DE102005037063B3

DE102005037063B3 - Vorrichtung zur Herstellung des Eckbereichs einer haubenförmigen Abdeckung und Verfahren zu seiner Herstellung

Info

Publication number: DE102005037063B3
Application number: DE200510037063
Authority: DE
Inventors: Karl-Heinz Beckmann
Original assignee: BECKMANN MASCHINEN GmbH
Current assignee: BECKMANN AUTOMATION GMBH, 48607 OCHTRUP, DE
Priority date: 2005-08-05
Filing date: 2005-08-05
Publication date: 2006-10-05
Anticipated expiration: 2025-08-06

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung des Eckbereichs einer haubenförmigen Abdeckung aus einer Textil- oder Vliesbahn mit einer in einer Arbeitsmaschine integrierten, hin und her verfahrbaren Näh- und Schneidemaschine, einer in Beschickungsrichtung vor dem Weg der Näh- und Schneidemaschine im Bereich einer Arbeitsunterlage angeordneten Klemmeinrichtung, einem in Beschickungsrichtung vor dem Weg der Näh- und Schneidemaschine angeordneten und in Beschickungsrichtung hin und her verfahrbaren Formschwert, wobei das Formschwert als rechtwinkliges Dreieck ausgebildet ist, dessen Spitze in Beschickungsrichtung weist. Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Verfahren zur Herstellung eines Eckbereiches einer haubenförmigen Abdeckung.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung des Eckbereichs einer haubenförmigen Abdeckung aus einer Textil- oder Vliesbahn, z. B. für einen Matratzenbezug, eine Husse od. dgl. Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Verfahren zur Herstellung des Eckbereichs. In dem vorliegenden Schutzrecht wird nur Schutz für eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 bzw. ein Verfahren gemäß Anspruch 4 soweit beansprucht, wie die Vorrichtung und das Verfahren zur Herstellung des Eckbereiches einer haubenförmigen Abdeckung eingesetzt wird, die aus einer Textil- oder Fließbahn besteht.
Bei der Herstellung derartiger haubenförmiger Abdeckungen bereitet die Herstellung der Ecknähte relativ große Schwierigkeiten, und hier war bisher ein großer Anteil von Handarbeit erforderlich, um diese Ecknähte in Abhängigkeit der Höhe der Haube, also der Höhe der Seitenwand der Haube, herzustellen.

Aus der DE 40 08 148 C2 , die 1990 der Fachwelt bekannt wurde, ist eine Nähgutfalteinrichtung für eine Nähmaschine bekanntgeworden, bei der als Ausführungsbeispiel ein Taschenstoff als Nähgut auf ein Faltschwert aufgelegt wird und durch Faltstücke umgebogen wird. Eine solche Einrichtung gibt keinen Hinweis darauf, wie eine haubenförmige Abdeckung voll maschinell hergestellt werden kann.

Aus der DE 44 28 426 , die 1996 der Fachwelt bekannt wurde, ist eine Vorrichtung zum Konfektionieren von großflächigen Tüchern bekanntgeworden. Hier wird zwar die Kombination eines Nähvorganges mit einem Schneidvorgang beschrieben, aber auch diese Literaturstelle hat den Fachleuten keine Anregung gegeben, den Eckbereich einer haubenförmigen Abdeckung maschinell herzustellen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der das Nähen des Eckbereiches, also das Herstellen der Ecknähte, vereinfacht und zumindest teilautomatisiert wird, wobei die Höhe der Haube ohne große Umrüstung den jeweiligen Anforderungen angepaßt werden kann, d. h. also die Länge der Ecknähte leicht variiert werden kann.

Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen erläutert.

Mit anderen Worten ausgedrückt schlägt die Erfindung vor, daß in einer Arbeitsmaschine integriert eine hin und her verfahrbare Näheinheit (im nachfolgenden nur Nähmaschine bezeichnet) und Schneidemaschine vorgesehen wird. Diese Arbeitsmaschine weist eine Arbeitsunterlage auf, in der das zu bearbeitende Werkstück eingeführt werden kann, wobei in Beschickungsrichtung vor dem Weg der Näh- und Schneidemaschine im Bereich dieser Arbeitsunterlage eine Klemmvorrichtung vorgesehen ist, mit der nach Einführen des Werkstückes dieses festgeklemmt werden kann. Weiterhin ist in Beschickungsrichtung vor dem Weg der Näh- und Schneidemaschine ein Formschwert vorgesehen, das als rechtwinkliges Dreieck ausgebildet und mit einer Spitze nach vorne gerichtet ist, wobei dieses Formschwert in den Bereich des Weges der Näh- und Schneidemaschine gefahren werden kann.

Die Arbeitsweise und das erfindungsgemäße Verfahren mit dieser Einrichtung ist derart, daß auf das Formschwert der herzustellende Eckbereich der Textil- oder Vliesbahn aufgelegt wird, wobei dieser Eckbereich das Formschwert umschlingt. Hier wird also eine dreieckige Form des Eckbereiches geschaffen, und nunmehr kann das Formschwert und damit die aufgelegte Bahn in den Bereich unter die Klemmvorrichtung und in den Weg der Näh- und Schneidemaschine eingefahren werden. Anschließend wird die Klemmvorrichtung in Tätigkeit gesetzt und legt die Textil- oder Vliesbahn auf der Arbeitsunterlage fest, worauf das Formschwert zurückgezogen wird, natürlich die festgelegte Textil- oder Vliesbahn in der Arbeitsmaschine verbleibt. Anschließend wird die Näh- und Schneidemaschine in Tätigkeit gesetzt, die nunmehr den überstehenden Zwickel der eingelegten Bahn abschneidet und zusammennäht. Nach Anheben der Klemmvorrichtung kann nunmehr das Arbeitsstück entfernt werden und die entsprechende Ecke ist hergestellt.

Vorzugsweise ist mit der Näh- und Schneidemaschine auch eine Ausrüstung zur Herstellung einer Überwendlichnaht kombiniert, so daß sofort die Kante der beschnittenen und vernähten Bahn gegen Ausfransen sicher verschlossen ist.

Die Vorschubweite des Formschwertes oder die Einschubtiefe des Formschwertes in den Bereich der Arbeitsunterlage ist ein stellbar, so daß dadurch leicht unterschiedlich große Eckbereiche hergestellt werden können.

Die einzelnen Arbeitsschritte, wie Einfahren des Formschwertes, Festklemmen der Textilbahn, Vorfahren und Zurückfahren der Näh- und Schneidemaschine, Öffnen der Klemmvorrichtung usw. können selbständig ablaufen, können aber auch jeweils unmittelbar von Hand provoziert werden, wobei entsprechende Hydraulik- oder Druckluftzylinder die entsprechenden Bewegungen veranlassen.

Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen zeigen dabei in
1 eine Ansicht auf den eigentlichen Arbeitsbereich der Arbeitsmaschine, in
2 eine Stoffbahn, die auf das Formschwert aufgelegt ist, in
3 die in die Arbeitsmaschine eingelegte Stoffbahn bei zurückgezogenem Formschwert nach Tätigwerden der Näh- und Schneidemaschine, in
4 den mit einer Naht und einer Kettelung versehenen Stoffbereich und in
5 die aufgeklappte Ecke.
In 1 ist schematisch eine Näh- und Schneidemaschine 1 dargestellt, die auf nicht dargestellten Führungen hinter einer Arbeitsunterlage 2 verfahrbar ist. Oberhalb der Arbeitsunterlage 2 ist eine Klemmeinrichtung 3 vorgesehen, die auf die Arbeitsunterlage 2 absenkbar ist. In Beschickungsrichtung F (3) vor der Arbeitsunterlage 2 ist ein Formschwert 4 vorgesehen, das auf einem Träger 9 in Beschickungsrichtung F hin und her verfahrbar ist, wobei die Tiefe des Eindringens des Formschwertes 4 unter die Klemmvorrichtung 3 und über die Arbeitsunterlage 2 durch eine Stellvorrichtung 10 einreguliert werden kann.
Die an der Stellvorrichtung 10 vorgesehene vordere Anschlagplatte 11 kann mit einer Anschlagplatte 12 an der Maschine in Kontakt kommn und begrenzt damit den Weg des Formschwertes 4.
Auf das Formschwert 4 kann der Teil einer Stoffbahn 5 aufgelegt werden, wobei diese Stoffbahn 5 das Formschwert 4 umschlingt. Anschließend wird diese Stoffbahn 5 auf dem Formschwert 4 in die Maschine eingeführt, und zwar oberhalb der Arbeitsunterlage 2 und unterhalb der Klemmeinrichtung 3. Hat das Formschwert 4 seine entsprechende Eindringtiefe erreicht, d. h. kommt der Anschlag 11 mit der Anschlagplatte 12 in Kontakt. Dann senkt sich die Klemmeinrichtung 5 ab und legt damit die von dem Formschwert 4 getragene Stoffbahn 5 fest. Anschließend wird das Formschwert 4 zurückgefahren und nunmehr kann durch entsprechende Steuerung die Näh- und Schneidemaschine 1 vorfahren und schneidet das über ihren Weg hinausstehende Zwickelteil der Stoffbahn 5 ab. Anschließend fährt die Schneidemaschine 1 zurück, die Klemmeinrichtung 3 öffnet sich und das so hergestellte Eckstück kann der Maschine entnommen werden.
Dieses Eckstück ist in 4 dargestellt und weist eine Naht 6 und eine Überwendlichnaht 7 auf, wobei nach Aufklappen dieses Werkstückes der Eckbereich 8 gebildet werden kann.

Claims

Vorrichtung zur Herstellung des Eckbereichs einer haubenförmigen Abdeckung aus einer Textil- oder Vliesbahn, gekennzeichnet durch eine in einer Arbeitsmaschine integrierte, hin und her verfahrbare Näheinheit und Schneidemaschine (1), eine in Beschickungsrichtung (F) vor dem Weg der Näheinheit und Schneidemaschine (1) im Bereich einer Arbeitsunterlage (2) angeordnete Klemmein richtung (3), ein in Beschickungsrichtung (F) vor dem Weg der Näheinheit und Schneidemaschine (1) angeordnetes und in Beschickungsrichtung (F) hin und her verfahrbares Formschwert (4), wobei das Formschwert (4) als rechtwinkliges Dreieck ausgebildet ist, dessen Spitze in Beschickungsrichtung (F) weist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubweite oder Einschubtiefe des Formschwertes (4) einstellbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Näheinheit (1) mit einer Ausrüstung zur Herstellung einer Überwendlichnaht versehen ist.
Verfahren zur Herstellung eines Eckbereichs einer haubenförmigen Abdeckung aus einer Textil- oder Vliesbahn unter Verwendung einer Vorrichtung mit einer in einer Arbeitsmaschine integrierten hin und her verfahrbaren Näheinheit und Schneidemaschine, einer in Beschickungsrichtung vor dem Weg der Näheinheit und Schneidemaschine (1) im Bereich einer Arbeitsunterlage (2) angeordneten Klemmeinrichtung (3), einem in Beschickungsrichtung (F) vor dem Weg der Näheinheit und Schneidemaschine (1) angeordnetes und in Beschickungsrichtung (F) hin und her verfahrbares Formschwert (4), wobei das Formschwert (4) als rechtwinkliges Dreieck ausgebildet ist, dessen Spitze in Beschickungsrichtung (F) weist, dadurch gekennzeichnet, daß der zu bildende Eckbereich der eigentlichen Textil- oder Vliesbahn (5) um das Formschwert (4) gelegt wird, anschließend das Formschwert (4) mit der aufgelegten Bahn (5) in den Arbeitsbereich der Arbeitsmaschine geführt und über eine Klemmvorrichtung dort festgelegt wird, anschließend das Formschwert (4) zurückgezogen wird und die in der Arbeitsmaschine integrierte Näheinheit und Schneidemaschi ne quer zur Beschickungsrichtung (F) verfahren und dadurch der Eckbereich (8) der Bahn (5) gebildet wird.