DE19650580A1

DE19650580A1 - Walzgerüst-Exzenterlagerhülsen für Walzentragwellen

Info

Publication number: DE19650580A1
Application number: DE19650580A
Authority: DE
Inventors: Albert Hauck; Ruediger Grimmel
Original assignee: SMS Schloemann Siemag AG; Schloemann Siemag AG
Current assignee: SMS Siemag AG
Priority date: 1996-12-06
Filing date: 1996-12-06
Publication date: 1998-06-10
Also published as: EP0846504B1; US5987954A; ATE205426T1; EP0846504A1; DE59704594D1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Walzgerüst mit, jeweils beidendig in einem Getriebegehäuse parallel nebeneinander gelagerten Exzenter lagerhülsen für, in diesen, ebenfalls beidendig, gelagerte Walzen tragwellen mit lageraußenseitig fliegend auf diese aufbringbaren Walzscheiben und, zwischen den Tragwellenenden angeordnete, durch eine Umfangsausnehmung der Exzenterlagerhülse hindurch mit einem Antriebsritzel kämmenden, stirnverzahnten Wellenabschnitten.

Walzgerüste dieser Art, bei denen die Walzscheiben und Walzarmaturen infolge der fliegenden Lagerung der Walzscheiben unter Verwendung von Exzenterlagerhülsen die Anstelleinrichtungen und die Walzarmatu ren sehr gut zugänglich sind, werden in der Regel mit Walzscheiben kleinen Durchmessers ausgestattet, die bei verhältnismäßig hohen Drehzahlen mit geringen Walzkräften entsprechend geringe Breitungen des Walzgutes erzielen. Die Walzentragwellen lagern dabei in dünn wandigen, hochbelastbaren Gleitlagern. Die kleinen Durchmesser der Walzscheiben erlauben auch die Verwendung von Walzscheiben aus Hartstoffen oder Hartmetallen, die besonders formfest sind und hohe Kaliberstandzeiten aufweisen.

Ein Nachteil dieser Walzgerüste ist die, im Vergleich zu Walzgerü sten mit beidseitig der Walzscheiben gelagerten Walzentragwellen geringere Gerüststeifigkeit, die die Einsatzmöglichkeiten solcher Walzgerüste für das Präzisionswalzen stark einschränkt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Steifigkeit der gattungsgemäßen Walzgerüst so zu erhöhen, daß die Gerüste auch beim Präzisionswalzen verwendet werden können.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine der beiden Exzenterlager hülsen in einer, einarmigen Hebel-Schwinge angeordnet ist, die um eine, quer zur Längsmittenachse der Walzentragwelle verlaufende Achse schwenk- oder neigbar über ein elastisches, einstell- und festlegbares Stellglied gegen das Getriebegehäuse abgestützt ist.

Diese erfindungsgemäße Ausbildungsform des Walzgerüstes erlaubt die Einstellung einer jeweils gewünschten Steifigkeit des Walzgerüstes, wobei der geringe Einstellhub des elastischen Stellgliedes die Einstellkinematik der, von dem Exzenterlagergehäuse der Walzen tragwelle bewirkten Anstellung der Walzscheiben nicht beeinträch tigt.

Wie die Erfindung weiter vorsieht, kann das Stellglied ein posi tions- und kraftregelbares Kolben-Zylinder-Aggregat sein, das neben der Einstellung der gewünschten Steifigkeit des Walzgerüstes auch über bekannte Regeleinrichtungen eine präzise Korrektur des jeweili gen Walzspalts zwischen den Walzscheiben erlaubt. Die Schwenk- bzw. Neigeachse der Hebelschwinge kann, wie die Erfindung weiter vor sieht, in Richtung der Längsmittenachse der Walzentragwelle längs verstell- und festlegbar angeordnet sein. Diese Verstellbarkeit der Längsmittenachse macht eine genaue Einstellung des von den beiden Walzscheiben gebildeten Walzkalibers auf die Walzmitte möglich. Die Hebelschwinge kann auch als einendig in das Getriebegehäuse längs verschiebbar eingespannter Federstab ausgebildet sein. Wie die Erfindung weiter vorsieht, kann die Schwenk- oder Neigeachse der Hebelschwinge bzw. des Federstabes als Exzenterlager ausgebildet sein. Diese Ausbildung erlaubt ebenfalls eine vorgespannte elasti sche Abstützung mit Mittenkorrektur der Neigeachse des Federstabes.

Weitere Merkmale der Erfindung sind in Unteransprüchen niedergelegt.

Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Aus führungsbeispiele näher erläutert. In der Zeichnung zeigen

Fig. 1 das Getriebegehäuse des Walzgerüstes im Axialschnitt durch die beiden Walzentragwellen,

Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie A-A durch Fig. 1,

Fig. 3 einen Schnitt durch das Getriebegehäuse entsprechend Fig. 1 bei einer anderen Ausbildungsform, und

Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie B-B durch Fig. 3.

Wie aus den Fig. 1 und 2 zu ersehen, sind die beiden Walzentragwel len 1 und 2 jeweils in Exzenterlagerhülsen 3 bzw. 4 gelagert und tragen an ihren, der Lagerung abgewandten, aus dem Getriebegehäuse 5 herausragenden Enden 1a bzw. 2a die Walzscheiben 6 bzw. 7, die gemeinsam, hier ein doppeltes Walzkaliber WK bilden. Von den beiden Exzenterlagerhülsen 3 und 4 ist die Exzenterlagerhülse 3 (Fig. 1) unmittelbar im Getriebegehäuse 5 gelagert, während die Exzenter lagerhülse 4 in zwei Ansätzen 8a und 8b (Fig. 2) einer Hebelschwinge 8 lagert, die um einen Lagerbolzen 9 schwenkbar ist, der in einem Abstand d von dem, der Walzscheibe 6 abgewandten Ende 1b der Trag welle 1 im Getriebegehäuse 5 angeordnet ist. Die Schwenklagerung der Hebelschwinge 8 auf dem Lagerbolzen 9 ist auf nicht dargestellte Weise als Exzenterlagerung ausgebildet. Die beiden Walzentragwellen 1 und 2 weisen zwischen ihren Enden 1a, 1b bzw. 2a, 2b stirnver zahnte Wellenabschnitte 1c bzw. 2c auf, diese kämmen jeweils mit Antriebszahnritzeln, die durch Umfangsausnehmungen der Exzenter lagerhülsen 3, 4 hindurchgreifen. Von diesen Zahnritzeln sitzt das eine, nicht dargestellte, auf der, über ein Kegelrad 10 angetriebe nen Antriebsachse 11 (Fig. 1), während das andere, mit diesem Zahnritzel kämmende Zahnritzel 12 (Fig. 2) in den Lagern 13 und 14 lose im Getriebegehäuse 5 gelagert ist. Die radiale Anstellung der Walzentragwellen 1 und 2 wird über Ansätze, hier 4b der Exzenter lagerhülsen 4, angreifende Stellelemente 15 bewirkt.

Die, die Exzenterlagerhülse 4 umfassende Hebelschwinge 8 stützt sich mit ihrem freien Ende 8c gegen den Kolbenstößel 16a des, in die Wandung des Getriebegehäuses 5 eingesetzten Kolben-Zylinder-Aggregat 16.

Wie ersichtlich, lassen sich die Hebelschwinge 8 und mit dieser die Exzenterlagerhülse 4, die in dieser gelagerte Walzentragwelle 1 und die Walzscheibe 6 mit Hilfe der exzentrischen Verstellung des Lagerbolzens 9 in Richtung der Mittenachse der Walzentragwelle 1 zur Einstellung des Walzspaltes WK verschieben. Die gewünschte Verspannung der beiden Walzscheiben 6 und 7 gegeneinander wird dabei durch das Kolben-Zylinder-Aggregat 16 und die diesem zugeordneten, nicht dargestellten, Positions- und Kraftregeleinrichtungen festge legt.

Bei der Ausbildung des Walzgerüstes nach den Fig. 3 und 4 ist anstelle der Hebelschwinge bei der Ausbildung nach den Fig. 1 und 2 ein mit entsprechenden Ansätzen 18a und 18b die Exzenterlagerhülse 4 erfassender Federstab 18 im Bereich des der Walzscheibe 6 abge wandten Endes 1b der Walzentragwelle längsverschiebbar im Getriebe gehäuse 5 eingespannt. Die entsprechende Verschiebung dieses Feder stabes 18 zusammen mit der Exzenterlagerhülse 4 und der Walzen tragwelle 1 in Richtung von deren Längsmittenachse wird 4 durch einen exzentrisch im Getriebegehäuse 5 gelagerten Bolzenansatz 18d des Federstabes 18 bewirkt, der sich mit seinem freien Ende 18c gegen den Kolbenstößel 16a des Kolben-Zylinder-Aggregates 16 ab stützt. Die übrigen Merkmale dieser Ausbildung entsprechen denen der Ausbildung nach den Fig. 1 und 2.

Bezugszeichenliste

1

Walzentragwelle

1

a (walzscheibenseitige) Enden der Tragwelle

1

b (walzscheibenabgewandte) Enden der Tragwelle

1

c (stirnverzahnte) Abschnitte der Walzentragwelle

2

Walzentragwelle

2

a (walzscheibenseitige) Enden der Tragwelle

2

b (walzscheibenabgewandte) Enden der Tragwelle

2

c (stirnverzahnte) Abschnitte der Walzentragwelle

3

Exzenterlagerhülse

4

Exzenterlagerhülse

4

b radialer Ansatz (der Exzenterlagerhülse)

5

Getriebegehäuse

6

Walzscheibe

7

Walzscheibe

8

Hebelschwinge

8

a Ansatz (der Hebelschwinge)

8

b Ansatz (der Hebelschwinge)

8

c freies Ende (der Hebelschwinge)

9

Lagerbolzen

10

Kegelrad

11

Antriebsachse

12

Zahnritzel

13

Lager

14

Lager

15

Stellelement

16

Kolben-Zylinder-Aggregat

16

a Kolbenstößel

17

18

Federstab

18

a Ansatz (des Federstabs)

18

b Ansatz (des Federstabs)

18

c freies Ende (des Federstabs)

18

d Bolzenansatz (des Federstabs)

Claims

1. Walzgerüst mit, jeweils beidendig in einem Getriebegehäuse parallel nebeneinander gelagerten Exzenterlagerhülsen für, in diesen, ebenfalls beidendig gelagerte Walzentragwellen mit lageraußenseitig fliegend auf diese aufbringbaren Walzscheiben und, zwischen den Walzentragwellen angeordneten, durch eine Umfangsausnehmung der Exzenterlagerhülse hindurch mit Antriebs ritzeln kämmenden, stirnverzahnten Wellenabschnitten, dadurch gekennzeichnet, daß eine der beiden Exzenterlagerhülsen (4) in einer Hebel schwinge (8; 18) angeordnet ist, die um eine, quer zur Längs mittenachse der Walzentragwelle (1) verlaufende Achse schwenk- oder neigbar in dem Getriebegehäuse (5) angeordnet ist und über ein elastisches einstell- und festlegbares Stellglied (16) gegen das Getriebegehäuse (5) abgestützt ist.

2. Walzgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied (16) ein positions- und kraftregelbares Kolben-Zylinder-Aggregat ist.

3. Walzgerüst nach den Ansprüchen 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelschwinge als einendig in das Getriebegehäuse (5) längsverschiebbar eingespannter Federstab (18) ausgebildet ist.

4. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenk- bzw. Neigeachse der Hebelschwinge (8; 18) in Richtung der Längsmittenachse der Walzentragwelle (1) längsver stell- und festlegbar ist.

5. Walzgerüst nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenk- bzw. Neigeachse als Exzenterlager (9) bzw. (18c) ausgebildet ist.

6. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelschwinge (8; 18) in den Bereichen ihrer Schwenk- bzw. Neigeachse und ihres freien Hebelendes (8c, 18c) die Exzenterlagerhülse (4) umfassende Ansätze (8b; 18b) und (8a; 18a) aufweist.

7. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelschwinge (8; 18) im Bereich ihres freien Hebelen des (8c; 18c) gegen das Kolben-Zylinder-Aggregat (16) abge stützt ist.