DE102005042592B3 - Ringspinnmaschine mit einer Spulenwechselvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Um ein gleichmäßiges, synchrones Ein- und Ausfahren von geradlinig bewegbaren Spulenwechselvorrichtungen 11 an Ringspinnmaschinen zu erreichen, wird vorgeschlagen, mehrere Lenkerpaare 26 vorzusehen, die an ihren äußeren Enden mit die Spulenwechselvorrichtungen tragenden, linear nach innen und außen verschiebbaren Schlitten 21 und an ihren inneren Enden mit Klemmstücken 27 verbunden sind, die auf einer längs der Maschine verschiebbaren Schubstange 28 angeordnet sind. DOLLAR A Um einseitige Belastungen vom Maschinengestell fern zu halten, sind die Lenkerpaare 26 vorzugsweise wechselweise spiegelbildlich angeordnet und mit einer zweiten, gegenläufig bewegbaren Schubstange 29 verbunden. DOLLAR A Synchrone Bewegung der beiden Schubstangen 28, 29 wird durch ein Ritzel 30 erreicht, das in Verzahnungen beider Schubstangen eingreift.
Description
- An Ringspinnmaschinen werden die vollen Kopse und die leeren Hülsen mittels selbsttätiger Spulenwechselvorrichtungen von den Spindeln abgezogen bzw. auf diese aufgesteckt. Diese Spulenwechselvorrichtungen sind entlang der Ringspinnmaschine mit mehreren beweglichen Scherensystemen ausgestattet, mittels deren die Spulen- bzw. Hülsengreifer tragenden Greiferbalken auf und ab fahrbar sind. Zum Bewegen dieser Scherensysteme dienen in der Regel längs der Ringspinnmaschine verschiebbare Hub-Schub/Zugstangen, an denen die Scherensysteme angelenkt sind.
- Um abgezogene Kopse um die Spindelbank herum nach unten unter die Spindelbank führen und dort auf ein Transportband aufstecken bzw. die leeren Hülsen umgekehrt nach oben führen zu können, sind diese Scherensysteme in der Regel um eine in der Nähe des Transportbandes angeordnete Welle, als die vorzugsweise die Hub-Schub/Zugstangen der Scherensysteme dienen, ausschwenkbar. Bei diesem Ausschwenken bewegen sich die Greiferbalken in den Bediengang zwischen den Maschinen – wenn an zwei benachbarten Ringspinnmaschinen gleichzeitig Wechselvorgänge ablaufen, kann der Bediengang unzulässig eingeengt werden. Im Stand der Technik sind jedoch bereits Spulenwechselvorrichtungen bekannt, die diese Schwenkbewegung nicht aufweisen.
- So zeigen die
DE 17 85 217 C , dieUS 3,905,184 A , dieDE 23 16 970 A und dieGB 1 378 659 A - Die
DE 22 59 168 A zeigt eine Ausführungsform, bei der an den oberen Enden der nicht ausschwenkbaren Hub-Scherensysteme weitere Verschiebe-Scherensysteme angeordnet sind, die ein Aus- und Ein-Schwenken der an ihnen angeordneten Greiferbalken bewirken. - In den dieselbe Erfindung betreffenden
GB 2 155 510 A US 4,571,930 A werden die senkrecht beweglichen Scherensysteme mittels liegender Scherensysteme aus- und eingefahren, die durch Schub/Zugstangen antreibbar sind. Diese Schubstangen werden durch auf ihnen angeordnete Kolben bewegt, die in von den Schub/Zugstangen durchsetzten Zylindern laufen. Diese Ausführungsform erfordert Sonderanfertigungen von Zylinder/Kolben-Einheiten. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeiden des Ausschwenkens der Scherensysteme deren Aus- und Einfahren synchron, ohne wellenförmiges Auslenken und unter aufrecht Erhalten der geradlinigen Ausrichtung der Hubglieder zu bewirken.
- Die Erfindung erfüllt die gestellte Aufgabe durch die im Hauptanspruch genannten Merkmale.
- Um das geradlinige Aus- und Einfahren zu erreichen, sind schräg verlaufende Lenkerpaare vorgesehen, die in Maschinenmitte mit einer Schub/Zugstange verbunden sind. Vorteilhafter Weise sind zwei gegenläufige Schub/Zugstangen vorgesehen, an denen spiegelbildlich angeordnete Lenkerpaare angelenkt sind.
- Zwei parallele Schub/Zugstangen können Verzahnung aufweisen, in die ein gemeinsames Zahnritzel eingreift und gegenläufiges Bewegen der Schub/Zugstangen sicherstellt.
- In einer Weiterbildung ist das Ritzel zwischen den beiden Schub/Zugstangen mit einem Antriebsmotor verbunden, der das Verschieben der Schub/Zugstangen bewirkt. In einer anderen Weiterbildung wird das Verschieben der Schub/Zugstangen zum Aus- und Einfahren der Scherensysteme durch an den Schub/Zugstangen angreifende Zylinder/Kolbeneinheiten bewirkt, wobei dem Ritzel nur die Funktion zukommt, gegenläufiges synchrones Bewegen der Schub/Zugstangen und damit geradliniges Aus- und Einfahren sicher zu stellen.
- In den Figuren der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
-
1 zeigt den teilweisen, stark vereinfachten Querschnitt durch den unteren Teil einer Ringspinnmaschine; -
2 die durch Weglassen vieler Bauteile ebenfalls stark vereinfachte Draufsicht auf die Verschiebeorgane der Spulenwechselvorrichtung. - Im unteren Teil eines Zwischenständers
1 einer Ringspinnmaschine sind in Spindelbänken2 Spindeln3 gelagert. Oberhalb der Spindeln sind Fadenführer4 und die Ausgangswalzen5 des Streckwerkes der Ringspinnmaschine angedeutet. Die Kopse6 sind voll und stehen zum Auswechseln an. Die Ringbank7 mit den Spinnringen8 ist bereits abgesenkt. - Die vollen Kopse
6 sind gegen leere Hülsen9 auszuwechseln, die unterhalb der Spindelbänke2 auf Transportbändern10 bereit stehen. Zum Austausch dienen geläufige Spulenwechselvorrichtungen11 mit mehreren, über die Länge der Ringspinnmaschine verteilten Scherensystemen. Diese Scherensysteme weisen lange Scherenhebel12 auf, die an ihren unteren Enden an Lagerböcken13 schwenkbar sind, während sie an ihrem oberen Enden schwenkbar an Greiferbalken14 angelenkt sind. In der Längsmitte der langen Scherenhebel12 sind kurze Scherenhebel15 angelenkt, die an ihrem unteren Ende schwenkbar mit einem Mitnehmer16 verbunden sind, der auf einer längs der Ringspinnmaschine verschiebbaren Schub/Zugstange17 befestigt ist. Diese Schub/Zugstange dient also zur Höhenbewegung der Greiferbalken14 , an denen im Abstand der Spindelteilung der Anzahl der Spindeln einer Maschinenseite entsprechende Spulen- bzw. Hülsengreifer18 sitzen. - Wie ersichtlich, muss der Greiferbalken
14 auf seinem Weg zwischen den auf den Spindeln3 aufgesteckten vollen Kopsen6 und den Kopshaltern auf den Transportbändern10 bzw. umgekehrt die Spindelbank2 umfahren. Geläufig ist, die Scherensysteme11 hierzu auszuschwenken. - Erfindungsgemäß ist aber vorgesehen, die Scherensysteme geradlinig auszuschieben. Um dies zu ermöglichen, sind die Lagerböcke
13 , die Lagerböcke19 , in denen die Schub/Zugstange17 verschiebbar ist, und ein Rahmen20 auf einer Mehrzahl entlang der Maschine angeordneter Schlitten21 angeordnet, die mittels je zweier Schubstangen22 in festen Führungsbüchsen23 verschiebbar sind, die an den Füßen24 der Zwischenständer1 angebracht sind. Dagegen sind die Führungsglieder25 der Transportbänder10 ortsfest auf die Führungsbüchsen23 aufgesetzt. - Zum Verschieben der Schlitten
21 dienen insbesondere aus2 ersichtliche Lenkerpaare26 , die mit ihrem äußeren Ende am Rahmen20 angreifen, über die die Schlitten verschoben werden. Falls auf den Rahmen verzichtet sein sollte, können die Lenker auch unmittelbar an den Schlitten21 angreifen. - Die Lenkerpaare
26 sind an ihrem inneren Ende in der Mitte der Maschine an einem Klemmstück27 angelenkt, das auf einer in der Ringspinnmaschine längs geführten Schub/Zugstange28 befestigt ist. Die Schub/Zugstange28 ist an den Zwischengestellen1 geführt. Die Anordnung der Lenkerpaare26 bewirkt, dass sich ihre äußeren Anlenkpunkte synchron nach innen bzw. außen bewegen, dass also der Rahmen20 und die Schlitten21 beider Seiten und über die ganze Länge der Ringspinnmaschine beim Verschieben in gerader Linie bleiben. - Wie aus
2 im oberen Bereich ersichtlich, sind die Lenkerpaare26 ,26' jeweils gegensinnig angeordnet, um einseitigen Schub/Zug innerhalb des Maschinengestells zu vermeiden. Hierzu ist eine zweite Schub/Zugstange29 erforderlich, die sich parallel und gegenläufig zur Schubstange28 bewegt. - Durch mindestens ein ortsfest gelagertes Ritzel
30 , das in die Verzahnungen31 ,32 der beiden Schub/Zugstangen28 und29 eingreift, kann synchrone gegenläufige Bewegung dieser Schub/Zugstangen erreicht werden. Das Ritzel30 kann über eine Zahnradübersetzung mittels Übersetzungs-Stirnzahnrädern33 und34 von einem drehrichtungsumkehrbaren Elektromotor35 gedreht und somit das Aus- und Einfahren des Rahmens20 bzw. der Schlitten21 bewirkt werden. Der Elektromotor35 ist zu diesem Zweck durch die Steuerung der Ringspinnmaschine wechselweise in einer von zwei Drehrichtungen antreibbar. Es versteht sich, dass das Ritzel30 und/oder der Elektromotor35 entlang sehr langer Ringspinnmaschinen mehrfach angeordnet werden können. - Anstelle des Elektromotors
35 können auch, wie nicht näher dargestellt, an einer oder an beiden Schub/Zugstangen28 ,29 wechselweise beaufschlagbare Kolben/Zylindereinheiten angeordnet werden, die die Bewegung dieser Schub/Zugstangen und damit das Aus- und Einfahren der Spulenwechselvorrichtung bewirken. Auch hier ist ein den synchronen Gegenlauf der Schubstangen sicherndes Ritzel30 vorgesehen. -
- 1
- Zwischengestell
- 2
- Spindelbank
- 3
- Spindeln
- 4
- Fadenführer
- 5
- Ausgangszylinderpaar
- 6
- Kops
- 7
- Ringbank
- 8
- Ring
- 9
- Leere Hülse
- 10
- Transportband
- 11
- Spulenwechselvorrichtung
- 12
- Langer Scherenhebel
- 13
- Lagerbock
des Scherenhebels
12 - 14
- Greiferbalken
- 15
- kurzer Scherenhebel
- 16
- Lagerbock
des Scherenhebels
13 - 17
- Hub-Schub/Zugstange
- 18
- Greifer
- 19
- Lager
der Hub-Schub/Zugstange
17 - 20
- Rahmen
- 21
- Schlitten
- 22
- Führungsstangen
- 23
- Führungsbüchse
- 24
- Fuß des Zwischenständers
- 25
- Führungsschienen
des Transportbandes
10 - 26
- Lenker
- 27
- Klemmstück
- 28
- Schub/Zugstange
- 29
- Schub/Zugstange
- 30
- Ritzel
- 31
- Verzahnung
in der Schub/Zugstange
28 - 32
- Verzahnung
in der Schub/Zugstange
29 - 33
- Übersetzungszahnrad
- 34
- Übersetzungszahnrad
- 35
- Elektromotor
Claims (5)
- Ringspinnmaschine mit einer Spulenwechselvorrichtung zum selbsttätigen Abziehen voller Spulen und Aufstecken leerer Hülsen von den bzw. auf die Spindeln der Ringspinnmaschine, mit nicht schwenkbaren, geradlinig ausfahrbaren Hub-Scherensystemen zum Bewegen die Greifer tragender Greiferbalken, dadurch gekennzeichnet, dass die Hub-Scherensysteme (
11 ) an quer zur Längsachse der Ringspinnmaschine verschiebbaren Schlitten (21 ) gelagert sind, die durch Lenkerpaare (26 ) verschiebbar sind, die schräg zur Maschinenlängsachse verlaufen und dort gemeinsam mit mindestens einer durch die Maschine längsgeführten Schub/Zugstange (28 ,29 ) verbunden sind. - Ringspinnmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei, synchron gegenläufig längsgeführte Schub/Zugstangen (
28 ,29 ) vorgesehen sind, zu denen Lenkerpaare (26 ,26' ) in spiegelbildlich entgegengesetzter Richtung laufen. - Ringspinnmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die synchrone gegenläufige Bewegung der beiden längsgeführten Schub/Zugstangen (
28 ,29 ) mittels mindestens eines ortsfest gelagerten Ritzels (30 ) erzielt wird, das gleichzeitig in Verzahnungen (31 ,32 ) der Schub/Zugstangen eingreift. - Ringspinnmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines von mehreren Ritzeln (
30 ) mittels eines in seiner Drehrichtung umkehrbaren Elektromotors (35 ) antreibbar ist. - Ringspinnmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der beiden Schub/Zugstangen (
28 ,29 ) mittels einer wechselseitig beaufschlagbaren Zylinder/Kolbeneinheit bewegbar sind.
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