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Gegenstand der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine Ringspinnmaschine mit einer Spulenwechselvorrichtung
zum selbsttätigen
Abziehen voller Spulen und Aufstecken leerer Hülsen von den bzw. auf die Spindeln
der Ringspinnmaschine, mit nicht schwenkbaren, geradlinig ausfahrbaren
Hub-Scherensystemen
zum Bewegen die Greifer tragender Greiferbalken, wobei die Hub-Scherensysteme mittels
mindestens eines fluidischen, insbesondere pneumatischen Arbeitselementes
aus- und einfahrbar sind.
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An
Ringspinnmaschinen werden die vollen Kopse und die leeren Hülsen mittels
selbsttätiger Spulenwechselvorrichtungen
von den Spindeln abgezogen bzw. auf diese aufgesteckt. Diese Spulenwechselvorrichtungen
sind entlang der Ringspinnmaschine mit mehreren beweglichen Scherensystemen ausgestattet,
mittels derer die Spulen- bzw. Hülsengreifer
tragenden Greiferbalken auf und ab fahrbar sind. Zum Bewegen dieser
Scherensysteme dienen in der Regel Hub-Schub/Zugstangen, an denen
die Scherensysteme angelenkt sind.
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Um
abgezogene Kopse an der Spindelbank vorbei nach unten unter die
Spindelbank führen
und dort auf ein Transportband aufstecken bzw. die leeren Hülsen umgekehrt
bewegen zu können,
sind diese Scherensysteme in der Regel um eine in der Nähe des Transportbandes
angeordnete Welle, als die vorzugsweise die Hub-Schub/Zugstange
der Scherensysteme dient, ausschwenkbar.
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So
zeigen die
DE 17 85
217 C , die
US 3,905,184
A , die
DE 23
16 970 A und die
GB
1 378 659 B längs
durch die Mitte einer Ringspinnmaschine verlaufende Wellen, die über Schraubenräder Ritzel antreiben,
die Zahnstangen bewegen, an deren Enden die Schubstangen der Scherensysteme
gelagert sind oder die Gewindespindeln antreiben, die ebenfalls
die Lagerungen der Schubstangen nach außen verschieben.
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Die
DE 22 59 168 A zeigt
eine Ausführungsform,
bei der an den oberen Enden der nicht ausschwenkbaren Hub-Scherensysteme
weitere Verschiebe-Scherensysteme angeordnet sind, die ein Aus-
und Ein-Fahren der an ihnen angeordneten Greiferbalken bewirken.
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Die
GB 21 55 510 A zeigt
bereits eine Ausfahr-Bewegung eines Scherensystems mittels mindestens
eines hydraulischen Arbeitselementes. Der Kolben dieses Arbeitselementes
ist auf einer längs der
Ringspinnmaschine verlaufenden Stange angeordnet. Diese Stange bewegt über die
Länge der Ringspinnmaschine
verteilt mehrere Ausfahr-Scherensysteme, mittels deren jeweils eine
Schubstange verschiebbar ist. Diese Schubstange ihrerseits verschiebt
einen Lagerschlitten, an dem der Fußpunkt jeweils eines der die
Greiferbalken hebenden und senkenden Hub-Scherensysteme gelagert
ist. Die unter sich verbundenen Ausfahr-Scherensysteme bewirken ein synchrones
Ausfahren aller Hub-Scherensysteme zumindest einer Maschinenseite.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Ausschwenken
der Scherensysteme zu vermeiden, sondern sie parallel zu sich selbst
auszufahren. Sie sieht vor, dieses Ausfahren nicht durch mechanische
Räder und/oder
Spindelantrieb zu bewirken, sondern hierfür fluidische, insbesondere pneumatische
Zylinder/Kolbeneinheiten einzusetzen. Eine weitere Aufgabe der Erfindung
besteht dabei darin, das Ausfahren der Scherensysteme mittels mehrerer, über die
Länge der
Ringspinnmaschine verteilter Zylindern/Kolbeneinheiten so zu synchronisieren,
dass sie in gerader Linie ausfahren und eine schlängelnde
Bewegung vermieden wird.
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Die
Erfindung erfüllt
die gestellte Aufgabe durch die im Hauptanspruch genannten Merkmale.
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Durch
das unmittelbare Verbinden der Zylinder bzw. der Kolben der Arbeitselemente
mit den zu bewegenden Hub-Scherensystemen wird deren Kraft ohne
Reibungsverluste an Zwischengliedern für das Bewegen der Hub-Scherensysteme
verwendet. Dies vermindert den erforderlichen Fluiddruck und vermeidet
die Tendenz zu unterschiedlicher Bewegung der Arbeitselemente.
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Die
Zylinder/Kolbeneinheiten sind „schwimmend" gelagert. Es liegt
also nicht fest, ob eine Einheit einen Schlitten einer Maschinenseite
zunächst weiter
ausschiebt als den der anderen Maschinenseite – im Endzustand sind alle Schlitten
an einen Anschlag gefahren und stehen in der vorgesehenen Position.
Um das„schwimmende" Ausfahren der Spulenwechselvorrichtungen
zu vermeiden, sind paarweise Lenker vorgesehen, die über ihre
gelenkige Verbindung ein synchrones Ausfahren der Spulenwechselvorrichtungen
gewährleisten.
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Um
einseitige Kraftausübung
auf das Maschinengestell zu vermeiden, sind die Lenkerpaare abwechselnd
spiegelbildlich angeordnet. Hierzu ist eine zweite, die Lenkerpaare
verbindende Zugstange erforderlich. Um synchrone Bewegung aller
Lenkerpaare und damit Schlitten zu erreichen, kann die synchrone
gegenläufige
Bewegung der Schubstangen über
ein in Verzahnungen der Schubstangen eingreifendes Ritzel gewährleistet
werden.
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In
den Figuren der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt.
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1 zeigt
den teilweisen, stark vereinfachten Querschnitt durch den unteren
Teil einer Ringspinnmaschine;
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2 die
ebenfalls stark vereinfachte Draufsicht auf die Verschiebeorgane
der Spulenwechselvorrichtung.
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Im
unteren Teil eines Zwischenständers 1 einer
Ringspinnmaschine sind in Spindelbänken 2 Spindeln 3 gelagert.
Oberhalb der Spindeln sind Fadenführer 4 und die Ausgangswalzen 5 des
Streckwerkes der Ringspinnmaschine angedeutet. Die Kopse 6 sind
voll und stehen zum Auswechseln an. Die Ringbank 7 mit
dem Spinnring 8 ist abgesenkt.
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Die
vollen Kopse 6 sind gegen leere Hülsen 9 auszuwechseln,
die unterhalb der Spindelbänke 2 auf
Transportbändern 10 bereit
stehen. Zum Austausch dienen geläufige
Spulenwechselvorrichtungen 11 mit mehreren, über die
Länge der
Ringspinnmaschine verteilten Scherensystemen. Diese Scherensysteme
weisen lange Scherenhebel 12 auf, die an ihren unteren
Enden an Lagerböcken 13 schwenkbar
sind, während
sie an ihrem oberen Enden schwenkbar an Greiferbalken 14 abgesenkt
sind. In der Längsmitte
der langen Scherenhebel 12 sind kurze Scherenhebel 15 angesenkt,
die an ihrem unteren Ende schwenkbar mit einem Mitnehmer 16 verbunden
sind, der auf einer längs
der Ringspinnmaschine verschiebbaren Hub-Schub/Zugstange 17 befestigt
ist. Diese Hub-Schub/Zugstange dient also zur Höhenbewegung der Greiferbalken 14,
an denen im Abstand der Spindelteilung der Anzahl der Spindeln einer
Maschinenseite entsprechende Spulen- bzw. Hülsengreifer 18 sitzen.
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Wie
ersichtlich, muss der Greiferbalken 14 auf seinem Weg zwischen
den auf den Spindeln 3 aufgesteckten vollen Kopsen 6 und
den Kopshaltern auf den Transportbändern 10 bzw. umgekehrt
die Spindelbank 2 umfahren. Geläufig ist, die Scherensysteme
hierzu auszuschwenken.
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Erfindungsgemäß ist aber
vorgesehen, die Scherensysteme geradlinig auszuschieben. Um dies zu
ermöglichen,
sind die Lagerböcke 13,
die Lagerböcke 19,
in denen die Schub/Zugstange 17 verschiebbar ist, und ein
Rahmen 20 auf einer Mehrzahl entlang der Maschine angeordneter
Schlitten 21 angeordnet, die mittels je zweier Führungsstangen 22 in festen
Büchsen 23 verschiebbar
sind, die an den Füßen 24 des
Zwischenständers 1 angebracht
sind. Die Führungsglieder 25 der
Transportbänder 10 sind ortsfest
auf die Büchsen 23 aufgesetzt.
Zum Verschieben der Schlitten 21 dienen vorzugsweise mit Druckluft
beaufschlagte Zylinder 26. Diese Zylinder 26 und
die Kolbenstangen 27 der in ihnen laufenden Kolben sind
mit Armen 28 verbunden, die am Rahmen 20 angreifen, über die
die Schlitten verschoben werden. Falls auf den Rahmen verzichtet
sein sollte, können
die Arme 28 auch unmittelbar an den Schlitten 21 angreifen.
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Da
die druckluftbeaufschlagten Zylinder 26 nicht synchron
ein- und auslaufen, würde
dies zu einer schlängelnden
Bewegung des Rahmens 20 und der Schlitten 21 führen. Um
dies zu verhindern, sind Lenkerpaare 29 vorgesehen (vgl. 2),
die außen an
den Anlenkpunkten der Arme 28 und innen in der Mitte der
Maschine an Klemmstücken 30 schwenkbar
gelagert sind, die auf einer in der Ringspinnmaschine längsgeführten Schub/Zugstange 31 befestigt sind.
Die Zugstange 31 ist an den Zwischengestellen 1 geführt. Die
Anordnung der Lenkerpaare 29 bewirkt, dass sich ihre äußeren Anlenkpunkte
synchron nach innen bzw. außen
bewegen, dass also der Rahmen 20 und die Schlitten 21 beim
Verschieben in gerader Linie bleiben.
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Wie
aus 2 im oberen Bereich ersichtlich, sind die Lenkerpaare 29, 29' jeweils spiegelbildlich gegensinnig
angeordnet, um einseitigen Schub/Zug innerhalb des Maschinengestells
zu vermeiden. Hierzu ist eine zweite Schub/Zugstange 32 erforderlich, die
sich gegenläufig
zur Schubstange 31 bewegt.
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Durch
ein hier nicht dargestelltes, ortsfest gelagertes Ritzel, das in
Verzahnungen der beiden Schub/Zugstangen 31 und 32 eingreift,
kann synchrone gegenläufige
Bewegung dieser Schub/Zugstangen erreicht werden. Die Bewegungsrichtung
der beiden Schub/Zugstangen sind durch Doppelpfeile a/e für „auswärts" und „einwärts" gekennzeichnet.
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- 1
- Zwischengestell
- 2
- Spindelbank
- 3
- Spindeln
- 4
- Fadenführer
- 5
- Ausgangszylinderpaar
- 6
- Kops
- 7
- Ringbank
- 8
- Ring
- 9
- Leere
Hülse
- 10
- Transportband
- 11
- Spulenwechselvorrichtung
- 12
- Langer
Scherenhebel
- 13
- Lagerbock
des Scherenhebels 12
- 14
- Greiferbalken
- 15
- kurzer
Scherenhebel
- 16
- Lagerbock
des Scherenhebels 13
- 17
- Hub-Schub/Zugstange
- 18
- Greifer
- 19
- Lager
der Hub-Schub/Zugstange 17
- 20
- Rahmen
- 21
- Schlitten
- 22
- Führungsstangen
- 23
- Führungsbüchse
- 24
- Fuß des Zwischenständers
- 25
- Schienen
des Transportbandes 10
- 26
- Kolben
- 27
- Kolbenstange
- 28
- Arm
- 29
- Lenker
- 30
- Klemmstück
- 31
- Schub/Zugstange
- 32
- Schub/Zugstange