DE102005016137A1

DE102005016137A1 - Hubgerüst mit einem profilierten Flachriemen als Kraftübertragungsmittel

Info

Publication number: DE102005016137A1
Application number: DE200510016137
Authority: DE
Inventors: Martin Bickert
Original assignee: Linde GmbH
Current assignee: Linde Material Handling GmbH
Priority date: 2005-04-08
Filing date: 2005-04-08
Publication date: 2006-10-12

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Hubgerüst mit einem Flachriemen (FR) als Kraftübertragungsmittel, der über mindestens eine Umlenkrolle (UR) geführt ist. Um die Lebensdauer des Flachriemens (FR) zu erhöhen, weist dieser erfindungsgemäß auf der zur Anlage auf der Umlenkrolle (UR) vorgesehenen Seite mindestens ein Längsprofil (PL) auf, das in Wirkverbindung mit einem sich in Umfangsrichtung erstreckenden Gegenprofil (PG) der Umlenkrolle (UR) steht.

Description

Die Erfindung betrifft ein Hubgerüst mit einem Flachriemen als Kraftübertragungsmittel, der über mindestens eine Umlenkrolle geführt ist.

Ein gattungsgemäßes Hubgerüst ist in der DE 103 54 093 A1 offenbart. Um zu verhindern, dass der Flachriemen von der Umlenkrolle springt, ist diese mit seitlichen Borden versehen. Bei einer ungenauen Ausrichtung des Flachriemens zur Umlenkrolle kann es im Betrieb vorkommen, dass der Flachriemen ständig gegen einen der Borde anläuft. Durch Reibung bedingter, vorzeitiger Verschleiss des Flachriemens kann die Folge sein.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Hubgerüst der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, bei dem die Lebensdauer des Flachriemens erhöht ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Flachriemen auf der zur Anlage auf der Umlenkrolle vorgesehenen Seite mindestens ein Längsprofil aufweist, das in Wirkverbindung mit einem sich in Umfangsrichtung erstreckenden Gegenprofil der Umlenkrolle steht.

Der erfindungswesentliche Gedanke besteht demnach darin, durch eine Profilierung des Flachriemens und der Umlenkrolle eine Seitenführung des Flachriemens auf der Umlenkrolle zu erzeugen, ohne dazu die seitlichen Borde zu nutzen. Damit wird das Auflaufen auf die seitlichen Borde verhindert, mit der Folge, dass reibungsbedingter Verschleiss an den Riemenseiten unterbleibt und damit eine vorzeitige Zerstörung vermieden und die Lebensdauer erhöht wird.

Die ordnungsgemäße Funktion des Flachriemens wird somit weder durch Fertigungstoleranzen noch durch Umwelteinflüsse, wie z. B. Regen oder Ölnebel, beeinflusst.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Flachriemen eine Mehrzahl von seitlich voneinander beabstanden Längsprofilen und die Umlenkrolle eine Mehrzahl von dazu komplementären Gegenprofilen aufweist.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Dabei zeigt
1 die Hauptkomponenten eines Hubgerüstes des Standes der Technik,
2 eine Teilansicht eines erfindungsgemäßen Hubgerüstes in Fahrt-Richtung und
3 einen Schnitt durch die in 2 dargestellte Umlenkrolle.
Das in 1 dargestellte Hubgerüst des Standes der Technik wird auch als „Standard-Hubgerüst" bezeichnet und verfügt über einen Standmast SM, dessen beide seitlich voneinander beabstandete Schienenprofile SP1 und SP2 jeweils ein nach innen gerichtetes C-Profil aufweisen. Mittels mindestens eines Hydraulikzylinders HZ ist ein in dem Standmast SM gelagerter Ausfahrmast AM vertikal beweglich, dessen Schienenprofile SP3 und SP4 jeweils ein I-Profil aufweisen.
Zwei im oberen Bereich des Standmastes SM befestigte und jeweils zu beiden Seiten des Hubgerüstes angeordnete Lastketten, von denen in der Figur nur eine Lastkette LK dargestellt ist, sind jeweils über eine am Ausfahrmast AM befestigte Umlenkrolle UR geführt und an einem als Gabelträger ausgebildeten Lastschlitten LS befestigt, der vertikal beweglich am Ausfahrmast AM geführt ist. Beim vertikalen Bewegen des Ausfahrmastes AM zum Standmast SM bewegt sich deshalb der Lastschlitten LS mit doppelter Hub-/Senkgeschwindigkeit.
Sowohl zwischen dem Standmast SM und dem Ausfahrmast AM als auch zwischen dem Ausfahrmast AM und dem Lastschlitten LS sind Tragrollen TR angeordnet. Hierbei befindet sich am oberen Ende des Standmastes SM an jedem Schienenprofil SP1 und SP2 jeweils eine Tragrolle TR (dargestellt ist lediglich die am Schienenprofil SP2 befestigte Tragrolle TR) und am unteren Ende des Ausfahrmastes AM an jedem Schienenprofil SP3 und SP4 ebenfalls jeweils eine Tragrolle TR (dargestellt ist die Tragrolle TR des Schienenprofils SP3).
Der Lastschlitten LS ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel an jeder Seite, also an beiden Lastschlittenwangen LW, mit jeweils drei Tragrollen TR versehen, zwei oberen Tragrollen TR (in der Figur dargestellt) und einer unteren Tragrolle TR (nicht dargestellt). Vertikal zwischen den beiden oberen Tragrollen TR befindet sich ein Füllstück FS, durch das beim Wiedereintauchen der aus den Schienenprofilen SP3 und SP4 des Ausfahrmastes AM nach oben etwas herausgefahrenen Lastschlittenwangen LW Quetsch- und Schergefährdungen vermieden werden.
Die Tragrollen TR sind jeweils auf Lagerzapfen LZ befestigt, die an den Schienenprofilen SP1 und SP2 des Standmastes, den Schienenprofilen SP3 und SP4 des Ausfahrmastes AM und an den Lastschlittenwangen LW angeschweisst sind. Um Toleranzen in den Profilführungen der Schienenprofile in axialer Richtung auszugleichen, können Unterlegscheiben US auf den Lagerzapfen LZ angeordnet werden.
Damit die unteren Tragrollen TR des Ausfahrmastes AM, die in den C-Profilen des Standmastes SM laufen, keinen größeren Durchmesser benötigen als die oberen Tragrollen TR des Standmastes SM, die in den I-Profilen des Ausfahrmastes AM laufen, ist jeweils ein Ausgleichselement AE auf der unbelasteten Seite der Tragrolle TR vorgesehen.
Wie sich aus 2 ergibt, die einen Abschnitt der Schienenprofile SP1 und SP3 aus der Sicht von hinten durch das Hubgerüst hindurch zeigt, sind die Lastketten durch Flachriemen FR ersetzt. Diese sind rechtwinklig zur seitlichen Erstreckung des Hubgerüstes angeordnet.
Hierbei befindet sich der im Bereich der Schienenprofile SP1 und SP3 angeordnete Flachriemen FR an der Außenseite des Schienenprofils SP1 des Standmastes SM. Der Flachriemen FR wird über eine Umlenkrolle UR geführt, die am oberen Ende des Schienenprofils SP3 des Ausfahrmastes AM an einer angeschweißten Lasche L befestigt ist. Die Drehachse DR der Umlenkrolle UR ist ebenfalls rechtwinklig zur Seitenerstreckung des Hubgerüstes.
Der Flachriemen FR ist mit dem einen Ende an einem mit dem Schienenprofil SP1 verbundenen Ausleger AL befestigt, während das andere Ende auf in der 2 nicht dargestellte Weise mit dem Lastschlitten LS verbunden ist.
Wie sich aus 3 ergibt ist erfindungsgemäß der Flachriemen FR auf seiner zur Auflage auf der Umlenkrolle UR vorgesehenen Seite mit Längsprofilen PL versehen, die jeweils in Gegenprofile PG der Umlenkrolle UR eingreifen, die sich in Umfangsrichtung erstrecken. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel gemäß 3 (keine maßstäbliche Darstellung) sind zwei voneinander seitliche beabstandete Längsprofile PL des Flachriemens FR vorgesehen, die jeweils aus zwei Rippen bestehen. Zwei dazu komplementäre Gegenprofile PG der Umlenkrolle UR bestehen jeweils aus einer einzelnen Rippe, die zwischen den beiden Rippen des zugeordneten Längsprofils PL des Flachriemens angeordnet sind.
Die Profilierung von Flachriemen FR und Umlenkrolle UR bewirken eine Seitenführung des Flachriemens FR auf der Umlenkrolle UR, so dass der Flachriemen FR nicht auf die seitlichen Borde B der Umlenkrolle UR aufläuft und somit nicht vorzeitig verschleisst bzw. zerstört wird. Es ist dadurch auch möglich, auf seitliche Borde B an der Umlenkrolle UR zu verzichten.
Die Form der Profile und ihr Zusammenwirken ist prinzipiell beliebig, sofern die erfindungsgemäß erzielte Seitenführung des Flachriemens FR auf der Umlenkrolle UR gewährleistet wird.

Claims

Hubgerüst mit einem Flachriemen als Kraftübertragungsmittel, der über mindestens eine Umlenkrolle geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Flachriemen (FR) auf der zur Anlage auf der Umlenkrolle (UR) vorgesehenen Seite mindestens ein Längsprofil (PL) aufweist, das in Wirkverbindung mit einem sich in Umfangsrichtung erstreckenden Gegenprofil (PG) der Umlenkrolle (UR) steht ist.
Hubgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Flachriemen (FR) eine Mehrzahl von seitlich voneinander beabstanden Längsprofilen (PL) und die Umlenkrolle (UR) eine Mehrzahl von dazu komplementären Gegenprofilen (PG) aufweist.