DE102005014478B4

DE102005014478B4 - Vorrichtung und Verfahren zur weitgehenden Keimfreihaltung von Abfüllvorrichtungen für Getränke

Info

Publication number: DE102005014478B4
Application number: DE200510014478
Authority: DE
Inventors: Franz Kuehtreiber
Original assignee: Kuehtreiber Franz Dipl-Ing Dr
Current assignee: Kuehtreiber Franz Dipl-Ing Dr
Priority date: 2004-04-05
Filing date: 2005-03-30
Publication date: 2007-12-27
Anticipated expiration: 2025-03-31
Also published as: ATA5952004A; AT413028B; DE102005014478A1

Abstract

Vorrichtung zur weitgehenden Keimfreihaltung von Abfüllvorrichtungen für Getränke, bestehend aus
einer Anzapfvorrichtung zum Anschluss an einen mit einem Getränk gefüllten Druckbehälter,
einem Auslaufhahn
und einer die Anzapfvorrichtung und den Auslaufhahn verbindenden Zuleitung,
wobei die mit dieser Flüssigkeit bei der Abfüllung benetzten metallischen Oberflächen, zumindest teilweise, eine Silberschicht aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Oberfläche der Silberschicht nach dem Versilbern einem künstlichen Oxidationsvorgang zur Erzeugung einer Silberoxidschicht unterzogen wurde.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur weitgehenden Keimfreihaltung einer von Abfüllvorrichtungen für Getränke, bestehend aus
einer Anzapf vorrichtung zum Anschluss an einen mit einem Getränk gefüllten Druckbehälter (wobei auf das abzufüllende Getränk mittels eines üblicherweise keimfreien, für das Getränk geeigneten Gases oder keimfreier Luft zu dessen Herausförderung Druck ausgeübt wird),
einem Auslaufhahn
und einer die Anzapfvorrichtung und den Auslaufhahn verbindenden Zuleitung,
wobei die mit diesem Getränk bei der Abfüllung benetzten metallischen Oberflächen zumindest teilweise eine Silberschicht aufweisen.
Derartige Abfüllvorrichtungen werden insbesondere zum Umfüllen von Getränken aus größeren Druckbehältern in kleinere Behälter, z.B. Trinkgefäße oder Flaschen, verwendet.
Aus der US 6 053 368 A ist eine Abfüllvorrichtung bekannt, bei der die mit einer Flüssigkeit bei der Abfüllung benetzten Oberflächen, ebenso wie die zum Druckausgleich der einströmenden Außenluft dienenden Teile dieser Abfüllvorrichtung, eine Silberschicht aufweisen. Nachteilig an einer Abfüllvorrichtung gemäß US 6 053 368 A ist, dass es auch bei dieser Ausführung oftmals zu Infektionen, sowohl im Flüssigkeitsauslauf als auch der Luftzuführung zum Druckausgleich kommt.
In der DE 195 42 959 C1 wird eine Abgabevorrichtung für Fluide aus einem Vorratsbehälter beschrieben, bei der einzelne Bauteile, nämlich eine Ventilfeder, die Innenwandung des Pumpkanals, das Überdruckventil, sowie die Austrittsöffnung, mit einer Silberschicht versehen sind.
Die WO 1995/17152 A1 beschreibt eine Abgabevorrichtung, bei der ein Filter mit einer Silberschicht überzogen ist. Eine die Anzapfvorrichtung mit dem Auslaufhahn verbindende Zuleitung weist diese nicht auf.
Die DE 199 22 084 A1 beschreibt eine Schankanlage mit Entkeimungseinrichtung. Hierbei umfasst die Entkeimungseinrichtung eine Heizeinrichtung, Ausblaseinrichtung, Strahlungseinrichtung, Trocknungseinrichtung, Flüssigkeits- oder Gas-Spüleinrichtung oder Kombinationen zweier oder mehrerer der genannten Einrichtungen. Das Auslassrohr kann aus einem Metall, wie Edelstahl, Kupfer, kupferhaltiger Legierung, kupferbeschichtetem Metall, Silber, silberhaltiger Legierung, bestehen oder silberbeschichtete Metalle enthalten oder aus Glas oder Quarz bestehen.
Ferner ist aus der DE 101 13 548 A1 eine Klima- oder Kühlanlage bekannt, deren Verdampfer an seiner Außenseite mit einer Silberschicht überzogen ist. Auf bekannte Weise stellt sich hierbei ein Oxidationsvorgang durch Oxidation mit dem Luftsauerstoff an der Silberschicht ein und bewirkt eine fungizide oder antiseptische Wirkung der Verdampfoberfläche und der Kondensatwanne. Die auf diese Weise zustande gekommene Silberoxidschicht ist nur in einem geringen Maße wasserlöslich und setzt nur in geringem Maße Silberionen frei.
Aus der DE 694 20 862 T2 ist ein Verfahren zur Künstlichen Herstellung einer Silberoxidbeschichtung auf einem silberbeschichteten Membranfilter bekannt. Des Weiteren beschreibt die DE 199 33 118 A1 eine Wasseraufbereitungsanlage mit zwei in Reihe geschalteten Wasserbehältern für stilles und karboniertes Wasser. Unter anderem ist eine besondere Ausgestaltung der Anlage beschrieben, wonach in dem Wasserfilter der Anlage eine Silbereinlage, beispielsweise in der Form von Körnern oder Fäden zur Verhinderung des Aufkeimens des Filters vorhanden sein kann.
Die DE 44 04 680 A1 beschreibt schließlich einen Babyflaschensauger, welcher zwecks Keimhemmung einen Mix aus Siliziumoxid, Aluminiumoxid und Silberoxid enthält.
Bei den bisher üblichen Abfüllvorrichtungen kommt es, wenn diese nicht durch tägliche intensive Reinigung keimfrei gehalten werden, was sehr häufig nicht gemacht wird, bei längeren Pausen, z.B. während der Sperrzeiten eines Lokals, zu Infektionen durch die verkeimte Luft im Lokal, die im Auslauf des Zapfhahnes beginnen und sich letztendlich über die ganze Abfüllvorrichtung ausbreiten. Es ist Aufgabe der Erfindung, dies zu vermeiden.
Erfindungsgemäß wird die weitgehende Keimfreihaltung gemäß Anspruch 1 dadurch erreicht, dass die Oberfläche der Silberschicht nach dem Versilbern einem künstlichen Oxidationsvorgang zur Erzeugung einer Silberoxidschicht unterzogen wurde. Bei Einsatz einer solchen Vorrichtung zur weitgehenden Keimfreihaltung sind Infektionen der Abfüllvorrichtung nicht mehr möglich.
Anspruch 2 bezieht sich auf die Verwendung eines nichtmetallischen Schlauches oder Rohres als verbindende Zuleitung. Hierbei ist vorgesehen, dass diese Silberschicht auf längliche metallische Komponenten wie Drähte, Bänder, Ketten u.ä., die zweckmäßig über die Länge der Zuleitung eingezogen werden, aufgebracht ist und nach dem Versilbern, zweckmäßigerweise vor dem Einbau dieser Komponenten, die Oberfläche dieser Silberschicht einem künstlichen Oxidationsvorgang zur Erzeugung einer Silberoxidschicht unterzogen wurde.
Anspruch 3 bezieht sich auf vorteilhafte Ausführungsformen des Auslaufhahns, der Zuleitung sowie der Anzapfvorrichtung. Hierbei kann vorgesehen sein, dass zumindest der Auslaufhahn und die Zuleitung und/oder die Zuleitung und die Anzapfvorrichtung einstückig ausgebildet sind. Insbesondere bei Ausführungsformen, bei denen lediglich eine kurze Distanz vom Druckbehälter, der das abzufüllende Getränk enthält, zum Auslaufhahn zu überbrücken ist, scheint eine einstückige Ausbildung der Abfüllvorrichtung oder zumindest des Auslaufhahnes und der Zuleitung oder der Zuleitung und der Anzapfvorrichtung vorteilhaft zu sein.
Anspruch 4 betrifft ein Verfahren zur weitgehende Keimfreihaltung einer Abfüllvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Oberfläche der Silberschicht nachträglich einem künstlichen Oxidationsvorgang zur Erzeugung einer Silberoxidschicht unterzogen wird.
Bei Einsatz einer derartigen Abfüllvorrichtung in einem Lokal wurde bei 6-wöchigen, regelmäßigen mikrobiologischen Kontrollen stets Keimfreiheit bei der morgendlichen Probennahme, vor der täglichen Inbetriebnahme der Abfüllvorrichtung, bestätigt, und dass dadurch auch die Keimfreiheit der Abfüllvorrichtung ohne sonstige, zusätzlich erforderliche Maßnahmen sichergestellt ist.

Claims

Vorrichtung zur weitgehenden Keimfreihaltung von Abfüllvorrichtungen für Getränke, bestehend aus einer Anzapfvorrichtung zum Anschluss an einen mit einem Getränk gefüllten Druckbehälter, einem Auslaufhahn und einer die Anzapfvorrichtung und den Auslaufhahn verbindenden Zuleitung, wobei die mit dieser Flüssigkeit bei der Abfüllung benetzten metallischen Oberflächen, zumindest teilweise, eine Silberschicht aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Silberschicht nach dem Versilbern einem künstlichen Oxidationsvorgang zur Erzeugung einer Silberoxidschicht unterzogen wurde.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Verwendung eines nichtmetallischen Schlauches oder Rohres als verbindende Zuleitung, diese Silberschicht auf längliche metallische Komponenten wie Drähte, Bänder, Ketten u.ä., die zweckmäßig über die Länge der Zuleitung eingezogen werden, aufgebracht ist und nach dem Versilbern, zweckmäßigerweise vor dem Einbau dieser Komponenten, die Oberfläche dieser Silberschicht einem künstlichen Oxidationsvorgang zur Erzeugung einer Silberoxidschicht unterzogen wurde.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslaufhahn und die Zuleitung und/oder die Zuleitung und die Anzapfvorrichtung einstückig ausgebildet sind.
Verfahren zur weitgehende Keimfreihaltung einer Abfüllvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Silberschicht nachträglich einem künstlichen Oxidationsvorgang zur Erzeugung einer Silberoxidschicht unterzogen wird.