DE19800201A1 - Walzgerüst zum Walzen von Draht - Google Patents
Walzgerüst zum Walzen von DrahtInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Walzgerüst zum Walzen von
Draht, mit einem Gerüstrahmen und mindestens einem Einbaustück mit
einem walzenseitigen Wellenlager und einem Gegen-Wellenlager, wobei
in den Wellenlagern eine Walzentragwelle mit einer Wellenachse
gelagert ist, die über das walzenseitige Wellenlager hinausragt,
so daß auf die Walzentragwelle eine Walzenscheibe aufbringbar ist,
wobei die Walzentragwelle mittels einer Anstelleinheit bezüglich
einer weiteren im Walzgerüst gelagerten Walzentragwelle in einer
Anstellrichtung anstellbar ist.
Derartige Walzgerüste sind bekannt. Die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht darin, ein solches Walzgerüst so weiterzuentwickeln,
daß auf einfache, zuverlässige und kostengünstige Weise eine
exakte Anstellung der Walzentragwellen relativ zueinander durch
geführt werden kann.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Walzgerüst eine Anstell
hydraulikzylindereinheit mit einem Hydraulikzylinder und einem
Hydraulikkolben aufweist, wobei der Hydraulikzylinder mit dem
Gerüstrahmen und der Hydraulikkolben mit dem Einbaustück verbunden
ist, so daß die Walzentragwelle mittels der Anstellhydraulikzylin
dereinheit anstellbar ist.
Wenn der Hydraulikkolben mit dem Einbaustück lösbar verbunden ist,
ist eine einfache Demontage der Anstellhydraulikzylindereinheit
und/oder des Einbaustücks möglich.
Die lösbare Verbindung des Hydraulikkolbens mit dem Einbaustück ist
konstruktiv besonders einfach, wenn der Hydraulikkolben mindestens
eine Paßbohrung aufweist, die mit einer Gewindebohrung des Ein
baustücks fluchtet, in die Gewindebohrung eine Paßschraube für die
Paßbohrung eingedreht ist, die über den Hydraulikkolben herausragt,
und auf die Paßschraube an ihrem über den Hydraulikkolben heraus
ragenden Ende einer Schraubenmutter aufgedreht ist.
Die Führung der Walzentragwelle durch den Hydraulikkolben ist
besonders genau, wenn der Hydraulikkolben auf der dem Einbaustück
zugewandten Seite der Hydraulikzylindereinheit, vorzugsweise auch
auf der vom Einbaustück abgewandten Seite der Anstellhydraulikzylin
dereinheit, in einem Kolbenlager, insbesondere einem Gleitlager,
geführt ist.
Ein Verdrehen des Einbaustücks um eine zur Anstellrichtung parallele
Achse wird besonders sicher vermieden, wenn das Einbaustück im
Bereich des walzenseitigen Wellenlagers quer zur Wellenachse und
quer zur Anstellrichtung spielfrei gelagert ist.
Wenn die Anstellhydraulikzylindereinheit in der Nähe des walzensei
tigen Wellenlagers angeordnet ist, ergibt sich eine besonders gute
Anstellwirkung.
Wenn das Walzgerüst eine Ausgleichshydraulikzylindereinheit mit
einem Hydraulikzylinder und einem Hydraulikkolben aufweist, die
Ausgleichshydraulikzylindereinheit in der Nähe des Gegenlagers
angeordnet ist und der Hydraulikzylinder mit dem Gerüstrahmen und
der Hydraulikkolben mit dem Einbaustück verbunden ist, ist auf
besonders einfache Art und Weise ein Verkippen der Walzenscheibe
der Walzentragwelle vermeidbar.
Die Kosten für das Walzgerüst lassen sich reduzieren, wenn die
Ausgleichshydraulikzylindereinheit kleiner als die Anstellhydraulik
zylindereinheit ausgebildet ist.
Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Dabei zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch ein Walzgerüst entlang der Wel
lenachse und der Anstellrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt durch das Walzgerüst entlang der Linie
A-A,
Fig. 3 einen Schnitt durch das Walzgerüst von Fig. 1 ent
lang der Linie B-B und
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Hydraulikzylindereinheit.
Gemäß Fig. 1 weist ein Walzgerüst zum Walzen von Draht einen Gerüst
rahmen 1 auf, in den ein einstückig ausgebildetes Einbaustück 2
eingebaut ist. Das Einbaustück 2 weist ein walzenseitiges Wellen
lager 3 und ein Gegen-Wellenlager 4 auf. In den Wellenlagern 3, 4
ist eine Walzentragwelle 5 mit einer Wellenachse 6 gelagert. Die
Walzentragwelle 5 ragt über das walzenseitige Wellenlager 3 hinaus,
so daß auf die Walzentragwelle 5 von außen eine Walzenscheibe 7
aufbringbar ist.
Ferner weist der Gerüstrahmen 1 zwei weitere Wellenlager 8 auf, in
denen eine weitere Walzentragwelle 9 gelagert ist. Auch die weitere
Walzentragwelle 9 ragt zumindest einseitig über ihr Wellenlager 8
hinaus, so daß auf sie eine weitere Walzenscheibe 10 aufbringbar
ist. Die Walzenscheiben 7, 10 bilden zusammen einen Walzspalt für
einen zu walzenden Draht.
Die Walzentragwelle 5 ist bezüglich der weiteren Walzentragwelle
9 anstellbar. Hierzu weist das Walzgerüst eine Anstellhydraulik
zylindereinheit 11 mit einem Hydraulikzylinder 12 und einem Hydrau
likkolben 13 auf. Der Hydraulikzylinder 12 ist mit dem Gerüstrahmen
1 verbunden. Gemäß Ausführungsbeispiel wird der Hydraulikzylinder
12 dabei vom Gerüstrahmen 1 und einem Zylinderoberteil 1' gebildet.
Der Hydraulikkolben 13 ist mit dem Einbaustück 2 verbunden. Somit
kann durch Verschieben des Hydraulikkolbens 13 innerhalb des Hydrau
likzylinders 12 entlang einer Anstellrichtung 14 die Walzentragwelle
5 bezüglich der weiteren Walzentragwelle 9 angestellt werden.
Die Anstellhydraulikzylindereinheit 11 ist sowohl druck- als auch
positionsgeregelt. Somit kann nicht nur aufgrund der Positions
regelung ein vorbestimmter Walzspalt exakt angefahren werden.
Aufgrund der Druckregelung kann auch eine Kompensation der Auf
federung des Walzgerüsts beim Aufbringen der Walzkräfte auf den
Draht kompensiert werden.
Gemäß Fig. 1 in Verbindung mit Fig. 4 weist der Hydraulikkolben 13
drei Paßbohrungen auf. Das Einbaustück 2 weist dementsprechend drei
Gewindebohrungen auf. Die Paßbohrungen und die Gewindebohrungen
fluchten paarweise miteinander. In die Gewindebohrungen sind Paß
schrauben 15 eingedreht. Die Paßschrauben 15 ragen ersichtlich über
den Hydraulikkolben 13 heraus. Auf die herausragenden Enden der
Paßschrauben sind Schraubenmuttern 16 aufgedreht. Dadurch ist auf
einfache Art und Weise der Hydraulikkolben 13 lösbar mit dem Ein
baustück 2 verbunden.
Bei dem Ausführungsbeispiel ist der Hydraulikkolben 13 mit dem
Einbaustück 2 über drei Paßschrauben 15 verbunden. Es könnte aber
auch eine andere Anzahl von Paßschrauben 15 verwendet werden. Sogar
eine einzige Paßschraube 15 kann ausreichen. Entscheidend ist, daß
der Hydraulikkolben 13 mit dem Einbaustück 2 derart verbunden ist,
daß sowohl Druck- als auch Zugkräfte auf das Einbaustück 2 übertrag
bar sind.
Um den Hydraulikkolben 13 exakt in der Anstellrichtung 14 zu führen,
weist der Gerüstrahmen 1 Gleitlager 17 auf, in denen der Hydraulik
kolben 13 geführt ist. Ersichtlich ist ein Gleitlager 17 auf der
dem Einbaustück 2 zugewandten Seite der Anstellhydraulikzylinder
einheit 11 und ein Lager 17 auf der vom Einbaustück 2 abgewandten
Seite der Hydraulikzylindereinheit 11 angeordnet.
Insbesondere aus den Fig. 1 und 2 ist ersichtlich, daß das Ein
baustück 2 im Bereich des walzenseitigen Wellenlagers 3 quer zur
Wellenachse 6 und quer zur Anstellrichtung 14 spielfrei im Gerüst
rahmen 1 gelagert ist.
Die Anstellhydraulikzylindereinheit 11 ist in der Nähe des walzen
seitigen Wellenlagers 3 angeordnet. Damit ist das Walzgerüst im
Prinzip bereits betreibbar. Der Walzspalt zwischen den Walzenschei
ben 7, 10 läßt sich jedoch besser einstellen, wenn das Walzgerüst
zusätzlich eine Ausgleichshydraulikzylindereinheit 18 mit einem
Hydraulikzylinder 19 und einem Hydraulikkolben 20 aufweist. Die Aus
gleichshydraulikzylindereinheit ist in diesem Fall in der Nähe des
Gegen-Wellenlagers 4 angeordnet. Ebenso wie bei der Anstellhydrau
likzylindereinheit 11 ist auch hier der Hydraulikzylinder 19 mit
dem Gerüstrahmen 1 und der Hydraulikkolben 20 mit dem Einbaustück
2 verbunden. Da die Ausgleichshydraulikzylindereinheit 18 geringere
Kräfte aufbringen muß als die Anstellhydraulikzylindereinheit 11,
kann die Ausgleichshydraulikzylindereinheit 18 kleiner ausgebildet
sein als die Anstellhydraulikzylindereinheit 11. Im übrigen können
Aufbau, Befestigung und Betriebsweise der Ausgleichshydraulikzylin
dereinheit 18 völlig analog zur Anstellhydraulikzylindereinheit 11
sein.
Zum Antreiben der Walzentragwellen 5, 9 weisen die Walzentragwellen
5, 9 zwischen ihren Wellenlagern 3, 4, 8 zahntrommeln 21 auf. Die
Zahntrommel 21 der Walzentragwelle 3 kämmt direkt mit einem An
triebsritzel 22. Das Antriebsritzel 22 kämmt ferner mit einem - nicht
selbst angetriebenen - Zwischenritzel 23, welches wiederum
mit der Zahntrommel 21 der weiteren Walzentragwelle 9 kämmt.
Bei dem Walzgerüst gemäß Ausführungsbeispiel ist die weitere Walzen
tragwelle 9 starr im Gerüstrahmen 1 angeordnet. Dies ist auch
hinreichend, da die Walzentragwelle 5 anstellbar ist und es nur auf
die Relativanstellung der Walzentragwellen 5, 9 zueinander ankommt.
Prinzipiell könnte aber auch die weitere Walzentragwelle 9 in einem
Einbaustück ähnlich dem Einbaustück 2 gelagert sein. In diesem Fall
wäre selbstverständlich auch die weitere Walzentragwelle 9 anstell
bar. Es ergäbe sich dann ein nahezu völlig symmetrischer Aufbau des
Walzgerüsts.
1
Gerüstrahmen
1
' Zylinderoberteil
2
Einbaustück
3
,
4
,
8
Wellenlager
5
,
9
Walzentragwellen
6
Wellenachse
7
,
10
Walzenscheiben
11
,
18
Hydraulikzylindereinheiten
12
,
19
Hydraulikzylinder
13
,
20
Hydraulikkolben
14
Anstellrichtung
15
Paßschrauben
16
Schraubenmuttern
17
Gleitlager
21
Zahntrommeln
22
,
23
Ritzel
Claims (9)
1. Walzgerüst zum Walzen von Draht, mit einem Gerüstrahmen (1)
und mindestens einem Einbaustück (2) mit einem walzenseitigen
Wellenlager (3) und einem Gegen-Wellenlager (4),
- - wobei in den Wellenlagern (3, 4) eine Walzentragwelle (5) mit einer Wellenachse (6) gelagert ist, die über das walzenseitige Wellenlager (3) hinausragt, so daß auf die Walzentragwelle (5) eine Walzenscheibe (7) aufbringbar ist,
- - wobei das Walzgerüst eine Anstellhydraulikzylindereinheit (11) mit einem Hydraulikzylinder (12) und einem Hydrau likkolben (13) aufweist,
- - wobei der Hydraulikzylinder (12) mit dem Gerüstrahmen (1) und der Hydraulikkolben (13) mit dem Einbaustück (2) verbunden ist,
- - so daß die Walzentragwelle (5) mittels der Anstellhydrau likzylindereinheit (11) bezüglich einer weiteren im Walzgerüst gelagerten Walzentragwelle (9) in einer An stellrichtung (14) anstellbar ist.
2. Walzgerüst nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hydraulikkolben (13) mit dem Einbaustück (2) lösbar
verbunden ist.
3. Walzgerüst nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Hydraulikkolben (13) mindestens eine Paßbohrung aufweist, die mit einer Gewindebohrung des Einbaustücks (2) fluchtet,
- - daß in die Gewindebohrung eine Paßschraube (15) für die Paßbohrung eingedreht ist, die über den Hydraulikkolben (13) herausragt, und
- - daß auf die Paßschraube (15) an ihrem über den Hydraulik kolben (13) herausragenden Ende eine Schraubenmutter aufgedreht ist.
4. Walzgerüst nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hydraulikkolben (13) auf der dem Einbaustück (2)
zugewandten Seite der Anstellhydraulikzylindereinheit (11) in
einem Kolbenlager (17), insbesondere einem Gleitlager (17),
geführt ist.
5. Walzgerüst nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hydraulikkolben (13) auf der vom Einbaustück (2)
abgewandten Seite der Anstellhydraulikzylindereinheit (11) in
einem weiteren Kolbenlager (17), insbesondere einem Gleitlager
(17), geführt ist.
6. Walzgerüst nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einbaustück (2) im Bereich des walzenseitigen Wellen
lagers (3) quer zur Wellenachse (6) und quer zur Anstellrich
tung (14) spielfrei im Gerüstrahmen (1) gelagert ist.
7. Walzgerüst nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anstellhydraulikzylindereinheit (11) in der Nähe des
walzenseitigen Wellenlagers (3) angeordnet ist.
8. Walzgerüst nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß es eine Ausgleichshydraulikzylindereinheit (18) mit einem Hydraulikzylinder (19) und einem Hydraulikkolben (20) aufweist,
- - daß die Ausgleichshydraulikzylindereinheit (18) in der Nähe des Gegenwellenlagers (4) angeordnet ist und
- - daß der Hydraulikzylinder (19) mit dem Gerüstrahmen (1) und der Hydraulikkolben (20) mit dem Einbaustück ver bunden ist.
9. Walzgerüst nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgleichshydraulikzylindereinheit (18) kleiner als
die Anstellhydraulikzylindereinheit (11) ausgebildet ist.
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