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Hängebahnfahrz eug
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Die Erfindung betrifft ein Hängebahnfahrzeug entsprechend dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Bei einem bekannten Hängebahnfahrzeug dieser Art (DE-PS 2353622) erfolgt
die Stützführung ausschließlich über seitlich angreifende Führungsrollen und Führungsräder,
die in zwei Ebenen übereinander vor und hinter dem Laufrad in dessen Durchmesserbereich
angeordnet sind. Über den Führungsrollen und den Führungsrädern befinden sich beidseitig
Stromführungsleitungen für den Antrieb des Elektromotors. Hierbei wird bemängelt,
daß insbesondere bei seitlich schwankender Last kurvenreicher Streckenführung des
Längsträgers derartige Querbeanspruchungen auftreten können, daß eine Gefahr für
Beschädigungen besteht und ein hoher bzw. vorzeitiger Verschleiß auftreten kann,
so daß die Funktionsfähigkeit beeinträchtigt wird und ein erhöhter Wartungs- und
Reparaturaufwand erforderlich ist.
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Demgemäß besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein Hängebahnfahrzeug
der eingangs beschriebenen Art so zu verbessern, daß eine wirkungsvollere Stützführung
an dem das Fahrbahnprofil bildenden Längsträger mit weit auseinander liegenden Führungsebenen
unter Einbeziehung des
unteren Stützsteges zur besseren Querkraftaufnahme
erzielt wird und ein größerer Freiraum auf der dem Laufrad abgewandten Seite für
eine ausschließlich einseitige Anordnung der Stromführ7mgsleitungen ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kennzeichnungsmerkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
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Mit der Erfindung wird der Vorteil erreicht, daß durch die von unten
an dem als Flansch zu bezeichnenden Stützsteg des Längste gers angreifende Stützrolle
eine Stützführung gegeben ist, die durch das Laufrad von oben auf den Laufsteg (Flansch)
aufgebrac] Kraft ausgleichend entgegen wirkt, so daß bereits direkt im unteren Bereich
des Längsträgers ein wirkungsvoller Querkraftausgleich gegeben ist. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, daß aufgrund der erfindungsgemäßen Anordnung der Führungsrollen
in einem Abstand über dem Laufrad auch im oberen Bereich des Längsträgers eine Führungsabstützung
erfolgt, wodurch etwaige Torsionskräfte wegen des großen Abstandsbereichs zwischen
der unteren und oberen Stützführung weitgehend aufgefangen werden. Darüber hinaus
wird der Vorteil erreicht, daß durch die Anordnung der Führungsräder auf der anderen
Seite in einer Ebene unter den Führungsrollen ein großer Freiraum über den Führungsrädern
geschaffen wird, so daß alle erforderlichen Stromführungsleitungen einzig und allein
auf der einen Seite des Längsträgers installiert werden können, so daß insgesamt
eine Vereinfachung der Montage- und Pflegearbeiten sowie eine kompakte Ausführung
des Hängebahnfahrzeugs mit hochwirksamer Stützführung gegeben ist, wobei Querkräfte
während des Hin- und Herfahrens des Hängebahnfahrzeugs auch bei pendelnder Last
und kurvenreicher Strecke zuverlässig aufgefangen werden und bei weitgehend wartungsfreiem
Betrieb eine lange Funktionstüchtigkeit gewährleistet ist.
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Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
durch die Merkmale der Unteransprüche gegeben, durch deren Anwendung in vorteilhafter
Weise insbesondere zweckmäßige Stütz- und Führungsanordnungen sowie anwendungsbezogene
Wahlmäglichkeiten für eine Einzel- oder Tandemwagenausführung erzielt werden.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmen, die in schematischer Darstellung eine
bevorzugte Ausführungsform als Beispiel zeigt. Es stellen dar: Fig. 1 eine Seitenansicht
einer erfindungsgemäßen Hängebahneinrichtung, Fig.2 eine Draufsicht auf die Hängebahneinrichtung
gemäß Fig.1, teilweise geschnitten, Fig.3 eine Vorderansicht der Nängebahneinrichtung
gemäß Fig.1 in Laufrichtung, teilweise geschnitten, Fig.4 eine Seitenansicht eines
einzelnen Hängebahnfahrzeugs wie in Fig.1 und Fig.5 eine Draufsicht auf das Hängebahnfahrzeug
der Fig.4, teilweise geschnitten.
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Die in der Zeichnung dargestellte Hängebahneinrichtung 1 weist ein
Hängebahnfahrzeug 2 auf, das an einem Längs träger 3 verfahrbar angeordnet ist.
Der Längsträger 3 ist im Querschnitt doppel-L-förmig gestaltet und besitzt einen
vertikalen Bührungsschenkel 4, der oben zwei horizontale Querschenkel 5,6 und
unten
einen sich zur einen Seite erstreckenden horizontalen Laufsteg 7 sowie einen sich
zur anderen Seite erstreckenden horizontalen Stützsteg 8 aufweist. Ausschließlich
im Bereich unter dem Querschenkel 5 des Längs trägers 3 sind in einem Freiraum 9
Stromführungsleitungen 10 angeordnet, die parallel zum Längsträger 3 verlaufen und
dem Antrieb sowie der Steuerung des Hängebahnfahrzeugs 2 dienen.
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Das Hängebahnfahrzeug 2 weist einen Rahmenteil 11 auf, an dem ein
Elektromoter 12 angeordnet ist, der ein Laufrad 13 treibt, das auf der Oberfläche
14 des Laufstegs 7 rollt. Weiterhin weist der Rahmenteil 11 des Hängebahnfahrzeugs
2 eine Stützrolle 15 auf, die an der Unterfläche 16 des Stützsteges 8 satt anliegt.
Die Stützrolle 15 besitzt vorzugsweise die gleiche Breil wie das Laufrad 13, ist
jedoch im Durchmesser erheblich kleiner ausgeführt. Dabei kann es zweckmäßig sein,
die Stützrolle 15 mit einer ständig anstehenden Federvorspannung zu beaufschlagen,
so daß in jedem Falle ein hoher Kraftschluß gegeben ist.
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Das Laufrad 13 und die Stützrolle 15 sind so angeordnet, daß sie zur
Achse 17 des Längsträgers 3 nach beiden Seiten vorzugsweise den gleichen Entfernungsabstand
besitzen.
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Darüber hinaus sind am Rahmenteil 11 Oberführungsrollen 18 angeordnet,
die in einer Ebene dicht unter dem Querschenkel 6 des Längsträgers 3 an der Breitseite
19 des FührungssBhenkels 4 anliegen. Diese Oberführungsrollen 18 sind so hoch angeordnet,
daß zwischen ihnen und dem Laufrad 13 ein größerer Abstand 20 gebildet ist.
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An der gegenüberliegenden Breitseite 21 des Führungsschenkels 4 liegen
unter den Stromführungsleitungen 10 Führungsräder 22 an, die den Freiraum 9 mitbegrenzen.
Die Führungsräder 22 befinden sich in einer Ebene weit unter den Oberführungsrollen
18,
wobei das Abstandsmaß 23 etwa doppelt so groß ist wie der Abstand
20 zwischen dem Laufrad 13 und den Oberführungsrollen 18.
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Die Anordnung der Räder und Rollen des Hängebahnfahrzeugs 2 ist so
getroffen, daß, in der Ebene der Oberführungsrollen 18 und der Führungsräder 22
gesehen, der Entfernungsabstand zwischen der Stützrolle 15 und den Oberführungsrollen
18 gleich dem Entfernungsabstand zwischen dem Laufrad 13 und den Führungsrädern
22 ist. Aufgrund dieser Maßnahme wird der gleichmäßige Abstand zur Erzielung eines
nach beiden Seiten ausgewogenen Wirkungsangriffs des Laufrades 13 sowie der Stützrolle
15 erzielt. Außerdem liegen an der Breitseite 19 des Führungsschenkels 4 zwei weitere
Zusatzführungsrollen 24 an, deren Durchmesser wesentlich kleiner ist als der Durchmesser
der Oberführungsrollen 18. Die Zusatzführungsrollen 24 befinden sich etwa in der
Ebene der Führungsräder 22, wobei die eine Zusatzführungsrolle 24 vor und die andere
Zus atzführungs rolle 24 hinter dem Laufrad 13 angeordnet ist.
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Außerdem ist unten am Rahmenteil 11 des Hängebahnfahrzeugs 2 ein Zapfen
25 angeordnet, der der Lastaufnahme dient. Wie insbesondere der Fig.3 zu entnehmen
ist, verläuft die Längsachse des Zapfens 25 neben der Achse 17 des Längsträgers
3, so daß der Zapfen 25 der Stützrolle 15 näher zugeordnet'ist als dem Laufrad 13,
wodurch ein Gewichtsausgleich insbesondere bei geringer Last erzielt wird.
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Bei dem in den Fig.1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist dem
Hängebahnfahrzeug 2 zur größeren Lastaufnahme ein Zusatzhängewagen 26 zugeordnet,
der bis auf den Elektromotor 12 genau wie das Hängebahnfahrzeug 2 ausgeführt ist,
weshalb dafür auch die gleichen Bezugszeichen eingesetzt sind. Das
Hängebahnfahrzeug
2 und der Zusatzhängewagen 26 sind über eine Traverse 27 gekuppelt, die mit ihren
Enden an den Zapfen 25 gelagert ist. Es ist somit ein Tandemfahrzeug gebildet, bei
dem die Last in der Mitte der Traverse 27 angreift. Da der Zusatzhängewagen 26 gleich
dem Hängebahnfahrzeug 2 ausgeführt ist, rollen die Laufräder 13 in ein und derselben
Ebene auf der Oberfläche 14 des Laufsteges 7, während die Stützrollen 15 des Tandemfahrzeugs
in ein und derselben Ebene an der Unterfläche 16 des Stützsteges 8 rollend anliegen.
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Bei der Darstellung in den Fig.4 und 5 wird das Hängebahnfahrzeug
2 nur für verhältnismäßig kleine Lasten eingesetzt.
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Es wird somit als Einzelfahrzeug verwendet, bei dem die Last im wesentlichen
vom Zapfen 25 aufzunehmen ist, der in einer gemeinsamen Vertikalebene mit dem Laufrad
13 und der Stützrolle 15 angeordnet ist.
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Zur Führungsstabilisierung ist dabei dem Hängebahnfahrzeug 2 ein Stützradpaar
28 zugeordnet, welches ein Oberrad 29 und ein Unterrad 30 besitzt, die über eine
Konsole 31 mit dem Rahmenteil 11 verbunden sind. Die Konsole 31 ist zweckmäßig lösbar
am Rahmenteil 11 befestigt, so daß auf einfache Art und Weise eine individuelle
Ausstattung des Hängebahnfahrzeugs 2 mit einem Stützradpaar 28 schnell durchgeführt
werden kann.
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Das Stützradpaar 28 befindet sich etwasvor der Zusatzführungsrolle
24 außerhalb des Laufrades 13. Das Oberrad 29 rollt auf der Oberfläche 14 des Laufsteges
7, während das Unterrad 30 an der Unterseite 32 des Laufsteges 7 angreift. Es ist
auch ohne weiteres möglich, das Stützradpaar 28 auf der anderen Seite des Längsträgers
3 anzuordnen, so daß das Oberrad 29 und das Unterrad 30 am Stützsteg 8 entlang rollen.