DE10113548A1 - Vorrichtung zur Reinhaltung der Luft in einer Klima- oder Kühlanlage - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinhaltung der Luft in einer Klima- oder Kühlanlage, die einen Verdampfer (4) aufweist. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass der Verdampfer (4) an seiner Außenseite mit einer Silberschicht überzogen ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinhaltung der Luft in einer Klima- oder Kühlanlage, die einen Verdampfer aufweist.

Die Reinhaltung der Luft innerhalb von Fahrzeuginnenräumen ist insbesondere für den Bereich des Personentransports im Regional­ verkehr, Transferverkehr oder Fernverkehr sowie für Nutzfahr­ zeuge, Ambulanzen oder Baumaschinen etc. von Bedeutung. Dabei wird der Innenbereich in der Regel klimatisiert, wobei es von Nachteil ist, dass sich innerhalb der Klima- oder Kühlanlage und der Lüftungseinrichtung Mikroorganismen bilden können, die unangenehme Gerüche erzeugen und sich auch pathogen auf die Insassen auswirken können. Im Bereich des Ambulanztransportes kann es aufgrund von pathogenen Mikroorganismen und lungengängi­ gen Staubpartikeln, die aus der Lüftungseinrichtung, der Klima- oder Kühlanlage oder der Umgebung stammen, zu einer gesund­ heitlichen Gefährdung der Patienten kommen. Ein weiteres Problem besteht darin, dass Patienten, die mit hochansteckenden Krankheiten behaftet sind, eine akute Gefahr für den nachfolgend transportierten Patienten darstellt.

Im Baumaschinensektor, insbesondere bei der Arbeit mit Maschinen auf Deponien, auf Kompostierungsanlagen, im DSD-Recycling oder allgemein auf kontaminiertem Boden oder auf Recyclingplätzen kann eine Gesundheitsgefahr aufgrund von toxischen, lungengängigen Stäuben und Mikroorganismen für den Fahrzeugführer bestehen.

Aus der DE 39 30 872 C1 ist bereits eine elektrostatische Filtereinrichtung zum Reinigen von Luft bekannt, bei der ein Gasionisator die zu reinigende Luft ionisiert, so dass die darin enthaltenen Schwebeteilchen in einem Abscheider an elektro­ statisch geladenen Abscheideflächen abgelagert werden können. Der elektrostatische Abscheider wird von mehreren konzentrisch angeordneten flexiblen Metallschläuchen gebildet, wobei der Gasionisator vorzugsweise mit seinem Außendurchmesser an den Außendurchmesser des Abscheiders angepasst ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Klima- oder Kühlanlage mit einem Verdampfer dahingehend zu verbessern, dass die aus der Klima- oder Kühlanlage austretende Luft nicht nur klimatisiert, sondern auch weitgehend von Bakterien befreit ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich die Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch aus, dass der Verdampfer an seiner Außenseite mit einer Silberschicht überzogen ist.

Durch die Silberschicht entsteht auf der Verdampferoberfläche eine Art von Desinfektionsmittel für Wasser. Die bakterientötende Wirkung des Silbers entsteht durch- eine Oxidation mit dem Luftsauerstoff. Die dabei auf der Verdampferoberfläche ent­ stehende Silberoxidschicht ist in geringen Mengen wasserlöslich und die dabei freiwerdenden Silberionen haben eine fungizide, bakterizide und antiseptische Wirkung. Das an der Verdampferwanne gegebenenfalls verbleibende Kondensatwasser tropft in eine vorzugsweise aus Edelstahl hergestellte Kondensatwanne und kann aufgrund der Silberionen bis zu 6 Monate seine bakterizide Wirkung behalten und damit die Klima- oder Kühlanlage vor mikrobiologischem Befall schützen.

Durch den Silberüberzug des Verdampfers wird gleichzeitig eine Verbesserung des Wärmeübergangs erreicht, da der Silberüberzug eine bessere Wärmeübertragung von den Rohrleitungen des Ver­ dampfers zu den Wärme übertragenden Lamellen gewährleistet. Dies ist vor allem auf die hervorragenden Wärmeübertragungseigen­ schaften von Silber zurückzuführen.

Da es nicht sicher ist, dass alle Mikroorganismen von den Silberionen abgetötet werden und da ferner Mikroorganismen und Staubpartikel auch vom Fahrzeuginnenraum oder aus der Umgebungs­ atmosphäre nicht in jedem Fall mit der Verdampferoberfläche in Kontakt treten, ist in einer bevorzugten Ausführungsform mindestens ein Gasionisator dem erfindungsgemäßen silberbeschich­ teten Verdampfer nachgeschaltet. Derartige Gasionisatoren sind beispielsweise aus der DE 39 30 872 C1 bekannt.

Die bekannten Filterelemente sind in der Lage, Mikroorganismen und feinste Staubpartikel azuscheiden. Die gereinigte und gegebenenfalls zuvor klimatisierte Luft wird dann in nahezu keim- und staubfreier Qualität dem Fahrzeuginnenraum zugeführt, so dass die Fahrzeuginsassen vor den oben genannten Gefahren geschützt sind.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Die Erfindung wird nun anhand einer Zeichnung näher erläutert; es zeigen:

Fig. 1 eine Klimaanlage in stehender Ausführung; und

Fig. 2 eine Klimaanlage in liegender Ausführung.

In den Figuren sind gleiche Teile durchwegs mit gleichem Bezugszeichen versehen, so dass grundsätzlich auf Wiederholungen verzichtet werden kann.

Fig. 1 zeigt ein aufrecht stehendes, quaderförmiges Gehäuse 1, das an seinem unteren Ende eine Kondensatwanne 10 aufweist, die zweckmäßigerweise aus Edelstahl hergestellt ist. An der Vor­ derseite des Gehäuses 1 ist unten im Bereich der Kondensatwan­ ne 10 ein Lufteinlass 2 erkennbar, der durch ein Ansauggitter abgedeckt ist. Durch den Lufteinlass 2 strömt Ansaugluft 9 ein, die entweder belastete Umluft oder Frischluft ist.

In Strömungsrichtung hinter dem Lufteinlass 2 und damit über der Kondensatwanne 10 ist ein Verdampfer 4 angeordnet, der den gesamten Querschnitt des Gehäuses 1 ausfüllt, so dass er von der Ansaugluft 9 vollständig durchströmt werden muss. Der Ver­ dampfer 4 ist ein üblicher Klima- oder Kühlanlagen-Verdampfer mit Rohrleitungen für die Zirkulation eines Kühlmittels und mit auf den Rohrleitungen sitzenden Lamellen zur Vergrößerung der Verdampferoberfläche. Beim Vorbeiströmen der Luft an den Lamellen des Verdampfers 4 kontaktiert die Ansaugluft den Verdampfer 4 und erfährt eine Wärmeübertragung, die in der Regel zu einer Absenkung der Lufttemperatur führt.

Da derartige Verdampfer 4 allgemeiner Stand der Technik sind, wird auf ihren Aufbau nicht näher eingegangen. Wesentlich für die Erfindung ist jedoch, dass die äußere Oberfläche des Verdamp­ fers 4 vollständig mit Silber beschichtet ist. Im Betrieb entsteht dann durch die Oxidation mit dem Luftsauerstoff eine 1 Silberoxidschicht, die in geringen Mengen wasserlöslich ist und Silberionen freisetzt. Diese haben eine fungizide und antisep­ tische Wirkung, und zwar sowohl auf der Oberfläche des Ver­ dampfers 4 als auch im Kondensatwasser, das in der Kondensat­ wanne 10 unter dem Verdampfer 4 aufgefangen wird.

In Strömungsrichtung hinter und damit über dem Verdampfer 4 ist eine Adapterplatte 5 angeordnet, die zum Halten von zwei aufrecht stehenden parallelen Filterröhren 6 dient. Die Filterröhren 6 sind zweckmäßigerweise Gasionisatoren gemäß DE 39 30 872 C1. Sie dienen dazu, Mikroorganismen und Staubpartikel, die vom Ver­ dampfer 4 nicht aufgefangen wurden, aus der behandelten Luft zu entfernen.

Über den Filterröhren 6 ist ein Aktivkohlefilter 8 angeordnet, der wiederum den gesamten Querschnitt des Gehäuses 1 abdeckt. In Strömungsrichtung hinter dem Aktivkohlefilter 8 sind noch zwei Gebläse 3 vorgsehen, die die gereinigte und klimatisierte Luft über einen Luftauslass 11 abgeben.

Zu erwähnen wäre noch, dass an den oberen Enden der Filterröhren 6 Elektronikanschlüsse 7 zum Betreiben der Gasionisatoren angeordnet sind.

Fig. 2 zeigt eine Klimaanlage ähnlich wie Fig. 1, jedoch in liegender Ausführung, wobei der einzige Unterschied zu der stehenden Ausführung nach Fig. 1 in der Anordnung der Kon­ densatwanne 10 besteht. Da aufgrund der Schwerkraft das Kon­ densatwasser stets nach unten tropft, ist die Kondensatwanne 10 bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 in einer Seitenwand des Gehäuses 1 angeordnet, d. h. gegenüber der Anordnung von Fig. 1 um 90° versetzt.

Claims (7)

1. Vorrichtung zur Reinhaltung der Luft in einer Klima- oder Kühlanlage, die einen Verdampfer (4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdampfer (4) an seiner Außenseite mit einer Silberschicht überzogen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Verdampfer (4) mindestens ein Gasionisator (6) nach­ geschaltet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem Gasionisator (6) ein Filter (8) nachgeschaltet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass dem Filter (8) mindestens ein Gebläse (3) nachgeschaltet ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter (8) ein Aktivkohlefilter ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass unter dem Verdampfer (4) eine Kondensatwanne (10) angeordnet ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdampfer (4), die Kondensatwanne (10), der oder die Gasionisatoren (6), der Filter (8) und das oder die Gebläse (3) in einem gemeinsamen Gehäuse (1) mit Lufteinlass (2) und Luftauslass (11) angeordnet sind.