10 kann eine von außen zugäng
liche Verstelleinrichtung aufweisen, mit der die Arbeitsweise der Pumpe bzw. der
elektrischen Heizung eingestellt werden kann. Demzufolge ist die zeitliche Verände
rung der Härte örtlicher Bereiche der Polsterung 3 beliebig wählbar. Durch entspre
chende Erwärmung des in dem geschlossenen System umgepumpten flüssigen oder
gasförmigen Mediums wird zugleich eine Heizung der Sitzbank erreicht.
Die in Fig. 1b gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich von derjenigen
nach Fig. 1a im wesentlichen dadurch, daß die beiden schlauchförmigen Hohlkörper
durch eine Vielzahl von Kugeln 6 und 7 ersetzt sind, die durch kurze Schlauchab
schnitte 11 miteinander verbunden sind. Während die Kugeln 6 und 7 ebenso wie die
beiden schlauchförmigen Hohlkörper 4 und 5 aus einem elastisch verformbaren Ma
terial bestehen müssen, ist dies für die Schlauchabschnitte 11 nicht erforderlich. Es
ist erkennbar, daß die Kugeln 6 und 7 in der Längs- und Querrichtung der Sitzbank
einander abwechseln. Die Kugeln 6 und 7 der beiden Gruppen könnten aber selbst
verständlich auch anders angeordnet sein. Dies gilt im übrigen auch für die beiden
schlauchförmigen Hohlkörper 4 und 5 der Ausführungsform nach Fig. 1a.
Auch bei der in Fig. 1b gezeigten Ausführungsform ist eine eine elektrische
Pumpe und eine elektrische Heizung umfassende Baueinheit 10' in die Sitzbank
integriert. Die erste Gruppe von Kugeln 6 ist über einen Schlauch 8' mit dem einen
Anschlußstutzen der Pumpe verbunden, und die zweite Gruppe von Kugeln 7 ist
über einen Schlauch 9' mit dem anderen Anschlußstutzen der Pumpe verbunden.
Die Baueinheit 10' umfaßt ebenfalls eine Steuereinrichtung für den Betrieb der elek
trischen Pumpe und der elektrischen Heizung. Auch hier kann durch zyklisches Um
schalten der elektrischen Pumpe abwechselnd die erste Gruppe von Kugeln 6 bzw.
die zweite Gruppe von Kugeln 7 mit Druck beaufschlagt oder drucklos gemacht wer
den. Demzufolge kann die Härte einzelner Bereiche oder Sektionen der Polsterung 3
zyklisch verändert werden. Diese zyklische Veränderung der Härte der Polsterung
fördert die Durchblutung der Sitzfläche des Fahrers oder Beifahrers und wirkt Ermü
dungserscheinungen entgegen.
1
Bezug
2
Sitzbankwanne
3
Polsterung
4
,
5
schlauchförmige Hohlkörper
6
,
7
Kugeln
8
,
9
Schläuche
10
Baueinheit
11
Schlauchabschnitte
Claims (7)
1. Fahrzeugsitz mit Polsterung, insbesondere für Motorräder, dadurch ge
kennzeichnet, daß in die Polsterung (3) Hohlkörper (4-7) aus einem elastisch ver
formbaren Material eingebettet sind, die über Schläuche (8, 9) mit einer Pumpe (10)
verbunden sind, wobei die Hohlkörper von der Pumpe mit einem unter Druck stehen
den gasförmigen oder flüssigen Medium beaufschlagbar sind.
2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkör
per (4-7) in zwei Gruppen zusammengefaßt sind, die über die Fläche des Sitzes im
wesentlichen gleichförmig verteilt sind, daß jede Gruppe von Hohlkörpern mit einem
von zwei Anschlußstutzen (8, 9) der Pumpe (10) verbunden ist, und daß die Pumpe
umsteuerbar ist, so daß die beiden Anschlußstutzen (8, 9) wechselweise die Saug-
und die Druckseite bzw. die Druck- und die Saugseite bilden.
3. Fahrzeugsitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
schlauchförmige Hohlkörper (4, 5) vorhanden sind, deren eines Ende mit einem der
zwei Anschlußstutzen (8, 9) der Pumpe (10) verbunden ist.
4. Fahrzeugsitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vielzahl
von kugelförmigen Hohlkörpern (6, 7) vorhanden ist, wobei die zu jeweils einer
Gruppe gehörigen Hohlkörper miteinander verbunden sind.
5. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß einem der Schläuche (8, 9) ein Wärmetauscher zugeordnet ist.
6. Fahrzeugsitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektri
sche Pumpe und eine elektrische Heizeinrichtung sowie eine Steuereinrichtung zur
Betätigung von Pumpe und Heizung in einer Baueinheit (10) zusammengefaßt sind,
die über elektrische Kontakte mit einer Spannungsquelle verbindbar ist.
7. Fahrzeugsitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bauein
heit (10) in den Sitz integriert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001106918 DE10106918A1 (de) | 2001-02-15 | 2001-02-15 | Fahrzeugsitz mit Polsterung, insbesondere für Motorräder |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001106918 DE10106918A1 (de) | 2001-02-15 | 2001-02-15 | Fahrzeugsitz mit Polsterung, insbesondere für Motorräder |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10106918A1 true DE10106918A1 (de) | 2002-08-22 |
Family
ID=7674057
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001106918 Withdrawn DE10106918A1 (de) | 2001-02-15 | 2001-02-15 | Fahrzeugsitz mit Polsterung, insbesondere für Motorräder |
Country Status (1)
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