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Die
Erfindung betrifft eine Emailbeschichtung für einen Körper. Emailbeschichtungen für Körper sind
bekannt. Es sind auch Emailbeschichtungen mit eingelagertem Silber
bekannt, allerdings lässt sich
bei diesen keine antimikrobielle Wirkung nachweisen.
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Es
besteht jedoch der Wunsch, Emailbeschichtungen mit guter antimikrobieller
Wirkung zu erhalten.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Emailbeschichtung
zu schaffen, die eine gut antimikrobielle Wirkung aufweist.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Emailbeschichtung für einen Körper erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass eine antimikrobiell wirkende Oberfläche der Emailbeschichtung durch
eine wirksame Grenzfläche
einer silberhaltigen Emailschicht gebildet ist und dass in der Emailschicht
an der wirksamen Grenzfläche
silberumfassende Partikel mit einer mittleren Größe von kleiner 500 nm vorliegen.
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Der
Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist,
dass durch derartige kleine silberumfassende Partikel erst die Möglichkeit
eröffnet
wurde, der Emailbeschichtung eine gute antimikrobielle Wirkung zu
verleihen, die auch über
lange Zeit anhält.
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Noch
günstiger
ist es, wenn die silberumfassenden Partikel eine mittlere Größe von kleiner
200 nm aufweisen.
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Besonders
günstig
ist es, wenn die silberumfassenden Partikel eine mittlere Größe von kleiner 100
nm aufweisen.
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Dabei
werden die antimikrobiellen Eigenschaften noch weiter dadurch verbessert,
dass die silberumfassenden Partikel eine mittlere Größe von kleiner
50 nm aufweisen.
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Grundsätzlich bestünde die
Möglichkeit,
die gesamte Emailbeschichtung als silberhaltige Emailschicht aufzubauen.
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Um
jedoch eine möglichst
kostengünstige Lösung zu
erhalten hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die silberhaltige
Emailschicht auf einer den Körper
bedeckenden Basisemailschicht, und zwar insbesondere auf einer dem
Körper
gegenüberliegenden
Seite der Basisemailschicht, angeordnet ist.
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Hinsichtlich
des Silbergehalts der Basisemailschicht wurden bislang keine näheren Angaben gemacht.
Um jedoch eine möglichst
kostengünstige Lösung zu
erreichen ist vorgesehen, dass ein Silbergehalt der Basisemailschicht
um einen Faktor 10 niedriger ist als der der silberhaltigen Emailschicht.
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Noch
besser ist es, wenn der Silbergehalt der Basisemailschicht um einen
Faktor 100 niedriger ist als der Silbergehalt der silberhaltigen
Emailschicht.
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Besonders
zweckmäßig ist
eine Lösung,
bei welcher die Basisemailschicht im Wesentlichen silberfrei ist.
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Die
Basisemailschicht eröffnet
weitere Freiheitsgrade beim Aufbau der Emailbeschichtung. So kann
beispielsweise die Basisemailschicht die primäre Schutzfunktion für den Körper wahrnehmen
und die silberhaltige Emailschicht liefert primär die antimikrobielle Wirkung
der Emailbeschichtung. Insbesondere kann die Basisemailschicht im
Wesentlichen silberfrei ausgebildet sein.
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Vorzugsweise
ist dabei vorgesehen, dass die silberhaltige Emailschicht eine Dicke
von weniger als 1000 μm
aufweist.
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Noch
kostengünstiger
ist eine Lösung,
bei welcher die silberhaltige Emailschicht eine Dicke von weniger
als 500 μm
aufweist.
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Eine
besonders kostengünstige
Lösung
sieht vor, dass die silberhaltige Emailschicht eine Dicke von weniger
als 300 μm
aufweist.
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Andererseits
ist es – um über einen
langen Zeitraum die antimikrobiellen Eigenschaften aufrecht zu erhalten – erforderlich,
dass die silberhaltige Emailschicht eine Mindestdicke aufweist.
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Aus
diesem Grund sieht eine günstige
Lösung
vor, dass die silberhaltige Emailschicht eine Dicke von mindestens
50 μm aufweist.
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Noch
besser ist es, wenn die silberhaltige Emailschicht eine Dicke von
mindestens 100 μm
aufweist.
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Mit
der Dicke der silberhaltigen Emailschicht geht die Dauer der antimikrobiellen
Wirkung einher, da bei einem vollständigen Abtrag der silberhaltigen Emailschicht
deren vorteilhafte antimikrobielle Auswirkungen nicht mehr zum Tragen
kommen.
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Hinsichtlich
der Ausbildung der silberhaltigen Emailschicht und der Basisemailschicht
wurden bislang keine näheren
Angaben gemacht. Prinzipiell wäre
es denkbar, die Zusammensetzung der silberhaltigen Emailschicht
und der Basisemailschicht völlig
unterschiedlich zu wählen.
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Aus
Gründen
der Einfachheit und einer guten Haftung sowie homogenen Schichteigenschaften
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die silberhaltige Emailschicht
dieselben Emailgrundbestandteile aufweist wie die Basisemailschicht.
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Besonders
vorteilhaft ist es jedoch, wenn die silberhaltige Emailschicht,
abgesehen von den zusätzlichen
silberumfassenden Partikeln, dieselbe Emailzusammensetzung aufweist
wie die Basisemailschicht, so dass sich die silberhaltige Emailschicht
und die Basisemailschicht hinsichtlich ihrer Eigenschaften im Wesentlichen
nicht unterscheiden und somit eine gute Verbindung zwischen der
silberhaltigen Emailschicht und der Basisemailschicht entsteht,
die ein späteres
Abplatzen der silberhaltigen Emailschicht von der Basisemailschicht
verhindert.
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Hinsichtlich
der Verteilung der silberumfassenden Partikel in der silberhaltigen
Emailschicht wurden bislang keine näheren Angaben gemacht. Prinzipiell
ist es denkbar, dass die silberhaltigen Partikel im Wesentlichen
homogen in einer Matrix der silberhaltigen Emailschicht verteilt
sind.
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Wenn
jedoch eine Ausbildung der silberumfassenden Partikel im Verlauf
des Brennens der silberhaltigen Emailschicht auftritt, ist es denkbar,
dass die silberumfassenden Partikel in der silberhaltigen Emailschicht
in Form von wolkenähnlichen
Bereichen und/oder schlierenähnlichen
Bereichen vorliegen.
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Derartige
Bereiche in der Matrix der silberhaltigen Emailschicht sind der
antimikrobiellen Wirkung derselben nicht abträglich, so lange die Bereiche
bis unmittelbar an die Grenzfläche
reichen.
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Zu
der Ausbildung der silberumfassenden Partikel wurden bislang keine
näheren
Angaben gemacht.
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So
sieht eine Lösung
vor, dass die silberumfassenden Partikel aus einer Silberverbindung
gebildet sind.
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Insbesondere
sieht eine Ausführungsbeispiel
vor, dass die Silberverbindung Silberoxid ist.
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Alternativ
dazu ist es aber ebenfalls denkbar, dass die silberumfassenden Partikel
ausgeschiedenes Silber aufweisen.
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Vorzugsweise
ist dieses ausgeschiedene Silber auskristallisiertes Silber, welches
beispielsweise beim Brennen der silberhaltigen Emailschicht ausgeschieden
wird und dann auskristallisiert in Form der silberumfassenden Partikel.
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Hinsichtlich
des Silbergehalts der silberhaltigen Emailschicht selbst wurden
bislang keine näheren
Angaben gemacht. Auf der einen Seite ist aus Gründen einer möglichst
kostengünstigen
Lösung ein
möglichst
niedriger Silbergehalt erwünscht.
Auf der anderen Seite ist es aber auch erforderlich, eine ausreichend
große
Zahl von Silberatomen oder Silberionen über die Grenzfläche abgeben
zu können.
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Aus
diesem Grund sieht eine vorteilhafte Lösung vor, dass die silberhaltige
Emailschicht einen Silbergehalt von mindestens 0,2 Gewichtsprozent bezogen
auf die übrigen
Bestandteile der silberhaltigen Emailschicht aufweist.
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Besser
ist es, wenn die silberhaltige Emailschicht ein Silbergehalt von
mindestens ungefähr
0,3 oder besser mindestens ungefähr
0,5 Gewichtsprozent bezogen auf die übrigen Bestandteile der silberhaltigen
Emailschicht aufweist.
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Sehr
gute antimikrobielle Wirkung tritt auf, wenn die silberhaltige Emailschicht
ein Silbergehalt von mindestens ungefähr 0,8 noch besser mindestens
ungefähr
1 Gewichtsprozent bezogen auf die übrigen Bestandteile der silberhaltigen
Emailschicht aufweist.
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Um
die Emailbeschichtung kostengünstig
zu halten, ist vorgesehen, dass die silberhaltige Emailschicht einen
Silbergehalt von weniger als ungefähr 5 Gewichtsprozent, noch
besser weniger als ungefähr
3 Gewichtsprozent aufweist.
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Hinsichtlich
der Entstehung der silberumfassenden Partikel in der Emailschicht
wurden bislang keine näheren
Angaben gemacht. So wäre
es beispielsweise denkbar, die silberumfassenden Partikel nach Herstellen
der späteren
silberhaltigen Emailschicht in diese durch Diffusion einzubringen.
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Besonders
günstig
ist es jedoch, wenn die silberumfassenden Partikel in der silberhaltigen Emailschicht
aus in diese vor einem Brennen eingebrachten Silber gebildet sind.
Der Vorteil dieser Lösung
ist darin zu sehen, dass dadurch die silberhaltigen Partikel in
die Matrix der silberhaltligen Emailschicht integriert sind, somit
einen integralen Bestandteil derselben bilden, wobei lediglich die
silberhaltigen Partikel zur Freisetzung von Silber oder Silberionen
beitragen können,
die unmittelbar an der Grenzfläche
liegen. Dies hat den Vorteil, dass die Freisetzung von Silber über einen
sehr langen Zeitraum, beispielsweise viele Jahre oder viele zig
Jahre, dadurch bestimmt werden kann, welch starkem Verschleiß die Emailschicht
selbst unterworfen ist und somit die Freisetzung von Silber von
dem Verschleiß der
silberhaltigen Emailschicht, insbesondere dem Abtrag derselben,
abhängig
ist.
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Eine
besonders günstige
Lösung
sieht vor, dass die silberumfassenden Partikel beim Brennen im Verlauf
der Emailherstellung entstanden sind, da dabei eine Temperatur erreicht
wird, bei welcher sowohl die Bestandteile der Matrix der Emailschicht
als auch dann das Silber in flüssigem
Zustand vorliegen.
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Bei
einigen Zusammensetzungen von Emailbeschichtungen besteht das Problem,
dass sich auf der silberhaltigen Emailschicht eine dünne Deckschicht,
beispielsweise eine Glasschicht bildet, die aufgrund einer Entmischung
der für
die silberhaltige Emailschicht vorgesehenen Bestandteile entsteht.
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Insbesondere
ist diese Deckschicht oder Glasschicht vielfach silberarm.
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Aus
diesem Grund sieht eine vorteilhafte Lösung vor, dass die Grenzfläche der
silberhaltigen Emailschicht durch Abtrag einer sich bei der Herstellung
der silberhaltigen Emailschicht auf dieser gebildeten dünnen Deckschicht
entstanden ist. Ein Abtragen der Deckschicht beseitigt somit die
Probleme, die durch Entmischung und Grenzflächeneffekte aufgetreten sind
und bewirkt, dass die silberhaltige Emailschicht im vollen Umfang
die antimikrobiellen Eigenschaften entfaltet.
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Das
Entfernen der Deckschicht kann dabei in unterschiedlichster Art
und Weise erfolgen.
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Eine
Möglichkeit
sieht vor, dass die dünne Deckschicht
durch ein Alterungsprozess abgetragen ist.
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Eine
andere Möglichkeit
sieht vor, dass die dünne
Deckschicht durch Autoklavieren abgetragen ist.
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Ferner
ist es denkbar, dass die dünne
Deckschicht durch einen abrasiven Prozess abgetragen ist.
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Eine
andere Lösung
sieht vor, dass die dünne
Deckschicht durch einen chemischen Ätzprozess abgetragen ist.
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Darüber hinaus
betrifft die Erfindung nicht nur eine Emailbeschichtung, sondern
auch eine Vorrichtung mit einem Körper zur Aufnahme eines Mediums,
wobei erfindungsgemäß vorgesehen
ist, dass der Körper
auf seiner dem Medium zugewandten Seite mit einer Emailbeschichtung
nach einem oder mehreren der voranstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
versehen ist.
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Die
Vorteile dieser Vorrichtung sind dieselben wie die Vorteile der
erfindungsgemäßen Beschichtung,
nämlich
die, dass damit das Medium durch Oberflächen der Emailbeschichtung
begrenzt und geführt
ist, die antimikrobielle Wirkung aufweisen, so dass sich insbesondere
sogenannte Biofilme auf diesen in reduziertem Umfang oder vorteilhafterweise überhaupt
nicht ausbilden.
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Ein
Ausführungsbeispiel
einer derartigen Vorrichtung sieht vor, dass die Vorrichtung als
Leitung für
das Medium ausgebildet ist.
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Insbesondere
ist dabei vorgesehen, dass die Vorrichtung als Rohrleitung für das Medium
ausgebildet ist.
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Eine
andere Lösung
sieht vor, dass die Vorrichtung als Armatur für das Medium ausgebildet ist.
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Es
ist aber auch denkbar, dass die Vorrichtung als Behälter für das Medium
ausgebildet ist oder als Wärmetauscher.
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Eine
besonders günstige
Lösung
sieht vor, dass die Vorrichtung das gesamte Leitungssystem für das Medium
darstellt, wobei das Leitungssystem Leitungen, Armaturen, Behälter, Wärmetauscher oder
andere Komponenten umfassen kann, deren das Medium führende Seiten
alle im Wesentlichen die Emailbeschichtung tragen.
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Besonders
günstig
wirken sich die antimikrobiellen Eigenschaften der Emailbeschichtung
aus, wenn die Vorrichtung eine Vorrichtung zur Aufnahme oder Führung von
Wasser ist, insbesondere wenn das Wasser Trinkwasser ist.
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Die
erfindungsgemäßen vorteilhaften
Eigenschaften treten aber insbesondere auch dann auf, wenn die Vorrichtung
zur Aufnahme und/oder Führung
von Luft als Medium ausgebildet ist.
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Besonders
günstig
sind die erfindungsgemäßen vorteilhaften
Eigenschaften dann, wenn das Medium ein in medizinischen Einrichtungen
eingesetztes Medium ist.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden
Beschreibung sowie der zeichnerischen Darstellung einiger Ausführungsbeispiele.
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In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
schematische geschnittene Darstellung eines Rohrs als erfindungsgemäßen Körper mit
einer Emailbeschichtung auf einer Innenseite, wobei in dem Rohr
ein Medium, beispielsweise Wasser, geführt ist;
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2 ein
Schliffbild eines ersten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Emailbeschichtung
mit einer Basisemailschicht und einer silberhaltigen Emailschicht;
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3 ein
vergrößertes Schliffbild
der Emailbeschichtung gemäß 2;
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4 ein
Schliffbild eines zweiten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Emailbeschichtung
durch die silberhaltige Emailschicht;
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5 ein
vergrößertes Schliffbild
des zweiten Ausführungsbeispiels;
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6 ein
nochmals vergrößertes Schliffbild des
zweiten Ausführungsbeispiels;
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7 ein
nochmals vergrößertes Schliffbild des
zweiten Ausführungsbeispiels;
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8 ein
weiter vergrößertes Schliffbild
des zweiten Ausführungsbeispiels
mit Darstellung von silberumfassenden Partikeln sowohl in der Oberfläche des
Schliffbildes als auch tieferliegenden silberhaltigen Partikeln;
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9 eine
Darstellung des Schliffbildes gemäß 8 mit lediglich
den in der Oberfläche
des Schliffbildes liegenden silberumfassenden Partikeln;
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10 eine
weitere vergrößerte Darstellung des
Schliffbildes des zweiten Ausführungsbeispiels;
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11 ein
Schliffbild eines dritten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Emailbeschichtung;
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12 eine
vergrößerte Darstellung
des dritten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Beschichtung
und
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13 eine
weitere vergrößerte Darstellung des
Schliffbildes des dritten Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Emailbeschichtung.
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Ein
in 1 dargestelltes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Körpers 10,
beispielsweise eines Rohrs zur Aufnahme und Führung eines Mediums 12,
wie beispielsweise Trinkwasser, trägt auf seiner dem Medium 12 zugewandten
Innenseite 14 eine als Ganzes mit 20 bezeichnete
Emailbeschichtung, die die Innenseite 14 vollflächig überdeckt
und eine an das Medium 12 angrenzende Oberfläche 22 aufweist.
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Die
Emailbeschichtung 20 hat vorzugsweise eine Dicke von insgesamt
mindestens 200 μm,
noch besser mindestens 500 μm.
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Wie
beispielsweise im Zusammenhang mit einem ersten Ausführungsbeispiel
dargestellt, umfasst die Emailbeschichtung 20 eine Basisschicht 30, die
unmittelbar auf der Oberfläche 22 des
Körpers 10 angeordnet
ist und auf der Oberfläche 22 haftet.
Auf dieser Basisemailschicht 30, und zwar auf einer dem Körper 10 abgewandten
Seite der Basisemailschicht 30, die dem Medium 12 zugewandt
ist, ist eine silberhaltige Emailschicht 40 angeordnet,
die mit einer Grenzschicht 42 an das Medium 12 angrenzt,
wobei die Grenzschicht 42 der silberhaltigen Emailschicht 40 die
Oberfläche 22 der
Emailbeschichtung 20 bildet.
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In
der silberhaltigen Emailschicht 40 ist, wie insbesondere
in 3 dargestellt, eine Vielzahl von silberhaltigen
Bereichen 44a, 44b und 44c vorgesehen,
in denen das Silber in Form von silberumfassenden Partikeln 46 vorliegt,
wobei die silberumfassenden Partikel 46 entweder in wolkenähnlichen
Bereichen 48 oder schlierenähnlichen Bereichen 49 in
der silberhaltigen Emailschicht 40 vorliegen, deren Emailmatrix 50 eine
Emailzusammensetzung aufweist, die mit einer Emailmatrix 52 der
Basisemailschicht 30 – bis
auf die silberumfassenden Partikel 46 – eine im Wesentlichen gleiche
Materialzusammensetzung aufweist.
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Die
Materialzusammensetzung ist dabei eine übliche Materialzusammensetzung,
wie sie in bekannter Art und Weise zum Beschichten von medienführenden
Körpern 10,
beispielsweise Rohren, Verwendung findet.
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Die
Tatsache, dass die silberhaltige Emailschicht 40 somit
als silberhaltig beschrieben wird, erfordert somit nicht, dass eine
homogene Verteilung von silberumfassenden Partikeln 46 vorliegt,
sondern die silberumfassenden Partikel 46 können durchaus durch
in wolkenähnlichen
Bereichen 48 oder schlierenähnlichen Bereichen 49 vorliegen,
so dass auch im Wesentlichen silberfreie Bereiche 54 der
Matrix 50 existieren.
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Insbesondere
ist jedoch bei dem ersten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass
die wolkenähnlichen
Bereiche 48 oder zumindest ein Teil derselben bis zur Grenzfläche 42 der Emailschicht 20 reichen,
so dass in der Grenzfläche 42 selbst
zum Medium 12 hin zumindest partiell freiliegende silberumfassende
Partikel 46 existieren, die in der Lage sind, in geringem
Maße Silberionen
oder Silberatome an das Medium 12 abzugeben.
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Wie
in 3 erkennbar, hat silberhaltige Emailschicht 40 ungefähr eine
Dicke von 200 μm, während die
darunterliegende Basisemailschicht 30 eine Dicke von mindestens
ebenfalls 200 μm,
vorzugsweise mindestens 500 μm
aufweist.
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Bei
einem zweiten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Emailbeschichtung,
dargestellt in den 4 bis 10 ist
ebenfalls die silberhaltige Emailschicht 40 dargestellt,
die sich bis zur Grenzfläche 42 erstreckt,
wobei bei zunehmender Erhöhung der
Auflösung,
beispielsweise bereits in 5, die silberumfassenden
Partikel 46 erkennbar sind, die in der Matrix 50 in
wolkenähnlichen
Bereichen 48 nahe der Grenzfläche 42 vorliegen,
wobei bereits in der vergrößerten Darstellung
gemäß 7 die
einzelnen silberumfassenden Partikel 46 erkennbar sind,
die wie sich beispielsweise aus 8 abschätzen lässt, wobei
in der Vergrößerung gemäß 9 und 10 erkennbar
ist, dass die silberumfassenden Partikel 46 in der Abschätzung einen
mittleren Durchmesser im Bereich von ungefähr 30 bis ungefähr 100 nm
aufweisen.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Emailbeschichtung,
dargestellt in den 11, 12 und 13 ist
ebenfalls einerseits die Basisemailschicht 30 erkennbar
und andererseits die silberhaltige Emailschicht 40, welche
sich bis zu dem Medium 12 erstreckt, unter Bildung der
Oberfläche 22.
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Wie
in 13 erkennbar, erstreckt sich jedoch der wolkenähnliche
Bereich 48 mit den silberumfassenden Partikeln 46 nicht
unmittelbar bis zur Oberfläche 22,
und somit zur Grenzfläche 42,
sondern die Oberfläche 22 wird
gebildet durch eine Glasschicht 54, die im Zuge des Brennens
der Emailbeschichtung 20 entsteht, und somit zunächst einen
silberarmen Bereich 56 aufweist, der unmittelbar an die Grenzfläche angrenzt.
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Aus
diesem Grund ist es bei derartigen Ausführungsbeispielen der Emailbeschichtung 20 erforderlich,
die Glasschicht 54 von der silberhaltigen Emailschicht 40 zu
lösen,
wobei dieses Ablösen
der Glasschicht 54 durch unterschiedliche Prozesse möglich ist.
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Ein
möglicher
Prozess ist ein konventioneller Alterungsprozess, der dadurch erfolgt,
dass beispielsweise die Oberfläche 22 ständig von
dem Medium angeströmt
ist und dadurch bereits durch ein langandauerndes Anströmen der
Oberfläche 22 ein Ablösen der
Glasschicht 54 erfolgt.
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Alternativ
dazu kann die Glasschicht 54 aber auch durch autoklavieren
der Emailbeschichtung beschleunigt abgelöst werden oder es ist denkbar,
die Glasschicht 54 entweder durch einen abrasiven Prozess
oder durch einen chemischen Ätzprozess
abzutragen, so dass nachfolgend die Grenzfläche 42 nicht mehr
durch die Glasschicht 54 mit dem silberarmen Bereich 56 gebildet
wird, sondern die Grenzschicht 42 dann ungefähr im Bereich
einer Linie 58 verläuft, so
dass unmittelbar beispielsweise der wolkenähnliche Bereich 48 an
die Grenzschicht dann angrenzt und somit in der Grenzschicht 42 genügend silberumfassende
Partikel 46 vorliegen, die geeignet und in der Lage sind,
Silberionen oder Silberatome oberflächlich abzugeben.
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Die
erfindungsgemäße Emailbeschichtung 20 eignet
sich insbesondere für
wasserführende
Leitungen im medizinischen Bereich oder in medizinischen Geräten, die
aufgrund der normalen Kontamination von Trinkwasser mit Wasserkeimen
zwangsläufig
mit Bakterien besiedelt werden.
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Eine
derartige Bakterienbesiedlung bildet üblicherweise extrazelluläre Schleimsubstanzen,
die die Wasserkeime in einen sich auf der Oberfläche bildenden sogenannten Biofilm
einbetten, wobei sich die Keime in dem Biofilm weitgehend geschützt, beispielsweise
von einer Chlorierung des Trinkwassers, vermehren können.
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Die
Ablösung
von Teilen derartiger Biofilme kann dann diskontinuierlich zu einer
erhöhten
Keimzahl im Trinkwasser führen
und Infektionen, zumindest bei gefährdeten Personen, hervorrufen.
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Das
in der erfindungsgemäßen Emailbeschichtung 20 in
Form der silberumfassenden Partikel 46 enthaltene Silber
wird nun von der erfindungsgemäßen Emailbeschichtung 20 im
Bereich der Grenzfläche 42 in
geringsten Mengen freigesetzt und bewirkt eine antimikrobielle Wirkung,
die sich dahingehend äußert, dass
die Besiedlung der Oberfläche 22 durch
Mikroorganismen zumindest gemindert wird, wenn nicht vermieden werden
kann, wobei insbesondere das in geringen Mengen abgegebene Silber
die Vermehrung der Mikroorganismen in dem Biofilm verringert oder
unterdrückt.
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Die
silberhaltige Emailschicht 40 mit den silberumfassenden
Partikeln 46 lässt
sich vorzugsweise dadurch herstellen, dass Silber mit einer Partikelgröße zwischen
ungefähr
100 nm und ungefähr
200 nm, das heißt
in Form sogenannter Nannopartikel einer Emailfritte, das heißt einer
Trockenmischung von Basismaterial des Emails zugegeben werden, wobei die
Zugabe zur Emailfritte zur Herstellung der silberhaltigen Emailschicht 14 mit
einem Gewichtsanteil von mindestens 0,3% bezogen auf die Emailfritte
erfolgt, so dass letztlich in der silberhaltigen Emailschicht ein
Anteil von Silber in Höhe
von etwas weniger als mindestens 0,3 Gewichtsprozent vorliegt.
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Besonders
günstige
Werte sind Zugaben von ungefähr
1 Gewichtsprozent Silber zur Emailfritte, die dann in der silberhaltigen
Emailschicht 40 zu einem Gewichtsanteil von etwas weniger
als 1% Silber bezogen auf die übrigen
Bestandteile der silberhaltigen Emailschicht, führen.
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Es
ist aber auch denkbar, silberhaltige Emailschichten 40 durch
andere Verfahren herzustellen, beispielsweise durch Ionenaustauschverfahren
an der Oberfläche
emaillierter Körper,
Ionenaustauschverfahren an der Emailfritte selbst und anschließend Einbringung
in den Mühlenversatz,
Einschmelzen von Silber in die Emailfritte und anschließend die
Einbringung in den Mühlenversatz,
Zugabe von Silbersalz in den Mühlenversatz
des Emailschlickers oder Beimischung von Nanosilber in den Emailschlicker.
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Das
für die
Emailbeschichtung vorgesehene Material der Emailfritte ist ein konventionelles Emailmaterial,
das konventionelle Emailbestandteile aufweist, die zu einem Emailschlicker
verarbeitet werden.
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Dabei
wird zunächst
ein Emailschlicker für die
Basisemailschicht 30 hergestellt und auf den Körper aufgetragen
sowie aufgebrannt. Anschließend wird
auf die Baisemailschicht 30 des Körpers 10 der Emailschlicker
für die
silberhaltige Emailschicht 40 aufgetragen, beispielsweise
ebenfalls in einem Tauchprozess, und nachfolgend gebrannt.
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Das
nachfolgende Brennen der silberhaltigen Emailschicht 40 führt dazu,
dass auch nochmals ein Erschmelzen der Basisemailschicht 30 erfolgt und
somit beide Schichten, nämlich
die Basisemailschicht 30 und die silberhaltige Emailschicht 40 eine innige
Verbindung eingehen, zumal die Bestandteile der Matrix 50 der
silberhaltigen Emailschicht 40 vorzugsweise identisch sind
mit den Bestandteilen der Basisemailschicht 30.