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Die
Erfindung betrifft einen Stuhl, insbesondere einen Behandlungsstuhl,
mit für
Sitz- und Liegestellungen einer den Stuhl benutzenden Person auf- und
abklappbarer Rücklehne
und auf- und abklappbarer Wadenauflage sowie zumindest einer um
eine lehnenseitige Querachse schwenkbaren Armauflage gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Derartige
Behandlungsstühle
mit auf- und abklappbaren Rückenlehnen
und Beinauflagen werden in großer
Zahl beispielsweise bei Zahnärzten eingesetzt.
Aber auch in Krankenhäusern
und bei Allgemeinmedizinern kommen derartige Behandlungsstühle zum
Einsatz, wenn beispielsweise dem Patienten Blut abgenommen werden
soll. Da insbesondere in Krankenhäusern im Gegensatz zu Zahnarztpraxen
der genaue Verwendungszweck des Behandlungsstuhl nicht immer exakt
vorab definiert werden kann, können
derartige Behandlungsstühle
durch An- bzw. Umbauten bedarfsgerecht an die jeweiligen Anforderungen
angepasst werden. So lassen sich beispielsweise spezielle Armauflagen
zum Blutabnehmen oder für
Infusionen an- bzw. ab montieren. Da in dem Behandlungsstuhl zudem
oftmals kleine und große
Patienten behandelt werden müssen,
sollte sich dieser darüber
hinaus vorzugsweise an die Größe des Patienten
anpassen lassen, so dass sowohl kleine wie auch größere im
Behandlungsstuhl behandelte Personen zuverlässig und bequem liegen bzw.
sitzen können.
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Das
oben beschriebene An- bzw. Abmontieren spezieller Anbauteile, wie
beispielsweise der erwähnten
Armauflage, erfordern stets zusätzliche Handgriffe
und darüber
hinaus eine Lagerung der Anbauteile in unmittelbarer Umgebung des
Behandlungsstuhls. Insbesondere bei medizinischen Notfällen ist
jedoch ein langer Montageprozess bzw. ein Suchen des jeweiligen
Anbauteiles mit einer Zeitverzögerung
und damit mit Risiken für
den Patienten verbunden, so dass lediglich dauerhaft mit dem Behandlungsstuhl
verbundene Anbauteile eine schnelle Behandlung des Patienten gewährleisten.
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Die
Erfindung beschäftigt
sich daher mit dem Problem, für
einen derartigen Stuhl, insbesondere einen Behandlungsstuhl, eine
verbesserte Ausführungsform
anzugeben, welche insbesondere die Anpassung des Stuhls an individuelle
medizinische Erfordernisse schnell und einfach ermöglicht.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
den Gegenstand des unabhängigen
Anspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen
Unteransprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, bei einem Stuhl mit
für Sitz-
und Liegestellungen einer den Stuhl benutzenden Person auf- und
abklappbarer Rückenlehne
sowie auf- und abklappbarer Wadenauflage und zumindest einer um eine
lehnenseitige Querachse schwenkbaren Armauflage, diese um eine parallel
zu ihrer Längserstreckung
gelegene Achse drehbar und in verschiedenen Drehlagen feststellbar
zu gestalten. Je nach Drehlage weist die Armauflage dann mit unterschiedlich ausgestalteter
Armauflagefläche
nach oben und ermöglicht
somit eine individuelle Nutzung. Durch die drehbar gestaltete Armauflage,
welche in verschiedenen Drehlagen festlegbar ist, können beispielsweise
mehrere bisher separat gelagerte und im Bedarfsfall anmontierbare
Anbauteile in einer einzigen Armauflage verwirklicht werden. Ein
langwieriges Suchen und Montieren der Armauflage im Bedarfsfall
entfällt, wodurch
Verzögerungen
bei der Behandlung der sich im Stuhl befindlichen Person verringert
bzw. vermieden werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Lösung weist
die Armauflage zwei einander diametral gegenüberliegende, langgestreckte
schmale Auflageflächen
sowie zwei gegenüberliegende
breite Auflageflächen
auf, wobei die Drehachse in Draufsicht auf die breiten Auflageflächen nahe
eines Längsrandes
dieser Auflageflächen angeordnet
ist. Hierdurch lassen sich einfach und schnell vier verschiedene
Armauflageflächen
einstellen, wobei die Armauflage bei einer Draufsicht auf die breiten
Auflageflächen
vorzugsweise eine trillerpfeifenartige Form aufweist. Je nach eingestellter Drehlage
der Armauflage können
so unterschiedliche medizini sche Anwendungen, wie beispielsweise
Infusionen bei Chemotherapien, Blutabnahmen, Operationen an Händen und
Fingern sowie ein Sichern der sich im Stuhl befindlichen Person
gegen ein Herausfallen aus diesem durchgeführt werden. Insbesondere lassen
sich durch die fixierbaren Drehlagen bei nach oben weisender breiter
Armauflagefläche
je nach deren Ausrichtung nach innen oder nach außen die
vorgenannten Anwendungen an Personen mit unterschiedlicher Körpergröße durchführen. Bei
kleinen Personen oder Kindern weisen die breiten Armauflageflächen nach
oben und deren verbreitertes, von der Rücklehne abgewandtes Ende weist
jeweils nach innen. Durch die einander zugewandten Enden der breiten
Armauflageflächen
werden insbesondere kleine Personen oder Kinder besser umfasst und
dadurch besser im Behandlungsstuhl gehalten.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Lösung ist
vorgesehen, dass in der Armauflage eine Verdreheinrichtung mit einem
lösbaren
Verrastungsmechanismus vorgesehen ist, der bei Erreichen einer festlegbaren Drehlage
der Armauflage verrastet ist und zwischen zwei Drehlagen entrastet
ist. Zusätzlich
ist ein erster Federmechanismus vorgesehen, welcher die Armauflage
axial in die jeweiligen Drehlagen vorspannt. Zum Verstellen der
Armauflage zwischen zwei Drehlagen wird die Armauflage parallel
zu ihrer Längserstreckung
entgegen der Federkraft gezogen und damit der Verrastungsmechanismus
gelöst.
Nun kann die Armauflage in die gewünschte Drehlage verdreht werden.
Ist die gewünschte
Drehlage erreicht, so bewirkt die Federvorspannung, dass sich die
Armauflage in axialer Richtung zurück verstellt und der Verrastungsmechanismus
verrastet bzw. verriegelt. Hierdurch lassen sich eine selbst haltende Fixierung
der Armauflage in den jeweiligen Drehlagen erreichen und gleichzeitig
unterschiedliche Drehlagen mit wenigen Handgriffen zuverlässig und einfach
einstellen.
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Zweckmäßig ist
die Wadenauflage an einem an der Sitzfläche um eine Querachse schwenkbaren Tragrahmen
zur Anpassung an die Länge
der Beine der Person verschiebbar angeordnet. Insbesondere bei großen Personen
führt eine
nicht verstellbare Wadenauflage bei einem Überführen des Stuhls von einer Sitz- in eine Liegeposition
dazu, dass die Beine bzw. Füße nicht
mehr vollständig
zur Auflage kommen. Der Patient liegt somit mit seinen Beinen nur teilweise
auf der Wadenauflage auf, was unter Umständen zum Einschlafen der Beine
bzw. anderen Beschwerden führen
kann. Um die zu behandelnde Person daher möglichst bequem im Behandlungsstuhl
aufnehmen zu können,
ist die Wadenauflage am Tragrahmen verschiebbar angeordnet. Bei
großen
Personen kann die Wadenauflage von der Sitzfläche weg verschoben werden und
dadurch eine bessere Auflage der Beine bzw. Füße auf der Wadenauflage erreicht
werden.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung sind
am sitzfernen Ende der Wadenauflage Rollenelemente angeordnet, welche
beim Aufrichten der Rückenlehne
und damit einhergehenden Absenken der Wadenauflage Bodenberührung erhalten
und ein Verschieben der Wadenauflage in Richtung der Sitzfläche bewirken.
Hierdurch können
auch große
Personen einfach von einer Liegeposition, mit von der Sitzfläche weggeschobener
Wadenauflage, einfach in eine Sitzposition verstellt werden, ohne
die Wadenauflage manuell verstellen zu müssen. Beim Abklappen der Wadenauflage
kommt es bei verschobener Wadenauflage zwangsläufig zu einer Bodenberührung und damit
verbunden zu einem Entlangrollen der Rollenelemente auf dem Boden,
wodurch die Wadenauflage automatisch am Tragrahmen in Richtung der
Sitzfläche
verschoben wird. Ein Einklemmen der Füße von umstehenden Personen
kann dadurch ebenfalls vermieden werden, weil bereits ein leichtes
Aufsetzen der Rollenelemente auf dem Boden bzw. auf einem Fuß ein Verschieben
der Wadenauflage und damit ein Zurückweichen derselben bewirkt.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist die Wadenauflage über eine einseitig wirkende Klemmhebelanordnung
mit dem Tragrahmen verbunden, so dass sie beim Aufklappen der Wadenauflage, d.h.
beim Verstellen des Stuhls in die Liegeposition, selbsttätig klemmt
und entriegelt werden muss, während
bei einem Abklappen der Wadenauflage und einer damit einhergehenden
Berührung
der Rollenelemente mit dem Boden ein klemmfreies Verschieben der
Wadenauflage möglich
ist. Die einseitig wirkende Klemmhebelanordnung gewährleistet
dabei, dass sich die Wadenauflage bei einer Verstellung des Stuhls
von einer Sitz- in eine Liegeposition nicht selbsttätig und
unkontrolliert verschieben kann. Vielmehr wird diese manuell an
die jeweilige Größe des Patienten
angepasst. Da die Klemmhebelanordnung jedoch wie beschrieben nur
einseitig, d.h. in eine Richtung, verklemmen kann, während sie
in die andere Richtung ein freies Verstellen ermöglicht, wird ge währleistet,
dass beim Abklappen der Wadenauflage diese einfach und zuverlässig am
Tragrahmen in Richtung der Sitzfläche verschoben werden kann.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus
den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert,
wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche
oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei
zeigen, jeweils schematisch,
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1 eine
seitliche Darstellung eines erfindungsgemäßen Stuhls in einer Sitzstellung,
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2 eine
Darstellung wie in 1, jedoch in einer Liegestellung,
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3a bis d unterschiedliche Drehlagen einer
erfindungsgemäßen Armauflage.
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Entsprechend 1 weist
ein Stuhl 1, insbesondere ein Behandlungsstuhl, eine auf-
und abklappbare Rückenlehne 2,
ein Sitzpolster 3, eine ebenfalls auf- und abklappbare
Wadenauflage 4 sowie eine zumindest um eine lehnenseitige
Querachse 6 schwenkbare Armauflage 5 auf. Dabei
zeigt 1 eine mögliche
Sitzstellung des erfindungsgemäßen Stuhls 1,
in welcher sowohl die Rückenlehne 2 als
auch die Wadenauflage 4 nahezu senkrecht stehen. Im Unterschied
dazu zeigt 2 eine Liegestellung des Stuhls 1,
bei welcher die Wadenauflage 4, die Sitzfläche 3 sowie
die Rückenlehne 2 eine
nahezu durchgehende, ebene Fläche
bilden. Die Rückenlehne 2 ist
dabei in bekannter Weise über
eine Querachse 6' schwenkbar
mit der Sitzfläche 3 verbunden. An
einer der Rückenlehne 2 abgewandten
Seite ist die an einem Tragrahmen 12 verschiebbar gelagerte Wadenauflage 4 über eine
weitere Querachse 6'' schwenkbar
mit der Sitzfläche 3 verbunden.
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Um
eine bestimmte Sitz- bzw. Liegeposition der sich im Stuhl 1 befindlichen
Person anpassen zu können,
ist der Stuhl 1 zusätzlich
um die Hochachse H schwenkbar und in Richtung der Hochachse H verstellbar.
Vorzugsweise sind sowohl die Rückenlehne 2,
die Sitzfläche 3 als
auch die Wadenauflage 4 gepolstert ausgeführt und
ermöglichen
dadurch eine bequeme Sitz- bzw. Liegeposition der Person im Stuhl 1.
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Zusätzlich kann
an der Wadenauflage 4 eine nicht dargestellte ausklappbare
Fußauflage
angeordnet sein, welche beispielsweise zur Abstützung der Füße in der Sitzposition dient.
Generell ist auch denkbar, dass der Behandlungsstuhl anders als
in den 1 und 2 gezeigt über nicht dargestellte Räder verfügt, beispielsweise
lenkbare Vorderräder
und schwenkbare hintere Laufrollen, so dass der Stuhl 1 einfach
und leicht zu bewegen ist und einen Transport von sich darin befindlichen
Personen erlaubt.
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Um
eine unabhängig
von einer Stellung des Stuhls 1 im wesentlichen waagerechte
Ausrichtung der Armauflage 5 zu erreichen, ist ein Schwenkmechanismus
vorgesehen, der die Armauflage 5 im wesentlichen unter
Schwenkung um die lehnenseitige Querachse 6 unabhängig von
einer Bewegung der Rückenlehne 2 parallel
zur Sitzfläche 3 hält. Dies
bietet den Vorteil, dass die Armauflage 5 bei verschiedenen
Sitzpositionen stets waagerecht bleibt und beim Erreichen der Liegeposition
gemäß 2 seitlich
an der Rückenlehne 2 bzw.
an der Sitzfläche 3 anliegt und
dadurch ein problemloses Auf- und Absteigen auf den erfindungsgemäßen Stuhl 1 ermöglicht.
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Um
den Stuhl 1 möglichst
flexibel einsetzen zu können
und Rüstzeiten
für verschiedene
medizinische Anwendungen zu minimieren, ist die Armauflage 5 um
eine parallel zu ihrer Längserstreckung
gelegenen Achse 7 drehbar und in verschiedenen Drehlagen
(vgl. 3a bis 3d)
festlegbar, wobei die Armauflage 5 jeweils mit unterschiedlich
ausgestalteten Armauflageflächen 8, 9 nach
oben weist. Dies bietet den großen
Vorteil, dass ein und derselbe Stuhl 1 für verschiedene
medizinische Anwendungen verwendbar ist und schnell auf jeweilige
medizinische Anforderungen bezüglich
der Armauflage 5 angepasst werden kann. Dabei ist vorgesehen,
dass zwischen unterschiedlichen, festlegbaren Drehlagen ein Drehwinkel
von ca. 90° liegt,
so dass bei einem rechteckigem Querschnitt der Armauflage 5 in
jeder Drehlage eine waagerechte Armauflagefläche 8, 9 nach
oben zeigt.
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Die
Armauflage 5 weist zwei einander diametral gegenüberliegende,
langgestreckt schmale Auflageflächen 8 und 8' sowie zwei
gegenüberliegende breite
Auflageflächen 9 und 9' auf, wobei
die Drehachse 7 in Draufsicht auf die breiten Auflageflächen 9 und 9' nahe eines
Längsrandes 10 dieser
Auflageflächen 9 und 9' angeordnet
ist (vgl. 3a und 3c). Selbstverständlich ist
auch eine andere Anordnung der Achse 7 denkbar. Um die
Armauflage 5 zwischen den verschiedenen festlegbaren Drehlagen
gemäß 3a bis 3d verdrehen
zu können,
ist in der Armauflage 5 eine nicht gezeigte Verdreheinrichtung mit
einem lösbaren
Verrastungsmechanismus vorgesehen, der bei Erreichen einer festlegbaren
Drehlage der Armauflage 5 verrastet ist und zwischen zwei Drehlagen
entrastet ist. Um die Armauflage in der jeweiligen Drehlage fixieren
zu können,
ist zusätzlich ein
erster Federmechanismus vorgesehen, welcher die Armauflage 5 axial
in die jeweiligen Drehlagen vorspannt. Zum Verdrehen der Armauflage 5 wird diese
zunächst
entgegen der Federkraft in Richtung 11 (vgl. 1)
gezogen und in die jeweilige Drehlage gemäß 3a bis 3d verdreht. Beim Erreichen dieser Drehlage
zieht der erste Federmechanismus die Armauflage 5 entgegen
der Richtung 11 zurück und
der Verrastungsmechanismus rastet ein, so dass die Armauflage 5 zuverlässig fixiert
ist. Dabei ist eine Verdrehung der Armauflage 5 um die
Achse 7 sowohl im als auch gegen den Uhrzeigersinn denkbar.
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Je
nach eingestellter Drehlage sind unterschiedliche medizinische Anwendungen
denkbar. Bei einer wie in 3a gezeigten
Drehlage weist die breite Auflagefläche 9 nach oben und
der verbreiterte Bereich an einem der Querachse 6 abgewandten Ende
abgewandten Ende der Armauflage 5 weist nach außen. Diese
Stellung ist beispielsweise für eine
Blutabnahme, eine Infusion bei einer Chemotherapie sowie bei Operationen
an Händen
und Fingern geeignet. 3b zeigt die
Grundstellung der Armauflage 5, welche für normale
Behandlungen sowie bei Transportfahrten gedacht ist. Die breite
Auflagefläche 9' zeigt hierbei
zur Sitzfläche 3 hin
und bietet dadurch einen großflächigen Seitenhalt
gegen ein Herausfallen der Person aus dem Stuhl 1. Die
in der Beschreibung gemäß den 3a bis 3d gemachten Ausführungen
beziehen sich dabei auf die gemäß 1 im
Vordergrund sichtbare Armauflage 5.
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3c zeigt eine Drehlage, bei welcher die Auflagefläche 9' waagerecht
nach oben weist. In dieser Drehlage wird die im Stuhl 1 sitzende
Person somit von den verbreiterten Bereichen an dem der Querachse 6 abgewandten
Ende der Armauflage 5 zumindest bereichsweise umgriffen,
was insbesondere bei kleineren Personen bzw. bei Kindern eine besonders
zuverlässige
Halterung derselben im Stuhl 1 ermöglicht. Gleichzeitig kann die
Auflagefläche 9' als zusätzliche
Abstellmöglichkeit
genutzt werden. In der Drehlage gemäß 3d bietet
die Armauflage 5 aufgrund der am Längsrand 10 an geordneten
Drehachse 7 einen seitlichen Schutz gegen ein Herabfallen
der sich auf dem Stuhl 1 befindlichen, vorzugsweise liegenden
Personen.
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Von
dem oben erwähnten
Schwenkmechanismus, welcher die Armauflage 5 unabhängig von einer
Bewegung der Rückenlehne 2 im
wesentlichen unter Schwenkung um die lehnenseitige Querachse 6 parallel
zur Sitzfläche 3 hält, ist
diese entkoppelbar und händisch
in verschiedene Schwenkstellungen einstellbar und in diesen fixierbar.
Dies wird beispielsweise in den 1 und 2 durch
eine unterbrochen dargestellte Armauflage 5 verdeutlicht.
Ein Hochklappen der Armauflage 5 wie in 1 gezeigt, erleichtert
dadurch ein seitliches Ein- bzw. Aussteigen in den bzw. aus dem
Behandlungsstuhl 1. Gleichzeitig kann wie in 2 gezeigt
durch die händische
Verstellbarkeit der Armauflage 5 um die Querachse 6 auch
in der Liegeposition ein seitliche Schutz gegen ein Herabfallen
von dem Stuhl 1 geschaffen werden. Um die Armauflage 5 in
verschiedene Schwenkstellungen händisch
zu verstellen, ist eine zweite Verdreheinrichtung mit einem lösbaren Verrastungsmechanismus
vorgesehen, der bei Erreichen einer festlegbaren Schwenklage der
Armauflage 5 um die lehnenseitige Querachse 6 verrastet
ist, wogegen er zwischen zwei Schwenklagen entrastet ist. Ähnlich der
Verdrehmöglichkeit
der Armauflage 5 um die Achse 7 ist hierbei ein
zweiter Federmechanismus vorgesehen, welcher die Armauflage 5 in Richtung
der lehnenseitige Querachse 6 hin zur Rückenlehne 2 vorspannt.
Zum Verstellen muss demnach die Armauflage 5 in Richtung
der Querachse 6 entgegen der Federvorspannung weg von der
Rückenleh ne 2 bewegt
werden und in die jeweils gewünschte
Schwenklage verschwenkt werden. Beim Erreichen der gewünschten
Schwenklage zieht der zweite Federmechanismus die Armauflage 5 in
Richtung der lehnenseitigen Querachse 6 zur Rückenlehne 2 hin
und der Verrastungsmechanismus verrastet.
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Um
einen möglichst
gleichmäßigen Bewegungsablauf
und eine während
der Bewegung ständig
angenehme Sitz- bzw. Liegeposition erreichen zu können, ist
die Wadenauflage 4 mit der Rückenlehne 2 derart
zwangsgekoppelt, dass sich bei einem Aufrichten bzw. Absenken der
Rückenlehne 2 in
eine Sitz- bzw. Liegestellung die Wadenauflage 4 im wesentlichen
synchron verstellt. Die Wadenauflage 4 ist dazu an dem
an der Sitzfläche 3 um
die Querachse 6'' verschwenkbaren
Tragrahmen 12 zur Anpassung an die Länge der Beine der Person verschiebbar
angeordnet. Am sitzfernen Ende der Wadenauflage 4 sind
Rollenelemente 13 angeordnet, welche beim Aufrichten der
Rückenlehne 2 und
damit einhergehendem Absenken der Wadenauflage 4 Bodenberührung erhalten
und ein Verschieben der Wadenauflage 4 in Richtung hin
zur Sitzfläche 3 bewirken.
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Um
die Wadenauflage 4 am Tragrahmen 12 hin zu einer
bzw. weg von einer Sitzfläche 3 verschieben
und in einer definierten Stellung fixieren zu können, ist die Wadenauflage 4 über eine
einseitig wirkende Klemmhebelanordnung 14 mit dem Tragrahmen 12 verbunden.
Die Klemmhebelanordnung 14 ist dabei so ausgebildet, dass
sie beim Aufklappen der Wadenauflage 4, d.h. beim Verstellen
des Stuhls 1 in dessen Liegeposition, selbsttätig klemmt
und händisch
entriegelt werden muss, wäh rend
bei einem Abklappen der Wadenauflage 4 und einer damit
einhergehenden Berührung
der Rollenelemente 13 mit dem Boden ein klemmfreies Verschieben
der Wadenauflage 4 möglich
ist. Dies ermöglicht
zum einen, den Stuhl 1 flexibel und schnell an unterschiedliche
Größen von
im Stuhl sitzenden Personen anzupassen und gleichzeitig wird beim
Verstellen des Stuhles 1 von der Liege- in die Sitzposition
ein Verklemmen der Verschiebemöglichkeit
der Wadenauflage 4 verhindert, was eine Antriebsmechanik
schont. Insbesondere können
Füße von neben
dem Stuhl 1 stehenden Personen beim Absenken der Wadenauflage 4 nicht eingeklemmt
werden, da die Berührung
der Rollenelemente 13 mit dem Boden bzw. einem Fuß zu einem sofortigen
Einschieben und damit Ausweichen der Wadenauflage 4 führt.
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Die
Klemmhebelanordnung 14 weist einen Klemmhebel 15 auf,
welcher an der Wadenauflage 4 schwenkbar angeordnet ist
sowie ein Klemmelement 16, welches schwenkbar am Tragrahmen 12 angeordnet
ist. Ein Verschieben der Wadenauflage 4 relativ zum Tragrahmen 12 bewirkt
somit ein Verstellen des Klemmhebels 15 im Klemmelement 16,
wobei die einseitig wirkende Klemmhebelanordnung 14 so ausgebildet
ist, dass für
ein Ausziehen der Wadenauflage 4 das Klemmelement 16 entriegelt
werden muss, beispielsweise um eine Querachse 6''' verdreht
werden muss. Beim Einfahren der Wadenauflage 4, d.h. bei
einer Bewegung derselben hin zur Sitzfläche 3, wird der Klemmhebel 15 klemmfrei
in dem Klemmelement 16 geführt, so dass hier kein händischer
Eingriff erfolgen muss.
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Zusammenfassend
lassen sich die wesentlichen Merkmale der erfindungsgemäßen Lösung wie folgt
charakterisieren:
Um einen Stuhl 1, insbesondere einen
Behandlungsstuhl, möglichst
flexibel einzusetzen und mögliche Rüstzeiten
für verschiedene
medizinische Anwendungen gering zu halten, ist eine Armauflage 5 um eine
parallel zu ihrer Längserstreckung
gelegene Achse 7 drehbar und in verschiedenen Drehlagen festlegbar,
wobei die Armauflage 5 jeweils mit unterschiedlich ausgestalteten
Armauflageflächen 8, 9 nach
oben weist. Dies ermöglicht
ein schnelles Anpassen der Armauflagen an unterschiedliche medizinische
Anwendungen, beispielsweise Infusionen, Blutabnahme, Fing- und Handoperationen.
Desweiteren ist eine an einem Tragrahmen 12 verschiebbar angeordnete
Wadenauflage 4 vorgesehen, wobei die Wadenauflage 4 über eine
Klemmhebelanordnung 14 mit dem Tragrahmen 12 verbunden
ist. Die am sitzfernen Ende der Wadenauflage 4 angeordneten Rollenelemente 13 sowie
die Ausbildung der Klemmhebelanordnung 14 als einseitig
wirkende Klemmhebelanordnung 14, bewirken beim Verstellen
des Stuhls 1 in die Liegeposition eine selbsttätige Verklemmung,
welche entriegelt werden muss, während bei
einem Abklappen der Wadenauflage 4 und einer damit einhergehenden
Berührung
der Rollenelemente 13 mit dem Boden ein klemmfreies Verschieben der
Wadenauflage 4 am Tragrahmen 12 möglich ist.