DE3902725C2 - Behandlungsliege, insbesondere Massageliege - Google Patents

Behandlungsliege, insbesondere Massageliege

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Description

Die Erfindung betrifft eine Behandlungsliege, insbesondere Massageliege, mit einer Körperauflagefläche und einer verstell­ baren Kopfauflage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 (DE-G 87 04 042.5 U1).
Es sind Massageliegen bekannt, bei denen ein sich über die gesamte Breite der Liege erstreckendes "Kopfteil" relativ zum größten Teil der Körperauflagefläche nicht nur nach oben, son­ dern auch nach unten abschwenkbar ist. Die Länge des verschwenk­ baren Teils bildet insofern einen Kompromiß, als beispiels­ weise beim Nachobenschwenken des Teils nicht nur der Kopf eines auf dem Rücken liegenden Patienten unterstützt wird, sondern der Patient auch mit einem Teil des Rückens auf dem verschwenk­ ten Teil liegt, der Schwenkpunkt aber nicht im Gesäßbereich angeordnet ist, so daß der Rücken des Patienten gekrümmt wird. Dies ist aus vielen Gründen nachteilig. Wenn ein auf dem Bauch liegender Patient auf einer derartigen Liege behandelt, insbe­ sondere massiert werden soll, so gibt es entweder die Möglich­ keit, daß er mit dem Kopf auf dem nach unten verschwenkten Teil aufliegt, wobei seine Arme dann ebenfalls auf diesem Teil auf­ liegen müssen. Dies führt zu Verspannungen im Schulterbereich.
Wenn der Patient auf der Liege so weit nach oben rücken würde, daß sein Kopf frei ist, so wird der Kopf auch nicht mehr unter­ stützt. Eine solche Haltung ist einem Patienten nicht zuzumuten. Darüber hinaus ist die Verstellung des genannten Liegenbereichs für den Behandler, wie einen Masseur, in der Regel auch um­ ständlich und erfordert eine Reihe von Handgriffen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Behand­ lungsliege, insbesondere Massageliege dahingehend weiterzuent­ wickeln, daß auch für einen auf dem Bauch liegenden Patienten eine bequeme Position im Oberkörper- und Kopfbereich schnell und bequem vom Behandler, insbesondere Masseur, einstellbar ist.
Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe bei einer gattungs­ gemäßen Behandlungsliege mit den Merkmalen gemäß Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst.
Aus den US-PS 638 534, 3719 388 und 3858 937 sind bei zahnärztlichen Behandlungsstühlen in Rückenlehnen­ längsrichtung verlaufende Drehachsen für Kopfstützen vorgesehen, um ein seitliches Verschwenken der Kopfstützen zu ermöglichen.
Die Erfindung geht von dem aus dem DE-G 87 04 042.5 bekannten um eine quer zur Liege sich erstreckende Schwenkachse eines feststellbar verschwenk­ baren Kopfteil ab, wenn ein solches verschwenkbares Teil auch noch als nach oben verschwenkbares Rückenteil mit der erfin­ dungsgemäßen Ausgestaltung des Kopfteils kombiniert werden kann. Statt dessen schlägt die Erfindung aber ein Kopfteil vor, das um 180 Grad um eine sich in Längsrichtung der Liege, gegebe­ nenfalls geneigt zur horizontalen erstreckende Schwenkachse derart verschwenkbar ist, daß die beiden Kopfauflageflächen der Kopfauflage, wenn sie nach oben geschwenkt sind, jeweils un­ terschiedliche Winkel zur Restliege einschließen, beispielsweise eine Kopfauflagefläche mit der Restliege oder gegebenenfalls mit einem als Teil dieser vorgesehenen verschwenkbaren Rücken­ teil fluchtet, die andere Kopfauflagefläche aber relativ zur Restliege oder dem verschwenkbaren Teil nach unten geneigt ist. Eine solche Verdrehung um eine Achse kann der Behandler, ins­ besondere ein Masseur, schnell und einfach mit einer Hand vor­ nehmen. In bevorzugter Ausgestaltung ist dabei vorgesehen, daß die Kopfauflageflächen unterschiedliche Winkel zur Drehachse einschließen, wobei weiterhin die Drehachse horizontal ausge­ richtet sein kann bzw. sich bei einem verschwenkbaren Rückenteil fluchtend zu dessen Auflagefläche erstreckt oder aber relativ zur Horizontalen bzw. der Auflagefläche eines verschwenkbaren Rückenteils geneigt ausgerichtet sein kann.
In anderer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, daß die Dreh­ achse sich horizontal erstreckt und die beiden Kopfauflage­ flächen der Kopfauflage parallel zueinander verlaufen, aber zur Drehachse einen endlichen Winkel einschließen.
Eine konkrete Ausgestaltung sieht vor, daß die Kopfauflage mittels eines in einer Hülse drehbar gelagerten Bolzens ver­ schwenkbar ist, wobei die Hülse am Rückenteil der Liege fest­ gelegt ist, wobei weiterhin der Bolzen wegen Axialbewegung gegenüber der Hülse durch eine Feder vorgespannt ist.
Andere Ausgestaltungen sehen vor, daß das Kopfteil in vorbe­ stimmten Schwenkpositionen festlegbar ist und/oder daß die Hülse an ihrer der Feder abgewandten Stirnseite zumindestens einen Schlitz aufweist, in den ein den Bolzen seitlich überra­ gender Querstift zur Dreharretierung eingreift.
Weiterbildungen sehen vor, daß nahe, aber unterhalb der Kopf­ auflage eine höhenverstellbare Armauflage angeordnet ist bzw. daß die Armauflage durch einen Fallenverschluß höhenverstellbar an Standbeinen der Liege angeordnet ist.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Liege unter Bezug­ nahme auf die Zeichnungen im einzelnen erläutert sind. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Liege;
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der Kopfauflage und deren Anbringung an der Liege;
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer anderen Kopfauflage;
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer weiteren Kopfauflage.
Die erfindungsgemäße Behandlungsliege 1 weist in herkömmlicher Weise ein Gestell 2 mit vier Beinen 3 und Längsträgern 4 sowie Querträgern (nicht sichtbar) auf. Auf Quer- und Längsträgern 4 ist eine gepolsterte Auflagefläche 6 vorgesehen, die sich über die gesamte Breite der Liege 1 erstreckt und etwa im Ver­ hältnis von zwei Drittel zu ein Drittel geteilt ist. Der größere Teil der Auflagefläche 6 ist dabei fest mit dem Gestell 2 ver­ bunden, während der kürzere Teil 7 nahe seinem Berührungsbe­ reich an dem längeren Teil schwenkbar angelenkt ist, so daß er nach oben verschwenkt werden kann. Er ist zur Führung und Feststellung mit Stangen 8 verbunden, die in einem Führungs­ teil 9 am Gestell 2 geführt sind und dort in einer beliebigen Schwenkstellung des Teils 7 festlegbar sind, wobei die Fest­ stellung beispielsweise klemmend mittels eines Knopfes 11 erfolgt, der beispielsweise mittels eines Gewindestabs in eine Gewinde­ öffnung des Gestells 4 klemmend gegen den Stab 8 verschraubbar ist.
An den Beinen 3 des Gestells 2 unterhalb des Teils 7 ist eine Armauflage 12 angeordnet, die in der Höhe fallenartig verstell­ bar ist, indem bei horizontaler Ausrichtung der Armauflage 12 beidseitig des Gestellbeines 3 mit der Auflage 12 verbun­ dene Stäbe 10, 10a angreifen, wobei der der Armauflage 12 zuge­ wandte Stab 10 unterhalb des Stabs 10a angeordnet ist, so daß die Stäbe 10, 10a unter dem Gewicht der Armauflage 12 gegen das Gestellbein 3 gedrückt werden und damit eine Selbstarretierung der Armauflage 12 bewirken. Bei leichtem Anheben der Armauf­ lage 12 kann diese in der Höhe in der aus der Fig. 1 ersicht­ lichen Weise verstellt werden.
Am verstellbaren Rückenteil 7 der Liege 1 ist weiterhin eine Kopfauflage 13 angebracht, deren Breite gegenüber der der eigent­ lichen Liege und den Auflageteilen 6, 7 vermindert ist, so daß eine mit dem Bauch auf der Liege 1 aufliegende Person ihre Arme beidseitig des Kopfteils 13 herunterhängen lassen und auf der Armauflage 12 aufliegen lassen kann.
Die Kopfauflage 13 ist am Rückenteil 7 um eine horizontale Achse 14 schwenkbar angeordnet. Die in der Darstellung nach oben gerichtete Kopfauflagefläche 16 fluchtet mit der Rücken­ auflage 7, während die weitere Kopfauflagefläche 17 der Kopf­ auflage 13 nach Verschwenken aus der durchgezeichnet darge­ stellten Stellung über 180 Grad um die Achse 14, dann von der Oberseite des Teils 7 hin nach unten gerichtet ist. Letztere Stellung gewährleistet dem Patienten eine bequeme Kopfunter­ stützung, wenn er mit dem Bauch auf der Liege liegt, ohne daß dabei, wie dies bei der durchgezeichneten Stellung der Fall wäre, durch Anheben des Kopfes Schultern und diesen zugeordne­ ten Muskelpartien verspannt würden. Die durchgezeichnete Stel­ lung der Kopfauflage 13 wird bei Rückenlage des Patienten ge­ wählt. Die Befestigung der Kopfauflage 13 an der restlichen Liege 1 ist derart, daß die Kopfauflage 13 vom Behandler, ins­ besondere einem Masseur, leicht und bequem verstellt werden kann.
Mit der Kopfauflage 13 bzw. einem diese stabilisierenden Rahmen 18 ist fest ein Rundbolzen 19 verbunden, der durch eine fest am Rückenteil 7 der Liege 1 angebrachte Hülse 21 hindurch­ ragt. Auf der der Kopfauflage 13 abgewandten Seite der Hülse 21 sitzt auf dem Bolzen 19 eine Feder 22 auf, die einerseits an der Hülse 21 anliegt, andererseits an einem Ring 23, der wiederum durch einen durch das Ende des Bolzens 19 hindurch­ ragenden Querstift 24 gehalten wird, so daß die Feder zwischen dem Ring 23 und der Hülse 21 vorgespannt ist. Die Hülse 21 weist an ihrem dem Kopfteil 13 zugewandten Ende zwei diagonal gegenüberliegende Schlitze 26 auf, in die ein in diesem Be­ reich den Bolzen 19 durchragender Querstift 27 eingreift, so daß die Kopfauflage 13 drehfest gelegt ist. Die Kopfauflage 13 kann verdreht werden, wenn der Behandler sie entgegen der Wirkung der Feder 22 von dem Rückenteil 7 fortzieht, wozu er in einer Ausnehmung 28 in der Kopfauflage 13 eingreift. Dabei wird der Stift 27 aus den Schlitzen 26 bis vor die Hülse 21 herausgezogen, so daß der Stift 27 ein Verdrehen der Kopfauf­ lage 13 nicht mehr behindert. Wenn das in der dargestellten Zeichnung nach unten überragende Ende des Stiftes 27 um 180 Grad nach oben gedreht wurde und entsprechend das in der dar­ gestellten Zeichnung nach oben überragende Ende nach unten gedreht wurde, greifen die beiden Enden des Stifts 27 beim Entlasten der Kopfauflage 13 unter Einwirkung der Feder 22 wieder in die Schlitze 26 ein, so daß die Kopfauflage 13 dann in dieser Stellung wieder gegen unwillkürliches Verdrehen ge­ sichert ist.
Eine weitere Ausgestaltung einer Kopfauflage 13 ist in der Fig. 3 dargestellt, wobei die Kopfauflage 13 in der gestrichelt dargestellten Stellung gegenüber dem Rückenteil 7 eine nach oben hin geneigte Auflagefläche 16 aufweist. Hierdurch wird in Rückenlage der Kopf etwas unterstützt und ein zusätzliches Kopfkissen oder eine sonstige Kopfunterstützung entbehrlich.
Während bei den Ausgestaltungen der Fig. 1 bis 3 die Schwenk­ achse 14 horizontal ausgerichtet war, weist bei der Ausge­ staltung der Fig. 4 die Schwenkachse 14 eine Neigung gegen die Horizontale auf. Auch hier sind, wie bei der Ausgestaltung der Fig. 1 und 2 wieder zwei Stellungen der Kopfauflage möglich, nämlich eine, bei der die Kopfauflagefläche 16 mit dem Rückenteil 7 fluchtet, sich also horizontal erstreckt und eine andere, bei der die weitere Kopfauflagefläche 17, wenn sie nach oben gedreht ist, wiederum von der Rückauflage 7 schräg nach unten abwärts geneigt ausgerichtet ist. Die Verbindung zwischen Kopfauflage 13 und Restliege ist bei der Fig. 3 eben­ so verwirklicht, wie bei der Fig. 2, während bei der Fig. 4 vor­ zugsweise eine kinematische Umkehr dahingehend vorgenommen wurde, daß die Hülse 21 der Fig. 2 im Kopfteil 13 und die in dieser geführte und federbelastete Stange oder ein Bolzen 19 an der Rückenauflage 7 jeweils fest angebracht ist.

Claims (12)

1. Behandlungsliege, insbesondere Massageliege, mit einer Körperauflagefläche und einer verstellbaren Kopfauflage, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopfauflage (13) zwei alternativ verwendbare Kopfauflageflächen (16, 17; 16′, 17) aufweist, daß die Kopfauflage (13) um eine in Körper­ auflagelängsrichtung vorgesehene Drehachse (14; 14′) drehbar ist und in vorbestimmten Drehpositionen festlegbar ist, so daß wahlweise eine der zwei Kopfauflageflächen (16, 17) in eine aktive Stellung bringbar ist, in der sie jeweils die Körperauflagefläche (6, 7) verlängert, wobei jede Kopfauflagefläche (16; 17; 16′) in ihrer jeweiligen aktiven Stellung die Körperauflagefläche (6, 7) mit einer unterschiedlichen Neigung fortsetzt.
2. Liege nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopfauflageflächen (16, 17) unterschiedliche Winkel zur Drehachse (14, 14′) einschließen.
3. Liege nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (14′) relativ zur Horizontalen geneigt ist.
4. Liege nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (14) sich in Längsrichtung der Liege (1) horizontal erstreckt.
5. Liege nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (14) sich horizontal erstreckt und die beiden Kopfauflageflächen (16, 17) der Kopfauflage (13) parallel zueinander verlaufen, aber zur Drehachse (14) einen endlichen Winkel einschließen.
6. Liege nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Kopfauflage (13) mittels eines in einer Hülse (21) drehbar gelagerten Bolzens (15) verschwenkbar ist, wobei die Hülse (21) am Rückenteil (7) der Liege festgelegt ist.
7. Liege nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (19) gegen Axialbewegung gegenüber der Hülse (21) durch eine Feder (22) vorgespannt ist.
8. Liege nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (21) an ihrer der Feder (22) abgewandten Stirnseite zumindestens einen Schlitz (26) aufweist, in den ein den Bolzen (19) seitlich überragender Quer­ stift (27) zur Dreharretierung eingreift.
9. Liege nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nahe, aber unterhalb der Kopfauf­ lage (13) eine höhenverstellbare Armauflage (12) ange­ ordnet ist.
10. Liege nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Armauflage (12) durch einen Fallenverschluß (10, 10a) höhenverstellbar an Standbeinen (3) der Liege (1) an­ geordnet ist.
11. Liege nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückenteil (7), an dem die Kopfauflage (13) angeordnet ist, gegen eine Restauf­ lage (6) der Liege (1) verschwenkbar ist.
12. Liege nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopfauflage (13) eine gegen­ über der Körperauflagefläche (6, 7) reduzierte Breite aufweist.
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