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Die
Erfindung betrifft eine Hubeinrichtung zum Abnehmen einer vollen
und/oder Zuführen
einer leeren Spulenhülse
von einer Spindelbank beispielsweise einer Ringspinnmaschine zu
und von einem unterhalb der Spindelbank angeordneten Sammelbalken
od. dgl., wobei ein Dofferbalken über zumindest eine Schere gelenkig
mit einer zumindest teilweise als Spindel ausgebildeten Stange verbunden
ist.
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In
bekannten Ringspinnmaschinen erfolgt heute das Zuführen neuer,
leerer Spulenhülsen
zur Spindelbank und das Abführen
voller Spulenhülsen
vollautomatisch, wobei eine entsprechende Doffereinrichtung vorgesehen
ist. Mittels dieser Doffereinrichtung werden volle Spulenhülsen von
Spindeln der Spindelbank abgenommen und in der Regel vor einem gemeinsamen
Abtransport zwischengelagert. Desgleichen werden durch die Doffereinrichtung
neue, leere Spindelhülsen
auf die Spindeln der Spindelbank aufgesteckt.
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Aus
der
DE-OS 22 18 580 ist
eine Hubvorrichtung für
eine eine Vielzahl von Greifern zum Ergreifen von vollen und/oder
leeren Hülsen
aufweisenden Greiferbank einer selbsttätigen Hülsenwechseleintrichtung an
Spinn- oder Zwirnmaschinen bekannt, bei der die Greiferbank mittels mindestens
zwei im Längsabstand nebeneinander
angeordneten, gleichschenkligen, bewegungsmässig miteinander gekoppelten
Geradführungsgelenksystemen
senkrecht zu ihrer Längsrichtung
gerad geführt
ist und mindestens eine Antriebsvorrichtung vorgesehen ist, mittels
welcher die Greiferbank gehoben und gesenkt werden kann. Bei dieser
Antriebseinrichtung handelt es sich um eine hydraulische Kolben-,
Zylinder-Einheit.
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Eine
Hubeinrichtung der eingangs erwähnten
Art ist in der
DE-OS 22 08 191 aufgezeigt.
Bei dem dort gezeigten Abziehapparat befinden sich an einem Dofferbalken
sowohl leere Spulenhülsen,
wie auch bereits fertiggestellte Spulen, wobei dieser Dofferbalken über eine
Schere mit einer etwa parallel zum Dofferbalken angeordneten Spindel
verbunden ist. Mit Hilfe dieser Scheren kann der Dofferbalken angehoben
oder abgesenkt werden.
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Da
heute in der Regel ein Absenken des Dofferbalkens bis fast hin zum
Maschinenfuss erfolgt, bietet eine derartige Schere in der unteren
Arbeitsstellung ein sehr ungünstiges
Hebelverhältnis.
Dieses ungünstige Hebelverhältnis wirkt
sich noch erschwerend aus, weil der Dofferbalken insbesondere mit
den daran angeordneten vollen Spule relativ schwer ist. Bei einem
Spindelantrieb wirken deshalb erhebliche Zugkräfte auf den beweglichen Teil
der Schere, so dass es hier zu erheblichen Verschleisserscheinungen
in den entsprechenden Lagerungen kommt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Tätigkeit
der Hubeinrichtung insoweit zu verbessern, als gerade in kritischen
Arbeitslagen die Wirkungsweise der Scheren unterstützt wird.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe führt,
dass der Stange eine Einrichtung zum Abstützen des Dofferbalkens nahe
einer unteren Endlage der Schere zugeordnet ist.
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Gerade
die untere Endlage der Schere ist ein äusserst kritischer Punkt bezüglich der
Hebelverhältnisse,
da hier der Drehpunkt der Schere und die beiden gelenkigen Verbindungspunkte
ein immer enger werdendes Dreieck bilden. Die eigentliche, bewegliche
Anlenkung der Schere an die Spindelstange entfernt sich immer mehr
von der fixen Anlenkung des anderen Scherenteils. Wird in dieser
Endlage der Dofferbalken abgestützt,
so werden diese ungünstigen
Hebelverhältnisse
ausgeglichen. Hierdurch wird nicht nur ein Dämpfen des Absenkens des Dofferbalkens
bewirkt, sondern auch eine Unterstützung des Anhebens, so dass
in beiden Fällen
die entsprechende Gleitlagerung unterstützt und damit deren Verschleiss
vermindert wird.
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Bevorzugt
soll in der Einrichtung zum Abstützen
des Dofferbalkens ein kommpressibler Kraftspeicher angeordnet sein,
der zum einen die Druckkräfte
des Dofferbalkens aufnehmen, zum anderen sich aber wieder entspannen
kann, wobei er das Anheben des Dofferbalkens unterstützt. Ein
solcher Kraftspeicher kann in einem einfachen Ausführungsbeispiel
eine Schraubenfeder sein, allerdings sind auch andere hydraulische, pneumatische
od. dgl. Mittel denkbar.
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In
einem einfachen Ausführungsbeispiel
sitzt der Kraftspeicher in einem Aussenrohr und einer Hülse, wobei
die Hülse
in dem Aussenrohr gleitet. Damit die Hülse nicht aus dem Aussenrohr
herausgleitet, ist sie durch entsprechende Bunde in dem Aussenrohr
gefangen.
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Der
Dofferbalken kann selbst auf diese Einrichtung zum Abstützen des
Dofferbalkens auftreffen oder aber einen gesonderten seitlichen
Anschlag aufweisen. Dabei kommt es auf die entsprechende Raumaufteilung
nahe einer Ringspinnmaschine an.
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Bevorzugt
ist die Schere, wie bekannt, aus einem Kurzarm und einem Langarm
gebildet, wobei der Langarm den Dofferbalken mit der Spindelstange
verbindet. Der Kurzarm greift den Langarm etwa mittig an und liegt
andernends an bzw. nahe der Spindelstange fest. Der Langarm dagegen
geht eine gelenkige Verbindung mit einer Scherennabe ein, welche
die Spindelstange umfängt
und welche bei Drehung der Spindelstange entlang dieser wandert.
Hierdurch findet ein Öffnen
oder Schliessen der Schere statt.
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Die
Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
sowie anhand der Zeichnung näher
erläutert;
diese zeigt in
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1 eine
schematisch dargestellte Seitenansicht einer erfindungsgemässen Spinnmaschine;
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2 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Hubeinrichtung für einen
Dofferbalken;
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3 eine
Draufsicht auf einen vergrössert
dargestellten Auusschnitt aus der Hubeinrichtung gemäss 2;
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4 eine
Stirnansicht der Hubeinrichtung gemäss 3 in einer
Gebrauchslage;
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5 eine
Stirnansicht von Teilen der Hubeinrichtung in einer anderen Gebrauchslage.
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Von
einer Ringspinnmaschine R ist in 1 ein Maschinengestell 1 mit
einer Spindelbank 2 angedeutet. Auf der Spindelbank 2 sitzt
eine Spulenhülse 3 und
wird von einem Ringrahmen 4 umfangen. Über dem Ringrahmen 4 ist
ein Ballonring 5 und darüber ein Fadenführer 6 angedeutet.
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Unterhalb
der Spindelbank 2 sind auf einem Sammelbalken 7 Hülsen 8 angeordnet,
wobei diese Hülsen 8 auf
entsprechenden, nicht näher
gezeigten Spindeln oder Dornen stecken. Mittels einer Hubeinrichtung 10 können leere
Hülsen 8 angehoben
und auf Spindeln 6 der Spindelbank 2 aufgesteckt
werden. Ebenfalls können
mittels der Hubeinrichtung 10 Spulenhülsen von der Spindelbank 2 entnommen
und auf dem Sammelbalken 7 bzw. den entsprechenden Dornen
abgesetzt werden, damit dann volle Spulen einer Ringspinnmaschine
R gemeinsam weitertransportiert werden können. Die Hubeinrichtung 10 ist
in 2 näher
dargestellt. Dabei ist ein Dofferbalken 11 über Scheren 12 mit
einer Stange 13 verbunden. Diese Stange 13 sitzt
in einem entsprechenden Stangenlager 14, welches im vorliegenden
Ausführungsbeispiel
dem Sammelbalken 7 angeformt ist. Im Stangenlager 14 kann
die Stange 13 in Richtung des Doppelpfeiles 15 (siehe 4 und 5) drehen,
wodurch die gesamte Hubeinrichtung 10 in Richtung z hin-
und hergeschwenkt werden kann. Diese Schwenkbewegung z wird zum
Aufnehmen und Absetzen der jeweiligen vollen bzw. leeren Spindelhülse benötigt.
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Am
Dofferbalken sind nicht näher
dargestellte bzw. in den 4 und 5 nur schematisch
dargestellte Greifeinrichtungen 16 festgelegt, welche die
vollen bzw. leeren Spulenhülsen
ergreifen und von bzw. zur Spindelbank 2 transportieren
können.
Diese Greifer sind allgemein bekannt und an anderer Stelle im Stand der
Technik beschrieben.
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Jede
Schere 12 besteht aus einem Langarm 17, welcher
einerseits über
ein Drehgelenk 18 mit dem Dofferbalken 11 und
andererseits über
ein Drehgelenk 19 mit einer Scherenarmnabe 20 verbunden
ist. Diese Scherenarmnabe 20 ist hülsenförmig ausgebildet und umfängt die
Stange 13, wobei die Stange 13 zumindest im Bereich
der Bewegung der Scherenarmnabe 20 als Spindelstange ausgebildet
ist oder einen entsprechenden Spindelabschnitt aufweist.
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Etwa
mittig geht ein Kurzarm 21 über ein weiteres Drehgelenk 22 eine
Verbindung mit dem Langarm 17 ein, wobei der Kurzarm 21 andererseits über ein
Drehgelenk 23 an einer am Maschinengestell 1 fixierten Schwenknabe 24 festgelegt
ist. Diese Schwenknabe 24 umfasst ein Stangenlager 25,
in welchem die Stange 13 bzw. Spindel ungehindert drehen
kann. Durch die Drehung der Stange erfolgt eine Verschiebung der
Scherenarmnabe 20 in Richtung x, wodurch die Schere 12 geöffnet oder
geschlossen und damit der Dofferbalken 11 angehoben oder
abgesenkt wird.
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Ein
Drehen der Stange 13 bzw. Spindel wird mittels eines nur
schematisch dargestellten Antriebs 26 bewirkt. Dieser Antrieb 26 kann
beispielsweise aus einem Elektromotor 27 bestehen, der über ein
Winkelgetriebe 28 mit einer Schneckenwelle 29 verbunden
ist. Diese Schneckenwelle 29 greift mit einem entsprechenden
Schneckenrad 30 in ein Gewinde 31 an der Stange 13 ein,
so dass diese gedreht wird. Hierbei sind das Gewinde 31 und
das Schneckenrad 30 in einer entsprechenden ortsfesten
Halterung 32 angeordnet. Nahe dem Stangenlager 25 ist
an einem Winkelhalter 33 eine Einrichtung 34 zum
Abstützen
des Dofferbalkens 11 vorgesehen. Anstelle des Winkelhalters 33 kann
auch ein Teil des Stangenlagers 14 der Halterung der Einrichtung 34 zum
Abstützen
des Dofferbalkens 11 dienen. Diese Einrichtung 34 besteht,
wie in den 3 bis 5 schematisch
dargestellt aus einem Aussenrohr 35, welches einerseits
auf dem Stangenlager 14 aufsitzt und andererseits mittels
eines Bundes 36 eine Öffnung 37 umschliesst.
In dieser Öffnung 37 gleitet
eine Hülse 38, wobei
diese Hülse 38 innerhalb
des Aussenrohres 35 nochmals einen Bund 39 besitzt,
so dass die Hülse 38 nicht
aus dem Aussenrohr 35 herausgleiten kann.
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Innerhalb
des Aussenrohres 35 und der Hülse 38 befindet sich
eine Schraubenfeder 40, welche die Hülse 38 in der in 5 gezeigten
ausgefahrenen Gebrauchslage hält.
Sobald der Dofferbalken 11 in die Nähe der Hülse 8 kommt, trifft
ein seitlicher Anschlag 41 auf die Hülse 38 und presst
die Schraubenfeder 40, wie in den 3 und 4 gezeigt,
zusammen. Hierdurch wird zum einen das Absenken des Dofferbalkens 11 und damit
der entsprechenden mitgeführen
Spulenhülse
gebremst, zum anderen wird aber auch ein Anheben des Dofferbalkens 11 wieder
durch den Druck der Schraubenfeder 40 unterstützt, so
dass die Arbeit der Scheren 12 gerade in einer kritischen
Arbeitslage von der Einrichtung 34 zum Abstützen des
Dofferbalkens 11 wesentlich unterstützt wird. Auch findet eine
erhebliche Zugentlastung für
die Stange 13 bzw. Spindel statt, so dass ein Verschleiss
zwischen Spindel und Scherenarmnabe 20 vermindert ist.
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Der
seitliche Anschlag 41 kann im übrigen, wie in 2 gezeigt,
neben dem Drehgelenk 18 an dem Dofferbalken 11 vorgesehen
sein, Drehgelenk 18 und Anschlag 41 können aber
auch zusammen durch eine separate Befestigungshülse 42 auf dem Dofferbalken 11,
wie in 3 gezeigt, festgelegt sein.
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